Abtreibung

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Linus
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Re: Seelische Folgen der Abtreibung

Beitrag von Linus »

lutherbeck hat geschrieben:Das Christentum als "Spaßbremse"?
Nö, Christentum als Schule der Freiheit: Des Geistes über die (unbändige) Natur!
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lutherbeck
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Re: Seelische Folgen der Abtreibung

Beitrag von lutherbeck »

Linus hat geschrieben:
lutherbeck hat geschrieben:Das Christentum als "Spaßbremse"?
Nö, Christentum als Schule der Freiheit: Des Geistes über die (unbändige) Natur!
Ist nicht auch die Natur von Gott geschaffen?

Weshalb also soll daran etwas schlechtes sein?

:pfeif:
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Linus
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Re: Seelische Folgen der Abtreibung

Beitrag von Linus »

lutherbeck hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:
lutherbeck hat geschrieben:Das Christentum als "Spaßbremse"?
Nö, Christentum als Schule der Freiheit: Des Geistes über die (unbändige) Natur!
Ist nicht auch die Natur von Gott geschaffen?

Weshalb also soll daran etwas schlechtes sein?

:pfeif:
Wer hat gesagt, daß sie schlecht sei? Nein ganz und garnicht. eben nur unbändig. So lautet der Auftrag Gottes ja "macht euch die Erde[i.e die Natur] untertan".

Im übrigen diagnostiziere ich dir böswillige Interpretationitis.
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lutherbeck
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Re: Seelische Folgen der Abtreibung

Beitrag von lutherbeck »

Im übrigen diagnostiziere ich dir böswillige Interpretationitis.
Aber nein - zudem: für ordentliche Diagnosen bin noch immer ich zuständig! 8)

Linus, ich halte nur nicht viel von der beständigen Verteufelung der Sexualität!

Natürlich verlangt sie verantwortlichen Umgang - aber sie ist nicht grundsätzlich schlecht; auch dann nicht, wenn ein Paar sich ihrer als reinen Lustfaktor bedient!

Sonst hätte sie der Herr vermutlich nicht als eine der stärksten Triebfedern geschaffen!

:)
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Linus
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Re: Seelische Folgen der Abtreibung

Beitrag von Linus »

lutherbeck hat geschrieben:Linus, ich halte nur nicht viel von der beständigen Verteufelung der Sexualität!
Wer tut denn das? Die Kirche jedenfalls nicht. Sie zeigt jedenfalls nur einen Weg auf, nicht Sklave seiner Triebe zu bleiben (bzw zu werden), sondern die Freiheit des Geistes zu lehren und ihn zu gehen.
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Gamaliel
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Re: Seelische Folgen der Abtreibung

Beitrag von Gamaliel »

lutherbeck hat geschrieben:...auch dann nicht, wenn ein Paar sich ihrer als reinen Lustfaktor bedient!
Genau diese Lehre ist von der Kirche verurteilt! (Vgl. die von Papst Innozenz XI. verurteilten Sätze der Laxisten; DH 2109). Da wir im katholischen Bereich sind, bitte ich dies zu berücksichtigen. Zu weiteren Vertiefungen ist hier allerdings nicht der richtige Ort/Thread.

Stilus
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Re: Seelische Folgen der Abtreibung

Beitrag von Stilus »

Gamaliel hat geschrieben:
lutherbeck hat geschrieben:...auch dann nicht, wenn ein Paar sich ihrer als reinen Lustfaktor bedient!
Genau diese Lehre ist von der Kirche verurteilt! (Vgl. die von Papst Innozenz XI. verurteilten Sätze der Laxisten; DH 2109). Da wir im katholischen Bereich sind, bitte ich dies zu berücksichtigen. Zu weiteren Vertiefungen ist hier allerdings nicht der richtige Ort/Thread.
:daumen-rauf: Könntest Du, Gamaliel, zu dem Thema dann bitte einen Startschuß auf fundierter Kenntnis der katholischen Sexualmoral ins Forum setzten?
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Staubkorn
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Re: Seelische Folgen der Abtreibung

Beitrag von Staubkorn »

lutherbeck hat geschrieben:Das Christentum als "Spaßbremse"?
"Spaß"? Sex als "Spaßfaktor"? Lass uns "Spaß" haben? Wenn eine Frau keinen Sex haben will, ist die dann somit auch eine "Spaßbremse"?
Hat sich einmal ein Mann überlegt, ob es der Frau "Spaß" bereitet immer einen Blick auf die Verhütung zu haben? Macht es als Frau Spaß zum Frauenarzt zu gehen und Monat für Monat künstliche Hormone zu sich zu nehmen? Oder macht es als Frau Spaß, eine natürliche Geburtenkontrolle zu betreiben und Tag für Tag ihr Vaginalsekret zu untersuchen?

Und vor allem, wie lange dauert denn der "Spaß" an, um den soviel Aufsehens gemacht wird?
Ein Altvater wurde gefragt: "Was ist Demut?"
Er antwortete: "Demut ist, wenn du einem Bruder vergibst, der gegen dich gesündigt hat, noch bevor er selbst zu dir kommt und dich um Vergebung bittet."

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incarnata
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Re: Seelische Folgen der Abtreibung

Beitrag von incarnata »

Die vielen Abtreibungen sind ja nicht zuletzt Folge der Abkoppelung des Sexualverhaltens von der damit verbundenen Verantwortung sich selbst,dem Partner/der Partnerin und den daraus hervorgehenden Kindern gegenüber.
Zur kirchlichen Sexuallehre der neueren Zeit( warum es nicht darum geht,den Spass zu verderben sondern statt billigem unbefriedigendem Spass das Leben in Fülle zu schenken): die vielen Ansprachen Johannes Paul II zur "Theologie des Leibes" und die Enzyklika "Deus caritas est" von Benedikt XVI. zum Wesen der Liebe von eros bis agape . Nicht zu vergessen "humanae vitae" von Paul VI ! Dies alles sollte aber in einen anderen Strang !
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

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Robert Ketelhohn
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Re: Seelische Folgen der Abtreibung

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Staubkorn hat geschrieben:Und vor allem, wie lange dauert denn der "Spaß" an, um den soviel Aufsehens gemacht wird?
Bei manchen angeblich minutenlang … :D
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Robert Ketelhohn
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Re: Seelische Folgen der Abtreibung

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Stilus hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Eitel ist der Kampf der „Lebensrechtler“ ganz offensichtlich. (Nämlich leer, nichtig, erfolglos. Vielleicht hast du den Begriff mißverstanden.
:( Immer noch bin ich traurig, ais "Deiner Ecke solches zu hören - die Bedeutungen von "eitel" waren mir durch aus bekannt...
:auweia: weh tut das Wort "erfolglos", daß im Einklang mit vermutlich einer Viertel Million Abtreibungen jährlich seht. Aber Robert, die anderen Begriffe sind noch nicht von Dir erläutert.
Warum "leer"?
...warum "nichtig",
wenn ihr Kampf einem Gebot des Dekaloges gilt?
Entsetzt,
Stilus
Wo ist uns solcher Kampf denn aufgetragen? Oder vielleicht Kampf
um die gesellschaftliche Ächtung des Diebstahls? Oder des Ehebruchs?
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Stilus
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Re: Seelische Folgen der Abtreibung

Beitrag von Stilus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Stilus hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Eitel ist der Kampf der „Lebensrechtler“ ganz offensichtlich. (Nämlich leer, nichtig, erfolglos. Vielleicht hast du den Begriff mißverstanden.
:( Immer noch bin ich traurig, ais "Deiner Ecke solches zu hören - die Bedeutungen von "eitel" waren mir durch aus bekannt...
:auweia: weh tut das Wort "erfolglos", daß im Einklang mit vermutlich einer Viertel Million Abtreibungen jährlich seht. Aber Robert, die anderen Begriffe sind noch nicht von Dir erläutert.
Warum "leer"?
...warum "nichtig",
wenn ihr Kampf einem Gebot des Dekaloges gilt?
Entsetzt,
Stilus
Wo ist uns solcher Kampf denn aufgetragen? Oder vielleicht Kampf
um die gesellschaftliche Ächtung des Diebstahls? Oder des Ehebruchs?
:erschrocken: :erschrocken: :erschrocken: :erschrocken:

Non occides.
Ex XX.13
Qui ergo solverit unum de mandatis istis minimis et docuerit sic homines, minimus vocabitur in regno caelorum;
qui autem fecerit et docuerit, hic magnus vocabitur in regno caelorum.
Mt V.19

Bedungen ist es ganz ausdrücklich hier -

:regel: TOLLE LEGE :regel: :

Mt XXV.
31 Cum autem venerit Filius hominis in gloria sua, et omnes angeli cum eo, tunc sedebit super thronum gloriae suae.
32 Et congregabuntur ante eum omnes gentes; et separabit eos ab invicem, sicut pastor segregat oves ab haedis,
33 et statuet oves quidem a dextris suis, haedos autem a sinistris.
34 Tunc dicet Rex his, qui a dextris eius erunt: “Venite, benedicti Patris mei; possidete paratum vobis regnum a constitutione mundi.
35 Esurivi enim, et dedistis mihi manducare; sitivi, et dedistis mihi bibere; hospes eram, et collegistis me;
36 nudus, et operuistis me; infirmus, et visitastis me; in carcere eram, et venistis ad me”.
37 Tunc respondebunt ei iusti dicentes: “Domine, quando te vidimus esurientem et pavimus, aut sitientem et dedimus tibi potum?
38 Quando autem te vidimus hospitem et collegimus, aut nudum et cooperuimus?
39 Quando autem te vidimus infirmum aut in carcere et venimus ad te?”.
4 Et respondens Rex dicet illis: “Amen dico vobis: Quamdiu fecistis uni de his fratribus meis minimis, mihi fecistis”.
41 Tunc dicet et his, qui a sinistris erunt: “Discedite a me, maledicti, in ignem aeternum, qui praeparatus est Diabolo et angelis eius.
42 Esurivi enim, et non dedistis mihi manducare; sitivi, et non dedistis mihi potum;
43 hospes eram, et non collegistis me; nudus, et non operuistis me; infirmus et in carcere, et non visitastis me”.
44 Tunc respondebunt et ipsi dicentes: “Domine, quando te vidimus esurientem aut sitientem aut hospitem aut nudum aut infirmum vel in carcere et non ministravimus tibi?”.
45 Tunc respondebit illis dicens: “Amen dico vobis: Quamdiu non fecistis uni de minimis his, nec mihi fecistis”.
46 Et ibunt hi in supplicium aeternum, iusti autem in vitam aeternam ”.

Und wenn Du die Umsetzung des Weltgerichts im Requiem liest, so beginnt der Textus nach wenigen den Worten (nicht Wörtern!) die so gerne von den Abtreibungsbefürwortern übersehen werden im Introitus mit:
Ad te omnes caro veniët
:traurigtaps: ....ich habe keine Idee, ob ich Dich mit diesen Informationen noch irgendwie zu erreichen vermag, :traurigtaps:
...aber die getöten Kinder werden im Buch (liber scriptus proferetur) verzeichnet sein und ihren Müttern und Vätern und Abtreibern entgegenlaufen - und dieses Versöhnungsangebot können wir den Tätern nicht ersparen auch wenn es für sie "die Hölle" sein muß...
in der Verdivertonung ist dieses Meine Lieblingsstelle:
Nil inultum remanebit.*
[/b]
http://www.youtube.com/watch?v=Mgey6JXS ... re=related

Stilus

*wäre es wert auf t-shirts für Lebensschützer gedruckt zu werden...
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Robert Ketelhohn
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Re: Seelische Folgen der Abtreibung

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Du schreibst vollständig am Therma vorbei, Mann.

Im Dekalog steht: »Du sollst nicht töten.« (Genauer: »Du wirst nicht morden«,
aber das stehe jetzt mal dahin.) Du. Du. Verstehst du das Wort?

Wie, wo und wann genau wurde dir gesagt – dir! –: »Steh auf und geh nach
Ninive und hindere dort in heiligem Kampf die Leute am Stehlen (Abtreiben,
Ehebrechen)«? Also die anderen?
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Stilus
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Re: Seelische Folgen der Abtreibung

Beitrag von Stilus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Du schreibst vollständig am Therma vorbei, Mann.

Im Dekalog steht: »Du sollst nicht töten.« (Genauer: »Du wirst nicht morden«,
aber das stehe jetzt mal dahin.) Du. Du. Verstehst du das Wort?

Wie, wo und wann genau wurde dir gesagt – dir! –: »Steh auf und geh nach
Ninive und hindere dort in heiligem Kampf die Leute am Stehlen (Abtreiben,
Ehebrechen)«? Also die anderen?
..offenbar entgeht Dir dabei das kleine -aber entscheidende- Factum, daß der Dekalog sich an alle Menschen richtet. "Wenn Du auf dem Weg Gottes gehst, dann wirst du nicht morden" das ist ja wohl der Gedanke dahinter. Wir sind angehalten, Menschen auf den/dem Weg Gottes zu bringen/zu halten. Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst - den "Nascituerus" darf ich als meinen Nächsten lieben und sein Leben schützen wollen und die werdende Mutter vor einer Todsünde bewahren dürfen.

Wenn Deine These richtig wäre, dann können wir die komplette Idee eines persönlichen Engagements für auch nur irgendetwas einstellen!
Dann ist die Sterbebegleitung im Kinderhospiz eitel,
Arzt im Bereich RTW/SMH wäre eitel,
Seelsorge wäre eitel.

Kurz: alles was aus dem Dekalog abgeleitet ist, das wäre eitel...

Weil es ja mich nicht direkt betrifft und damit etwas angeht.

Ich gratuliere [Punkt]
Denn dann hast Du ein untätiges Christentum ohne Werke der Nächstenliebe regelkonform zu entwickeln gewußt. :dudu:
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HeGe
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Re: Seelische Folgen der Abtreibung

Beitrag von HeGe »

Stilus hat geschrieben:Wir sind angehalten, Menschen auf den/dem Weg Gottes zu bringen/zu halten. Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst - den "Nascituerus" darf ich als meinen Nächsten lieben und sein Leben schützen wollen und die werdende Mutter vor einer Todsünde bewahren dürfen.
:nein:

Du sollst anderen Menschen den Glauben verkünden, kannst ihnen also die Richtschnur beibringen, an der sie ihr Verhalten ausrichten sollten. Aber es ist nicht deine Aufgabe, anderen ihre Entscheidungen abzunehmen.

Dafür fehlt dir in vielen Fällen auch das notwendige "Werkzeug", weil du erstens selbst nicht fehlerlos bist und in deinen Beurteilungen irren kannst und zweitens nicht die Motive und Geisteszustände anderer Menschen beurteilen kannst. Natürlich gibt es offensichtliche Fälle, aber es gibt auch viele Gegenbeispiele, wo eine Handlung je nach Motiv sündhaft sein kann oder nicht. Und das kann nur Gott allein beurteilen.

Die Grenzziehung ist aber im Einzelfall auch nicht immer einfach.
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Berolinensis
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Re: Seelische Folgen der Abtreibung

Beitrag von Berolinensis »

Es ist also ernsthaft eure Ansicht, daß es nicht Aufgabe des Christen ist, sich für die Achtung des Naturrechts, ja und noch mehr, die Anerkennung des wahren Glaubens durch den Staat einzusetzen? Erstaunlich. Wie verträgt sich dies - um nur einen von vielen Ansatzpunkten herauszugreifen - mit dem sozialen Königtum Christi?

HeGe
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Re: Seelische Folgen der Abtreibung

Beitrag von HeGe »

Berolinensis hat geschrieben:Es ist also ernsthaft eure Ansicht, daß es nicht Aufgabe des Christen ist, sich für die Achtung des Naturrechts, ja und noch mehr, die Anerkennung des wahren Glaubens durch den Staat einzusetzen? Erstaunlich. Wie verträgt sich dies - um nur einen von vielen Ansatzpunkten herauszugreifen - mit dem sozialen Königtum Christi?
Der Begriff Naturrecht gefällt mir eigentlich nicht, weil er heute eher als atheistisches Pendant zu den göttlichen Geboten verstanden wird. Aber das nur am Rande.

Wie ich schon in meinem Beitrag sagte, ist die Grenzziehung mitunter schwierig. Politisches Engagement ist m.E. etwas anderes, als die moralische Beurteilung und Beeinflussung der Handlung eines Einzelnen.
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Gamaliel
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Re: Seelische Folgen der Abtreibung

Beitrag von Gamaliel »

Berolinensis hat geschrieben:Es ist also ernsthaft eure Ansicht, daß es nicht Aufgabe des Christen ist, sich für die Achtung des Naturrechts, ja und noch mehr, die Anerkennung des wahren Glaubens durch den Staat einzusetzen? Erstaunlich. Wie verträgt sich dies - um nur einen von vielen Ansatzpunkten herauszugreifen - mit dem sozialen Königtum Christi?
Hervorragend formuliert! :daumen-rauf:

Stilus
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Re: Seelische Folgen der Abtreibung

Beitrag von Stilus »

Berolinensis hat geschrieben:Es ist also ernsthaft eure Ansicht, daß es nicht Aufgabe des Christen ist, sich für die Achtung des Naturrechts, ja und noch mehr, die Anerkennung des wahren Glaubens durch den Staat einzusetzen? Erstaunlich. Wie verträgt sich dies - um nur einen von vielen Ansatzpunkten herauszugreifen - mit dem sozialen Königtum Christi?
:daumen-rauf: Danke! Eeeeeeeeeeeeeeenlich eine hier respektierte Stimme der Wahrheit :daumen-rauf:
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Stilus
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Re: Seelische Folgen der Abtreibung

Beitrag von Stilus »

HeGe hat geschrieben:
Stilus hat geschrieben:Wir sind angehalten, Menschen auf den/dem Weg Gottes zu bringen/zu halten. Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst - den "Nascituerus" darf ich als meinen Nächsten lieben und sein Leben schützen wollen und die werdende Mutter vor einer Todsünde bewahren dürfen.
:nein:

Du sollst anderen Menschen den Glauben verkünden, kannst ihnen also die Richtschnur beibringen, an der sie ihr Verhalten ausrichten sollten. Aber es ist nicht deine Aufgabe, anderen ihre Entscheidungen abzunehmen.

Dafür fehlt dir in vielen Fällen auch das notwendige "Werkzeug", weil du erstens selbst nicht fehlerlos bist und in deinen Beurteilungen irren kannst und zweitens nicht die Motive und Geisteszustände anderer Menschen beurteilen kannst. Natürlich gibt es offensichtliche Fälle, aber es gibt auch viele Gegenbeispiele, wo eine Handlung je nach Motiv sündhaft sein kann oder nicht. Und das kann nur Gott allein beurteilen.

Die Grenzziehung ist aber im Einzelfall auch nicht immer einfach.

...Jesus hat uns nicht versprochen, daß es leichter wird - sondern gesagt, daß er uns als Schafe mitten unter die Wölfe schicke!
Ich nehme einer Obdachlosen doch schon eine Entscheidung ab, wenn ich sie zum Essen einlade - ich muß nicht über Jesus referieren "Richtschnur beibringen", sondern ein Teller Suppe und ein offenes Ohr öffnen ein Herz. Manchmal kam die Frage nach dem Warum - die habe ich dann beantwortet... z.B. "Denn auch ich war hungrig und man gab mir zu essen." Man spricht dann über Erfahrungen und nennt konfessionsunberücksichtigend Anlaufpunkte von der Tafel bis zur Heilsarmee. Da bin ich ganz protestantisch-preußisch:
"Viel bewirken - wenig hervortreten!"
Graf Helmuth von Moltke d.Ä.
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HeGe
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Re: Seelische Folgen der Abtreibung

Beitrag von HeGe »

Stilus hat geschrieben:Ich nehme einer Obdachlosen doch schon eine Entscheidung ab, wenn ich sie zum Essen einlade - ich muß nicht über Jesus referieren "Richtschnur beibringen", sondern ein Teller Suppe und ein offenes Ohr öffnen ein Herz. Manchmal kam die Frage nach dem Warum - die habe ich dann beantwortet... z.B. "Denn auch ich war hungrig und man gab mir zu essen." Man spricht dann über Erfahrungen und nennt konfessionsunberücksichtigend Anlaufpunkte von der Tafel bis zur Heilsarmee. Da bin ich ganz protestantisch-preußisch:
"Viel bewirken - wenig hervortreten!"
Graf Helmuth von Moltke d.Ä.
Hä? :hae?: Was hat denn das Anbieten einer Suppe mit der Verhinderung einer sündhaften Tat zu tun? Das sind doch völlig verschiedene Dinge.
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Stilus
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Re: Seelische Folgen der Abtreibung

Beitrag von Stilus »

HeGe hat geschrieben:
Stilus hat geschrieben:Ich nehme einer Obdachlosen doch schon eine Entscheidung ab, wenn ich sie zum Essen einlade - ich muß nicht über Jesus referieren "Richtschnur beibringen", sondern ein Teller Suppe und ein offenes Ohr öffnen ein Herz. Manchmal kam die Frage nach dem Warum - die habe ich dann beantwortet... z.B. "Denn auch ich war hungrig und man gab mir zu essen." Man spricht dann über Erfahrungen und nennt konfessionsunberücksichtigend Anlaufpunkte von der Tafel bis zur Heilsarmee. Da bin ich ganz protestantisch-preußisch:
"Viel bewirken - wenig hervortreten!"
Graf Helmuth von Moltke d.Ä.
Hä? :hae?: Was hat denn das Anbieten einer Suppe mit der Verhinderung einer sündhaften Tat zu tun? Das sind doch völlig verschiedene Dinge.
...es geht darum mit einem Menschen ins Gespräch zu kommen und Taten der Nächstenliebe zu tun - auch wenn Jesus uns z.B. nicht ausdrücklich auftrug, gegen Abtreibung zu sein. Sondern es eine logische Folge des Beachtens des Dekaloges ist, den er ja bestätigte und "um sich erweitert"e (Neuse: Ein Rabbi spricht mit Jesus - zitiert von J. Ratzinger in Jesus von Nazareth)...

Und was nicht sofortErfolg verspricht und einen in Diskussionen verstrickt - wie der Kampf im Lebensrechtsbereich - wird dann gerne als "unlukrativ" außen vorgelassen - oder als "eitel" abgestempelt.
Wirkung der Botschaft Christi entfaltet sich am besten am individuell angesprochenen Individuum - vor lauter biblischer Schwester-&Brüderlichkeit, Eineweltläden, Gerechtigkeit für alle oder einer besserer Welt gehen wir wie der Priester und der Levit am Nothleidenden, dem Nächsten im Sinne Jesu-Christi vorbei - immer unserem hehren Ziel eines irdischen Jerusalem entgegen!



:panisch: Theorie eins - Praxis sechs! Setzen! :panisch:

____________________
:regel: Fußnote:
Mt XXV.35-39
Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich aufgenommen;
ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen.
Dann werden ihm die Gerechten antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und dir zu essen gegeben, oder durstig und dir zu trinken gegeben?
Und wann haben wir dich fremd und obdachlos gesehen und aufgenommen, oder nackt und dir Kleidung gegeben?
Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen?
Darauf wird der König ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.
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Robert Ketelhohn
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Re: correctio fraterna

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Stilus hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Du schreibst vollständig am Therma vorbei, Mann.

Im Dekalog steht: »Du sollst nicht töten.« (Genauer: »Du wirst nicht morden«,
aber das stehe jetzt mal dahin.) Du. Du. Verstehst du das Wort?

Wie, wo und wann genau wurde dir gesagt – dir! –: »Steh auf und geh nach
Ninive und hindere dort in heiligem Kampf die Leute am Stehlen (Abtreiben,
Ehebrechen)«? Also die anderen?
..offenbar entgeht Dir dabei das kleine -aber entscheidende- Factum, daß der Dekalog sich an alle Menschen richtet.
Nein, an dich. Immer an dich. – Und wozu dienen die Zehn Gebote? – Um deine Sünde ans Licht zu bringen. Das hast du noch nicht verstanden. Deine Sünde. Darum geht es.

Erst wenn du das verstanden hast, wenn du dich erkannt hast als Mörder und Ehebrecher, als Gotteslästerer und Entehrer deines Vaters: dann bist du bereit, den Kelch der Erlösung zu empfangen.
Stilus hat geschrieben:Wir sind angehalten, Menschen auf den/dem Weg Gottes zu bringen/zu halten.
Der Weg Gottes ist nicht das Gesetz. Das Gesetz diente in der Heilsgeschichte des Gottesvolks dazu (und dient noch in der Heilsgeschichte eines jeden einzelnen), die Sünde zum Vorschein zu bringen.

Das soll im Katechumenat geschehen. Dazu ist es zuvörderst da (gewesen).

Was du als katechisierter und getaufter Gläubiger den Menschen bringen sollst, ist das Wort von der Erlösung, ist der gekreuzigte und auferstandene Herr. Keine moralische Keule und auch nicht das Gesetz des Alten Bunds.

Freilich gibt es auch den Typus des prophetischen Moralpredigers. Von Johannes dem Täufer über Bernhardin von Siena, zum Beispiel, bis Abraham von Sancta Clara. Auch heute gibt es gewiß solche Propheten. Ich nenne aber keine Namen, das führte vom Thema ab. Jedenfalls ist solche Prophetie etwas gänzlich anderes als „Lebensrechtskampf“.
Stilus hat geschrieben:Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst - den "Nasciturus" darf ich als meinen Nächsten lieben und sein Leben schützen wollen und die werdende Mutter vor einer Todsünde bewahren dürfen.
Was hat das mit dem Thema zu tun? – Du darfst nicht nur, du sollst, wenn Gott dich in die konkrete Situation führt.
Stilus hat geschrieben:Wenn Deine These richtig wäre, dann können wir die komplette Idee eines persönlichen Engagements für auch nur irgendetwas einstellen!
Dann ist die Sterbebegleitung im Kinderhospiz eitel,
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Seelsorge wäre eitel.
Was hat all das mit dem Anprangern von Unrecht zu tun? – Falsch, gar nichts. Der „Lebensrechtskampf“ ist kein Werk der Nächstenliebe, sondern politischer Aktivismus. Damit meine ich selbstverständlich nicht besondere Charismata einzelner. Die gibt es, natürlich. Etwa die Ärztin oder Krankenschwester, die tagaus, tagein vor der Abtreibungsanstalt steht, abtreibungswillige Mütter anspricht und so schon viele Kinder gerettet hat. Solche gibt es, und sie sind ein Segen. Aber das ist eine Handvoll unter Millionen.

Hast du ein solches Charisma, dann folge ihm. – Um aber ehrlich zu sein, verrät deine Argumentation hier anderes.
Stilus hat geschrieben:Kurz: alles was aus dem Dekalog abgeleitet ist, das wäre eitel...
Aus den Zehn Geboten lassen sich keine Werke der Nächstenliebe ableiten. Wozu sie da sind: siehe oben.
Stilus hat geschrieben:Denn dann hast Du ein untätiges Christentum ohne Werke der Nächstenliebe regelkonform zu entwickeln gewußt. :dudu:
Nächstenliebe kann sich nicht und nie in politischem Aktivismus äußern. Genausowenig wie im Unterstützen gemeinnütziger Organisationen, kirchlicher Hilfswerke und so weiter.
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Re: Seelische Folgen der Abtreibung

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Berolinensis hat geschrieben:Es ist also ernsthaft eure Ansicht, daß es nicht Aufgabe des Christen ist, sich für die Achtung des Naturrechts, ja und noch mehr, die Anerkennung des wahren Glaubens durch den Staat einzusetzen? Erstaunlich. Wie verträgt sich dies - um nur einen von vielen Ansatzpunkten herauszugreifen - mit dem sozialen Königtum Christi?
Das ist die Aufgabe des Gläubigen in politischer Verantwortung. Eine Aufgabe, besser gesagt. Nicht die erste und wichtigste, aber ohne Frage auch eine Aufgabe, nach Maßgabe der Möglichkeiten.

Wo die Gläubigen eine verschwindende Minderheit sind, womöglich noch dazu unter Verfolgungsdruck stehen, wird ein solches Unterfangen zu eitler Kraftverschwendung, wenn nicht Schlimmerem. Da geht es erstens (wie immer) um persönliche Bekehrung, zweitens um die Freiheit der Kirche und drittens um die Weitergabe des Evangeliums. Dann auch noch ein Spezialthema herauszugreifen – wie eben den „Lebensrechtskampf“ –, ja, was soll ich sagen: das zeugt von komplettem Realitätsverlust.

Das heißt nicht, daß wir etwa die Grundsätze aufgeben sollten. Oder darauf verzichten, die Wahrheit auszusprechen. Aber von der Art Herren, wie sie derzeit über uns gesetzt sind, die Anerkennung eines Naturrechts zu fordern, über das sich hinwegzusetzen sie auf ihre Posten berufen sind, das ist wie Pinkeln gegen den Sturm, nur schlimmer.

Es ist an sich kein Verbrechen, natürlich nicht, an sich auch keine Sünde, natürlich nicht. An sich. Aber oft liegt der Verdacht nahe, daß es eine Ersatzhandlung sei. Dir und Gamaliel hätte ich soviel Urteilsvermögen zugetraut, daß ihr erkenntet, auf welchem schiefen Weg Stilus in dieser Sache ist.

Noch einmal: Daß wir als Gläubige auch im politischen Feld agieren oder dies wenigstens versuchen, ist gut und richtig. Wer in Verantwortung steht, der hat da sowieso seine Aufgabe und schwere Pflicht. Wer bloß Untertan ist, der hat andere Aufgaben. Ich habe oben geschrieben, worum es primär geht. Was darüber hinausgeht, das geht nur mit einem gläubigen Führer des Staats.

Dagegen hat das herrschende System sich allerdings immunisiert, so daß ich da – wie schon oft dargelegt – keine realistische Chance sehe. Eine Wende ist nur möglich über einen Zusammenbruch, über die vollständige Abolition des Systems.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Thomas_de_Austria
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Re: Seelische Folgen der Abtreibung

Beitrag von Thomas_de_Austria »

Dagegen hat das herrschende System sich allerdings immunisiert, so daß ich da – wie schon oft dargelegt – keine realistische Chance sehe. Eine Wende ist nur möglich über einen Zusammenbruch, über die vollständige Abolition des Systems.
Ja, das ist leider so ...

"Freiheit der Kirche" war eigentlich das Stichwort: Bald läuft es nur noch so, dass man wider die positiven Gesetze des Staates, agieren muss, um überhaupt dahingehend noch irgendwie Christ sein zu können.

Die Frage, die ich mir stelle ist die, ob man nicht überhaupt am Zusammenbruch des Systems arbeiten sollte (natürlich nicht mit sündigen, widerchristlichen Mitteln), soweit es einem möglich ist und "in seinem Métier"...?

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incarnata
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Re: Seelische Folgen der Abtreibung

Beitrag von incarnata »

Also Robert :sämtliche Unterstützungen kirchlicher Hilfswerke oder von Lebensschutzgruppen als unsinnigen Aktivismus abzutun ist ja wohl ziemlich daneben ! Wenn mir daran gelegen ist,dass Kinder vor der Abtreibung gerettet werden,da Abtreibung ein typisches Merkmal der "Civilistion des Todes" ist- dann ist es nur recht und billig Menschen,die das Charisma haben durch Ansprechen schwangerer Frauen vor Abtreibungskliniken und durch Aufbau und Vermittlung konkreter Hilfen für Frauen in Not Kinder konkret zu retten mit Geld und fürbittendem Gebet zu unterstützen.Und zugleich ist es auch sinnvoll ,Politiker zu unterstützen,die noch die Meinung vertreten,dass es eine Schande ist,dass im reichen Westen soviel
abgetrieben wird.Nur wenn diese Stimmen nicht verstummen besteht Hoffnung,dass die Liberalisierung
der Abtreibung allmählich zurückgedreht wird-und sei es unter dem Druck des demographischen Wandels.
Spenden und Reden ist allemahl besser als Nichts-Tun in solchen Dingen für Menschen,die nun einmal selbst an andere Stellen gestellt sind wo sie als lebendige Christen täglich Zeugnis geben können.
Das beinhaltet natürlich,dass wir uns selbst immer unserer Versuchbarkeit"bis zum letzten Atemzug"
bewusst bleiben-aus diesem Bewusstsein heraus ist es aber auch unsere Aufgabe andere nicht nur nicht
zur Sünde zu verführen,sondern sie davor abzuhalten !All dies beinhaltet letztlich der zweite Satz des Grundgebots unseres Glaubens ..... und deinen Nächsten wie Dich selbst !Das bezieht sich nicht nur auf das körperliche sondern auch das Seelenheil des Nächsten !
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

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lifestylekatholik
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Re: Seelische Folgen der Abtreibung

Beitrag von lifestylekatholik »

incarnata hat geschrieben:Also Robert :sämtliche Unterstützungen kirchlicher Hilfswerke oder von Lebensschutzgruppen als unsinnigen Aktivismus abzutun ist ja wohl ziemlich daneben !
:hae?: Wirfst du Robert vor, das getan zu haben?

Ganz im Gegenteil: Roberts Hinweis, dass Stilus’ politischer Aktionismus nur Ausdruck seiner (derzeitigen) Unreife ist, trifft doch den Nagel auf den Kopf. Auch ich habe, nachdem ich mich entschlossen hatte, den Glauben für mich wieder ernst zu nehmen, Jahre gebraucht, um zu lernen, vom Denken in gesellschaftlichen und politischen Dimensionen hin zur persönlichen Liebe zu kommen. Gott spricht mich an. Gott spricht immer den Einzelnen an, persönlich, in je einziger Weise. Gott ist immer in der persönlichen Ansprache, nicht in leerem Allgemeinaktionismus, erst recht nicht in solchen Aufmärschen der Rechtgäubigkeit. Was sollen die denn?
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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incarnata
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Re: Seelische Folgen der Abtreibung

Beitrag von incarnata »

lifestylekatholik hat geschrieben:
incarnata hat geschrieben:Also Robert :sämtliche Unterstützungen kirchlicher Hilfswerke oder von Lebensschutzgruppen als unsinnigen Aktivismus abzutun ist ja wohl ziemlich daneben !
:hae?: Wirfst du Robert vor, das getan zu haben?

Ganz im Gegenteil: Roberts Hinweis, dass Stilus’ politischer Aktionismus nur Ausdruck seiner (derzeitigen) Unreife ist, trifft doch den Nagel auf den Kopf. Auch ich habe, nachdem ich mich entschlossen hatte, den Glauben für mich wieder ernst zu nehmen, Jahre gebraucht, um zu lernen, vom Denken in gesellschaftlichen und politischen Dimensionen hin zur persönlichen Liebe zu kommen. Gott spricht mich an. Gott spricht immer den Einzelnen an, persönlich, in je einziger Weise. Gott ist immer in der persönlichen Ansprache, nicht in leerem Allgemeinaktionismus, erst recht nicht in solchen Aufmärschen der Rechtgäubigkeit. Was sollen die denn?
Das eine schliesst doch das andere nicht aus !Gott spricht den Einzelnen an-ja aber eben auf verschiedene Arten: das kann die blitzartige tiefere Erkenntnis eines Bibelworts im Gebet, das kann ein mystisches Erlebnis sein wie z.B. bei Blaise Pascal oder natürlich der Mitvollzug der Hl. Eucharistie-- die häufigste Art wie er uns anspricht allerdings liegt im ganz normalen Umgang mit unseren Mitmenschen.Die hilfreiche Hand,das geduldige Zuhören,das verständnisvolle Gespräch-so kommt Gott zum Suchenden; manchmal durchaus auch so,dass Dinge nicht so laufen,wie wir uns das vorgestellt haben.Letzteres erkennen wir allerdings meist erst hinterher.Zu der verzweifelten werdenden Mutter
kommt er durch die Lebensschützerin,die ihr andere Auswege zeigt;oft ist gerade dies dann auch der Anstoss für sie selbst wieder das leise Rufen Gottes zu hören !
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
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Sempre
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Re: correctio fraterna

Beitrag von Sempre »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Nächstenliebe kann sich nicht und nie in politischem Aktivismus äußern. Genausowenig wie im Unterstützen gemeinnütziger Organisationen, kirchlicher Hilfswerke und so weiter.
Alle drei Dinge, die Du nennst, können sehr wohl Werke der Gottes- und Nächstenliebe sein. Und wenn ein gläubiger Christ sie tut, gehe ich davon aus, dass sie es sind.

Hier in Brasilien steht in Kürze die Einführung des Fristenmords an, und die Bischofskonferenz disqualifiziert sich durch das Fehlen an klarem Protest.

Jede noch so kleine Demonstrationsveranstaltung erinnert womöglich ein paar Passanten an ihr Gewissen. Wer ertragreichere Wirkungsfelder bestellen kann, der mag dies tun.

Gruß
Sempre
Zuletzt geändert von Sempre am Donnerstag 16. September 2010, 04:07, insgesamt 1-mal geändert.
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

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Re: Seelische Folgen der Abtreibung

Beitrag von Sempre »

lifestylekatholik hat geschrieben:Ganz im Gegenteil: Roberts Hinweis, dass Stilus’ politischer Aktionismus nur Ausdruck seiner (derzeitigen) Unreife ist, trifft doch den Nagel auf den Kopf. Auch ich habe, nachdem ich mich entschlossen hatte, den Glauben für mich wieder ernst zu nehmen, Jahre gebraucht, um zu lernen, vom Denken in gesellschaftlichen und politischen Dimensionen hin zur persönlichen Liebe zu kommen. Gott spricht mich an. Gott spricht immer den Einzelnen an, persönlich, in je einziger Weise. Gott ist immer in der persönlichen Ansprache, nicht in leerem Allgemeinaktionismus, erst recht nicht in solchen Aufmärschen der Rechtgäubigkeit. Was sollen die denn?
Du diffamierst Zeitgenossen, die sich für den Willen Gottes einsetzen, pauschal als Selbstdarsteller ihrer Rechtgläubigkeit. Mag ja sein, daß Du selbst so einer warst. Woher aber willst Du wissen, dass alle jene so sind, wie Du warst?

Gott spricht im übrigen nicht nur den Einzelnen an. Er belohnt und bestraft auch Generationen und Völker. Und warum sollte er nicht einen Einzelnen ansprechen indem er diesem einen Lebensschutzaktivisten vor die Nase setzt?

Gruß
Sempre
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holzi
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Re: correctio fraterna

Beitrag von holzi »

Sempre hat geschrieben:Hier in Brasilien steht in Kürze die Einführung des Fristenmords an, und die Bischofskonferenz disqualifiziert sich durch das Fehlen an klarem Protest.
Dann kannst du zumindest immer noch Marina Silva wählen, auch wenn die jetzt zur Assembleia gegangen ist, aber nach wie vor strikt gegen die Freigabe der Abtreibung ist. Ob sie die Dilma aber auch nur in die Stichwahl zwingen kann, das steht auf einem anderen Blatt.

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lifestylekatholik
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Re: Seelische Folgen der Abtreibung

Beitrag von lifestylekatholik »

Sempre hat geschrieben:Du diffamierst Zeitgenossen, die sich für den Willen Gottes einsetzen, pauschal als Selbstdarsteller ihrer Rechtgläubigkeit. Mag ja sein, daß Du selbst so einer warst. Woher aber willst Du wissen, dass alle jene so sind, wie Du warst?
Die sind bestimmt nicht alle wie ich. Unter denen finden sich ganz verschiedene. Ich diffamiere sie, weil sie die falschen Werke tun.
Sempre hat geschrieben:Und warum sollte er nicht einen Einzelnen ansprechen indem er diesem einen Lebensschutzaktivisten vor die Nase setzt?
Gott kann einen Einzelnen sicherlich auch dadurch ansprechen, dass er ihm einen arroganten Egoisten vor die Nase setzt. Dennoch tut dieser nicht recht.

Will ich in mein Gärtchen gehn,
will mein Zwiebeln gießen:
steht ein bucklig Männlein da,
fängt gleich an zu niesen.

Will ich in mein Küchel gehn,
will mein Süpplein kochen:
steht ein bucklig Männlein da,
hat mein Töpflein brochen.

Will ich in mein Stüblein gehn,
will mein Müslein essen:
steht ein bucklig Männlein da,
hat’s schon halber gessen.

Will ich auf mein Boden gehn,
will mein Hölzlein holen:
steht ein bucklig Männlein da,
hat mir’s halber gestohlen.

Will ich in mein Keller gehn,
will mein Weinlein zapfen:
steht ein bucklig Männlein da,
tut mirn Krug wegschnappen.

Setz ich mich ans Rädlein hin,
will mein Fädlein drehen:
steht ein bucklig Männlein da,
lässt das Rad nicht gehn.

Geh ich in mein Kämmerlein,
will mein Bettlein machen,
steht ein bucklig Männlein da,
fangt es an zu lachen.

Wenn ich an mein Bänklein tret,
will ein bisslein beten,
steht ein bucklig Männlein da,
fängt gleich an zu reden.

Liebes Kindlein, ach ich bitt,
Bet fürs bucklig Männlein mit!
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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