Da fehlt ein »nich«. Typisch.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Au au au … Wie war dit mitte verbis metuendi?lifestylekatholik hat geschrieben:Ick fürchte, Hermann-Josef hat verstan’n, watt der olle Oojustin jesacht hat.Ralf hat geschrieben:Was heißt'n das?Robert Ketelhohn hat geschrieben:Timeo ut supradictus Hermannus Josephus recte comprenderitoverkott hat geschrieben:Der langjährige CDA-Bundesvorsitzende Hermann-Josef
Arentz ist durch den Satz berühmt geworden:
Ein Staat ohne Gerechtigkeit ist eine große Räuberbande.
dictum præceptoris nostri s. Augustini.
Zur Bundestagswahl 2009
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Re: Zur Bundestagswahl 2009
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«
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Re: Zur Bundestagswahl 2009
Fink.Kurt hat geschrieben:Unter Norbert Blüm?Robert Ketelhohn hat geschrieben:(Also, ich war Anfang der 90er Jahre nebenbei längere Zeit [denke,
so etwa anderthalb bis zwei Jahre] Assistent des CDA-Bundesvorsit-
zenden, falls das interessiert.)
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
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Re: Zur Bundestagswahl 2009
Rumoren rund um das "C" in der CDU
(Ulf Fink? Das gesicht kenne ich zwar, aber der ist irgendwann verschwunden).
Im wesentlichen ist im Arbeitnehmerflügel die Fraktion um Blüm und Geißler vertreten. Die CDA ist zwar nicht die CDU, aber dennoch sowas wie die kommunistische Plattform in der SED.
Wenn die CSU in ganz Deutschland anträte, würde ich in sie eintreten. Es wird Zeit, dass in der CDU jemand vom Kaliber Adenauers oder Kohls nachfolgt. Außer Merz ist niemand in Sicht.In der CDU bahnt sich eine heftige Kontroverse an. Christliche Politiker fühlen sich von der CDU-Vorsitzenden nicht mehr vertreten. Bis hinauf in den Fraktionsvorstand reichen die Kritiker, die dringend eine „Debatte um das C“ anmahnen.
(Ulf Fink? Das gesicht kenne ich zwar, aber der ist irgendwann verschwunden).
Im wesentlichen ist im Arbeitnehmerflügel die Fraktion um Blüm und Geißler vertreten. Die CDA ist zwar nicht die CDU, aber dennoch sowas wie die kommunistische Plattform in der SED.
Re: Zur Bundestagswahl 2009
Was hindert sie jetzt eigentlich noch, nachdem sie in Bayern die absolute Mehrheit verloren hat?Kurt hat geschrieben: Wenn die CSU in ganz Deutschland anträte, würde ich in sie eintreten. Es wird Zeit, dass in der CDU jemand vom Kaliber Adenauers oder Kohls nachfolgt. Außer Merz ist niemand in Sicht
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
Re: Zur Bundestagswahl 2009
Ich glaube, bundesweit käme die CSU auf 18 Prozent.Niels hat geschrieben:Was hindert sie jetzt eigentlich noch, nachdem sie in Bayern die absolute Mehrheit verloren hat?Kurt hat geschrieben: Wenn die CSU in ganz Deutschland anträte, würde ich in sie eintreten. Es wird Zeit, dass in der CDU jemand vom Kaliber Adenauers oder Kohls nachfolgt. Außer Merz ist niemand in Sicht
Re: Zur Bundestagswahl 2009
Das könnte ich mir in etwa auch vorstellen.overkott hat geschrieben:Ich glaube, bundesweit käme die CSU auf 18 Prozent.Niels hat geschrieben:Was hindert sie jetzt eigentlich noch, nachdem sie in Bayern die absolute Mehrheit verloren hat?Kurt hat geschrieben: Wenn die CSU in ganz Deutschland anträte, würde ich in sie eintreten. Es wird Zeit, dass in der CDU jemand vom Kaliber Adenauers oder Kohls nachfolgt. Außer Merz ist niemand in Sicht
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
Re: Zur Bundestagswahl 2009
Die große Schwester vermutlich. Bei allen Diskussionen in der Vergangenheit um dieses Thema war die Argumentation immer dieselbe:Niels hat geschrieben:Was hindert sie jetzt eigentlich noch, nachdem sie in Bayern die absolute Mehrheit verloren hat?Kurt hat geschrieben: Wenn die CSU in ganz Deutschland anträte, würde ich in sie eintreten. Es wird Zeit, dass in der CDU jemand vom Kaliber Adenauers oder Kohls nachfolgt. Außer Merz ist niemand in Sicht
Wenn die CSU bundesweit antritt, müßte auch die CDU in Bayern antreten, um die Stimmen auszugleichen, die sie im Bund an die CSU verliert. Die Parteien würden sich gegenseitig Stimmen wegnehmen und unter dem Strich keine neuen dazugewinnen - im Gegenteil: für Bayern stünde zu befürchten, daß die Unions-Stimmen sogar weniger werden, wenn die jahrzehntealte Identifikation CSU = Bayern nicht mehr gegeben wäre. Und gerade für den Bundesrat war die bisherige absolute Mehrheit der CSU immer ein gewichtiges Argument.
Re: Zur Bundestagswahl 2009
Man nennt sie auch "Herz-Jesu-Sozialisten"!Kurt hat geschrieben:Im wesentlichen ist im Arbeitnehmerflügel die Fraktion um Blüm und Geißler vertreten.
Re: Zur Bundestagswahl 2009
Adenauer und Kohl im gleichen Atemzug nennen, ich weiss nicht ...Kurt hat geschrieben:Es wird Zeit, dass in der CDU jemand vom Kaliber Adenauers oder Kohls nachfolgt.
Doch ich weiss: dies ist eine Beleidigung Adenauers.
Re: Zur Bundestagswahl 2009
Ralf hat geschrieben:Und, was hältst Du von der CDA (nicht der CDU!)Robert Ketelhohn hat geschrieben:(Also, ich war Anfang der 90er Jahre nebenbei längere Zeit [denke,
so etwa anderthalb bis zwei Jahre] Assistent des CDA-Bundesvorsit-
zenden, falls das interessiert.)
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Re: Zur Bundestagswahl 2009
Frau Adenauer-Kohl:
http://www.taz.de/1/politik/deutschland ... auer-kohl/
Den Vergleich Kohl - Adenauer empfinde ich als Verunglimpfung des Andenkens von K. Adenauer. Die Wortschöpfung "Kohl als Enkel Adenauers" stammt m.W. doch von Kohl selbst.
http://www.taz.de/1/politik/deutschland ... auer-kohl/
Merkel verdankt ihren Aufstieg dem Bruch mit Kohl, sie erreichte ihre Popularität durch die Negation eherner christdemokratischer Prinzipien. Das macht die späte Aneignung der christdemokratischen Tradition so erstaunlich. Ihre Befähigung für politische Spitzenämter stellte die damalige Generalsekretärin unter Beweis, als sie sich auf dem Höhepunkt der Spendenaffäre von Kohl kühl verabschiedete. Ganz so einzigartig war der Schritt allerdings nicht.
Auch Kohl hatte sich von Adenauer emanzipiert, indem er mit dessen Spendensystem ins Gericht ging, wenn auch nur hinter den verschlossenen Türen der Parteigremien. Es hinderte ihn nicht daran, später selbst ins Zentrum der Partei aufzurücken. Auch für Merkel endet mit der historischen Versöhnung vom 11. August 29 die Phase, in der sie sich in Opposition zur alten westdeutschen CDU befand.
Den Vergleich Kohl - Adenauer empfinde ich als Verunglimpfung des Andenkens von K. Adenauer. Die Wortschöpfung "Kohl als Enkel Adenauers" stammt m.W. doch von Kohl selbst.
Re: Zur Bundestagswahl 2009
Ich habe doch nicht gesagt, dass Adenauer und Kohl identische Personen bzw. Politiker waren. Sie haben aber beide die CDU und Deutschland maßgeblich geprägt. Adenauer kenne ich nur aus Berichten, während ich Kohl erleben konnte. Er war umstritten, aber m.E. der letzte große Politiker der CDU. Insofern halte ich es schon für gerechtfertigt, beide in einem Atemzug zu nennen. Meinetwegen gerne noch ergänzt um Ludwig Erhard.Granuaile hat geschrieben:Adenauer und Kohl im gleichen Atemzug nennen, ich weiss nicht ...
Doch ich weiss: dies ist eine Beleidigung Adenauers.
Die Merkel-CDU hat damit nichts mehr zu tun.
Re: Zur Bundestagswahl 2009
Hier bitte keine Heiligsprechungen. Geh Dienstag wählen.Kurt hat geschrieben:Ich habe doch nicht gesagt, dass Adenauer und Kohl identische Personen bzw. Politiker waren. Sie haben aber beide die CDU und Deutschland maßgeblich geprägt. Adenauer kenne ich nur aus Berichten, während ich Kohl erleben konnte. Er war umstritten, aber m.E. der letzte große Politiker der CDU. Insofern halte ich es schon für gerechtfertigt, beide in einem Atemzug zu nennen. Meinetwegen gerne noch ergänzt um Ludwig Erhard.Granuaile hat geschrieben:Adenauer und Kohl im gleichen Atemzug nennen, ich weiss nicht ...
Doch ich weiss: dies ist eine Beleidigung Adenauers.
Die Merkel-CDU hat damit nichts mehr zu tun.
Re: Zur Bundestagswahl 2009
Die Anliegen der CDA sind ja prinzipiell nicht schlecht. Ich habe allerdings den immer den Eindruck gehabt, dass es dieser Gruppierung weniger um die lehramtgetreue Umsetzung einer katholischen Soziallehre geht oder ging (vielleicht hat sie dort ihre Wurzeln), sondern daß es sich um die Fortsetzung der Sozialdemokratie mit anderen Mitteln handelte. Im Kern verkörpert sie den politischen Flügel des kirchlichen Sozialengagements, der in den 70er und 80er Jahren ihre Blüte hatte und dem viele Priester zum Opfer gefallen sind.Raphael hat geschrieben:Man nennt sie auch "Herz-Jesu-Sozialisten"!Kurt hat geschrieben:Im wesentlichen ist im Arbeitnehmerflügel die Fraktion um Blüm und Geißler vertreten.
Heiner Geißler und Norbert Blüm haben auf mich stets jenen leicht populistisch angehauchten Eindruck gemacht, den sich heute Lafontaine und Gysi zu eigen gemacht haben. Ich meine mich erinnern zu können, dass Geißler in einem Interview diese Nähe auch bestätigt hat.
Am ehesten sehe ich die kath. Soziallehre noch im Konzept der Sozialen Marktwirtschaft Ludwig Erhards verwirklicht. Diese ist leider einer Mischung aus Bürokratiewirrwar, Etatismus, Sozialmißbrauch sowie Heuschreckenkapitalismus zum Opfer gefallen. Den Willen, diesen Zustand zu beenden, sehe ich bei keiner der regierenden oder linken Parteien, im Gegenteil.
Re: Zur Bundestagswahl 2009
Kurt hat geschrieben:Die Anliegen der CDA sind ja prinzipiell nicht schlecht. Ich habe allerdings den immer den Eindruck gehabt, dass es dieser Gruppierung weniger um die lehramtgetreue Umsetzung einer katholischen Soziallehre geht oder ging (vielleicht hat sie dort ihre Wurzeln), sondern daß es sich um die Fortsetzung der Sozialdemokratie mit anderen Mitteln handelte. Im Kern verkörpert sie den politischen Flügel des kirchlichen Sozialengagements, der in den 70er und 80er Jahren ihre Blüte hatte und dem viele Priester zum Opfer gefallen sind.Raphael hat geschrieben:Man nennt sie auch "Herz-Jesu-Sozialisten"!Kurt hat geschrieben:Im wesentlichen ist im Arbeitnehmerflügel die Fraktion um Blüm und Geißler vertreten.
Heiner Geißler und Norbert Blüm haben auf mich stets jenen leicht populistisch angehauchten Eindruck gemacht, den sich heute Lafontaine und Gysi zu eigen gemacht haben. Ich meine mich erinnern zu können, dass Geißler in einem Interview diese Nähe auch bestätigt hat.
Am ehesten sehe ich die kath. Soziallehre noch im Konzept der Sozialen Marktwirtschaft Ludwig Erhards verwirklicht. Diese ist leider einer Mischung aus Bürokratiewirrwar, Etatismus, Sozialmißbrauch sowie Heuschreckenkapitalismus zum Opfer gefallen. Den Willen, diesen Zustand zu beenden, sehe ich bei keiner der regierenden oder linken Parteien, im Gegenteil.
Ich hätt's nicht besser ausdrücken können!
Der bundespolitische Alexander, der diesen gordischen Knoten hätte durchschlagen können, nämlich Friedrich Merz, wurde nach allen Regeln der politischen Intrige ausgebootet.
Was muß eine Merkel noch anrichten, bevor man sie auf's Altenteil schickt?
Re: Zur Bundestagswahl 2009
Wie hieß noch mal der Kardinal, der im Jahr 2000 eine Nähe von Katholischer Soziallehre und einem "demokratischen Sozialismus" feststellte?Raphael hat geschrieben:Man nennt sie auch "Herz-Jesu-Sozialisten"!Kurt hat geschrieben:Im wesentlichen ist im Arbeitnehmerflügel die Fraktion um Blüm und Geißler vertreten.
Na, wer weiß es?
Re: Zur Bundestagswahl 2009
Joseph Ratzinger, wenn ich mich recht erinnere?Ralf hat geschrieben:Wie hieß noch mal der Kardinal, der im Jahr 2000 eine Nähe von Katholischer Soziallehre und einem "demokratischen Sozialismus" feststellte?
Na, wer weiß es?
http://www.zenit.org/article-7505?l=german
Re: Zur Bundestagswahl 2009
(Nur ob das Raphael gefällt? Das ist das Problem: man findet kaum Katholiken, für die die katholische Soziallehre genauso verteidigenswert ist wie jeder andere Bereich der Katholischen Theologie und Liturgie)
Noch viel ausführlicher wird Joseph Ratzinger im Jahr 2 in der ZEIT:
http://www.zeit.de/2/5/Europas_Kult ... ihre_Krise
Re: Zur Bundestagswahl 2009
Natürlich gibt es diese Nähe, denn beides sind Antwortversuche auf die soziale Frage; die kath. Soziallehre ist in der Folge eine Antwort auf die sozialistische Vorreiterrolle. In einzelnen Fragestellungen kommen beide Ansätze zu ähnlichen Lösungen, bei anderen zu unterschiedlichen, sonst hätte es der kath. Soziallehre nicht bedurft. Ein zentraler Unterschied ist z.B. die Eigentumsfrage.
Im Kern sagt Ratzinger nicht viel Neues, eher eine allgemein gehaltene Positionierung:
Es gibt Nähe, aber keine Identität; das ist so, und sollte nicht zu falschen Rückschlüssen verlocken.
An keiner Stelle wird ausgesagt, daß die kath SL im demokratischen Sozialismus realisiert ist, noch daß Katholiken in sozialistischen Parteien ihre Heimat finden können.
Im Kern sagt Ratzinger nicht viel Neues, eher eine allgemein gehaltene Positionierung:
Es gibt Nähe, aber keine Identität; das ist so, und sollte nicht zu falschen Rückschlüssen verlocken.
An keiner Stelle wird ausgesagt, daß die kath SL im demokratischen Sozialismus realisiert ist, noch daß Katholiken in sozialistischen Parteien ihre Heimat finden können.
Zuletzt geändert von Kurt am Mittwoch 23. September 2009, 11:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Zur Bundestagswahl 2009
Das hat er auch in seinen Interview-Büchern mit Peter Seewald gemacht.taddeo hat geschrieben:Joseph Ratzinger, wenn ich mich recht erinnere?Ralf hat geschrieben:Wie hieß noch mal der Kardinal, der im Jahr 2000 eine Nähe von Katholischer Soziallehre und einem "demokratischen Sozialismus" feststellte?
Na, wer weiß es?
http://www.zenit.org/article-7505?l=german
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Re: Zur Bundestagswahl 2009
Mit Verlaub, aber Geißler ist ein Synkretist und ein mieser Verleumder und Verallgemeinerer ("Geißler sagt, wenn der Vatikan eine "radikalen Sekte", die "demokratiefeindlich, frauenfeindlich, judenfeindlich" sei, wieder in die Kirche aufnehme, dann sei das keine interne Kirchenangelegenheit mehr, sondern ein "Politikum".) und Blüm ist ein Kasperle (nicht nur im Bild, sondern auch mit Worten):
Beide zusammen sind ein Dreamteam des Zustandes in der heutigen CDU.
Beide zusammen sind ein Dreamteam des Zustandes in der heutigen CDU.
Re: Zur Bundestagswahl 2009
Bzgl der Schreibe zur Kirche in Deutschland:
Könnte man deswgen ein Verleumdungsklage gegen den Heraugeber der Broschüre anstrengen- ich mein, wenn schon Pixi- Bücher redigiert werden müssen...
Könnte man deswgen ein Verleumdungsklage gegen den Heraugeber der Broschüre anstrengen- ich mein, wenn schon Pixi- Bücher redigiert werden müssen...
Zuletzt geändert von Lioba am Mittwoch 23. September 2009, 11:16, insgesamt 1-mal geändert.
Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
M. v. Ebner- Eschenbach
M. v. Ebner- Eschenbach
Re: Zur Bundestagswahl 2009
Keine Frage, da stimme ich auch zu. Nur ist eben diese Nähe viel mehr als ein bei "Herz-Jesu-Sozialist". Ein politisch tätiger Mensch, der die Grundsätze der Kath. Soziallehre sich zu eigen macht, weil sie s. E. nach zutiefst vom Evangelium geprägt sind, dem können die Armen nicht egal sein, denen das Evangelium zuallererst verheißen ist.Kurt hat geschrieben:Natürlich gibt es diese Nähe, denn beides sind Antwortversuche auf die soziale Frage; die kath. Soziallehre ist in der Folge eine Antwort auf die sozialistische Vorreiterrolle. In einzelnen Fragestellungen kommen beide Ansätze zu ähnlichen Lösungen, bei anderen zu unterschiedlichen, sonst hätte es der kath. Soziallehre nicht bedurft. Ein zentraler Unterschied ist z.B. die Eigentumsfrage.
Im Kern sagt Ratzinger nicht viel Neues, eher eine allgemein gehaltene Positionierung:
Es gibt Nähe, aber keine Identität; das ist so, und sollte nicht zu falschen Rückschlüssen verlocken.
An keiner Stelle wird ausgesagt, daß die kath SL im demokratischen Sozialismus realisiert ist, noch daß Katholiken in sozialistischen Parteien ihre Heimat finden können.
Ich wünsche mir, daß bei Treffen wie "Forum Deutscher Katholiken" die prominenten von-und-zus auch diese Soziallehre verteidigen, denn sie ist das Werkzeug für ein wichtiges Apostolat der Laien.
Re: Zur Bundestagswahl 2009
Das trifft nicht nur auf caritative Christen zu, ich unterstelle diese Absicht fast jedem politisch handelnden Menschen in Deutschland. Der Wettstreit entsteht in der Wahl der Werkzeuge. Ich kritisiere in erster Linie den Mißbrauch dieses Ideals, sowohl durch in Wirklichkeit Faule, die zu Unrecht Hilfeleistungen einfordern als auch durch Politiker, die diese Notwendigkeit der Hilfeleistung für wirklich Bedürftige zur eigenen Machtbeschaffung instrumentalisieren.Ralf hat geschrieben:Ein politisch tätiger Mensch, der die Grundsätze der Kath. Soziallehre sich zu eigen macht, weil sie s. E. nach zutiefst vom Evangelium geprägt sind, dem können die Armen nicht egal sein, denen das Evangelium zuallererst verheißen ist.
Man kann nicht sagen, daß die Soziallehre insbesondere in der deutschen Kath. Kirche in den letzten Jahrzehnten zu kurz gekommen sei, im Gegenteil. Eben jener Kardinal Ratzinger hat an anderer Stelle genau diese Zustände gegeißelt, die Katholizismus oft auf ein rein soziales Engagement reduzieren. Ich bin sicher, daß die Soziallehre weder beim FDK im allgemeinen noch bei Adligen - wie Deine unterschwellige Formulierung vermuten läßt - einen geringeren Stellenwert in den Überzeugungen hat; sie ist auch nicht "das" Werkzeug für ein Apostolat, sondern eines von vielen Talenten, die bekanntlich unterschiedlich verteilt sind.Ich wünsche mir, daß bei Treffen wie "Forum Deutscher Katholiken" die prominenten von-und-zus auch diese Soziallehre verteidigen, denn sie ist das Werkzeug für ein wichtiges Apostolat der Laien.
Re: Zur Bundestagswahl 2009
Viele sagen als Katholiken: Wir stehen vor der Wahl. Entweder wir nehmen unsere Verantwortung als Bürger in unserm Land an. Ja, dann sollten wir auch entsprechend handeln. Oder wir überlassen sie anderen. Denen, die sich eine andere Gesellschaft wünschen. Wir sollten hier keiner optischen Täuschung unterliegen.
Re: Zur Bundestagswahl 2009
Kurt, ich spreche nicht von der Caritas, die Aufgabe eines jeden Christen ist und nicht nur "der Caritas", sondern von der Realpolitik im parlamentarischen Alltag. Hier gelten eben aus Sicht der Soziallehre nicht solche Axiome wie "Wettbewerb ist immer gut" (das tolle Ergebnis merkt jeder GKV-Patient, besonders die Armen und Rentner - ich erlebe das zuhauf), sondern das höchste Gebot ist das Wohlergehen des Menschen.
Beim FDK finde ich zur Kath. Soziallehre beim Kongreß 2009 nichts (trotz Enzyklika!). Vielleicht war das in den Jahren zuvor anders, das wünsche ich mir. Aber hast du Belege dafür?
Und dann finde ich noch das "in Wirklichkeit Faule" ganz zückend. Wieviele kennst du denn? Woher weißt Du, daß sie "in Wirklichkeit faul" sind? Wenn Talente anders verteilt sind, dann nicht auch Selbstbewußtsein, Stärke, Ausdauer und Durchsetzungskraft.
Wie sagte Kain: "Bin ich denn der Hüter meines Bruders?"
Ja, ist jeder von uns. Das ist Katholische Soziallehre.
Beim FDK finde ich zur Kath. Soziallehre beim Kongreß 2009 nichts (trotz Enzyklika!). Vielleicht war das in den Jahren zuvor anders, das wünsche ich mir. Aber hast du Belege dafür?
Und dann finde ich noch das "in Wirklichkeit Faule" ganz zückend. Wieviele kennst du denn? Woher weißt Du, daß sie "in Wirklichkeit faul" sind? Wenn Talente anders verteilt sind, dann nicht auch Selbstbewußtsein, Stärke, Ausdauer und Durchsetzungskraft.
Wie sagte Kain: "Bin ich denn der Hüter meines Bruders?"
Ja, ist jeder von uns. Das ist Katholische Soziallehre.
Re: Zur Bundestagswahl 2009
Kurt, wie war das noch mit Freibier für alle? Warum funktioniert das nicht?
Re: Zur Bundestagswahl 2009
Mir ist das zu plakativ, und teilweise auch zu unterstellend. Ich würde anders reden, wenn nicht folgende Zahlen existieren würden:Ralf hat geschrieben:Ja, ist jeder von uns. Das ist Katholische Soziallehre.
Der deutsche Bundeshaushalt umfasst 2009 ca. 290 Mrd Euro.
Davon werden 134 Mrd alleine für soziale Zwecke aufgewendet.
Nicht enthalten sind Renten und Gesundheitsaufwendungen (GKV).
Darüberhinaus 42 Mrd für den Schuldendienst vergangener Jahre.
Für Forschung und Bildung, also Schlüsselmaßnahmen, um "das höchste Gebot, das Wohlergehen des Menschen" zu realisieren, werden gerade mal 10 Mrd. Euro aufgewendet.
Man kann beim besten Willen nicht sagen, es werde hier nichts getan, im Gegenteil. Wer hier noch mehr fordert, überfordert das Gemeinwesen.
Das ist nicht kath. Soziallehre.
Re: Zur Bundestagswahl 2009
Weil man damit trockene Alkoholiker ins Verderben stürzen würde.overkott hat geschrieben:Kurt, wie war das noch mit Freibier für alle? Warum funktioniert das nicht?
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Re: Zur Bundestagswahl 2009
Trotz der Charmekampagne von Frau Merkel (Ehefrau, Hausfrau und Teilzeit-Oma; Kohl-Ziehkind etc.) fängt sie an zu zittern. - Wird sie doch schon etwa von den Geistern "der künftigen Weihnacht" (= frei nach Ch. Dickens) verfolgt?
Gibt es nach dem Wahlergebnis am kommenden Sonntag doch wieder Schwarz - Rot? - Ein weiteres "auf die Schulter-Klopfen" und ein "Weiter so"?
http://www.sueddeutsche.de/politik/193/488588/text/
Vermutlich.
Gibt es nach dem Wahlergebnis am kommenden Sonntag doch wieder Schwarz - Rot? - Ein weiteres "auf die Schulter-Klopfen" und ein "Weiter so"?
http://www.sueddeutsche.de/politik/193/488588/text/
Vermutlich.
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Re: Zur Bundestagswahl 2009
Zu große Selbstsicherheit vor der Wahl wird abstraft. Bundeskanzler Stoiber trat auch nach relativ kurzer Amtszeit zurück...
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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
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Re: Zur Bundestagswahl 2009
Ich glaube auch an keine Wunder - zumindest nicht im politischen Bereich.