Junia - Apostolin?
Hmm, komisch, die griechische Kirche feiert diese hl. Junia heute am 17. Mai, die russische am 30. Mai, andererseits kann Junias eine griechische Kurz- und Koseform von Junianus sein (so wie Silas von Silvanus).
Also wenn es selbst die Ostkirche zugibt, dass es eine weibliche Apostolin (oder zumindest Märtyrerin) namens Junia gegeben hat...
Also wenn es selbst die Ostkirche zugibt, dass es eine weibliche Apostolin (oder zumindest Märtyrerin) namens Junia gegeben hat...
- lifestylekatholik
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Aus der Junia einen Junianus machen zu wollen, wirkt doch auf viele allzu krampfhaft und macht die Ablehnung der FO so insgesamt verdächtig. Man sollte doch vielmehr auf die Tradition verweisen, die zwar keine Apostelin Junia, wohl aber eine unter den Aposteln berühmte Märtyrerin Junia kennt. Zeigt doch, daß diese "Neuentdeckung" der modernen Bibelforschung gar keine ist und sollte dem ganzen "Argument" von seiner Brisanz einiges nehmen.
Es gibt keine Dummheit, an die der moderne Mensch nicht imstande wäre zu glauben, sofern er damit nur dem Glauben an Christus ausweicht.
Nicolás Gómez Dávila
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- Nietenolaf
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[left]http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... -junia.jpg[/left] Ich frage mich, wo die alten Beiträge zu diesem Thema sind,lifestylekatholik hat geschrieben:Ja, wenn sies denn mal täte. Sie tuts aber nicht.Esperanto hat geschrieben:Also wenn es selbst die Ostkirche zugibt, dass es eine weibliche Apostolin...
denn darüber wurde hier schon einmal gefachsimpelt, inklu-
sive wunderbarer Zitate aus dem Menaion usw. - Natürlich ist
Junia eine Frau. Wir verehren sie als eine, die sich mit Androni-
kus "in der Predigt des Evangeliums mühte", insofern ist sie
natürlich auch "Apostolin" wie Andronikus sicher einer der
Siebzig ist.
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Dass daraus, dass es in der Kirche aktive Frauen gab und gibt, nicht geschlossen werden kann, dass sie auch das sakramentale Amt innehaben koennen muessen.Gerhard hat geschrieben:Was wollt ihr denn damit beweisen?
Es gibt keine Dummheit, an die der moderne Mensch nicht imstande wäre zu glauben, sofern er damit nur dem Glauben an Christus ausweicht.
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da steht nix von Junia, sondern nur Junian. der hl lukas heißt auch nicht "Frau Luka", nur weil sich das nicht krampfahaft anhört.jockelomat hat geschrieben:Aus der Junia einen Junianus machen zu wollen, wirkt doch auf viele allzu krampfhaft und macht die Ablehnung der FO so insgesamt verdächtig. Man sollte doch vielmehr auf die Tradition verweisen, die zwar keine Apostelin Junia, wohl aber eine unter den Aposteln berühmte Märtyrerin Junia kennt. Zeigt doch, daß diese "Neuentdeckung" der modernen Bibelforschung gar keine ist und sollte dem ganzen "Argument" von seiner Brisanz einiges nehmen.
Nietenolaf hat geschrieben:[left]http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... -junia.jpg[/left] Ich frage mich, wo die alten Beiträge zu diesem Thema sind,lifestylekatholik hat geschrieben:Ja, wenn sies denn mal täte. Sie tuts aber nicht.Esperanto hat geschrieben:Also wenn es selbst die Ostkirche zugibt, dass es eine weibliche Apostolin...
denn darüber wurde hier schon einmal gefachsimpelt, inklu-
sive wunderbarer Zitate aus dem Menaion usw. - Natürlich ist
Junia eine Frau. Wir verehren sie als eine, die sich mit Androni-
kus "in der Predigt des Evangeliums mühte", insofern ist sie
natürlich auch "Apostolin" wie Andronikus sicher einer der
Siebzig ist.
Also in meinem griechischen Namenlexikon steht sie auch nicht als "Apostelin", sondern als "Märtyrerin". Dann müsste man wohl eher sagen, die Junia sei eine Jüngerin und keine Apostelin gewesen (von den Aposteln gab es ja sowieso nur 12 - alles Männer).
Wenn wir den Kirchenvater/Kirchenlehrer Johannes Chrysostomos (Erzbischof von Konstantinopel) zu Wort kommen lassen...er deutet "Junia" als Frauenname und geht sogar so weit zu sagen:"Wie groß muss doch die Weisheit dieser Frau gewesen sein, dass sie für den Titel Apostel würdig gefunden wurde."
Was ich mittlerweile doch als recht "erstaunlich" anssehe, das jemand es sich "gewagt" hat zur damaligen Zeit auch noch- Junia als Apostel- zu bezeichnen, da diese These heute noch verhemmt zurück gewiesen wird.
Was ich mittlerweile doch als recht "erstaunlich" anssehe, das jemand es sich "gewagt" hat zur damaligen Zeit auch noch- Junia als Apostel- zu bezeichnen, da diese These heute noch verhemmt zurück gewiesen wird.
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Oder 82 (12+70)? Andronikus hat ja auch das Martyrium erlitten; in seinem Gottesdienst wird er aber eindeutig als "Apostel" bezeichnet. Fürderhin war er Bischof von Pannonien. Sein und der Junia Werk war wahrhaft apostolisch. Ich glaube, ihr seid mit euren sakralen Hierarchiebezeichnungen zu starr. Ist schon klar, daß ein Feldwebel kein General ist. Aber das ist ja auch nicht das römische Heer, von dem ihr hier redet.Esperanto hat geschrieben:Also in meinem griechischen Namenlexikon steht sie auch nicht als "Apostelin", sondern als "Märtyrerin". Dann müsste man wohl eher sagen, die Junia sei eine Jüngerin und keine Apostelin gewesen (von den Aposteln gab es ja sowieso nur 12 - alles Männer).
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Maria Magdalena wurde von der Alten Kirche zutreffenderweise auch als "Apostelin der Apostel" bezeichnet.Staubkorn hat geschrieben:Wenn wir den Kirchenvater/Kirchenlehrer Johannes Chrysostomos (Erzbischof von Konstantinopel) zu Wort kommen lassen...er deutet "Junia" als Frauenname und geht sogar so weit zu sagen:"Wie groß muss doch die Weisheit dieser Frau gewesen sein, dass sie für den Titel Apostel würdig gefunden wurde."
Was ich mittlerweile doch als recht "erstaunlich" anssehe, das jemand es sich "gewagt" hat zur damaligen Zeit auch noch- Junia als Apostel- zu bezeichnen, da diese These heute noch verhemmt zurück gewiesen wird.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"
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Was bedeutet das konkret? Koennte Junia tatsaechlich ein "echter" weiblicher Apostel gewesen sein? Oder sollte man das Ehe(?)-Paar Andronikus und Junia irgendwie als Apostelpaar verstehen und die zwei gar nicht getrennt voneinander betrachten?Nietenolaf hat geschrieben:Ich glaube, ihr seid mit euren sakralen Hierarchiebezeichnungen zu starr.
Im Ernst: ich versteh's nicht.
Wahrscheinlich denke ich zu westlich, stimmts?
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Für die Vulgata war das überhaupt kein Problem:
salutate Andronicum et Iuniam cognatos et concaptivos meos qui sunt nobiles in apostolis qui et ante me fuerunt in Christo
Dort steht nämlich anders als in der liturgischen Übersetzung nicht: "sie sind angesehene Apostel", sondern "die bei den Aposteln angesehen sind". Damit ist es gleich gültig, ob Iunia nun Iunias hieß und welches Geschlecht sie hatte.
salutate Andronicum et Iuniam cognatos et concaptivos meos qui sunt nobiles in apostolis qui et ante me fuerunt in Christo
Dort steht nämlich anders als in der liturgischen Übersetzung nicht: "sie sind angesehene Apostel", sondern "die bei den Aposteln angesehen sind". Damit ist es gleich gültig, ob Iunia nun Iunias hieß und welches Geschlecht sie hatte.
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Jaja, danke. Ich zitiere mich mal selbst:Nietenolaf hat geschrieben:Ist der hl. Paulus, der Tarser, ein Apostel? Ist die hl. Nina die Apostolin der Georgier? Die hll. Kyrill und Method - sind sie "Slawenapostel"? Inwieweit sind das echte oder "unechte" Apostel?jockelomat hat geschrieben:... ich versteh's nicht.
und bleibe ratlos mit meinem scholastisch vergifteten (Un-)Verstand zurueck.Wahrscheinlich denke ich zu westlich, stimmts?
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Ähm, heißt das bei uns nicht Predigtamt?jockelomat hat geschrieben:Dass daraus, dass es in der Kirche aktive Frauen gab und gibt, nicht geschlossen werden kann, dass sie auch das sakramentale Amt innehaben koennen muessen.Gerhard hat geschrieben:Was wollt ihr denn damit beweisen?
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Das ist mir zu einseitig. "Amt der Verkuendigung des Evangeliums und der Verwaltung der Sakramente" heissts doch vollstaendig, oder?Lutheraner hat geschrieben:Ähm, heißt das bei uns nicht Predigtamt?
Wenns um die FO geht, finde ich die Sache mit der Predigt nicht so entscheidend, wie die mit den Sakramenten. Mehr als schlecht kann ne Predigt naemlich nicht sein, ein u. U. nur vermeintlich gespendetes heilsnotwendiges Sakrament kann sich da schon drastischer auswirken, denk ich. Daher hatte ich so den Fokus darauf gelegt, verstehst?
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Offenbar hat Dr. Luther bei der Übersetzung geschlampt.
In den englischen Übersetzungen steht stets among the apostels, in den französischen parmi les apôtres, in den spanischen entre los apóstoles.
Jedenfalls gehen die meisten Übersetzungen nicht davon aus, dass es sich bei den beiden um Apostel handelte.
In den englischen Übersetzungen steht stets among the apostels, in den französischen parmi les apôtres, in den spanischen entre los apóstoles.
Jedenfalls gehen die meisten Übersetzungen nicht davon aus, dass es sich bei den beiden um Apostel handelte.
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Bei alledem ist es aber keine Frage, daß die Zwölf schon noch etwas besonderes sind. Die ersten Bischöfe? Oder mehr als das, vielleicht galten sie im Verhältnis zu den von ihnen eingesetzten Bischöfen etwa das, was bei den Lateinern heute der Papst ist, der irgendwie über den Bischöfen steht? Was genau, könnte man ja gesondert diskutieren.
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Johannes Chrysostomos kannte Dr. Luther aber gar nicht (sie waeren aber ohnehin keine guten Freunde geworden, denke ich ).overkott hat geschrieben:Offenbar hat Dr. Luther bei der Übersetzung geschlampt.
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Lieber Nietenolaf,
Du bist doch aber auch der Meinung, dass Junia keiner Eucharistiefeier vorgestanden hat, oder? Ich weiss, man sollte den Apostelbegriff nicht darauf verengen, aber in der Frage der FO ist dieser Aspekt doch entscheidend.
Du bist doch aber auch der Meinung, dass Junia keiner Eucharistiefeier vorgestanden hat, oder? Ich weiss, man sollte den Apostelbegriff nicht darauf verengen, aber in der Frage der FO ist dieser Aspekt doch entscheidend.
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Vielen herzlichen Dank für diese Aussage. Hatte es die ganze Zeit bereits "im Kopf" gehabt, aber mich nicht mehr gewagt es auszusprechen.Maria Magdalena wurde von der Alten Kirche zutreffenderweise auch als "Apostelin der Apostel" bezeichnet.
Warum wurde sie als "Apostelin der Apostel" bezeichnet? Man sollte es einmal klar erwähnen.
Sie war diejenige die "Jesus den Auferstandenen" als erstes begegnet ist. Jesus hat sie ausgewählt seinen Jüngern seine "Auferstehung" mitzuteilen usw. Die Geschichte kennt ihr sicherlich.
Nun sie erfüllte den Auftrag. Sie war die erste! Augenzeugin gewesen und somit eine "Verkünderin", sie teilte es anderen Menschen mit und somit kann sie als Apostelin durchaus auch"anerkannt" werden.
Denn:
1. Sie wurde von Jesus persönlich ausgewählt. Er hätte auch einen "männlichen" Jünger auswählen können.
2. Sie hatte einen direkten Auftrag erhalten
3. Diese Botschaft kam nicht nur von Jesus, es ging auch um Jesus
4. Und sicherlich verkündigte sie weiterhin die Worte und die Botschaft von Jesus
Ich habe dazu ein schönes Bild gefunden
Maria Magdalena verkündet den Jüngern die Auferstehung
Albanispsalter, 12. Jahrhundert, Hildesheim
(Im übrigen bis zum Mittelater, wurde Maria Magdalena als Apostelin durchaus anerkannt, bis das mit der "Hexenverfolgung" begann...
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Wo hast Du sowas nur immer her?Im übrigen bis zum Mittelater, wurde Maria Magdalena als Apostelin durchaus anerkannt, bis das mit der "Hexenverfolgung" begann...
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Ich habe den Eindruck, dass Staubkorn hier Spielchen treibt.
Zuletzt geändert von Gerhard am Dienstag 11. November 2008, 13:33, insgesamt 1-mal geändert.
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."
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Lass sie doch, Gerhard. Wenn man die feministischen Verschwoerungstheorien ausser Acht laesst, sind ihre Fragen zu Maria Magdalena doch eigentlich bedenkenswert.
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