Überbevölkerung

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Miranda
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Überbevölkerung

Beitrag von Miranda »

Wie seht ihr das: die Welt ist überbevölkert und es kommt zu einer immer größeren Überbevölkerung. Es heißt aber, dass Jesus jeden einzelnen Menschen persönlich liebt. Wie verträgt sich das? Ist die Überbevölkerung gottgewollt?

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Linus
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Beitrag von Linus »

Der Psalmist(Ps 127,4-5) hat geschrieben:Wie Pfeile in der Hand des Kriegers so sind Söhne aus den Jahren der Jugend. Wohl dem Mann der mit ihnen den Köcher gefüllt hat, im Rechtsstreit mit ihren Feinden scheitern sie nicht.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

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Werner001
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Beitrag von Werner001 »

Linus hat geschrieben:
Der Psalmist(Ps 127,4-5) hat geschrieben:Wie Pfeile in der Hand des Kriegers so sind Söhne aus den Jahren der Jugend. Wohl dem Mann der mit ihnen den Köcher gefüllt hat, im Rechtsstreit mit ihren Feinden scheitern sie nicht.
... hmmm, allerdings sind ja die Zeiten vorbei, wo man für einen "Rechtsstreit" möglichst viele Söhne brauchte die dem Kontrahenden den Schädel einschlugen.....

Werner

Raphael

Re: Überbevölkerung

Beitrag von Raphael »

@ Miranda
Miranda hat geschrieben:Wie seht ihr das: die Welt ist überbevölkert und es kommt zu einer immer größeren Überbevölkerung.
Meiner Ansicht nach ist die Erde bevölkert, aber nicht überbevölkert! :roll:
Miranda hat geschrieben:Es heißt aber, dass Jesus jeden einzelnen Menschen persönlich liebt. Wie verträgt sich das?
Das verträgt sich in der Weise, daß es auf der Erde nicht mehr Menschen gibt als gottgewollt ist/war.
Die Tendenz geht vielmehr dahin, daß es weniger Menschen als gottgewollt gibt, da die Menschheit seit Kain's Zeiten die absolut unziemliche Angewohnheit hat, sich gegenseitig "den Schädel einzuschlagen".
Derlei Methoden sind heutzutage ausgefeilter und perfider geworden ... :sauer:
Miranda hat geschrieben:Ist die Überbevölkerung gottgewollt?
Siehe oben!

GsJC
Raphael

Petra
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Beitrag von Petra »

Warum soll die Welt überbevölkert sein? Nahrung gäbe es doch genug für alle, wenn sie gerecht verteilt würde (und nicht z.T. vernichtet).

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Edi
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Beitrag von Edi »

Petra hat geschrieben:Warum soll die Welt überbevölkert sein? Nahrung gäbe es doch genug für alle, wenn sie gerecht verteilt würde (und nicht z.T. vernichtet).
Richtig. Wenn man mal nur die Weltgetreidernte pro Jahr nimmt und durch die Gesamtzahl aller Menschen dividiert, kommt pro Kopf und Tag soviel heraus, dass genug da wäre. Dabei gibt es nicht nur Getreide zum Essen.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Werner001 hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:
Der Psalmist(Ps 127,4-5) hat geschrieben:Wie Pfeile in der Hand des Kriegers so sind Söhne aus den Jahren der Jugend. Wohl dem Mann der mit ihnen den Köcher gefüllt hat, im Rechtsstreit mit ihren Feinden scheitern sie nicht.
... hmmm, allerdings sind ja die Zeiten vorbei, wo man für einen "Rechtsstreit" möglichst viele Söhne brauchte die dem Kontrahenden den Schädel einschlugen.....

Werner
Wo und seit wann? :D Liest du keine Zeitung?

im Übrigen http://www.kath.net/detail.php?id=12491
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Henry44
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Überbevölkerung

Beitrag von Henry44 »

Zu dieser Frage zwei Anmerkungen:

1) Natürlich hat die Erde Grenzen ihrer Aufnahmefähigkeit. In keinem endlichen System kann es dauerndes Wachstum geben, das gilt auch für die Wirtschaft.

Jetzt gehen wir mit unseren Firmen in Länder, wo noch Wachstum möglich ist, aber das verschiebt das Problem nur in die Zukunft, ohne es zu lösen. Wir werden ein Wirtschaftssystem brauchen, das ein Gleichgewicht anzielt, ein anderes kann nicht auf Dauer funktionieren.

Wann die Grenzen des Wachstums erreicht sind, darüber streiten die Gelehrten. Aber, auch der sparsamst lebende Mensch belastet die Biosphäre.

Wo gibt es genug Raum, Wasser, umweltfreundliche Energie usw. ? Schon jetzt z.B. ist gutes Wasser in Ballungsräumen knapp und nicht nur dort.

2) Jeder, der sich ernsthaft mit Entwicklung befasst hat, weiß, dass es sehr einfach klingt, man müsse nur die Nahrungsmittel anders verteilen und schon wäre das Hungerproblem gelöst.

Abgesehen von den sehr schwer zu lösenden Transport- und Lagerproblemen und der allgegenwärtigen Korruption, die gut gemeinte Gratis-Verteilung hat schon massive Zerstörungen der einheimischen Wirtschaften bewirkt.

Wer kauft noch die Hirse der einheimischen Bauern, wenn er das Getreide aus den USA umsonst bekommt?

Wer kauft die Kleider aus der örtlichen Produktion, wenn gespendete Kleider aus Europa verteilt werden?

3) Wer wird die Produkte bezahlen, die verteilt werden sollen?
Wir schaffen es nicht einmal in den reichen Ländern, jedem Obdachlosen eine Bleibe zu geben.

4) Vordringlich wären gerechte Austauschverhältnisse mit den Entwicklungsländern, aber auch diese sind nicht auf einfache Weise zu erreichen. Sollen unsere Bauern alle zum Aufgeben gezwungen werden, weil billige Lebensmittel importiert werden?

Zu einer Verbesserung der Austauschverhältnisse kann man beitragen, wenn man Ware aus fairem Handel kauft und für diese mehr bezahlt.

Alles, was irgendjemandem gegeben wird, der dafür nichts geleistet hat, sei es, dass er nicht gekonnt hat, sei es, dass er nicht gewollt hat, muss einem Anderen weggenommen werden, in der Regel in Form von Steuern. Oder der Andere schenkt etwas her, also Finanzierung durch Spenden.

Leider sind alle diese Zusammenhänge ungeheuer komplex. Jeder Eingriff hat Folgen anderswo.

Allen einen schönen Abend.

Henry44
Und wenn ich auch wandere durchs finstere Tal, so fürcht ich kein Unglück, denn du, Herr, bist bei mir.

Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Man müsste mal genau definieren, was nun Überbevölkerung ist. So weit ich informiert bin verlangsamt sich der Anstieg der Weltbevölkerung. Gut, wenn die natürlichen Ressourcen knapp würden, wäre ein Problem gegeben. Ich denke nicht, dass es so weit kommt.
Grundsätzlich scheint mir Überbevölkerung ein Kampfbegriff des alten Club of Rome zu sein. Damit lässt sich allerhand Stimmung machen: pro abortion, for instance.
Weiter: Das Nahrungsproblem könnte sicher auch durch eine gerechtere Verteilung gelöst werden. Interessant ist aber, dass in Ländern mit freier Marktwirtschaft das Problem der Beschaffung von Nahrungsmitteln nicht mehr sehr virulent ist.
Darüberhinaus: Die Hysterie im Zusammenhang mit genetisch veränderten Nahrungsmitteln kostet Menschenleben. Golden rice z.B. wäre für die Reisbauern in armen asiatischen Ländern eine ideale Möglichkeit, den Vitaminmangel, der durch einseitige Ernährung mit Reis hervorgerufen wird, zu verhindern.

Ergo: Überbevölkerung ist ein Scheinproblem und die Angst vor ihr wird m.E. von sinistren Kreisen im Westen geschürt.

Petra
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Beitrag von Petra »

Tacitus hat geschrieben:Man müsste mal genau definieren, was nun Überbevölkerung ist. So weit ich informiert bin verlangsamt sich der Anstieg der Weltbevölkerung. Gut, wenn die natürlichen Ressourcen knapp würden, wäre ein Problem gegeben. Ich denke nicht, dass es so weit kommt.
Grundsätzlich scheint mir Überbevölkerung ein Kampfbegriff des alten Club of Rome zu sein. Damit lässt sich allerhand Stimmung machen: pro abortion, for instance.
Weiter: Das Nahrungsproblem könnte sicher auch durch eine gerechtere Verteilung gelöst werden. Interessant ist aber, dass in Ländern mit freier Marktwirtschaft das Problem der Beschaffung von Nahrungsmitteln nicht mehr sehr virulent ist.
Darüberhinaus: Die Hysterie im Zusammenhang mit genetisch veränderten Nahrungsmitteln kostet Menschenleben. Golden rice z.B. wäre für die Reisbauern in armen asiatischen Ländern eine ideale Möglichkeit, den Vitaminmangel, der durch einseitige Ernährung mit Reis hervorgerufen wird, zu verhindern.

Ergo: Überbevölkerung ist ein Scheinproblem und die Angst vor ihr wird m.E. von sinistren Kreisen im Westen geschürt.
[schild=4 fontcolor=FF0000 shadowcolor=C0C0C0 shieldshadow=1]So isses![/schild]

(Bis auf das mit den genveränderten Lebensmitteln. Das ist doch Gottspielen im Anfangsstadium. Mit der vorgeschobenen Begründung humanitärer Hilfe. :/ )

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Edi
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Beitrag von Edi »

Tacitus hat geschrieben:Darüberhinaus: Die Hysterie im Zusammenhang mit genetisch veränderten Nahrungsmitteln kostet Menschenleben. Golden rice z.B. wäre für die Reisbauern in armen asiatischen Ländern eine ideale Möglichkeit, den Vitaminmangel, der durch einseitige Ernährung mit Reis hervorgerufen wird, zu verhindern.
Hierzu eine Antwort

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Miranda hat geschrieben:die Welt ist überbevölkert …
Nein, im Gegenteil.
Miranda hat geschrieben:… und es kommt zu einer immer größeren Überbevölkerung
Im Gegenteil, der Wachstumstrend hat sich längst umgekehrt, und es droht eine Bevölkerungsimplosion mit verheerenden Konsequenzen.
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Miranda
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Beitrag von Miranda »

Danke für deine ausführliche und gute Darlegung, Henry 44!

Henry44
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Überbevölkerung

Beitrag von Henry44 »

Mir fehlten nur konkrete Antworten auf konkrete Fragen, Miranda.

Auch die Feststellung von Robert, dass sich die Bevölkerungsentwicklung umgekehrt hätte, trifft nur auf einen Teil der Welt zu, nämlich auf den industrialisierten und jetzt auch auf China, nicht aber auf viele andere Länder vor allem in Asien und in Südamerika.

Es gibt keine einfachen Antworten auf komplexe Sachverhalte, ich kenne sie jedenfalls nicht.

Schönen Abend.

Henry44
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Uwe Schmidt
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Re: Überbevölkerung

Beitrag von Uwe Schmidt »

Miranda hat geschrieben:Wie seht ihr das: die Welt ist überbevölkert und es kommt zu einer immer größeren Überbevölkerung. Es heißt aber, dass Jesus jeden einzelnen Menschen persönlich liebt. Wie verträgt sich das? Ist die Überbevölkerung gottgewollt?


Warum um Gottes Willen sollte denn die Welt überbevölkert sein? Weil es der Club of Rome und der Club of Budapest sagen (wo von v. Weizsäcker, Gorbatschow und Peter Gabriel sitzen)? Beides sind Rockefeller-Kissinger-Einrichtungen zur Wahrung der Interessen der Hochfinanz. Kissinger hat es sogar einmal Ende der 70-er in einem seiner Bücher geschrieben, warum der Westen die Bevölkerung in den Entwicklungsländern reduzieren muss. Es gebe 4 Gründe:
1. Starke Bevölkerungszunahme birgt die große Gefahr in sich, dass die bestehenden prowestlichen Regierungen von einer jungen dynamischen Generation hinweggefegt werden (wie im Iran geschehen)
2. die armen Länder verbrauchen dann zuviele Rohstoffe, die eigentlich den reichen Ländern vorbehalten bleiben sollen
3. Westliche Investionen werden gefährdet
4. Ein großes, wachsendes Volk stärkt ein armes Land und bekommt
mehr Gewicht im internationalen Kontext

Das sind die wahren Gründe, liebe Miranda, für das Märchen von der "Überbevölkerung" - Wissenschaftler, die vor Überbevölkerung warnen, sind nach meiner Meinung entweder abhängig von den Mächtigen dieser Welt oder aber gekauft.

Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

@Harry44
Auch die "Grenzen des Wachstums" sind so ein Mythos: durch Technik können wir praktisch bis ins Unendliche wachsen. Die Umweltbewegung wurde von der Wall Street in Umlauf gebracht, hauptsächlich um die Bevölkerung in den armen Ländern zu reduzieren.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Die Frage ist, was man unter Überbevölkerung versteht: Das man zuwenig zu Essen hat, wohl kaum. Das zuwenig Platz da wär auch wohl kaum (habmal gelesen die ganze Erdbevölkerung hat im US-Bundesstaat Texas Platz und jeder hat noch 2 qm (das reicht für ein Bett)frei) Oder zuwenig Energie? kann ich mir nicht vorstellen. In Alaska hat ein Typ alte Bohrtürme spottbillig (weil ja nichts mehr da war zum fördern) aufgekauft, dreißig Jahre gewartet, und seit 1999 wieder zu fördern begonnen....
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Edi
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Beitrag von Edi »

Eine Grenze des Wachstums gibt es schon, denn die Erde ist endlich. Wo diese aber liegt, kann niemand sagen.
Die Grenze des Wachstum liegt zunächst wohl kaum in der Bevölkerungszahl, wohl aber darin wie die Menschen leben. Wenn z.B. alle Menschen so viel Energie pro Kopf wie in den USA verbrauchen würden, dann wäre wohl die Grenze schnell erreicht, denn irgendwann gehen mindestens die mineralischen Energievorräte zu Ende und man muss auf regenerative Energien setzen. Diese sind aber auch endlich.

Henry44
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Beitrag von Henry44 »

Bevor weiter Ahnungslosigkeiten verbreitet werden, empfehle ich einmal

http://www.berlin-institut.org/pdfs/Kro ... te_neu.pdf

Zitat:

„.....hohe Raten von Arbeitslosigkeit bzw. Unterbeschäftigung, unzureichende Wohnungsversorgung, Gesundheits- und Ernährungsprobleme, ungenügenden Wasserver- und Abwasserentsorgung, überfüllte und verstopfte Verkehrswege, Umweltverschmutzung sowie steigende Kriminalitätsraten. Ein typisches Merkmal von Megastädten in Entwicklungsländern ist die Informalisierung wirtschaftlicher Aktivitäten.„

Alles nur Panikmache von Interessensgruppen?
Noch immer keine Grenzen des Wachstums sichtbar?

Henry44
Und wenn ich auch wandere durchs finstere Tal, so fürcht ich kein Unglück, denn du, Herr, bist bei mir.

Raphael

Beitrag von Raphael »

@ Henry44
Henry44 hat geschrieben:Alles nur Panikmache von Interessensgruppen?
Ja!
Henry44 hat geschrieben:Noch immer keine Grenzen des Wachstums sichtbar?
Nein!

Die oben angeführten Zitate von Henry Kissinger sind doch desavouierend:
Unter dem Vorwand der lebenden Weltbevölkerung etwas "Gutes" zu wollen, werden völlig amoralische Maßnahmen zur "Stabilisierung" der Menschenanzahl auf dieser Welt ergriffen. Man könnte fast auf den Gedanken kommen, daß die chinesische Regierung mit ihrer brutal durchgesetzten Ein-Kind-Politik der "verlängerte Arm" dieses unsäglichen Ex-Außenminsters ist! :sauer:

GsJC
Raphael
Zuletzt geändert von Raphael am Freitag 10. Februar 2006, 18:24, insgesamt 2-mal geändert.

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Edi
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Beitrag von Edi »

Megastädte haben nicht unbedingt mit Überbevölkerung an sich zu tun, sie sind aber eine lokale Übervölkerung, der die jeweiligen Regierungen wohl nicht genug entgegengesteuert haben, sodass sich dort mehr Firmen angesiedelt haben und die Leute vom Land dort massenweise hinziehen, weil sie ich dort ein besseres Einkommen erhoffen. Ergebnis ist oft wie z.B. in Manila, dass sie dort von oder gar auf Müllhalden leben müssen und anderes mehr.

Auf dem Land oder in kleineren Städten könnten diese Menschen aber auch Arbeit finden, wenn sich dort genug Firmen ansiedeln würden. Die thailändische Regierung z.B. hat das mit Steuernachlässen usw. immer wieder versucht, aber mit wenig Erfolg. Dort gehen die meisten Betriebe nach Bangkok oder in die Nähe von Bangkok. Sicher hat das u.a. auch mit dem Ausbau der dortigen Infrastruktur zu tun. Die Regierungen hätten dem aber viel mehr entgegenwirken können, aber so bestechlich wie manche in derart Ländern sind......

Henry44
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Problem des Wachstums

Beitrag von Henry44 »

Für die angeblichen oder tatsächlichen Aussagen von Kissinger wird keine Quelle angegeben, aber selbst wenn sie stimmen sollten und seine Meinung wiedergeben sollten, so sagt das nichts über die Meinung einer Mehrheit in den Industrieländern und ändert vor allem nichts an den Tatsachen.

Beispiele für die Bevölkerungsentwicklung:

Dehli

1975 4.426.000 EW
2000 12.441.000 EW
2015 schätzt man 20.000.000 EW

Karachi

1975 3.990.000 EW
2000 10.032.000 EW
2015 schätzt man 16.000.000 EW

Dhaka

1975 2.172.000 EW
2000 12.519.000 EW
2015 schätzt man 22.000.000 EW

Keine Grenzen des Wachstums? Nur eine Erfindung der Reichen?

Welcher Staat der Welt könnte für alle diese Menschen in der kurzen Zeit die nötigen Grundlagen schaffen, um allen ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen? Wohnungen, Schulen, Arbeit, medizinische Versorgung, Wasser, Energie usw.

Die Feststellung, dass es theoretisch möglich wäre, hilft niemandem. Ich bin nicht einmal sicher, dass es theoretisch, also von den vorhandenen Ressourcen her, möglich wäre. Eine harmonische Entwicklung braucht Raum und Zeit und an beidem fehlt es.

Henry44
Und wenn ich auch wandere durchs finstere Tal, so fürcht ich kein Unglück, denn du, Herr, bist bei mir.

Raphael

Re: Problem des Wachstums

Beitrag von Raphael »

@ Henry, the 8
Henry44 hat geschrieben:Für die angeblichen oder tatsächlichen Aussagen von Kissinger wird keine Quelle angegeben, aber selbst wenn sie stimmen sollten und seine Meinung wiedergeben sollten, so sagt das nichts über die Meinung einer Mehrheit in den Industrieländern und ändert vor allem nichts an den Tatsachen.

Beispiele für die Bevölkerungsentwicklung:

Dehli

1975 4.426.000 EW
2000 12.441.000 EW
2015 schätzt man 20.000.000 EW

Karachi

1975 3.990.000 EW
2000 10.032.000 EW
2015 schätzt man 16.000.000 EW

Dhaka

1975 2.172.000 EW
2000 12.519.000 EW
2015 schätzt man 22.000.000 EW

Keine Grenzen des Wachstums? Nur eine Erfindung der Reichen?

Welcher Staat der Welt könnte für alle diese Menschen in der kurzen Zeit die nötigen Grundlagen schaffen, um allen ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen? Wohnungen, Schulen, Arbeit, medizinische Versorgung, Wasser, Energie usw.

Die Feststellung, dass es theoretisch möglich wäre, hilft niemandem. Ich bin nicht einmal sicher, dass es theoretisch, also von den vorhandenen Ressourcen her, möglich wäre. Eine harmonische Entwicklung braucht Raum und Zeit und an beidem fehlt es.

Henry44
Der Begriff "Überbevölkerung" bezeichnet nicht ein quantitaves, sondern ein qualitatives Problem; so es sich denn überhaupt um ein Problem handelt ..... ;)

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Raphael

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Henry hat geschrieben:Bevor weiter Ahnungslosigkeiten verbreitet werden, empfehle ich einmal
[…]
Alles nur Panikmache von Interessensgruppen?
Noch immer keine Grenzen des Wachstums sichtbar?
Nein, Henry, deine Beispiele haben nichts mit „Überbevölkerung“ zu tun.
Gewiß sind Bevölkerungsballungen in gewissen Agglomerationen ohne
hinreichende Infrastruktur problematisch. Weltweit ist das Problem aber
eher Unterbevölkerung. Wanderungsbewegungen in jene Agglomerationen
verschärfen das Problem: Die Ballungen ohne Infrastruktur ebenso wie
den Bevölkerungsmangel im Rest der Welt.

Der gegenwärtige Gesamttrend der weltweiten Bevölkerungsentwicklung,
wenn er sich so fortsetzt, wie der UNFPA ihn derzeit angibt, führt bereits
in wenigen Jahrzehnten zu weltweiten Bevölkerungsrückgang, ja zu einem
regelrechten Kollaps. Die Folgen werden, wie man aus den Erfahrungen
der Spätantike, der spätmittelalterlichen Pestzeiten und des Dreißigjähri-
gen Krieges weiß, verheerend sein. Schon für unsere Kinder. Vielleicht
wird es so kommen – aber was wir können, sollen wir verhindern.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Passend zum Thema darf ich einen eigenen etwas älteren, aber nach wie vor aktuellen Beitrag wiederholen:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Die grünen Grundannahmen sind da verwurzelt, wo sie herstammen: in der malthusianischen Club-of-Rome-Ideologie, welche die Lüge von den »begrenzten Resourcen« propagiert – das moderne Pendant der Forderung nach »Lebensraum im Osten« – und das ebenso erlogene Schreckgespenst einer angeblichen Bevölkerungsexplosion an die Wand malt.

Da wird einerseits in den reichen Ländern eine zwischen Rousseau und Lovelock oszillierende Naturromantik und Erdmystik gezüchtet, wodurch dem, der drauf hereinfällt, die Idee ins Hirn frißt, der Mensch sei im Grund nichts anderes als ein Schädling auf der guten Mutter Erde.

Die darunter in der Praxis zuerst und am meisten leiden müssen, sind die Armen, welchen man die Mittel zu echter Entwicklung und zu einem besseren und sicheren Leben vorenthält. Ja, es geht den Ideologen dahinter um tatsächlich um nichts anderes als die Bekämpfung der armen Massen.

Dem dienen die Bevölkerungskontrollprogramme überall in der „Dritten Welt“, die den in der Schuldenfalle gefangenen Regierungen der dortigen Länder aufgezwungen werden. Das ist Ausrottungspolitik. Oder wie anders kann man Programme der Vereinten Nationen verstehen, die auf eine Weltbevölkerung von zwei Milliarden Menschen abzielen?

Deutlich formuliert hat die bösartigen, dem Geist der nazistischen Lebensraum-Politik eng verwandten wahren Ziele der Öko-Ideologen Henry Kissingers NSSM 200 von 1974, das seitdem die Grundlage der entsprechenden Politik nicht nur der USA, sondern auch der einschlägigen internationalen staatlichen (UNO, Weltbank, IWF etc.) und nicht-staatlichen Organisationen (WWF, IPPF etc.) ist. Daraus einige Schlüsselsätze:
[/color]
Henry Kissinger hat geschrieben:3. … However, if future numbers are to be kept within reasonable bounds, it is urgent that measures to reduce fertility be started and made effective in the 1970's and 1980's. …

9. … Imports for fuel and other materials will cause grave problems which could impinge on the U.S., both through the need to supply greater financial support and in LDC efforts to obtain better terms of trade through higher prices for exports. …

15. … We cannot wait for overall modernization and development to produce lower fertility rates naturally since this will undoubtedly take many decades in most developing countries …

30. The World Population Plan of Action is not self-enforcing and will require vigorous efforts by interested countries, U.N. agencies and other international bodies to make it effective. U.S. leadership is essential. The strategy must include the following elements and actions:

(a) Concentration on key countries. Assistance for population moderation should give primary emphasis to the largest and fastest growing developing countries where there is special U.S. political and strategic interest. Those countries are: India, Bangladesh, Pakistan, Nigeria, Mexico, Indonesia, Brazil, the Philippines, Thailand, Egypt, Turkey, Ethiopia and Colombia. … (It should be recognized that at present AID bilateral assistance to some of these countries may not be acceptable.) Bilateral assistance, to the extent that funds are available, will be given to other countries, considering such factors as population growth, need for external assistance, long-term U.S. interests and willingness to engage in self-help. … At the same time, the U.S. will look to the multilateral agencies … to increase population assistance on a broader basis with increased U.S. contributions. This is desirable in terms of U.S. interests and necessary in political terms in the United Nations. …
(b) Integration of population factors and population programs into country development planning. As called for by the world Population Plan of Action, developing countries and those aiding them should specifically take population factors into account in national planning and include population programs in such plans.
(c) Increased assistance for family planning services, information and technology. This is a vital aspect of any world population program. Family planning information and materials based on present technology should be made fully available as rapidly as possible to the 85% of the populations in key LDCs not now reached, essentially rural poor who have the highest fertility. …
(d) Creating conditions conducive to fertility decline. …
(f) Development of a worldwide political and popular commitment to population stabilization is fundamental to any effective strategy. … This will require that the President and the Secretary of State treat the subject of population growth control as a matter of paramount importance and address it specifically in their regular contacts with leaders of other governments, particularly LDCs.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Noch eins. Ein paar Jahre alt. Für ein anderes Forum als Antwort an einen Herrn geschrieben, der nach damaligen UNFPA-Vorgaben die Weltbevölkerung mittelfristig auf 2 Mrd. Menschen reduzieren wollte:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Ein neues Propagandastück des Malthusianismus (nach seinem übelsten Vordenker, Thomas Malthus, benannt). Andreas P. möchte vier Milliarden Menschen ausrotten, wahrscheinlich zuerst nutzlose Esser wie Nigger, Schlitzaugen und stinkendes indisches Gesocks, nicht zu vergessen dummkatholisch rammelnde amerikanische Mestizen sowie hinfällige Greise, Krüppel und Schwachsinnige jeglicher Herkunft.

Er befindet sich dabei in guter Gesellschaft, denn nicht nur Bertrand Russell und H. G. Wells haben das propagiert und durch Meisterschüler Huxley zur UNO-Doktrin erhoben – es ist dies heute die politische Maxime des UNFPA –, nicht nur der Club of Rome hat es 1971 verkündet, sondern die USA haben dies Ziel durch Kissingers Memorandum NSSM 200 im Jahre 1974 zur Staatsdoktrin erhoben – mit dem einzigen, feinen Unterschied, daß die Amerikaner sich um den Weißen Mann Europas herzlich wenig scheren. Sie beanspruchen vielmehr das Recht auf alle Rohstoffe für sich (das ist kein Witz – NSSM 200 gilt nach wie vor). Dazu gehört auch – von Kissinger im besagten Dokument klar ausgesprochen –, die Bevölkerung potentieller Konkurrenten zu dezimieren.

Die Mittel sind vielfältig. Verhütungs- und Abtreibungspropaganda ist nur eins der Instrumente. Wirtschaftliche Mittel sind ein anderes, exemplarisch zu studieren in Rußland oder Argentinien. »Privatisierung« steht auf dem Etikett. Ein weiteres – und sich neuerdings immer größerer Beliebtheit erfreuendes – Mittel ist der Krieg, von Kolumbien und Angola bis nach Kaschmir. Wie im Kongo die Vertreter der britischen, amerikanischen und kanadischen Minengesellschaften, im verachteten Negerblut watend, ihre Geschäfte machen, das gehört ebenso ins Bild.

Und genügt all dies nicht, so finden eifrige, aus öffentlichen Mitteln hochbezahlte Ökologen flugs die nächste Umweltunverträglichkeit eines den Niggern lebensnotwendigen Gutes, eines Impfstoffs oder Schädlingsbekämpfungsmittels, das natürlich nach entsprechenden Kampagnen – bei uns erledigen das Spiegel und Panorama – umgehend verboten wird. Und schon hat die – ebenso künstlich wiederbelebte – Malaria Gesellschaft. Es lebe die Pest, es lebe auch die Cholera, hurra! hurra! – Was, will da einer den Opfern helfen? Na, na! Legalisieren wir schnell die preiswerte Euthanasie und privatisieren wir die bevölkerungspolitisch ohnehin bedenkliche Gesundheitsvorsorge, dann kann so was nicht mehr passieren.

Im übrigen ist die Behauptung einer angeblichen Überbevölkerung und der ebenso angeblich begrenzten natürlichen Vorräte schlich falsch. Wahr ist, daß stets in der Geschichte das Wachstum des Wohlstands mit einer Zunahme der Bevölkerungsdichte einherging. Bevölkerungsabnahme oder -verlust dagegen hatte immer katastrophale wirtschaftliche Folgen.

Wir werden das wahrscheinlich selber noch erleben, zumindest die Anfänge solchen Niedergangs infolge Bevölkerungsverlustes. Denn wir steuern auf eine solche finstere Zeit zu. Der UNFPA selbst hat seine Bevölkerungsprognosen längst – vor ein oder zwei Jahren – entsprechend korrigiert: den absehbaren Kollaps der Weltbevölkerung freilich als Erfolg feiernd.

Sollte es jedoch den Anständigen noch gelingen, das Ruder herumzuwerfen und diesen Kollaps zu verhindern, dann ist die Welt immer noch nicht entfernt überbevölkert. Vielmehr sind weiteste Teile der Erde nahezu menschenleer: Da liegt die Aufgabe des menschlichen Geistes: die Erde fruchtbar zu machen und zu bevölkern. Nicht abtreiben und ausrotten, sondern: das Rad erfinden, die Windmühle, die Wasserkraft entdecken, die Dampfmaschine, die Eisenbahn, das Automobil erfinden, elektrisches Licht, Narkose und Insulin, Brillengläser und Penicillin, zehnfache Ernte bringende Reispflanzen, Transrapid und Besiedlung des Mars.

Noch einmal: Machen wir die Erde fruchtbar und bevölkern sie, auch und gerade da, wo sie heute noch »wüst und leer« ist. Noch viele Milliarden haben Platz, und längst bevor Amerika oder Sibirien so dicht besiedelt sein werden wie heute Holland, wird der Mensch auf andere Planeten ausgreifen und sie besiedeln. Es sei denn, diese Weltzeit findet zuvor schon ihr Ende.
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Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Danke, Robert, das MEMORANDUM 200 von 1974 (und nicht "Ende der 70-er Jahre) hatte ich gesucht...man sollte halt alles genau dokumentieren - sonst wird einem ja doch nicht geglaubt.

Henry44
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Beitrag von Henry44 »

Die letzten Beiträge zusammengefasst lauten:

Die Ressourcen der Welt sind unbegrenzt, Bevölkerung und Wirtschaft der Welt können und sollen ständig wachsen.

Alle Probleme der Versorgung mit lebensnotwendigen Gütern, mit Energie, Wasser, ärztlicher Versorgung, der ganzen Infrastruktur usw. lassen sich (leicht) lösen.

Zur Arbeitslosigkeit, die in den Industriestaaten schlimm, in vielen anderen Ländern aber katastrophal ist, wurde zwar nichts gesagt, aber ich gehe davon aus, dass es auch dafür im Forum gute und realistische Ideen gibt.

Im Gegensatz zu den zitierten Meinungen ist es meine Überzeugung, dass wir aus dem Wirtschaftssystem, das auf ständigem Wachstum basiert und nur bei Wachstum funktioniert in ein ganz anderes System wechseln müssen, das um einen Gleichgewichtspfad oszilliert. Wie das ausschauen kann weiß ich auch nicht, aber wir müssen es zu erreichen versuchen, wenn wir die Welt nicht zerstören wollen.

Mir sind die beeindruckenden Erfolge bekannt, die Karlheinz Böhm in Äthiopien mit seinem Projekt „Menschen für Menschen“ erreicht hat. http://www.mfm-online.org/

Ich bin selbst in zwei Organisationen engagiert, die konkrete und überschaubare Kleinprojekte in Entwicklungsländern unterstützen wie Brunnenbau, Werkstätten, Ausbildung u. a. m. Dort kommt jeder Euro an die richtige Stelle. http://www.eh-klub.at/aktuelles/vorschau/ und http://ruibarbosa.at/

Jetzt bin ich sehr gespannt, welche Vorschläge ihr für die Weltprobleme habt.

Henry44
Und wenn ich auch wandere durchs finstere Tal, so fürcht ich kein Unglück, denn du, Herr, bist bei mir.

Henry44
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Beitrag von Henry44 »

Zitat Raphael:

Der Begriff "Überbevölkerung" bezeichnet nicht ein quantitaves, sondern ein qualitatives Problem; so es sich denn überhaupt um ein Problem handelt .....

Das Problem, das es nicht gibt, beschreibt Karlheinz Böhm am Beispiel Äthiopien so:

http://www.mfm-online.org/

50% der Bevölkerung sind unter 16 Jahre alt.
„Die Hälfte aller Kinder ist chronisch unterernährt, was nicht nur für die körperliche, sondern auch die geistige Entwicklung schlimme Folgen hat. Hinzu kommt, dass viele keine Schule besuchen können, weil sich ihre Familien den Schulbesuch für ihre Kinder nicht leisten können. Ohne Strom, Wasser und Kanalisation sind sie dauerhaft abhängig von Almosen.“

Zu wenig Kinder in Äthiopien?

Henry44
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Edi
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Beitrag von Edi »

Hast du auch an die Ursachen mal gedacht, warum es in Äthiopien so aussieht, Henry?

Die einen beschreiben nämlich das, was möglich wäre und du beschreibst die Zustände in so einem Land, aber erwähnst die Hintergründe nicht.

Auf der Erde gäbe es genug Nahrung für alle wie schon erwähnt. Sie ist nur ungleich verteilt, wandert über Tiermägen zu uns, was rund 80 % Verlust bedeutet, wird für Unsinniges verwendet usw. Korruption, Kriege usw. verursachen auch Hungersnöte, aber das hat doch alles nichts damit zu tun, wo die Grenzen der Erdbevölkerung der Erde zu ziehen wären.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Gerade Äthiopien ist ein zu großen Teilen fruchtbares Land. Diverse Kriege, Mengistus Putsch, die folgende Verstaatlichung des Bodens, verbunden mit schlimmster Korruption, erneute Kriege bis in die Gegenwart samt Spaltung des Landes, riesiger Rückstau hinsichtlich des infrastrukturellen Ausbaus und die neokolonialistische Knebelungspolitik der Weltbank und des IWF: Das sind die Zutaten, aus denen der Hunger gemacht wird. Und dann kommen die internationalen Organisationen wie UNFPA, UNICEF und wie sie heißen und verteilen Pillen und Gummitüten. Und hätte die Regierung was dagegen, so drehte die Weltbank den Geldhahn zu.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Henry44
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Beitrag von Henry44 »

Mich erinnern diverse Feststellungen zu diesem wahrhaft komplexen Thema an folgenden durchaus richtigen Satz:

"Wenn sich alle Menschen an die zehn Gebote hielten, dann sähe die Welt anders aus."

Wohl jeder wird dem zustimmen, aber ändert dies irgendetwas an den Tatsachen?

Was kann konkret von uns getan werden?, darum geht es. Wenn man behauptet, es existiere gar kein Problem, dann braucht man ja auch nichts zu tun.

Sind unter uns lauter Vegetarier, wobei die Annahme, dass damit das Hungerproblem zu lösen wäre, schlicht naiv ist? Man würde wieder ganz andere Pobleme erzeugen, das Ende der bäuerlichen Wirtschaften bei uns zum Beispiel.

Glaubt ihr denn wirklich, anderswo säßen lauter Dummköpfe, die nur das Falsche machten?

Wer von uns befasst sich nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis mit den zweifellos ungerechten Strukturen so gut wie überall auf der Welt und tut das, was er/sie tatsächlich tun kann? Möglichst oft Einkauf bei Fair Trade zum Beispiel. Unterstützung kleiner überschaubarer Projekte.

Habt ihr die Links der Organisationen angeschaut, die wirklich etwas bewegen, die Graswurzeln säen, aus denen einmal eine Wiese werden wird?

Allen einen nachdenklichen Sonntag.

Henry44
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