Lupus, deine Frage ist absolut korrekt, was moniert wurde, war eine Antwort darauf.
Ich finde Lifestyles Vergleich mit einem Bacchanal am treffendsten. Dabei musst du von einem harten Kern ausgehen, der von vornherein auf den Exzess versessenn ist, dann eine Menge von Leuten, die die dort produzierten Geräusche tatsächlich als Musik empfinden und das Rumgehüpfe dazu als Gemeinschaftserlebnis. Etliche kommen aus Neugier und weil die Loveparade angeblich was ganz Besonderes sein soll.
Zu Beginn lief das Ganze als offiziell angemeldete Friedensdemonstration mit integrierter Partystimmung. Es zeigte sich ziemlich schnell, dass da mehr Party als bewusste politische Botschaft drin war. So wurde der Parade nach ein paar Jahren der Status einer Demonstration aberkannt. Berlin hatte ausserdem keine Lust mehr auf den damit verbundenen Aufwand für Polizie und Stadtreinigung.
An dieser Stelle hätte man die Parade getrost beerdigen können.
Schaller- der jetzige Veranstalter- übernahm die Sache, NRW war bereit , zu übernehmen, was Berlin zu viel geworden war,
und so ging es hier los.
Auch wenn kein Eintritt genommen wurde, brachte es Gewinne und Prestige. Ev. hoffte man auch, die Loveparade zu zähmen, irgendwie zu integrieren- von der heftig kritierten Alternativveranstaltung zum " Kulturevent."
Auf diesem Hintergrund sind auch die Äusserungen der Politiker zu verstehen, nach denen ja nur ein Haufen netter junger Leute ein bisschen harmlosen Spass haben wollten. Dieser Versuch der Imageaufbesserung hat auch dazu geführt, das immer mehr Durchschnittsbürger und ganz normale Jugendliche dorthin fuhren.
Da blieben bei den Verantwortlichen zuerst moralische Bedenken auf der Strecke und zuletzt auch die Sicherheit. Um das Goldene Kalb tanzten also vor allem die an der Veranstaltung Beteiligten.
Von daher kann ich nicht verstehen, dass diese hier so eifrig in Schutz genommen werden.