Sollen behinderte Menschen kinderlos bleiben?

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Matti
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Sollen behinderte Menschen kinderlos bleiben?

Beitrag von Matti »

Hallo alle,

die Sunday Times berichtet in ihrer heutigen Ausgabe über den englischen Nobelpreisträgers Sir John Sulston, der behinderte Menschen dazu aufgerufen hat, keine Kinder zu bekommen. Sulston soll in einem Interview mit dem englischen Radiosender BBC 4 ein gehörloses Paar kritisiert haben, das «bewusst» ein gehörloses Baby gezeugt habe. Behinderte Eltern sollten zwar nicht daran gehindert werden, Kinder zu bekommen, meinte der Genetiker und fordert Paare auf zurückhaltend zu sein, wenn es wahrscheinlich ist, ein behindertes Kind zu bekommen. «Ich denke nicht, dass jemand ein eindeutig behindertes Kind in die Welt setzen sollte», wird Sulston zitiert.

Wie ist Eure Meinung dazu? Sollten behinderte Eltern bei zu erwartenden behinderten Kindern generell auf Nachwuchs verzichten? Unterscheidet Ihr nach Schweregrad der Behinderung - wenn ja, was könnten Kriterien sein?
Bin gespannt auf Eure Antworten.

Grüße
Matti
Wer zu spät geht, den bestraft das Leben.

Edith
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Beitrag von Edith »

Ich habe ehrlich gesagt, bereits einen Hals bekommen, als ich die Überschrift las.

Edith
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Re: Sollen behinderte Menschen kinderlos bleiben?

Beitrag von Edith »

Matti hat geschrieben: Wie ist Eure Meinung dazu? Sollten behinderte Eltern bei zu erwartenden behinderten Kindern generell auf Nachwuchs verzichten?

Unterscheidet Ihr nach Schweregrad der Behinderung - wenn ja, was könnten Kriterien sein?
1. Nein
2. Nein, nicht bei dieser Fragestellung.

Drittens... würde ich aber eine solche Entscheidung der Eltern verstehen und akzepieren... aber niemals erzwingen!

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Erich
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Beitrag von Erich »

Sollten behinderte Eltern bei zu erwartenden behinderten Kindern generell auf Nachwuchs verzichten?
das ist lediglich eine Verlagerung der Abtreibung. Die Begründung ist jedoch geblieben und entschieden abzulehnen!
Das Wort ward Fleisch, nicht Kerygma!

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Hallo Matti,

selbstverständlich sollen behinderte Menschen nicht generell auf Kinder verzichten, auch dann nicht, wenn die Gefahr besteht, dass die Kinder ebenfalls behindert sind.

Behinderte Menschen haben die gleichen Rechte wie nicht-behinderte Menschen, dazu gehört auch das Recht auf Elternschaft und vor allem ([Punkt]) darauf, geboren zu werden.

Ich finde die Aussagen von Sir John Sulston ziemlich übel. :(

Gruß
Angelika

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Erich
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Beitrag von Erich »

Erzählt ein Professor seinen Studenten folgende Geschichte:
"Eine Mutter erwartet ein Kind. Sie ist Alkoholikerin, der Vater auch, Eltern leiden an Syphillis, Die Geburten bis jetzt waren Totgeburten oder oder Kinder waren behindert...usw.
Schlussendlich fragt der Professor das Auditorium, ob sie in diesem Fall für eine Abtreibung wären.
Die Studenten beraten und beschliessen einstimmig: "Das Kind hat kein Lebenwertes Leben vor sich, der Fall ist ein Vorzeigefall für die Sinnhaftigkeit einer Abtreibung"
Professor: "Ich gratuliere Ihnen, Sie haben gerade Beethoven umgebracht [Punkt]"
Das Wort ward Fleisch, nicht Kerygma!

Pina Colada
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Beitrag von Pina Colada »

@ Erich

Danke!
Hatte diese story noch bruchstückhaft im Hirn, aber es fehlten wichtige Einzelheiten......

@ all

Selbstverständlich dürfen behinderte Menschen Kinder kriegen.......

Schwierigkeiten sehe ichin der Versorgung der Kinder, wenn die Eltern aufgrund ihrer Behinderung dazu nicht in der Lage sind. Aber da lassen sich Lösungen finden.

Und da hier die Begründung dieses Kerls ja war, dass die kinder eventuell behindert sein könnten, krieg ich auch den schon erwähnten Hals....


Alles Gute
Pina colada

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Erich_D
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Beitrag von Erich_D »

Pina Colada hat geschrieben:@ Erich
Hatte diese story noch bruchstückhaft im Hirn, aber es fehlten wichtige Einzelheiten......
Vorsicht! Das ist nur eine gern erzählte Anekdote, die etwas Wahrheit, aber noch mehr Übertreibung enthält! Die Mutter starb zwar an TBC, war aber zum Zeitpunkt von Beethovens Geburt daran noch nicht erkrankt. Der Vater soll zwar trunksüchtig gewesen sein, die Mutter aber meines Wissens nicht. Beethoven war das zweite Kind, das sie gebar, tatsächlich ist das erste Kind auch keine Todgeburt gewesen, sondern kurz nach der Geburt gestorben (was aber in jenen Zeiten mit hoher Kindersterblichkeit nicht ungewöhnlich war). Auch waren die anderen Kinder (Beethoven hatte zwei Brüder) nicht behindert.
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern sing nicht ihre Lieder. Geh doch in die Oberstadt mach´s wie deine Brüder", so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor."

Edith
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Beitrag von Edith »

und im Übrigen: wenn das nun nicht Beethoven gewesen wäre, sondern Hänschen Klein? Wäre es dann weniger falsch?

Pina Colada
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Beitrag von Pina Colada »

@ Erich D

Schade......Aber danke für die Info ......*Gehirnwiederauswasch*


@ Edith

Natürlich nicht. Aber hier hat man einen Schock-Effekt. Weil bei Beethoven jeder weiss, dass es gut war, dass er gelebt hat......

Micha

Beitrag von Micha »

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Zuletzt geändert von Micha am Freitag 4. Februar 2005, 11:45, insgesamt 1-mal geändert.

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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

War nicht Beethoven in seinen späteren Lebensjahren stocktaub?


Auf was für die Ideen Menschen heutzutage kommen.Zumal Taubheit keine geistige Behinderung ist.Und gibt es nicht auch Kinder die ein funktionierendes Gehör haben, wenn beide Elternteile taub sind?
Und dann solch eine Aussage von einem Wissenschaftler!

Gruß,
Elisabeth

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Erich_D
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Beitrag von Erich_D »

Fichtel-Wichtel hat geschrieben:War nicht Beethoven in seinen späteren Lebensjahren stocktaub?


Auf was für die Ideen Menschen heutzutage kommen.Zumal Taubheit keine geistige Behinderung ist.Und gibt es nicht auch Kinder die ein funktionierendes Gehör haben, wenn beide Elternteile taub sind?
Und dann solch eine Aussage von einem Wissenschaftler!

Gruß,
Elisabeth
Elisabeth, die Geschichte ist nur eine Anekdote.
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern sing nicht ihre Lieder. Geh doch in die Oberstadt mach´s wie deine Brüder", so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor."

Edith
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Beitrag von Edith »

Pina Colada hat geschrieben: @ Edith

Natürlich nicht. Aber hier hat man einen Schock-Effekt. Weil bei Beethoven jeder weiss, dass es gut war, dass er gelebt hat......
hm.... bei den sog. "kids"... die noch nie in einem Konzert waren.... ich meine ein Konzert der klassischen Musik.... wissen die, wer dieser
Beet-wie? eigentlich war?
8)

Den Schock Effekt hat man auch, wenn man am ende, statt Beethoven zu sagen, sagt:

"Und nun stellen Sie sich vor, die fragliche Person, seien Sie selber".
Päng.

Bernd Heinrich Stein

Beitrag von Bernd Heinrich Stein »

Edith hat geschrieben:
Pina Colada hat geschrieben: @ Edith

Natürlich nicht. Aber hier hat man einen Schock-Effekt. Weil bei Beethoven jeder weiss, dass es gut war, dass er gelebt hat......
hm.... bei den sog. "kids"... die noch nie in einem Konzert waren.... ich meine ein Konzert der klassischen Musik.... wissen die, wer dieser
Beet-wie? eigentlich war?
8)
Klar wissen einige gebildete Kids, dass Beethoven so ein Bernhardiner-Hund [Punkt] :ja:

Bernd Heinrich

Edith
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Beitrag von Edith »

Bernd Heinrich Stein hat geschrieben: Klar wissen einige gebildete Kids, dass Beethoven so ein Bernhardiner-Hund [Punkt] :ja:
ah jaa! das ist doch der, der mit den lila Kühen immer auf der Weide spielen... auf dem Grundstück des Mannes, der immer erklärt, wer Ricola erfunden hat....
:kratz:

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Fichtel-Wichtel
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Re: Sollen behinderte Menschen kinderlos bleiben?

Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Matti hat geschrieben:Hallo alle,

die Sunday Times berichtet in ihrer heutigen Ausgabe über den englischen Nobelpreisträgers Sir John Sulston, der behinderte Menschen dazu aufgerufen hat, keine Kinder zu bekommen. Sulston soll in einem Interview mit dem englischen Radiosender BBC 4 ein gehörloses Paar kritisiert haben, das «bewusst» ein gehörloses Baby gezeugt habe. Behinderte Eltern sollten zwar nicht daran gehindert werden, Kinder zu bekommen, meinte der Genetiker und fordert Paare auf zurückhaltend zu sein, wenn es wahrscheinlich ist, ein behindertes Kind zu bekommen. «Ich denke nicht, dass jemand ein eindeutig behindertes Kind in die Welt setzen sollte», wird Sulston zitiert.

Wie ist Eure Meinung dazu? Sollten behinderte Eltern bei zu erwartenden behinderten Kindern generell auf Nachwuchs verzichten? Unterscheidet Ihr nach Schweregrad der Behinderung - wenn ja, was könnten Kriterien sein?
Bin gespannt auf Eure Antworten.

Grüße
Matti
@ErichD! Diese Story ist keine Anekdote!?!

Gruß,
Elisabeth

Petra
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Beitrag von Petra »

Hallo Elisabeth,

Erich D meinte nicht den Eingangsbeitrag von Matti, sondern es ging um folgendes:

Erich hat geschrieben:

>>Erzählt ein Professor seinen Studenten folgende Geschichte:
"Eine Mutter erwartet ein Kind. Sie ist Alkoholikerin, der Vater auch, Eltern leiden an Syphillis, Die Geburten bis jetzt waren Totgeburten oder oder Kinder waren behindert...usw.
Schlussendlich fragt der Professor das Auditorium, ob sie in diesem Fall für eine Abtreibung wären.
Die Studenten beraten und beschliessen einstimmig: "Das Kind hat kein Lebenwertes Leben vor sich, der Fall ist ein Vorzeigefall für die Sinnhaftigkeit einer Abtreibung"
Professor: "Ich gratuliere Ihnen, Sie haben gerade Beethoven umgebracht [Punkt]"<<

Daraufhin hat Erich D. das
hier richtiggestellt.

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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Petra hat geschrieben:Hallo Elisabeth,

Erich D meinte nicht den Eingangsbeitrag von Matti, sondern es ging um folgendes:

Erich hat geschrieben:

>>Erzählt ein Professor seinen Studenten folgende Geschichte:
"Eine Mutter erwartet ein Kind. Sie ist Alkoholikerin, der Vater auch, Eltern leiden an Syphillis, Die Geburten bis jetzt waren Totgeburten oder oder Kinder waren behindert...usw.
Schlussendlich fragt der Professor das Auditorium, ob sie in diesem Fall für eine Abtreibung wären.
Die Studenten beraten und beschliessen einstimmig: "Das Kind hat kein Lebenwertes Leben vor sich, der Fall ist ein Vorzeigefall für die Sinnhaftigkeit einer Abtreibung"
Professor: "Ich gratuliere Ihnen, Sie haben gerade Beethoven umgebracht [Punkt]"<<

Daraufhin hat Erich D. das
hier richtiggestellt.
@Petra!Das hatte ich schon verstanden,daß die Story um Beethoven etwas verschärft wurde,und meine erste Reaktion bezog sich auch auf die Wissenschaftler Story.Daher auch der Abstand zwischen dem BeethovensTaubheitssatz und der weiteren Kommentierung.
Warum Erich_D das eine mit dem anderen vermengt hat,entzieht sich meiner Kenntnis.

Gruß,
Elisabeth

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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Erich_D hat geschrieben:
Fichtel-Wichtel hat geschrieben:War nicht Beethoven in seinen späteren Lebensjahren stocktaub?

(BEZIEHT SICH NUR SO ALLGEMEIN AUF BEETHOVEN
-->ALLGEMEINWISSEN)

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Auf was für die Ideen Menschen heutzutage kommen.Zumal Taubheit keine geistige Behinderung ist.Und gibt es nicht auch Kinder die ein funktionierendes Gehör haben, wenn beide Elternteile taub sind?
Und dann solch eine Aussage von einem Wissenschaftler!

(BEZIEHT SICH AUF DIE EINGANGSSTORY)

Gruß,
Elisabeth
Elisabeth, die Geschichte ist nur eine Anekdote.
Hab mich schon bei diesem Kommentar etwas gewundert.Dachte das wäre klar gewesen, was gemeint.Zumal ich auf den Wissenschaftler Bezug nahm,hätte wohl statt dessen das Wort Nobelpreisträger einsetzen sollen.

Gruß,
Elisabeth

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