Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

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taddeo
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von taddeo »

Yeti hat geschrieben:Meiner Meinung nach kann derjenige kein guter Lehrer sein, der keine eigenen Kinder hat, ihm fehlt schlicht die persönliche Anschauung.
Sorry, wenn ich nur diesen einen Satz kommentieren möchte:
Das ist absoluter Unsinn. Sonst hätte es bis 1957 kein guten Lehrerinnen in Deutschland geben dürfen, denn für die galt seit 1880 der sog. "Lehrerinnenzölibat".
Und aus eigener Erfahrung kann ich sagen, daß meine beste Lehrerin, die ich in der ganzen Schulzeit hatte, ausgerechnet eines dieser altmodischen "Schulfräulein" war, damals schon kurz vor der Pensionierung und trotzdem von einer pädagogischen Kompetenz und Liebe zu uns Kleinen beseelt, die ihresgleichen suchte.

Tritonus
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Tritonus »

Ich erinnere mich noch gut daran: Die besten Lehrerinnen, die ich jemals hatte, legten Wert auf die Anrede "Fräulein" bzw. "Fräulein Doktor". Das war in den 60ern/frühen 70ern.

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taddeo
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von taddeo »

Tritonus hat geschrieben:Ich erinnere mich noch gut daran: Die besten Lehrerinnen, die ich jemals hatte, legten Wert auf die Anrede "Fräulein" bzw. "Fräulein Doktor". Das war in den 60ern/frühen 70ern.
:ja: Wir mußten unsere Lehrerin auch mit "Fräulein" anreden, obwohl sie schon fast 65 war. Und selbst wenn ich sie 15, 20 Jahre später mal zufällig in der Stadt getroffen habe, war das nicht anders.

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Palmesel
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Palmesel »

Yeti hat geschrieben: Mit Sicherheit ja; beispielsweise Personalchefs, die ganz gezielt für ihr Unternehmen auch einen größeren weiblicheren (also mütterlichen) Teil suchen. Bei Personalchefinnen bin ich mir da nicht so sicher, gegenüber Geschlechtsgenossinnen sind die meist eher etwas pferdebissig. Und sowieso kommt es immer auf die persönliche Chemie an, da dienen Noten, Beurteilungen und Referenzen nur als Feigenblatt. Außerdem gäbe es bestimmt Juristen, die trotz einer Zwangsquote ein Durchschlupfloch fänden.
Für Personalchef ist es immer ein Problem, Frauen einzustellen, weil die bei Schwangerschaft unersetzbar ausfallen. Männer sind üblicherweise nicht die, die zuhause bleiben, weil sie mehr verdienen. Und da ist er schon wieder: der Teufelskreis.

Aber Deine Charakterisierung "weiblich=mütterlich" empfinde ich überhaupt nicht. Ich kenne etliche Frauen, die auf die Kinderpflegeoption zu Brei genervt sind, ohne dabei "männlich" zu wirken.
Yeti hat geschrieben: Weil diejenigen, die sich wirklich von einer unteren sozialen Ebene nach oben gearbeitet haben, deine These bez. der sozialen Transparenz niemals teilen würden.
Leider gibt es von denen immer weniger, auch Dank unseres Schulsystems.

Überdies: als mein Vater starb, hatte er 2000,- Euro und seine mechanische goldene Uhr zu vererben, und nix weiter. Ich würde mich also nicht als aus sozial oberer Schicht stammend ansehen. Ich habe mich auch nicht "nach oben gearbeitet", sondern habe mit meiner Familie jahrelag in ertragsloser Selbständigkeit immer knapp mit dem Kopf über dem Wasser der Überschuldung gelebt, bis es mich dann durch Glück in meine jetzige Existenz gespuckt hat.
Yeti hat geschrieben: Nein, aber deine Interpretation. Im Gesetz selbst steht zwar "Heimtücke", aber damit ist nicht der berüchtigte "Heimtückeparagraph" gemeint, der bereits abgeschafft wurde. Man kann sich natürlich darüber streiten, ob der Begriff "Heimtücke" noch zeitgemäß ist, d.h. verstanden wird. Aber wenn man danach geht, könnte man ganze Absätze umschreiben.
Wenn der Begriff "heimtückisch" im Gesetzestext steht, wieso bitte ist dann meine Interpretation veraltet? In einem Gesetzesparagraphen gibt es keine bedeutungslosen Worte. Und klar müssten etliche Teile der Gesetzbücher umgeschrieben werden, aber unsere konservativen Regierungen hat das nie besonders interessiert, weil sie den Geist der Gesetzbücher lieber in der Zeit zurück schicken würden, als voran.
Yeti hat geschrieben: Wie macht man das eigentlich?
Ich habe keine Ahnung. Da ich kein WiPo oder dergleichen unterrichte, fällt es nicht in meinen Fachbereich. Ich versuchte vermutlich einfach, mit Homosexualität ablehnenden Sprüchen ebenso umzugehen, wie mit sexistischen, rassistischen usw., die ich nicht unkommentiert stehen lasse oder im Unterricht dulde. Ist mir aber noch nicht begegnet.
Yeti hat geschrieben: Vielleicht sind's ja auch keine Mütter und Väter. Meiner Meinung nach kann derjenige kein guter Lehrer sein, der keine eigenen Kinder hat, ihm fehlt schlicht die persönliche Anschauung.
Für die niedrigen Klassenstufen vielleicht, hab ich noch nicht drüber nachgedacht - was mein Feld angeht, ist das sicher nicht so. Die meisten jungen Kollegen haben keine Kinder oder kriegen sie gerade erst. Niemand ist Vater oder Mutter, bevor die Kinder da sind - das hat nichts damit zu tun, ob man guten Unterricht macht.
Yeti hat geschrieben: Exakt diese Formulierung hört sich tatsächlich so an, als ob sie ihre Persönlichkeit im Unterricht außen vor ließen, anstatt damit zu arbeiten.
Ich kann mir keinen Lehrer vorstellen, der es hinbekäme - noch dazu, weil es zu nichts gut wäre - seine Persönlichkeit völlig aus dem Unterricht zu entfernen. Die jungen Kollegen sind nicht distanziert, sondern streben nach einer Situation der Augenhöhe im Wissen, dass sie nicht erreichbar ist. Meine jungen Kollegen sind jedenfalls prima, und die anderen, wenn sie in selbstverliebt patriarchalischer One-Man-Show immer an der Tafel stehen und miese Noten geben, weil so natürlich keiner was lernt, sind nicht so prima.

Piusderdritte
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Piusderdritte »

POSITIV!
Beisersdorf scheint verstanden zu haben:

Weihnachtsspot ohne Vater: Nivea rudert zurück
http://www.pi-news.net/214/1/weihnach ... t-zurueck/
;)
"Katholische Haus- und Schulbibel" (aus1928) von Paul Bergmann, ist eine sehr gute Zusammenfassung der Bibel! Sollte jeder Katholik mal gelesen haben. Verständlich geschrieben und schnell durchgelesen!

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incarnata
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von incarnata »

cantus planus hat geschrieben:
Wenn das durchkommt, hilft nur noch auswandern oder in den Untergrund zu gehen.
Kann den Link nicht hochladen: was steht da drin ??
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

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incarnata
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von incarnata »

taddeo hat geschrieben:
Tritonus hat geschrieben:Ich erinnere mich noch gut daran: Die besten Lehrerinnen, die ich jemals hatte, legten Wert auf die Anrede "Fräulein" bzw. "Fräulein Doktor". Das war in den 60ern/frühen 70ern.
:ja: Wir mußten unsere Lehrerin auch mit "Fräulein" anreden, obwohl sie schon fast 65 war. Und selbst wenn ich sie 15, 20 Jahre später mal zufällig in der Stadt getroffen habe, war das nicht anders.
Ja;auch ich hatte so ein älteres Fräulein als Latein-und Französischlehrerin;hatte noch bis zu ihrem Tod regelmässig Kontakt mit ihr;habe viel von ihr gelernt;nicht nur Grammatik.Als Hobby leitete sie einen sog. Chartres_Kreis und veranstaltete
regelmässig kunstgeschichtliche Fahrten zu den französischen Kathedralen;ausserdem war sie auch eine Anhängerin der tridentinischen Messform.
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

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umusungu
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von umusungu »

taddeo hat geschrieben:
Yeti hat geschrieben:Meiner Meinung nach kann derjenige kein guter Lehrer sein, der keine eigenen Kinder hat, ihm fehlt schlicht die persönliche Anschauung.
genau das fehlt doch auch unseren Priestern!

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Protasius
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Protasius »

umusungu hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
Yeti hat geschrieben:Meiner Meinung nach kann derjenige kein guter Lehrer sein, der keine eigenen Kinder hat, ihm fehlt schlicht die persönliche Anschauung.
genau das fehlt doch auch unseren Priestern!
Das ist Quatsch. Zu den vielen lehrenden Fräulein, die schon genannt wurden, füge ich noch Schwester Renate hinzu, die beste Deutsch- und Relilehrerin von allen. Und nicht wenige Priester haben durch Nichten und Neffen auch einiges an Kindern mitbekommen.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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martin v. tours
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von martin v. tours »

Natürlich ist das Quatsch, oder muss ein erfolgreicher Arzt oder Therapeut alle Krankheiten die er behandelt, selbst einmal gehabt haben ?
Muss ein Bewährungshelfer oder Drogenberater selbst einmal kriminell oder drogensüchtig gewesen sein um diese Arbeit gut machen zu können?
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

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Lupus
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Lupus »

ad Umusungum!

Carissime confrater,

Ich stamme aus einer Familie mit 8 Kindern und bin der Zweitälteste. Aufgewachsen in den Notjahren zwischen 1945 und 1960! Was meinen Euer Liebden, wie oft ich, da Vater und Mutter arbeiten mussten, die jüngeren Geschwister "am Hals" hatte?

Also keine Erfahrung mit Kindererziehung?
Auch, nachdem ich die vorgeschriebene Studienlaufbahn eines SDB erfolgreich durchlaufen und viele Jahre als Heimerzieher vor allem bei sogen. Schwererziehbaren tätig war?

Einfühlungsvermögen, Realitätssinn, Liebe und Ehrfurcht vor den Kindern, das alles lernt man nicht allein im Phil.-Theol. Studium, wie es wohl Euer Hochwürden genießen durften?!

+L.
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Sarandanon
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Sarandanon »

Verehrter Lupus,

das finde ich schön, dass Du Deine Erfahrungen aus einer kinderreichen Familie in Deinen Beruf positiv einbringen konntest und kannst. Und ich bin mir sicher, dass Du damit in der Priesterschaft ganz und gar nicht allein bist. Differenzierung ist hier also absolut angebracht.

Aber wie es der menschlichen Natur nunmal anhaftet, gab es auch die Kehrseite. Die kirchlich geprägte schwarze Pädagogik hat bis heute, auch wenn sie vermutlich und Gott sei Dank kaum noch bis hoffentlich gar nicht mehr angewendet wird, großen Einfluss auf die Wahrnehmung kirchlicher Kindererziehung. Das es diese Art der Erziehung auch in weltlichen Anstalten gab, kann man allerdings auch nicht leugnen.
Dich, o Herr, kann nur verlieren, wer dich verlässt.
(Augustinus Aurelius)

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Peregrin
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Peregrin »

Sarandanon hat geschrieben: Die kirchlich geprägte schwarze Pädagogik hat ...
Es gibt keine "kirchlich geprägte schwarze Pädagogik". Kirchlich geprägt sind im Gegenteil alle wirklichen pädagogischen Fortschritte vom benediktinischen Internat bis zum Montessori-Kindergarten. Davon ist natürlich streng zu unterscheiden die schwarze "Fortschrittspädagogik" der grünen XXX. [zweifelhaften Ausdruck entfernt. Ecce als Mod]
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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Sarandanon
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Sarandanon »

Peregrin hat geschrieben:
Sarandanon hat geschrieben: Die kirchlich geprägte schwarze Pädagogik hat ...
Es gibt keine "kirchlich geprägte schwarze Pädagogik". Kirchlich geprägt sind im Gegenteil alle wirklichen pädagogischen Fortschritte vom benediktinischen Internat bis zum Montessori-Kindergarten. Davon ist natürlich streng zu unterscheiden die schwarze "Fortschrittspädagogik" der grünen XXX. [zweifelhaften Ausdruck entfernt. Ecce als Mod]
Nun gut, ich denke wir laufen Gefahr vom Thema abzuweichen. Deswegen nur soviel dazu:

Ich möchte mich wahrlich nicht als Experte für repressive Pädagogik aufspielen und kann nur das Offensichtliche widergeben. Vielleicht kann mir ja auch Lupus nocheinmal tiefergehendere Aspekte über die kirchliche Erziehung vermitteln. Ich stehe diesem Thema kirchliche Erziehung auch nicht grundlegend negativ gegenüber.

Es sind aber nunmal Fälle repressiver Pädagogik aus kirchlichen Anstalten ans Tageslicht gekommen, wobei es wohl noch eine beträchtliche Dunkelziffer geben muss. Leugnen hilft also nicht weiter, weder bei mir als Pädagogiklaien noch bei Dir als traditionsbewussten Romkatholiken.

Klar ist aber auch, dass diese Art der Pädagogik ein Phänomen des 19. und 20. JH, nicht allein auf Kirchliche Einrichtungen beschränkt und zudem regional unterschiedlich ausgeprägt war. Vielleicht war es ein "Zeitgeistproblem".

Womit Du Recht hast: Die kirchliche Erziehung seit ihren Anfängen war auch mbMn durchaus fortschrittlich und gut. Leider wurde diese Tatsache durch solche Auswüchse so stark beschädigt, dass nur noch die Schlechtigkeiten in den Köpfen der Menschen zurückblieben.

Beispiele kirchlich geprägter schwarzer (repressiver) Pädagogik:
Erziehungsheim Rathausen
Heime der Armen Dienstmägde Jesu Christi
"Gut an der Linde" (BDA)

Und wirklich führend in der Erziehung erwachsener, so genannter gefallener Frauen waren die Magdalenenheime (mit den gleichnamigen Wäschereien) katholischer Trägerschaft in Irland.
Dich, o Herr, kann nur verlieren, wer dich verlässt.
(Augustinus Aurelius)

Lilaimmerdieselbe
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Wenn man Jugendamtsakten seit Bestehen der Bundesrepublik liest, kann man gar nicht anders, als es für ein grundsätzliches Zeitgeistproblem zu halten. Das entschuldigt nur begrenzt die Institutionen, die in dieser Zeit Verantwortung für Kinder und Jugendliche übernommen haben und individuelle Ekzesse überhaupt nicht, aber "schwarze Pädagogik" gab es flächendeckend, punktuell bis in die siebziger Jahre hinein.
Ich bin als Nebenprodukt einer anderen Recherche in der Stadt Duisburg an Jugendamtsakten geraten, hatte mich dann so festgebissen, dass ich mir Sekundärliteratur dazu besorgt habe, weil ich in andere Archive nicht reinkam.

Pilgerer
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Pilgerer »

umusungu hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
Yeti hat geschrieben:Meiner Meinung nach kann derjenige kein guter Lehrer sein, der keine eigenen Kinder hat, ihm fehlt schlicht die persönliche Anschauung.
genau das fehlt doch auch unseren Priestern!
Ein Priester kann durchaus in den Mitgliedern seiner Gemeinde seine Kinder sehen, so wie Paulus es in Gal 4,19 formulierte: "Meine lieben Kinder, die ich abermals unter Wehen gebäre, bis Christus in euch Gestalt gewinne!". Wenn wir von der christlichen Wiedergeburt ausgehen, ist die christliche Familie genauso relevant wie die fleischliche.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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Peregrin
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Peregrin »

Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:Wenn man Jugendamtsakten seit Bestehen der Bundesrepublik liest, kann man gar nicht anders, als es für ein grundsätzliches Zeitgeistproblem zu halten. Das entschuldigt nur begrenzt die Institutionen, die in dieser Zeit Verantwortung für Kinder und Jugendliche übernommen haben und individuelle Ekzesse überhaupt nicht, aber "schwarze Pädagogik" gab es flächendeckend, punktuell bis in die siebziger Jahre hinein.
Bevor man über die Menschen jener Zeit urteilt, möge man sich klarmachen, daß das die Weltkriegsgenerationen waren, die Schützengräben, Massenschlachten, Hunger, Besetzung, Vergewaltigung, Folterhaft und Vertreibung erlebt und in der Nacht von Bombenterror und brennenden Städten geträumt haben. Was uns als "Exzeß" erscheint, war denen eher Pipifax.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

Lilaimmerdieselbe
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Ich hatte mich gar nicht wertend geäußert, tue es aber jetzt:
Dass es ihnen Pipifax war, war ja gerade das fürchterliche. Viele haben sich dabei gar nichts gedacht, sowas war normal, vieles war sogar von ihnen verlangt.
Dass sich keine Generation selbst macht und ich mit ihnen ganz bestimmt nicht tauschen möchte, ist da noch eine ganz andere Geschichte.

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Lupus
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Lupus »

Ich sollte am Sonntagmorgen, bevor ich zur hl. Messe fahre, nicht ins Kreuzgang-Forum schauen; denn das bringt nur Ärger!

Könnte mir vielleicht jemand, der einschlägig "vorgestraft" ist, einmal endlich erklären, was denn "kirchliche schwarze Pädagogik"
eigentlich sein soll?!

Ich würde dann gern einmal mit der "kirchlich schwarzen Pädagogik" des heiligen Johannes Bosco (1815 - 1888) den Versuch einer Antwort, gegebenenfalls Entgegnung, reagieren!

Schönen Sonntag und eine gute Andacht bei der Sonntagsmesse!

+L.
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Lilaimmerdieselbe
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Dass an der schwarzen Pädagok etwas spezifisch kirchlich sein soll, habe ich bestritten.
Ausgangspunkt der schwarzen Pädagogik ist die Vorstellung, dass die zu betreuenden Kinder durch schlechte Herkunft, das wurde gleichermaßen erblich als auch mit verlotterten Verhältnissen gesehen, schlecht sind und durch ständige Überwachung, strengen Ordnungsdrill, strikten Gehorsam über Jahre dann doch noch zu ordentlichen Menschen werden sollen. Schulerfolge, insbesondere jenseits der Hauptschule, waren unwesentlich, Hauptsache die Kinder und Jugendliche waren pünktlich, sauber, leise, gehorsam und wirkten immer irgendwie beschäftigt. Da man ihnen nichts zutraute, sollten sie wenigstens arbeiten lernen. Das besondere eines jeden Kindes, selbst so harmlose Sachen wie schöne Singstimme und entsprechende Begeisterung, hübsche Locken, athlethische Begabung, wurde nicht nur nicht gefördert, sondern mitunter sogar als Störfaktor geahndet.

Lilaimmerdieselbe
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Das galt nicht nur in Heimen, egal welcher Träger, das war auch und vor allem wirkmächtig in Jungendämtern, die Jugendliche auch bei vorhandenen Eltern wegen irgendwelcher Auffälligkeiten mit der Androhung des Heims überwachten, oder den Kindern alleinerziehender Mütter, von denen es in der Nachkriegszeit aus vielen Gründen auch sehr viele gab, und die auf jeden Fall von den Jugendämtern überwacht wurden, wenn sie überhaupt das Sorgerecht behalten durften.
Die schwarze Pädagogik wurde sicher nicht von jedem Einzelnem im Betreuungsbetrieb geteilt, und wie sie in verschiedenen Institutionen angewandt wurde, konnte auch sehr unterschiedlich ausfallen. Sie war aber die Ideologie eines Zeitgeistes, so wie heute andere.

Da ích nur begrenzt viele Zeichen pro Beitrag schreiben kann, mußte ich stückeln.
In der Hoffnung, Sie nicht schon wieder aufgeregt zu haben, wünsche ich Ihnen einen gesegneten Sonntag
Lila

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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Wenzel »

Lilaimmerdieselbe hat geschrieben: durch ständige Überwachung, strengen Ordnungsdrill, strikten Gehorsam über Jahre dann doch noch zu ordentlichen Menschen werden sollen. Schulerfolge, insbesondere jenseits der Hauptschule, waren unwesentlich, Hauptsache die Kinder und Jugendliche waren pünktlich, sauber, leise, gehorsam und wirkten immer irgendwie beschäftigt. Da man ihnen nichts zutraute, sollten sie wenigstens arbeiten lernen.
Die Wirtschaft braucht halt Arbeitskräfte und da die Masse der Arbeitskräfte nicht leitende Funktionen hat, sondern lediglich ausführende Subjekte wurden und werden, werden diese durch die das Bildungssystem "hergestellt".
Bis vor einigen Jahren durch schwarze Pädagogik und im heutigen Schulbetrieb durch grüne Pädagogik.
Das Ergebnis in beiden Fällen, brauchbare und einsatzfähige Arbeitskräfte, die sich durch Anpassung an den Arbeitsprozess ein Auskommen sichern.
In beiden Fällen werden Abhängige angelernt, die nicht mehr aber auch nicht weniger als ihr Auskommen haben aber für Industrie (früher) und jetzt im Dienstleistungssektor so auf dem Wissens- und Kentnissstand brauchbar sind.
Je mehr Ausführende zur Verfügung stehen um so austauschbarer sind die Leute .......
Schule sei Dank ?!
Pange, lingua, gloriosi corporis mysterium (Thomas von Aquin)
Westliche Wertegemeinschaft: Kinder- und Alten-Euthanasie, Genderwahn, Homoterror, Abtreibung, Ökowahn, Überwachungsmonströsität, political correctness ....

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Sarandanon
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Sarandanon »

Lupus hat geschrieben:Könnte mir vielleicht jemand, der einschlägig "vorgestraft" ist, einmal endlich erklären, was denn "kirchliche schwarze Pädagogik"
eigentlich sein soll?!

Ich würde dann gern einmal mit der "kirchlich schwarzen Pädagogik" des heiligen Johannes Bosco (1815 - 1888) den Versuch einer Antwort, gegebenenfalls Entgegnung, reagieren!

Schönen Sonntag und eine gute Andacht bei der Sonntagsmesse!

+L.
Schau doch einfach im Internet unter "repressiver Pädagogik" nach. Die wurde teilweise bis in die Neunziger des letzten JH übergreifend (weltlich und kirchlich) an Jugendlichen und Erwachsenen "erprobt".
Dich, o Herr, kann nur verlieren, wer dich verlässt.
(Augustinus Aurelius)

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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Lupus »

@ Lila-chen:
Wo hätte ich mich über Deinen Beitrag je aufgeregt?

Aber ich muss schon sagen:
Liebe Leute, wo lebt Ihr eigentlich oder besser gesagt, habt Ihr jemals auch andere Erziehungs"systeme", als die hier von Euch angedeuteten erfahren oder studiert?
Don Bosco (1815 - 1888) lebte in einer Zeit, die, vor allem im nördlichen Europa geprägt war von viktorianischem Puritanismus und seinem strengen Korsett eines eingebildeten Menschenbildes. Seine großartigen Erfolge hat gerade er durch seine Erziehungsmethode, die man auch präventive Methode nennt, erzielt.
Was man da so als schwarze oder grüne, meinetwegen auch rote Pädagogik beschreibt, ist doch nichts anderes als ein Zuchtprogramm für wilde Tiere, die man sich gefügig machen möchte.
Wenn es mir gelingen sollte, meine Darstellung der Erziehungskunst Don Boscos, die ich an Stelle eines frugalen Mittagsmahles, auf das ich verzichtete, weil die Angelegenheit mir als all zu wichtig erschien, bereits niedergeschrieben habe, hier herein zu stellen, dann wird es Grund zu Diskussionen geben, vor allem, wenn es Leute geben sollte, die das wesentlich Christliche gern hintanstellen sollten.
+L.

PS: In der PS-Technik bin ich mit sehr wenig Geschick begabt. Mein Beitrag steht bei mir gespeichert, nur muss ich erst erfahren, wie ich ihn hier hereinstellen kann.
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Sarandanon »

Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:Dass an der schwarzen Pädagok etwas spezifisch kirchlich sein soll, habe ich bestritten.
Es gab aber etwas speziell kirchliches: In den Heimen kirchlicher Trägerschaft sollte mit den von Dir beschriebenen Praktiken die Sünde aus den Menschen getrieben und getilgt werden. Man wandte also die Methoden dort im Namen des HERRN an.

Ansonsten sehe ich es aber wie Du, dass die sP kein Alleinstellungsmerkmal kirchlicher Erziehung war. Zu leugnen, dass auch kirchliche Anstalten diese anwendeten, ist jedoch definitiv ignorant.
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Lupus
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Lupus »

Don Bosco als Erzieher

Die Grundlage der geistigen Eigenart Don Boscos (1815 - 1888) war und blieb sein ganzes Leben hindurch eine tiefe Religiosität, eine große Frömmigkeit. Aus dieser tiefreligiösen Gesinnung empfing die ihm so natürliche Menschen- und besonders Kindesliebe ihre Tiefe und ihre Ausdauer und Opferbereitschaft.
Daher konnte der Heilige auch die Behauptung aufstellen, sein Erziehungssystem könnten nur Christen praktisch anwenden, weil es ganz auf die Worte des Apostels Paulus gestützt sei: „Die Liebe ist langmütig, gütig…sie hofft alles, sie duldet alles, die Liebe hört niemals auf“ (1 Kor.13, 4).
So begreifen wir auch, weshalb er der Religion und den Andachtsübungen in seinen Heimen eine besondere Bedeutung beigemessen hat. Religion und Vernunft sind ja die Mittel, deren sich der Erzieher bedienen soll, wenn er freudigen Gehorsam finden und das gesteckte Ziel erreichen will.
„Bei gegebener Gelegenheit“, so wünscht es der begnadete Erzieher, „soll man den Jungen die Erhabenheit und Schönheit, wie auch die Nützlichkeit der Religion und der Andachtsübungen vor Augen führen. Wenn es in der rechten Weise geschieht, werden sie Freude daran finden, ja sogar danach verlangen und auch den gewünschten Nutzen daraus ziehen.“
Don Bosco wünschte aber nur kurze Andachtsübungen. Diese sollten unter Mitwirkung der Jungen, vor allem einer Anzahl von Ministranten, gehalten werden. Der Heilige war entschieden gegen lange Predigten für junge Menschen. Eine Viertelstunde sollte genügen. Er hielt sich selbst daran. Was über diese Zeit hinausgeht, das versprach seiner Auffassung nach wenig oder gar keinen Erfolg. Große Bedeutung legte der Heilige der Katechese bei. Genaue Kenntnis der Religion sowie der Pflichten, die sie auferlegt, führt zur gewissenhaften Erfüllung derselben. Im Umgang mit verwahrlosten Jungen hatte Don Bosco festgestellt, dass Mangel an religiösen Begriffen und Unkenntnis auf diesem Gebiet viele der Kirche entfremdet und dann auf die schiefe Bahn gebracht hatten. Der Heilige kam daher zu der Überzeugung, dass „nur die Religion in der Lage sei, das Werk der Erziehung zu beginnen und zu vollenden“.
Leider hat uns Don Bosco keine schriftlich abgefasste Erziehungslehre hinterlassen. Jedoch in seinen vertraulichen Unterweisungen, in seinen Konferenzen und in den kurzen Abendansprachen hat er in seiner langen Erziehertätigkeit viele weise Lehren erteilt, die in erster Linie für die Mitglieder seiner Genossenschaft bestimmt sind, die aber allen christlichen Erziehern und Erzieherinnen dienen können.
Aus dem Aussprüchen und Lehren dieses großen Jugendapostels können wir entnehmen, dass er den ganzen jungen Menschen erfassen und ihn befähigen wollte, ein ganzer Mann, eine Stütze der menschlichen Gesellschaft und ein treuer Sohn seiner Kirche zu werden. Dabei sollte er aber das eine Notwendige, die Rettung seiner Seele, immer im Auge behalten. Wir gehen also nicht fehl in der Annahme, dass Don Bosco bewusst Erzieher und Seelsorger zugleich sein wollte. Daher ist sein Erziehungssystem ganz auf religiöser Grundlage aufgebaut. Liebende Hingabe, nie rastende Sorge für das Wohl der Schützlinge und größte Opferfreudigkeit, wie sie die Religion der Liebe allein zu schenken vermag, sind die Hauptmerkmale seiner Erziehungslehre. Aus seiner tiefreligiösen Natur entsprangen seine opferfreudige Liebe zur Jugend, seine nachsichtige Milde, seine unerschöpfliche Geduld und auch sein stets heiteres Gemüt, das so viel reine Freude ausstrahlte und ihm eine so außerordentliche Macht über die Herzen seiner Jungen gab.
Don Bosco war kein Theoretiker. Er wollte seine Jungen für das praktische Leben erziehen. Daher erfasste er alle erdenklichen Umstände, um seine Schützlinge für jede Lebenslage vorzubereiten. Immer aber und bei allen wollte er vorbeugen. Darum ist und bleibt sein bevorzugtes Gebiet die Erziehung der noch nicht verdorbenen jungen Menschen. Seine Methode kann aber auch auf dem Gebiet der Heilerziehung ungeahnte Erfolge erzielen, wie die Erfahrung bereits lehrt. Sein Bemühen, den Willen seiner Schützlinge mit liebender Geduld biegsam zu machen und nicht mit Strenge zu brechen, verfehlte seine Wirkung in der Regel selbst bei schwierigen Charakteren nicht, weil Liebe die Herzen bezwingt: „Liebe…Gottesfurcht, ausgegossen in die Herzen.“
Den Anleitungen Don Boscos können wir entnehmen, dass er seiner Zeit weit vorausgeeilt war. Schon vor mehr als hundert Jahren verbot er jede körperliche Züchtigung. Sein Bestreben als Erzieher war: „Nicht demütigen, sondern aufrichten; nicht einschüchtern, sonder frei und froh machen.“ In seine Augen war auch der verwahrloste Junge ein Gegenstand väterlicher Liebe, ein kostbarer Schatz, ein Ebenbild Gottes.
Für gewisse Unarten seiner lebhaften Jungen zeigte der Heilige viel Verständnis. Gern entschuldigte er sie, weil er in den meisten Fällen nicht Bosheit, sondern jugendlichen Leichtsinn ober Vergesslichkeit annahm. Für diese gütige Einstellung war ihm die muntere Jungenschar immer sehr dankbar. Nicht zuletzt gewann er gerade dadurch die Herzen der kleinen Schlingel. Mit Befriedigung und Freude erfüllte ihn später die Beobachtung, dass so mancher übermütige und zu Streichen aufgelegte Junge im späteren Leben seinen Mann stellte, ein braver Familienvater wurde, ein tüchtiger Beamter oder sogar ein eifriger Priester. Daher verzieh er gerne Lebhaftigkeit und jugendlichen Übermut. So zeigte er sein väterliches Wohlwollen, getreu seinem Grundsatz: „Man muss den Jungen zeigen, dass man sie liebt. Dann tun sie alles, was man von ihnen verlangt.“
Don Bosco kannte jedoch auch Grenzen in seiner Nachsicht. Sie taten sich dort auf, wo Beleidigungen Gottes verhütet werden mussten. Weil sein sorgsames Auge alles sah, waren Ausschreitungen in seiner Nähe kaum möglich. Er übte eine gewissenhafte, von der Sorge um das Wohl seiner Schützlinge getragene Aufsicht und wurde nicht müde, beständige Betreuung zu empfehlen. „Der Erzieher“, so sagte er, „soll alles sehen; aber vieles übersehen und nur weniges bestrafen.“
In den Satzungen von Jahre 1877 wird der Zweck des salesianischen Erziehungswerkes genau angegeben: „Der Hauptzweck der Häuser unserer Kongregation ist: den Nächsten unterstützen und Gutes tun; besonders aber die Erziehung der Jugend, indem wir uns ihrer in ihrem gefährdeten Alter annehmen, sie in Wissenschaft und Handwerk unterrichten und sie anleiten, Religion und Tugend zu üben.“ Auf diese Weise soll erreicht werden, dass die Jungen „ehrenwerte Staatsbürger und gute Christen werden“.
Um seinen Jungen wichtige Empfehlungen einzuprägen, liebte er einen gewissen Dreiklang. Am 8. März 1875 schrieb er für seine Jungen in Versalice aus Rom: „Ich übersende für jeden Buben die drei bekannten S, für die unsere schlauen Jungen schnell eine Auslegung geben können: Sanitá Sapienza, Santitá – Gesundheit, Weisheit, und Heiligkeit.“
Den Erzieher bezeichnet Don Bosco als einen Menschen, der sich dem Wohl seiner Zöglinge geweiht hat und der bereit sein muss, jede Störung und jede Mühe auf sich zu nehmen, um sein Ziel zu erreichen, nämlich die sittliche, tugendhafte und wissenschaftliche Bildung seiner Zöglinge. (sistema preventivo). Im kurzen Lebensbild eines seiner Zöglinge (Francesco Besucco) sagt der Heilige: „Wenn du brav werden willst, dann übe dich in diesen drei Dingen, und alles wird gut: Frohsinn, Studium und Frömmigkeit. Das ist das große Programm, durch dessen Anwendung du glücklich leben und viel Gutes für dein Seelenheil tun kannst.“
Wenngleich Don Bosco keine Abhandlung über seine Erziehungsmethode geschrieben hat, so lassen die gesammelten Aussprüche und seine Belehrungen doch klar erkennen, in welchem Geiste und auf welche Weise er seine Jungen erzog und dass er von einem christlichen Erzieher die Anwendung von Vernunft, Religion und Güte erwartet; denn das sind die drei Grundpfeiler seiner Erziehungsmethode.

ui, da hab ich doch tatsächlich mal Glück gehabt, es hat geklappt!
+L.
Zuletzt geändert von Lupus am Sonntag 12. Januar 2014, 14:02, insgesamt 1-mal geändert.
Christus mein Leben, Maria meine Hoffnung, Don Bosco mein Ideal!

ad_hoc
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von ad_hoc »

Danke, Lupus.
Don Bosco sollte zur Pflichtlektüre von Eltern, Lehrern und Erziehern werden, auch von Politikern.

Gruß, ad_hoc
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Yeti
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Yeti »

Lupus hat geschrieben:„Man muss den Jungen zeigen, dass man sie liebt. Dann tun sie alles, was man von ihnen verlangt.“
Diesen Satz halte ich nicht nur für die Quintessenz der Pädagogik Don Boscos, sondern für eine der wichtigsten Maximen für die Pädagogik überhaupt, wenn nicht sogar die Hauptmaxime.
taddeo hat geschrieben:
Yeti hat geschrieben:Meiner Meinung nach kann derjenige kein guter Lehrer sein, der keine eigenen Kinder hat, ihm fehlt schlicht die persönliche Anschauung.
Sorry, wenn ich nur diesen einen Satz kommentieren möchte:
Das ist absoluter Unsinn. Sonst hätte es bis 1957 kein guten Lehrerinnen in Deutschland geben dürfen, denn für die galt seit 1880 der sog. "Lehrerinnenzölibat".
Ja, in diesem Punkt habe ich mich leider zu pauschal ausgedrückt. Selbstverständlich könnnen auch kinderlose Pädagogen gute Pädagogen sein. Die Frage, die nach meinem Eindruck entscheidend zu sein scheint, ist diejenige, weshalb sie kinderlos sind. Ein Lehrer oder eine Lehrerin, die beispielsweise ein Leben ohne Familie wählt, weil er oder sie nicht den richtigen Partner gefunden hat oder tatsächlich aus Berufung sich ganz der Schule widmen möchte, kann natürlich sehr wohl einen guten Unterricht halten, gerade weil er oder sie sich dazu berufen fühlt. Diese Menschen sind für mich im Übrigen keine "Singles", sondern stehen - Priestern ähnlich - in einem besonderen Verhältnis zu ihrer Berufung.
Palmesel hat geschrieben:Für die niedrigen Klassenstufen vielleicht, hab ich noch nicht drüber nachgedacht - was mein Feld angeht, ist das sicher nicht so. Die meisten jungen Kollegen haben keine Kinder oder kriegen sie gerade erst. Niemand ist Vater oder Mutter, bevor die Kinder da sind - das hat nichts damit zu tun, ob man guten Unterricht macht.
Anders verhält sich das bei "Singles" oder auch Paaren (ob verheiratet oder nicht), die (nicht aus medizinischen Gründen!) ganz bewusst auf Kinder verzichten, um sich entweder ganz der Karriere widmen zu können oder die finanziellen Früchte ihrer Lohnarbeit allein zu genießen: Zum Beispiel sogenannte DINKS ("double income, no kids"). Ich frage mich nämlich, inwieweit solche Leute den Anspruch erfüllen können (der z.B. in allen Lehr- oder Rahmenplänen tatsächlich erhoben wird), Kindern und Jugendlichen das erfüllte Dasein für eine funktionierende Gesellschaft vermitteln zu können. Was diese Leute eher vorleben, ist der "égoïsme à deux". In diesem Fall geht es nämlich nicht mehr nur um das Privatleben, das ein jeder im Normalfall so wählen mag, wie es ihm passt, sondern tatsächlich um ein dezidiertes Vorleben von Werten, die mit "für andere dasein" nur grob umschrieben werden können. Abgesehen davon gehen solchen Paaren oder Einzelpersonen natürlich tatsächlich die Erfahrungen mit der Erziehung eigener Kinder verloren, die in jedem Fall fruchtbringend für den Unterricht sein können, gleichgültig, welchen Alters die Schüler sind, die man unterrichtet - die eigenen Kinder bleiben ja auch nicht im Wachstum stehen. Das berührt den seit Jahrzehnten unter Pädagogen schwelenden Streit, ob Lehrer Vorbilder sein müssen oder nicht. Seltsamerweise bestreiten meist gerade diejenigen den Vorbildcharakter des Lehrers, die einerseits eine rein wissensvermittelnde Pädagogik ablehnen und eigentlich das persönliche Vor-leben von Werten - zumindest im Unterricht - für wichtig erachten, aber andererseits den Gedanken ablehnen, dass der Lehrberuf das ganze Leben fordert, nicht nur die 45 Minuten im Unterricht. Die Lehrperson wird also in zwei Teile gespalten: Einerseits das berufliche Leben, andererseits das Privatleben. Das kann m.E. nicht funktionieren, weil es eben nicht ganzheitlich gelebt wird - der Unterricht mit den zu vermittelnden Werten wird entweder zwangsläufig zur Show oder die geforderte Wertevermittlung findet gar nicht statt.
umusungu hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
Yeti hat geschrieben:Meiner Meinung nach kann derjenige kein guter Lehrer sein, der keine eigenen Kinder hat, ihm fehlt schlicht die persönliche Anschauung.
genau das fehlt doch auch unseren Priestern!
Ein Priester sollte auch durch seine Berufung ganz bewusst auf Familie und Kinder verzichten, seine Berufung wird dadurch ja auch reicher, weil er sich ihr ganz widmen kann, s.o. bei Lehrern mit entweder bewusst gewählter oder "akzeptierter" Berufung. Es ist ja auch nicht jeder zur Ehe berufen. Dann allerdings auch nicht zu einer Partnerschaft, weil es entweder seine Aufgaben oder seine Berufung nicht erlauben, oder seine Beziehungsunfähigkeit, die sich sowieso immer mehr durch größere Bevölkerungsschichten zieht.

Das bringt mich zu dem Punkt, wie dieses "Vorleben-sollen" im Lehrerberuf besser unterstützt werden könnte; dabei schöpfe ich aus den Erfahrungen meines eigenen Referendariats und meiner bisherigen Unterrichtstätigkeit. Ich glaube nämlich, dass man dabei zuerst bei der Auswahl des geeigneten Personals ansetzen muss. Ein Mensch, der jungen Menschen Werte und Fertigkeiten vermitteln möchte, sollte auf jeden Fall bereits eine reife Persönlichkeit haben und möglichst einen metaphysischen "Unterbau" besitzen (s. Lupus' Ausführungen über die Pädagogik Don Boscos). Er muss nicht nur die Werte mittragen können, die er vermitteln soll (z.B. nach dem Grundgesetz), sondern auch selbst wissen, weshalb es für eine Gesellschaft überhaupt notwendig ist, dass sie sich an Werten und Normen orientiert. Ich behaupte nicht, dass Atheisten und Agnostiker keine guten Lehrer sein können (dafür habe ich zu viele positive Beispiele erlebt), aber sie dürften Schwierigkeiten damit haben, diese (auch staatlich eingeforderten) Werte und Normen auch begründen zu können, die zu einem großen Teil aus der Religion und darin fast ausschließlich aus dem Christentum stammen: Moral ohne Religion, das ist immer noch ein Kunststück, das noch keinem gelungen ist. Aber auch die erste Anforderung, derjenigen nach einer reifen Persönlichkeit, ist angesichts eines durchschnittlichen Alters von 25-30 Jahren, in welchem ein Vorbereitungsdienst meist angetreten wird, leider in den meisten Fällen nicht zu erfüllen. Das Resultat ist oft eine vor Selbstbewusstsein aufgeblähte unfertige Persönlichkeit, die oft nicht nur kritikunfähig ist, sondern oft auch eine (immer mehr auch bei Frauen, Stichwort Verlust der "Mütterlichkeit", also ja, Weiblichkeit! Was denn sonst?) Unfähigkeit zur Empathie, die für den Umgang nicht nur mit Schülern, sondern generell mit Menschen fatal ist (Stichwort "Beziehungsunfähigkeit"). Hier ist auch die Zeit des Vorbereitungsdienstes (Sekundarstufe II zwei Jahre, Sek I meist eineinhalb Jahre) m.E. zu kurz, um u.U. solchen "unfertigen" Persönlichkeiten Raum und Zeit zur Entwicklung zu geben, zumal ihnen ja auch mit dem immer öfteren Einsatz von "ungelernten" Teilzeitlehrkräften im neoliberalen Stil (v.a. in rot-grün regierten Ländern!) suggeriert wird, dass es einer solchen Vorbereitungszeit gar nicht bedürfe. Das ist aber nur die eine Seite. Um die andere Seite, nämlich die Ausbilder, ist es oft nicht viel besser gestellt. Speziell was den v.a. gelebten "metaphysischen Unterbau" angeht, ist selbst bei den Fachleitern für Religion in den Lehrerseminaren (von den Schulabteilungen der Diözesen will ich gar nicht erst sprechen...) oft ein unaufholbares Aufholpotential festzustellen. Insgesamt hapert es aber überhaupt an einem reflektierten Menschenbild, manchen pädagogischen Dogmen (z.B. Konstruktivismus) gegenüber wird eine größere Nibelungentreue entgegengebracht als der christlichen Erlösungslehre in manchen deutschen Bistümern. Ich habe Unterrichtsbesuche und Lehrproben erlebt, welche von den vom pädagogischen "Dogmenwahn" befallenen Beurteilern nur aus dem Grunde abgelehnt wurden, weil sie nicht konstruktivistisch geplant bzw. durchgeführt wurden (Stichwort "selbstgesteuertes Lernen").

LG Yeti
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Peregrin
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Peregrin »

ad_hoc hat geschrieben:Danke, Lupus.
Don Bosco sollte zur Pflichtlektüre von Eltern, Lehrern und Erziehern werden, auch von Politikern.
Und wer die "Zustände" in benediktinischen Internaten verstehen will, soll sich einmal mit der Benediktsregel befassen (und vor allem das erste Wort derselben ausreichend behirnen). Die Motive hinter der manchmal streng erscheinenden Ordnung sind durchaus andere als von Lilaimmerdieselbe vermutet.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

Lilaimmerdieselbe
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Peregrin, über benediktinische Internate habe ich mich überhaupt nicht geäußert, könnte ich auch gar nicht.
Ich habe die zeitgeistige Ideologie zum Umgang mit Fürsorgezöglingen in den ersten Jahrzehnten der Bundesrepublik dargestellt und zwar nicht aufgrund von Vermutungen, wovon Du Dir, wenn Du möchtest, selbst in den öffentlich zugänglichen (das sind die nicht personenbezogenen) Akten des Jugendamtes Deiner Stadt ein Bild machen kannst.
Sarandanon hat natürlich Recht, eine wie auch immer geartete kirchliche Verbrämung dieser Ideologie hat geradezu etwas blasphemisches.

Caviteño
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Caviteño »

Mit der zunehmenden Diskrimierung junger, heterosexueller, weißer Männer beschäftigt sich dieser Artikel.
Die Chancen und Möglichkeiten im Europa unserer Tage sind äußerst ungleich verteilt. Das beginnt bereits bei der Geburt. Wer zwei einheimische Eltern und einen Penis hat, der hat von Anfang an denkbar schlechte Karten. Schließlich zählen zu den potenziellen Vorfahren eines solchen Kindes Kreuzritter, Mitglieder der Waffen-SS, Kolonialbeamte in Schwarzafrika oder – und das ist wahrscheinlich die schlimmste aller linken Erbsünden –kapitalistische Unternehmer zu Zeiten der industriellen Revolution. Und dafür muss der Junge jetzt büßen.
Als „Stupid White Man“ stigmatisiert, hat er im politisch korrekten europäischen Biotop nur noch wenig zu lachen. Ein Auslaufmodell.
(...)
Dank der Flut an neuen Gesetzen, Verordnungen, Leitfäden, Quoten- und Antidiskriminierungsregeln, die sich Feministinnen, Grüne, Genderbeauftragte, Diversitätsfachleute und andere Apologeten der Multitkulti-Gender-Öko-Ideologie und Industrie ausdenken, müssen sich Max, Daniel oder Kevin gleich doppelt anstrengen, um einen guten Job oder Ausbildungsplatz zu bekommen. Denn diese Quoten helfen immer den in unserer Gesellschaft mittlerweile zahllosen Minderheiten und Benachteiligten. Und täglich werden es mehr. Alleine im Bereich der Sexualität mit all ihren teils seltsamen Ausprägungen scheint das Reservoir an diskriminierten Minderheiten unerschöpflich. Ja, wer in Europa benachteiligt ist, ist klar im Vorteil. Das bedeutet aber nichts anderes als die systematische Diskriminierung von autochthonen (heterosexuellen) Männern.
(...)
In Kunst, Kultur, auf der Bühne, im Film und im Fernsehen ist der nicht-linke autochthone Mann, der von den politisch korrekten Neo-Jakobinern gerne als Spießer oder Reaktionär bezeichnet wird, permanentes Ziel von Spott, Hohn und Kritik. In den zahllosen Fernsehkrimis etwa ist er fast ausschließlich der Täter, wer sonst? Oder kann sich jemand an eine „Tatort“-Folge erinnern, in der der Mord von einer lesbischen Grünwählerin, einem anarchistischen Hausbesetzer oder einem Zuwanderer aus dem Nahen Osten begangen worden ist? Eben.
(...)
Der weiße Mann ist ein Auslaufmodell. In der schönen neuen bunten Multikultiwelt dient er bestenfalls als abschreckendes Beispiel, als Sündenbock und Steueresel. Irgendwer muss schließlich die Heerscharen an GenderbeauftragtInnen, Diversitätsfachleuten, Streetworkern, Studienautoren, Soziologen, Tanztherapeuten, Integrationsspezialisten samt ihrer Klientel finanzieren. Ein moderner Dhimmi.
Doch so wie einst die Kirche Sündern bei Reue und Umkehr Vergebung und Gnade gewähret hat, so gibt es auch für den europäischen Mann Hoffnung und Erlösung. Er kann sich von der Schande und der Erbsünde des weißen Mannes reinwaschen. Er muss sich nur einer der unzähligen Minderheiten anschließen; also schwul werden, besoffen mit Hund und Irokesenschnitt Passanten um Geld anschnorren, sich den Penis in eine Vagina umoperieren lassen, zum Islam konvertieren, Pflastersteine auf (überwiegend weiße männliche) Polizisten werfen, Stalin cool finden oder – jetzt neu im Angebot - sich dem „Dritten Geschlecht“ anschließen. Die Möglichkeiten sind beinahe unbegrenzt.
Europa ist da ja nicht allein, in den USA wird die Diskussion unter dem Begriff "affirmative action" geführt.

Thomas_de_Austria
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Registriert: Donnerstag 20. Mai 2010, 16:47

Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Thomas_de_Austria »

Aus oben verlinktem Artikel hat geschrieben:Dank der Flut an neuen Gesetzen, Verordnungen, Leitfäden, Quoten- und Antidiskriminierungsregeln, die sich Feministinnen, Grüne, Genderbeauftragte, Diversitätsfachleute und andere Apologeten [...] Irgendwer muss schließlich die Heerscharen an GenderbeauftragtInnen, Diversitätsfachleuten, Streetworkern, Studienautoren, Soziologen, Tanztherapeuten, Integrationsspezialisten samt ihrer Klientel finanzieren.
Ja, so ist es. Ein gewaltiger Behördenapparat auf zumindest zwei Kontinenten wird in Gang gesetzt, hunderte Gesetze, Richtlinien, Verordnungen usw. beschlossen, Leitfäden, Checklisten, Merkblätter, Reporte usf. herausgegeben, Lehrstühle Koordinationsstellen, Referate, Kommissionen und weiß der Himmel noch was er- oder eingerichtet und das zu allem Überfluss zur Belastung und auf Kosten aller. Dabei ist nicht einmal klar, wen genau was aus welchen Gründen eigentlich wirklich stört (siehe die von mir weiter vorne verlinkte Studie, die gerade deswegen interessant ist, als sie auch Gründe für das Unbehagen mancher darstellt und die sind bei gewöhnlichen Menschen offenbar ganz andere, als das, was einem Interessierte dbzgl. suggieren wollen und was m. E. alles miteinander in keinem rechten Verhältnis zu möglichen Problemen steht).
S. 134, [url=https://www.fh-frankfurt.de/fileadmin/de/Fachbereiche/FB3/Forschungsprojekte/Working_Paper_Reihe/AufsichtsratStudie09_Print.pdf]Link[/url] hat geschrieben:Frauen werden offenbar auch mit geringeren Qualifikationen in den Aufsichtsrat berufen als Männer.
Jemanden durch Druck und Zwang auf die Arbeitgeber, durch Eingriffe in die Privatautonomie, in eine Position zu befördern, für die die Betreffende gar nicht geeignet ist, ist für sie selbst und alle anderen letztlich nachteilig. Über die, die es tatsächlich betrifft kann ebenso nicht einfach drübergefahren werden und irgendeine rationale, nicht bloß ideologische Begründung für solche schwerwiegenden (und wie man auch oben sieht, u. U. überdies schädlichen) Eingriffe sollte man schon vorweisen können. Auf irgendwelche Vorteile weist dabei aber nichts hin.

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