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Hat der Mensch den Sinn des Lebens verloren?

Verfasst: Freitag 23. Juni 2006, 16:16
von Tobias
Mal ne philosophische Frage. Hat der Mensch den Sinn des Lebens verloren? Meine priv. Umfragen ergaben, dass der Sinn nun mehr auf materieller Basis, als in geistiger Erfüllung etc. liegt.

Sense of life

Verfasst: Dienstag 18. Juli 2006, 21:33
von Tobias
welche anderen dinge bestimmen denn euern Sinn?

Re: Sense of life

Verfasst: Dienstag 18. Juli 2006, 23:21
von John Grantham
Tobias hat geschrieben:welche anderen dinge bestimmen denn euern Sinn?
"To leave the world a better place than how I found it". (Sorry, kann das nicht so gut auf Deutsch formulieren, aber sinngemäß 'die Welt in einem besseren Zustand zu verlassen, als sie war, wie ich sie erst erblickt habe').

Den Gott in uns zu finden, damit wir den Gott "da draussen" finden.

Und jetzt, vor allem wo ich Vater bin, meine Kinder zu lieben, zu schätzen und gut zu erziehen, und mich über sie zu freuen, wenn sie alt werden. Meine Kinder sind meine größte Leisung. :-)

Cheers,

John

Verfasst: Mittwoch 19. Juli 2006, 02:12
von Uwe Schmidt
In anderen (politischen) Foren sagen mir die Leute immer, dass Gott ja auch nicht der Sinn des Lebens sein könne. Ich schreibe dann immer, dass Gott aber Liebe & Wahrheit ist, sodass der Sinn unser aller Leben die Liebe wäre. Wer kann mir da ein paar Tips geben, wie ich kompetenter auf die Sinnfrage antworten kann?

Verfasst: Mittwoch 19. Juli 2006, 07:44
von Maria Magdalena
Heute schein es den Menschen schwerer zu fallen sich auf Gott und die dazu gehörigen Werte einlassen zu können, weil in unser Welt leider nur noch zum grössten Teil "das Haben und der Schein"das Sagen haben. Aber im Laufe seines Leben kann der Mensch reifen und zum Glück erkennen, dass halt nicht das Materille oder das perfekte Aussehen von Wert bzw.von Dauer sind. Sondern doch nur die Innerenwerte, die wir von Gott erhalten haben. Denn diese bleiben in unseren Kindern erhalten, auch wenn wir selbst schon vergangen sind.
Deshalb, so denke ich, gehen so viele Menschen irgendwann auf die Suche, weil ihnen bewußt wird, daß sie zwar "alles haben", aber innerlich ganz leer sind.
LG Sylvia

Egoist

Verfasst: Mittwoch 19. Juli 2006, 10:04
von sofaklecks
Für mich ist der Sinn meines Lebens der, meinem Leben einen Sinn zu geben.

Ich habe es aufgegeben, die Welt verbessern zu wollen. Ich will auch nicht in Nachkommen fortleben.

Wenn ich etwas überlegt Sinnvolles tue, dann tue ich das, wofür ich von Gott geschaffen wurde. Das kann durchaus auch zeitweise Nichtstun sein, wenn Nichtstun sinnvoll ist.

Oder besser formuliert (nach V. Frankl): Ich beantworte die Fragen, die mir das Leben stellt und zwar möglichst sinnvoll. Ich stelle dem Leben keine Fragen, das ist nicht der Sinn meines Lebens.

Diese Ansicht ist sicher nicht speziell christlich. Vielleicht ist sie auch egoistisch. Aber ich kenne bis jetzt für mich keine bessere. Ich bewundere auch nicht Asketen. Für die ist die Askese sinnvoll, für mich nicht, jedenfalls nicht als dauernde Lebenshaltung.

sofaklecks

Verfasst: Mittwoch 19. Juli 2006, 11:07
von Mariamante
Uwe Schmidt hat geschrieben:In anderen (politischen) Foren sagen mir die Leute immer, dass Gott ja auch nicht der Sinn des Lebens sein könne. Ich schreibe dann immer, dass Gott aber Liebe & Wahrheit ist, sodass der Sinn unser aller Leben die Liebe wäre. Wer kann mir da ein paar Tips geben, wie ich kompetenter auf die Sinnfrage antworten kann?
Du hast es schon richtig angedeutet: Lieben und Geliebt - Werden ist doch der tiefste Sinn des Lebens, die Sehnsucht des Menschen.

Da Gott "die Liebe" ist, ist es für Glaubende klar was der letzte Sinngrund ist.

Ignatius von Loyola hat es ungefähr so formuliert: Der Sinn des Lebens ist es, Gott zu lieben, IHM zu dienen, und so das ewige Leben zu erlangen (d.h. in den Himmel zu kommen).

PS: Ich sehe in dem Streben nach Glück (das oft sehr pervertiert erfolgt wie z.B. durch Rauschmittel) diese Sehnsucht nach Gott, dem Himmel, den letzten Sinn.

Re: Hat der Mensch den Sinn des Lebens verloren?

Verfasst: Mittwoch 19. Juli 2006, 17:14
von pierre10
Tobias hat geschrieben:Mal ne philosophische Frage. Hat der Mensch den Sinn des Lebens verloren? Meine priv. Umfragen ergaben, dass der Sinn nun mehr auf materieller Basis, als in geistiger Erfüllung etc. liegt.
Vielleicht gibt es ja auch noch ein paar andere Sinnfragen.

Ob der Mensch es schafft, zu sich selbst zu finden.......?

Pierre

Verfasst: Donnerstag 20. Juli 2006, 08:34
von Linus
Die Betende Gemeinde in 'Vom Sinn und Ziel des Menschen'(Nr.6) hat geschrieben:Wir sind auf Erden, daß wir in unserem Leben Gott erkennen, ihn lieben, seinen Willen tun und dadurch die ewige Seligkeit erlangen.
Von Gott - für Gott - zu Gott!

Verfasst: Freitag 21. Juli 2006, 01:17
von Uwe Schmidt
Linus hat geschrieben:
Die Betende Gemeinde in 'Vom Sinn und Ziel des Menschen'(Nr.6) hat geschrieben:Wir sind auf Erden, daß wir in unserem Leben Gott erkennen, ihn lieben, seinen Willen tun und dadurch die ewige Seligkeit erlangen.
Von Gott - für Gott - zu Gott!


Gut, das weiß ich ja - aber was ist der Sinn von Gott?

Verfasst: Freitag 21. Juli 2006, 08:33
von Linus
Dass der Mensch sich nicht mit der Antwort auf den eigenen Lebenssinn zufrieden geben kann...

Jetzt muss er auch noch Gottes Lebensinn erfahren. Erinnert mich fatal an Gen 3.5 "Ihr werdet wie Gott..."

Verfasst: Freitag 21. Juli 2006, 10:16
von Mariamante
Uwe Schmidt hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:
Die Betende Gemeinde in 'Vom Sinn und Ziel des Menschen'(Nr.6) hat geschrieben:Wir sind auf Erden, daß wir in unserem Leben Gott erkennen, ihn lieben, seinen Willen tun und dadurch die ewige Seligkeit erlangen.
Von Gott - für Gott - zu Gott!


Gut, das weiß ich ja - aber was ist der Sinn von Gott?
Der "Sinn von Gott" ist, Gott zu sein und die Liebe zu sein. Aus dieser Liebe heraus hat ER Engel und Menschen erschaffen.

Verfasst: Freitag 21. Juli 2006, 11:12
von Robert Ketelhohn
Der Mensch hat geschrieben:Was soll ich tun, um das ewige Leben zu ererben?

Verfasst: Freitag 21. Juli 2006, 11:18
von Tobias
Robert Ketelhohn hat geschrieben: Der Mensch hat folgendes geschrieben:Was soll ich tun, um das ewige Leben zu ererben?
Um das ewige Leben zu erlangen muss man Glauben und Glaubend auf Gott und Jesus vertrauen. Man sollte die Sakramente empfangen und nach den Geboten leben.

Verfasst: Freitag 21. Juli 2006, 11:32
von Robert Ketelhohn
Was antwortet denn der Herr? ;)

Verfasst: Freitag 21. Juli 2006, 19:07
von Tobias
Der Herr antwortet: Ich bin der Weg, die Warheit und das Leben....
Und: Ich bin die Tür......
Ich habe nur vergessen, wo das steht, sonst hätte ich die ganzen Verse abgetippt.

Verfasst: Freitag 21. Juli 2006, 21:54
von Walter
Joh 14,6 + 10,9

Aber Robert meint m.E. eine andere Stelle.

Ein Tipp: Dieser "Mensch" war angeblich noch recht jung.
Und er war sehr wohlhabend.;)

Verfasst: Samstag 22. Juli 2006, 01:25
von Uwe Schmidt
Walter hat geschrieben:Joh 14,6 + 10,9

Aber Robert meint m.E. eine andere Stelle.

Ein Tipp: Dieser "Mensch" war angeblich noch recht jung.
Und er war sehr wohlhabend.;)

Alles verkaufen und ihm nachfolgen!

Verfasst: Dienstag 1. August 2006, 13:42
von mgilhaus
schwere Frage(n);
biologisch: die Arterhaltung
egoistisch: die vollendete Befriedigung aller Bedürfnisse
religiös: diffus
christlich: da ich die Frage, warum Gott uns und auch alles Andere geschaffen hat, nicht beantworten kann, ist auch der Sinn des individuellen Lebens nicht greifbar

Aber durch Gebet, Betrachtung der Schöpfung und hier insbesondere der Mitmenschen sowie Nutzung des Gehirns und der Empfindungen mag es eine Vorstellung, eine Annäherung geben die viel individuelles und viel Allgemeines hat.

Re: Sense of life

Verfasst: Dienstag 1. August 2006, 15:21
von Cypher
Tobias hat geschrieben:welche anderen dinge bestimmen denn euern Sinn?
Rotwein,
im Frühjahr, Sommer und Herbst Mountainbike
im Winter Alpinschi,
Schwimmen ganzjährig.
... und am PC Leute in christlichen Foren auf die Palme treiben. ;)

Verfasst: Dienstag 1. August 2006, 15:22
von Mariamante
Uwe Schmidt hat geschrieben:
Walter hat geschrieben:Joh 14,6 + 10,9

Aber Robert meint m.E. eine andere Stelle.

Ein Tipp: Dieser "Mensch" war angeblich noch recht jung.
Und er war sehr wohlhabend.;)

Alles verkaufen und ihm nachfolgen!
ME. geht es hier weniger um den äußeren Besitz, sondern um die Selbsthingabe.

Verfasst: Dienstag 1. August 2006, 19:01
von Robert Ketelhohn
Nee, es geht ganz genau um den Zaster.

Verfasst: Dienstag 1. August 2006, 19:37
von Linus
Genau, denn den Rest erfüllt er ja schon. Siehe Mt 19,20 Mk 10,20 Lk 18,21

Verfasst: Mittwoch 2. August 2006, 10:10
von thaddaeus06
Uwe Schmidt hat geschrieben: Gut, das weiß ich ja - aber was ist der Sinn von Gott?
Hallo,
die Antwort wird nicht befriedigen. Aber Gott hat keinen Sinn auf die Weise, wie wir Sinn meinen, denn Gott ist sich selbst völlig genügende ewige Seligkeit.

Sich selbst völlig selbst genügend heißt, wenn wir beim Wort Sinn bleiben wollen, sich selbst Sinn und Ziel sein. Also hat Gott keien Sinn außerhalb seiner selbst.

Gruß Johannes

Zaster

Verfasst: Mittwoch 2. August 2006, 11:30
von sofaklecks
Robert hat Recht, am Zaster entscheidet sich die Frage.

Schon immer war die Radikalität der Forderung umstritten. Ist nicht bei einem Evangelisten die Bergpredigt bei der Seligpreisung der Armen verwässert, weil seine Klientel reich war?

Und alle Versuche, die Forderung zu relativieren, erwiesen sich als untauglich. Es ist wie die die Aussage des Trinkers, ein Gläschen schade nicht.

Meine Aussichten auf das Himmelreich sind durch diese Bibelstelle und den Psalm 1 ziemlich verbaut. Ich meine bei Psalm 1 die, die auf der Bank der Spötter sitzen.

sofaklecks

Re: Zaster

Verfasst: Mittwoch 2. August 2006, 11:52
von holzi
sofaklecks hat geschrieben:Robert hat Recht, am Zaster entscheidet sich die Frage.

Schon immer war die Radikalität der Forderung umstritten. Ist nicht bei einem Evangelisten die Bergpredigt bei der Seligpreisung der Armen verwässert, weil seine Klientel reich war?

Und alle Versuche, die Forderung zu relativieren, erwiesen sich als untauglich. Es ist wie die die Aussage des Trinkers, ein Gläschen schade nicht.

Meine Aussichten auf das Himmelreich sind durch diese Bibelstelle und den Psalm 1 ziemlich verbaut. Ich meine bei Psalm 1 die, die auf der Bank der Spötter sitzen.

sofaklecks
Du auch?

Verfasst: Mittwoch 2. August 2006, 14:31
von Linus
Holzi wer bist du? Waldorf oder Statler?

Linus aka Statler the Great. ;)

Re: Zaster

Verfasst: Mittwoch 2. August 2006, 15:49
von thaddaeus06
sofaklecks hat geschrieben: Schon immer war die Radikalität der Forderung umstritten. Ist nicht bei einem Evangelisten die Bergpredigt bei der Seligpreisung der Armen verwässert, weil seine Klientel reich war?
sofaklecks
Es wird wohl nicht nur um den Zaster als solchen gehen, sondern vielleicht und mehr um die Einstellung zu diesem.
Wie kann man der Aufforderung Jesu, sich Freunde mit dem Mammon machen, nachkommen, wenn man ihn abzulehnen hat?

Zudem müsste der Orden der Franziskaner (Anm.) ein more heiliger Orden sein als der des Opus Dei. Gegen diese Behauptung würde ich mich heftig wehren wollen.

(Anm.) Gemeint sein muss der Franziskanerorden, insofern er franziskanische Armut und Absage an den Zaster genannten Mammon meint. Ich schreibe das, ohne Groll von Franzikanern auf mich ziehen zu wollen. Doch gilt sicher auch hier: Es gibt viele Franziskaner, aber Franz is kaaner.
Es gab ja auch nur einen Escriva...


Gruß Johannes

Verfasst: Mittwoch 2. August 2006, 16:34
von holzi
Linus hat geschrieben:Holzi wer bist du? Waldorf oder Statler?

Linus aka Statler the Great. ;)
Na, dann bleibt eben nur der Waldorf. Bwuabwuabwua ;) [schenkelklopf]

Re: Hat der Mensch den Sinn des Lebens verloren?

Verfasst: Montag 4. Juni 2012, 00:29
von Melody
Oh, ein fast 6 Jahre alter Thread...

Da aber in diesem das Zitat aus dem Katechismus bereits erwähnt wurde, möchte ich auch keinen neuen eröffnen (auch wenn ich Titel und bisherige Beiträge jetzt nicht wirklich optimal finde).

Also: Was ist Eurer Meinung nach der Sinn des Lebens?

Im Katechismus steht: "Gott zu erkennen, Ihm zu dienen, Ihn zu lieben und dereinst in den Himmel zu gelangen".

Ich muss gestehen, dass das für mich wenig greifbar ist. Müsste mein Leben nicht einen greifbareren Sinn haben? Einen konkreten Sinn?

Ich finde immer, wer z. B. auch nur ein Menschenleben gerettet oder ein Kind gezeugt hat, der hatte einen greifbaren tatsächlichen Sinn. Aber was ist mit den anderen?

Grundsätzlich ist mir zwar auch klar, dass sich der liebe Gott schon irgendetwas gedacht haben wird und dass ich das wohl erst erkenne, wenn ich bereits gestorben bin und von einem anderen Blickwinkel aus mein Leben betrachten kann, aber so konkret im täglichen Kampf hilft mir dieses Wissen nicht wirklich weiter. :/

Re: Hat der Mensch den Sinn des Lebens verloren?

Verfasst: Montag 4. Juni 2012, 03:53
von Reinhard
Das ist aller Gastfreundschaft tiefster Sinn, dass einer dem anderen Rast gebe auf dem Weg nach dem ewigen Zuhause.
Romano Guardini
Melody hat geschrieben:Also: Was ist Eurer Meinung nach der Sinn des Lebens?

Im Katechismus steht: "Gott zu erkennen, Ihm zu dienen, Ihn zu lieben und dereinst in den Himmel zu gelangen".

Ich muss gestehen, dass das für mich wenig greifbar ist. Müsste mein Leben nicht einen greifbareren Sinn haben? Einen konkreten Sinn?

Ich finde immer, wer z. B. auch nur ein Menschenleben gerettet oder ein Kind gezeugt hat, der hatte einen greifbaren tatsächlichen Sinn. Aber was ist mit den anderen?
Da hast Du ja eine ganz große Frage aufgeworfen. eigentlich die große Frage.

Wenn das Menschsein sowieso sinnlos ist, warum sollte sich mein Sinn dann darin erfüllen, dass ich ein Menschenleben rette oder einen neuen Menschen zeuge bzw. gebäre ??
(also das Elend noch verlängere und vermehre ?)

1. Mein Sinn leitet sich also zunächst mal davon ab, ob Menschen überhaupt sinnvoll sind.
Diese Ebene betrifft eigentlich "das Tier in uns", denn Fortpflanzung, Brut und Hege teilen wir ja schließlich mit den meisten Tieren.
Welchen Sinn hat der Mensch also, oder ist es nur "der Trieb" ?

Ich glaube, diese erste Ebene ist uns von Gott aufgegeben, schon mit der Schöpfung.
Lies es mal in Gen. 1:28 nach:
"Gott segnete sie und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch, bevölkert die Erde, unterwerft sie euch und herrscht über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf dem Land regen."

Diesen Auftrag, sich fortzupflanzen, hat der Mensch gemeinsam mit den Tieren bekommen, um die Welt zu gestalten und zu dem zu machen was sie ist.
Das ist von Gott so gewollt, darauf gründet sich unser Grund-Sinn als Geschöpf, im Großen und Ganzen. Das glaube ich.
Das heißt aber auch, dass all die negativen und depressiven Einstellungen wie "in so eine Welt kann man doch keine Kinder hinein setzen !" dem widersprechen, was Gott grundsätzlich für und mit uns will.
Unser Sinn als Geschöpf ist es, zusammen mit Gott schöpferisch tätig zu sein, sowohl im Fortpflanzen als auch im Gestalten.
Eine liebe Freundin, die verheiratet ist, aber keine eigenen Kinder hat, drückte das einmal so aus: Für mich sind meine Flötenschüler meine Kinder. Auf die Weise gebe ich meinen Teil an die nächste Generation weiter.


2. Darüber hinaus will Gott eine Beziehung zu uns. Das fängt mit dem Wort Gottes an Israel an:
"Höre, Israel! Jahwe, unser Gott, Jahwe ist einzig.
Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft.
"
(Dtn. 6:5), geht weiter über Gottes Liebeserklärung im AT:
"Jetzt aber - so spricht der Herr, der dich geschaffen hat, Jakob, und der dich geformt hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich ausgelöst, ich habe dich beim Namen gerufen, du gehörst mir."
(Jes. 43:1, übrigens mein Taufvers), und im Evangelium:
"Nicht darin besteht die Liebe, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn als Sühne für unsere Sünden gesandt hat.
....
Furcht gibt es in der Liebe nicht, sondern die vollkommene Liebe vertreibt die Furcht. Denn die Furcht rechnet mit Strafe, und wer sich fürchtet, dessen Liebe ist nicht vollendet.
Wir wollen lieben, weil er uns zuerst geliebt hat.
"
(Joh.4:10,18,19)
Wenn Gott uns so sehr liebt, dann können wir ja nicht wirklich bedeutungslos sein. Oft zweifle ich auch an meinem Wert als Mensch, aber wenn ich diese Liebe Gottes sehe, dann kann ich ja wohl nicht "egal" sein (und jeder andere Mensch neben mir auch nicht), auch wenn ich das im Moment überhaupt nicht so sehe oder empfinde. Gerade in dunklen Momenten hilft es mir, wenn ich mich ganz bewusst wieder daran erinnere.

Das ist der Kontext für das, was der Katechismus über den Sinn des Lebens sagt !

Wenn Gott mich zu Seinem Gegenüber berufen hat, und so viel Liebe in mich investiert, dann muss da ein Sinn dahinter stehen !
Wahrscheinlich viel mehr und größer, als ich das im Moment sehe oder ahne.

3. Gott hat uns zu ganz konkreten Aufgaben in Seiner Kirche berufen. Das klingt an in 1.Petr.2 :
".... Denn ihr habt erfahren, wie gütig der Herr ist.
Kommt zu ihm, dem lebendigen Stein, der von den Menschen verworfen, aber von Gott auserwählt und geehrt worden ist.
Lasst euch als lebendige Steine zu einem geistigen Haus aufbauen, zu einer heiligen Priesterschaft, um durch Jesus Christus geistige Opfer darzubringen, die Gott gefallen.
"

Meinst Du, dass das Leben der Heilgen sinnlos war ?
Auch wir sind Heilige, oder wenigstens auf dem Weg dorthin ! -- und Gott gibt jedem Seiner Diener ganz konkrete Aufgaben für Sein Reich. Wenn Gott mir so viel Verantwortung zutraut, dann ehrt mich das.
Ich glaube, Gottes ganz persönliche Berufung für mich (und für Dich !) hat in sich einen tieferen Sinn (den wir noch gar nicht ermessen können !), und davon leitet sich dann auch der Sinn für mein Leben ab. Das äußert sich oft auch nur in kleinen Dingen des Alltags, wenn ich mal wieder "Salz" oder "Botschafter an Christi Statt" bin.

-- Ist im Grunde unfassbar, aber ist so !
Das glaube ich.

Re: Hat der Mensch den Sinn des Lebens verloren?

Verfasst: Montag 4. Juni 2012, 05:33
von Sempre
Melody hat geschrieben:Oh, ein fast 6 Jahre alter Thread...
Und überbreit.