Inflationsrate

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Raphael

Beitrag von Raphael »

ar26 hat geschrieben:Genau an der Gleichzeitigkeit fehlt es aber bei der Sub-Prime-Krise. Die Hütten, die für die Hälfte oder das Drittel versteigert werden, sind danach auch nicht plötzlich automatisch wieder auf dem Wertniveau vor dem Crash. Eine entsprechende Marktberuhigung kann hier Jahre dauern.
Ich glaube, an dieser Stelle sollte ich ’mal etwas ausholen, damit die Zusammenhänge klarer werden. :)

Die Subprimekrise geht zurück auf die Phase der Niedrigzinspolitik der Fed (Zentralbank der USA) zwischen Ende 2002 bis ins Jahr 2004 (Leitzinsentwicklung). Um die Investitionstätigkeit der amerikanischen Wirtschaft anzuheizen, hatte Alan Greenspan den Leitzins der Fed bis auf 1% p.a. herabgeschleust.
Für die Banken bedeutet ein niedriger Zinssatz jedoch, daß sie, wenn sie den gleichen (oder einen höheren) Ertrag erwirtschaften wollen, ein höheres Volumen an Ausleihungen vornehmen müssen. Dies ist eine schlichte mathematische Gesetzlichkeit.
Wichtig ist hier, daß die Steuerungsgröße der zu erzielende Ertrag der Banken ist. Das Gewinnstreben ist Folge der ökonomischen Rationalität, welcher dann mit der Festlegung von Ertragszielen gefolgt wird.

Die von den Banken gewollte - und von der Fed initiierte - Volumenausweitung stieß bei den Kreditnehmern jedoch nicht unbedingt auf Interesse, sodaß sich die Banken aggressiv im Markt - und hier insbesondere im Hypothekenmarkt - engagierten. Es wurden Kredite vergeben (um nicht zu sagen: „den Kunden auf’s Auge gedrückt“), bei denen die Risikomerkmale nicht mehr den Stellenwert hatten, der angemessen gewesen wäre. Außerdem kennt der amerikanische Hypothekenmarkt Kreditkonstruktionen, die hierzulande glücklicherweise weitgehend unbekannt sind. Zum Beispiel:
1. 100%- oder 110%-Finanzierungen
2. Hypotheken, bei denen nur ein Teil der Zinsen gezahlt wird und die nicht gezahlten Zinsen den Kreditbetrag erhöhen
3. Hypotheken mit Stufenzinsvereinbarungen

Daneben ist noch anzumerken, daß in den Jahren davor die Häuserpreise in den USA stark gestiegen waren. Die Hypothekenkredite wurden demzufolge auch in der Hoffnung vergeben, daß bei stetigen Steigerungsraten die gestiegenen Verkaufspreise zur Tilgung der eigentlich überhöhten Hypothekenkredite genutzt werden könnten.

Die Volumenausweitung hatte zur Folge, daß auch Bevölkerungskreise, die eigentlich nicht zum Kreise der Hypothekenkunden zu zählen sind, mit Hypotheken versorgt wurden. Dies sind die sog. Subprime-Kunden. Subprime-Kunden sind mit Kunden in Deutschland vergleichbar, die am unteren Ende der Einkommensskala zu finden sind oder bei denen eine negative Schufa-Auskunft vorliegt.

Nun kam es, wie es kommen musste: Durch die Erhöhungen der Fed-Leitzinsen in den Jahren 2005 und 2006, die nun wegen des wachsenden Inflationsdrucks erforderlich geworden waren, konnte ein Großteil der Hypothekenkredite nicht mehr bedient werden. Die Gläubiger griffen auf die gestellten Sicherheiten zurück und versuchten, diese Sicherheiten auf dem Wege einer Zwangsversteigerung zu Geld zu machen. Dies führte jedoch gleichzeitig zu einem Überangebot von Häusern auf dem Immobilienmarkt und dem damit zwangsläufig verbundenen Preisverfall.
Die Folge: Die Hypothekenschuldner, die ihre Kredite nicht mehr bedienen konnten, waren ihre Häuser los und die Hypothekengläubiger, sahen nur einen Teil ihrer ausgegebenen Kredite wieder, weil die gestellten Sicherheiten sich als nahezu wertlos erwiesen hatten.


Dies alles ist aber nur ein Teil der Geschichte, denn jetzt kommt der finanzwirtschaftliche [Punkt]


Schon seit den 90-er-Jahren hatte sich - insbesondere in den USA - in der Bankenwelt ein neues Geschäftsfeld aufgetan, der Handel mit Forderungen aller Art: Kreditkartenforderungen, Autokredite, Hypothekenkredite, Unternehmenskredite usw.

Die großen Investmentbanken kauften diese Forderungen und strukturierten sie zu neuen Wertpapieren, den sog. ABS (Asset backed Securities). Als Sicherheiten für diese neuen Wertpapiere dienten die eben genannten Kreditforderungen aller Art. Man versprach sich, von der Strukturierung einen maßgeschneiderten Risikomix für den Investor, d.h. den Käufer dieser ABS-Wertpapiere. Strukturierung heißt, daß unterschiedliche Arten der Forderungen mit unterschiedlichen regionalen Ursprüngen und unterschiedlichen Laufzeiten zusammengewürfelt wurden, um eben einen ausgeglichenen Risikomix für den Investor herzustellen. Wenn also eine Forderung ausfallen würde, würde das Forderungsportfolio insgesamt nur marginal tangiert werden und das ABS-Wertpapier weiterhin werthaltig sein.

Durch den weltweiten Verkauf dieser ABS-Wertpapiere wurde das Risiko des US-amerikanischen Kreditmarktes an alle interessierten Investoren auf dem globalen Kapitalmarkt weitergegeben. Am Rande sei bemerkt, daß mit der Ebene der ABS-Wertpapiere die Hexenküche der Finanzalchimisten noch lange nicht ausgelastet war. Es gibt darüber hinaus noch weitere komplexere Wertpapiere mit denen Risikotransfer betrieben worden ist.

Das ganze Geschäft geht solange gut, wie sich die Ausfallraten der zugrundeliegenden Forderungen im Rahmen der Erwartungen halten. Durch die Zinspolitik der Fed - starke Leitzinserhöhungen in den Jahren 2005 und 2006 wurden die Ausfallraten jedoch in ungeahnte Höhen getrieben und die ganze Finanzierungspyramide brach in sich zusammen. Dies zeigte sich dann im 2. und 3. Quartal 2007 mit Bear Stearns in den USA und der IKB in Deutschland.

ar26 hat geschrieben:Ein anderes Fallbeispiel ist mir noch aus meiner Tätigkeit beim Insolvenzverwalter bekannt. Da haben Leute Anfang bis Mitte der Neunziger Jahre in ihre Häuser ein Haufen Geld gesteckt, in der Erwartung und im Vertrauen auf eine einigermaßen stabile wirtschaftliche Entwicklung. Irgendwann sind die Leute dann aber doch pleite gegangen. Wenn jetzt seitens des Verwalters oder aber i.d.R. seitens der Bank das Haus versteigert wird, fällt auf, daß mit dem Erlös kaum die Investitionen aus den Neunzigern rausgeholt wird. Da es sich teilweise um Gegenden in Brandenburg handelte, deren ökonomische und damit demographische Perspektive eher mies ist, ist davon auszugehen, daß in den nächsten 20 Jahren hier das Wertniveau aus den Neunzigern nicht mehr erreicht wird. Einen Vermögenszuwachs sehe ich da bei keinem der Beteiligten.
Bei einer Insolvenz ist genau die Gleichzeitigkeit gegeben, die ich weiter oben gemeint hatte.
Der Gläubiger wird entreichert (Vermögensminderung) und der Schuldner wird bereichert (Schuldminderung). Wenn man die zu zahlenden Gebühren und Prozesskosten einmal außer Acht lässt, gleichen sich bei einer Insolvenz Vermögensminderung und Schuldminderung genau aus.

Der eigentliche Vermögensverlust (oder die „Vermögensvernichtung“) tritt vorher ein, und zwar wenn Finanzmittel konsumiert und nicht investiert werden.
Der Konsum von Finanzmitteln ist auch darin zu sehen, wenn man Häuser saniert und die Sanierungskosten über den Verkaufserlös nicht wieder hereinholen kann; oder - wie vor der Subprimekrise in den USA häufig geschehen - Hypothekenkredite für eine luxuriösere Lebenshaltung verwendet.
Man hat über seine Verhältnisse gelebt ……………….

maliems
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Beitrag von maliems »

Raphael hat geschrieben:Geschädigt durch die Subprimekrise sind im Wesentlichen die Aktionäre der Banken, weil deren Kurse zum Teil dramatisch eingebrochen sind.
Das sehe ich nur bedingt so. In Wirklichkeit waren die Aktien nie das wert, für was sie gehandelt werden.

Raphael

Beitrag von Raphael »

maliems hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:Geschädigt durch die Subprimekrise sind im Wesentlichen die Aktionäre der Banken, weil deren Kurse zum Teil dramatisch eingebrochen sind.
Das sehe ich nur bedingt so. In Wirklichkeit waren die Aktien nie das wert, für was sie gehandelt werden.
Die Preis/Wert-Diskussion kennt man aus der marxistischen Wirtschaftsanalyse, dort wurde selbige ad nauseam geführt.

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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

maliems hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:Geschädigt durch die Subprimekrise sind im Wesentlichen die Aktionäre der Banken, weil deren Kurse zum Teil dramatisch eingebrochen sind.
Das sehe ich nur bedingt so. In Wirklichkeit waren die Aktien nie das wert, für was sie gehandelt werden.
:hmm: und woran machst Du das fest ? Hast Du dafür auch Belege. Glaube nämlich nicht, dass die Leute so doof (bzw. für blöd verkaufen wollend) sind "unterwertig" in diesem Ausmaß zu handeln ... vereinzelt mag das ja ab und zu vorkommen ...

Ich hingegen denke es kommt dem vom Raphael "Ausgeholtem" ziemlich nahe und bedanke mich auf dem selben Weg für diesen sehr lesenswerten Beitrag.
"Selig sind die, die nicht gesehen und doch geglaubt haben" (Joh. 20,31)

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overkott
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Beitrag von overkott »

Raphael hat geschrieben:
maliems hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:Geschädigt durch die Subprimekrise sind im Wesentlichen die Aktionäre der Banken, weil deren Kurse zum Teil dramatisch eingebrochen sind.
Das sehe ich nur bedingt so. In Wirklichkeit waren die Aktien nie das wert, für was sie gehandelt werden.
Die Preis/Wert-Diskussion kennt man aus der marxistischen Wirtschaftsanalyse, dort wurde selbige ad nauseam geführt.

Möchtest Du Dich deren Argumentationen anschließen?
Natürlich, Raphael, wofür hast du sie sonst aufgeworfen?

Im Grunde geht es um die Auseinandersetzung zwischen Materialismus und Idealismus, man könnte pointiert auch sagen zwischen Thomas und Bonaventura. Und du weißt, auf welcher Seite ich stehe.

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overkott
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Beitrag von overkott »

Thomas glaubte an die Möglichkeit einer objektiven Erkenntnis der objektiven Welt. Und seine Methode war die Deduktion.

Bonaventura erscheint uns in augustinischer Tradition subjektiver, offener, induktiver, integrierender, psychologisch geschickter und dem heutigen Denken viel näher als das scharf einteilende dichotomische Denken des 19. Jahrhunderts mit seinen fatalen Folgen.

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ar26
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Beitrag von ar26 »

Mir wäre dann Thomas lieber. Außerdem glaube ich auch, daß Du den Hl. Bonaventura etwas zu Unrecht zum Kronzeugen Deiner hier zum Teil etwas merkwürdigen Äußerungen machst.

Ansonsten bleibt Sebastian zuzustimmen:
Sebastian hat geschrieben:Ich hingegen denke es kommt dem vom Raphael "Ausgeholtem" ziemlich nahe und bedanke mich auf dem selben Weg für diesen sehr lesenswerten Beitrag.

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overkott
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Beitrag von overkott »

Im Hinblick auf die Preisbildung lässt sich sagen:

Preise sind Ausdruck des Bewusstseins und der Kräfteverteilung des Marktes.

Deshalb stellt sich etwa die Frage, ob wir beim Blick in die Gemüseregale von einer bewusstseinsinduzierten Bio-Inflation sprechen können, wo dem Verbraucher Produkte ohne erkennbaren und nachprüfbaren Qualitätsunterschied mit dem Bio-Aufdruck deutlich teurer verkauft werden, ihm jedoch die Wahlfreiheit nicht gewährt wird.

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overkott
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Beitrag von overkott »

ar26 hat geschrieben:Mir wäre dann Thomas lieber. Außerdem glaube ich auch, daß Du den Hl. Bonaventura etwas zu Unrecht zum Kronzeugen Deiner hier zum Teil etwas merkwürdigen Äußerungen machst.

Ansonsten bleibt Sebastian zuzustimmen:
Sebastian hat geschrieben:Ich hingegen denke es kommt dem vom Raphael "Ausgeholtem" ziemlich nahe und bedanke mich auf dem selben Weg für diesen sehr lesenswerten Beitrag.
Wer will dir deine Herkunft verdenken? Sicher hat der bibelkundige Bonaventura das eine getan ohne das andere zu lassen. Ich finde in seinem Beitrag nichts Ungewöhnliches.

Raphael

Beitrag von Raphael »

overkott hat geschrieben:Und du weißt, auf welcher Seite ich stehe.
Du stehst auf der Seite von B.; das ist in der Tat nichts Neues ............

Raphael

Beitrag von Raphael »

overkott hat geschrieben:Thomas glaubte an die Möglichkeit einer objektiven Erkenntnis der objektiven Welt. Und seine Methode war die Deduktion.
Der katholische Glaube ist da sogar weitgehender:
Er umfaßt auch die objektive Formulierung dieser objektiven Erkenntnisse in allgemeinverständlichen Worten und in allgemein verbindlicher Form.
overkott hat geschrieben:Bonaventura erscheint uns in augustinischer Tradition subjektiver, offener, induktiver, integrierender, psychologisch geschickter und dem heutigen Denken viel näher als das scharf einteilende dichotomische Denken des 19. Jahrhunderts mit seinen fatalen Folgen.
Du läufst Gefahr, mit Deinen Huldigungen B.'s in Idolatrie zu verfallen!

maliems
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Beitrag von maliems »

Raphael hat geschrieben:Möchtest Du Dich deren Argumentationen anschließen?
ich kenne sie nicht, aber wenn sie das gleiche denken wie ich: Ja

maliems
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Beitrag von maliems »

:hmm: und woran machst Du das fest ? Hast Du dafür auch Belege. Glaube nämlich nicht, dass die Leute so doof (bzw. für blöd verkaufen wollend) sind "unterwertig" in diesem Ausmaß zu handeln ... vereinzelt mag das ja ab und zu vorkommen ...

Ich hingegen denke es kommt dem vom Raphael "Ausgeholtem" ziemlich nahe und bedanke mich auf dem selben Weg für diesen sehr lesenswerten Beitrag.[/quote]

da gibt es so etwas wie ein Kurs-Gewinn-Verhältnis

maliems
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Beitrag von maliems »

[quote="Sebastian"]Glaube nämlich nicht, dass die Leute so doof (bzw. für blöd verkaufen wollend) sind "unterwertig" in diesem Ausmaß zu handeln ... vereinzelt mag das ja ab und zu vorkommen ...quote]

Da gibt´s den alten spruch: Gier Frist Hirn.

Im übrigen machen die Kurse nicht die Kleinanleger, sondern die großen Fonds, Rentenkassen usw. und die sind besonders gierig. Die wissen nämlich, dass sie in der gierigen Masse mitschwimmen müssen, um nicht unterzugehen.

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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

maliems hat geschrieben:
Sebastian hat geschrieben::hmm: und woran machst Du das fest ? Hast Du dafür auch Belege. Glaube nämlich nicht, dass die Leute so doof (bzw. für blöd verkaufen wollend) sind "unterwertig" in diesem Ausmaß zu handeln ... vereinzelt mag das ja ab und zu vorkommen ...

Ich hingegen denke es kommt dem vom Raphael "Ausgeholtem" ziemlich nahe und bedanke mich auf dem selben Weg für diesen sehr lesenswerten Beitrag.
da gibt es so etwas wie ein Kurs-Gewinn-Verhältnis
Nun ja, aber in wie weit berücksichtigt dieser Vergleich "Kurs - Gewinn - Verhältnis" bsp. Investitionen, Kredite ... ? Gut, bei den Fonds mag das überschaubar sein, jedoch nicht überall ...
"Selig sind die, die nicht gesehen und doch geglaubt haben" (Joh. 20,31)

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Beitrag von maliems »

Sebastian hat geschrieben:Nun ja, aber in wie weit berücksichtigt dieser Vergleich "Kurs - Gewinn - Verhältnis" bsp. Investitionen, Kredite ... ? Gut, bei den Fonds mag das überschaubar sein, jedoch nicht überall ...
das KGV ist ein Maß, das als Vergleichspunkt in sich sinnvoll ist.
Natürlich gibt es zusätzlich weitere Anahltspunkte.

Wer in den letzten Monaten der Technologieblase der Jahrtausendwende gekauft hat, war genauso dumm oder schlau wie die Masse. (Leider weiß man erst im nachhinein, was dumm und was schlau war, heute wissen wir aber: es war dumm.) So ist es bei jeder Blase. Auch bei der aktuellen Immobilienblase.

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

maliems hat geschrieben:Auch bei der aktuellen Immobilienblase.
......wenn es sich lediglich um eine Immobilienblase handelte, dann wäre die kommende Katastrophe zu vermeiden.

Das Problem sitzt tiefer; es existiert seit 1913.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Raphael

Beitrag von Raphael »

maliems hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:Möchtest Du Dich deren Argumentationen anschließen?
ich kenne sie nicht, aber wenn sie das gleiche denken wie ich: Ja
Ich glaube, dann ist es besser, wenn Du deren Argumentationen nicht kennst, denn Dein Glaube würde einen Schaden davontragen! :roll:

Raphael

Beitrag von Raphael »

Ewald Mrnka hat geschrieben:
maliems hat geschrieben:Auch bei der aktuellen Immobilienblase.
......wenn es sich lediglich um eine Immobilienblase handelte, dann wäre die kommende Katastrophe zu vermeiden.

Das Problem sitzt tiefer; es existiert seit 1913.
Könntest Du das freundlicherweise ein bißchen ausführen?

Raphael

Beitrag von Raphael »

maliems hat geschrieben:da gibt es so etwas wie ein Kurs-Gewinn-Verhältnis
Was sagt das Kurs-Gewinn-Verhältnis denn über die Angemessenheit eines Aktienpreises aus?

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Raphael hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:
maliems hat geschrieben:Auch bei der aktuellen Immobilienblase.
......wenn es sich lediglich um eine Immobilienblase handelte, dann wäre die kommende Katastrophe zu vermeiden.

Das Problem sitzt tiefer; es existiert seit 1913.
Könntest Du das freundlicherweise ein bißchen ausführen?
Ich könnte, aber ich will nicht.
Ich erinnere nur an das segensreiche Wirken der FED.

Einzelheiten auszuführen erscheint mir zu heiß & zu heikel.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

maliems
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Beitrag von maliems »

Raphael hat geschrieben:
maliems hat geschrieben:da gibt es so etwas wie ein Kurs-Gewinn-Verhältnis
Was sagt das Kurs-Gewinn-Verhältnis denn über die Angemessenheit eines Aktienpreises aus?
Na sagen wir doch zum Beispiel: Wenn ein Unternehmen Gewinn macht, ist ein hoher Kurs angemessen. Oder etwa nicht?

sofaklecks
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Wenn

Beitrag von sofaklecks »

Wenn wir tatsächlich die Krise hätten, die einige hier propagieren, wäre das Gold wohl kaum heute unter 800 $ gefallen.

Die Lust am eigenen Untergang ersetzt bei älteren Männern die Freude am Leben. Manchmal.

sofaklecks

Raphael

Beitrag von Raphael »

Ewald Mrnka hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:
maliems hat geschrieben:Auch bei der aktuellen Immobilienblase.
......wenn es sich lediglich um eine Immobilienblase handelte, dann wäre die kommende Katastrophe zu vermeiden.

Das Problem sitzt tiefer; es existiert seit 1913.
Könntest Du das freundlicherweise ein bißchen ausführen?
Ich könnte, aber ich will nicht.
Ich erinnere nur an das segensreiche Wirken der FED.

Einzelheiten auszuführen erscheint mir zu heiß & zu heikel.
Nun, es ist allgemein bekannt, daß die FED 1913 gegründet worden ist! :hmm:

Allerdings bin ich der Ansicht, daß die Suche nach Sündenböcken nicht ausreichend ist, wenn man eine Lösung der derzeitigen wirtschaftlichen Probleme anstrebt.

Raphael

Beitrag von Raphael »

maliems hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
maliems hat geschrieben:da gibt es so etwas wie ein Kurs-Gewinn-Verhältnis
Was sagt das Kurs-Gewinn-Verhältnis denn über die Angemessenheit eines Aktienpreises aus?
Na sagen wir doch zum Beispiel: Wenn ein Unternehmen Gewinn macht, ist ein hoher Kurs angemessen. Oder etwa nicht?
Die IKB hat in den Jahren vor dem Crash reichlich Gewinne eingefahren, somit wäre der hohe Kurs also gerechtfertigt gewesen.

Andererseits hattest Du geschrieben:
maliems hat geschrieben:In Wirklichkeit waren die Aktien nie das wert, für was sie gehandelt werden.
Was stimmt denn nun?

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Die IKB hat in den Jahren vor dem Crash reichlich Gewinne eingefahren, somit wäre der hohe Kurs also gerechtfertigt gewesen.

In Wirklichkeit waren die Aktien nie das wert, für was sie gehandelt werden.

Was stimmt denn nun?
Erste Aussage stimmt so nicht.

Denn:
IKB hat reichlich Gewinne eingefahren, weil der Kurs hoch gegangen ist. Der Kurs ging deshalb hoch, weil es den Börsianern so erschienen ist, als wäre in dieser Aktie noch reichlich Steigerungspotential. Von einer Rechtfertigung des dadurch gestiegenen Kurses kann nicht gesprochen werden.
Warum?
Der jeweils gegenwärtige Wert einer Aktie entspricht absolut nicht dem darzustellenden Wert eines Unternehmens. Der Wert ergibt sich ganz einfach daraus, dass man mehr oder weniger rein hypothetisch annimmt, die Aktie ist gegenwärtig oder binnen kurzer Zeit weniger wert - und man stößt sie deshalb rechtzeitig ab. Oder man nimmt an, die Aktie wird in nächster Zeit stärker werden - dann kauft man wie verrückt so viele Aktien wie möglich zum noch günstigeren Preis, um sie später mit entsprechendem Gewinn (wenn der Wert der Aktie gestiegen ist) wieder zu veräußern.

Das bedeutet, der Wert einer Aktie stellt nie, zu keiner Zeit, den entsprechenden Wert des Unternehmens dar.
Es ist gewissermaßen eine Vermutung, eigentlich eine Wette, auf die Zukunft des Aktienwertes.

Deshalb ist auch der ganze Börsenzirkus nicht allzu ernst zu nehmen. Es ist ein Spiel, nichts weiter. Wer besser pokert, gewinnt.
Und alle Charttechnik und sonstige Hilfsmittel zur Ermittlung des zukünftigen Kurses ist sind nichts weiter als Systeme, vergleichbar einem Lottosystem. Man kann mit ihnen richtig tippen, oder auch nicht.
Trotzdem ist das Börsenspiel erfolgversprechender als das Lottospiel. Denn mit etwas Erfahrung, mit etwas Menschenkenntnis (hauptsächlich in Bezug auf die Spekulanten) und vor allem mit besseren Geschäfts-Kenntnissen der jeweiligen AGs, sind schon die richtigen Schlüsse zu ziehen - wenn man nicht daneben liegt.
;)

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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Ewald Mrnka
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Re: Wenn

Beitrag von Ewald Mrnka »

sofaklecks hat geschrieben:Wenn wir tatsächlich die Krise hätten, die einige hier propagieren, wäre das Gold wohl kaum heute unter 800 $ gefallen.

Die Lust am eigenen Untergang ersetzt bei älteren Männern die Freude am Leben. Manchmal.

sofaklecks
Krisenhafte Entwicklungen laufen (wie fast alle Prozesse im richtigen Leben) nicht linear. Von virulenter Krise kann man ja erst seit einem guten Jahr sprechen.

Ich glaube und hoffe, daß sich das System noch länger halten kann. Man ist weiter als 1929; die Mechanismen sind in jeder Hinsicht verfeinert, aber Exponentialfunktion (Zins & Zinseszins) wirken sich brutal aus.

Vielleicht kommen wir mit einer auskömmlichen Inflation über die Runden; das allein würde aber schon so manche Altersvorsorge aufzehren.

Ein richtiger Crash wäre fürchterlich.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »


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Beitrag von Ewald Mrnka »

Das ist allerliebst :D

"Alles wird gut", "Keine Panik auf der Titanic." :mrgreen:

Ich bin Sybarit und hoffe auch, daß wir mit einem blauen Auge davonkommen werden.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

Ewald Mrnka hat geschrieben:
Das ist allerliebst :D

"Alles wird gut", "Keine Panik auf der Titanic." :mrgreen:

Ich bin Sybarit und hoffe auch, daß wir mit einem blauen Auge davonkommen werden.
8) "Blaue Augen" sehen so aus:

Bild

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

Off-Topic-Mode: ON

Aus der beliebten Serie "Heiteres Chart-Raten"...

wer errät diesen Chart?

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EinChrist
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Beitrag von EinChrist »

Paul Heliosch hat geschrieben:Off-Topic-Mode: ON

Aus der beliebten Serie "Heiteres Chart-Raten"...

wer errät diesen Chart?

Bild
Öl-Chart?


Es grüßt,
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Totus tuus

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