Filbinger-Oettinger hält Trauerrede und alle sind empört

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John-Paul
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Beitrag von John-Paul »

Ewald Mrnka hat geschrieben:Der Heilige Vater ist ja auch ein guter, umerzogener Sühnedeutscher.
Dieser Satz sagt allerdings möglicherweise mehr über Dich aus als über ihn.

John-Paul
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Beitrag von John-Paul »

So ganz rückgratlos ist der "Demokratenpolitiker" Oettinger offenbar doch nicht:

http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... F1,00.html

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

John-Paul hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:Der Heilige Vater ist ja auch ein guter, umerzogener Sühnedeutscher.
Dieser Satz sagt allerdings möglicherweise mehr über Dich aus als über ihn.
Ja, Du hast recht, der Satz sagt in der Tat auch etwas über mich aus; aber auch Deine Replik ist für Dich und Deinesgleichen charakteristisch.

Derlei dümmliche Metakommunikationsspielchen
konnten mich noch niemals beeindrucken.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Kurt
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Beitrag von Kurt »

Ewald Mrnka hat geschrieben:
Dieser Satz sagt allerdings möglicherweise mehr über Dich aus als über ihn.
...Derlei dümmliche Metakommunikationsspielchen
konnten mich noch niemals beeindrucken.
Gut gekontert, Ewald ;)

Ich finde, Oettinger hat das gut gemacht. Mal sehen, wie lange er Rückgrat hat. Wenn er durchhält, hat er das Zeug zum neuen Kohl (hoffentlich)!

sofaklecks
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Fehlt was

Beitrag von sofaklecks »

Dazu fehlt ihm noch was.

Vornerum und hintenrum und im Kopf.

sofaklecks

Kurt
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Re: Fehlt was

Beitrag von Kurt »

sofaklecks hat geschrieben:Dazu fehlt ihm noch was.

Vornerum und hintenrum und im Kopf.

sofaklecks
Das vornerum und hintenrum kriegt man bei Beck und Gabriel.
Das mit dem Kopf würde ich eher mal nicht so sehen.

Nachtrag: Er scheint doch nicht mithalten zu können: FAZ Bericht

Kohl hätte stattdessen auf die linken Chaoten geschimpft wie ein Rohrspatz.

John-Paul
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Beitrag von John-Paul »

Ewald Mrnka hat geschrieben:
John-Paul hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:Der Heilige Vater ist ja auch ein guter, umerzogener Sühnedeutscher.
Dieser Satz sagt allerdings möglicherweise mehr über Dich aus als über ihn.
Ja, Du hast recht, der Satz sagt in der Tat auch etwas über mich aus; aber auch Deine Replik ist für Dich und Deinesgleichen charakteristisch.

Derlei dümmliche Metakommunikationsspielchen
konnten mich noch niemals beeindrucken.
Wer selbst den Papst für gehirngewaschen hält ("umerzogener Sühnedeutscher"), dürfte schwer durch irgendwelche Argumente zu beeindrucken sein.

Auch wenn man nicht paranoid ist, heißt das nicht, daß man nicht verfolgt wird, gell?

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Kurt hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:
Dieser Satz sagt allerdings möglicherweise mehr über Dich aus als über ihn.
...Derlei dümmliche Metakommunikationsspielchen
konnten mich noch niemals beeindrucken.
Gut gekontert, Ewald ;)

Ich finde, Oettinger hat das gut gemacht. Mal sehen, wie lange er Rückgrat hat. Wenn er durchhält, hat er das Zeug zum neuen Kohl (hoffentlich)!
Na, ob der Oettinger etwas gut oder falsch gemacht hat, ist eigentlich unwichtig.

Interessant ist, wie die Sprachregelung in der DDR-light immer schärfer wird.

Selbst Charaktermasken wie Oettinger & Co. müssen mittlerweile jedes Wort auf die Goldwage legen und höllisch aufpassen, daß ihnen nicht irgendwelche ZentralratsmitgliederInnen das Wort im Munde herumdrehen; das ist schon ein sehr schäbiger und entwürdigender Zustand- aber das dürften die Oettingers und die Hosenanzüge womöglich ganz anders empfinden.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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prim_ass
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Beitrag von prim_ass »

Zentralrat der Juden lässt nicht locker


Ja, und "die Welt" heizt pflichtschuldig mit an.

In einem Krieg weren Deserteure zum Tode verurteilt. Im zweiten Weltkrieg hat aber nur die Wehrmacht so gehandelt., stimmts?

Weder in der Sowjetarmee noch bei den US Streitkräften gab es sowas. Und auch heutzutage ist Befehlsverweigerung und unerlaubtes Entfernen von der Truppe während eines Kriegseinsatzes eben ein Kavaliersdelikt.

Jedenfalls rede ich ja mit vielen Menschen und die merken, wer sich hier zur Sittenpolizei aufspielt und wie es um die Redefreiheit hier bestellt ist. Und es brodelt. Mehr und mehr sehen immer klarer. Es wird ihnen ja sehr deutlich vor Augen gehalten. Statt sich aber zu ducken, erheben sich mehr und mehr die Häupter, eben weil die Nase ja schon im Dreck liegt, und dann hat man halt plötzlich die Schnauze nur noch voll. Jedenfalls mehren sich diese Stimmen gewaltig.
Falls ich aber länger ausbleibe, sollst du wissen, wie man sich im Hauswesen Gottes verhalten muss, das heißt in der Kirche des lebendigen Gottes, die die Säule und das Fundament der Wahrheit ist.

1.Tim 3:15

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prim_ass
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Beitrag von prim_ass »

Strafanzeige gegen Oettinger

Wegen Beleidigung von Opfern...
Falls ich aber länger ausbleibe, sollst du wissen, wie man sich im Hauswesen Gottes verhalten muss, das heißt in der Kirche des lebendigen Gottes, die die Säule und das Fundament der Wahrheit ist.

1.Tim 3:15

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Athanasius2
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Beitrag von Athanasius2 »

prim_ass hat geschrieben:Strafanzeige gegen Oettinger

Wegen Beleidigung von Opfern...

Von welchen Opfern? Ist jemand der glaubt dieser oder jener SS-Offizier hat im Kampfe um Tscherkassy oder Charkow gut gehandelt und niemals Kriegsverbrechen begangen, lediglich Deserteure ausgeliefert, dann auch auf einmal selbst für "Beleidigung" verantwortlich? Darf man keine eigenen Meinung zu Ereignissen mehr haben, oder einer alten Hochhuth'schen Medienhetze etwas entgegenstellen?

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prim_ass
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Beitrag von prim_ass »

Bischof verweigert Messe für Filbinger

Herr Erzbischof, ich schäme mich für Sie!
Falls ich aber länger ausbleibe, sollst du wissen, wie man sich im Hauswesen Gottes verhalten muss, das heißt in der Kirche des lebendigen Gottes, die die Säule und das Fundament der Wahrheit ist.

1.Tim 3:15

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ar26
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Beitrag von ar26 »

Das Verhalten des Erzbischofs, immerhin eines Kardinals der römischen Kirche, ist schlicht und einfach unfassbar. Bis auf ganz eng begrenzte Ausnahmefälle hat jeder Katholik das Recht, dass nach seinem Tode für seine Seele gebetet und geopfert wird. Gerade in einem schwierigen Fall, wie dem des Ministerpräsidenten a.D. Hans Fillbinger sind die Heilsmittel der Kirche von Nöten.

Dieser Kardinal ordnet sich irgendwelchen Halunken, Kindermördern und Bolschewiken unter, es ist zum Heulen.

sofaklecks
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Unendlich traurig

Beitrag von sofaklecks »

Das alles ist so unendlich traurig.

Es erinnert mich an das Gezerre von Hyänen an einem Leichnam.

Und dass ein Gottesdienst für einen Verstorbenen abgesagt worden sein soll, weil er missverstanden werden könnte, das kann ich nicht glauben. Wenn der Erzbischof Bedenken gegen die beabsichtigte Predigt hatte, hätte er sicher nur diese untersagt.


sofaklecks

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Leguan
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Beitrag von Leguan »

Das ist ja wohl das hinterletzte seit langem.

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prim_ass
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Beitrag von prim_ass »

Oettinger blieb halbwegs standhaft und das muss wohl auch Frau Merkel einsehen:

Merkel: Oettingers Entschuldigung an die Opfer ausreichend

Das macht die Entscheidung des Erzbischofs noch beschämender.
Falls ich aber länger ausbleibe, sollst du wissen, wie man sich im Hauswesen Gottes verhalten muss, das heißt in der Kirche des lebendigen Gottes, die die Säule und das Fundament der Wahrheit ist.

1.Tim 3:15

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Naja erstmal sollte man es differenzierte sehen

a - War sein Besttreben sicher das der Gottesdienst nicht zu einem Politikum ausartet bzw. dafür gar missbraucht wird und die Kirche dadurch wiedermal Schaden nimmt. Natürlich kann man sich einen Bischof wünschen der mal auf den Tisch klopft und sagt "So nicht, das ist ne Totenfeier und keine politische Agitation." Allerdings ist das ein allgemeines Problem des deutschen Episkopats, die heulen zwar gerne mit den Wölfen wenn ihnen nix passieren kann, aber treten selten als Hirten auf um ihre Herde vor denselbigen zu schützen´.

b - Ist fraglich ob der Kardinal allgemein eine Trauerfeier untersagt hat oder nur im Dom. Das hätte er auch diskreter lösen können, nachdem sich eh keiner mehr hintrauen wird ohne nicht gleich dementsprechend abgestempelt zu werden. Hätte man das im intimen Kreis stattfinden lassen können in irgendeiner olitisch "unbedeuteten" Kirche.

Aber ehrlich gesagt ich hätter mir von Sterzinsky nix anderes erwartet, der lässt nur Muckis spielen wenn er weiß er ist der stärkere und der andere liegt schon am Boden.

LG
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Athanasius2
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Beitrag von Athanasius2 »

Requiem untersagt wegen Medienhetze? Ist dieser Erzbischof ein Sprachrohr von Hochhuth-Axel-Springer-Spiegel-Sonstwas, oder ein römisch-katholischer Seelsorger?

Ich traue meinen Ohren und Augen nicht. Wie sehr ist Deutschland doch verseucht von politischer Korrektheit. Und diese wird sich rächen, da am Ende dann die Ideologen damit davon laufen werden, egal ob Kommis oder Nazis. Vor allem um Berlin.

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Robert Ketelhohn
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ad causam Hans Filbinger

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Der ganze Vorgang ist eine tragische Groteske. Leider nicht ohne Beispiel. Doch wird mit jedem Fall dieser Art die Schraube ein Stück weiter angezogen.

Wen Daumenschrauben nicht ängsten, der behalte die Fakten im Sinn. Hans Filbinger war gewiß nie ein Nationalsozialist, sondern ein gemäßigt Konservativer, offen für mancherlei Modernismen.

Er war auch kein Widerstandskämpfer, gleich der großen Mehrheit aller Menschen. Während des Nationalsozialismus unter einem Unrechtsrégime lebend, hatte er sich, wie fast jedermann damals, auf seine Weise mit dem System arrangiert.

Er konnte so begrenzt Karriere machen. Er wählte dafür in seinem Beruf – dem eines Juristen – einen Bereich, der vergleichsweise frei war von nazistischem Gesinnungszwang: die deutsche Marine.

Nachweislich hat Hans Filbinger seine dort erreichte Position genutzt, um vom Régime Verfolgte zu schützen. Mindestens für Einzelfälle ist das bezeugt. Auf der andern Seite wirft man ihm Todesurteile vor, die er als Marinerichter gefällt oder als Staatsanwalt gefordert hat.

Selbstverständlich sind solche Vorwürfe legitim. Man muß sie andererseits auch diskutieren dürfen. Doch zunächst ist festzuhalten, daß Filbinger in seiner Position auf keine Weise mit politischen oder ideologischenVerfolgungsmaßnahmen des Régimes zu tun hatte.

Bei den diskutierten Todesurteilen ging es um Fahnenflucht im Feld. Das Militärstrafrecht, nach dem geurteilt wurde, beruhte nicht auf nationalsozialistischer Rechtssetzung, sondern stammte von 1872, auf älterem Strafrecht aufbauend. Fast alle Staaten bestraften Desertion im Felde damals hart, nicht selten mit dem Tod. Die USA und manch anderes Land sehen für dieses Delikt bis heute die Möglichkeit der Kapitalstrafe vor. Hätte Deutschland im Krieg einen sozialdemokratischen oder Zentrumskanzler gehabt – oder vielleicht nach geglücktem Putsch einen Goerdeler –, hätte ein Richter Filbinger in genau dieselben Situationen einer Beteiligung an Kapitalstrafen geraten können.

Die Verhängung von Todesurteilen wegen Desertion kann also keinesfalls grundsätzlich eine vorwerfbare Handlung darstellen. Natürlich darf im Einzelfall untersucht und darüber gestritten werden, ob die Urteile dem Recht und der Gerechtigkeit entsprachen.

Man darf auch fragen, ob es nicht überhaupt geboten gewesen wäre, sich von vornherein jedem Dienst am Unrechtsstaat zu verweigern, nach dem Vorbild etwa eines Franz Jägerstätter. Das wäre jedoch der Weg des Martyriums gewesen. Den waren nichts einmal die Attentäter vom 20. Juli gegangen. Diesen Weg kann ich für mich selbst wählen, aber nicht von andern verlangen.

Soweit die grundsätzliche Einordnung des „Falls Filbinger“. Mit der gesamten Thematik nationalsozialistischen Unrechts und der Verfolgung der Gegner und Geächteten des NS-Staats hat er überhaupt nur insoweit zu tun, als Filbinger tatsächlich Verfolgten in einigen Fällen geholfen und sogar die Aufhebung von Todesurteilen erreicht hat.

In diesem Licht ist das Geschrei zu beurteilen, welches jetzt die Vertreter des „Zentralrats der Juden“ nebst angeschlossenen Verbänden und ihre vereinigte Medienmacht – wie »Welt«, »Frankfurter Allgemeine«, »Zeit«, »Süddeutsche«, »Spiegel« – unisono erheben, um Günther Oettingers Kopf zu fordern.

Es geht hier – nein, um Wahrheit oder Gerechtigkeit sowieso nicht. Nicht einmal mehr nur darum, die letzten Konservativen von der Teilhabe an öffentlicher Verantwortung und politischer Gewalt zu entfernen, wie noch im Fall Martin Hohmann. Nein, mit Oettinger trifft es nun einen linksliberalen Unionskarrieristen, der längst schon hinreichend stromlinienförmig schien.

Der Mann hatte nur nicht bemerkt, daß die Tabuzone täglich weiter ausgedehnt wird. Es geht ihnen, die da Oettingers Kopf fordern, um die Zementierung und den Ausbau ihrer totalitären Herrschaft über die Hirne und Sinne der Untertanen.

Um Oettinger selbst ist es mir nicht leid. Der Mann hat ohnehin wenig Gutes bewirkt. Aber die totalitäre Gewalt, die sich da zeigt, wird uns alle treffen. Vor allem die Kirche.

Der Bischof von Berlin hat heute eine Seelenmesse für Hans Filbinger, die zugleich eine Dankandacht für die Rettung eines katholischen Priesters durch Filbinger sein sollte, untersagt. Jener Priester war ein wirklicher Verfolgter, ungerecht zum Tode Verdammter – und Richter Filbinger hat ihn gerettet. Die Berliner Domgemeinde von Sankt Hedwig wollte dafür dem Herrn danken und für Filbinger beten und das Meßopfer darbringen. Der Bischof hat es untersagt. »Synagoge, befiehl! Wir folgen dir.«

Oettinger wankt unterdessen. Er hat sich für die Wirkung seiner Trauerrede entschuldigt, die zentralen Aussagen aber noch nicht zurückgenommen. Vermutlich wird er am Ende doch fallen, widerrufen und dennoch den Fuß im Nacken spüren und nicht wieder aufstehen können.

In Wahrheit hätte aber nicht er sich entschuldigen müssen, sondern die totalitären Unterdrücker und Gesinnungspeiniger. Es ist höchste Zeit, daß die Mehrheit der Angehörigen der Synagoge in diesem Land, die friedlich mit den übrigen Bewohnern zusammenleben möchte, ihre Bonzenschicht in die Wüste jagt, die nur zufrieden sein kann – und nicht einmal dann –, wenn sie alle andern zu Knechten gemacht hat. Ja, die sich verhält, als wolle sie auf Teufel komm raus alle Vorurteile der schlimmsten Antisemiten bestätigen, wenn nicht gar übertreffen.

Ich habe aus gegebenem Anlaß noch einmal die Artikelserie der Civiltà Cattolica von 1890 »Della questione giudaica in Europa« (»Die jüdische Frage in Europa«) gelesen. Es handelt sich um ungezeichnete Leitartikel, in drei Teilen in drei Monatsausgaben erschienen. Man muß dazu wissen, daß nicht nur die Jesuitenzeitschrift Civiltà Cattolica im vatikanischen Staatssekretariat gegengelesen wurde, sondern die ungezeichneten Leitartikel geradezu als offiziöse Äußerungen des Staatssekretariats galten.

Man darf also hier mindestens den Willen des seinerzeitigen Kardinalstaatssekretärs Mariano Rampolla hinter jener Artikelserie annehmen, ja bei dieser über einen längeren Zeitraum hin veröffentlichten Serie ohne Zweifel auch Kenntnis und Billigung durch Papst Leo XIII.

Worum geht es in der besagten Artikelreihe? – Der Autor schildert in Teil eins und zwei Ursachen und Wirkungen des wirtschaftlichen und medialen Machtgewinns und -ausbaus durch die jüdischen Eliten in Europa. Der Tonfall ist für heutige Ohren ausnehmend heftig. Der heutige Leser würde ohne Zweifel einen wüsten Antisemiten hinter den Artikeln vermuten, nicht höchste Stellen der römischen Kurie.

Um so lehrreicher ist eine unvoreingenommene Lektüre. Indem sie den damaligen Problemstand aufzeigt – selbst wenn man manchem widersprechen möchte –, hilft sie auch die Genese der späteren, in furchtbaren Verbrechen kulminierenden Ereignisse, aber auch die weitere Entwicklung bis heute zu verstehen. Auch wenn man sich heute mit der teils drastischen Sprache schwertut, wird man feststellen – was heute vollständig ausgeblendet und worüber zu reden, ja nur nachzudenken tabuisiert ist –, daß jener Machtausbau zunächst tatsächlich ein gravierendes Problem darstellte.

Der dritte Teil der Serie versucht, Lösungs-, ja geradezu Rettungsvorschläge zu unterbreiten. Sowohl die liberale Verniedlichung oder Leugnung des Problems wird zurückgewiesen, als auch die Maximalforderungen der damals bereits heftig tobenden Antisemiten. Der Autor der Artikelreihe empfiehlt, leicht vergröbert, aber kurz und zusammenfassend auf den Punkt gebracht, eine Rückkehr hinter wesentliche Teile der Judenemanzipation des ausgehenden 18. und vor allem des frühen 19. Jahrhunderts.

Für den Fall, daß man solchem Rat nicht folge, prophezeit die Civiltà Cattolica, es werde ein „neuer Attila“ erstehen und das Problem auf brutale und grausame Art lösen. Dies ist tatsächlich geschehen, was den Autor als klarsichtigen Beobachter ausweist. Was er jedoch nicht vorausgesehen hat, ist, daß die Macht der jüdischen Eliten das furchtbare und mörderische Intermezzos jenes „neuen Attila“ am Ende unbeschadet, ja gestärkt überstehen sollte.

Die heutige Situation erweist sich somit – ebenso wie ihr Gegenteil in den Zeiten schlimmster Verfolgung vor sieben Jahrzehnten – als Folge jener schweren historischen Hypothek von vor zweihundert Jahren.

Einen Ausweg vermag ich nicht zu erkennen. Aber klagend die Stimme erheben muß ich doch: Soll denn die Feindschaft nie aufhören? Soll Friede nur als Verhältnis von Herren und Knechten möglich sein? Muß da nicht der Haß von neuem wachsen? – Diese Herren und ihre Großknechte kann ich nur warnen – solang man mich läßt. Denn auf diese Weise wird nur neues und womöglich schlimmeres Unheil herausbeschworen denn je. – Maranatha.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

John-Paul
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Re: ad causam Hans Filbinger

Beitrag von John-Paul »

Danke Robert. Diesem langen Statement kann ich sehr weitgehend zustimmen.

Es ist wirklich unwürdig und beschämend zu sehen, wie nun auch noch Oettinger von den Medien gehetzt und gejagt wird, bis er auch bis in die letzte Formulierung hinein sich dem Meinungsdiktat der selbsternannten Sittenwächter unterworfen hat - und zwar ganz unabhängig davon, daß es zumindest gute Gründe für die Annahme gibt, daß Oettinger überhaupt nichts Falsches gesagt hat.

Niemand beschwert sich, daß Hubertus Heil (Generalsekretär der SPD) indirekt Oettinger abgesprochen hat, ein Demokrat zu sein ("Jeder Demokrat muß empört sein ..." - da Oettinger nicht empört war, kann er also keiner sein).

Niemand beklagt, daß Herr Thierse und viele andere Oettinger wegen "Vergehen" anklagen, die er gar nicht begangen hat. Denn Oettinger hat ja nachweislich nicht, wie von Thierse behauptet, Filbinger zu einem Widerstandskämpfer stilisiert, sondern - offenbar korrekt - darauf hingewiesen, daß dieser in seinem Innern die Nazi-Diktatur abgelehnt hat.

Niemand findet auch merkwürdig, daß nicht einmal die Delikte Filbingers klar aufgearbeitet werden. Der - wieder einmal - von Hochhuth erhobene Vorwurf, Filbinger habe einen Häftling in einem alliierten Lager zum Tode verurteilt und ihn hinrichten lassen, ist ja definitiv unwahr; Hochhuth hat da, wie wir bereits sahen, etwas "verwechselt".

Aber so ist das halt: Was Hochhuth und einige andere Meinungswächter von sich geben, ist - ohne jede weitere Prüfung - als wahr zu akzeptieren und zu bekennen. Und wer nachweislich Wahres sagt, das dem entgegensteht, wird so lange getrieben, bis er sich unterwirft oder geht.

Und dieses Schauspiel - vollkommen jenseits unserer Verfassung - nennen wir Demokratie. Unfaßbar.

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Peregrin
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Re: ad causam Hans Filbinger

Beitrag von Peregrin »

John-Paul hat geschrieben: Niemand beschwert sich, daß Hubertus Heil (Generalsekretär der SPD) indirekt Oettinger abgesprochen hat, ein Demokrat zu sein ("Jeder Demokrat muß empört sein ..." - da Oettinger nicht empört war, kann er also keiner sein).
Das wäre ja keine Tragik. "Demokrat" war immer schon Code für "Sozialist". Die Tragik ist, daß die Leute glauben, ihnen fehlt was, wenn ihnen irgendwelche Politkommissäre keine Gesinnungsbestätigung ausstellen.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Die Entmannung (aber wahrscheinlich war er schon vorher kein richtiger Mann):

http://www.stern.de/politik/deutschland ... 87118.html

Ja, ja, die Deutschen werden ganz schön eng am Nasenring geführt.
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WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
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prim_ass
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Beitrag von prim_ass »

Schönbohm kritisiert Merkel wg. Oettinger

Unter anderem wirft er ihr wegen der öffentlichen Rüge parteischädigendes Verhalten vor. Und das einer Parteivorsitzenden...

Naja, Schönbohm will ja sowieso bald gehen, da wird man dann wohl mutiger...
Falls ich aber länger ausbleibe, sollst du wissen, wie man sich im Hauswesen Gottes verhalten muss, das heißt in der Kirche des lebendigen Gottes, die die Säule und das Fundament der Wahrheit ist.

1.Tim 3:15

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Beitrag von prim_ass »

Falls ich aber länger ausbleibe, sollst du wissen, wie man sich im Hauswesen Gottes verhalten muss, das heißt in der Kirche des lebendigen Gottes, die die Säule und das Fundament der Wahrheit ist.

1.Tim 3:15

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

prim_ass hat geschrieben:Welt.de:NSDAP-Mitgliedsantrag Filbingers aufgetaucht

Welch passender Zeitpunkt.
In diesem Zusammenhang könnte man an Akten der Stasi über den Hosenanzug, Kohl, dem Rotbart und u.v.a. der Selbstgerechten erinnern.

Wenn schon aufrechnen, dann aber konsequent.

Im Zeitalter der rabiaten Humanität werden die Menschen immer seltener.
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John-Paul
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Beitrag von John-Paul »

prim_ass hat geschrieben:Welt.de:NSDAP-Mitgliedsantrag Filbingers aufgetaucht

Welch passender Zeitpunkt.
Ich weiß von einer ganzen Reihe von Leuten, die zwar Mitglieder der NSDAP waren, aber dennoch ganz sicher keine Nazis. Mein Großvater zum Beispiel, ebenfalls Richter, seit 1935 Parteimitglied, aber eigentlich konservativ-liberal.

Eine Mitgliedschaft erst ab 1937 beweist - wenn überhaupt - nur eines: daß Filbinger eben kein glühender Nazi war. Die echten Nazis waren ja in aller Regel schon vor 1933 Parteigenossen.

Wer später Mitglied wurde, tat diesen Schritt oftmals sicherlich aus Opportunismus, menschlicher Schwachheit und auch aus der Angst heraus, eine Stelle beim Staat zu verlieren und damit die Existenzgrundlage für die ganze Familie. Mag derjenige darüber richten, der ganz sicher sein kann, daß er damals anders gehandelt hätte. Ich weiß um meine eigenen Schwächen - und möchte daher lieber nicht darüber nachdenken, was ich selbst wohl in einer solchen Situation getan hätte.

Von unfaßbarer Ignoranz zeugt es, wenn in dem Welt-Artikel die Tatsache, daß Filbinger nicht ausgetreten ist, als dauerhafte innere Zustimmung zur Politik der NSDAP ausgelegt wird. So, als ob man aus der NSDAP einfach so hätte unbeschadet austreten können.

Man fragt sich, wer hier eigentlich der Geschichtsfälscher ist: Oettinger mit seiner Darstellung Filbingers oder Kritiker, die solche Dinge behaupten?
Zuletzt geändert von John-Paul am Dienstag 17. April 2007, 15:48, insgesamt 1-mal geändert.

John-Paul
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Beitrag von John-Paul »

Ewald Mrnka hat geschrieben:Im Zeitalter der rabiaten Humanität werden die Menschen immer seltener.
Den finde ich wirklich gut. :)

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

John-Paul hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:Im Zeitalter der rabiaten Humanität werden die Menschen immer seltener.
Den finde ich wirklich gut. :)
Der Spruch ist leider nicht von mir, ich habe mir erlaubt frei zu zitieren.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
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Athanasius2
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Re: ad causam Hans Filbinger

Beitrag von Athanasius2 »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Der ganze Vorgang ist eine tragische Groteske. Leider nicht ohne Beispiel. Doch wird mit jedem Fall dieser Art die Schraube ein Stück weiter angezogen.

Wen Daumenschrauben nicht ängsten, der behalte die Fakten im Sinn. Hans Filbinger war gewiß nie ein Nationalsozialist, sondern ein gemäßigt Konservativer, offen für mancherlei Modernismen.

Er war auch kein Widerstandskämpfer, gleich der großen Mehrheit aller Menschen. Während des Nationalsozialismus unter einem Unrechtsrégime lebend, hatte er sich, wie fast jedermann damals, auf seine Weise mit dem System arrangiert.

Er konnte so begrenzt Karriere machen. Er wählte dafür in seinem Beruf – dem eines Juristen – einen Bereich, der vergleichsweise frei war von nazistischem Gesinnungszwang: die deutsche Marine.

Nachweislich hat Hans Filbinger seine dort erreichte Position genutzt, um vom Régime Verfolgte zu schützen. Mindestens für Einzelfälle ist das bezeugt. Auf der andern Seite wirft man ihm Todesurteile vor, die er als Marinerichter gefällt oder als Staatsanwalt gefordert hat.

Selbstverständlich sind solche Vorwürfe legitim. Man muß sie andererseits auch diskutieren dürfen. Doch zunächst ist festzuhalten, daß Filbinger in seiner Position auf keine Weise mit politischen oder ideologischenVerfolgungsmaßnahmen des Régimes zu tun hatte.

Bei den diskutierten Todesurteilen ging es um Fahnenflucht im Feld. Das Militärstrafrecht, nach dem geurteilt wurde, beruhte nicht auf nationalsozialistischer Rechtssetzung, sondern stammte von 1872, auf älterem Strafrecht aufbauend. Fast alle Staaten bestraften Desertion im Felde damals hart, nicht selten mit dem Tod. Die USA und manch anderes Land sehen für dieses Delikt bis heute die Möglichkeit der Kapitalstrafe vor. Hätte Deutschland im Krieg einen sozialdemokratischen oder Zentrumskanzler gehabt – oder vielleicht nach geglücktem Putsch einen Goerdeler –, hätte ein Richter Filbinger in genau dieselben Situationen einer Beteiligung an Kapitalstrafen geraten können.

Die Verhängung von Todesurteilen wegen Desertion kann also keinesfalls grundsätzlich eine vorwerfbare Handlung darstellen. Natürlich darf im Einzelfall untersucht und darüber gestritten werden, ob die Urteile dem Recht und der Gerechtigkeit entsprachen.

Man darf auch fragen, ob es nicht überhaupt geboten gewesen wäre, sich von vornherein jedem Dienst am Unrechtsstaat zu verweigern, nach dem Vorbild etwa eines Franz Jägerstätter. Das wäre jedoch der Weg des Martyriums gewesen. Den waren nichts einmal die Attentäter vom 20. Juli gegangen. Diesen Weg kann ich für mich selbst wählen, aber nicht von andern verlangen.

Soweit die grundsätzliche Einordnung des „Falls Filbinger“. Mit der gesamten Thematik nationalsozialistischen Unrechts und der Verfolgung der Gegner und Geächteten des NS-Staats hat er überhaupt nur insoweit zu tun, als Filbinger tatsächlich Verfolgten in einigen Fällen geholfen und sogar die Aufhebung von Todesurteilen erreicht hat.

In diesem Licht ist das Geschrei zu beurteilen, welches jetzt die Vertreter des „Zentralrats der Juden“ nebst angeschlossenen Verbänden und ihre vereinigte Medienmacht – wie »Welt«, »Frankfurter Allgemeine«, »Zeit«, »Süddeutsche«, »Spiegel« – unisono erheben, um Günther Oettingers Kopf zu fordern.

Es geht hier – nein, um Wahrheit oder Gerechtigkeit sowieso nicht. Nicht einmal mehr nur darum, die letzten Konservativen von der Teilhabe an öffentlicher Verantwortung und politischer Gewalt zu entfernen, wie noch im Fall Martin Hohmann. Nein, mit Oettinger trifft es nun einen linksliberalen Unionskarrieristen, der längst schon hinreichend stromlinienförmig schien.

Der Mann hatte nur nicht bemerkt, daß die Tabuzone täglich weiter ausgedehnt wird. Es geht ihnen, die da Oettingers Kopf fordern, um die Zementierung und den Ausbau ihrer totalitären Herrschaft über die Hirne und Sinne der Untertanen.

Um Oettinger selbst ist es mir nicht leid. Der Mann hat ohnehin wenig Gutes bewirkt. Aber die totalitäre Gewalt, die sich da zeigt, wird uns alle treffen. Vor allem die Kirche.

Der Bischof von Berlin hat heute eine Seelenmesse für Hans Filbinger, die zugleich eine Dankandacht für die Rettung eines katholischen Priesters durch Filbinger sein sollte, untersagt. Jener Priester war ein wirklicher Verfolgter, ungerecht zum Tode Verdammter – und Richter Filbinger hat ihn gerettet. Die Berliner Domgemeinde von Sankt Hedwig wollte dafür dem Herrn danken und für Filbinger beten und das Meßopfer darbringen. Der Bischof hat es untersagt. »Synagoge, befiehl! Wir folgen dir.«

Oettinger wankt unterdessen. Er hat sich für die Wirkung seiner Trauerrede entschuldigt, die zentralen Aussagen aber noch nicht zurückgenommen. Vermutlich wird er am Ende doch fallen, widerrufen und dennoch den Fuß im Nacken spüren und nicht wieder aufstehen können.

In Wahrheit hätte aber nicht er sich entschuldigen müssen, sondern die totalitären Unterdrücker und Gesinnungspeiniger. Es ist höchste Zeit, daß die Mehrheit der Angehörigen der Synagoge in diesem Land, die friedlich mit den übrigen Bewohnern zusammenleben möchte, ihre Bonzenschicht in die Wüste jagt, die nur zufrieden sein kann – und nicht einmal dann –, wenn sie alle andern zu Knechten gemacht hat. Ja, die sich verhält, als wolle sie auf Teufel komm raus alle Vorurteile der schlimmsten Antisemiten bestätigen, wenn nicht gar übertreffen.

Ich habe aus gegebenem Anlaß noch einmal die Artikelserie der Civiltà Cattolica von 1890 »Della questione giudaica in Europa« (»Die jüdische Frage in Europa«) gelesen. Es handelt sich um ungezeichnete Leitartikel, in drei Teilen in drei Monatsausgaben erschienen. Man muß dazu wissen, daß nicht nur die Jesuitenzeitschrift Civiltà Cattolica im vatikanischen Staatssekretariat gegengelesen wurde, sondern die ungezeichneten Leitartikel geradezu als offiziöse Äußerungen des Staatssekretariats galten.

Man darf also hier mindestens den Willen des seinerzeitigen Kardinalstaatssekretärs Mariano Rampolla hinter jener Artikelserie annehmen, ja bei dieser über einen längeren Zeitraum hin veröffentlichten Serie ohne Zweifel auch Kenntnis und Billigung durch Papst Leo XIII.

Worum geht es in der besagten Artikelreihe? – Der Autor schildert in Teil eins und zwei Ursachen und Wirkungen des wirtschaftlichen und medialen Machtgewinns und -ausbaus durch die jüdischen Eliten in Europa. Der Tonfall ist für heutige Ohren ausnehmend heftig. Der heutige Leser würde ohne Zweifel einen wüsten Antisemiten hinter den Artikeln vermuten, nicht höchste Stellen der römischen Kurie.

Um so lehrreicher ist eine unvoreingenommene Lektüre. Indem sie den damaligen Problemstand aufzeigt – selbst wenn man manchem widersprechen möchte –, hilft sie auch die Genese der späteren, in furchtbaren Verbrechen kulminierenden Ereignisse, aber auch die weitere Entwicklung bis heute zu verstehen. Auch wenn man sich heute mit der teils drastischen Sprache schwertut, wird man feststellen – was heute vollständig ausgeblendet und worüber zu reden, ja nur nachzudenken tabuisiert ist –, daß jener Machtausbau zunächst tatsächlich ein gravierendes Problem darstellte.

Der dritte Teil der Serie versucht, Lösungs-, ja geradezu Rettungsvorschläge zu unterbreiten. Sowohl die liberale Verniedlichung oder Leugnung des Problems wird zurückgewiesen, als auch die Maximalforderungen der damals bereits heftig tobenden Antisemiten. Der Autor der Artikelreihe empfiehlt, leicht vergröbert, aber kurz und zusammenfassend auf den Punkt gebracht, eine Rückkehr hinter wesentliche Teile der Judenemanzipation des ausgehenden 18. und vor allem des frühen 19. Jahrhunderts.

Für den Fall, daß man solchem Rat nicht folge, prophezeit die Civiltà Cattolica, es werde ein „neuer Attila“ erstehen und das Problem auf brutale und grausame Art lösen. Dies ist tatsächlich geschehen, was den Autor als klarsichtigen Beobachter ausweist. Was er jedoch nicht vorausgesehen hat, ist, daß die Macht der jüdischen Eliten das furchtbare und mörderische Intermezzos jenes „neuen Attila“ am Ende unbeschadet, ja gestärkt überstehen sollte.

Die heutige Situation erweist sich somit – ebenso wie ihr Gegenteil in den Zeiten schlimmster Verfolgung vor sieben Jahrzehnten – als Folge jener schweren historischen Hypothek von vor zweihundert Jahren.

Einen Ausweg vermag ich nicht zu erkennen. Aber klagend die Stimme erheben muß ich doch: Soll denn die Feindschaft nie aufhören? Soll Friede nur als Verhältnis von Herren und Knechten möglich sein? Muß da nicht der Haß von neuem wachsen? – Diese Herren und ihre Großknechte kann ich nur warnen – solang man mich läßt. Denn auf diese Weise wird nur neues und womöglich schlimmeres Unheil herausbeschworen denn je. – Maranatha.
Sehr gut gesagt. Und wer hätte ja jemals Kardinal Rampolla, der unter Habsburgern und anderen als initiierter Freimaurer galt (weswegen 1903 seine Papstwahl durch VETO von Franz-Joseph II. verhindert wurde), der auch eine Audienz bei Pius X. für den Zionistenführer Theodor Herzl (Geistlicher Gründer vom Staate Israel) erlaubte (wie auch der Heilige Papst selbst dies wollte). Heute wird denjenigen die vor sowohl Atilla (Hitler) sowie vor der orientierungslosen Aktivität vor allem des linken und liberalen "emanzipierten" Judentums warnten, und dem Atilla vielleicht juridische Dienste verliehen aber dazu Verfolgten halfen, den Vorwurf des "Antisemitismus" gemacht. P. Maksymilian Kolbe M.I., der in den 1920er Jahren vor der Verblendung vieler Juden warnte und die Juden aufforderte sich von der Unterstützung von Léon Blum (Frankreich) und Sowjetunion fernzuhalten, der 1940-41 seine Türen für zehntausende von jüdischen Flüchtligen öffnete in seiner Marienstadt, diesem Pater Kolbe, durch Hand der NS-Täter gestorben, wird heute von ZdDJ und anderen marxistischen Gutmenschen der "Mainstream"-Medien, den Antisemitismus-Vorwurf gemacht, ebenso wie Papst Pius XII.

Damit wird von Ursache und Konsequen und historischer Wahrheit bewusst weggeführt um der Ideologisierung Willen.

Das geschah auch um Filbingen vom KGB-Mithelfer Hochhuth 1979 bis auf den heutigen Tag. Die Söhne des Lügners leben unter uns. Schon lange. Jesus hat vor diesen ausdrücklich gewarnt. Sowohl vor heidnischen Zauberern wie vor den eigenen geistigen Führungspersönlichkeiten.

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prim_ass
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Beitrag von prim_ass »

Falls ich aber länger ausbleibe, sollst du wissen, wie man sich im Hauswesen Gottes verhalten muss, das heißt in der Kirche des lebendigen Gottes, die die Säule und das Fundament der Wahrheit ist.

1.Tim 3:15

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Edi
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Beitrag von Edi »

Ich war zwar nicht dafür gewesen, dass Oettinger den Filbi als Nazigegner bezeichnet hat (was er auch nicht war), aber da es bei dem Thema Filbi und Deserteure nicht um Juden nicht, geht das den Judenclub einen grossen Dreck an. Dieser Club erhebt bei jedem Hühnerscheiss seine Stimme. So langsam kommt man zur Erkenntnis, dass diese Leute, die gewiss nicht alle Juden in Deutschland vertreten, dahin gehen sollen, wo sie denn hingehören, nämlich nach Israel, da können sie sich nach Lust und Laune austoben. Übrigens gibt es nur etwa 100.000 Juden in Deutschland, die der ZdJ gar nicht alle vertritt, und diese haben in Form des ZdJ, der ja nach aussen als alleinige Vertretung der Juden auftritt, eine Klappe wie wenn es Millionen wären und das schon seit [Punkt]
Als vor etwa 1 Jahr Kardinal Meisner gepredigt hat und wo es wiederum nicht über das Thema Juden ging, ist Spiegel auch rotzfrech geworden und so geht es laufend.
Wenn man kein Antisemit ist, wird man nur wegen dem ZdJ so langsam einer. Viele Deutsche, mit denen man redet, haben so langsam von diesem Club die Schnauze voll, um das mal deutlich zu sagen. Warum veröffentlich die deutsche Presse jeden Furz, den dieser Club absondert? Wer steuert denn das Ganze hinten herum, kann man sich doch fragen. Warum kuschen die meisten Politiker, (wie jetzt Oettinger auch wieder), ja sogar Kirchenfürsten vor diesem Club, der in allem die alleinige Deutungshoheit besitzen will?
Übrigens macht dieser Judenclub auch interne Kritiker schnell mundtot und stellt gemässigte jüdische Stimmen in kurzer Zeit ins Abseits.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Das ist aber richtiger Ketzer; er wagt es die obersten Zensoren und Sittenrichter der Republik anzuzweifeln!

Man darf auf die Reaktion der Gerechten & des Hosenanzugs gespannt sein.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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