10 Jahre Euro-Bargeld
- cantus planus
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10 Jahre Euro-Bargeld
Heute vor zehn Jahren wurde der Euro auch als Bargeld eingeführt (Buchgeld war er ja schon seit 1999): http://de.wikipedia.org/wiki/Euro
Ich bin gespannt, wie lange wir diese Währung noch haben werden. 212 wird das Jahr der Entscheidung. Ich persönlich glaube nicht, dass diese Kunstwährung den Sommer übersteht.
Ich bin gespannt, wie lange wir diese Währung noch haben werden. 212 wird das Jahr der Entscheidung. Ich persönlich glaube nicht, dass diese Kunstwährung den Sommer übersteht.
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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
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Re: 10 Jahre Euro-Bargeld
Keine Feier - das sagt eigentlich alles über die Wertschätzung der "neuen" Währung in der Bevölkerung.
Und die Politiker wissen das....
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- cantus planus
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Re: 10 Jahre Euro-Bargeld
Natürlich. Es hat sich in den vergangenen 1 Jahren ja nichts geändert. Die Leute wollten den Euro nicht, deshalb wurden sie nicht gefragt. Die Leute wollen den Euro nach wie vor nicht, deshalb werden sich auch zu seiner "Rettung" nicht befragt. Und in der EU ist ja die Währung wahrlich nicht das einzige Themenfeld, bei denen die Bürger ignoriert werden, weil die völlige Ablehnung einiger aufgezwungener Segnungen sonst die Entscheidungsträger selbst in Frage stellte. Und die haben die Kunst des Überlebens mittlerweile ziemlich perfektioniert, wie man sehr schön u. a. in Hans Magnus Enzensbergers Essay "Sanftes Monster Brüssel" nachlesen kann.
Mich wundert es allerdings, dass auch aus Politik- und Wirtschaftskreisen keinerlei Tamtam darum gemacht wird.
Selbst die Presse scheint dieses Thema ziemlich zu ignorieren: http://www.google.de/search?hl=de&gl=de ... l.1.1l2l
Die erste Meldung ist derzeit von der FAZ und lautet: "Ende der Währungsunion. Der Euro-Ausstieg ist machbar"
Auch sehr bezeichnend.
Natürlich muss man bedenken, dass heute Sonn- und zugleich Feiertag ist und nicht alle Redaktionen besetzt sind. Allerdings scheint man auch auf den Onlineportalen keinerlei Meldungen dazu vorbereitet zu haben.
Das Handelsblatt bingt eine relativ gute "Abrechung": http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 8528.html Freilich erliegt man auch dort nach wie vor der Propaganda vom einzigartigen Vorteil, den Deutschland vom Euro habe. Zwar sind die im Artikel aufgezählten Fakten richtig, nur werden wie üblich nicht die andernorts aufgelaufenen Kosten und Verbindlichkeiten gegengerechnet, und schon in sieben Monaten wäre ein weiterer dreistelliger Milliardenbetrag fällig, um die Währung zu stützen. Falls wir sie dann noch haben...
Mich wundert es allerdings, dass auch aus Politik- und Wirtschaftskreisen keinerlei Tamtam darum gemacht wird.
Selbst die Presse scheint dieses Thema ziemlich zu ignorieren: http://www.google.de/search?hl=de&gl=de ... l.1.1l2l
Die erste Meldung ist derzeit von der FAZ und lautet: "Ende der Währungsunion. Der Euro-Ausstieg ist machbar"
Auch sehr bezeichnend.
Natürlich muss man bedenken, dass heute Sonn- und zugleich Feiertag ist und nicht alle Redaktionen besetzt sind. Allerdings scheint man auch auf den Onlineportalen keinerlei Meldungen dazu vorbereitet zu haben.
Das Handelsblatt bingt eine relativ gute "Abrechung": http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 8528.html Freilich erliegt man auch dort nach wie vor der Propaganda vom einzigartigen Vorteil, den Deutschland vom Euro habe. Zwar sind die im Artikel aufgezählten Fakten richtig, nur werden wie üblich nicht die andernorts aufgelaufenen Kosten und Verbindlichkeiten gegengerechnet, und schon in sieben Monaten wäre ein weiterer dreistelliger Milliardenbetrag fällig, um die Währung zu stützen. Falls wir sie dann noch haben...
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Re: 10 Jahre Euro-Bargeld
Oh doch. Du wirst Dich noch wundern.cantus planus hat geschrieben:Heute vor zehn Jahren wurde der Euro auch als Bargeld eingeführt (Buchgeld war er ja schon seit 1999): http://de.wikipedia.org/wiki/Euro
Ich bin gespannt, wie lange wir diese Währung noch haben werden. 212 wird das Jahr der Entscheidung. Ich persönlich glaube nicht, dass diese Kunstwährung den Sommer übersteht.
Für die Wirtschaft ist nämlich diese einheitliche Währung in Europa ein echter Segen.
Ich bin selber Geschäftsmann und weiß noch, wie ätzend es früher war, Auslandsrechnungen zu bezahlen oder von ausländischen Kunden wegen der Wechselkursschwankungen niedrigere Preise bezahlt zu bekommen als kalkuliert.
Man sollte auch nicht übersehen, daß der Euro heute mit ca. 1,3 US$ noch immer sehr gut dasteht. Kurz nach der Einführung des Bargeldes war er, soweit ich mich erinnere, zeitweise auf etwa ,86 US$ abgesunken - da hat sich keiner nennenswert aufgeregt, obwohl das echt bescheiden war damals. Der jetzige Wechselkurs € / $ ist gar nicht schlecht, ein guter Mittelweg zwischen den Interessen der Geldwertstabilität und des Außenhandels.
Re: 10 Jahre Euro-Bargeld
Wie gesagt - die Politiker wissen, daß sie bei dem Thema "Euro" am besten den Ball ganz, ganz flach halten müssen - ich glaube fast kein politisches Thema ist im Augenblick so negativ besetzt wie "der Euro".cantus planus hat geschrieben: Mich wundert es allerdings, dass auch aus Politik- und Wirtschaftskreisen keinerlei Tamtam darum gemacht wird.
Selbst die Presse scheint dieses Thema ziemlich zu ignorieren: http://www.google.de/search?hl=de&gl=de ... l.1.1l2l
Die erste Meldung ist derzeit von der FAZ und lautet: "Ende der Währungsunion. Der Euro-Ausstieg ist machbar"
Auch sehr bezeichnend.
Natürlich muss man bedenken, dass heute Sonn- und zugleich Feiertag ist und nicht alle Redaktionen besetzt sind. Allerdings scheint man auch auf den Onlineportalen keinerlei Meldungen dazu vorbereitet zu haben.
Man könnte mit ihnen fast Mitleid haben: Die Situation wird sich in den nächsten Monaten und Jahren nicht verbessern, ganz im Gegenteil. Es werden weitere negative Schlagzeilen kommen, die Regierenden werden noch mehr Verluste in ihrer Mitte beklagen müssen (weil die Repräsentanten abgewählt worden sind) und es zeichnet sich keine Lösung, kein großer Wurf ab.
Den letzten Absatz in dem Artikel der FAZ hätte man vor sechs Monaten so noch nicht gelesen. Er zeigt, daß sich die Diskussion über eine Auflösung der Eurozone auch in den "Qualitätsmedien" widerspiegelt und nicht mehr "abgebügelt" wird:
(Hervorhebung von mir)Der Ausstieg wird zwar schwierig und teuer, aber er ist möglich. Ob sich die Prozedur lohnt, hängt davon ab, wie man die Kosten der Euro-Rettung bewertet - also die teure Alimentierung von Staaten und den Unfrieden zwischen den Völkern, der heute schon aufkeimt. Eines ist klar: Die Währungsunion ist nicht alternativlos.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/e ... 86655.html
Und der Unfrieden wird weiter wachsen, je mehr man meint, die "Eurorettung" durch eine Fiskal- oder Transferunion erreichen zu können. In den Nordländern wird sich Widerstand gegen Transferzahlungen regen, die Ostländer werden fragen, warum sie den Süden unterstützen sollen, obwohl ihre Einkommen geringer sind und die Südländer werden nicht einsehen, ihre Haushalts-, Steuer- und Finanzvorgaben aus Brüssel (bzw. Berlin) zu erhalten.
Re: 10 Jahre Euro-Bargeld
Ich stelle den Euro nicht grundsätzlich infrage, habe aber die Einführung zum einen ohne Volksbefragung, aber auch aus Gründen der gesetzlichen und wirtschaftlichen Ungleichheiten in den betreffenden Länderb als viel zu früh angesehen. Man hätte vieles erst mehr angleichen müssen, die Steuersysteme und vieles andere mehr. Fachleute haben auch vor dem Beitritt Griechenlands gewarnt, aber der Eichel hat mit andern zusammen, die Warnungen nicht berücksichtigt. Leider werden Politiker nie zur Verantwortung gezogen. Man hätte manches besser wissen können, aber die grossen Konzerne waren wegen der Kosteneinsparungen bei den Exporten ja auch ganz begeistert. Am Ende zahlt eben wie immer das Volk den Schaden, die Volksschädlinge gehen mit ihren hohen Gehältern und Pensionen ab und davon.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.
Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.
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- LumenChristi
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Re: 10 Jahre Euro-Bargeld
Das Thema Euro war eben Gesprächsthema beim Mittagessen. Ich bin auch pessimistisch, was die nähere Zukunft anbelangt. Frau Bundeskanzler sagte in ihrer Neujahrsansprache, der Bürger werde ab Februar über eine Dialoginitiative in die Krisenbewältigung mit einbezogen. Ich bitte um Entschuldigung für die Ironie, aber das zeigt mir, wie ernst es um den Euro und um die Politik steht. Ich stimme cantus planus zu bei einer Überlebensprognose von wenigen Monaten für den Euro. Das Volk soll aus meiner Sicht einfach ruhig gehalten werden und darf sich halt auch ein wenig äußern.
Unsere Kirche wird aus meiner Sicht in den nächsten Jahren auf ihre Kernkompetenzen zurückgreifen können: die berühmte Schere zwischen Arm und Reich wird aufgehen, in der Konsequenz der Aktivitäten unserer Politiker. Die Kirche darf sich dann um diejenigen, die ausgegrenzt sind und die keine Teilhabe mehr haben, kümmern. Ich hoffe nur sehr, dass unserer Gesellschaft nicht die Demokratie abhanden kommt über diesen Verteilungsthemen, denen ich pessimistisch entgegensehe.
Unsere Kirche wird aus meiner Sicht in den nächsten Jahren auf ihre Kernkompetenzen zurückgreifen können: die berühmte Schere zwischen Arm und Reich wird aufgehen, in der Konsequenz der Aktivitäten unserer Politiker. Die Kirche darf sich dann um diejenigen, die ausgegrenzt sind und die keine Teilhabe mehr haben, kümmern. Ich hoffe nur sehr, dass unserer Gesellschaft nicht die Demokratie abhanden kommt über diesen Verteilungsthemen, denen ich pessimistisch entgegensehe.
Vielmehr habe ich Euch Freunde genannt...
Joh 15, 15
...denn Dir habe ich meine Sache anvertraut.
Jer 11, 20
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Re: 10 Jahre Euro-Bargeld
Neulich habe ich im ZEIT-Magazin gelesen, dass ein "Aussteiger" darüber berichtete, wie er in den ärmsten Ländern die glücklichsten Menschen gesehen habe, während die Gesichter der gutgekleideten Mitteleuropäer, die es zu einigem Wohlstand gebracht haben, an Miesepetrigkeit kaum zu übertreffen sind.
"Mir schiene für sehr viele schwer seelenkranke Menschen der rasche Verlust ihres Vermögens und die Erschütterung ihres Glaubens an die Heiligkeit des Geldes durchaus kein Unglück, sondern die sicherste, ja einzig mögliche Rettung zu bedeuten, und ebenso erscheint mir inmitten unseres heutigen Lebens, im Gegensatz zum alleinigen Kultus der Arbeit und des Geldes der Sinn für das Spiel des Augenblicks, das Offenstehen für den Zufall etwas durchaus Wünschenswertes, woran wir alle sehr Mangel leiden", meinte mal Hermann Hesse.
Wenn ich die Beiträge zum Euro hier und insgesamt lese, dann fällt diese Sucht zum Pessimismus schon sehr auf. Ich glaube zwar nicht, dass das Ergebnis dieser Krise eine Katastrophe sein wird, aber selbst wenn es so käme: Es gäbe weitaus Schlimmers.
Besser arm und gesund als reich und krank.
"Mir schiene für sehr viele schwer seelenkranke Menschen der rasche Verlust ihres Vermögens und die Erschütterung ihres Glaubens an die Heiligkeit des Geldes durchaus kein Unglück, sondern die sicherste, ja einzig mögliche Rettung zu bedeuten, und ebenso erscheint mir inmitten unseres heutigen Lebens, im Gegensatz zum alleinigen Kultus der Arbeit und des Geldes der Sinn für das Spiel des Augenblicks, das Offenstehen für den Zufall etwas durchaus Wünschenswertes, woran wir alle sehr Mangel leiden", meinte mal Hermann Hesse.
Wenn ich die Beiträge zum Euro hier und insgesamt lese, dann fällt diese Sucht zum Pessimismus schon sehr auf. Ich glaube zwar nicht, dass das Ergebnis dieser Krise eine Katastrophe sein wird, aber selbst wenn es so käme: Es gäbe weitaus Schlimmers.
Besser arm und gesund als reich und krank.
- lifestylekatholik
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Re: 10 Jahre Euro-Bargeld
Besser reich und gesund als arm und krank.Stefan hat geschrieben:Besser arm und gesund als reich und krank.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«
- LumenChristi
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Re: 10 Jahre Euro-Bargeld
Vielmehr habe ich Euch Freunde genannt...
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Re: 10 Jahre Euro-Bargeld
Reich ins Heim, was?lifestylekatholik hat geschrieben:Besser reich und gesund als arm und krank.Stefan hat geschrieben:Besser arm und gesund als reich und krank.
- cantus planus
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Re: 10 Jahre Euro-Bargeld
Es ist ja erwiesen, dass Wohlstand - ich würde gar nicht einmal von Reichtum sprechen wollen - evident mit dem Gesundheitszustand eines Menschen zusammenhängt. Zudem kommt dieses kleine Sprichwort aus einer Zeit, in der große Teile der Bevölkerung sich noch selbst versorgten, manchmal kärglich zwar, aber immerhin. Heute ist das dank Urbanisierung vollkommen anders geworden, so dass Verwerfungen aufgrund eines Währungszusammenbruchs erheblichere Folgen haben dürften.
Ich bin absolut kein Pessimist. Ich bin aber auch nicht so blauäugig, mich mit dem Fuß auf dem Gas an der Wand zu erfreuen, die auf mich zukommt, während ich abwarte, ob es wohl gut enden wird...
Ich bin absolut kein Pessimist. Ich bin aber auch nicht so blauäugig, mich mit dem Fuß auf dem Gas an der Wand zu erfreuen, die auf mich zukommt, während ich abwarte, ob es wohl gut enden wird...
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Re: 10 Jahre Euro-Bargeld
Es gibt Armut und Armut. Ich muss nichts besitzen, wenn es mir sonst an nichts mangelt, ich meinen Platz in der Welt habe. Die Armut, über die wir reden, ist aber existentielle Armut. Und existentielle Armut ist Geldmangel. Und das macht in einer Welt, die ausschließlich auf Geld basiert, nicht glücklich, sondern krank und tot. Schon die Aussicht auf dieses Schicksal macht schlechte Laune.Stefan hat geschrieben:Neulich habe ich im ZEIT-Magazin gelesen, dass ein "Aussteiger" darüber berichtete, wie er in den ärmsten Ländern die glücklichsten Menschen gesehen habe, während die Gesichter der gutgekleideten Mitteleuropäer, die es zu einigem Wohlstand gebracht haben, an Miesepetrigkeit kaum zu übertreffen sind.
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Re: 10 Jahre Euro-Bargeld
Torsten hat geschrieben:Es gibt Armut und Armut. Ich muss nichts besitzen, wenn es mir sonst an nichts mangelt, ich meinen Platz in der Welt habe. Die Armut, über die wir reden, ist aber existentielle Armut. Und existentielle Armut ist Geldmangel. Und das macht in einer Welt, die ausschließlich auf Geld basiert, nicht glücklich, sondern krank und tot. Schon die Aussicht auf dieses Schicksal macht schlechte Laune.Stefan hat geschrieben:Neulich habe ich im ZEIT-Magazin gelesen, dass ein "Aussteiger" darüber berichtete, wie er in den ärmsten Ländern die glücklichsten Menschen gesehen habe, während die Gesichter der gutgekleideten Mitteleuropäer, die es zu einigem Wohlstand gebracht haben, an Miesepetrigkeit kaum zu übertreffen sind.
Wer meint, dass Armut automatisch zu Gesundheit und Glück führt, kann gerne sein Geld an mich überweisen. Zur Not natürlich auch an hilfstätige Organisationen. Dabei aber bitte nicht vergessen, nicht nur das Ersparte zu überweisen, sondern auch das Geld aus Krediten, die verfügbar sind (z.B. Dispokredite). Erst wenn man verschuldet ist oder am Besten überschuldet, dann wird man so richtig gesund und glücklich sein.
Meine Bankdaten bitte über pn erfragen.
Es gibt drei Arten von Menschen: Haie, Haifischfutter und Menschen, die es gelernt haben mit den Haien zu schwimmen ohne gefressen zu werden.
Halte Deine Stadt sauber! Iß täglich eine Taube!
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Re: 10 Jahre Euro-Bargeld
Deine Aufopferbereitschaft ist wirklich bewundernswert!
Wie du für uns zu leiden bereit bist - einfach klasse!
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Re: 10 Jahre Euro-Bargeld
Schön, dass das endlich mal jemand hier erkannt hat.Clemens hat geschrieben:Deine Aufopferbereitschaft ist wirklich bewundernswert!
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Re: 10 Jahre Euro-Bargeld
Falls der Euro kollabiert, gibt es ja keine Welt mehr, die ausschließlich auf Geld basiert, so dass kein Grund mehr zu schlechter Laune besteht.Torsten hat geschrieben:Und existentielle Armut ist Geldmangel. Und das macht in einer Welt, die ausschließlich auf Geld basiert, nicht glücklich, sondern krank und tot. Schon die Aussicht auf dieses Schicksal macht schlechte Laune.
@ Clemens und Clementine
Die Aussage war: Besser arm und gesund als reich und krank; und nicht: Armut macht gesund und Reichtum krank.
@cantus planus
Das ist weder erwiesen noch evident. Je größer der Wohlstand, desto fetter die Wohlhabenden...Es ist ja erwiesen, dass Wohlstand - ich würde gar nicht einmal von Reichtum sprechen wollen - evident mit dem Gesundheitszustand eines Menschen zusammenhängt.
Aber wie gesagt, ich wollte zum Ausdruck bringen, und nahm irrtümlich an, dass mir dies gelungen war, dass Gesundheit ein größerer Wert ist als Reichtum. Nicht jeder Wert benötigt eine starke Währung.
Re: 10 Jahre Euro-Bargeld
Eine Angleichung ist doch illusorisch, dafür sind die gewachsenen Systeme zu unterschiedlich. Im Steuerrecht würde das bedeuten, daß nicht nur die Steuersätze, sondern vor allem die Bemessungsgrundlagen (fast) einheitlich zu ermitteln wären.Edi hat geschrieben:Ich stelle den Euro nicht grundsätzlich infrage, habe aber die Einführung zum einen ohne Volksbefragung, aber auch aus Gründen der gesetzlichen und wirtschaftlichen Ungleichheiten in den betreffenden Länderb als viel zu früh angesehen. Man hätte vieles erst mehr angleichen müssen, die Steuersysteme und vieles andere mehr. Fachleute haben auch vor dem Beitritt Griechenlands gewarnt, aber der Eichel hat mit andern zusammen, die Warnungen nicht berücksichtigt. Leider werden Politiker nie zur Verantwortung gezogen. Man hätte manches besser wissen können, aber die grossen Konzerne waren wegen der Kosteneinsparungen bei den Exporten ja auch ganz begeistert. Am Ende zahlt eben wie immer das Volk den Schaden, die Volksschädlinge gehen mit ihren hohen Gehältern und Pensionen ab und davon.
Im Sozialrecht sind die Unterschiede ebenfalls gewaltig. Erst vor wenigen Tagen wurde berichtet, daß z.B. in Spanien aufgrund der Sparmaßnahmen die Arbeitszeit im öffentlichen Dienst auf - sage und schreibe - 37,5 Stden/Woche erhöht werden soll.
http://www.tagesschau.de/ausland/spanien414.html
Ähnliches wird sich in anderen Ländern ebenfalls finden lassen, sei es hohe Rentenzahlungen ggfs. verbunden mit frühem Renteneintritt, in D. unbekannte Steuererleichterungen, Mindestlöhne usw. usf.
Will man das wirklich alles "vereinheitlichen" oder "angleichen"? Viele dieser - in deutschen Augen - unberechtigten Sozialleistungen sind doch mit der geschichtlichen und kulturellen Entwicklung des jeweiligen Landes zu erklären; ihre Abschaffung wird dann als unberechtigt angesehen (die steuerfreien Nach- und Feiertagszuschläge in D. lassen grüßen!). Gleiches gilt auch z.B. für das Verhältnis zu Inflation und Abwertung der Währung. In D. herrschen aufgrund der zwei Geldreformen im vergangenen Jahrhundert und dem stetig gewachsenen Außenwert der DM zu den meisten Währungen andere Vorstellungen als in Ländern, deren Währungen häufig abgewertet haben.
Wenn aber eine Angleichung auf ganz erheblichen Widerstand stößt, wird auch eine Transferunion keine Akzeptanz genießen - denn warum sollen die einen für anderen zahlen? Warum sollte man durch eine höhere Inflationsakzeptanz den Wert seiner Ersparnisse vermindern lassen?
Die Alternative wären Vorgaben aus Brüssel, im Politikersprech: "Durchgriffsmöglichkeiten" in die Haushalte der Euroländer.
Man muß sich nur vorstellen, welche Wirkungen dieses Wort in anderen - kleineren - Ländern hat:
Keine eigene Haushalts- und Finanzhoheit mehr. Die Weisungen kommen aus Brüssel bzw. - in den Augen der Betroffenen - aus Berlin. Jede Steuererleichterung, jede Sozialleistung muß von Brüssel/Berlin abgesegnet werden - das bringt doch keinen Zusammenhalt sondern säht Zwietracht in Europa.
Glaubt wirklich jemand, daß dies eine Lösung für die "Eurokrise" sein kann?
Re: 10 Jahre Euro-Bargeld
Einen Rückblick auf die Einführung des Euros und die Bedenken amerikanischer Ökonomen bringt die FAZ:
Das Fehlen sämtlicher Festaktivitäten zu den Jahrestagen (1 Jahre Eurobargeld am 1. 1. 212, 2 Jahre Maastricht-Vertrag am 7. 2. 212) zeigt, daß der Euro in den Augen der Betroffenen (= Bürger) eben nicht als die "Erfolgsgeschichte" gesehen wird, wie die Kanzlerin immer behauptet. Die Politiker scheinen das zu ahnen....
Eine kritische Betrachtung zur Zukunft des Euros findet sich auch hier:
http://www.nzz.ch/finanzen/nachrichten/ ... 38237.html
Daraus:
http://faz-community.faz.net/blogs/fazi ... hrung.aspxIn Kürze jährt sich zum zwanzigsten Mal die Unterzeichnung des Maastricht-Vertrags. (...) Die Stadt Maastricht verwarf schon die Idee, die alternden Architekten der Währungsunion im Februar zu einem Festakt einzuladen. Passender wäre es für einen Rückblick ohnehin, die Kritiker des Euro hinzu zu bitten. Die Einladungsliste würden dann viele amerikanische Ökonomen schmücken.
(...)
Fast schon als Prophet muss auch der ebenfalls inzwischen verstorbene Milton Friedman gelten, der zur Euro-Einführung 1999 noch gewarnt hatte, die erste große globale Rezession werde die Euro-Union auseinanderreißen. Kern der Befürchtungen in den Vereinigten Staaten war immer, dass die europäischen Staaten wirtschaftlich zu unterschiedlich seien, um auf das Ventil anpassungsfähiger Wechselkurse und auf eigenständige Geldpolitiken zu verzichten. Die Europäer aber wussten es besser. Die Folgen sind in Griechenland oder Italien zu besichtigen, die im Produktivitätswachstum etwa Deutschland hinterherhinkten, in der Lohnentwicklung aber weit vorauseilten.
(...)
In der politökonomischen Analyse des Euro am weitesten vor wagte sich Martin Feldstein. Schon 1992 stellte er die Frage, ob die politischen Vorteile der Einheitswährung, die Berufseuropäer in einer Fiskalunion und einer politischen Integration sehen, die wirtschaftlichen Nachteile aufwögen. Feldstein warnte ferner, dass das Friedensprojekt Euro Unfrieden zwischen den Völkern Europas stiften werde. Damit behielt er recht. Die Griechen empfinden den Druck, den Gürtel enger zu schnallen, als Diktat der Germanen. Deutsche Steuerzahler schimpfen über die „faulen Griechen“ und wollen nicht mehr zahlen.
Das Fehlen sämtlicher Festaktivitäten zu den Jahrestagen (1 Jahre Eurobargeld am 1. 1. 212, 2 Jahre Maastricht-Vertrag am 7. 2. 212) zeigt, daß der Euro in den Augen der Betroffenen (= Bürger) eben nicht als die "Erfolgsgeschichte" gesehen wird, wie die Kanzlerin immer behauptet. Die Politiker scheinen das zu ahnen....
Eine kritische Betrachtung zur Zukunft des Euros findet sich auch hier:
http://www.nzz.ch/finanzen/nachrichten/ ... 38237.html
Daraus:
Charles Gave argumentierte, dass der Euro keine feste Basis in Europa und in der Bevölkerung habe. Geld sei ein sozialer Kontrakt, der eine «Demos» im Sinne einer Gemeinschaft von Bürgern bindet. Er spricht auch von einem öffentlichen, generationenübergreifenden Gut. Jeder Bürger akzeptiert das Geld, obwohl es, da es fast kostenlos vermehrbar ist, an sich keinen Wert hat, als Mittel für Zahlungstransaktionen und zum Sparen.
Da es aber keine europäische Nation gibt, fehlt der soziale Kontrakt und somit eine tragfähige Basis für eine gemeinsame europäische Währung. Kurz: ohne europäische Nation kein sozialer Kontrakt und keine europäische Währung. Die Versuche, das Geld- und Kreditsystem auf europäischer statt auf nationaler Ebene zu regeln, hält Gave für die (kaum eliminierbare) Grundursache der Krise.
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Re: 10 Jahre Euro-Bargeld
Weg mit den drei Milliarden Franc! In Frankreich endet Mitte Februar die Umtauschfrist für die alten Franc. Umgerechnet eine halbe Milliarde Euro sind die Scheine und Münzen wert. Nach dem Stichtag werden die Scheine und Münzen wertlos.
-> http://www.morgenpost.de/wirtschaft/art ... -Geld.html
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken
Es gibt ab Mai neue Banknoten, den Anfang machen die 5-Euro-Scheine.
http://www.neue-euro-banknoten.eu/
http://www.neue-euro-banknoten.eu/
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009
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Re: 10 Jahre Euro-Bargeld
Also für mich war dieser Geldschein der Schönste:
Der aktuelle und der künftige 5er (aber auch die anderen Euro-Noten) sehen mir zu sehr nach Spielgeld aus.
Der aktuelle und der künftige 5er (aber auch die anderen Euro-Noten) sehen mir zu sehr nach Spielgeld aus.
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Re: 10 Jahre Euro-Bargeld
http://www.wallstreet-online.de/nachric ... ng-buergerPlan zur Enteignung der Bürger geht auf
Die Strategie des IWF zur großen Enteignung geht auf: Mit dem Vorschlag, auf die Vermögen aller europäischen Haushalte eine Schulden-Steuer von 1 Prozent zu erheben, wurde ein Stein ins Wasser geworfen – um auszuloten, wie groß der Widerstand der Bürger sein wird. Experten behaupten, das Ganze werde nicht so heiß gegessen. Doch Vorsicht: Die giftige Suppe kocht bereits auf dem Herd. Wird sie ausgeschenkt, werden die Deutschen ebenfalls zur Kasse gebeten.
Das Euro-Bargeld scheint auf jedenfall die bessere Möglichkeit zu sein, sein Erspartes zu schützen, als die Euros auf dem Konto zu lassen!
"Katholische Haus- und Schulbibel" (aus1928) von Paul Bergmann, ist eine sehr gute Zusammenfassung der Bibel! Sollte jeder Katholik mal gelesen haben. Verständlich geschrieben und schnell durchgelesen!
Re: 10 Jahre Euro-Bargeld
Tausch doch einfach die Euros in Krügerrand um, die sind schön kompakt und relativ werthaltig…
Allerdings schilderte ich ja schonmal das dabei entstehende Problem: http://kreuzgang.org/viewtopic.php?f=6& ... 197&66197
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Gruß Jürgen
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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