Deutschschule

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Robert Ketelhohn
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Re: Deutschschule

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Man lernt das einfach, würde ich sagen, ebenso z. B. andersrum beim „Leiern“.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Protasius
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Re: Deutschschule

Beitrag von Protasius »

Da die Aussprache [kre'irt] ist, ist eine Silbentrennung kre-i-ert gar nicht möglich, weil das zweite e ein Dehnungs-e ist.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Juergen
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Re: Deutschschule

Beitrag von Juergen »

Protasius hat geschrieben:Da die Aussprache [kre'irt] ist, ist eine Silbentrennung kre-i-ert gar nicht möglich, weil das zweite e ein Dehnungs-e ist.
Ich hatte gefragt
Woher weiß man, daß z.B. das Wort "kreiert"
als "kre-iert" und nicht als "krei-ert" gesprochen
wird?
Nun wird es klar. Es wird so ausgesprochen, weil
die Aussprache so ist.

Ja ne… alles klar.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Protasius
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Re: Deutschschule

Beitrag von Protasius »

Juergen hat geschrieben:
Protasius hat geschrieben:Da die Aussprache [kre'irt] ist, ist eine Silbentrennung kre-i-ert gar nicht möglich, weil das zweite e ein Dehnungs-e ist.
Ich hatte gefragt
Woher weiß man, daß z.B. das Wort "kreiert"
als "kre-iert" und nicht als "krei-ert" gesprochen
wird?
Nun wird es klar. Es wird so ausgesprochen, weil
die Aussprache so ist.

Ja ne… alles klar.
Tschuldigung; ich hatte irgendwie gelesen, du wolltest die Silbentrennung erklärt bekommen.

Man kann beobachten, daß aus dem lateinischen stammende Worte, die auf -ieren enden, niemals -i-eren gesprochen worden (das könnte höchstens beim griechischen passieren). Deshalb wurden sie in weiten Teilen des deutschen Sprachraums vor den Rechtschreibregulierungen um die Jahrhundertwende auch auf -iren geschrieben (phantasiren, celebriren,...).
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ad-fontes
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Re: Deutschschule

Beitrag von ad-fontes »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Es heißt übrigens „Salafit“, nicht „Salafist“. Entsprechend „Sodomiten“,
„Wahhabiten“, „Stalagmiten“, „Stalaktiten“, „Nikolaïten“, „Jesuiten“,
„Ebioniten“, „Schiiten“, „Sunniten“, „Bischofsnieten“, „Einkaufstieten“
und nicht etwa „Sodomisten“, „Wahhabisten“, „Stalagmisten“, „Stala-
ktisten“, „Nikolaïsten“, „Jesuisten“, „Ebionisten“, „Schiisten“, „Sunni-
sten“, „Bischofsnisten“, „Einkaufslisten“.
Warum heißt es aber "Anarchisten" und nicht "Anarchiten"?
Niels hat geschrieben:Aber man beachte: es heißt "Nudisten" und nicht "Nuditen". :mantel: :narr: :tuete:
Vgl. "Nuditäten" :narr:
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Linus
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Re: Deutschschule

Beitrag von Linus »

Jetzt laßt's halt mal die Nudl in der Hosn.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Robert Ketelhohn
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Re: Deutschschule

Beitrag von Robert Ketelhohn »

ad-fontes hat geschrieben:Warum heißt es aber "Anarchisten" und nicht "Anarchiten"?
Weil das von „Anarchismus“ kommt, nicht von „Anarchie“. So wie „Katechist“
von „Katechismus“ (so traditionell lateinisch), daneben (als humanistische Wie-
derbelebung) „Katechet“ zu „Katechese“.
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ad-fontes
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Re: Deutschschule

Beitrag von ad-fontes »

Aber es heißt doch "Salafismus"? :achselzuck:
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Robert Ketelhohn
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Re: Deutschschule

Beitrag von Robert Ketelhohn »

„Salafit“ kommt von „Salafijja“ bzw. „Salaf“ (majores).
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Caviteño
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Re: Deutschschule

Beitrag von Caviteño »

"Der sibirische Tiger ist weniger bedroht als das Komma"

http://www.zeit.de/212/22/Martenstein

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Seraphina
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Re: Deutschschule

Beitrag von Seraphina »

Caviteño hat geschrieben:"Der sibirische Tiger ist weniger bedroht als das Komma"

http://www.zeit.de/212/22/Martenstein
:kugel:

...wobei, irgendwie traurig ist es ja schon.
Si Deus nobiscum, quis contra nos?

Caviteño
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Re: Deutschschule

Beitrag von Caviteño »

Ich hatte den Hinweis auf den oa verlinkten Artikel in einem anderen Forum gefunden. Hier eine Antwort darauf:
Wir haben in unserer Praxis für Ergotherapie regelmäßig Schulpraktikanten.
Die meisten besuchen die 9. Klasse. Das Wissen um die Rechtschreibung scheint bei vielen nur noch in Fragmenten zu existieren.
So wurden zwei Seiten eines Berichtes für die Schule ohne ein Satzzeichen oder einen Großbuchstaben geschrieben. Das wäre so schon in Ordnung.
In einem Anschreiben von einer halben Seite fanden wir über 20 Fehler. Das beigefügte Zeugnis bescheinigte einen mit "sehr gut" absolvierten Deutsch Erweiterungskurs an der Hauptschule. Das Korrekturprogramm des Computers existiert wohl in einer anderen Dimension. Ach ja, die junge Frau strebt das Abitur an.
Oder, wie ich einmal zu hören bekam:" Da ist ja alles rot unterstrichen! Das schalt ich nicht mehr ein."

Ein schönes Pfingstwochenende
oder auch Vroe Vinxtn
:ja:

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Stephanie
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Re: Deutschschule

Beitrag von Stephanie »

Ich steh gerade auf dem Schlauch (ich hätte den Wein nicht trinken sollen...aber nu ist's zu spät):

Würdet ihr sagen, dass "resignieren" komparierbar ist? Nicht formal sondern sprachlogisch?
Wird kaum der Gerechte gerettet, wo werde ich Sünder erscheinen? Die Last und Hitze des Tages habe ich nicht getragen. Die um die elfte Stunde kamen, denen zähle mich bei, Gott, und sei mein Erretter.

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Peregrin
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Re: Deutschschule

Beitrag von Peregrin »

Caviteño hat geschrieben:"Der sibirische Tiger ist weniger bedroht als das Komma"

http://www.zeit.de/212/22/Martenstein
Kommata gibt's noch wie Sand am Meer. Um den Strichpunkt mach ich mir ernsthaft Sorgen.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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cantus planus
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Re: Deutschschule

Beitrag von cantus planus »

Protasius hat geschrieben:Da die Aussprache [kre'irt] ist, ist eine Silbentrennung kre-i-ert gar nicht möglich, weil das zweite e ein Dehnungs-e ist.
Solche Feinheiten hielten die Rechtschreibverhunzer auch nicht davon ab, zum Beispiel "nebenei-nander" zu trennen. Was ein Nebenei ist, und wer so ein unmögliches Deutsch spricht, bleibt offen...
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

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Senensis
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Re: Deutschschule

Beitrag von Senensis »

Stephanie hat geschrieben:Ich steh gerade auf dem Schlauch (ich hätte den Wein nicht trinken sollen...aber nu ist's zu spät):

Würdet ihr sagen, dass "resignieren" komparierbar ist? Nicht formal sondern sprachlogisch?
Ich bin resigniert. Du bist noch resignierter. Aber er ist eindeutig am resigniertesten, er kriegt den Kopf nicht mehr von der Tischplatte hoch.
Ich würde sagen, voll gradierbar.
:sauf:
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Reinhard
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Re: Deutschschule

Beitrag von Reinhard »

Stephanie hat geschrieben:Würdet ihr sagen, dass "resignieren" komparierbar ist? Nicht formal sondern sprachlogisch?
"Komparieren" ist doch das selbe wie "steigern", sehe ich das richtig ?

Wie man "resigniert sein" steigert, hat Senensis ja sehr schön gezeigt, aber von der Sache her kann man ja nur Adjektive steigern, sagt mir mein Gefühl.
Also: so rein als Verb kannst Du "resignieren" nicht wohl steigern, aber wenn Du eine adjektivische Wendung raus machst schon. So oder so ähnlich. :emil:

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Seraphina
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Re: Deutschschule

Beitrag von Seraphina »

Naja, Adjektive und Adverbien kann man steigern. Und alles, was man als solche verwenden kann.
Außer Absolutadjektive, wie zum Beispiel 'tot', 'einzig', 'lebendig'. Tut mans doch, ist das ein Stilmittel, was man Hyperlativ nennt ;-)
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Senensis
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Re: Deutschschule

Beitrag von Senensis »

Ich habe Stephanies Frage mal sinngemäß interpretiert.
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lifestylekatholik
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Re: Deutschschule

Beitrag von lifestylekatholik »

Da wir ja in der Deutschschule sind:

Seraphina hat geschrieben:NajaNa ja, Adjektive und Adverbien kann man steigern. Und alles, was man als solche verwenden kann.
Außer Absolutadjektiven, wie zum Beispiel 'tot', 'einzig', 'lebendig'. Tut mansman’s doch, ist das ein Stilmittel, wdas man Hyperlativ nennt[Punkt] ;-)
[/size]
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Seraphina
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Re: Deutschschule

Beitrag von Seraphina »

Komm Stylie, übertreib's nicht, das ist ein Beitrag in einem Internetforum, keine Deutsch-Klausur! :roll:
Außerdem hätte mir meine Deutsch-Lehrerin da keinen einzigen Fehler angestrichen. ;-)
Si Deus nobiscum, quis contra nos?

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lifestylekatholik
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Re: Deutschschule

Beitrag von lifestylekatholik »

Seraphina hat geschrieben:Komm Stylie, übertreib's nicht, das ist ein Beitrag in einem Internetforum, keine Deutsch-Klausur! :roll:
recht schreibungs ninur für ne klausuhrda. :roll:
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Stephanie
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Re: Deutschschule

Beitrag von Stephanie »

Zunächst einmal vielen Dank euch allen!

Nun, mir ging es ja weniger um die formale Ebene sondern um die Sprachbedeutung. Der Ausdruck war: resignierenderen.
Aber da ich nun wieder im Vollbesitz meiner geistigen Murmeln bin (wenn man keinen Alkohol verträgt, sollte man es einfach lassen :blinker: ) sehe ich schon auch ein, dass der Ausdruck möglich ist.
resignieren heißt ja eigentlich: entsagen, verzichten, sich ohne Widerstand (ein)fügen etc. Wenn man es als Prozess versteht (und so war es ja auch gebraucht) dann ist das natürlich graduierfähig. Das Endergebnis nicht.
Was lerne ich daraus: Wein, auch zum Essen, ist nix für Stephanie - oder nur, wenn sie sich danach in die Hängematte begibt.
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Seraphina
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Re: Deutschschule

Beitrag von Seraphina »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Seraphina hat geschrieben:Komm Stylie, übertreib's nicht, das ist ein Beitrag in einem Internetforum, keine Deutsch-Klausur! :roll:
recht schreibungs ninur für ne klausuhrda. :roll:
So schlimm, wie du tust, war's nun wirklich nicht. :roll:
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Senensis
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Re: Deutschschule

Beitrag von Senensis »

Laß Dich nicht ärgern. :)
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ad-fontes
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Re: Deutschschule

Beitrag von ad-fontes »

Haben die Orts- bzw. Straßennamen mit 'Helle', wie 'Hellenthal' oder 'In der Helle' was mit der Hölle zu tun (vgl. engl. 'hell')?
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Juergen
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Re: Deutschschule

Beitrag von Juergen »

ad-fontes hat geschrieben:Haben die Orts- bzw. Straßennamen mit 'Helle', wie 'Hellenthal' oder 'In der Helle' was mit der Hölle zu tun (vgl. engl. 'hell')?
Ursprünglich wohl nicht.


-> http://de.wikipedia.org/wiki/Helle
Flurname im niederdeutschen Sprachraum mit der Bedeutung "Abhang, abschüssiges Gelände"
-> http://www.in-der-helle.de/fam/etym.html
In der einschlägigen Literatur wird übereinstimmend der Name Helle hergeleitet vom Flurnamen Helle/Hölle, der "für eine enge, wilde gegend" (Grimm) steht. (Die christliche Bedeutung des Wortes Hölle ergibt sich dann entsprechend daraus.)...
dort auch andere Deutungen

-> http://lagis.online.uni-marburg.de/de/s ... fb?q=helle
Halde
...
Zu ahd. halda, mhd. halde, helde sw. st. F. ‚Bergabhang‘. Die Namen beziehen sich auf Flurstücke in Hanglage. Durch Dehnung oder Umlautung des Stammvokals und Assimilation der nachfolgenden Konsonantenverbindung /ld/ > /ll/ ist ein breites Spektrum von Namenvarianten entstanden: Hahl, Halle, Helde, Helle, Heil, Hille, Höhle, Hölle, Holde, Hülle, Hulle. Lokale Umdeutungen besonders der Varianten Höhle und Hölle waren damit in vielen Fällen verknüpft. In Nieder-Modau/Ober-Ramstadt erfolgte eine Umdeutung, da es sich nach den historischen Formen um ein *Hagel-Kreuz ‚Kreuz, das zur Erinnerung an einen Hagelschlag (?) errichtet wurde‘ handelt. Die Grenzflur Da/Bessungen liegt an einem Hang. Es ist aber von den Belegen her unklar, ob es sich um ein Diminutiv zu Halde oder Höhle handelt oder ob frühe Umdeutung zu heilig (s. d.) stattgefunden hat1. Die Hahlwage in Zell (BGS) liegt oberhalb des Hahn ( Hain, s. d.) als ebene Fläche, sodass der FlN wohl Dissimilation von /n/ > /l/ erfahren hat und als ‚waagrechte Fläche des Hains‘ zu verstehen ist.
-> http://ippsch.de/database/altdeutsch.pdf
helle UK 1264 FN ‘pomerium, qui dicitur helle’ - in der hellen’ ¬ Obstgarten, der h. genannt wird – In der h.;
vermutlich von > helde = Abhang abgeleitet, oder von ieu. * kel-, keleu- = wandern, reisen, Weg, aber im 13.JH
volksetymologisch gewiss als 'Hölle' missverstanden
Gruß Jürgen

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ad-fontes
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Re: Deutschschule

Beitrag von ad-fontes »

:daumen-rauf:
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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cantus planus
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Re: Deutschschule

Beitrag von cantus planus »

Entschuldigung, aber...

Die Aussage "Ich möchte mich entschuldigen", die man immer häufiger hört, ist stilistisch zweifelhaft. Zwar ist es gutes Recht, nach einem eingestandenen Lapsus auf eine Entschuldigung zu hoffen, aber man sollte doch tatsächlich eher um Entschuldigung bitten.

Da man sich nicht selbst entschuldigen kann, ist der Satz "Ich entschuldige mich" nicht nur sinnlos, sondern in seiner Gedankenlosigkeit sogar ärgerlich.

Jetzt bin ich aber erstmals - und zufällig gleich in zwei Texten hintereinander, die von unterschiedlichen Autoren verfasst wurden - auf die Formulierung "Ich biete Dir [oder Ihnen] meine Entschuldigung an" gestossen. Das ist ja vollkommen neu und eigentlich der Gipfel der Unverschämtheit. Man kann das vergleichen mit einem Diebstahl, nach dem ich den Bestohlenen darüber informiere, er könne den angerichteten Schaden jetzt auf eigene Kosten ausgleichen.

Ist das jetzt ein neuer Sprachtrend? :hae?:

Oder entspringt das einfach der Hilflosigkeit im Umgang mit einer peinlichen Sache und den daraus resultierenden übertrieben gestelzten Formulierungen, die auch in Kondolenzschreiben und Traueranzeigen immer wieder für ungewollte Grotesken sorgen?
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Lupus
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Re: Deutschschule

Beitrag von Lupus »

@ cantus planus: Dem Inhalt Deines Posts nach müsste es eingangs allerdings bereits heißen:"Verzeihung, aber"

Das nämlich ist einer der Gründe, warum heute einfach, - und das bereits von Kindern "tschuljung!" - eine Entschuldigung verlangt wird. und das ohne zu bedenken, dass man das selbst ja gar nicht kann. Ich kann nur um Entschuldigung bitten. Im Ausdruck "Verzeihung", den man aber wohl nur schwer über "das Gehege der Zähne" hervorbringt, klingt doch die Einsicht in schlechtes Verhalten mit. Sagt heut noch jemand wirklich "Verzeihung"?
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cantus planus
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Re: Deutschschule

Beitrag von cantus planus »

Lupus hat geschrieben:@ cantus planus: Dem Inhalt Deines Posts nach müsste es eingangs allerdings bereits heißen:"Verzeihung, aber"
Sorry. ;D

Ich gebrauche das Wort "Verzeihung" noch regelmässig. Ebenso "Pardon". Aber jetzt, wo du es sagst: "Verzeihung" hört man tatsächlich immer seltener.
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lifestylekatholik
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Re: Deutschschule

Beitrag von lifestylekatholik »

’ßeihung, aber wo ist der Unterschied zwischen »Verzeihung« und »Entschuldigung«? Beide Male heißt es doch: »Ich bitte um Verzeihung/Entschuldigung«. »Verzeihen« oder »entschuldigen« kann ja immer nur der Geschädigte.
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