Ralf hat geschrieben:Peti hat geschrieben:Ralf hat geschrieben:
Daß in den Pflegeheimen über 60% der Bewohner unterernährt sind, scheint durch solche Kollegen ja noch begünstigt zu werden, sozusagen das Abwracken von Menschen, deren Leben man selbst(!) für unwürdig erachtet
Diese Zahl ist maßlos übertrieben.
Nein, sie ist höchstens maßlos ungenau. Laut der Österr. Gesellschaft für Geriatrie liegt die Malnutritionsprävalenz in den dortigen Pflegeheimen zwischen 25% und 85%. Daß das in Deutschland ähnlich sei, vermute ich mal.
Das einzige was stimmt ist, daß Mangel-und Fehlernährung in unserer Bevölkerung weit verbreitet sind. Allgemein und bei alten Menschen überdurchschnittlich, bei dementen Menschen im fortgeschrittenem Zustand noch mehr. Dies alles schon im häuslichen Bereich.
In Pflegestationen hast du natürlich einen überdurchschnittlichen Anteil dieser Bevölkerungsschichten. In den letzten Lebensmonaten steigt diese Problematik nochmals.
Wir haben aber auch schon viele mangelernährte alte Menschen in unserer Pflegestation aufgenommen und wieder für einen normalen Ernährungszustand gesorgt. Dies kostet viel Zeit und Anstrengung. Wir sind auch verpflichtet, dies alles zu dokumentieren. Von der Heimaufsicht wird man gerade in diesem Bereich streng kontrolliert.(-in Bayern im Gegensatz zu den anderen Bundesländern unangemeldet) .
Die Pflegeheime werden auch seit neuestem vom Medizinischen Dienst mit einer Note beurteilt, die dann im Internet allgemein zugänglich ist. Diese Aktion ist schon angelaufen.
Daß es bei Pflegeheimen bessere und schlechtere gibt, ist natürlich unbestreitbar. In den letzten Jahren hat sich aber schon einiges verbessert.
Im Landkreis München gibt es zB. schon ein Überangebot an Pflegeplätzen und allein schon deshalb wird es für Heime mit schlechter Pflegequalität immer schwerer.
Allgemein soll man im Bereich Stationäre Altenpflege nicht jede Schlagzeile aus der Sensationspresse aufgreifen und weitererzählen. In Heime gehen als Besucher oder ehrenamtlicher Helfer wäre wichtig.
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney