Warum haben Christen Angst?

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Maria Magdalena
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Warum haben Christen Angst?

Beitrag von Maria Magdalena »

Hallo,

Seid ich in einen anderen Forum gelesen habe, was Christen gegen den Islam ins Felde führen, beschäftigt mich die Frage:
"Ob sich nicht auch eine Art traurige Gewissheit da hinter versteckt, daß wir Christen, uns zuweit vom rechten Weg begeben haben?
Denn in unseren Kirchen wird die Anzahl der Gläubigen, die ihrer Gottesdienstpflicht nach kommen immer weniger. Moslems, dagegen bauen neue Moscheen, weil der vorhandene Platz nicht mehr reicht.
Auch ist der Glaube bei ihnen im alltäglichen Leben nicht zweitranig, wie bei vielen Christen.
Also würde ich gerne von Ihnen wissen:"Was ist pasiert, daß wir in ehemals christlichen Ländern nicht mehr unseren Glauben an nehmen?
Oder gar mit falsch verstandener Toleranz, so weit gehen, der Öffendlichkeit zu suggerieren "man müße sich schämen Christ zu sein".
Sondern einfach nur gibt es Möglichkeiten mehr Christen Mut zu machen "sich seines Christseins nicht zu schämen?

Eldar
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Beitrag von Eldar »

Ich denke da spielen mehrere Faktoren eine Rolle:

Zum einen ist Deutschland nun einmal kein wirklich katholisches Land. Es mag sich zwar eine relativ große Anzahl zum katholischen Glauben bekennen, ihn aber wirklich auch Leben das tut nur ein sehr geringer Teil.

Zum anderen sind es speziell die Medien in Deutschland und in den anderen europäischen Ländern welche den Glauben täglich spotten. In keinem Islamischen Land wird Gott öffentlich so gespottet wie in unseren ach so christlichen Ländern. Sie die Medien manipuliern die Menschheit, geben ihnen vor was sie zu denken und wie sie zu fühlen haben. Sie machen sich lustig über den Glauben und über Gott selbst und treffen bei der Mehrheit der Deutschen auf euphorisches Gelächter. Die Welt ist krank geworden. Die Götzen von heute befinden sich in jedem christlichen Haus. Und man leistet ihnen gehorsam, denn sie binden uns zu einer individuelllosen, unvollkommenen und gottfernen Schar zusammen. Die Menschen sind nicht nur krank geworden, sondern auch feige. So extrem feige sogar das sie es nicht einmal mehr fertig bringen zu sich selbst zu stehen. Der Widersacher hat uns zu einem kranken, feigen und manipulierbaren Haufen heuchelnder Christen gemacht. Auch durch die Medien....

mfg Eldar

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Maria Magdalena
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Beitrag von Maria Magdalena »

War wie könnte man diesen Prozeß verlangsamen oder gar entgegen wirken?
Denn noch leerer sind ev.-luth. Kirchen, wo manchmal gerade mal 4-5 Leute zum Gottesdienst am Sonntag erscheinen.
Man kann sich vielleicht darüber "freuen", daß es so nicht am Sonntag in unseren Messen aussieht. Nur, wenn ich hier in Bützow eine Werktagsmesse besuche, sind wir auch nur 9-15 Gläubige und ich frage mich"wo sind bitte die Anderen geblieben"?-
Weil ,Medien gibt es doch nicht erst seit gestern. Vor Jahren haben ,trotz der Medien, die Menschen den Weg in die Kirchen gefunden.
Besteht vielleicht die Möglichkeit das Viele die Sache mit der Toleranz so falsch verstanden haben, daß sie meinen" nun nicht mehr nur Christen sein zu dürfen, mit allem was dazu gehört?"

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Mariamante
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Re: Warum haben Christen Angst?

Beitrag von Mariamante »

Seit ich in einen anderen Forum gelesen habe, was Christen gegen den Islam ins Felde führen, beschäftigt mich die Frage:
"Ob sich nicht auch eine Art traurige Gewissheit da hinter versteckt, daß wir Christen, uns zu weit vom rechten Weg begeben haben?
Was uns Christen fehlt, ist eine lebendige Gottesbeziehung und eine innige Liebe zu Jesus Christus. Wenn wir Jesus wirklich liebten, dann wären wir von seiner Liebe erfüllt, würden die Hoffnung ausstrahlen auf die wir bauen - und keinen Widerstand scheuen, Christus zu bekennen. Wie Eldar trefflich anführt, werden wir jedoch von den Medien gegängelt, vom Götzendienst eingenommen und sind versucht "vielen Herren zu dienen".

Die mahnenden Worte Jesu: "Ihr könnt nicht zwei Herren dienen" scheinen wie in den Wind geschrieben und gesprochen. Wenn das Herz geteilt ist, dann ist es nicht jene brennende und eifrige Liebe zu Gott die alles überwindet- sondern dann sind wir gespalten und hin und her gerissen. Diese Uneinheitlichkeit und Lauheit bringt es mit sich, dass wir in einer Art Lethargie oder Gleichgültigkeit verbleiben- auch wenn die christlichen Werte "mit Füssen" getreten werden.
Auch ist der Glaube bei ihnen im alltäglichen Leben nicht zweitranig, wie bei vielen Christen.
Also würde ich gerne von Ihnen wissen:"Was ist pasiert, daß wir in ehemals christlichen Ländern nicht mehr unseren Glauben an nehmen?
Wenn wir unseren Glauben nicht mehr ernst nehmen, dann wird auch uns der "Leuchter von der Stelle gerückt" - und es werden Sekten oder andere Gruppen Vorderhand und Oberwasser bekommen.
Gelobt sei Jesus Christus

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Maria Magdalena
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Beitrag von Maria Magdalena »

@ Mariamante,

Bitte verstehen sie mich nicht falsch, aber dennoch suche ich nach Antworten, wie dies umzukehren ist. Denn ich persönlich finde es sehr traurig, wenn ein Christ nicht mehr weiß, daß es Hoffnung gibt ,durch die Liebe unseres Herren.
Nur frage ich mich halt auch, was ist mit den Kindern von Eltern, die an sie den Glauben nicht weitergeben? Als ich zur Schule ging war Religion Pflichtfach, so hätte ich auch etwas über den Glauben erfahren können, auch ohne meine Eltern. Aber heute ist selbst dieser Weg vielen jungen Menschen versperrt. Warum?
Warum ist es vielen richtig "peinlich"offen zu sagen, daß sie an Gott glauben?
Warum ist Respekt nur eine Einbahnstrasse? Ich darf zwar einen anderen Glauben diesen entgeben bringen , aber nicht den gleichen Respekt für meinen Glauben erwarten . Weshalb nicht?

Pax et bonum!

Eldar
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Beitrag von Eldar »

Bitte verstehen sie mich nicht falsch, aber dennoch suche ich nach Antworten, wie dies umzukehren ist.
Durch beten, fasten und Buße ist dieser Wandel hinauszög- und abschwächbar. Die Zeit allerdings läuft gegen die Menschheit...

mfg Eldar

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Mariamante
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Beitrag von Mariamante »

Bitte verstehen sie mich nicht falsch, aber dennoch suche ich nach Antworten, wie dies umzukehren ist. Denn ich persönlich finde es sehr traurig, wenn ein Christ nicht mehr weiß, daß es Hoffnung gibt ,durch die Liebe unseres Herren.
Da gibt es wohl nur einen konkreten Weg: Bei sich selbst beginnen. Keiner ist eine Insel. Das Beispiel und die Liebe eines lebendigen Christen strahlt aus.
Nur frage ich mich halt auch, was ist mit den Kindern von Eltern, die an sie den Glauben nicht weitergeben? Als ich zur Schule ging war Religion Pflichtfach, so hätte ich auch etwas über den Glauben erfahren können, auch ohne meine Eltern. Aber heute ist selbst dieser Weg vielen jungen Menschen versperrt. Warum?
Warum ist es vielen richtig "peinlich"offen zu sagen, daß sie an Gott glauben?

Um sich von der Menschenfurcht zu befreien braucht es eine echte Gottesfurcht, einen lebendigen Glauben der nicht vom Fernsehen kommt- sondern vom Gebet und der innigen Verbundenheit mit Gott. Ich bin der Meinung, dass die mediale Oberflächlichkeit und die Hektik (auch "Freizeitstress") in unseren Breiten sehr dazu beiträgt, dass die Beziehung zu Gott oberflächlich wird oder abstirbt. Im übrigen bin ich allerdings der Ansicht, dass der Himmel in unserer Zeit auch besondere Gnaden schenkt, um die Menschen zur Umkehr zu bewegen. Und wenn auch das Böse, der Unglaube viel Lärm machen: Von den "kleine Seelen", den Betenden, Büssenden, Sühnenden geht eine Kraft der Erneuerung aus, die uns zu Hoffnung Anlaß geben sollte.Wir dürfen uns nicht in den Glaubenspessimismus treiben lassen. Gerade die Widrigkeiten auf die wir heute stossen sind eine umso größere Herausforderungen. Hindernisse sind dazu da, dass wir daran wachsen- auch im Hinblick auf den Glauben.
Warum ist Respekt nur eine Einbahnstrasse? Ich darf zwar einen anderen Glauben diesen entgeben bringen , aber nicht den gleichen Respekt für meinen Glauben erwarten . Weshalb nicht?
Wo es diesen Einbahnrespekt gibt, halte ich das für eine Versuchung des Teufels.

Pace bene.
Gelobt sei Jesus Christus

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Maria Magdalena
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Beitrag von Maria Magdalena »

@ Mariamante

Ihren beitrag kann ich, für mich persönlich ,nur zu stimmen.
Nur leben wir in Meck-Pom einem Bundesland, wo jeder Christ
mitleidig belächelt wird, da die meisten Bewohner kommunistisch geprägte Atheisten sind. Hier stossen sie selbst mit gelebten Glauben nur auf Unverständnis und versuchen sie gar noch in der Schule die Frage zu stellen "ob es die Möglichkeit der Einrichtung des Religionsunterrichtes gibt", stehen sie einer Wand des Hohns gegenüber. wobei ich einräumen muß, daß es nicht immer nur die Lehrer sind , die sie als "Bewohner eines anderen Sternes" betrachten. Weit schlimmer sind die Eltern der jungen Menschen, die selbst vor Handgreiflichkeiten nicht zurück schrecken.
Und hierum dreht sich im Grunde meine Frage "Wie man dies jungen Menschen trotzdem auch als "normal" Christ erreichen kann ?

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Mariamante
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Beitrag von Mariamante »

@ Sylvia
Ihren beitrag kann ich, für mich persönlich ,nur zu stimmen.
Nur leben wir in Meck-Pom einem Bundesland, wo jeder Christ
mitleidig belächelt wird, da die meisten Bewohner kommunistisch geprägte Atheisten sind.
Ein Leben in der Diaspora kann eine große Herausforderung sein. Ich persönlich bin überzeugt, dass der Glaube gerade auch an Hindernissen wachsen kann. Und Gott hat seinen Propheten Mühen wahrlich nicht erspart.
Hier stossen sie selbst mit gelebten Glauben nur auf Unverständnis und versuchen sie gar noch in der Schule die Frage zu stellen "ob es die Möglichkeit der Einrichtung des Religionsunterrichtes gibt", stehen sie einer Wand des Hohns gegenüber. wobei ich einräumen muß, daß es nicht immer nur die Lehrer sind , die sie als "Bewohner eines anderen Sternes" betrachten.
Da ich in meiner Umgebung auch mal mit Atheisten und Menschen sehr konkret zu tun hatte, die auf Glaube und Kirche mehr höhnen als sich wirklich mit den Evangelien, der Lehre der Kirche auseinander zu setzen braucht es hier Gebet, Geduld, der Hilfe des Heiligen Geistes und einer konsequenten Liebe. Ich habe dabei manchmal hinter der Maske von Spott und Zynismus Achtung dafür erlebt, wenn man sich von den Spötteleien nicht abbringen ließ. Auch wenn es nicht immer offensichtlich ist gehen von der eigenen Treue auch in einer Umgebung wo gespottet wird sehr starke positive Impulse aus.
Weit schlimmer sind die Eltern der jungen Menschen, die selbst vor Handgreiflichkeiten nicht zurück schrecken.
Und hierum dreht sich im Grunde meine Frage "Wie man dies jungen Menschen trotzdem auch als "normal" Christ erreichen kann ?
Das Gebet und die Werke der Barmherzigkeit sind große Kräfte, mit denen man "Berge versetzen " kann. Durch innige Gebete und ein starkes Gottvertrauen können wir mehr bewirken als wir ahnen. Greifen wir daher zu diesen übernatürlichen Mitteln.
Gelobt sei Jesus Christus

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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Mariamante schrieb:
Um sich von der Menschenfurcht zu befreien braucht es eine echte Gottesfurcht

Brauchen wir Furcht? Ängste sind ein natürliches Phänomen, das uns vor Schaden schützen soll. Aber die unkontrollierbare Furcht vor Gottes Strafe hat, so sehe ich es, die Menschen eher gelähmt denn gefördert.

Genau dieses strafende Gottesbild hält vielleicht viele davon ab, zu den Gottesdiensten zu kommen. Ich erinnere mich an eine Mitternachtsmesse, in der der Priester ein Stunde lang mit erhobenem Zeigefinger drohte... wenn Du... dann wirst Du.....

Es gibt meiner Meinung nach auch ein anderes Gottesbild.

Pierre
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Edi
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Beitrag von Edi »

Pierre hat geschrieben:Mariamante schrieb:
Um sich von der Menschenfurcht zu befreien braucht es eine echte Gottesfurcht

Brauchen wir Furcht? Ängste sind ein natürliches Phänomen, das uns vor Schaden schützen soll. Aber die unkontrollierbare Furcht vor Gottes Strafe hat, so sehe ich es, die Menschen eher gelähmt denn gefördert.

Genau dieses strafende Gottesbild hält vielleicht viele davon ab, zu den Gottesdiensten zu kommen. Ich erinnere mich an eine Mitternachtsmesse, in der der Priester ein Stunde lang mit erhobenem Zeigefinger drohte... wenn Du... dann wirst Du.....

Es gibt meiner Meinung nach auch ein anderes Gottesbild.

Pierre
Gottesfurcht ist doch etwas ganz anderes und nicht mit Angst zu verwechseln, denn Gottesfurcht hat auch etwas mit der Liebe zu Gott zu tun.

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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Edi hat geschrieben: Gottesfurcht ist doch etwas ganz anderes und nicht mit Angst zu verwechseln, denn Gottesfurcht hat auch etwas mit der Liebe zu Gott zu tun.
Liebe und Furcht schließen einander aus.

Pierre
Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich

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asderrix
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Beitrag von asderrix »

Pierre hat geschrieben:
Edi hat geschrieben: Gottesfurcht ist doch etwas ganz anderes und nicht mit Angst zu verwechseln, denn Gottesfurcht hat auch etwas mit der Liebe zu Gott zu tun.
Liebe und Furcht schließen einander aus.

Pierre
Ui, dann bist du also auch gegen Ehrfurcht?

Christian
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Beitrag von Christian »

Liebe Sylvia ,

Christen brauchen keine Angst zu haben , denn wir wissen das "ER bei uns ist " Gott nennt alles was er schuf beim Namen. Die Zahl der Jünger Christi wird zwar geringer doch sollten wir niemals vergessen " Wo zwei oder drei in meinen Namen versammelt sind bin ich unter Euch".

Sollen wir Angst haben , wenn der Herr bei uns ist ? Ich denke nicht!!

Gelobt sei Jesu Christi
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque

MonaLisa
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Beitrag von MonaLisa »

Jesus Christus:
In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden!

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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

asderrix hat geschrieben:
Ui, dann bist du also auch gegen Ehrfurcht?
Solltest Du nicht wissen, dass Ehrfurcht (eher Respekt, Hochachtung) einen ganz anderen Sinn hat wie Furcht = Angst?

Pierre
Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Pierre hat geschrieben:Furcht = Angst
Na, Peter, dann weißt Du doch aber auch, daß Gottesfurcht eben nicht Angst ist. Versuch's mal mit Psalm 111. Die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang. Ohne Gottesfurcht keine Weisheit.
ἐὰν γὰρ ἀποϑάνῃ ἄνϑρωπος, ζήσεται συντελέσας ἡμέρας τοῦ βίου αὐτοῦ· ὑπομενῶ, ἕως ἂν πάλιν γένωμαι.

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asderrix
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Beitrag von asderrix »

Pierre hat geschrieben:
asderrix hat geschrieben:
Ui, dann bist du also auch gegen Ehrfurcht?
Solltest Du nicht wissen, dass Ehrfurcht (eher Respekt, Hochachtung) einen ganz anderen Sinn hat wie Furcht = Angst?

Pierre
Da widerspreche ich aufs entschiedenste, Ehrfurcht und Gottesfurcht sind aufs engste verwand, und zwar ist bei beiden die Anerkennung einer Autorität, die Grundlage, Ehrfurcht vor der Regierung, vor Eltern, ist mit Achtung verbunden, genau wie die Ehrfurcht vor dem Schöpfer alles Lebens, beides ist nicht von Angst geprägt.

lg
asder

Christian
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Beitrag von Christian »

Pierre hat geschrieben:
asderrix hat geschrieben:
Ui, dann bist du also auch gegen Ehrfurcht?
Solltest Du nicht wissen, dass Ehrfurcht (eher Respekt, Hochachtung) einen ganz anderen Sinn hat wie Furcht = Angst?

Pierre
Nöö , ich weiß ER ist bei mir
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque

Uwe Schmidt
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Re: Warum haben Christen Angst?

Beitrag von Uwe Schmidt »

Sylvia hat geschrieben:Hallo,

Seid ich in einen anderen Forum gelesen habe, was Christen gegen den Islam ins Felde führen, beschäftigt mich die Frage:
"Ob sich nicht auch eine Art traurige Gewissheit da hinter versteckt, daß wir Christen, uns zuweit vom rechten Weg begeben haben?
Denn in unseren Kirchen wird die Anzahl der Gläubigen, die ihrer Gottesdienstpflicht nach kommen immer weniger. Moslems, dagegen bauen neue Moscheen, weil der vorhandene Platz nicht mehr reicht.
Auch ist der Glaube bei ihnen im alltäglichen Leben nicht zweitranig, wie bei vielen Christen.
Also würde ich gerne von Ihnen wissen:"Was ist pasiert, daß wir in ehemals christlichen Ländern nicht mehr unseren Glauben an nehmen?
Oder gar mit falsch verstandener Toleranz, so weit gehen, der Öffendlichkeit zu suggerieren "man müße sich schämen Christ zu sein".
Sondern einfach nur gibt es Möglichkeiten mehr Christen Mut zu machen "sich seines Christseins nicht zu schämen?


Naja, das Hauptproblem in unserer aufgeklärten Gesellschaft ist eben, dass Gott nicht beweisbar ist - und bei uns zählen halt nur harte Fakten, wir sind eigentlich immer noch Positivisten, die nur gelten lassen, was man empirisch feststellen kann.
Deswegen kann man außerhalb der Kirche nicht mit Gott oder Glaube argumentieren, was halt schon seine Auswirkungen hat.
Der Islam ist bei uns dagegen in der Minderheit. Und das bewirkt bei den Türken & Arabern in Deutschland, dass sie die Reihen schließen müssen, keine Eigenkritik üben können, weil sie genau wissen, dass sie das nur noch weiter schwächen würde.

Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Pierre hat geschrieben:
Edi hat geschrieben: Gottesfurcht ist doch etwas ganz anderes und nicht mit Angst zu verwechseln, denn Gottesfurcht hat auch etwas mit der Liebe zu Gott zu tun.
Liebe und Furcht schließen einander aus.

Pierre


Sicherlich, aber "Furcht" steht ja in der Bibel auch für "Ehrfurcht" und "Respekt".

Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Pierre hat geschrieben:
asderrix hat geschrieben:
Ui, dann bist du also auch gegen Ehrfurcht?
Solltest Du nicht wissen, dass Ehrfurcht (eher Respekt, Hochachtung) einen ganz anderen Sinn hat wie Furcht = Angst?

Pierre

Das ist halt nur ein veralteter Ausdruck, sieh doch mal in einem deutschen Wörterbuch nach, da dürftest du auch die Bedeutung "Respekt" für "Furcht" finden.

Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Sylvia hat geschrieben:War wie könnte man diesen Prozeß verlangsamen oder gar entgegen wirken?
Denn noch leerer sind ev.-luth. Kirchen, wo manchmal gerade mal 4-5 Leute zum Gottesdienst am Sonntag erscheinen.
Man kann sich vielleicht darüber "freuen", daß es so nicht am Sonntag in unseren Messen aussieht. Nur, wenn ich hier in Bützow eine Werktagsmesse besuche, sind wir auch nur 9-15 Gläubige und ich frage mich"wo sind bitte die Anderen geblieben"?-
Weil ,Medien gibt es doch nicht erst seit gestern. Vor Jahren haben ,trotz der Medien, die Menschen den Weg in die Kirchen gefunden.
Besteht vielleicht die Möglichkeit das Viele die Sache mit der Toleranz so falsch verstanden haben, daß sie meinen" nun nicht mehr nur Christen sein zu dürfen, mit allem was dazu gehört?"


Wir müssen die bösen Fernsehsender verbieten und christliche Programme über den Äther schicken. Überhaupt muss in diesem Staat einmal aufgeräumt werden.

Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Sylvia hat geschrieben:@ Mariamante

Ihren beitrag kann ich, für mich persönlich ,nur zu stimmen.
Nur leben wir in Meck-Pom einem Bundesland, wo jeder Christ
mitleidig belächelt wird, da die meisten Bewohner kommunistisch geprägte Atheisten sind. Hier stossen sie selbst mit gelebten Glauben nur auf Unverständnis und versuchen sie gar noch in der Schule die Frage zu stellen "ob es die Möglichkeit der Einrichtung des Religionsunterrichtes gibt", stehen sie einer Wand des Hohns gegenüber. wobei ich einräumen muß, daß es nicht immer nur die Lehrer sind , die sie als "Bewohner eines anderen Sternes" betrachten. Weit schlimmer sind die Eltern der jungen Menschen, die selbst vor Handgreiflichkeiten nicht zurück schrecken.
Und hierum dreht sich im Grunde meine Frage "Wie man dies jungen Menschen trotzdem auch als "normal" Christ erreichen kann ?


Die DDR-Deutschen sterben bald aus, da würde ich mir keinen Kummer machen.

John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

Eldar hat geschrieben:Zum anderen sind es speziell die Medien in Deutschland und in den anderen europäischen Ländern welche den Glauben täglich spotten.
Diese Erklärung halte ich für fragwürdig, zumal ich aus Erfahrung sagen kann, dass es in Amerika ebenso viel Spott und Häme in den Medien gegenüber Religion gibt -- aber trotzdem sind die Besucherzahlen in den Kirchen weitaus höher als in Deutschland, Tendenz steigend (wobei die protestantischen Freikirchen den Großteil dieser Steigerung ausmachen, genau wie in Deutschland). Amerika hat zudem eine deutlich stärkere Trennung zwischen Glauben bzw. Kirche und Staat als in Deutschland -- ein Kirchensteuersystem oder staatsrechtliche Eingriffe im Kirchenrecht wäre dort verfassungsrechtlich undenkbar, d.h. dieses Wachstum geschieht weitgehend ohne staatliches Mitwirken oder Unterstützung. Auch in Deutschland sieht man nennenswertes Wachstum nur noch bei den Freikirchen.

In den USA gibt es Mega-Gemeinden, die ganze Stadien mit ihren Besuchern füllen können, obwohl man sie gerne in Fernseh-Programmen wie "The Simpsons" oder "Family Guy" parodiert. Also das alles den Medien in die Schuhe zu schieben ist glaube ich falsch und viel zu einfach -- die Probleme der Großkirchen sind m.M.n. eher hausgemacht. Mosleme und Freikirchen dagegen haben es scheinbar geschafft, im Alltag relevant zu zu sein, und das hört man von deren Angehörigen in Gesprächen immer wieder.

Ein weiteres (m.M.n. positives) Beispiel ist Taizé. Dort wird nicht über obskure christologische Fragen gesprochen, sondern es wird einfach geglaubt und gefeiert. Diese schlichte und einfache Form des Glaubensausdrucks -- wie auch von Freikirchen und z.T. von Moslemen vertreten -- scheint den meisten gewöhnlichen Menschen im Inneren eher anzusprechen, als jede Diskussion über Kirchenrecht, Bischofsamt oder Sakramentlehre.

Cheers,

John
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Maria Magdalena
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@ Christian

Beitrag von Maria Magdalena »

Lieber Christian,

Ich habe eigendlich selbst keine Angst. Nur tut es weh zu sehen, wie andere Menschen, ohne diese unendliche Freude über die Liebe Gottes zu uns Menschen, leben müssen. Dass sie weder wissen, noch zum Teil annehmen können, dass Er uns liebt! Trotz unser Fehler und Schwächen.
Es ist so, als ob du einen grossen Schatz bekommen hast, diesen einfach aus deiner Freude teilen möchtest und alle rennen fort anstatt sich beschenken zu lassen. Tja und du bekommst für ihr merkwürdiges Verhalten nur irgendwelche oberflächliche Ausreden zu hören.

Lieben Grüss
Sylvia

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Maria Magdalena
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@ Uwe Schmidt

Beitrag von Maria Magdalena »

Leider ist es nicht ganz so. Denn ulkiger Weise sind die, die noch Kleinkinder waren noch "mehr DDR- Bürger" als so macher der diesen Staat noch erlebt hat. Es ist zwar ein Paradox, aber auch Realität.

Lieben Gruss
Sylvia

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Maria Magdalena
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Beitrag von Maria Magdalena »

Lieber John,

Da ich etwas neugierig bin, habe ich mich auch mit ehemaligen Freikirchlern unterhalten. Und, ohne dass ich nun eine Freikirche abwerten möchte, kam von ihnen fast übereinstimmend die Aussage, dass ihr Ego "gestreichelt wurde" indem sie sehr schnell "wichtige Aufgaben" übernahmen. Oder erst zum gemeinsamen Gebet eingeladen wurden, aber nach recht kurzer Zeit der Freikirche beitretten sollten. Und wenn nicht, beim Gebet in der Gemeinde unerwünscht waren, frage ich mich um was es im Grunde geht? Um seinen weg zu Gott zu finden? Oder nur darum, dass man freikirchler wird?
Denn von meinen Gesprächespartner erfuhr ich, dass sie heute grosse Schwierigkeiten haben überhaupt noch zu glauben. Was doch sehr schade ist.
LG Sylvia

John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

Hi Sylvia,
Sylvia hat geschrieben:Da ich etwas neugierig bin, habe ich mich auch mit ehemaligen Freikirchlern unterhalten. Und, ohne dass ich nun eine Freikirche abwerten möchte, kam von ihnen fast übereinstimmend die Aussage, dass ihr Ego "gestreichelt wurde" indem sie sehr schnell "wichtige Aufgaben" übernahmen.
Also wenn ich es mir so erlauben darf, 'zwischen den Zeilen' entnehme ich Deinem Beitrag die Aussage, dass die Gemeindemitglieder der Freikirchen -- so Deine Beispiele -- s.z.s. qualitativ schlechter seien, d.h. sie verspüren keine geistliche Vertiefung ihres Glaubens. Das würde ich nicht mal bestreiten: im Gegenteil, meine Erfahrung sagt das auch.

Aber: Die meisten Kirchenmitglieder, die ich kenne, egal welcher Herkunft oder Konfession (auch Römisch-Katholiken), sind heutzutage genau so. Nur wenige geben sich die Mühe, sich mit dem Glauben ernsthaft zu befassen. (Sollen sie auch nicht, meine ich, aber das ist ein anderes Thema -- s.u.)

Der Unterschied ist jedoch, dass die Freikirchen -- aber auch ökumenische Bewegungen wie Taizé -- es tatsächlich schaffen, Menschen dazu zu bringen, die Kirche überhaupt (und zwangslos und freiwillig!) zu besuchen. Dagegen können die Großkirchen, ob in Deutschland oder Amerika...äh...jede Menge Sitzplatz anbieten. Die Römisch-Katholiken haben nur die eingebaute Bremse des Sonntagspflichts und semel Catholicus, semper Catholicus -- gäbe es das nicht, würde es bei der rkK genau so aussehen, wie bei der EKD, da bin ich mir sicher. Qualitativ werden die Besucher dadurch nicht besser.

Daher bin ich der Auffassung, dass Theologie und Ekklesiologie und so weiter alles schön und gut sind, aber sie bringen mit sich das erhebliche Risiko, dass wir -- wie im NT die Sadducäer und Pharisäer -- völlig am Thema vorbei reden, und die eigentliche Botschaft Christi damit ausblenden vor lauter Kleinkariertheit und Details. Wollen wir Christen die Menschen erreichen, müssen wir aufhören, sich über Realpräsenz oder Ekklesiologie zu streiten und uns lieber mit der Frohen Botschaft in ihren Kernaussagen beschäftigen -- und wie wir diese Botschaft wirksam verkünden.

Cheers,

John
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Maria Magdalena
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Beitrag von Maria Magdalena »

Hi John,

Da gebe ich Dir schon recht. Nur geht ( so denke ich) es doch auch beim Weitergeben der Frohen Botschaft darum, dass Sie nicht nur oberflächlich angenommen wird. Sondern ins das Herz des " Zuhörers" gelangt.
Und hier ist für mich halt die offene Frage," wie kann man heute auch als Laie seinen Nächsten die Frohe Botschaft nahe bringen, ohne sie als "Mittel zum Zweck" zu missbrauchen?

Denn leider gibt es nicht überall Christen, die so von Herzen glauben wie in Taize`. Zu den Freikirchen kann ich in diesen Punkt nichts sagen, weil ich durch die geführten Gespräche nicht ohne eine art Bewehrhaltung bin.
Lieben Gruss Sylvia

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asderrix
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Beitrag von asderrix »

dass die Gemeindemitglieder der Freikirchen -- so Deine Beispiele -- s.z.s. qualitativ schlechter seien, d.h. sie verspüren keine geistliche Vertiefung ihres Glaubens.
Leute was kennt ihr nur für Freikirchen?

Mal abgesehen davon, dass ich nicht weis nach welchen Qualitätsstandards hier bewertet wird, die geistliche Vertiefung den freikirchlichen Christen abzusprechen macht mich fast sprachlos.

Das ist ja gerade das, was der Grund war, warum Christen aus den Großkirchen Freikirchen gründeten.

Das ist das, was sehr stark betont wird, die Beschäftigung mit dem Wort Gottes, der Austausch in den Bibelstunden, der Besuch von Hauskreisen, in dem aktuelle theologische Fragen besprochen werden, eine systematische Behandlung wichtiger Glaubensinhalte.

Sollte das Thema weiter besprochen werden, sollten wir das aber in der Klausnerei tun.

lg
asder

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Linus
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Beitrag von Linus »

Ich gestehe Brüdergemeinden kenne ich nicht, Asder, aber im mir bekannten freikirchlichen (Un-)Krautgarten (pfingstlerisch bis evangelikale Freikirchen) geht es teilweise sehr oberflächlich zu
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

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