Hohmann-Rede

Aktuelle Themen aus Politik, Gesellschaft, Weltgeschehen.
Benedikt

Zum Edith Steins Brief

Beitrag von Benedikt »

Liebe Margaretha, du bringst Edith Steins Brief, ich möchte doch kurz einen Kommentar dazu abgeben. Die Beurteilung dieses Textes darf nämlich nicht die historische Einordnung außer acht lassen. Geschrieben wurde dieser Brief im April 1933, also noch vor Abschluss des Reichskonkordats im September desselben Jahres. Die im Rückblick Machtergreifung genannten Ereignisse lagen einen Monat zurück, zuvor hatten wiederholte Regierugnswechsel die Stabilität der Weimarer Republik massiv beeinträchtigt. Im katholischen Zentrum gab es die Auseinandersetzung, ob man der neuen Regierung Zugeständnisse machen dürfe oder nicht. Aus damaliger Sicht waren aber keine Völkermörder an der Regierung, sondern eine bürgerlich-nationale Regierung, die mit fester Hand regierte. Das Zentrum entschied sich, diesen Kurs zu unterstützen, knüpfte daran Bedingungen wie den Abschluss des Konkordats, die Gewährung katholischer Bildungseinrichtungen, etc. Man kann das naiv nennen, man kann das sogar in einem gewissen Grade korrupt nennen, Fakt ist aber, dass die Mehrheit der katholischen Bevölkerung die Hoffnung hatte, Hitler würde sie in Ruhe lassen. Es gab im Zentrum freilich Dissens, es wurde auf den Kampf hingewiesen, aber die meisten glaubten nicht so recht an eine stabile Regierung, die mehr als ein oder zwei Jahre halten würde.

Es kam anders, aber es kann niemandem ein Vorwurf daraus gemacht werden, dass er nicht hellsehen könnte. Und als klar war, worauf das ganze hinauslief, reagierte die Kirche. "Mit brennender Sorge", illegale Jugendarbeit, inhaftierte Priester (ab 1935) sind nur ein paar Beispiele.

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Nun noch zu Hohmann: Ich persönlich würde dem Fuldaer Abgeordneten keine antisemitischen Tendenzen unterschieben. Diese gehen aus seiner Rede nicht hervor. Was mich aber wundert, ist vielmehr, warum er eine solche Rede hält. Was will er damit erreichen? Mir kommt das vielmehr ein wenig pubertär vor - so nach dem Motto: "Hauptsache, mal was provokantes sagen." Eigentlich könnte man als Katholik in Politiker wie Hohmann Hoffnungen setzen; er vertritt (wenn man die nationale Linie mal außer acht lässt) gute Ansätze. Aber wenn ein Politiker in 5 Jahren Bundestag siebenmal das Wort ergreift, dann ist er wohl fehl am Platz - unabhängig von seinen Meinungen. Dann fehlt ihm nämlich jegliche Kompetenz und Initiative. Dies wird auch nicht durch markige Sprüche aufgehoben. Insofern wein ich Hohmann keine Träne nach, solche Politiker schaden der Sache mehr als sie ihr nützen.

Stefan

Beitrag von Stefan »

Auf der rein sachlich - nüchternen Ebene mag Hohmanns Rede nicht antisemitisch (gemeint) gewesen sein, allerdings befindet sich die Diskussion - zur Zeit - auf der emotionalen Ebene. Und das wird durch die Medienberichte auch gefördert.

Als Rede zum Tag der Einheit und zur Vergangenheitsbewältigung ungeeignet. Die Parallelen, die Hohmann zog sind untauglich, da sie sich zu sehr mißverständlicher Begriffe bedient. Selbstverständlich sind auch Berline, Bayern und Süfafrikaner ein Tätervolk - welches Volk ist es nicht, denn Boshaftes gibt es - wir Christen sollten es aus eigener Anschauung wissen - in jedem Menschen, und damit auch in jedem "Volk", in jeder sozialen Einheit, zu der der Boshafte gehört.

In diesem Sinne könnte man die CDU als Täterpartei bezeichnen. Und?

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Erich_D
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Beitrag von Erich_D »

Laut einem Bericht im Radio soll Hohmann aus der CDU ausgeschlossen werden.

Eine bedenkliche Entwicklung.
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern sing nicht ihre Lieder. Geh doch in die Oberstadt mach´s wie deine Brüder", so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor."

Benedikt

Beitrag von Benedikt »

Aus dem Buch "Sie weckten das Morgenrot" von Willi Fährmann:

Der Schlachter Bodereit fragte die Mutter, an wen sie die anderen Schweine, die wir fett gefüttert haben, verkaufen wolle. Vater sagt, Silbermann werde schon noch kommen. Mit dem sei Mutter immer gut gefahren. Er versuche zwar in jedem Jahr aufs neue zu feilschen, aber zahle am Ende doch einen anständigen Preis. Mutter erzählte, dass sie vor Jahren mal von Silbermann weggegangen sei und an einen gewissen Schibrowski verkauft habe. Schibrowskis Preis sei besser gewesen. Er habe die Tiere zwar vom Hof getrieben und einen Teil angezahlt, auf den Rest habe sie lange warten müssen.
"Silbermann kommt nicht mehr", sagte Bodereit.
"Kommt nicht mehr?", fragte Mutter erstaunt. "Der ist doch seit dreißig Jahren oder länger im Geschäft. Die letzten Male hat er seinen Sohn Ephraim mitgebracht. Der soll doch mal alles übernehmen."
"Ich habe ihn vor vierzehn Tagen getroffen. Silbermann hat aufgegeben. Er hat mir gesagt, kein Metzger wolle ihm noch Vieh abnehmen. Man kaufe jetzt nur noch bei Deutschen."
"Ist Silbermann etwa kein Deutscher?", fragte Vater erregt. Doch Bodereit hat ihm einen langen Vortrag gehalten. Es gebe ja seit dem Sommer die Nürnberger Rassengesetze. Und Deutschland sei nun mal die Heimat der Arier. Das solle auch so blieben. Artfremdes Blut verderbe unsere Rasse. Vater hat den Kopf geschüttelt und ist ohne ein weiteres Wort aus der Waschküche gegangen. Er hat sich dann nicht mehr sehen lassen, bis Bodereit den Hof verlassen hat.
"So ein Wahnsinn", hat er beim Abendessen erbittert gerufen.
"Na ja, Jud ist Jud", hat Mutter gesagt.
"Jud ist Jud?" Vater hat die Mutter lange angeschaut. Sie hat schließlich die Augen niedergeschlagen.
"Schibrowski ist Jude und ein Schlitzohr, Katharina. Silbermann ist Jude und ein anständiger Mensch. Bei den Juden ist's wie bei allen anderen auch. Oder?"
Mutter hat dazu nichts mehr gesagt, aber man konnte an ihrem verschlossenen Gesicht ablesen, dass das "Jud ist Jud" nicht ausgelöscht war.

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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Hallo Allerseits
Nachdem ich die bisherigen Kommentare gelesen und zur Kenntnis genommen habe,nun auch meine Stellungnahme zum Fall / Thema Hohmann.

Ich bin erst recht nach der vollständigen Lektüre der Hohmannschen Rede ziemlich geschockt und entsetzt.
Das man sich bei der CDU mittlerweile dazu durchgerungen hat,Hohmann aus der Fraktion und später aus der CDU auszuschließen,finde ich sehr gut ,wenn auch sehr spät,eigentlich schon zu spät.
Die Rede von ihrem Aufbau ist schon an Primitivität nicht zu überbieten.Angefangen von den unsäglichen Beispielen zum Thema Sozialhilfe,dann die Steigerung zu den deutschen Befindlichkeiten,sei es EU-Zahlungen,dann die Mittel die für die Überlebenden des Holocaust aufgewendet werden,diese verschiedenen Anfragen an die Bundesregierung,die Aufzählung von christlichen Opfern in aller Ausführlichkeit.Der Vergleich zwischen Bolschewisten und Nazis.
So geht das in einer Tour.Hinzu die Bemerkung auf das Machwerk von Ford,dann die Erwähnung von Goldstein.
Die ganze Rede ist in einem äußerst negativen Ton gehalten,wenn das der sog .Nationalkonservatismus sein soll?
Auch wenn sich einige jüdische Mitmenschen darin einig sind,daß die Rede aus ihrer Sicht nicht antisemitisch sei,so sollte das nicht der Masstab für dt.Meinungsbildung im allgemeinen und speziellen sein.
Nach dem was ich in den vergangenen Wochen hier so las,war ich der Meinung,hier sind vor allem ziemlich viel hochstudierte Schreiber zugange.Das euch diese schlimme Stammtisch Art und Weise dieser Rede nicht ins Gesicht springt,und das Auftreten des Herrn Hohmann im TV mit Kappe auf dem Kopfe und die unangenehme Art dieses Menschen nicht auffällt wundert mich doch sehr.
Meine Grosseltern von beiden Seiten galten in der NS-Zeit als nicht politisch zuverlässig,als Gegner des Regimes,wurden entweder mit Arbeitsverbot belegt oder gleich an die Front geschickt,obwohl gerad die Ehefrau gestorben war,und drei kl.Kinder versorgt werden mußten.Meine Tante durfte kein Abitur machen,war erst nach dem Krieg möglich.Während des ganzen Krieges war ein Koffer der einem Juden gehörte im Keller meine Großeltern versteckt.(Und gerad der hat sich nicht wieder gemeldet nach dem Krieg,die anderen jüd.Geschäftsfreunde meines Opis schon-vermutlich waren es die auch die meinen Opi auf die sog.weißen Listen bei den Amis setzen ließen,darauf hin wurde er dann sofort Bürgermeister und hat dann zum Leidwesen unsere Oma allen den sog.Persilschein ausgestellt,haben doch alle Kinder,nur 2 Nazifamilien haben die Annahme verweigert,und waren sehr lang im Zuchthaus.Den Bürgermeisterjob hat er aber schnell wieder abgeben)
Zuhause und in Israel hat es immer geheißen,ihr seid die Generation der Hoffnung,ihr seid nicht schuldig,doch die Erinnerung und Verantwortung (Nichtvergessen des Holocaust,den Überlebenden das Leben erleichtern oder auch wenn möglich angenhemer zu gestalten),daß ist eure Aufgabe.Kritik an der Politik Israels im Umgang mit den Paletinensern finde ich richtig,wichtig und gut.Dadurch wird keiner zum Antisemiten.doch die jüdischen Menschen in unserm Land sind Deutsche oder werden es werden,wenn sie eingewandert sind.Und daher sollte man sehr bewußt diese beiden Bereiche trennen.Und nicht jüdische Menschen verantwortlich für die Politik eines anderen Staates verantwortlich machen,der nicht ihr Heimatland ist.Das es etwas schwierig für dt.Juden ist,sich kritisch zu der israelischen Politik zu äußern,ist wohl jedem klar.
Die hier bisher wiedegenen Meinungen finde ich sehr bestürzend.
Was ich sonst noch zu dem Thema geäußert habe,findet sich bei Benedikt im weblog.Und in meinem weblog.
Die komplette Rede von Herrn Hohmann wurde hier in diesem Thread bereits verlinkt,ansonsten ist sie auch in Benes weblog und in meinem nachzulesen.

Gruß,
Elisabeth

Gast

Re: Zum Edith Steins Brief

Beitrag von Gast »

Benedikt hat geschrieben:Die Beurteilung dieses Textes darf nämlich nicht die historische Einordnung außer acht lassen. Geschrieben wurde dieser Brief im April 1933, also noch vor Abschluss des Reichskonkordats im September desselben Jahres.
Vielen Dank, Benedikt, für Deine Ergänzungen. Der historische Zusammenhang, in dem Edith Stein diesen Brief geschrieben hat, ist mir selbstverständlich bekannt: Es war - zwei Jahre vor Erlass der Ariergesetze - abzusehen, dass sie ihre Stelle in Münster ihrer jüdischen Abstammung wegen verlieren würde, und so ist es dann ja auch bald gekommen. Bekanntlich ist Edith Stein im Oktober 1933 in den Karmel in Köln eingetreten.
Das Reichskonkordat wurde übrigens nicht im September 1933, sondern am 20. Juli 1933 abgeschlossen.

Der Inhalt (nicht der Wortlaut) des erst vor kurzem vom Vatikan veröffentlichten Briefes von Edith Stein war übrigens längst bekannt geworden: Durch den damaligen Überbringer, den Beuroner Erzabt Raphael Walzer.

Aber um zum Thema Hohmann zurückzukehren: Bekanntlich war auch Edith Stein einmal Atheistin, wenn auch keine "jüdische Bolschewikin". Im nachhinein finde ich Hohmann's Rede mit seinen misslungenen Versuchen, irgendwelche Parallelen zwischen "gottlosen jüdischen Bolschwewiken", "gottlosen Nationalsozialisten" und "Gottlosen heute" herzustellen noch undifferenzierter und überflüssiger... Ich werde ihn auf der politischen Bildfläche gewiss nicht vermissen. Und ich werde darauf achten, mit diesen Begriffen noch vorsichtig-differenzierter umzugehen als vorher.
Zuletzt geändert von Gast am Dienstag 11. November 2003, 18:33, insgesamt 3-mal geändert.

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Da gibt es auch eine Reihe von Meinungen zum Thema:

http://www.cdu.de/forum/main.htm
Gruß Jürgen

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Benedikt

Beitrag von Benedikt »

@Margarete
Das Reichskonkordat wurde im September 1933 ratifiziert, abgeschlossen war es mit der Ratifizierung. ;-) Zum anderen möchte ich nicht viel sagen. Mir ist klar, dass viele helle Köpfe (nicht nur Edith Stein, auch ein Kpl. Rossaint, etc.) die Reaktion der Kirche 1933 abgelehnt haben. Aber die Lage und Situation wurde eben unterschiedlich eingeschätzt. Wenn man im nachhinein die einen gegen die anderen ausspielt (weil man es nachher immer besser weiß), dann wird dies der historischen Situation nicht gerecht.

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Niels
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Beitrag von Niels »

Zwei Stellungnahmen (Pro und Contra) zur Hohmann-Rede, darunter einen Beitrag des messianischen Juden Klaus Moshe Pülz, findet man hier:
http://www.kath.net/detail.php?id=6394

Gast

Beitrag von Gast »

Benedikt hat geschrieben:Das Reichskonkordat wurde im September 1933 ratifiziert, abgeschlossen war es mit der Ratifizierung. ;-) Zum anderen möchte ich nicht viel sagen. Mir ist klar, dass viele helle Köpfe (nicht nur Edith Stein, auch ein Kpl. Rossaint, etc.) die Reaktion der Kirche 1933 abgelehnt haben. Aber die Lage und Situation wurde eben unterschiedlich eingeschätzt. Wenn man im nachhinein die einen gegen die anderen ausspielt (weil man es nachher immer besser weiß), dann wird dies der historischen Situation nicht gerecht.
Du irrst: ein Konkordat wird wie ein Vertrag durch die Unterschrift der Vertragspartner abgeschlossen, ein unter dem Vorbehalt der Ratifikation abgeschlossener Vertrag tritt dann mit der Ratifikation in Kraft.

Ich habe im übrigen überhaupt nichts gegeneinander "ausgespielt", lieber Benedikt. Und davon, dass Edith Stein "die Reaktion der Kirche 1933" abgelehnt hätte, ist mir nichts bekannt und in dem von mir wiedergegebenen Brief auch nichts herauszulesen. Nimm's doch einfach so, wie's dasteht: "Die Lage und die Situation wurde eben unterschiedlich eingeschätzt" (und Edith Stein hat ihre Sicht dem Papst mitgeteilt) - ohne in den Brief von Edith Stein etwas hineinzulesen, um hinterher herauszulesen, was nicht drinsteht, und unterstelle mir nicht Absichten, die ich nicht verfolge (z.B. irgendwas gegeneinander "auszuspielen").

Es geht in diesem Thread im übrigen auch nicht um das Reichskonkordat (das und den "historischen Kontext" des Edith-Stein-Briefes hast Du hier ins Spiel gebracht), nicht um einen Kaplan Rossaint und um unterschiedliche "Einschätzungen" des Nationalsozialismus seitens der Kirche (das ist ein völlig anderes Thema, zu dem Du einen neuen Thread aufmachen kannst, wenn Du darüber diskutieren möchtest), sondern um Antisemitismus im Zusammenhang mit dem Referat von Herrn Hohmann (wenn ich daran erinnern darf): mir ging es ausschließlich darum, dass man auch ohne die "jüdischen Bolschewisten" und "die Gottlosen" argumentieren kann - bzw. meiner Meinung nach tunlichst ohne diese pauschalisierenden Begriffe argumentieren sollte.

Margarete

Benedikt

Beitrag von Benedikt »

Wer wissen will, wie Hohmann selbst sich zu den Anschuldigungen äußert, kann dies hier nachlesen:
http://www.konservative.de/Aktuelles/Aktu5/12.pdf

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Erich_D
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Beitrag von Erich_D »

Martin Hohmann in einer persönlichen Erklärung, gegeben an seine Parteifreunde (wer solche Freunde hat - nebenbei bemerkt und ohne Wertung bzgl. seiner Äusserungen - braucht sich um seine Feinde nicht zu sorgen), verbunden mit der Bitte, ihn nicht aus der Fraktion auszuschließen.

"Drei Mal habe ich mich öffentlich entschuldigt. Die erste Entschuldigung war mit dem Büro der Parteivorsitzenden abgesprochen. Die zweite mit dem hessischen Landesvorsitzenden und die dritte mit Wolfgang Bosbach und Volker Kauder. Meine Entschuldigung hat der Fraktion bis in die letzten Tage ausgereicht. Ich bin davon ausgegangen, daß mit der seit dem 1. November strikt eingehaltenen Schweigeauflage und den jeweils gesteigerten Distanzierungen und Entschuldigungen ein gangbarer Weg gefunden war.

Von den Geschehnissen um General Günzel bin ich tief betroffen. Ich habe dem ausdrücklichen Versprechen des ZDF-Redakteurs Glauben geschenkt, daß der Name in gar keinem Falle bekannt gemacht wird. Ich habe sofort bei Herrn General Günzel angerufen. Er hat meine Entschuldigung akzeptiert.

Jetzt zu meiner Rede: Ich habe betonen wollen, daß die Taten der Bolschewisten dem jüdischen Volk nicht angerechnet werden können. Ich glaubte dies mit dem Kernsatz der Rede zum Ausdruck gebracht zu haben. Der Kernsatz der Rede lautet: 'Weder die Deutschen noch die Juden sind ein Tätervolk.' Nochmals: Ich wollte sagen, daß das jüdische Volk mit den Greueltaten der Bolschewisten auch nicht im Entferntesten identifiziert werden kann. Entgegen diesem Kernsatz aber hat Herr Sonne am 30. Oktober bei den Tagesthemen erklärt: 'Hohmann nennt Juden Tätervolk.' Diese Meldung ist falsch.

Mit dieser böswilligen Umdeutung hat der Redakteur den Medienskandal entfacht. Durch diese Falschdarstellung nahm das Ganze eine für uns alle verhängnisvolle Richtung und eine ungeahnte Dimension. Dies bedaure ich zutiefst. Mein Versuch, dem entgegenzutreten, ist gescheitert. Ansonsten habe ich eisern geschwiegen.

Ich habe mich immer gegen das Verschweigen der Naziverbrechen an den Juden gewandt. Als eine meiner ersten Aufgaben als Bürgermeister habe ich für die Wiederherstellung des jüdischen Friedhofs Sorge getragen. Als Leiter des Geschichtskreises habe ich veranlaßt, daß die Vertreibung und Ermordung der Juden meiner Heimatgemeinde Neuhof festgehalten, veröffentlicht und aufgearbeitet wurde.

In meiner Volkstrauertagsrede aus Anlaß der 50jährigen Wiederkehr der Reichspogromnacht habe ich 1988 die schweren Verbrechen der Nazis in den Mittelpunkt meiner Rede gestellt. Die Verbrechen habe ich anhand von Einzelbeispielen aus unserem Ort dargestellt und habe am Schluß meiner damaligen Rede die ermordeten Juden unserer Gemeinde namentlich aufgeführt. Diese Rede habe ich mit folgendem Satz beendet: Wenn es möglich ist, zu verzeihen und zu vergeben, dann möchte ich stellvertretend die Ermordeten heute um Vergebung bitten.

Im Bundestag habe ich in den letzten fünf Jahren als Berichterstatter für die Entschädigung von NS-Opfern loyal im Auftrag unserer Fraktion und im Sinne der NS-Opfer gearbeitet. Als einziger Bundestagsabgeordneter habe ich vor einem Jahr aus Anlaß des 50. Jahrestages der Gründung der Jewish Claims Conference bei der Gedenkfeier an Gleis 17 in Berlin-Grunewald teilgenommen. In meiner Bundestagsrede vom 6. Juni 2003 zum Staatsvertrag der Bundesrepublik mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland habe ich aus tiefster Überzeugung das Buch Genesis zitiert, um warnend die Unantastbarkeit der Juden hervorzuheben. Danach sagt Gott zu Abraham: 'Durch dich sollen alle Geschlechter der Erde Segen erlangen. Ich will segnen, die dich segnen, wer dich verwünscht, den will ich verfluchen.' Daß ich nun öffentlich als jemand dastehe, der Juden in ihren Gefühlen verletzt und als Antisemit erscheint, trifft mich tief. Mein Anliegen war das Gegenteil. Auch meine Frau und meine Kinder leiden unter dem gegen mich erhobenen Vorwurf des Antisemitismus.

Mehrfach habe ich mich entschuldigt. Ich möchte alles tun, damit die von mir hervorgerufenen Verletzungen geheilt werden und bitte nochmals um Verzeihung. Als Christ schließe ich mich mit vollem Herzen dem Sühnegebet des Papstes an, der im Jahr 2000 folgende Vergebensbitte gesprochen hatte: 'Wir bitten um Verzeihung und wollen uns dafür einsetzen, daß echte Brüderlichkeit herrsche mit dem Volk des Bundes.' Abschließend bitte ich, den Antrag auf Ausschluß aus der Fraktion zurückzunehmen."
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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Und wie ist dann die Verbindung zum AKC dazu einzuordnen?Auch die Aussage des AKC-Vors. in ZDF-Frontal waren doch sehr eindeutig.
Gibt es noch mehr von solchen websides sich christlich nennender Menschen.

Vielleicht unter dem Begriff Nazis für Jesus,oder was ähnliches.
Es ist sowieso sehr erstaunlich,wenn man die kath.Foren mit ihren Hohmann Threads sich anschaut.
Gruß,
Elisabeth

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Hohmann wurde aus der Fraktion ausgeschlossen:

195 stimmten für den Ausschluß
28 dagegen
16 haben sich enthalten

Die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit lag bei 166 Stimmen.
(Quelle)
Gruß Jürgen

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Ralf

Beitrag von Ralf »

Tja, Elisabeth, wie sehr doch Signatur und Aktion auseinanderliegen können. Nicht schlimm, ist bei mir auch so.

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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

@Ralf ,wieso auseinanderklaffen von Signatur und Aktion.War doch echt freundlich-ironisch.Bin echt baff erstaunt und traurig über die vielen Statesment die in der Rede von Hohmann keinen Antisemitismus sehen wollen.Dabei hats der Guido Knopp gestern abend bei Berlin Mitte doch mehrfach ausführlichst erläutert.
KKL seine ausführlichen Bemerkungen scheinen auch noch nicht bei jedem angekommen zu sein.

Es gibt übrigens die nächsten Hohmanns.Nach Recklinghausen nun auch in Mühlheim,siehe die gute alte WAZ von heute.
Gruß,
Elisabeth

Bin schon auf die Patriotismusdebatte gespannt.Was dann wohl noch alles zu tage kommt.

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Was mir gestern bei der Wiederholung dieser Politsendung mit der schwarzköpfigen Moderatorin auffiel war, dass einige Richtungen den Fall Hohmann dafür nutzen ihre antichristlichen und vor allem antikatholischen Tendenzen auszuleben.

Die kamen natürlich nicht von dem Juden der zu Gast war, sondern vom Verteidigungsminister und der schwarzköpfigen Moderatorin :motz:

Ich versteh gar nicht wieso das so untergeht, dass irgendwelche Rotsozialisten unbestraft öffentlich ihre antichristlichen Tendenzen ausleben ohne zumindest politische Konsequenzen ziehen zu müssen :motz: und dass die schwarzköpfige Moderatorin kein Christ ist, ist auch klar.


Nur Knopp oder wie der Mann heißt, der die ganzen Hitler-Doks produziert, hat die Ehre der Katholiken vor allem während der Hitlerregierung in Deutschland hochgehalten, sie seien es, die ihn am längsten bekämpft haben.

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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Hallo IRA

Maybrit Illner stammt aus Ostdeutschland,war im Osten auf einer Jornalistenschule,dem sog.Roten Kloster.Wer dort hin durfte,hatte bestimmt keine christl.Erziehung und Bildung.Es hat auch etliche Jahre gedauert,ME Als Moderatorin einer Sendung beim ZDF durchzukriegen.
Konnte man vor kurzem in einer Wochenzeitung ausführlich nachlesen.

Auch SPDler können sehr wohl Christen sein und auch Katholisch.Beim Herrn Verteidigungsminister Struck konnte ich keinerlei antikirchliches ausmachen.
Der Spitznamen von Norbert Blüm lautet übrigens Herz-Jesu-Marxist.
Etliche Mitglieder der SPD sind bekennende Katholiken.
Als im Land NRW geborenen und im Bistum Essen aufgewachsenen verbitte ich mir ein für alle mal solche Angriffe auf Christen,Katholiken ectpp egal in welcher Partei sie Mitglied sind,ausgenommen sind natürlich alle rechtsradikalen Parteien.Die Bistümer Essen,Kön,Aachen,Münster und Paderborn liegen alle im "Sozen-regierten Bundesland NRW",dem bevölkerungsreichsten Bundesland.
Ob und zu welcher Konfession Herr Struck gehört,entzieht sich meiner Kenntnis.
Bei dem Juden handelt es sich um Herrn Rafael Seligmann,Auch ein Überlebender des Holocaust.
Herr Guido Knopp hat wie eigentlich alle Teilnehmer der Runde fundierte Beiträge geleistet.
Heiner Geißler,den ehemaligen Jesuiten und Vater dreier Söhne hast du wohl gar nicht mitbekommen.
Und Herr Rüttgers den Vorsitzenden der CDU-NRW hast du wohl ebenso wenig wahrgenommen.
Die Aussage,daß Herr Dregger seinerzeit auch gegen die Weitergabe seines Wahlkreises an H.Hohmann war,ist dir vermutlich entgangen.
Was Kardinal Lehmann,Bernhard Vogel zum Fall Hohmann geäißert haben,ist dir auch nicht bekannt.


Die Entscheidung,des Herrn Verteidigungsminister Struck ,den Brigadegeneral zu entlassen finde ich absolut richtig.
Und ich bin ganz gewiss kein SPD-sympythisant.Eine ebenso rasche Entscheidung der CDU hätte ich sehr begrüßt.


Ich fand ja schon im vergangenen Jahr die Feststellung (auf kath.net) das SPD-Wähler nicht beten (es gab eine Bundestagswahlnovene) und das Katholiken
nur die CDU wählen würden/könnten,reichlich abstrus.


Noch eine Anmerkung zu dem Talk in einem Thread (den ich nicht finden kann)
*Die Kirche in der ich zur Kommunion und zur Firmung ging liegt haute so an die 500 km weit entfernt.
*Deine Argumentation ,daß dir die Gemeinde nicht gefällt,kann ich schon verstehen.
*Alternative wäre,eine andere Gemeinde suchen und dort die Messe besuchen.
*Alternative,Messe besuchen,keine weiteren Kontakte zu Gemeindemitgliedern aufnehmen.sondern erst mal die Lage sondieren.

So halt ich es.Zur Messe gehen,kann ganz schön anregend,guttuend,das Wohlbefinden /die Seele tröstend sein.


An Mod.
Die mit Sternchen gekennzeichneten Sätze können ,wenn IRA sie gelesen hat,gelöscht werden.
Gruß,
Fichtel-Wichtel
Elisabeth
Zuletzt geändert von Fichtel-Wichtel am Samstag 15. November 2003, 19:33, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Hallo.

Ich wollte auch weniger die Sendung analysieren, sondern mehr das, was aus der Sendung in die Wohnzimmer kam.

Die viel "katholische Lehre und Hitler bzw. Nationalsozialismus" in einem Satz oder ganz dich nebenher. Sprich, gewisse Stömungen schließen ihre antifaschisten und antikatholischen Tendenzen zu einer Tendenz zusammen, die ich so nicht hinnehme. Rötgers mag ich nicht, Der einzige NRW-Politiker der mir gefällt ist Merz(CDU) und die dicke von den Grünen.

Ich bin auch mehr der Ansicht, dass Christen in einer christliche Partei gehören. Weil Christ sein mehr Bedeutung hat, als grün, rot oder schwarz zu sein. In den Nachbarländern Deutschlands gibt`s schon längst christliche Parteien.

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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Hallo IRA
Die NS-Zeit und (anti)katholisches wird man nie völlig trennen können.Genauso wie rechtradikales und katholisches.
Bemerkenswert was dazu heute in der Zeitung (es war nicht die Bild)stand,demnach hat das Büro von CDU-Mayer gegenüber von Panorama folgenden Satz geäußert:"Män hätte nicht die Zeit sich um jeden Rechtsradikalen in der Provinz zu kümmern."Ist ja cool,wenn der Satz wirklich so gefallen ist.

Mit der Dicken von den Grünen meinst du wohl die Umweltministerin in NRW,Bärbel Höhn.
Herr Rüttgers gefällt mit sonst auch nicht so besonders,hat aber im Duo mit Heiner Geißler eine sehr gute Figur gemacht.
Merz ist nicht so mein Fall,wirkt immer so unerwachsen,und als müßte ihm am Wochenende das Wochenprogramm soufliert werden.
Was ich viel schlimmer finde sind die faschistisch-katholischen Zusammenmengungen.
An Meybritt Illner stört mich nur ihre Ungepflegtheit,vor allem die Haartracht.Aus dem Kleine Mädchen Alter sollte sie eigentlich heraus sein.
Und das Gewand mit dem aufgenähten Streifen sah eher aus wie ein Trainingsanzug denn wie ein seriöser Hosenanzug.

Hast dich schon bei Gandalf angemeldet.Auf solche Meinungen steht er.Das hast du gute Karten auf eine längeres Memberdasein.


Übrigens wenn dir die Namen von Teilnehmern in Talkshows abgehen,kann man die meist auf den webseiten der entsprechenden TV-Sender nachschauen.Ich brauch das nicht,aber dir scheint da so einiges zu fehlen.Dann wirkt auch so ein Eintrag nicht so primiv.

Ich war mal Mitglied der JU.Karteileiche. Gegen Sozen-Katholiken habe ich keine Einwände.Ich würde mittlerweile so gar Katholiken aus der PDS akzeptiern.Nur keine Rechtradikalen.
Und so christlich finde ich die CDU nicht mehr.
Wahr schon anders bei der CDU.Vermutlich bist du noch ziemlich jung.
Fühle mich christlich besser bei den Grünen aufgegeben,uns Joschele ist bekanntlich auch katholisch,diverse Ehescheidungen hin oder her.Etlich katholische Grüne finden sich so wieso bei kath.Orgs.Verbänden usw.
Gruß,
Elisabeth

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Ich war mal Mitglied der JU.Karteileiche. Gegen Sozen-Katholiken habe ich keine Einwände.Ich würde mittlerweile so gar Katholiken aus der PDS akzeptiern.Nur keine Rechtradikalen.
Und so christlich finde ich die CDU nicht mehr.
Wahr schon anders bei der CDU.Vermutlich bist du noch ziemlich jung.
Fühle mich christlich besser bei den Grünen aufgegeben,uns Joschele ist bekanntlich auch katholisch,diverse Ehescheidungen hin oder her.Etlich katholische Grüne finden sich so wieso bei kath.Orgs.Verbänden usw.
Gruß,
Elisabeth[/quote]

Das sehe ich aber ganz anders. Ich akzeptiere nur christliche Katholiken und Scheidung hin oder her akzeptiere ich auch nicht. Bei Strafzetteln für zu schnelles Fahren oder so, kann das ja noch angehen, ist nicht mein Geld. Doch das heilige und für jeden einzelnen einzige Sakrament der Ehe so zu verscheißern. Ist dasselbe wie Christ sein und Homosexualität lecker finden. Solche Leute sollten lieber eine neue ev. Kirche gründen (geht bestimmt einfach) die einen die ev. Homosexuellen Gemeinde und die anderen die ev. Ich-heirate-so-oft-ich-die-Gelegenheit-dazu-hab,-schließlich-Nächstenliebe-und-so Gemeinde.

[.Dann wirkt auch so ein Eintrag nicht so primiv.]

Ich setz da die Prioritäten anders. Was hinten rauskommt ist entscheidend, die die Form, die womöglich noch, von ablenken soll, was hinten rauskommt.

[Ich war mal Mitglied der JU.Karteileiche.]

Ich auch mal, nur fand ich mich dort als einzigen jung unter den +- 30-jährigen und als die unter sich die bestimmt etwas bezahlten Rathausplätze nach einer Kreistagswahl aufteilten, konnten die mich irgendwo lecken, weil ich da leer ausging. Einer von den ist jetzt sogar im NRW-Landtag, so eine Null kassiert jetzt dick Kohle… ja, so ungerecht ist die Welt.

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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Hallo IRA
Deine Ansichten sind sehr ehrenwert.Sie sind dein Massstab,ok,doch sie andern aufzuzwingen halte ich nicht für gut und richtig.Wenn Bischöfe das tun ,ok,muß man halt mit leben.Macht mich deshalb nicht zu einem schlechterem Katholiken als andere.
Es lässt sich bestimmt keiner mit Freude und Lust und Laune x-mal scheiden.
Es ist schlimm wenn Ehen scheitern und so Menschen wie J.F. tun mir in der Seele leid.
Was Schwule an geht ,sind wir auch unterschiedlicher Meinung.Ich glaube nicht das einem Menschen zusteht,egal was die Bibel sagt,wegen seiner sexuellen Lebensform vom religiösen Glauben im allgemeinen und im speziellen aus der kath.Kirche auszuschließen.
Im Gegenteil,Gott liebt alle Menschen,und die Sünder ,die mit speziellen Lebensformen ganz besonders.
Zugegeben es gibt in der Bibel einige Stellen die Homosexualität schärfstens verurteilen.Doch ob das wirklich so alles von Gott gesagt wurde,wer weis was noch so alles an biblischen Dokumenten auftaucht.Die Inhalte der Bibel sind zuerst immer nur mündlich überliefert worden,dann viel später erst schriftlich niedergelegt worden.Fall nicht vor lauter Schreck vom Stuhle,Sessel,Hocker ect.Was also in diesen Zwischenzeiten so an den Bibelinhalten verändert wurde,keiner weis es.
Eigentlich passt es gar nicht so zu Jesus,eine Minderheit auszugrenzen.
Nach meiner Ansicht hat Gott die Schwulen geschaffen,um die Menschheit zu testen,wie sie mit dieser besonderen Spezies umgeht.Lang genug hat der Mensch versagt,doch jetzt endlich anscheinend begreift der Mensch und akzeptiert auch diese Menschen in Lebensform.Das du und etliche andere das völlig anders sehen,ok,ist halt so.Ich hatte bereits des öfteren mit Schwulen zu tun,und keinerlei Probleme damit.Ich habe und werde mich immer gegen Ausgrenzung,Diskriminierung und anderen hässlichen Arten des begegnens diesen Menschen gegenüber entgegenstellen.Hatte vor einiger Zeit gleich mehrere davon als Mitschüler.Sie waren mir die liebsten.Und es wurde auch von allen deren Schwulsein voll und ganz akzeptiert,soweit mir bekannt.


Ambitionen mich politisch zu betätigen hatte und habe ich in keinster Weise.
Nen gutes Hintergrundgespräch hat bestimmt manches Mal mehr Erfolg,Wirkung.Ist jedenfalls meine Meining.Und das wiegt dann die Tätigkeit von vielleicht talentfreien in der Politik wieder auf.Vielleicht kannst du mit diesem Hinweis / Tip etwas anfangen.


Gruß,
Elisabeth

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Ich halte die Homoströmung gegen/in die/den Gemeinden für die Ketzerei dieser Gegenwart. Höhst gefärlich, wie man sieht, scheinen einige, "ob standfeste oder weiche Christen" sei dahingestellt, von dieser Strömung eingelullt worden. Im Gegensatz, fast mit Erfolg, der die Früchte trägt, dass die BIBEL in frage gestellt wird? -HALLO?! -Komm von deiner Irrweg runter und check endlich, dass jeder Ketzer die Vernichtung des Christentums anstrebt.

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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Hallo IRA
Ob nun Irrweg oder nicht,der Mensch,seine Akzeptanz in der Gesellschaft sind mir wichtiger,als solch abstruses Gerede über Ketzer oder Nichtketzer.Es liegt mir völlig fern,zu erfragen jedweden Katholiken oder anderen an Gott glaubenden ob er schwul ist oder nicht.Wenn ein Schwuler Katholik mir sympathischer ist als ein Nichtschwuler Katholik so ist das für mich völlig in Ordnung.Umgekehrt natürlich auch.

Darf ich vorsichtig mal fragen,wie alt du bist?
Bist du ziemlich schmal ,Richtung knabenhafte Gestalt?
So wirkst du auf mich.
Andererseits erinnerst du mich etwas an OTTO oder Ivanhoe.
Ich hoffe sehr du erschrickst nicht allzu sehr über meine Fragen.
Gruß,
Elisabeth

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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Ja IRA solche Typen oder Ketzer wie du sind der Untergang der kath.Kirche.Tut mir leid ,daß so sagen zu müssen.
Das diese Menschen gewiss nicht davon erbaut sind schwul auf die Welt geboren zu sein,dürfte dir doch wohl klar sein.
Und das diese Menschen sehr viel darum gäben,Heteros zu sein,dürfte wohl auch klar sein.
Ihnen deshalb Vorwürfe zu machen,Entsagung zu verlangen liegt mir völlig fern.Ich wünsche jedem Menschen ein erfülltes Sex-Leben,sei er Homo oder Hetero.
Gruß,
Elisabeth



P.S.
Wir hatten übrigens mal einen schwulen Dackel.War das immer eine Rammelei mit seinem Dackelfreund.Ohne Ende.

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Du verzerrst das Bild. Der Homo an sich soll mir egal sein. Nur wenn dieser/diese zum Kampf übergeht und verbreitet die Bibel sei ne Lüge, um in der christlichen Gemeinde seine Homogebote ausbreitet zu können, dann greif ich auch zum Kampf für meine Religion.

Es sei egal ob man homosexuell sei, es sei egal, ob man das heilige Sakrament der Ehe bricht, es sei auch im Grunde egal, ob man sein Leben nach christlicher Lebensweise führt etc. das sind alles antichristliche Parolen, den ich entgegen stehen werde. Mir ist auch bewusst, das ich mit meiner christlichen Meinung z.B. gegenüber homosexuellen Strömungen in Deutschland in der Minderheit bin. Doch Christ sein, bedeutet auch Flagge zu zeigen, auch wenn man in der Minderheit ist und einem der Wind ins Gesicht bläst.

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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Hallo IRA

Also allein stehst du mit deiner Meinung bestimmt nicht.
Jo Meißner von Köln ist allseits bekannt für seine Sichtweise.

Das man als Katholik Flagge zu zeigen hat,in dem man seine kath.Konfrssion nicht schamhaft verschweigt,sehe ich auch so.

Von Homos die die Bibel leugnen,weiß ich nichts.Die Gedankengänge die ich vorhin erwähnte,sind meine ureigensten.Es ist so eine Überlegung,warum es überhaupt Schwule gibt.Muss doch ein göttliches Warum haben,daß es überhaupt Schwule gibt ,nicht nur bei den Homo Sapiens sondern auch bei den Viechern.
Gruß,
Elisabeth

Benedikt

Beitrag von Benedikt »

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Stefan

Beitrag von Stefan »

RP-Online:

CDU-Parteitag: Eklat bei Debatte über Hohmann-Ausschluss

Leipzig (rpo). Während des Leipziger CDU-Bundesparteitags ist es bei der Debatte über den Ausschluss des Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann zu einem Eklat gekommen: In ungewöhnlicher Schärfe griff der stellvertretende CDU-Vorsitzende Jürgen Rüttgers den Delegierten Leo Lennartz an.

Nach der Grundsatzrede der Parteivorsitzenden Angela Merkel geriet am Montag die Parteitagsregie durcheinander: Der aus Nordrhein-Westfalen stammende Delegierte Leo Lennartz kritisierte in scharfen Worten das Ausschlussverfahren gegen Hohmann, der sich mit einer als antisemitisch kritisierten Rede ins Abseits gestellt hatte.

Als dritter Redner der Aussprache sagte Lennartz, beim Ausschluss Hohmanns sei "ein Klima der Vorverurteilung" erzeugt worden. "Der Betroffene hatte nicht die Chance eines fairen Verfahrens." Das Ausschlussverfahren könne er nicht akzeptieren. "Niemand hat sich für sein Denken zu rechtfertigen", und: "Die Gedanken sind frei". Während des Redebeitrags von Lennartz riefen mehrere Delegierte "Aufhören, Aufhören".

Der stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende und Chef des nordrhein- westfälischen Landesverbandes, Jürgen Rüttgers, entgegnete dem Redner mit einer während CDU-Parteitagen selten beobachteten Schärfe. "Gott sei Dank ist dies ihr letzter Parteitag", sagte der sichtlich erregte Rüttgers vor den rund 1000 Delegierten. "Ich will mit solchen Leuten wie Ihnen nicht in einer Partei sein", ergänzte er. Nicht zu Unrecht habe die NRW-CDU Lennartz für den nächsten Parteitag nicht mehr zum Delegierten gewählt.

Während einer improvisierten Pressekonferenz sagte Lennartz, es gehe ihm nur um das Verfahren. "Zur Sache habe ich auch eine Meinung, aber die sage ich hier nicht." Mehrere jüngere Delegierte warfen Lennartz in den Wandelgängen erregt vor, dem Ansehen der CDU geschadet zu haben: "Ihre Show hier ist unerträglich." Auch die baden-württembergische Kulturministerin und CDU-Vize Annette Schavan sowie mehrere Delegierte verurteilten den Auftritt des Euskirchener Delegierten. "Es gibt in der CDU und in der CSU den überwältigenden Konsens, dass die Worte Hohmanns nicht in Ordnung sind", sagte sie. Überdies seien diese Äußerungen mit Blick auf die Werte der CDU "unerträglich".
Wozu debattieren die denn, wenn man seine Meinung nicht mehr sagen darf :mrgreen:

Benedikt

Beitrag von Benedikt »

Leo Lennartz ist übrigens kein unbekannter:
Bundesgerichtshof weist Beschwerde ab

Unterdessen hat der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe Annens Beschwerde gegen einen Beschluß des Oberlandesgerichtes Stuttgart zurückgewiesen. Die Stuttgarter Richter hatten ihm untersagt, vor einer gynäkologischen Praxis in Heilbronn Handzettel zu verteilen, in denen es heißt: ?Wußten Sie schon, daß in ... der Praxis von Dr. ... rechtswidrige Abtreibungen durchgeführt werden?? Der BGH argumentiert, Schwangerschaftsabbrüche seien zwar laut Gesetz rechtswidrig, die ?außerkontextuelle Verwendung? dieses Wortes müsse sich aber am allgemeinen Sprachgebrauch messen lassen. Annen mache nicht deutlich, daß die Rechtswidrigkeit der Abtreibung nach der Beratungsregelung ?ein legales, strafloses Handeln des Arztes nicht ausschließt?. In diesem Fall wögen die Persönlichkeitsrechte des Arztes schwerer als das Grundrecht auf Meinungsfreiheit.

?Kopfschütteln in der Öffentlichkeit?

Scharfe Kritik an dem BGH-Beschluß übt Annens Rechtsanwalt Leo Lennartz (Euskirchen). Er verweist darauf, daß die Urteile übergeordneter Gerichte in Deutschland in dieser Frage immer widersprüchlicher würden. Die Oberlandesgerichte in Stuttgart und in Karlsruhe hätten in vergleichbaren Fällen völlig gegensätzlich entschieden. ?Das allein beweist die Notwendigkeit der Zulässigkeit solcher Bemerkungen wie die meines Mandanten. Man muß sich auch ohne juristische Fachausbildung zu einem Thema äußern dürfen.? Das Kopfschütteln in der Öffentlichkeit werde immer größer. Lennartz kündigte eine Beschwerde gegen den BGH-Beschluß beim Bundesverfassungsgericht an.
Quelle: http://www.kath.net/detail.php?id=5106

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Die »Fuldaer Zeitung« (23.07.2005) hat geschrieben:[right]http://www.fuldaerzeitung.de/sixcms/med ... .57824.jpg[/right]Hohmann wird bald Klinken putzen

Das aus der CDU ausgeschlossene Bundestagsmitglied verkündete offiziell seine Kandidatur


Von Steffen Reith

NEUHOF Martin Hohmann gibt sich selbstbewußt: „Ich möchte die meisten Stimmen im Wahlkreis 176 erringen und wieder in den Bundestag einziehen“, erklärt der 57-Jährige bei einer von wenigen Journalisten besuchten Pressekonferenz in seinem Heimatort Neuhof. Damit ist Hohmanns Kandidatur als Parteiloser für die Bundestagswahl am 18. September jetzt offiziell. Unsere Zeitung hatte exklusiv darüber berichtet, daß der ehemalige Neuhofer Bürgermeister antreten wird.

Der Bundestagsabgeordnete, der bei der letzten Wahl 54 Prozent der Erststimmen erreicht [weiter]
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Ragnar
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Beitrag von Ragnar »

ach, jetzt verstehe ich deine "Einstellung".

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