Freimaurer

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Timotheus hat geschrieben:Einiges in unserer Lehrart und Symbolik geht auf die Geschichte König Salomos zurück. Der biblische Bezug ist in unserem Ritual natürlich sehr stark vorhanden...
Augustinus Hipponiensis (De agone Christiano, 4) hat geschrieben:"Sed illi quando capiunt homines, non ista prius dicunt; quae si dicerent, riderentur, aut fugerentur ab omnibus: sed eligunt capitula de Scripturis, quae simplices homines non intellegunt; et per illa decipiunt animas imperitas..."
:mrgreen:
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Walter
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Beitrag von Walter »

Linus hat geschrieben:Die Pfadfinder iAllg. kann man als eine " FM-Vor-und Zöglingsschule" bezeichnen, war doch Baden-Powell selbst Freimaurer (merkt man auch, wenn man sich die netten Grußformel der Pfadfinder ansieht) inklusive der nachzulesenden ähnlich schwammigen Gottes- und Menschenbildvorstellung in den Pfadfinderbüchern.
Sir Robert Baden-Powell war KEIN Freimaurer! :nono:

Du kannst es sogar bei denen selbst lesen:
freimaurerei.ch hat geschrieben:Baden-Powell, Sir Robert Stephenson Smith Lord of Gilwell (1857-1941), General im Burenkrieg, gründete die von den Büchern seines Freundes Kipling inspirierte Pfadfinderbewegung, war nicht Freimaurer.
Dass die Pfadfinderbewegung von Kipling (der Freimaurer war) "inspiriert" wurde, ist allerdings auch falsch. Baden-Powell hat militärische Ausbildungstechniken, die auch im Buch "Kim" beschrieben wurden, für die Pfadfinderausbildung benutzt. Dass "Kim" oder das "Dschungelbuch" auch von Pfadfindern gern gelesen wird, hat mit den "Grundlagen der Bewegung" erst einmal nichts zu tun.

Auch wenn es hier absolut off topic ist, würde mich schon einmal interessieren, Linus, auf welche konkrete Literaturstelle(n) bei Baden-Powell Du Deine "schwammige Gottes- und Menschenbildvorstellung" zurückführst. :kratz:
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Timotheus
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Beitrag von Timotheus »

Wenn ein Freimaurer aufgrund seiner freimaurereischen Überzeugung eine Organisation ins Leben ruft, dann war das noch nie ein schlechtes Zeugnis. Ich könnte hier etliche Initiativen aufzählen, die von Freimaurern ins Leben gerufen wurden. Viele viele Freimaurer haben sicherlich schon einiges mehr auf die Beine gestellt, als so manch vorlauter user dieses Forums.

Wer möchte, kann zum Beispiel gerne mal unsere gottlose Luzifer-Stiftung im Internet besuchen: http://www.zinnendorfstiftung.de

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Nietenolaf hat geschrieben:
Timotheus hat geschrieben:Einiges in unserer Lehrart und Symbolik geht auf die Geschichte König Salomos zurück. Der biblische Bezug ist in unserem Ritual natürlich sehr stark vorhanden...
Augustinus Hipponiensis (De agone Christiano, 4) hat geschrieben:"Sed illi quando capiunt homines, non ista prius dicunt; quae si dicerent, riderentur, aut fugerentur ab omnibus: sed eligunt capitula de Scripturis, quae simplices homines non intellegunt; et per illa decipiunt animas imperitas..."
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Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Timotheus hat geschrieben:Wenn ein Freimaurer aufgrund seiner freimaurereischen Überzeugung eine Organisation ins Leben ruft, dann war das noch nie ein schlechtes Zeugnis. Ich könnte hier etliche Initiativen aufzählen, die von Freimaurern ins Leben gerufen wurden. Viele viele Freimaurer haben sicherlich schon einiges mehr auf die Beine gestellt, als so manch vorlauter user dieses Forums.

Wer möchte, kann zum Beispiel gerne mal unsere gottlose Luzifer-Stiftung im Internet besuchen: http://www.zinnendorfstiftung.de


Im Grunde macht ihr Freimaurer mit euren Lions- und Rotarierclubs ja auch nichts anderes als unsere katholischen Orden mit ihren Privatschulen: da geht es nämlich auch vornehmlich darum, nur Mitglieder anzuwerben (ist nämlich praktisch, wenn man die Schüler über Jahre beobachten kann, wie sie sich machen, und zu überlegen, ob man den oder die brauchen könnte). Es ist wohl Tatsache, dass Lions und Rotary von amerikanischen Freimaurern gegründet wurden, eben mit dem Hintergedanken, die reichsten, erfolgreichsten und einflussreichsten Honoratioren der Städte übersichtlich zusammenzuhaben und sich dann den oder die besten herauszufischen, um eine Freimaurerlehre anzutreten.

Timotheus
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Beitrag von Timotheus »

Werter Herr Schmidt, im Gegensatz zur katholischen Kirche betreiben die Freimaurer keine Schulen.

In der Freimaurerei geht es - vor allem im I. Grad - um Selbsterkenntnis. Woher kommen wir, wo stehen wir und wo wollen wir hin. Wir streben Charakterbildung an und nicht Macht oder Geld. Wenn Sie das nicht glauben wollen, dann ist das Ihr Problem. Jede Loge veranstaltet Gästeabende, bei denen Sie völlig ungezwungen Ihre Fragen stellen können und diese werden Ihnen auch gerne beantwortet. Es ist aber nicht nur ein Zeichen von Engstirnigkeit und Verbohrtheit, sondern ein Beweis des Unwillens, etwas im Leben dazu lernen zu wollen, wenn man sich lediglich damit begnügt, vermeintliche "Weisheiten" von sich zu geben, die man irgendwo mal gelesen hat. Alle Freimaurer, egal ob Christen oder Nicht-Christen wissen, dass sie ihre Existenz und die Existzenz dessen, was sie hier auf Erden vorfinden, weder dem Zufall noch der Menschenhand zu verdanken haben, sondern nur dem einen Schöpfer - Gott.

Dass Sie nun caritativ tätige Organisationen in einen Hut werfen, macht die Sache weder richtiger, noch zeugt sie von Anerkennung, angesichts ihrer Projekte. Die Freimaurerei ist ein weltweit umspannender Bund von Männern, die daran interessiert sind - zunächst einmal unabhängig von ihrem Glaubensbekenntnis - die Welt menschenwürdiger zu gestalten. Damit befinden wir uns nicht im Kontrast oder in Konkurrenz zur Kirche. Wir versprechen niemandem, durch die Freimaurerei sein Heil zu finden, es gibt bei uns auch keine Sakramente und keinen Segen. Es gibt bei uns auch keinen "Guru". Wir sind individuelle Menschen, die ein humanitäres Miteinander in dieser Gesellschaft anstreben und pflegen.

Dazu hat Kaiser Wilhelm I. (als Kronprinz) bereits 1853 deutliche Worte gefunden, in seiner Rede vor der Johannisloge "Prinz von Preußen zu den drei Schwertern", in Solingen. Der Vorwurf des Deismus traf auf unseren Orden weder damals zu, noch trifft er heute zu.

Ich zitiere den damaligen Prinzen von Preußen: "Die Freimaurerei ist ein auf Religiösität gegründetes, mithin ein christliches Institut, geübt mit Rechtschaffenheit, Ruhe und Besonnenheit in einem engeren Kreise und dann hinausgetragen in das Haus und in das Leben....Sie verpflichtet ferner jedes Mitglied zur Bewahrung eines guten Verhältnisses mit dem ihn umgebenen Bürgertum."

Bis auf Kaiser Wilhelm II. waren sämtliche Monarchen Mitglieder unseres Ordens - Kaiser Friederich III. (Deutschlands vorletzter Kaiser) war auch unser Ordensmeister. Die Freimaurerei der Großen Landesloge verpflichtet seine Brüder zu einem christlichen Glaubensbekenntnis, verbietet seinen Brüdern unmoralisches und ungesetzliches Handeln und verpflichtet sie ferner zu praktizierender Nächstenliebe. Das Streben nach Macht oder Geld widerspricht somit freimaurerischen Tugenden. Alles, was Sie jetzt daraus zu machen versuchen, bezeichnete Wilhelm I. mit Recht als "Anfeindungen und Widerwärtigkeiten".

Beste Grüße

Timotheus

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Linus
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Beitrag von Linus »

Timotheus hat geschrieben:Werter Herr Schmidt, im Gegensatz zur katholischen Kirche betreiben die Freimaurer keine Schulen.
Haha. lange nicht so schön das lachen im Mund stecken geblieben.
Es lehrt doch praktisch jede Schule freimaurerisches Gedankengut.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Linus
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Beitrag von Linus »

Timotheus hat geschrieben:Jede Loge veranstaltet Gästeabende, bei denen Sie völlig ungezwungen Ihre Fragen stellen können und diese werden Ihnen auch gerne beantwortet.
So'n quatsch. FRAGEN BETREFFEND RITUAL WERDEN NICHT BEANTWORTET
Prinzen von Preußen hat geschrieben:Die Freimaurerei ist ein auf Religiösität"
Ha. hier isser der Kern des Pudels. Christentum ist Glaube nicht Religion, vielweniger noch Religiösität.

Wir betreiben keinen Kult um die Götter ruhig und wohlgesonnen zu stimmen.
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Timotheus
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Beitrag von Timotheus »

Fragen nach dem Ritual zeugen nicht von Interesse, sondern von purer Neugierde. Würde man Dir das Ritual erklären, würdest Du es inhaltlich so oder so nicht verstehen.

"Christentum ist Glaube nicht Religion"

Deine Erkenntnisse erstaunen immer wieder.

"Wir betreiben keinen Kult um die Götter ruhig und wohlgesonnen zu stimmen."

Das tun die anderen beiden Weltreligionen auch nicht.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Timotheus hat geschrieben:Fragen nach dem Ritual zeugen nicht von Interesse, sondern von purer Neugierde. Würde man Dir das Ritual erklären, würdest Du es inhaltlich so oder so nicht verstehen.

"Christentum ist Glaube nicht Religion"

Deine Erkenntnisse erstaunen immer wieder.
Freut mich, das du staunst. Der Glaube an Christus ist zutiefst interpersonal. (ER un ich) Religion ist Ritual, der Korrekt ausgeführt werden muß um ein Ziel (zumeist besänftigung der Götter) zu erreichen.
"Wir betreiben keinen Kult um die Götter ruhig und wohlgesonnen zu stimmen."

Das tun die anderen beiden Weltreligionen auch nicht.
Welche "anderen beiden Weltreligionen"?

Islam ?Hinduismus? Chinesische Religionen ?Buddhismus? Traditionell Afrikanische Religionen? Sikhismus? Judentum? Baha'iismus? Jainismus ?
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Timotheus
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Beitrag von Timotheus »

@ Linus

Wenn man von den drei großen Weltreligionen spricht, meint man für gewöähnlich Christentum, Judentum und Islam.

"Der Glaube an Christus ist zutiefst interpersonal. (ER un ich) "

Dann wäre ja ein monotheistischer Glaube grundsätzlich keine Religion. So ein Unfug. Ein Christ glaubt ja nicht nur an den Menschen Jesus Christus. Würdest Du Gott und den heiligen Geist als "personell" bezeichnen?

"Religion ist Ritual, der Korrekt ausgeführt werden muß um ein Ziel (zumeist besänftigung der Götter) zu erreichen."

Was ist denn die Heilige Messe, bzw. grundsätztlich ein christlicher Gottesdienst? Ein Ritual. Vor allem die katholische Messe ist sehr stark ritualisiert und nun erzähle mir nicht das Gegenteil. Ewald hast es im Forum bez. der tridentinischen Messe schön beschrieben: "Die Messe ist ein Mysterium, bei dem ich dabei sein darf".

Aber wir schweifen schon wieder ab. Du startest hier einen ganz kläglichen Versuch, der Freimaurerei etwas anzuhängen, das es nicht gibt. Und noch dazu erklärst Du einem Freimaurer, wie Freimaurerei angeblich wirklich ist, obwohl er es anders erklärt. Das ist so, als stünden wir beide in der Sonne und Du erklärtest mir, es würde regnen.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Timotheus hat geschrieben: Würdest Du Gott und den heiligen Geist als "personell" bezeichnen?
Ja, ich würde nicht nur, ich tue auch. Wie es uns das Glaubendbekenntnis auch lehrt Ein Gott in drei Personen. Wesensgleich, unvermischt. Der Heilige Geist (wie auch der Vater)ist ein "Er", kein "es", keine "göttliche Kraft", sondern personal. (vergleiche auch das Credo: Wir glauben an den Heiligen Geist, der Herr ist und lebendig macht." Wenn jemand Herr ist ist er dochg seeeeeeeeeeehr personell.)
Was ist denn die Heilige Messe, bzw. grundsätztlich ein christlicher Gottesdienst? Ein Ritual. Vor allem die katholische Messe ist sehr stark ritualisiert und nun erzähle mir nicht das Gegenteil. Ewald hast es im Forum bez. der tridentinischen Messe schön beschrieben: "Die Messe ist ein Mysterium, bei dem ich dabei sein darf".
Ewald liegt richtig, wenn er von Mysterium, also Geheimnis und wohlweislich nicht von Ritual spricht.
Aber wir schweifen schon wieder ab. Du startest hier einen ganz kläglichen Versuch, der Freimaurerei etwas anzuhängen, das es nicht gibt. Und noch dazu erklärst Du einem Freimaurer, wie Freimaurerei angeblich wirklich ist, obwohl er es anders erklärt. Das ist so, als stünden wir beide in der Sonne und Du erklärtest mir, es würde regnen.
Freimaurerei ist eine über Rituale christlich verbrämte (also nur scheinbar christlich) Selbsterlöserreligion.

Und zu den anderen "Weltreligionen": Frag mal einen Religionswissenschafter, die sdehen das durchwegs anders (die Definition da lautet: Ritual/Glaubensbekenntnis, das nicht nur an einen bestimmten klar umgrenzten Kulturkreis gebunden ist.)
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Es-Ergo-Cogito
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Beitrag von Es-Ergo-Cogito »

Lieber Timotheus,

ein wirklich schöner Thread hier... gut gepflegt und aufschlussreich.

Dein persönliches Glaubensbekenntnis ist angenehm katholisch, wenngleich da noch ein paar wesentliche weisse Flecken auf Bemalung harren.

Ich kann mir gut vorstellen, daß jemand als vermeintlich guter Katholik relativ ahnungslos zur Freimaurerei kam, spätestens in jenem Moment, als er zum Multiplikator wurde, egal ob als Unternehmer, Hoher Staatsbeamter, Priester oder Politiker...

Das Hauptproblem für einen "normalen" Katholiken ist der Indifferentismus, verstanden als Ideologie: "Ich suche mir meine Wahrheit anhand meiner eigenen - weil selbst definierten - Parameter, sei es innerhalb und/oder ausserhalb der Katholischen Kirche und lebe danch bis auf weiteres..."

Ich meine, daß wir genau hier aufeinander stossen "müssen", denn
unser HErr Jesus war weder in Seinem Wort noch in Seiner Tat indifferent!

Unser Römisch-Katholisches Glaubenbekenntnis lässt den Indifferentismus nicht zu. Deshalb kann es für einen "wissenden" Katholiken niemals ein alternatives Glaubenbekenntnis bezüglich eines indifferenten "Weltethos" (Küng) geben, z.B.: "Lasst uns doch bitte alle anständig sein und uns dabei helfen (z.B. mit Daisycuttern und Rasterfahndung)"

Es ist ehrenvoll, daß eine der Grundlagen der Freimaurerei die Arbeit an sich selbst zur Verbesserung der Tugend ist, ...es gibt demgegenüber jedoch einen wesentlichen, weil qualitativen Unterschied zum Christentum: Christen (und übrigens Juden auch - im Gegensatz zu Moslems) wollen "heilig" sein, weil das Gott von ihnen fordert (Lev 19.2). Katholiken wissen aus eigener Erfahrung, daß sie dieses höchste Ziel nicht getrennt von der Kirche, die Jesus ist, vollbringen können. Sie wissen dies auch, weil genau dies Ihnen ihr Erlöser - unser HErr Jesus Christus - mitgeteilt hat (Joh 15,5).

Petrus und alle seine Nachfolger bis zum heutigen Tag - grosse und kleine Sünder die auch oder gerade SIE sind - befinden sich Kraft Bevollmächtigung (MT 16,18) durch den INITIATOR Jesus Christus in einer Sukzession aus der sie nicht heraus können, selbst wenn sie es wollten... und noch mehr: Die Katholische Kirche hat sogar die sogenannte Binde- und Lösegewalt vom INITIATOR Jesus Christus übertragen bekommen (MT 16,19). Dies ist nicht weginterpretierbar, auch wenn einige "unwissende" Katholiken das meinen tun zu können.

Was bedeutet das für einen Katholiken, der bekennender Freimaurer ist? - Es ist eigentlich ganz einfach:
Jener Katholik bleibt natürlich Katholik, jedoch befindet er sich in einem von der Katholischen Kirche klar definierten Stand, nämlich
im Stand der sogenannten "Exkommunikation", das bedeutet, daß dieser Katholik in jenem Sonderstatus (nämlich dem der Exkommunikation) die Möglichkeit erhält, über den Weg
der echten innerlichen Reue plus der sakramentalen Beichte plus der tätigen Umkehr plus Wiedergutmachung wieder in Kommunion bzw. Kommunikation zu treten ...und zwar mit der Gemeinde, die die Kirche ist, die Jesus Christus ist. ...Wer das nicht will, bleibt exkommuniziert.

Dabei ist völlig unerheblich ob die Exkommunikation "ex cathedra" bzw. mit Brief und Siegel ausgesprochen wurde oder nicht. Mit anderen Worten: In dem Moment, in dem die von der Kirche per CIC definierte Ursache für die Exkommunikation gegeben ist, ist der Katholik exkommuniziert - egal ob ihm das bewusst ist oder nicht.

Im Prinzip ist die Exkommunikation eine Chance ersteinmal zu erkennen: "Ich habe Mist gebaut!" Der (hoffentlich in Konsequenz beschrittene) Weg zurück zur Kommunion/Kommunikation mit der katholischen Kirche bleibt zeitlebens offen, allerdings nur zeitlebens, ...Du verstehst?

Jetzt würde mich aber einmal interessieren, wie so eine Exkommunikation bei Euch Freimaurern aussieht: Was macht Ihr mit Brüdern, die aus dem Ruder laufen? Was passiert mit so einem Bruder, der aus dem Orden austritt?

Freundliche Grüße
«::: pax tecum :::»

Henry44
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Beitrag von Henry44 »

Wie wäre es, Linus, wenn du dich etwas näher informieren würdest, ehe du so einen Unsinn über die Pfadfinder schreibst?

Die Pfadfinderbewegung hat sehr viel geleistet, um Jugendliche früh zu Disziplin und Verantwortung zu erziehen und hat darüber hinaus Wesentliches zur Völkerverständigung beigetragen. In unserer Gruppe gab es einen eigenen Kuraten und die Führer waren durchwegs praktizierende Christen. Sonntagsmesse auf den Sommerlagern war selbstverständlich.

Henry44
Und wenn ich auch wandere durchs finstere Tal, so fürcht ich kein Unglück, denn du, Herr, bist bei mir.

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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo Linus,

1. Welche "Grußformeln" der Pfadfinder meinst Du denn?
2. Welche "Gottes - und Menschenbildvorstellung in den Pfadfinderbüchern" meinst Du ?
3. Auf welche Pfadfinderbücher beziehst Du Dich dabei (möglichst mit Quellenangabe)?

Gruß und Gut Pfad,
Pit

Linus hat geschrieben:
Die Pfadfinder iAllg. kann man als eine " FM-Vor-und Zöglingsschule" bezeichnen, war doch Baden-Powell selbst Freimaurer (merkt man auch, wenn man sich die netten Grußformel der Pfadfinder ansieht) inklusive der nachzulesenden ähnlich schwammigen Gottes- und Menschenbildvorstellung in den Pfadfinderbüchern.

Das es dennoch christliche Versuche einer Pfadfinderschaft gibt, ist sicher gut, die Frage bleibt aber, wie weit man sich von Baden-Powells Grundgedanken entfernt hat/entfernen kann.
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Pit
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Sind die Pfadfinder eine Freimaurer-Bewegung?

Beitrag von Pit »

Hallo "Kreuzgängler",

da an anderer Stelle schon behauptet wurde, die Pfadfinderbewegung wäre von den Freimaurern beeinflusst oder wäre sogar eine - ich nenne es mal so - "Unterorganisation" der Freimaurer, habe ich diesen Thread eröffnet.
Falls jemand hier der Meinung ist, daß die Internationale Pfadfinderbewegung eine Organistation der Freimaurer ist, oder mit ihr in Verbindung steht, steht hiermit die Argumentation offen.
Aber bitte belegt eure Argumente, also nicht im Stil von "man weiss doch, daß..."!
Das selber gilt für Argumente über nationale Verbände, wie z.B. die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg, der ich angehöre.

Gruß, Pit
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Linus
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Beitrag von Linus »

1.) Die drei gespreizten Finger. (samt der Verrenkung Großem auf kleinem Finger)
2.) Nun ja das Gottesbild ist bei der PPÖ definitiv kein christliches mehr.
3.) Mein Bruder war Pfadfinder( gut 15 Jahre), der hat die Bücher wohl aber nicht mehr.
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MonaLisa
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Beitrag von MonaLisa »

Hier mal etwas Nettes von mir für Pit:

Baden-Powell, Sir Robert Stephenson Smith Lord of Gilwell (1857-1941), General im Burenkrieg, gründete die von den Büchern seines Freundes Kipling inspirierte Pfadfinderbewegung, war nicht Freimaurer. (Hervorhebung von mir)

Hier gefunden

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Linus
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Beitrag von Linus »

Henry44 hat geschrieben:und die Führer waren durchwegs praktizierende Christen. Sonntagsmesse auf den Sommerlagern war selbstverständlich.

Henry44
Tja, dann haste glück gehabt. ich weiß von Pfadfindergruppen die Aufgelöst wurden, weil die Führer etwas zu tief ins glas geblickt haben. (obdas zur gängigen Christlichen Praxis gehört, bezweifle ich)

Das die Pfadfinder i Allg auch ihr gutes haben (Selbstdiziplin lernen....) bestreite ich gar nicht. Die Frage ist immer was steckt dahinter?


So hat mir das Erlernen des Judo zwar für meine persönlichkeit durchaus was gebracht, aber dennoch muß ich im nachhinewin feststellen, dass da ziemlich viel fernöstliche Ideologie mitgeschwommen ist.
Zuletzt geändert von Linus am Donnerstag 25. Mai 2006, 20:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo Linus,

weisst Du auch, wofür der von Dir beschriebene Pfadfindergruß steht (es sind übrigens keine gespreizten ! Finger) ?
Welches Gottesbild vertritt die PPÖ, ich kenne den Verband persönlich nicht ?

Gruß, Pit
Linus hat geschrieben:1.) Die drei gespreizten Finger. (samt der Verrenkung Großem auf kleinem Finger)
2.) Nun ja das Gottesbild ist bei der PPÖ definitiv kein christliches mehr.
3.) Mein Bruder war Pfadfinder( gut 15 Jahre), der hat die Bücher wohl aber nicht mehr.
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Linus
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Beitrag von Linus »

Pit hat geschrieben:Hallo Linus,

weisst Du auch, wofür der von Dir beschriebene Pfadfindergruß steht (es sind übrigens keine gespreizten ! Finger) ?
Welches Gottesbild vertritt die PPÖ, ich kenne den Verband persönlich nicht ?

Gruß, Pit

nein, ich wusste es aber mal (auf jedenfall war der "große schützt den kleinen" dabei) aber gespreizt sind die finger dennoch: mit gekrümten gichtfingern hab ich pfadfinder noch nie grüßen sehen.

das Gottesbild der PPÖ ist halt ein "humaniustisch Christliches" wie bei Freimaurers ( hauptsache du glaubst an irgendein höheres Wesen, das passt schon)
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Beitrag von MonaLisa »


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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo Linus,

die drei gestreckten (nicht gespreizten) Finger stehen für die Verantwortung gegenüber Gott, den Mitmenschen und sich selber. Der Daumen, der über den kleinen Finger gelegt wird, steht dafür, daß der Starke den Schwachen schützt.
Ansonstens kannst Du einiges über "meinen" Verband unter www.dpsg.de erfahren.

Gruß, Pit
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Walter
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Beitrag von Walter »

MonaLisa hat geschrieben:Baden-Powell ... gründete die von den Büchern seines Freundes Kipling inspirierte Pfadfinderbewegung, ...
Das ist allerdings Unsinn. Siehe Ursprungsthread!
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Timotheus
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Beitrag von Timotheus »

Wo ist eigentlich das Problem? Selbst wenn er Freimaurer war oder gewesen wäre, so ist die Pfadfinderschaft nicht automatisch eine "Tochterorganisation". Wenn ein Freimaurer ein Orchester gründet, ist es ja auch nicht gleich ein Freimaurer-Orchester. Wenn ein Freimaurer eine Partrei gründet, ist sie auch keine "Freimaurer-Partei".

Auf so einen Blödsinn muss man erst mal kommen.

Die Pfandfinderschaft wurde aus christlich-ethischer Überzeugung gegründet. Dass diese Grundhaltung der Pfadfinderschaft mit den Überzeugungen eines Freimaurers kompatibel ist, macht sie nicht zu einer Tochterorganisation. Selbst wenn der Gründer Freimaurer war.

Interessant ist aber weniger, ob er nun Freimaurer war oder nicht, sondern was es an der Pfadfinderschaft überhaupt auszusetzen gibt.

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Maurus
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Beitrag von Maurus »

Also, wenn ich mir unsere Pfadfinder am Ort so ansehe...um freimaurerisch zu sein, müssten sie ja zumindest eine ideologische Zielsetzung oder so etwas haben. Aber die haben einfach gar nichts, die kommen im kirchlichen Leben der Gemeinde eigentlich nicht vor. Zumindest dieser Stamm wäre wohl betroffen, wenn man nach Kardinal Ratzinger alles das, was bloß noch dem Namen nach kirchlich ist, streichen würde.

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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo Maurus,

aus purem Eigeninteresse !
Zu welchem Verband gehört der Stamm denn?
Ich persönlich bin Mitglied der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg.
(www.dpsg.de)

Gruß und Gut Pfad,
Pit
Maurus hat geschrieben:Also, wenn ich mir unsere Pfadfinder am Ort so ansehe...um freimaurerisch zu sein, müssten sie ja zumindest eine ideologische Zielsetzung oder so etwas haben. Aber die haben einfach gar nichts, die kommen im kirchlichen Leben der Gemeinde eigentlich nicht vor. Zumindest dieser Stamm wäre wohl betroffen, wenn man nach Kardinal Ratzinger alles das, was bloß noch dem Namen nach kirchlich ist, streichen würde.
carpe diem - Nutze den Tag !

Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

MonaLisa hat geschrieben:Hier mal etwas Nettes von mir für Pit:

Baden-Powell, Sir Robert Stephenson Smith Lord of Gilwell (1857-1941), General im Burenkrieg, gründete die von den Büchern seines Freundes Kipling inspirierte Pfadfinderbewegung, war nicht Freimaurer. (Hervorhebung von mir)

Hier gefunden


Sollen wir das dieser Homepage nun einfach so glauben?

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Walter
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Beitrag von Walter »

Uwe Schmidt hat geschrieben:
MonaLisa hat geschrieben:Hier mal etwas Nettes von mir für Pit:

Baden-Powell, Sir Robert Stephenson Smith Lord of Gilwell (1857-1941), General im Burenkrieg, gründete die von den Büchern seines Freundes Kipling inspirierte Pfadfinderbewegung, war nicht Freimaurer. (Hervorhebung von mir)

Hier gefunden
Sollen wir das dieser Homepage nun einfach so glauben?
Welcher "Quelle" sollten wir statt dessen glauben? Oder ist jeder Mensch erst einmal als Freimaurer einzustufen, bis er uns vom Gegenteil überzeugen kann? :kratz:
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Ok, der einzige Punkt, den ich schon etwas komisch finde, ist die Tatsache, dass die Überschrift zu der Liste auf der Seite lautet:
Berühmte und bekannte Freimaurer
Warum sollten die den Mann hier erwähnen, wenn er dann NICHT Freimaurer war? :hmm:
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

Timotheus
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Beitrag von Timotheus »

Noch mal die Frage: Wäre es schlimm, wenn er Freimaurer war? Und auch noch mal: Warum wird eine Organisation zur Freimaurer-Organisation, nur weil der Gründer Freimaurer ist bzw. war?

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Walter
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Beitrag von Walter »

Timotheus hat geschrieben:Noch mal die Frage: Wäre es schlimm, wenn er Freimaurer war? Und auch noch mal: Warum wird eine Organisation zur Freimaurer-Organisation, nur weil der Gründer Freimaurer ist bzw. war?
"Schlimm" wäre es insofern nicht, weil ja auch die Pfadfinderei an sich nicht ans Christentum (und ans englische Königshaus) gebunden ist, sondern generell zu mündigen Staatsbürgern erziehen will. Pfadfinderei ist auch nicht aus einer Romanvorlage entstanden, wie es der Seite zu entnehmen ist (gleichwohl gibt es romantische Pfadfinder, s.u.).

Ein Pfadfinder soll nur seinem Gott (bzw. seiner Religion), seinem Land (bzw. dem Land, in dem er lebt) und den Mitmenschen, gleich welcher Nation oder Religion, dienen.
Dasselbe gilt natürlich auch für Pfadfinderinnen.

Darüber hinaus kann es natürlich speziell christliche oder gar katholische Pfadfinder geben, wie z.B. die erwähnte DPSG (obwohl in deren "Amtsstruktur" schon Konflikte mit dem uneingeschränkt demokratischen Pfadfindergedanken gibt). Ebenso gibt es spezielle Ausrichtungen wie z.B. Seepfadfinder (in Deutschland weniger) oder wieder speziell deutsch viele Pfadfinderbünde, die sich zudem zur Tradition der "Jugendbewegung" verschreiben.

Trotzdem gibt es erst keinerlei Grund, in der Pfadfinderidee irgendwelche Verpflichtungen zur Freimauerei zu suchen, wenn BP selbst letzterer auch nicht verbunden war.

GuPf
Walter

PS: Ob auch "freimaurerische Pfadfinder" im Rahmen des von BP beschriebenen Pfadfindergedankens möglich wären, kann ich nicht sagen, weil ich mich dazu mit Freimauerei zu wenig auskenne.
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