3Sat: Des Einsteins neue Kleider

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Lacrimosa
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von Lacrimosa »

overkott hat geschrieben:
Isidor_von_Sevilla hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Aber wo liegt die empirische Mitte des Universums?
Die liegt dort, wo der feste Punkt ist: :doktor:
Gebt mir einen festen Punkt, und ich hebe die Welt aus den Angeln!
(Archimedes)
Was Archimedes da wirklich gesagt hat, steht in den Sternen. Als Orignal ist überliefert:

δος μοι που στω και κινω την γην

Mit ein bisschen Google-Kenntnissen wissen wir, dass sein Spruch irgendwas mit Kino zu tun hatte:

Gib mir, dass, ob das Land KINO oder nicht

Mit theologischer Übersetzungskunst lesen wir:

Gib mir [mal ein Telefonbuch], [auf] dass [ich sehen kann], ob das Land [Sizilien ein] KINO [hat] oder nicht.

Historisch-kritisch wissen wir, dass sich dieses Ereignis nach der Gründung Roms 753 vor Christus und vor der Zerstörung Jerusalems 70 nach Christus ereignet hat. Wir haben einen eindeutigen Textbeleg dafür, dass es zu dieser Zeit bereits ein κινω gab. Allerdings lesen wir im Kontext και κινω γην ( kai Kino gaen ). Wörtlich hat Archimedes gesagt:

Das mein Punkt, dass ich in kein Kino kann gehen.

Entweder hatte er keine Zeit ( weil er über die Hebelgesetze meditierte ) oder er hat das Fehlen eines Kinos in Syrakus bedauert.

Von Welt und Angeln ist jedenfalls nichts überliefert.
Es ist jedenfalls sinnvoll, was Archimedes zugeschrieben wird. Es gibt keinen georeferenzierten Punkt, der nach menschlichen Maßstäben die empirische Mitte des Universums messen könnte.

Nichtsdestotrotz gibt es die innere Mitte eines Menschen. Diese ist dort, wo sich sein Gewahrsein befindet. Ein zerstreuter oder abgelenkter oder ruheloser Geist wird die innere Mitte jedoch nur schwer finden, weswegen Konzentration, Kontemplation, Meditation – und für Christen hauptsächlich das Gebet – unerlässliche Übungen sind, um sie zu finden. Wer die innere Mitte gefunden hat, hat auch gleichzeitig die Mitte des Universums gefunden, einen Bereich, der von Menschen nicht völlig durchdacht werden kann.

Der Mensch täte insgesamt gut daran, mehr aus seiner inneren Mitte heraus zu agieren. So kann er sein Handeln an Gott ausrichten und „Dein Wille geschehe“ mehr als eine Gebetsfloskel werden. An diesem Punkt angekommen, kann Archimedes die „Welt aus den Angeln“ heben. Aber hoffentlich hat er dabei nur Gutes im Sinn.
Zuletzt geändert von Lacrimosa am Dienstag 17. November 2015, 11:01, insgesamt 1-mal geändert.
Lasst in eurem Miteinander Platz, dass der Hauch des Himmels zwischen euch spielen kann. (Khalil Gibran)

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overkott
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von overkott »

Lacrimosa hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
Isidor_von_Sevilla hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Aber wo liegt die empirische Mitte des Universums?
Die liegt dort, wo der feste Punkt ist: :doktor:
Gebt mir einen festen Punkt, und ich hebe die Welt aus den Angeln!
(Archimedes)
Was Archimedes da wirklich gesagt hat, steht in den Sternen. Als Orignal ist überliefert:

δος μοι που στω και κινω την γην

Mit ein bisschen Google-Kenntnissen wissen wir, dass sein Spruch irgendwas mit Kino zu tun hatte:

Gib mir, dass, ob das Land KINO oder nicht

Mit theologischer Übersetzungskunst lesen wir:

Gib mir [mal ein Telefonbuch], [auf] dass [ich sehen kann], ob das Land [Sizilien ein] KINO [hat] oder nicht.

Historisch-kritisch wissen wir, dass sich dieses Ereignis nach der Gründung Roms 753 vor Christus und vor der Zerstörung Jerusalems 70 nach Christus ereignet hat. Wir haben einen eindeutigen Textbeleg dafür, dass es zu dieser Zeit bereits ein κινω gab. Allerdings lesen wir im Kontext και κινω γην ( kai Kino gaen ). Wörtlich hat Archimedes gesagt:

Das mein Punkt, dass ich in kein Kino kann gehen.

Entweder hatte er keine Zeit ( weil er über die Hebelgesetze meditierte ) oder er hat das Fehlen eines Kinos in Syrakus bedauert.

Von Welt und Angeln ist jedenfalls nichts überliefert.
Es ist jedenfalls sinnvoll, was Archimedes zugeschrieben wird. Es gibt keinen georeferenzierten Punkt, der nach menschlichen Maßstäben die empirische Mitte des Universums messen könnte.
Angenommen, das All im Sinne des Abstandes von Himmelskörpern zu einander dehnt sich aus, dann markiert die halbe Strecke zu den entferntesten Himmelskörpern die Mitte des Universums. Angenommen, die Empiriker messen nicht ständig die Entfernung eines Himmelskörpers auf die Entfernung zur Sonne um ( wobei es bei 800 Lichtjahren auf 3 cm wahrscheinlich nicht so genau ankommt ) und vernachlässigen den Erddurchmesser um so mehr, dann können wir in der Praxis ein geozentrisches Weltbild der Empiriker vermuten, wobei der georeferenzierte Punkt die Erdkugel selbst ist.

Um die Welt ( im Sinne der Erdkugel ) zu bewegen, hätte sich Archimedes durch laissez faire nur die Kräfte der Umlaufbahn um die Sonne zu Nutze machen müssen.

Die Erde aus ihrer Umlaufbahn zu katapultieren, wäre technisch schon viel anspruchsvoller. Und man darf Archimedes kaum soviel technokratischen Schwachsinn unterstellen, selbst wenn er Ich hab's ! Ich hab's ! schreiend nackt ( vielleicht auch nur leicht bekleidet ) auf die Straße gelaufen sein soll. Mit seinem hyperbolischen Spruch wollte er wahrscheinlich nur etwas auf die Sahne schlagen.

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overkott
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von overkott »

Neue Erkenntnisse über die Entstehung des Alls sind durch eine Messung von Gravitationswellen nicht zu erwarten. Denn mit einer Messung bestätigen die Forscher ja nur bisherige Annahmen.

Wäre es nicht angemessen, statt von der Entstehung des Alls von der Entwicklung des Alls zu sprechen, wobei Entwicklung die ständige Veränderung des Existierenden bezeichnet, während Entstehung den zumal physikalisch unerklärlichen, rein definitorischen Sprung nicht nur von der Nichterscheinung in die Erscheinung, sondern vom Nichts ins Sein postuliert?

Zu den Rätseln der Astrophysiker gehört, wie sie bei extrem ungenauer Sprache zu hyperpräzisen Ergebnissen kommen wollen. Eine Grundfrage ist also: Wie können wir eigentlich sicher sein, dass wir erkennen, was wir erkennen wollen?

Was ist zum Beispiel der Unterschied zwischen Gravitation und Licht, wenn sich Gravitation mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitet?

Was ist überhaupt eine Welle? Die Verformung eines Trägermediums in entgegen gesetzten Richtungen über einen bestimmten Zeitraum oder das Auf- und Abschwellen eines Energiezustands. Beim Trägermedium handelt es sich um eine Menge von Teilchen. Angeblich lässt sich als Trägermedium der Äther nicht nachweisen, der eine Menge unbestimmter Teilchen ausmacht. Man kann ihn auch als Raum benennen, womit er allerdings nicht näher bestimmt ist. Ein Raum kann allerdings nicht 0 Inhalt haben, sonst wäre er kein Raum.

Eine weitere Frage stellt sich nach Ursache und Wirkung: Wie können wir sicher sein, dass bei einer minimalen Veränderung von Laserstrahlen Gravitation die Ursache ist und sich das Messgerät nicht etwa die eigene Ungenauigkeit misst?

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Sempre
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von Sempre »


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overkott
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von overkott »

Können wir die Folge einer Sternenkollision als elektromagnetisches Strahlenereignis beschreiben mit einem noch näher zu beschreibenden Anteil an höher frequentigen Strahlen, deren Energiegehalt und auch Geschwindigkeit höher ist als von Licht?

Können wir als Trägermedium Gravionen denken?

Verliert Gravitationsstrahlung auf ihrem endlichen Weg durch die Raumzeit an Energie, verlangsamt sich und wird irgendwann als Licht sichtbar?

Müssen wir dann davon ausgehen, dass Sternenkollisionen noch erheblich weiter entfernt sein können als durch Berechnungen mit Lichtjahren bisher angenommen?

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Protasius
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von Protasius »

Sempre hat geschrieben:False Alarm
Der Artikel ist einen Monat alt; damals war das für Außenstehende noch eine durchaus vernünftige Annahme (zumal es zum damaligen Zeitpunkt alles nur Gerüchte waren), aber nach der Pressekonferenz und dem Artikel in Physical Review Letters nicht mehr. Beim letzten Mal, als das mit dem eingeschleusten Signal passiert ist, haben die Chefs der Kollaboration das vor der Veröffentlichung des Fachartikels und einer Pressekonferenz auf einem Kollaborationstreffen bekannt gegeben; die würden sich nicht der unendlichen Peinlichkeit aussetzen die Detektion höchstselbst zu verkünden, wenn sie sich nicht absolut sicher wären.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Sempre
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von Sempre »

@Protasius

Huuch! Hatte ich doch tatsächlich für höchst aktuell gehalten, mich im Monat vertan. :tuete:

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Sempre
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von Sempre »

Finde ich aber ansonsten trotzdem uninteressant, da nicht überprüfbar ist, ob die Meßdaten echt sind oder getürkt, weil es sich nicht um ein reproduzierbares Experiment handelt. Selbst wenn in Zukunft mehrere Meßstationspaare oder -gruppen (scheinbar) unabhängig voneinander solcherart Signale übereinstimmend präsentierten, wäre das wissenschaftlich gesehen in etwa so wertvoll wie die Aussagen einer Gruppe von Katholiken, die von einem Wunder berichten.

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Sempre
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von Sempre »

Protasius hat geschrieben:die würden sich nicht der unendlichen Peinlichkeit aussetzen die Detektion höchstselbst zu verkünden, wenn sie sich nicht absolut sicher wären.
Peinlich wäre höchstens, wenn dann nachher einer von beiden die Lüge aufdeckt und er seine neue Aussage glaubhaft machen kann. Eher unwahrscheinlich.

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taddeo
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von taddeo »

Sempre hat geschrieben:Finde ich aber ansonsten trotzdem uninteressant, da nicht überprüfbar ist, ob die Meßdaten echt sind oder getürkt, weil es sich nicht um ein reproduzierbares Experiment handelt.
So ein Krampf. Es geht ja nicht um ein Experiment, sondern um die Messung vorhandener Ereignisse.
Wenn wieder mal ein Erdbeben ganze Landstriche verwüstet und hunderte Tote kostet, sagst Du dann auch zu den seismologischen Messungen "finde ich aber ansonsten trotzdem uninteressant, da nicht überprüfbar ist, ob die Meßdaten echt sind oder getürkt, weil es sich nicht um ein reproduzierbares Experiment handelt"?

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Protasius
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von Protasius »

taddeo hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:Finde ich aber ansonsten trotzdem uninteressant, da nicht überprüfbar ist, ob die Meßdaten echt sind oder getürkt, weil es sich nicht um ein reproduzierbares Experiment handelt.
So ein Krampf. Es geht ja nicht um ein Experiment, sondern um die Messung vorhandener Ereignisse.
Wenn wieder mal ein Erdbeben ganze Landstriche verwüstet und hunderte Tote kostet, sagst Du dann auch zu den seismologischen Messungen "finde ich aber ansonsten trotzdem uninteressant, da nicht überprüfbar ist, ob die Meßdaten echt sind oder getürkt, weil es sich nicht um ein reproduzierbares Experiment handelt"?
Im übrigen passieren solche Ereignisse vermutlich öfter (die realistisch erwartbare Rate von zwei Neutronenstern, die kollidieren und verschmelzen, ist etwa 40/Jahr); da der Detektor seit Oktober läuft ist damit zu rechnen, daß in Kürze weitere Ereignisses beobachtet werden bzw. bereits beobachtet wurden und gerade analysiert werden. Das Virgo-Experiment in Italien wird sein Update in naher Zukunft abgeschlossen haben und vergleichbar sensitiv sein.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Sempre
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von Sempre »

taddeo hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:Finde ich aber ansonsten trotzdem uninteressant, da nicht überprüfbar ist, ob die Meßdaten echt sind oder getürkt, weil es sich nicht um ein reproduzierbares Experiment handelt.
So ein Krampf. Es geht ja nicht um ein Experiment, sondern um die Messung vorhandener Ereignisse.
Wenn wieder mal ein Erdbeben ganze Landstriche verwüstet und hunderte Tote kostet, sagst Du dann auch zu den seismologischen Messungen "finde ich aber ansonsten trotzdem uninteressant, da nicht überprüfbar ist, ob die Meßdaten echt sind oder getürkt, weil es sich nicht um ein reproduzierbares Experiment handelt"?
Das ist nicht vergleichbar, taddeo. Wenn ein Erdbeben angekündigt wird, dann kann man dann, wenn es passiert, sowie i.d.R. auch später noch an den Auswirkungen feststellen, dass es tatsächlich passiert ist. Ob aber vor Milliarden Jahren irgendwo im Universum zwei Schwarze Löcher einander immer enger umkreist haben oder nicht, davon kann man eben nur zu einem einzigen Zeitpunkt ein 200ms dauerndes Signal aufzeichnen. Ob das Signal nun tatsächlich von den zwei Meßstationen aufgezeichnet wurde, oder ob die Datensätze eingeschleust wurden, ist nicht nachweisbar. Das Einschleusen ist aber üblich.

Betrug und Fälschung in der Wissenschaft ist meist nachweisbar, wenn wohl auch in vielen Fällen nicht nachgewiesen. Hier aber ist ein möglicher Betrug nicht nachweisbar.

Die Naturwissenschaften überzeugen dort, wo ihre Aussagen experimentell überprüfbar sind. Das ist hier nicht der Fall.

Was z.B. das Sonnenwunder von Fatima angeht, da gab es tausende Zeugen und heute kann man der Überlieferung glauben oder auch nicht. Was diese Gravitationswellen-Messung angeht, nehme ich mal an, dass es ein paar wenigen Leuten möglich ist, Signale einzuspeisen. Diese Leute haben gleichzeitig ein Interesse daran, dass ihre Anlage Sensationelles liefert. Es geht um viel Geld. Man kann ihnen glauben, dass sie nichts eingeschleust haben, oder auch nicht.

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Juergen
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von Juergen »

Niels hat geschrieben:@Ovi
Ist das Weltall unendlich?
Das Weltall muß unendlich sein, denn es ist allgemein bekannt, daß die Dummheit unendlich groß ist. Da die Dummheit nur innerhalb des Weltalls existiert und nichts größeres in etwas kleinerem Platz hat, muß das Weltall mindestens so groß sein, wie die Dummheit.
Gruß Jürgen

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Sempre
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von Sempre »

Protasius hat geschrieben:Im übrigen passieren solche Ereignisse vermutlich öfter (die realistisch erwartbare Rate von zwei Neutronenstern, die kollidieren und verschmelzen, ist etwa 40/Jahr); da der Detektor seit Oktober läuft ist damit zu rechnen, daß in Kürze weitere Ereignisses beobachtet werden bzw. bereits beobachtet wurden und gerade analysiert werden. Das Virgo-Experiment in Italien wird sein Update in naher Zukunft abgeschlossen haben und vergleichbar sensitiv sein.
Dann hätte man drei statt zwei Stationen. Das macht die Situation kaum besser.

Man darf gespannt sein, ob demnächst regelmäßig Datensätze veröffentlicht werden.

Witzig bei der ganzen Sache ist, dass die Meßmethode darauf basiert, dass die Lichtgeschwindigkeit isotrop und konstant ist, was aber bloß eine Setzung der Wissenschaft (ein Postulat) und keineswegs nachgewiesen ist. Der Theorie nach basiert auch die Existenz von Gravitationswellen auf dieser Setzung. Jetzt aber schreibt die Deppenpresse: "Albert Einstein: Die Gravitationswellen sind nachgewiesen". Tatsächlich ist das ein Zirkelschluss und sonst gar nichts.

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Protasius
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von Protasius »

Sempre hat geschrieben:
Protasius hat geschrieben:Im übrigen passieren solche Ereignisse vermutlich öfter (die realistisch erwartbare Rate von zwei Neutronenstern, die kollidieren und verschmelzen, ist etwa 40/Jahr); da der Detektor seit Oktober läuft ist damit zu rechnen, daß in Kürze weitere Ereignisses beobachtet werden bzw. bereits beobachtet wurden und gerade analysiert werden. Das Virgo-Experiment in Italien wird sein Update in naher Zukunft abgeschlossen haben und vergleichbar sensitiv sein.
Dann hätte man drei statt zwei Stationen. Das macht die Situation kaum besser.

Man darf gespannt sein, ob demnächst regelmäßig Datensätze veröffentlicht werden.
Die Datensätze für das Ereignis vom 14.9.2015 sind jedenfalls inklusive Programm zur Analyse online: Signal Processing with GW150914 Open Data
Witzig bei der ganzen Sache ist, dass die Meßmethode darauf basiert, dass die Lichtgeschwindigkeit isotrop und konstant ist, was aber bloß eine Setzung der Wissenschaft (ein Postulat) und keineswegs nachgewiesen ist. Der Theorie nach basiert auch die Existenz von Gravitationswellen auf dieser Setzung. Jetzt aber schreibt die Deppenpresse: "Albert Einstein: Die Gravitationswellen sind nachgewiesen". Tatsächlich ist das ein Zirkelschluss und sonst gar nichts.
Ja, es ist ein Postulat der Relativitätstheorie, daß die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum konstant ist und in jedem Bezugssystem gleich. Das ist aber nicht einfach eine willkürliche Setzung. Hast du schon mal vom Michelson-Morley-Experiment gehört?

Außerdem folgen aus der Speziellen und Allgemeinen Relativitätstheorie Vorhersagen, die extrem gut zu den Messungen passen. Die Allgemeine Relativitätstheorie ist eine der am genauesten überprüften physikalischen Theorien, die wir überhaupt haben. Sämtliche alternativen Beschreibungen der Gravitation können das nicht leisten; egal welches System du betrachtest, alle Abweichungen von einer rein Newtonschen Gravitation stimmen im Rahmen der (extrem kleinen) Meßfehler mit dem Ergebnis überein, das aus der Allgemeinen Relativitätstheorie folgt.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von Sempre »

Protasius hat geschrieben:Ja, es ist ein Postulat der Relativitätstheorie, daß die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum konstant ist und in jedem Bezugssystem gleich. Das ist aber nicht einfach eine willkürliche Setzung. Hast du schon mal vom Michelson-Morley-Experiment gehört?
Ja, habe ich. Siehe hier. Und doch, es ist eine willkürliche Setzung und zwar aus ideologischen (antikirchlichen) Gründen. Siehe dazu folgende Beiträge:

viewtopic.php?p=649661#p649661
viewtopic.php?p=594439#p594439
viewtopic.php?p=64949#p64949
Protasius hat geschrieben:Außerdem folgen aus der Speziellen und Allgemeinen Relativitätstheorie Vorhersagen, die extrem gut zu den Messungen passen. Die Allgemeine Relativitätstheorie ist eine der am genauesten überprüften physikalischen Theorien, die wir überhaupt haben. Sämtliche alternativen Beschreibungen der Gravitation können das nicht leisten; egal welches System du betrachtest, alle Abweichungen von einer rein Newtonschen Gravitation stimmen im Rahmen der (extrem kleinen) Meßfehler mit dem Ergebnis überein, das aus der Allgemeinen Relativitätstheorie folgt.
Die Postulate sind nicht bewiesen und die "Beweise" sind so toll wie dieser aktuelle, immer schön unter Voraussetzung u.a. der inzwischen lange schon amtlich definierten konstanten Lichtgeschwindigkeit. Newton ist nicht die einzige Alternative und seit Mach nicht mehr akzeptabel.

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Protasius
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von Protasius »

Sempre hat geschrieben:
Protasius hat geschrieben:Ja, es ist ein Postulat der Relativitätstheorie, daß die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum konstant ist und in jedem Bezugssystem gleich. Das ist aber nicht einfach eine willkürliche Setzung. Hast du schon mal vom Michelson-Morley-Experiment gehört?
Ja, habe ich. Siehe hier. Und doch, es ist eine willkürliche Setzung und zwar aus ideologischen (antikirchlichen) Gründen. Siehe dazu folgende Beiträge:

viewtopic.php?p=649661#p649661
viewtopic.php?p=594439#p594439
viewtopic.php?p=64949#p64949
Protasius hat geschrieben:Außerdem folgen aus der Speziellen und Allgemeinen Relativitätstheorie Vorhersagen, die extrem gut zu den Messungen passen. Die Allgemeine Relativitätstheorie ist eine der am genauesten überprüften physikalischen Theorien, die wir überhaupt haben. Sämtliche alternativen Beschreibungen der Gravitation können das nicht leisten; egal welches System du betrachtest, alle Abweichungen von einer rein Newtonschen Gravitation stimmen im Rahmen der (extrem kleinen) Meßfehler mit dem Ergebnis überein, das aus der Allgemeinen Relativitätstheorie folgt.
Die Postulate sind nicht bewiesen und die "Beweise" sind so toll wie dieser aktuelle, immer schön unter Voraussetzung u.a. der inzwischen lange schon amtlich definierten konstanten Lichtgeschwindigkeit. Newton ist nicht die einzige Alternative und seit Mach nicht mehr akzeptabel.
Dann nenne mir doch mal ein Experiment, das der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit widerspricht.
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Sempre
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von Sempre »

Protasius hat geschrieben:Dann nenne mir doch mal ein Experiment, das der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit widerspricht.
Dann nenne mir doch mal ein Experiment, das der Existenz des Spaghettimonsters widerspricht.

Nein, so geht Naturwissenschaft nicht.

Die prominentesten Physiker sagen klipp und klar, wie in meinen oben verlinkten Beiträgen zitiert und verlinkt, dass sie die Einsteinschen Theorien aus ideologischen Gründen vorziehen, dass diverse andere Modelle (inklusive kugelsymmetrisches, erdzentriertes Universum) ebenfalls von der Beobachtung gedeckt sind.

Das aktuelle Ligo-Experiment kann unter Verwendung eines anderen Modells genausogut (besser: genauso naiv) als Beweis gegen die Isotropie und Konstanz, als Beweis gegen SRT und ART gedeutet werden.

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Torsten
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von Torsten »

Sempre hat geschrieben: viewtopic.php?p=594439#p594439
Stephen Hawking hat geschrieben:All diese Indizien sprechen dafür, daß das Universum aus jeder Blickrichtung, die wir wählen, gleich aussieht, und legen uns auf den ersten Blick nahe, daß wir einen besonderen Standort im Universum innehaben. Vor allem könnte es so scheinen, als befänden wir uns im Mittelpunkt des Universums, da uns die Beobachtung zeigt, daß sich alle anderen Galaxien von uns fortbewegen. Es gibt jedoch noch eine andere Erklärung: Das Universum könnte auch von jeder anderen Galaxis aus in jeder Richtung gleich aussehen.
Wie Professor Hawking erläutert, handelt es sich dabei um eine aus ideologischen Gründen frei gewählte Grundannahme, für die die Astronomen keine wissenschaftlichen Beweise haben. Die Astronomen wählen sie aus Bescheidenheit. D.h. in Ablehnung der Tatsache, dass Gott das ganze Universum für den Menschen geschaffen hat.
[...]
Fazit: Die moderne Wissenschaft verwirft ein geozentrisches Weltbild nicht aufgrund irgendeiner wissenschaftlichen Erkenntnis, nicht, weil irgendwelche wissenschaftlichen Beweise dafür vorlägen. Sie verwirft es, weil es nicht in die antitheistische Ideologie der Herren Astronomen passt.
Der Planet Erde als räumlicher Mittelpunkt des Universums. Das menschliche Gehirn liegt daneben ja auch ein wenig außerhalb der Mitte(des menschlichen Körpers). Und nicht einmal das Herz kann man genau in dessen Mitte verorten, aber wer würde daran zweifeln, dass es genau dort schlägt?

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Torsten
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von Torsten »

Torsten hat geschrieben:aber wer würde daran zweifeln, dass es genau dort schlägt?
Der, der tausende Hektar Land "besitzt", im Mittelpunkt des Universums, am besten noch ganz nah am Äquator des Planeten?

Du meine Fresse ..

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Sempre
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von Sempre »

Torsten hat geschrieben:
Torsten hat geschrieben:aber wer würde daran zweifeln, dass es genau dort schlägt?
Der, der tausende Hektar Land "besitzt", im Mittelpunkt des Universums, am besten noch ganz nah am Äquator des Planeten?

Du meine Fresse ..
Warum müllst Du jetzt diesen Strang mit Deinem Bonzenlandproblem voll? Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Ordne Dein Gedanken und benimm Dich als Herr Deines Oberstübchens.

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Torsten
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von Torsten »

Sempre hat geschrieben: Ordne Dein Gedanken und benimm Dich als Herr Deines Oberstübchens.
Es freut mich, dass mein bildlicher Vergleich dir sofort eingeleuchtet hat. :)

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overkott
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von overkott »

Gravitation ist eigentlich Schwerkraft. Sie bezeichnet zunächst die Anziehungskraft von Massen, nicht ihre Abstoßung. Eigentlich müsste also negative Gravitation Levitation ( von lat. levis = leicht ) heißen oder Fazilitation.

Unter Strahlung verstehen wir gewöhnlich Abstrahlung. Sollte die Kollision zweier Kraftfelder ein abstrahlendes Ereignis sein, müsste es sich um Levitations- oder Fazilitationsstrahlung handeln.

Gravitation ist eigentlich die Kraft, die das All physikalisch im Innersten zusammenhält. Levitation dürfte die Gegenkraft im All sein.

Wikipedia äußert sich mystisch: "Sie [die Gravitation] äußert sich in der gegenseitigen Anziehung von Massen. Sie nimmt mit zunehmender Entfernung der Massen ab, besitzt aber unbegrenzte Reichweite." Das ist ein Widerspruch. Denn abnehmende Anziehungskraft bedeutet begrenzte Gravitation. Es dürfte damit Massen im All geben, die von einander aufgrund begrenzter Größe ( anderes Sonnensystem zum Beispiel ) unabhängig sind.

Wikipedia gibt weiter Rätsel auf: "Anders als elektrische oder magnetische Kräfte lässt sie sich nicht abschirmen." Gravitation verhält sich also anders als Licht. Gleichwohl wird Gravitation energetisch mit Licht gleichgesetzt: "Innerhalb der Einsteinschen Sichtweise gilt jedoch, dass sich keine Wirkung, also auch nicht die Gravitationswirkung, schneller als mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitet."

Wenn Levitation höher frequentig ist als sichtbares Licht und sich schneller ausbreitet, ist denkbar, dass Levitationsstrahlung eines Kraftfeldes die Erde eher erreicht als Licht, dass die Levitation das Licht überholt. Dabei werden Levitation und Licht als Strahlung gedacht, die sich über unterschiedliche Träger ausbreitet.

Fraglich ist allerdings, ob Strahlung an Energie und Frequenz verliert und damit von Levitation zu sichtbarem Licht von Infrarot zu Ultraviolet und schließlich zu Radiostrahlung übergeht. Bekannt ist schließlich, dass von der Sonne und von Blitzen sowohl Licht-, als auch Radiowellen ausgehen. Treten die nun parallel oder etwa durch Ablenkung und Reflexion im All hinter einander auf? Haben diese nun dieselben Träger und ist damit etwa ein Photon nur ein Elektron mit einem bestimmten Energiegehalt oder haben sie unterschiedliche Teilchen als Transponder?

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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von Sempre »

Wikipedia Gravitation hat geschrieben:Zur Bestimmung der an einem Punkt herrschenden Krümmung der Raumzeit dienen die einsteinschen Feldgleichungen. Sie wurden so formuliert, dass im Grenzfall schwacher Gravitation die nach ihnen berechneten Ergebnisse mit denen übereinstimmen, die nach der newtonschen Gleichung berechnet werden.
Demnach ist die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Gravitation im Grenzfall schwacher Gravitation wie bei Newton unendlich groß. Nur starke Gravitation hat eine auf Lichtgeschwindigkeit begrenzte Ausbreitungsgeschwindigkeit.

Wikipedia Gravitation hat geschrieben:Innerhalb des Sonnensystems, wo es sich um schwache Felder bzw. geringe Krümmung der Raumzeit handelt, ergeben sich nur geringe Abweichungen von den Vorhersagen des newtonschen Gravitationsgesetzes.
Im Sonnenssystem haben wir also auch nach Einstein eine praktisch instantane Ausbreitung der Gravitation. Wenn wir die Sonne an einer Stelle am Himmel sehen, ist die Sonne schon weiter, weil das Licht ein paar Minuten bis zur Erde braucht. Die Gravitation aber braucht praktisch keine Zeit.

Wikipedia Lichtgeschwindigkeit hat geschrieben:Aus dieser Feststellung und aus dem Relativitätsprinzip entwickelte Albert Einstein die Relativitätstheorie. Sie besagt unter anderem, dass die Vakuumlichtgeschwindigkeit c die absolute Geschwindigkeitsgrenze für die Bewegung von Masse und die Übertragung von Energie und Information im Universum darstellt.
Huuch! Na so was. Das darf laut Einstein ja gar nicht sein, dass die Gravitationswirkung zwischen Sonne und Erde praktisch instantan ist und nicht vielmehr so lahmarschig wie das Licht.

Einsteins Lehren sind widersprüchlich und passen nicht zueinander. Da liegt schwer was im Argen.

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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von taddeo »

Sempre hat geschrieben:Einsteins Lehren sind widersprüchlich und passen nicht zueinander. Da liegt schwer was im Argen.
Hat man Dich schon für den Physik-Nobelpreis vorgeschlagen? Wenn nicht, dann wird's aber höchste Eisenbahn.

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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von Sempre »

taddeo hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:Einsteins Lehren sind widersprüchlich und passen nicht zueinander. Da liegt schwer was im Argen.
Hat man Dich schon für den Physik-Nobelpreis vorgeschlagen? Wenn nicht, dann wird's aber höchste Eisenbahn.
Einstein hat den Nobelpreis für seine Lichtquantenhypothese erhalten, nicht für die Relativitätstheorien.

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Torsten
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von Torsten »

Sempre hat geschrieben:Huuch! Na so was. Das darf laut Einstein ja gar nicht sein, dass die Gravitationswirkung zwischen Sonne und Erde praktisch instantan ist und nicht vielmehr so lahmarschig wie das Licht.
Es geht noch viel einfacher: Wenn ich einen 600.000 km langen Draht nehme, und das eine Ende mit einem Schalter verbinde, und das andere Ende mit meiner Hand, und dann mit einem schnellen, kräftigen Ruck daran ziehe, dann habe ich Information schneller als Licht übertragen. :doktor:

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Sempre
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von Sempre »

Torsten hat geschrieben:Es geht noch viel einfacher: Wenn ich einen 600.000 km langen Draht nehme, und das eine Ende mit einem Schalter verbinde, und das andere Ende mit meiner Hand, und dann mit einem schnellen, kräftigen Ruck daran ziehe, dann habe ich Information schneller als Licht übertragen. :doktor:
Nein, das geht nicht schneller. Der Draht ist dehnbar, und es dauerte bei einem sehr langen Draht recht lange, bis der Ruck am anderen Ende ankommt. Es gibt auch alternativ kein anderes Material, dessen Dehnbarkeit so gering wäre, dass Du über Lichtgeschwindigkeit kämst.

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Sempre
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von Sempre »

Die elektrostatischen Kräfte nach dem Coulombschen Gesetz wirken instantan, wie man an der Formel sieht:

Bild

Dieses Formel ist bis heute in der Physik anerkannt, während laut Einstein keine Informationsübertragung möglich ist, die schneller als das Licht ist. Elektrostatische Kräfte sind zwar nicht sehr stark und klingen mit der Entfernung schnell ab, aber auf kurze Strecken kann man damit Kraft sowie Information auch in der Praxis unendlich schnell übertragen.
Zuletzt geändert von Sempre am Sonntag 14. Februar 2016, 19:10, insgesamt 1-mal geändert.

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Protasius
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von Protasius »

Sempre hat geschrieben:Die elektrostatischen Kräfte nach dem Coulombschen Gesetz wirken instantan, wie man an der Formel sieht:

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Dieses Formel ist bis heute in der Physik anerkannt, während laut Einstein keine Informationsübertragung möglich ist, die schneller als das Licht ist. Elektrostatische Kräfte klingen zwar mit der Entfernung schnell ab, aber auf kurze Strecken kann man damit Kraft sowie Information unendlich schnell übertragen.
Du unterschlägst eine Vorraussetzung dieser Formel, nämlich die zeitliche Unveränderlichkeit der Ladungsverteilung. Deshalb nennt man es Elektrostatik im Unterschied zur Elektrodynamik.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Sempre
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von Sempre »

Protasius hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:Die elektrostatischen Kräfte nach dem Coulombschen Gesetz wirken instantan, wie man an der Formel sieht:

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Dieses Formel ist bis heute in der Physik anerkannt, während laut Einstein keine Informationsübertragung möglich ist, die schneller als das Licht ist. Elektrostatische Kräfte klingen zwar mit der Entfernung schnell ab, aber auf kurze Strecken kann man damit Kraft sowie Information unendlich schnell übertragen.
Du unterschlägst eine Vorraussetzung dieser Formel, nämlich die zeitliche Unveränderlichkeit der Ladungsverteilung. Deshalb nennt man es Elektrostatik im Unterschied zur Elektrodynamik.
Das trifft nicht zu, die Formel gilt immer. Es treten im Fall der zeitlichen Veränderlichkeit der Ladungsverteilung zwar zusätzlich zu den elektrischen auch magnetische Kräfte auf, die elektrische Coulombkraft aber hört nicht plötzlich auf zu wirken, wenn die Ladungsverteiltung sich ändert. Dementsprechend heißt es in einem Skript von der Uni Kiel:
Uni Kiel hat geschrieben:Das Coulombgesetz beschreibt eine "Fernwirkung" zwischen Ladungen, die beliebig weit voneinander entfernt sein können. Wenn diese Ladungen erst erzeugt werden, bleibt die Frage: wie schnell breitet sich diese Kraftwirkung aus? (Man betrachte als Beispiel die Ionisation eines Atoms, das mehrere Lichtjahre von einer zweiten Ladung entfernt ist - wie schnell "spüren" sie die gegenseitige Coulomb-Wechselwirkung?). Das Bild der Coulombkraft impliziert eine unendliche Ausbreitungsgeschwindigkeit. Dies steht jedoch im Widerspruch zur Speziellen Relativitätstheorie.
http://www.theo-physik.uni-kiel.de/~bon ... cript2.pdf

P.S.: Was sagst Du zur instantanen Gravitation laut der Einsteinschen Feldgleichung für schwache Felder? Ist doch auch ein Widerspruch zur Kraft- und Informationsübertragung mit max. Lichtgeschwindigkeit!?

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Protasius
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von Protasius »

Sempre hat geschrieben:
Protasius hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:Die elektrostatischen Kräfte nach dem Coulombschen Gesetz wirken instantan, wie man an der Formel sieht:

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Dieses Formel ist bis heute in der Physik anerkannt, während laut Einstein keine Informationsübertragung möglich ist, die schneller als das Licht ist. Elektrostatische Kräfte klingen zwar mit der Entfernung schnell ab, aber auf kurze Strecken kann man damit Kraft sowie Information unendlich schnell übertragen.
Du unterschlägst eine Vorraussetzung dieser Formel, nämlich die zeitliche Unveränderlichkeit der Ladungsverteilung. Deshalb nennt man es Elektrostatik im Unterschied zur Elektrodynamik.
Das trifft nicht zu, die Formel gilt immer. Es treten im Fall der zeitlichen Veränderlichkeit der Ladungsverteilung zwar zusätzlich zu den elektrischen auch magnetische Kräfte auf, die elektrische Coulombkraft aber hört nicht plötzlich auf zu wirken, wenn die Ladungsverteiltung sich ändert. Dementsprechend heißt es in einem Skript von der Uni Kiel:
Uni Kiel hat geschrieben:Das Coulombgesetz beschreibt eine "Fernwirkung" zwischen Ladungen, die beliebig weit voneinander entfernt sein können. Wenn diese Ladungen erst erzeugt werden, bleibt die Frage: wie schnell breitet sich diese Kraftwirkung aus? (Man betrachte als Beispiel die Ionisation eines Atoms, das mehrere Lichtjahre von einer zweiten Ladung entfernt ist - wie schnell "spüren" sie die gegenseitige Coulomb-Wechselwirkung?). Das Bild der Coulombkraft impliziert eine unendliche Ausbreitungsgeschwindigkeit. Dies steht jedoch im Widerspruch zur Speziellen Relativitätstheorie.
http://www.theo-physik.uni-kiel.de/~bon ... cript2.pdf
Das von dir zitierte Skript führt dies aus gutem Grund als Problem auf, um dann den Feldbegriff zu motivieren. Wenn man sich das Feld einer Punktladung ansieht und die Kraft auf eine Probeladung in diesem Feld ausrechnet, erhält man die Coulombkraft; das setzt aber voraus, das sich das Feld bis dahin ausgebreitet hat. Im statischen Fall ist das egal, denn die Ausbreitung des Feldes hat sich bereits vor langer Zeit abgespielt (lange ist hier einfach groß gegen c/r). Insofern ist das Coulombsche Gesetz ein Spezialfall für statische oder quasistatische Punktladungen. Genauso erhält man das Newtonsche Gravitationsgesetz als Spezialfall für schwache Gravitation und statische oder quasistatische Punktmassen.

Falls Einstein nicht recht hätte und man durch Galilei- statt Lorentz-Transformationen von einem Inertialsystem ins andere käme, wie erklärst du dir dann all die Experimente, die durch die Relativitätstheorie beschrieben werden? Zum Beispiel gab es in den WIMRE 70er Jahren ein Experiment, bei dem eine Atomuhr in der Economy Class um die Welt geflogen wurde und dann mit einer baugleichen Uhr, mit der sie vor Beginn des Experiments synchronisiert wurde, verglichen wurde; der Unterschied entsprach im Rahmen der Meßgenauigkeit genau der Vorhersage der Relativitätstheorie. Dieselbe Frage habe ich dir oben schon gestellt, und du hast sie übergangen. Die Relativitätstheorie ist unabhängig von der Kosmologie (wie dieses Experiment zeigt), mit dem Isotropieaxiom kannst du dich nicht herausreden.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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