Erbsünde und freie Weltwirtschaft?

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Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Gnostiker hat geschrieben: Was hat die "heilige katholische Kirche" in über 1600 Jahren erreicht, außer den jüngsten Tag bis zum sprichwörtlichen "jüngsten Tag" hinauszuzögern, nur um in der Zwischenzeit eine sinnlose Moral verkaufen zu können, die den finalen (Atom-)Krieg unvermeidlich macht?
Sinnlose Moral?
Das erinnert mich an den Religionsunterricht in eine 8. Klasse Hauptschule, den ich dort gegeben habe. Ein Themenbereich behandelte die 10 Gebote.
Zunächst war für die Jugendlichen eigentlich klar, dass man gar keine Gebote braucht, schon gar nicht die der Bibel.
Ich hatte ihnen Hausaufgaben auf einen Blatt (anonym, damit ich nicht weiß, wer welche Vorschläge macht) aufgegeben, welches ich eingesammelt habe. Darauf sollten mir sie 10 Gebote für Jugendliche und10 Gebote für Erwachsene aufschreiben, die man ihrer Meinung nach doch braucht. - Die Gebote, die am häufigsten genannt wurde schrieb ich ihnen dann in der nächsten Stunde nach einer Auswertung an die Tafel
- Und siehe da, zu 90% überschnitt es sich mit den 10 Geboten.

Also von wegen, die Kirche baut eine sinnlose Moral auf!

Gnostiker
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Beitrag von Gnostiker »

Was hat er uns denn (deiner Meinung nach --- bitte in kurzen Sätzen) geraten?
Das ging bereits aus meinem letzten Beitrag eindeutig hervor. Er war aber zugegebenermaßen etwas lang. Also noch mal in kurzen Sätzen:

Jesus hat uns zur Verwendung von konstruktiv umlaufgesichertem Geld ("heiliger Geist") und der Etablierung eines allgemeinen Bodennutzungsrechtes geraten. Mit anderen Worten ganz genau das, was der Sozialphilosoph Johann Silvio Gesell in seinem 1916 erschienenen Grundlagenwerk der Ökonomie "Die natürliche Wirtschaftsordnung durch Freiland und Freigeld" erstmals wissenschaftlich exakt ausformulierte. Die natürliche Wirtschaftsordnung ("Himmel auf Erden" = Nachfrage auf Angebot) ist die Grundvoraussetzung für allgemeine Gerechtigkeit, Freiheit, Frieden und Wohlstand. Jesus war also seiner Zeit um fast 1900 Jahre voraus! Kein Wunder, dass ihn niemand verstanden hat.
Das glaube ich nicht. Die Menschen werden traurig, unzufrieden und depressiv bleiben.
Um sich einigermaßen in die Freiwirtschaft (natürliche Wirtschaftsordnung) hineinzudenken, bedarf es Jahre, selbst nachdem man die grundlegenden makroökonomischen Zusammenhänge verstanden hat. Doch zunächst die direkte Antwort auf deine Frage:

Ob ein Mensch traurig, unzufrieden und depressiv oder glücklich, zufrieden und optimistisch ist, hängt weniger von seinem relativen "Wohlstand" im Vergleich zur "Armut" anderer ab, als vielmehr davon, ob er ein erfülltes Leben führen kann, was eine sinnvolle Abfolge von bewusstem Wollen und zumindest möglicher Willensbefriedigung voraussetzt. Das ist auf Dauer nur in einer Gesellschaft möglich, die eine stetige Proportionalität von marktwirtschaftlich erbrachter Leistung und Gegenleistung garantiert, die nicht durch das Gegenprinzip Privatkapitalismus (Erbsünde) oder den Sozialismus (=Staatskapitalismus) gestört wird.
So kann Adam selbst entscheiden, ob er sich daran hält oder nicht, ob er sich für oder gegen Gott entscheidet
Bei der Verwendung von Zinsgeld (Geld mit parasitärer Wertaufbewahrungsfunktion) ist die Erbsünde zwangsläufig, da in diesem Fall der Neid des Liquiditätsverzichts nur mit dem Urzins (Liquiditätsverzichtsprämie) kompensiert werden kann. Adam hatte also keine Wahl.
Also von wegen, die Kirche baut eine sinnlose Moral auf!


Die Erbsünde unterteilt alle Menschen prinzipbedingt in zwei Gruppen: Zinsverlierer (Ausgebeutete) und Zinsgewinnler (Ausbeuter). Dieser systemischen Ungerechtigkeit kann sich der einzelne Mensch nicht entziehen, es sei denn, er führt ein Leben außerhalb der Gesellschaft, also ein Leben als Einsiedler ("Vogel unter dem Himmel").

Solange diese systemische Ungerechtigkeit besteht, die allein aus einer falschen Geld- und Bodenordnung resultiert, wird es auch Massenarbeitslosigkeit, Umweltzerstörung und Krieg geben, völlig unabhängig davon, welche und wieviele "Gebote" man auch immer erlässt.

In der natürlichen Wirtschaftsordnung ist dagegen die "Moral" ungefähr so sinnvoll, wie eine Taschenlampe bei Sonnenschein, da die Rahmenbedingungen für jeden Menschen genau so gesetzt sind, dass unmoralisches und rücksichtsloses Verhalten jetzt immer einen entsprechenden wirtschaftlichen Nachteil bedeutet, während umgekehrt ein faires und verantwortungsvolles Handeln immer zu wirtschaftlichem Erfolg führt.

ieromonach
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Das Scriptorium

Beitrag von ieromonach »

Lieber Gnostiker,
Judas hat unseren HErrn Jesus Christus für Geld verkauft.
Als unser HErr in der Wüste 40 Tage fastete wurde er vom Satan versucht aus Steinen Brot zu machen. Er, der Satan, hatte n ichts unmögliches verlangt. Der HErr hätte natürlich aus Stein Brot machen können. Damit hätte Er alle sozialen Probleme gelöst. Doch Seine Antwort war: Der Mensch lebt nicht allein vom Brot..... . Vergessen wir auch n icht mit der Gefrässigkeit fing alles Unglück an .

Das wirst Du aber n icht verstehen da Dein Heil im Geld und BWL zu liegen scheint.

P.Theodor

EinChrist
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Beitrag von EinChrist »

Gnostiker hat geschrieben:
Was hat er uns denn (deiner Meinung nach --- bitte in kurzen Sätzen) geraten?
(...)

Die Erbsünde unterteilt alle Menschen prinzipbedingt in zwei Gruppen: Zinsverlierer (Ausgebeutete) und Zinsgewinnler (Ausbeuter). Dieser systemischen Ungerechtigkeit kann sich der einzelne Mensch nicht entziehen, es sei denn, er führt ein Leben außerhalb der Gesellschaft, also ein Leben als Einsiedler ("Vogel unter dem Himmel").
Das ist einfach Unsinn.
Die Erbsünde ist kein Parameter im monetaristischen Sinn. Sie ist die Konsequenz des sich Selbsterhöhen nach einer evidenten Ansage.
Gnostiker hat geschrieben: Solange diese systemische Ungerechtigkeit besteht, die allein aus einer falschen Geld- und Bodenordnung resultiert, wird es auch Massenarbeitslosigkeit, Umweltzerstörung und Krieg geben, völlig unabhängig davon, welche und wieviele "Gebote" man auch immer erlässt.
Die monetaristische Prämisse in der westlichen Finanzwelt, ist die durch Streuung und Risikotransfer ihre Profite zu maximieren und ihre Verluste zu minimieren versucht.
Eine Ernstzunehmende Alternative im Sektor der globalen Geldmärkte ist das Islamische schariakompatible Finanzwesen.

Dem System liegt die Philosophie des geteilten Risikos zugrunde. Der Geldgeber muss das Risiko des Entleihers teilen, dadurch werden die beiden zu Partnern, und das Finanzsystem erhält eine starke soziale Komponente.

Nur werden hier wieder neue Gräben geöffnet deren Tiefe heute noch nicht für die einzelnen Staaten abzusehen ist, es sei denn, die globalisierende Mafia in Kleide der Oligarchen, Hedge-Fonds, Drogenkartelle und andere parasitäre Systeme nehmen überhand.

Es grüßt,
EinChrist
Ave Maria
Totus tuus

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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Ging es Jesus tatsächlich nur um eine gerechte Wirtschaftsordnung?

Wenn ich die Evangelien lese, die Verheißungen der Propheten und in Gottes Namen noch eine erkleckliche Anzahl Apokryphen - so erscheint mir nur das ein bisschen wenig.

Natürlich: wären die Güter auf der Erde gerecht verteilt, würde eine tatsächlich für den anderen Sorge tragen, hätten wir eine bessere Welt. Möglicherweise auch schon sehr paradisische Zustände.

Aber hat Jesus nicht mehr gemeint? Hat er nicht immer wieder über unsere bloße Wirklichkeit hinausgewiesen?
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Gnostiker
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Beitrag von Gnostiker »

Vergessen wir auch n icht mit der Gefrässigkeit fing alles Unglück an .
Nein. Alles Unglück fing mit der Erbsünde an, genau so, wie sie im Paradiesmythos (perek bet) im Pentateuch beschrieben ist.

Der "Auszug der Israeliten aus Ägypten" bedeutet in metaphysischer Hinsicht nichts anderes als die "Weiterentwicklung der menschlichen Kultur von der zentralistischen Planwirtschaft ohne liquides Geld (Ursozialismus) für freien Marktwirtschaft ("Garten Eden") mit Geldkreislauf ("Baum des Lebens", bzw. "Baum, der Frucht ist und Frucht macht").

Erst durch die allgemeine Verwendung eines ökonomischen Zwischentauschmittels (Geld) wird es überhaupt möglich, dass der einzelne Kulturmensch sein Leben selbst gestalten kann, und nicht wie im Ursozialismus (z.B. altes Ägypten der Pharaonen) von der sozialistischen Gemeinschaft zur Arbeit gezwungen wird, was zwar einen gewissen Vorteil an Sicherheit, aber einen erheblichen Verlust an Individualität impliziert. Das Geld ist unbedingte Voraussetzung nicht nur für individuelle Freiheit, sondern auch für die Weiterentwicklung der menschlichen Kultur über das Stadium des sozialistischen "Ameisenstaates" hinaus.

Allerdings verstand man in den Anfangszeiten der Geldwirtschaft noch nicht genug vom Geld, um die systemische Ungerechtigkeit des Privatkapitalismus (Erbsünde) zu überwinden, die zwangsläufig aus der Verwendung eines Geldes mit parasitärer Wertaufbewahrungsfunktion (Zinsgeld) resultiert. Anfangs versuchte man es mit Zinsverboten (wie im Paradiesmythos beschrieben), musste aber feststellen, dass es prinzipiell unmöglich ist, ein Zinsverbot einzuhalten, wenn der Geldkreislauf (der Baum des Lebens) geschlossen bleiben soll, was für den Fortbestand der Kultur stets das Allerwichtigste ist.

Die ganze Menschheit befindet sich seit dem Beginn der Geldwirtschaft in einem fatalen Verhängnis: ohne Geld gibt es keine Zivilisation, mit Geld gibt es aber immer wieder Krieg, da der Urzins systemische Ungerechtigkeit erzeugt, die jede Volkswirtschaft mit einer unerbittlichen Exponentialfunktion in immer weniger Reiche (Zinsgewinnler) und immer mehr Arme (Zinsverlierer) spaltet, bis die sozialen Ungleichgewichte zum nächsten Bürgerkrieg oder dem nächsten Krieg gegen "die anderen" führen.

Also schuf man mit der Religion (die damals noch eine echte Wissenschaft der "gezielten geistigen Beschneidung von Untertanen" war) eine kollektive Verblendung, um die Menschheit im wahrsten Sinn des Wortes "wahnsinnig genug für die Geldwirtschaft" zu machen. Denn wer würde überhaupt noch arbeiten wollen, wenn er definitiv wüsste, dass alles zwangsläufig wieder im nächsten Krieg zerstört wird, was er sich mühsam aufgebaut hat?

Erst Jesus von Nazareth erkannte, dass es niemals gelingen kann, den Menschen durch religiöse Verblendung an das Geld anzupassen, sondern dass die einzige Möglichkeit für Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit darin besteht, das Geld durch eine konstruktive Umlaufsicherung an den Menschen anzupassen.

Gnostiker
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Beitrag von Gnostiker »

Die Erbsünde ist kein Parameter im monetaristischen Sinn. Sie ist die Konsequenz des sich Selbsterhöhen nach einer evidenten Ansage.
Die ökonomische Auslegung der Heiligen Schrift erklärt bis ins Detail alle Zusammenhänge der kulturellen Entwicklung der Menschheit in den letzten dreitausend Jahren und beinhaltet mit der entsprechenden Auslegung des Thomas-Evangeliums, welches im Nachhinein betrachtet zurecht von sich in Anspruch nimmt, die authentischen Gleichnisse von Jesus zu beinhalten, welche mit den unwiderlegbaren ökonomischen Erkenntnissen des Silvio Gesell übereinstimmen, die einzig denkbare Lösung aller noch immer bestehenden Zivilisationsprobleme.

Es steht jedem frei, die im Paradiesmythos beschriebene Erbsünde anders zu interpretieren, jedoch werden sich damit die Zivilisationsprobleme nicht lösen lassen, die zwangsläufig zum finalen Atomkrieg führen müssen.
Eine Ernstzunehmende Alternative im Sektor der globalen Geldmärkte ist das Islamische schariakompatible Finanzwesen.
Wir müssen uns nun wirklich nicht im "ökonomischen Sandkasten" streiten. Das islamische Modell ist auch nur eine behelfsmäßige Überlebensstrategie, aber kaum geeignet, um darauf eine wahre Zivilisation aufzubauen.

Wer angeblich noch schlauer sein will, als Jesus von Nazareth und Silvio Gesell zusammen, begibt sich auf Glatteis.
Aber hat Jesus nicht mehr gemeint? Hat er nicht immer wieder über unsere bloße Wirklichkeit hinausgewiesen?
Alles, was dem Menschen im Diesseits fehlt, projiziert er auf ein hypothetisches "Jenseits", dessen phantasievolle Ausgestaltung umso ausführlicher wird und das umso mehr bereits das Denken und Fühlen im Diesseits heherrscht, je "unerträglicher" das Diesseits in Folge einer noch nicht idealen makroökonomischen Grundordnung ist. Im Ursozialismus fehlte den Menschen das Grundprinzip "Freiheit", was zum auf die Spitze getriebenen ägyptischen Totenkult führt.

Ab dem Beginn der (Zins-)Geldwirtschaft war es das im Diesseits nun fehlende Grundprinzip "Gerechtigkeit", das die Menschen auf ein hypothetisches Jenseits projizierten, was im Katholizismus dann in der Phantasievorstellung von "Himmel und Hölle" gipfelte.

Tatsächlich meinte Jesus mit dem "Himmelreich" oder auch "Königreich der Himmel" aber kein hypothetisches Totenreich, sondern nichts anderes als die natürliche Wirtschaftsordnung (globale Freiwirtschaft), die, wenn man es erst einmal gelernt hat, sich in sie hineinzudenken, bei weitem alles übertrifft, was sich irgendwelche Philosophen bisher über das "Paradies" erdacht haben. Denn es ist einfach kein größerer Unterschied denkbar, als dass über sechs Milliarden bewusste Menschen in der globalen Freiwirtschaft dann konstruktiv miteinander wirtschaften und leben, und nicht mehr wie bisher unbewusst und destruktiv gegeneinander.

Selbst in der gehobenen Science-Fiction Literatur findet sich keine Utopie, die das Leben in der Freiwirtschaft auch nur andeutet. Allein dem großen Visionär Arthur Charles Clarke gelang es, noch darüber hinaus zu reflektieren, und das weiterzudenken, was der geniale Prophet Jesus von Nazareth aus seiner damaligen Perspektive einfach noch nicht erfassen konnte.

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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Ich verfolge deine Argumentation sehr aufmerksam. Sie enthält interessante Aspekte. Ich kann sie bis hierher nachvollziehen, auch, wenn ich sie mir nicht zu eigen mache.

Aber an diesem Punkt drängt es mich zu der Frage: Wozu ist deiner Meinung nach der Mensch auf der Welt?
Zuletzt geändert von cantus planus am Montag 21. Juli 2008, 22:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Benedikt

Beitrag von Benedikt »

@Gnostiker
Diesmal ein ernstgemeinter Tip: Wenn du willst, dass die Leute dir zuhören, dann komm etwas weniger apodiktisch rüber und argumentiere ein wenig nachvollziehbarer. Über die Auswirkung von Zinsen in unserem Wirtschaftssystem kann man sich in der Tat unterhalten - aber nicht so.

Gnostiker
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Beitrag von Gnostiker »

Ich verfolge deine Argumentation sehr aufmerksam. Sie enthält interessante Aspekte. Ich kann sie bis hierher nachvollziehen, auch, wenn ich sie mir nicht zu eigen mache.
Die Frage, die Du dir stellen solltest, ist weniger, was an meiner Argumentation eventuell nicht stimmen könnte, auch wenn Du sie "bis hierher nachvollziehen" kannst, sondern vielmehr, was dich dazu bringt, sie dir a priori "nicht zu eigen machen" zu wollen.
Wozu ist deiner Meinung nach der Mensch auf der Welt?
Einfache Frage - einfache Antwort: Der Sinn des Lebens besteht darin, etwas zu können, und diese Fähigkeit dann gewinnbringend einzusetzen.

Allerdings wird diese einfache Antwort auch wieder erst dann in ihrem vollen Umfang verständlich, wenn man sie bereits aus der Lebensperspektive in der Freiwirtschaft betrachtet; aus der Überlebensperspektive im Kapitalismus können sich erhebliche Missverständnisse ergeben.

Wer im Kapitalismus nur an seinen eigenen Vorteil denkt, kommt eventuell damit durch und erlangt Reichtum und Macht auf Kosten anderer, ohne sich dessen wirklich bewusst zu sein. Auf der anderen Seite wird derjenige, der im Kapitalismus konsequent moralisch handelt, prinzipbedingt zu den Zinsverlierern gehören, also immer ein (von "unmoralischeren" Mitmenschen) Ausgebeuteter sein, egal, wie sehr er sich auch anstrengen mag, gleichzeitig "erfolgreich und gut" zu sein.

In der Freiwirtschaft sind die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dagegen so gesetzt, dass leisungslose Einkommen (Knappheitsgewinne) auf Kosten anderer unmöglich sind, was impliziert, dass die menschliche Arbeitskraft jetzt zur ökonomisch "knappsten" Ressource wird. Das bedeutet, dass in der Freiwirtschaft wirklich jeder Mensch mit seinen speziellen individuellen Fähigkeiten stets "nachgefragt" wird. Gleichzeitig besteht eine stetige Proportionalität von marktwirtschaftlich erbrachter Leistung und Gegenleistung (Bezahlung) für alle Lebensbereiche.

Mit anderen Worten: In der Freiwirtschaft bedeutet es automatisch das Beste für alle Menschen, wenn jeder einzelne Mensch nur das Beste für sich anstrebt! Genau das ist das Prinzip der absoluten Gerechtigkeit, welches Jesus mit dem einfachen Wort "Wahrheit" umschrieb:

Der Dialog des Erlösers / Wiederaufnahme des Gesprächs
Der Herr sagte: Was immer aus der Wahrheit geboren ist, stirbt nicht. Was immer aus einer Frau geboren ist, stirbt.

Selbstverständlich geht es hier nicht darum, dass Frauen das genaue Gegenteil von Wahrheit sind, sondern dass in einer wahren (=gerechten) Marktwirtschaft alle „nur“ wirtschaftlichen Unternehmungen dauerhaft lebensfähig sind, da sie aus urzinsfreien Krediten finanziert werden, während in einer kapitalistischen Marktwirtschaft alle realwirtschaftlichen Unternehmungen prinzipbedingt früher oder später „sterben“. Alles, was eine Kultur ausmacht und womit sie sich weiterentwickelt, kann nur aus gespartem Geld entstehen. Wenn alle Menschen in einer Kultur ausschließlich „von der Hand in den Mund“ leben, haben sie gar keine Kultur. Erst wenn ein Teil von dem, was sie sich erarbeiten, gespart wird, können aus diesen Ersparnissen neue realwirtschaftliche Unternehmungen gebildet werden, die die Kultur voranbringen. Aus der

Summe aller Ersparnisse = „Mutter der Kultur“

bildet sich ein Kreditangebot = „Vater der Kultur“,

das die Kreditnachfrage = „Sohn der Kultur“

des Sachkapitals = „Brüder und Schwestern“

befriedigt!

Wird aber ein Geld mit parasitärer Wertaufbewahrungsfunktion (Zinsgeld) verwendet, werden die Geldersparnisse zu Finanzkapital. Jetzt ist das Sachkapital, aus dem jegliche Wertschöpfung erarbeitet wird, dazu gezwungen, eine zusätzliche Rendite zu erwirtschaften, um dem Finanzkapital die Liquiditätsverzichtsprämie zahlen zu können, damit es überhaupt erst zum Kreditangebot wird. Damit das Sachkapital rentabel bleibt, muss es knapp gehalten werden, denn nur aus der Knappheit (Mangel) kann es den „großen Investoren“ den Liquiditätsverzicht bezahlen. Der „Vater“ herrscht über den „Sohn“, das Hirngespinst Gott (Jahwe = Archetyp: Investor) herrscht über den unbewussten Menschen – von Krieg zu Krieg. „Aus der Frau geboren“ bedeutet also „aus dem Finanzkapital geboren“. Erst auf dem jetzt erreichten Abstraktionsniveau wird das Thomas-Evangelium wirklich verständlich. Sehen wir uns noch mal das Logion 105 an:

(Logion 105) Jesus sagte: Wer den Vater und die Mutter kennen wird, er wird „Sohn der Hure“ genannt werden.

Wohl aus purer Verzweiflung hat ein „moderner Besserwisser“ die folgende Version von Logion 105 veröffentlicht, die nicht mehr mit dem bei Nag Hammadi gefundenen koptischen Text übereinstimmt. Dies ist ein sehr gutes Beispiel für eine gegenständlich-naive Fehlinterpretation:

(105) Jesus sprach: Wer den Vater und die Mutter kennt, kann der Sohn einer Hure genannt werden?

Das Fragezeichen gehört da nicht hin! Solange man noch keine blasse Ahnung hat, worum es in der Heiligen Schrift tatsächlich geht, nämlich grundsätzlich immer um Makroökonomie (der tatsächlichen Basis allen menschlichen Zusammenlebens), sollte man voreilige Interpretationsversuche besser unterlassen. Nicht von ungefähr folgt auf Logion 105 das Logion 106, welches mit dem vorhergehenden in einem logischen Sinnzusammenhang steht:

(Logion 106) Jesus sagte: Wenn ihr die zwei (zu) einem macht, werdet ihr Söhne des Menschen werden. Und wenn ihr sagt: „Berg, hebe dich hinweg!“, wird er sich umdrehen.

„Die zwei“ (Vater und Mutter) werden „zu einem gemacht“ (Vater), wenn das Kreditangebot nicht mehr um die Liquiditätsverzichtsprämie vermindert aus der Summe aller Ersparnisse hervorgeht! Nur in diesem Fall gibt es gar kein Finanzkapital (Hure) mehr. Die Rentabilitätshürde (Berg) ist aufgehoben und damit verschwindet auch die Knappheit des Sachkapitals, sowie die kapitalismusbedingte Massenarmut.

(Logion 55) Jesus sagte: Wer nicht seinen Vater haßt und seine Mutter, wird mir nicht Jünger sein können. Und (wer) seine Brüder (nicht) haßt und seine Schwestern (und nicht) sein Kreuz trägt wie ich, wird meiner nicht würdig sein.

Erweisen wir uns zunächst einmal als „würdig“, Logion 55 zu erklären. Worum ging es Jesus? Um die endgültige Beseitigung des Kapitalismus. Solange also das Kreditangebot und die Summe aller Ersparnisse nicht „zu einem gemacht“ sind, befindet man sich noch im Kapitalismus und wenn man ihn nicht hasst, wird man ihn nie beseitigen können. Alle bereits bestehenden realwirtschaftlichen Unternehmungen, bzw. Sachkapitalien (Brüder und Schwestern), müssen rentabel sein und sind damit umso kapitalistischer, je höher ihr Eigenkapitalanteil ist.

(Logion 99) Die Jünger sagten zu ihm: „Deine Brüder und deine Mutter stehen draußen.“ Er sagte zu ihnen: „Diese hier, die den Willen meines Vaters tun, sind meine Brüder und meine Mutter. Sie sind es, die in das Königreich meines Vaters eingehen werden.“

Im „Königreich des Vaters“ (ideale Ökonomie) besteht der „Wille des Vaters“ (die Intention des Kreditgebers) nicht darin, sein Geld auf Kosten der Mehrarbeit des Kreditnehmers zu vermehren, sondern allein darin, es zu erhalten. Denken wir an das Tonscherben-Geld im ptolemäischen Ägypten (welches für Jesus die Ausgangsbasis seiner Überlegungen gewesen sein könnte). Dieses wurde automatisch zinsfrei verliehen, es musste nicht „in Liebe gegeben“ und „im Glauben empfangen“ werden! Genau das war der fatale Denkfehler, den die Urchristen (ihre Gemeinden wurden durch gegenseitige Vergabe von zinslosen Zinsgeldkrediten zusammengehalten) und auch die Gnostiker nach Jesus von Nazareth noch machten:

Die Verwirklichung des "Himmels auf Erden" hat absolut nichts mit der „Güte“ des einzelnen Menschen zu tun!

Eine Zivilisation aus lauter unbewussten Menschen, die noch immer an eine Hypothese Gott (Kreditgeber + Kreditnehmer + zinsloser Kredit ohne Neid) glauben müssen, um die „Güte“ zu besitzen, sich gegenseitig zinslose Zinsgeldkredite zu geben (Garten – Eden – Modell), ist niemals überlebensfähig. Eine solche Gemeinschaft muss unweigerlich mitgekoppelt in den Privatkapitalismus (Erbsünde) kippen. Ein Mensch, der in Regelkreisen denken kann, würde aber gar nicht erst auf die (völlig absurde!) Idee kommen, ein Gesellschaftsmodell zu entwerfen, das prinzipbedingt mit positiver Rückkopplung aus dem Ruder laufen muss, wenn die „Güte“ der einzelnen Menschen nachlässt. Das ist – mit Verlaub – Irrsinn! Wie der geniale Poet Ronnie James Dio schon sagte:

Love can be seen as the answer,
Die Liebe kann als Antwort gesehen werden,

but nobody bleeds for the dancer
aber niemand blutet für die Tänzerin

So it´s on and on and on
Darum ist es wieder und wieder und wieder…

It´s Heaven and Hell
Es ist Himmel und Hölle

Die „Tänzerin“ ist das Geld! „Sie“ tanzt durch die ganze Volkswirtschaft und hält damit nicht nur alle Kulturmenschen am Leben, sondern bewirkt gleichzeitig den kulturellen Fortschritt. Aber dafür erwartet die Tänzerin eine Belohnung, von allein bewegt sie sich nicht. Damit sie ihren Tanz aufführt, müssen die Menschen für sie „bluten“. Aber bluten sollen gefälligst diejenigen, die sie festhalten wollen!

(Logion 101) (Jesus sagte): Wer seinen Vater nicht haßt und seine Mutter wie ich, wird mir nicht [Jünger] sein können. Und wer [seinen Vater nicht] liebt und seine Mutter wie ich, wird mir nicht [Jünger] sein können. Denn meine Mutter [...], aber [meine] wahre [Mutter] gab mir das Leben.

Hier darf man jetzt spekulieren, was ursprünglich in der eckigen Klammer gestanden haben mag, das „unanständig“ genug war, um es besser unkenntlich zu machen. Die „wahre Mutter“ ist eine Geldersparnis, die kontinuierlich an Wert verliert (Tonscherben-Geld), wenn sie nicht verliehen wird. Der Kreditgeber (Vater) muss also für sie „bluten“, solange er sie festhält. Erst wenn er einen Kreditnehmer (Sohn) findet, der sie sinnvoll nutzen kann, behält sie ihren Wert. Die „unanständige Mutter“ (Finanzkapital) hat das jedoch nicht nötig, sie behält ihren Wert (Zinsgeld) auch ohne Verleih und daher muss der Kreditnehmer (Sohn) umso mehr „bluten“, während der Kreditgeber (Vater) am Ende gar nicht mehr arbeiten muss. Er ernährt sich allein vom „Blut“ des Sohnes! Damit haben wir nicht nur die Metapher „Sohn des lebendigen Vaters“ geklärt, sondern ganz nebenbei auch noch den Vampir-Mythos.

(Logion 113) Seine Jünger sagten zu ihm: „Das Königreich, an welchem Tag wird es kommen?“ (Jesus sagte): „Es wird nicht kommen, wenn man Ausschau nach ihm hält. Man wird nicht sagen: „Siehe hier oder siehe dort“, sondern das Königreich des Vaters ist ausgebreitet über die Erde, und die Menschen sehen es nicht.“

Fool, fool!
You've got to bleed for the dancer!
Fool, fool!
Look for the answer!
Fool, fool, fool!

Das braucht wohl nicht mehr übersetzt zu werden. Solange man noch an den „Vater im Himmel“ glaubt, kann das „Königreich des Vaters“ nicht verwirklicht werden. Der Gottesglaube und der Kapitalismus - es tut mir aufrichtig Leid, das sagen zu müssen, aber es ist leider unbestreitbar - bedingen sich gegenseitig! Hören wir also endlich auf mit dem „Gotteswahn“ und beenden damit auch die systemische Ungerechtigkeit des Kapitalismus. Verwirklichen wir den
Himmel auf Erden

im Namen des Vaters = des Kreditangebotes

und des Sohnes = der Kreditnachfrage

und des heiligen Geistes = des umlaufgesicherten Geldes.

Das Erstaunliche daran ist noch nicht einmal die Tatsache, dass der Himmel auf Erden allein durch die Verwendung von umlaufgesichertem Geld möglich wird, sondern die Gleichsetzung von „heiliger Geist“ mit „umlaufgesichertem Geld“. Die Bedeutung von „heilig“ ist tatsächlich nichts anderes, als „gesichert“ und „Geist“ bedeutet tatsächlich nichts anderes, als „Geldumlauf“!

Spruch 109: Wie Jesus das Wasser der Taufe vollendet hat, so goß er den Tod weg. Deswegen steigen wir zwar hinunter in das Wasser, wir gehen aber nicht hinunter in den Tod, damit wir nicht ausgegossen werden in den Geist der Welt. Wenn er weht, läßt er den Winter entstehen; wenn der Heilige Geist weht, wird es Sommer.

Der Zinsgeldumlauf lässt „den Winter entstehen“, mit umlaufgesichertem Geld „wird es Sommer“.

Im Gegensatz zum Thomas-Evangelium ist das Philippusevangelium nicht konsistent. Das Thomas-Evangelium erhebt den im Nachhinein betrachtet berechtigten Anspruch, die authentischen Worte von Jesus (114 Logien) wiederzugeben. Das Philippusevangelium besteht aus einer Sammlung von 127 Sprüchen, die diesen Anspruch nicht mehr erheben und wahrscheinlich von verschiedenen Autoren stammen, die sich bei der Formulierung des jeweiligen Spruches in unterschiedlichen Stadien der Auferstehung befanden. Im Nachhinein kann man in allen Gleichnissen das Wort „Geist“ durch „Zinsgeldumlauf“ und die Worte „Heiliger Geist“ durch „umlaufgesichertes Geld“ ersetzen. Der Sinn bleibt derselbe, obwohl die Autoren der Sprüche im Philippusevangelium noch nicht erleuchtet waren! Sie sahen im Heiligen Geist noch immer eine geistige Kraft des auferstandenen Menschen und nicht eine besondere Art von Geld, das ganz automatisch jedem Kulturmenschen sogar die Erleuchtung verschafft, ohne dass er überhaupt wissen muss, was die Erbsünde ist!


Natürlich bin mir dessen bewusst, dass für einen gläubigen Menschen das oben Gesagte eine "Ungeheuerlichkeit" darstellt. Es liegt mir jedoch fern, irgendwen damit "beleidigen" zu wollen, denn es ist einfach nur die Wahrheit. Die Argumentationskette kann noch beliebig erweitert und vertieft werden, wobei hunderte von überlieferten Gleichnissen durch die stringente Substitution der ursprünglich verwendeten Metaphern mit modernen makroökonomischen Fachbegriffen (die es damals noch nicht gab) einen vollkommenen und zusammenhängenden Sinn ergeben, der schon rein mathematisch-statistisch betrachtet nicht mehr in die Vielzahl der Gleichnisse "hineininterpretiert" werden könnte, wenn es in der Heiligen Schrift tatsächlich um etwas anderes als Makroökonomie ginge.

Es ist unbestreitbar, dass der Glaube an den Schöpfergott des alten Testamentes unsere Welt (unsere Zivilisation) geschaffen hat, indem der Kulturmensch durch die Programmierung seines kollektiv Unbewussten "unempfindlich genug" gegenüber der immer wieder Ungerechtigkeit, Armut und Krieg erzeugenden Verwendung von Zinsgeld gemacht wurde, was aber zunächst notwendig war, damit sich die Menschheit überhaupt aus der Sklaverei des Ursozialismus befreien konnte, um letztlich dahin zu gelangen, wo wir heute stehen.

Man kann jetzt darüber streiten, ob es notwendig war, den Himmel auf Erden noch unnötigerweise 1600 Jahre hinauszuzögern, nur um weiterhin an den "lieben Gott" glauben zu dürfen, doch diese Überlegungen sind heute müßig. Es ist nun mal passiert.

Was wir uns heute aber auf gar keinen Fall mehr erlauben können, ist die weitere Aufrechterhaltung der durch die anfängliche religiöse Verblendung bewirkten künstlichen Blindheit gegenüber den tatsächlich sehr einfach zu verstehenden makroökonomischen Zusammenhängen, denn das müsste unmittelbar in die globale Selbstzerstörung der ganzen Menschheit führen.

Die katholische Kirche hat also genau zwei Möglichkeiten: entweder, sie setzt sich aktiv für die Verwirklichung der globalen Freiwirtschaft ein und kommt damit endlich ihrem eigentlichen Auftrag nach, oder sie macht sich mitschuldig an allem Leid in der Welt.

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taddeo
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Beitrag von taddeo »

Gnostiker hat geschrieben:
Wozu ist deiner Meinung nach der Mensch auf der Welt?
Einfache Frage - einfache Antwort: Der Sinn des Lebens besteht darin, etwas zu können, und diese Fähigkeit dann gewinnbringend einzusetzen.
Wenn DIR diese Antwort reicht, ist das Dein Problem - mir persönlich wäre sie entschieden zu kleinkariert. Was ist dann mit Menschen, die - aus welchen Gründen auch immer - kaum oder keine Fähigkeiten ausbilden können - zB Behinderte, kleine Kinder, gebrechliche Alte? Hat deren Leben dann keinen Sinn (mehr)?

Außerdem beantwortet Deine Aussage - wie alle Ideologien - nicht die Grundfrage, warum es überhaupt unser Leben gibt. Der Sinn MEINES Lebens hängt aber wesentlich davon ab, daß es ein Leben von Gott ist, das auch ohne innerweltlichen oder gar "monetaristischen" Nutzen einen Sinn und Wert hat.

Außerdem finde ich, daß Deine Interpretation der Bibel in rein finanztechnischen Kategorien an der Sache ziemlich vorbeigeht - es klingt ein bißchen so, als würde man "Das Kapital" von Marx als spirituelles Buch lesen oder das Grundgesetz als Sammlung von Moralanweisungen. Ist Dir eigentlich schon mal aufgefallen, daß Deine Prognosen von einer "besseren Welt", die aus Deinen Interpretationen angeblich zu folgern wäre, mindestens genauso utopisch sind wie das, was Du den Christen wegen ihrer "Vertröstung auf das Jenseits" vorwirfst? Wenn Deine Vorschläge so simpel wären, wie Du sie darstellst, warum hat sie dann noch nie jemand umgesetzt?

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Beitrag von EinChrist »

Wozu ist deiner Meinung nach der Mensch auf der Welt?
Gnostiker hat geschrieben: Einfache Frage - einfache Antwort: Der Sinn des Lebens besteht darin, etwas zu können, und diese Fähigkeit dann gewinnbringend einzusetzen.
Das bezeichne ich als Utilitarismus übelster [Punkt]

Ihre monetaristische Illusorische Vorstellung können zwar Handlungen vollziehen die im Rahmen eines Zweckgefüges etwas bedeuten, aber einen Lebenssinn ergeben sie nicht.

Der Sinn des Lebens besteht im Raum der Schöpfung um des Anbetungswillen, wie er sich auch immer zeigen möge und nicht in einer Ideologischen Verbrämung.
Gnostiker hat geschrieben: (...)
Die katholische Kirche hat also genau zwei Möglichkeiten: entweder, sie setzt sich aktiv für die Verwirklichung der globalen Freiwirtschaft ein und kommt damit endlich ihrem eigentlichen Auftrag nach, oder sie macht sich mitschuldig an allem Leid in der Welt.
Diese törichte Aussage qualifiziert sich selber.

Der Auftrag der Kirche ist das Evangelium zu verkünden, gelegen oder ungelegen, bis an die Grenzen der Erde.

Schade das sie keine Vorstellung haben, was Kirche überhaupt bedeutet, somit ist eine Diskussion auch nicht zielführend.
Unser Herr Jesus Christus ist die Kirche, wir – wer möchte – sind in die Trinitarische Liebe als Glieder der Hl. Kirche hinein genommen.

Die Hl. Schrift schreibt in Mt 16,18:
Und ich sage dir: Du bist Petrus. Auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen, und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.

Hervorhebungen von mir.

Es grüßt,
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Clemens
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Beitrag von Clemens »

Vielleicht bin ich ja auch nur zu blöd, um den tieferen Sinn dieser ökonomischen Gnosis zu erkennen,
aber seid Ihr, liebe unbeeirrt ernsthaft antwortenden Kreuzgängler, Euch sicher, dass unser Gnostiker Euch nicht nur verpopot?

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Wir respektieren es, wenn er sich noch nicht als Troll outen will. Solange nehmen wir ihn ernst…das heißt, so ernst wie möglich. :roll:
???

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tantum ergo
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Beitrag von tantum ergo »

Clemens hat geschrieben:Vielleicht bin ich ja auch nur zu blöd, um den tieferen Sinn dieser ökonomischen Gnosis zu erkennen,
aber seid Ihr, liebe unbeeirrt ernsthaft antwortenden Kreuzgängler, Euch sicher, dass unser Gnostiker Euch nicht nur verpopot?
Es sei ihm in seinem Sinne zu wünschen, dass er das tut, schreibt er doch soviel Unsinn, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen sollte und es deshalb auch lasse, da sind andere hier im Forum wesentlich besser bewandert.

Immerhin versteht er es aber, seine Wort-Diarrhoe leidlich pseudowissenschaftlich-theologisch ausschauen zu lassen :hmm:

In Anlehnung an einen Kommentar im Moderatorenprotokoll: Don't feed the troll!

Gottes Segen, auch und vor allem für die, die noch suchend sind!
tantum ergo
„Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!“ (Lk 12,49)

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Linus
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Beitrag von Linus »

Clemens hat geschrieben:verpopot?
Was haben russische Popen mit der Sache zu tun? Akkumulation von Bauern und deren Kapital durch Popen?
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Linus
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Beitrag von Linus »

tantum ergo hat geschrieben:Gottes Segen, auch und vor allem für die, die noch suchend sind!
tantum ergo
Wir suchen doch alle .....

.....den ultimativen Geldscheißer. :D
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Gnostiker
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Beitrag von Gnostiker »

Wenn DIR diese Antwort reicht, ist das Dein Problem - mir persönlich wäre sie entschieden zu kleinkariert.
Ich sagte bereits, dass es eine gewisse Zeit braucht, um sich in die Freiwirtschaft hineindenken zu können, und dass meine einfache Definition dessen, was den Sinn des Lebens ausmacht, wiederum nur aus der Perspektive eines Lebens in der Freiwirtschaft heraus verständlich wird.
In der Freiwirtschaft geht es nicht mehr um das Anhäufen von Geld, weil sich aus dessen Verleih keine Liquiditätsverzichtsprämie und aus dessen Investition in Sachkapital keine Rendite mehr erzielen lässt. Was wir heute als "Reichtum" bezeichnen, nämlich möglichst viel von dem zu besitzen, was es schon gibt, hat in der Freiwirtschaft keine Bedeutung mehr, denn alles Gegenwärtige, für das sich jeder individuelle Mensch in der Freiwirtschaft interessiert, ist für ihn selbstverständlich und somit nicht mehr "erstrebenswert". Wahrer Reichtum ist das konstruktive Miteinander von bewussten Menschen, die gemeinsam Dinge anstreben, die es noch nicht gibt.
Was ist dann mit Menschen, die - aus welchen Gründen auch immer - kaum oder keine Fähigkeiten ausbilden können - zB Behinderte, kleine Kinder, gebrechliche Alte? Hat deren Leben dann keinen Sinn (mehr)?
Wo geht es "Behinderten" besser?

In einer Welt, wo es Umweltzerstörung, Krieg und kapitalismusbedingte Massenarbeitslosigkeit gibt, wo der einzelne Mensch ohne besondere (Roboter-)Fähigkeiten deshalb nicht "gefragt" ist und "Behinderte" schon gar nicht, oder in einer Welt, in der es all diese selbstgemachten Probleme nicht mehr gibt, und in der "Behinderungen" - egal welcher Art - gar nicht als solche aufgefasst, sondern stattdessen die besonderen Fähigkeiten, die sich grundsätzlich - je nach dem Stand der Technik - aus jeder so genannten "Behinderung" ergeben, umso höher geschätzt werden?

Wo geht es kleinen Kindern besser?

In einer Welt, wo prinzipbedingt alle Menschen unbewusst gegeneinander wirtschaften und leben, wo Kinder als "dumm und unerzogen" gelten, wo kein "Erwachsener" auf die Idee kommt, dass ein Kind ihm genauso viel beibringen kann, wie er dem Kind, oder in einer Welt, in der alle Menschen konstruktiv und bewusst miteinander leben und in der es für jeden Menschen selbstverständlich ist, von jedem anderen Menschen stets etwas lernen zu können?

Wo gibt es überhaupt "gebrechliche Alte"?

In einer Welt, die "alte" Menschen aufs Abstellgleis schickt, damit sie eben zu "gebrechlichen Alten" werden, oder gibt es sie noch in einer Welt, in der den "Ältesten" wieder die Achtung entgegengebracht wird, die sie verdienen, weil sie ihr ganzes Leben lang wertvolle Erfahrungen sammeln konnten?
Außerdem beantwortet Deine Aussage - wie alle Ideologien - nicht die Grundfrage, warum es überhaupt unser Leben gibt.


Die natürliche Wirtschaftsordnung ist keine "Ideologie", sondern der eigentliche Normalzustand unserer Welt, während das immer noch gegenwärtige kapitalistische System eine Perversion darstellt, die aufgrund einer dreitausend Jahre alten religiösen Verblendung (geistige Beschneidung mit dem künstlichen Archetyp "Investor") weiter aufrecht erhalten wird.
Der Sinn MEINES Lebens hängt aber wesentlich davon ab, daß es ein Leben von Gott ist, das auch ohne innerweltlichen oder gar "monetaristischen" Nutzen einen Sinn und Wert hat.
Ohne Geld gibt es keine Zivilisation und damit auch kein "menschenwürdiges Leben", wie wir es heute verstehen. Und ohne konstruktiv umlaufgesichertes Geld gibt es keine Gerechtigkeit und damit auch keine wahre Zivilisation. So einfach ist das.
Ein "Leben von Gott" bedeutet dagegen nichts anderes, als sich in einem a priori ungerechten und unmenschlichen System noch halbwegs "geborgen" zu fühlen, weil man die Ungerechtigkeit, und vor allem deren eigentliche Ursache, gar nicht wahrnimmt.
Außerdem finde ich, daß Deine Interpretation der Bibel in rein finanztechnischen Kategorien an der Sache ziemlich vorbeigeht - es klingt ein bißchen so, als würde man "Das Kapital" von Marx als spirituelles Buch lesen oder das Grundgesetz als Sammlung von Moralanweisungen.
1. Karl Marx verstand noch nichts von Ökonomie und schon gar nichts von Gerechtigkeit. Einem Marxisten geht es immer nur darum, sich eine möglichst hohe "Position" in der planwirtschaftlichen Verteilungshierarchie zu erschleichen.

2. Es geht nicht um "finanztechnische Kategorien" (das Verständnis von umlaufgesichertem Geld ist kinderleicht, es sei denn, man ist bereits religiös verblendet), sondern um Gerechtigkeit. Konstruktiv umlaufgesichertes Geld ("heiliger Geist") ist dafür lediglich die unabdingbare Grundvoraussetzung.

3. "Moralanweisungen" werden immer nur in einer unmoralischen, weil a priori ungerechten Welt benötigt. In der Freiwirtschaft wird es das Wort "Moral" gar nicht mehr geben, denn moralisches und verantwortungsvolles Handeln wird zu einer absoluten Selbstverständlichkeit.
Ist Dir eigentlich schon mal aufgefallen, daß Deine Prognosen von einer "besseren Welt", die aus Deinen Interpretationen angeblich zu folgern wäre, mindestens genauso utopisch sind wie das, was Du den Christen wegen ihrer "Vertröstung auf das Jenseits" vorwirfst?
An der Freiwirtschaft ist gar nichts "utopisch". Sie ist ganz im Gegenteil selbstverständlich. Wundern muss man sich im Nachhinein allenfalls darüber, wie es der "heiligen katholischen Kirche" über eine so lange Zeit gelingen konnte, die Menschheit in der systemischen Ungerechtigkeit der Erbsünde zu belassen, nur um selbst eine "Moral" verkaufen zu können.
Wenn Deine Vorschläge so simpel wären, wie Du sie darstellst, warum hat sie dann noch nie jemand umgesetzt?
Rein technisch gesehen ist es simpel. Nur fällt die Entwöhnung vom "Schnuller" (der Glaube an den "lieben Gott") den meisten unselbständig denkenden Menschen sehr schwer.
Du kannst aber davon ausgehen, dass die demokratische Entscheidung für die Freiwirtschaft - zumindest in Deutschland - bis 2012 gefallen sein wird, da jetzt bekannt ist, was genau die Verwirklichung der Freiwirtschaft bis heute verhindert hat.
Die Hl. Schrift schreibt in Mt 16,18:


Die vier biblischen Evangelien sind bereits gegenständlich-naive Umdeutungen der originalen Gleichnisse von Jesus und somit keine heiligen Schriften mehr. Nach der Konferenz von Nicäa suchte sich die katholische Kirche diejenigen Schriften unter der damals noch vorhandenen Vielzahl für ihr "neues Testament" heraus, die sich am besten für das Verkaufen einer "Moral" eigneten, während man die eigentliche Ursache für alle Unmoral längst vergessen hatte. Die Wahrheit (die tatsächliche Erkenntnis von Jesus) herauszufinden, war noch nie die Intention der katholischen Kirche.
Vielleicht bin ich ja auch nur zu blöd, um den tieferen Sinn dieser ökonomischen Gnosis zu erkennen,
aber seid Ihr, liebe unbeeirrt ernsthaft antwortenden Kreuzgängler, Euch sicher, dass unser Gnostiker Euch nicht nur verpopot?
1. Wenn man erst einmal begriffen hat, dass die tatsächliche Ursache für Krieg absolut nichts mit "Moral" zu tun hat,...

„Die Ursache für das Sinken des Zinsfußes wird vorzüglich darin gefunden, daß die besonders rentablen Kapitalanlagen großen Maßstabes heute erschöpft sind und nur Unternehmungen von geringer Ergiebigkeit übrig bleiben. .... Nur ein allgemeiner europäischer Krieg könnte dieser Entwicklung Halt gebieten durch die ungeheure Kapitalzerstörung, welche er bedeutet.“

Zeitschrift des Sparkassenverbandes, 1891

...ist eine logische Schussfolgerung die, dass Jesus auf jeden Fall mehr gewesen sein muss, als ein moralisierender Wanderprediger, unabhängig davon, ob er nun angeblich ein "göttlicher moralisierender Wanderprediger" gewesen sein soll.

2. Es muss einen tieferen Grund dafür geben, dass selbst heute, im angeblich "aufgeklärten" 21. Jahrhundert es den allermeisten angepassten Menschen so unglaublich schwer fällt, etwas so Selbstverständliches wie umlaufgesichertes Geld zu verstehen.

3. Die Existenzberechtigung der Religion kann nur darin bestehen, dem "Volk" das Verständnis für die wahren monetären Zusammenhänge zu verwehren. Ansonsten wäre sie obsolet.

4. Hätte Jesus irgendetwas anderes entdeckt, als die Grundprinzipien der natürlichen Wirtschaftsordnung, wären seine Erkenntnisse trivial.

EinChrist
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Beitrag von EinChrist »

Gnostiker hat geschrieben:
(...)
Die vier biblischen Evangelien sind bereits gegenständlich-naive Umdeutungen der originalen Gleichnisse von Jesus und somit keine heiligen Schriften mehr.
Womit sie ihre Oberflächlichkeit im Umgang mit der Heiligen Schrift aufzeigen.
So eine Aussage erinnert an die Zeugen Jehova, die im selben Atemzug behaupten die „Neue Weltbibel“ sei authentisch.

Die beiden Testamente, die als einzelne und in ihrer Gesamtheit das authentische Zeugnis des Gotteswortes bilden, aus der Geschichte Israels und Jesu Christi hat in der kath. Kirche im Kanon Annahme gefunden.

Gottes Wort ist heilig und bleibt heilig.

Gnostiker hat geschrieben: Nach der Konferenz von Nicäa suchte sich die katholische Kirche diejenigen Schriften unter der damals noch vorhandenen Vielzahl für ihr "neues Testament" heraus, die sich am besten für das Verkaufen einer "Moral" eigneten, während man die eigentliche Ursache für alle Unmoral längst vergessen hatte. Die Wahrheit (die tatsächliche Erkenntnis von Jesus) herauszufinden, war noch nie die Intention der katholischen Kirche.
Eine bewusste Unterstellung die ohne Fundament im Nebel der Illusion herumschwirrt.

Für die katholische Kirche erfolgt die verbindliche dogmatische Festlegung erst 1546 auf dem Konzil von Trient.
Sie war unumgänglich in der Auseinandersetzung mit den Reformatoren.
Das Lehramt bekräftigte im 20. Jahrhundert mehr als einmal, dass die Geschichte ihren Platz im Neuen Testament hat.

So schreibt das Konzil von Trient:
So folgt sie (die Kirche) dem Beispiel der rechtgläubigen Väter, wenn sie alle Bücher des Alten und Neuen Bund – denn der eine Gott ist ja der Urheber von beiden – sowie auch die den Glauben und die Sitten betreffenden Überlieferungen mit gleicher frommer Bereitschaft und Ehrfurcht anerkennt und verehrt, denn sie stammen ja aus dem Munde Christi oder sind vom Heiligen Geist eingegeben, und sie sind in ununterbrochener Folge in der katholischen Kirche bewahrt worden.
Soweit das Konzil von Trient 8. April 1546 DH 1501.

Ihr Illusionstheater legitimiert sich nicht über die Ideologie, sondern über Mythen und Illusionen, siehe ihre angebotene Freiwirtschaft.

Hier empfehle ich ihnen die katholische Soziallehre – ja die gibt es – mal durchzustöbern, hoch aktuell an der Wirklichkeit und zeitnah gebunden.

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EinChrist
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Gnostiker
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Beitrag von Gnostiker »

Gnostiker hat folgendes geschrieben:


(...)
Die vier biblischen Evangelien sind bereits gegenständlich-naive Umdeutungen der originalen Gleichnisse von Jesus und somit keine heiligen Schriften mehr.


Womit sie ihre Oberflächlichkeit im Umgang mit der Heiligen Schrift aufzeigen.
Man braucht keine besondere Intelligenz um herauszufinden, was Original und Fälschung ist (selbst ohne die tatsächliche Bedeutung der Logien bereits zu kennen):

(Logion 16) Jesus sagte: Vielleicht denken die Menschen, daß ich gekommen bin, um Frieden auf die Welt zu werfen, und sie wissen nicht, daß ich gekommen bin, um Spaltungen auf die Erde zu werfen, Feuer, Schwert, Krieg. Es werden nämlich fünf in einem Hause sein. Drei werden gegen zwei und zwei gegen drei sein, der Vater gegen den Sohn und der Sohn gegen den Vater. Und sie werden als Einzelne dastehen.

(Logion 55) Jesus sagte: Wer nicht seinen Vater haßt und seine Mutter, wird mir nicht Jünger sein können. Und (wer) seine Brüder (nicht) haßt und seine Schwestern (und nicht) sein Kreuz trägt wie ich, wird meiner nicht würdig sein.


(Matthäus 10): Entzweiungen um Jesu willen (vergleiche: Logien 16 und 55)

34Ihr sollt nicht meinen, daß ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. 35Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter. 36Und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein. 37Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert. 38Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folgt mir nach, der ist meiner nicht wert. 39Wer sein Leben findet, der wird's verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird's finden.


(Lukas 12): Entzweiungen um Jesu willen (vergleiche: Logion 16)

49Ich bin gekommen, ein Feuer anzuzünden auf Erden; was wollte ich lieber, als daß es schon brennte! 50Aber ich muß mich zuvor taufen lassen mit einer Taufe, und wie ist mir so bange, bis sie vollbracht ist! 51Meint ihr, daß ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf Erden? Ich sage: Nein, sondern Zwietracht. 52Denn von nun an werden fünf in einem Hause uneins sein, drei gegen zwei und zwei gegen drei. 53Es wird der Vater gegen den Sohn sein und der Sohn gegen den Vater, die Mutter gegen die Tochter und die Tochter gegen die Mutter, die Schwiegermutter gegen die Schwiegertochter und die Schwiegertochter gegen die Schwiegermutter.


(Logion 44) Jesus sagte: Wer den Vater lästern wird, dem wird man vergeben; wer den Sohn lästern wird, dem wird man vergeben; wer aber den Heiligen Geist lästern wird, dem wird man nicht vergeben, weder auf der Erde noch im Himmel.

(Logion 35) Jesus sagte: Es ist unmöglich, daß jemand in das Haus des Starken hineingeht und es gewaltsam in Besitz nimmt, es sei denn, er binde (zuvor) seine Hände. Dann wird er sein Haus umdrehen.


(Matthäus 12): Die Sünde gegen den heiligen Geist (vergleiche: Logion 44)

31Darum sage ich euch: Alle Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben; aber die Lästerung gegen den Geist wird nicht vergeben. 32Und wer etwas redet gegen den Menschensohn, dem wird es vergeben; aber wer etwas redet gegen den heiligen Geist, dem wird's nicht vergeben, weder in dieser noch in jener Welt.


(Markus 3): Jesus und die bösen Geister (vergleiche: Logien 44 und 35)

22Die Schriftgelehrten aber, die von Jerusalem herabgekommen waren, sprachen: Er hat den Beelzebul, und: Er treibt die bösen Geister aus durch ihren Obersten. 23Jesus aber rief sie zusammen und sprach zu ihnen in Gleichnissen: Wie kann der Satan den Satan austreiben? 24Wenn ein Reich mit sich selbst uneins wird, kann es nicht bestehen. 25Und wenn ein Haus mit sich selbst uneins wird, kann es nicht bestehen. 26Erhebt sich nun der Satan gegen sich selbst und ist mit sich selbst uneins, so kann er nicht bestehen, sondern es ist aus mit ihm. 27Niemand kann aber in das Haus eines Starken eindringen und seinen Hausrat rauben, wenn er nicht zuvor den Starken fesselt; erst dann kann er sein Haus berauben. 28Wahrlich, ich sage euch: Alle Sünden werden den Menschenkindern vergeben, auch die Lästerungen, wieviel sie auch lästern mögen; 29wer aber den heiligen Geist lästert, der hat keine Vergebung in Ewigkeit, sondern ist ewiger Sünde schuldig. 30Denn sie sagten: Er hat einen unreinen Geist.


(Lukas 12) (vergleiche: Logion 44)

10Und wer ein Wort gegen den Menschensohn sagt, dem soll es vergeben werden; wer aber den heiligen Geist lästert, dem soll es nicht vergeben werden. 11Wenn sie euch aber führen werden in die Synagogen und vor die Machthaber und die Obrigkeit, so sorgt nicht, wie oder womit ihr euch verantworten oder was ihr sagen sollt; 12denn der heilige Geist wird euch in dieser Stunde lehren, was ihr sagen sollt.

Hier empfehle ich ihnen die katholische Soziallehre – ja die gibt es – mal durchzustöbern, hoch aktuell an der Wirklichkeit und zeitnah gebunden.
Die "katholische Soziallehre" hat noch keinen einzigen Krieg verhindern können.

Du kannst froh sein, dass die rechtzeitige Realisierung der Freiwirtschaft den dritten Weltkrieg verhindern wird.

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incarnata
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Beitrag von incarnata »

Die Entstehung des Geldes und insbesondere die Entwicklung der Zinswirtschaft ist relativ jung in der Geschichte der Menschheit.Selbst heute noch gibt es
abgelegen lebende Naturvölker,die es nicht kennen,sondern Tauschhandel treiben.Kriege zwischen verschiedenen Stämmen der Urmenschen bzw. jener Völker gab und gibt es aber dennoch-meist gespeist durch Neid auf die vermeintlich besseren Lebensbedingungen des anderen Stamms oder durch
Katastrophen,die Menschen aus ihren gewohnten Lebensräumen vertreiben und andere dazu zwingen den ihren mit ihnen zu teilen.
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

Gnostiker
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Beitrag von Gnostiker »

Es gibt keine "schlechten Menschen". Es gibt nur fehlerhafte makroökonomische Grundordnungen.

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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Ich bin froh, dass ich kein Mensch bin, dessen Welt- und Religionsbild allein aus ökonomischen Erwägungen besteht. Und ich bin froh, Freunde zu haben, die das ebenso sehen.

Mir fehlt leider die Zeit, intensiver in diese Diskussion einzusteigen.
Aber, lieber Gnostiker, ich wünsche dir dass du hinter aller Ökonomie auch einmal die Begegnung eines lebendigen Gottes machst. Eines Gottes, der nicht aus Zahlen, toten Buchstaben und verschiedenen Interpretationen besteht, sondern MENSCH und GOTT ist.
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Beitrag von Gnostiker »

"They will have time enough, in those endless aeons, to attempt all things, and to gather all knowledge.
They will not be like gods,
because no gods imagined by our minds have ever possessed the powers they will command.
But for all that, they may envy us, basking in the bright afterglow of Creation;
for we knew the universe when it was young."

Arthur C. Clarke
PROFILES OF THE FUTURE
An inquiry into the limits of the possible
Der unbewusste Kulturmensch, der die Erbsünde noch nicht versteht, benötigt den Glauben an einen Schöpfergott,
um nur zu überleben (von einem Krieg bis zum nächsten).
Der bewusste Kulturmensch, der die Erbsünde überwunden hat, wird selbst zu einem Schöpfer und beginnt zu leben.

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overkott
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Beitrag von overkott »

cantus planus hat geschrieben:Ich bin froh, dass ich kein Mensch bin, dessen Welt- und Religionsbild allein aus ökonomischen Erwägungen besteht. Und ich bin froh, Freunde zu haben, die das ebenso sehen.

Mir fehlt leider die Zeit, intensiver in diese Diskussion einzusteigen.
Aber, lieber Gnostiker, ich wünsche dir dass du hinter aller Ökonomie auch einmal die Begegnung eines lebendigen Gottes machst. Eines Gottes, der nicht aus Zahlen, toten Buchstaben und verschiedenen Interpretationen besteht, sondern MENSCH und GOTT ist.
Diese Formulierung "ein Gott" ist in Kölner Predigten nicht völlig ungewöhnlich. Aber sie weicht doch von den durchaus vernünftigen monotheistischen Erwägungen über die Ursache und das Ziel der Schöpfung etwas ab.

Wir sollten Geld weder vergötzen noch dämonisieren. Es ist in unserer Gesellschaft ein Kommunikationsmittel zur Bewertung von Wirtschaftsgütern. Geld kann Segen oder Fluch sein.

Wichtig sollte für katholische Christen im Umgang mit Geld die Orientierung am Gebot der caritas sein.

Gnostiker hat jetzt ein bisschen vor sich hin monologisiert und sicher nicht nur trollige Gedanken geäußert.

EinChrist
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Beitrag von EinChrist »

Gnostiker hat geschrieben:
Gnostiker hat folgendes geschrieben:


(...)
Hier empfehle ich ihnen die katholische Soziallehre – ja die gibt es – mal durchzustöbern, hoch aktuell an der Wirklichkeit und zeitnah gebunden.
Die "katholische Soziallehre" hat noch keinen einzigen Krieg verhindern können.

Du kannst froh sein, dass die rechtzeitige Realisierung der Freiwirtschaft den dritten Weltkrieg verhindern wird.
Danke, für die Insider-Information!

Es grüßt,
EinChrist
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Beitrag von Gnostiker »

Diese Formulierung "ein Gott" ist in Kölner Predigten nicht völlig ungewöhnlich. Aber sie weicht doch von den durchaus vernünftigen monotheistischen Erwägungen über die Ursache und das Ziel der Schöpfung etwas ab.
Axiom_1: Der "Mensch" der Heiligen Schrift ist stets der Mensch in einer arbeitsteiligen Zivilisation.

Axiom_2: Der Schöpfergott der Heiligen Schrift ist der Ursprung unserer Zivilisation (der Welt des Menschen).

Die "Schöpfung" im physikalischen Sinn und der Mensch im biologischen Sinn haben mit der Heiligen Schrift nichts zu tun.
Wir sollten Geld weder vergötzen noch dämonisieren. Es ist in unserer Gesellschaft ein Kommunikationsmittel zur Bewertung von Wirtschaftsgütern. Geld kann Segen oder Fluch sein.
Die Schrift ohne Titel / Die Vertreibung des Menschen aus dem Paradies

Sie versammelten und berieten sich, und sie sagten: ,,Schaut auf Adam! Er ist uns gleich geworden, so daß er den Unterschied zwischen dem Licht und der Dunkelheit kennt. Vielleicht wird er verleitet werden wie bei dem Baum der Erkenntnis und wiederum hingehen zum Baum des Lebens und von ihm essen und unsterblich werden und Herr werden und uns verachten und [uns] und alle unsere Herrlichkeit geringschätzen. Dann wird er ein Gericht bringen über [uns und unsere] Welt. Kommt, laßt uns ihn hinauswerfen aus dem Paradies hinab auf die Erde, aus der er genommen wurde, so daß er von jetzt an nicht in der Lage ist, irgendetwas besser als wir zu wissen!“ Und so warfen sie Adam hinaus aus dem Paradies, zusammen mit seiner Frau.
Und das, was sie getan hatten, genügte ihnen nicht. Sondern sie hatten (immer noch) Angst. Sie liefen zu dem Baum des Lebens, und sie umgaben ihn mit großen, fürchterlichen Dingen, feurigen Lebewesen, genannt Cherubim, und sie stellten ein flammendes Schwert in ihre Mitte, das sich fürchterlich dreht zu jeder Zeit, so daß kein irdisches Geschöpf jemals zu jenem Ort kommt.

Das obige Textfragment aus Nag Hammadi beschreibt ganz konkret, dass die Archonten (die Geldgötter: der „große Geldverleiher“, der „große Investor“ und der oberste, „blinde“ Geldgott: der „große gewissenlose Investor“) nichts so sehr fürchten, als dass der Mensch eines „jüngsten Tages“ herausfinden könnte, wie der Geldkreislauf (der Baum des Lebens) auch ohne diese von organisierter Dummheit inszenierten Hirngespinste funktioniert, bzw. erstmalig tatsächlich funktioniert, also zum „Baum des ewigen Lebens“ wird.


Der Gedanke unserer großen Kraft / Über das Wasser des Lebens und den Erhabenen

Erkennt, von welcher Größe das Wasser ist, daß es unfaßbar (und) unmeßbar ist, sowohl sein Anfang als auch sein Ende, indem es die Erde trägt (und) in der Luft weht, wo die Götter und Engel sind und der, der erhaben über diese alle ist, in dem die Furcht und das Licht sind! Und durch ihn sind meine Schriften offenbart. Ich habe sie zum Dienst an der Schöpfung der fleischlichen Dinge gegeben, denn es ist weder für jemanden möglich, ohne jenen Bestand zu haben, noch ist es für diesen Äon möglich, ohne ihn zu leben, da er das besitzt, was in ihm ist, indem er (es) in Reinheit erkennt.


Niemand hat das Recht, allein durch den Besitz von Geld, das alle Menschen brauchen, um zivilisiert leben zu können, Macht über andere zu gewinnen. Das Geld in seiner Reinheit zu erkennen, bedeutet, es ausschließlich in seiner unverzichtbaren Eigenschaft als reines Tauschmittel zu verwenden, nicht aber als Machtmittel, um Gott (oder Halbgott) zu spielen und andere auszubeuten, ganz egal, welche Motive auch immer dahinter stehen mögen. Würden wirklich alle zivilisierten Menschen an diese Moral glauben und sich auch tatsächlich daran halten, indem sie freiwillig auf das übermäßige Ansammeln von Geld verzichten würden und schon gar nicht aufgespartes Geld auch noch gegen Zins verleihen müssten, so würde der Tanz um das Zinsgeld nicht immer wieder katastrophale Auswirkungen haben. Doch dieser alttestamentarische Wunschtraum wird immer ein frommer Wunschtraum bleiben, solange Zinsgeld eben auch Zinsgeld bleibt. Kein Mensch kann überhaupt entscheiden, welcher Geldreichtum „übermäßig“ ist und man kann auch von niemandem erwarten, dass er etwas zinsfrei verleiht, das dauerhaft wertbeständig, bzw. „ewig“ ist.

Also erschaffte sich der unbewusste Mensch (das Gehirn war ja noch nicht eingeschaltet) einen „transzendenten“ Gott, sprich die Hypothese Gott basierend auf dem Hirngespinst Gott, dem die Aufgabe zufiel, den „Heiligen Geist“ zwischen den Menschen zu bewahren, damit diese zumindest zeitweilig in Frieden leben konnten. Auch das ist natürlich nur ein frommer Wunschtraum, der Hunger und Krieg niemals beseitigen kann, aber zumindest schon mal erklärt, weshalb die Kirche, die darüber wacht, dass das Gehirn ausgeschaltet bleibt, mit allen Mitteln zu verhindern sucht, dass der Gottesglaube (Hirngespinst plus Hypothese) erlischt. Den Glauben durch Unglauben zu ersetzen, ist in jeder Hinsicht ein Verlust, denn der „Unglaube“ ist allein ein Verlust der Hypothese Gott. Das Hirngespinst Gott (künstlicher Archetyp: Investor) bleibt im Unterbewusstsein erhalten! Somit unterliegt der „Ungläubige“ dem gleichen Basisprogramm wie der Gläubige. Erst wenn das Programm erkannt ist, ist damit wirklich etwas gewonnen:

Der bewusste (aus der religiösen Verblendung auferstandene) Mensch gewinnt die Einsicht, dass seit der ersten Visualisierung des Geldkreislaufs vor etwa 3250 Jahren nichts so überflüssig gewesen wäre und auch noch über die Maßen so schädlich war, wie das immer noch weiter zementierte Programm „Gott“. Man hätte nur rechtzeitig den Verstand einschalten müssen, um den Geldkreislauf ganz einfach technisch zu stabilisieren.

Es muss aber noch etwas anderes wegerklärt werden. Der Besitz von Produktionsmitteln, also Werkzeuge, Maschinen und Fabriken im weitesten Sinne, ist irrelevant, solange es Zinsgeld gibt. Das wussten bereits die Pharaonen im alten Ägypten und genau deswegen benutzten sie Edelmetall auch nur als Verrechnungsmaßstab. Wenn es möglich ist, durch den Verleih von Zinsgeld ein arbeitsfreies Einkommen zu erpressen, für das alle anderen zusätzlich arbeiten müssen, sind letztlich nicht nur alle einfachen Arbeiter in der Schuldenfalle, sondern auch alle Besitzer von Produktionsmitteln, wenn sie nicht gleichzeitig noch Geldvermögen (Finanzkapital) besitzen! Ist das aber der Fall, so lohnt es sich ab einem bestimmten Zeitpunkt, kurz vor der quantitativen Marktsättigung der Volkswirtschaft, überhaupt nicht mehr, die Produktionsmittel noch weiter besitzen zu wollen. Die Produktionsmittel werden dann an den nächsten Fleißigen verkauft, um „endlich“ zu den berufsmäßigen Faulpelzen, den wahren Kapitalisten, aufsteigen zu können, die Geld mit Geld „verdienen“ und nicht mehr denken müssen, sondern Gott spielen können.
Wäre Karl Marx einfach nur zu dumm gewesen, um diese einfache Tatsache zu erkennen, so könnte man ihm noch verzeihen. Er wusste es aber! Er beschrieb in aller Deutlichkeit, dass der Geldzins nichts anderes ist, als Ausbeutung, und definierte ihn als dem Arbeiter vorenthaltener Mehrwert. Damit erkannte er auch gleichzeitig die Wurzel allen Übels, doch anstatt dann einfach zuzugeben, dass er keine blasse Ahnung hatte, wie dieses Grundübel beseitigt werden könnte (also die technische Stabilisierung des Geldkreislaufs), fiel ihm nichts besseres mehr ein, als die ausgebeuteten Arbeiter gegen die genauso ausgebeuteten Unternehmer aufzuwiegeln und den braven Geldbesitzern alles Gute zu wünschen. Damit verfasste Karl Marx wissentlich ein pseudowissenschaftliches Werk, das von vornherein ein gefundenes Fressen für alle Berufsrevolutionäre war und auch nichts anderes sein sollte! Endlich konnte man sogar mit „wissenschaftlicher Legitimation“ so richtig Randale machen. Es hat noch nie einen Revolutionär gegeben, der an Wahrheit interessiert gewesen wäre, sondern immer nur daran, sich zum „Führer der Revolution“ aufzuspielen. Und Karl Marx gefiel sich selbst ganz offensichtlich in der Rolle des „Hintersten der Revolution“.

Wir verdanken es dem Science Fiction Schriftsteller Larry Niven, in seinem genialen Roman „Ringwelt“, für den er die höchsten internationalen Auszeichnungen in dieser (tatsächlich anspruchsvollsten!) Literaturgattung bekam, das grundlegende Machtprinzip des „Hintersten“ in höchst unterhaltsamer und spannender Form erstmals auf den Punkt gebracht zu haben. Die wesentliche Eigenart des Hintersten ist die Vorsicht. Er ist genau das Gegenteil des mutigen Eroberers, der an vorderster Front seine Truppen anführt. Er ist der Planer im Hintergrund, der aus möglichst sicherer Position heraus noch nicht einmal die Fäden selbst in der Hand hat, sondern sogar diese noch delegiert, um am eigenen Leib keinen Gegenzug spüren zu müssen.

Der „Hinterste“ unterscheidet sich vom „anonymen Diktator“ dadurch, dass er nicht die Gegenwart beherrscht, sondern die Zukunft bestimmt. Der Hinterste hat immer eine „weiße Weste“, da er niemals die Veranlassung für irgendetwas ist, sondern „lediglich“ die Ursachen bereits beschrieben hat, aufgrund derer irgendetwas veranlasst werden kann. Allerdings ist es ein himmelweiter Unterschied, ob man nun der wahre Hinterste dieses Planeten (wir werden ihn noch kennen lernen) oder der hinterste Lügenbaron ist. „Mit jeder Lüge wirst Du einen Teil der Welt morden“, sagte Merlin, und in dieser Disziplin hat wiederum Karl Marx den absoluten Vogel abgeschossen – der größte Massenmörder (mit weißer Weste!) aller Zeiten.
Im Gegensatz etwa zum Neurotiker Adolf Hitler, der an einem starken Minderwertigkeitskomplex litt und daher seine Gräueltaten teilweise auch noch ankündigte (wobei ihm diese anfangs kaum jemand glaubte, bzw. glauben wollte!), gelang es dem Wichtigtuer Karl Marx sogar bis heute, in der Öffentlichkeit als ein „guter“ Mensch zu erscheinen, der sich in ehrlicher Absicht um Gerechtigkeit bemühte. Tatsache ist jedoch, dass die Verwüstungen, die der auf Karl Marx krausen Theorien fußende Kommunismus bis heute in aller Welt angerichtet hat, sogar noch deutlich größere Ausmaße erreicht haben, als die Verwüstungen des Nationalsozialismus. Letzterer ist ganz offensichtlich menschenverachtend, während viele „moderne Marxisten“ bis heute nicht begriffen haben, dass jede Anwendung der Marxschen Theorie zwangsläufig zu Gewaltexzessen führen muss.
Der „Kommunismus“ (er kann immer nur mit bis zu 150 Menschen funktionieren!) oder der Sozialismus (ganz egal, ob man noch irgendein Adjektiv davor setzt) können niemals eine Lösung sein, um die Vormachtstellung des Zinsgeldes, den Geldkapitalismus, zu beseitigen. Jede Machtausübung erzeugt Ungerechtigkeit und jede Gewalt erzeugt Gegengewalt. Und wenn auf irgendeinem Weg überhaupt Gewalt nötig ist, um ein Ziel zu erreichen, so ist das von vornherein der falsche Weg. Gewalt ist immer nur dann nötig, wenn das vorgeschlagene Mittel zur Erreichung des Zieles einfach viel zu schwach ist, um sich auch gewaltfrei durchsetzen zu können.

Der Marxismus ist nichts anderes, als eine Ersatzreligion. Vor der Erfindung des Geldkreislaufs hatte die Religion schon immer zwei Aufgaben: die Formulierung eines Ziels (sozialistischer Plan) und die Programmierung der Untertanen (Machtausübung) zur Erreichung des Ziels. Nach der Erfindung des Geldkreislaufs wurde diese Vorgehensweise als primitiv und unmenschlich erkannt. Sie ist primitiv, weil es ganz und gar unsinnig ist, etwas planen zu wollen, was sich durch das freie Spiel der Kräfte von Angebot und Nachfrage eigendynamisch und weitaus effektiver von selbst regelt. Sie ist darüber hinaus unmenschlich, weil sie freie Menschen zu sozialistischen „Arbeitsameisen“ degradiert, um das „Planziel“ erfüllen zu können. Der kulturelle Fortschritt, der sich zweifelsfrei auch bei der (ur)sozialistischen Methode bis zu einem gewissen Niveau einstellte, ergab sich aber noch nicht einmal aus dem Plan als solchem, sondern bestand allein in den neuen Techniken, die „ganz nebenbei“ entwickelt wurden, um den Plan zu erfüllen. Nach dem „Auszug der Israeliten aus Ägypten“, also der Erfindung des Geldkreislaufs, wäre ab diesem Zeitpunkt jegliche Form von Machtausübung (Programmierung von Untertanen) überflüssig gewesen, nicht jedoch die Formulierung von weiteren Zielen, um der kulturellen Entwicklung eine Richtung zu geben. An dieser Stelle versagte die Religion und daraus entwickelten sich alle Probleme dieser Welt bis auf den heutigen Tag, denn die Erstellung eines sozialistischen Planes ist verglichen mit der Formulierung eines wirklich lohnendes Zieles in einer freien Marktwirtschaft nur noch Kinderkram!

Genau mit diesem Kinderkram beschäftigen sich „heutzutage“ noch immer so genannte „Topmanager“ und „Spitzenpolitiker“, während sich die Priester darauf spezialisiert haben, durch die immer weiter perfektionierte Zementierung des Hirngespinstes „Gott“, die Zeit anzuhalten. Angefangen beim Oberpriester Mose, der das Hirngespinst Jahwe erfand, um die „absolute Kontrolle über die Währung einer Nation“ zu haben, gelang es der israelitischen Priesterschaft und in der Folge der katholischen Priesterschaft bis heute, die Realisierung der echten freien Marktwirtschaft („Himmel auf Erden“ = Nachfrage auf Angebot ) zu verhindern, nur um mit der Realisierung derselben immer noch einem Ziel hinterherlaufen zu können, das eigentlich von Anfang an selbstverständlich gewesen wäre!

Was blieb dem unbewussten Menschen also übrig? Die anonyme Diktatur. Der Machthaber war nicht mehr der große Investor, der noch unter ihnen war und das Geld eigenhändig verteilte, sondern der „große moralische Investor“, der „liebe Gott im Himmel“ (die aus dem notwendigen Hirngespinst Gott induzierte Hypothese Gott), der seine unartigen Schäfchen mit der „Hölle“ bestraft, wenn sie seine Gebote nicht befolgen. Und da der „liebe Gott“ natürlich „allwissend“ ist, bemerkt er ganz sicher auch jene irdischen Verfehlungen, die das diesseitige Gesetz aus Mangel an Beweisen und Durchblick niemals ahnden kann:


Set und Enosch (Genesis 4)

25Adam erkannte abermals sein Weib, und sie gebar einen Sohn, den nannte sie Set; denn Gott hat mir, sprach sie, einen andern Sohn gegeben für Abel, den Kain erschlagen hat. 26Und Set zeugte auch einen Sohn und nannte ihn Enosch. Zu der Zeit fing man an, den Namen des HERRN anzurufen.


Dieses kurze Ende der Geschichte von Kain und Abel (ursprüngliche Schicht "J") hätte sich Mr. Dawkins mal etwas genauer ansehen sollen, insbesondere den letzten Satz. Nachdem der Privatkapitalismus (die Erbsünde) Ackerbau und Viehzucht in den Ruin getrieben hatte, „fing man an, den Namen des HERRN anzurufen“.

Der „Gotteswahn“ und der Privatkapitalismus bedingen sich gegenseitig!

Wir verdanken es auch hier wieder einem Science Fiction Schriftsteller, das grundlegende Machtprinzip der anonymen Diktatur auf den Punkt gebracht zu haben. Diesmal war es Stanislaw Lem mit seinem utopischen Roman „Eden“. Der Machthaber ist kein transzendentes Wesen im „Himmel“, sondern ein lebendes Mitglied der technisch hoch entwickelten Alienzivilisation auf diesem gedachten Planeten. Aber niemand weiß, wer von ihnen der Machthaber ist. Und so entsteht eine äußerst bizarre Welt, die sich wohl nur ein Stanislaw Lem ausdenken konnte. Das Verblüffende daran ist nun, dass unsere eigene Welt im Grunde gar nicht anders ist, als diese bizarre Fiktion. Denn auch wir leben seit Jahrtausenden in einer anonymen Diktatur des Glaubens an einen belohnenden, aber auch strafenden Gott, dessen Wege (für den noch nicht auferstandenen Menschen) unergründlich sind.

Dabei sollten wir es eigentlich längst besser wissen, doch leider haben wir unseren „Erlöser“ Jesus von Nazareth noch immer nicht so ganz verstanden. Da wir jetzt langsam mal wissen sollten, was gut und was böse ist, zumal wir in der ganzen langen Zeit seit dem Rauswurf aus dem Garten Eden schon ungezählte Milliarden von diesen „verflixten Früchten“ gegessen haben, müsste doch so langsam mal der Groschen fallen, dass auf gar keinen Fall der einzelne Mensch jemals in der Lage sein kann, in jedem Einzelfall zwischen gut und böse zu unterscheiden. Man kann es ihm auch nicht beibringen. Und wenn der einzelne Mensch erst einmal tot ist, kann er es danach leider nicht mehr seinen noch lebenden Artgenossen erzählen. Moralpredigten aller Art helfen also genauso wenig, wie blutige Revolutionen aller Art. Was wollen wir denn eigentlich? Gerechte Kontostände und vernünftige Preise selbst nach einem beliebig langen Tanz um das Geld. Dann können wir uns das ewige Gezanke endlich schenken. Ist das eine religiöse Aufgabenstellung? Nein. Eine politische? Nein. Eine menschliche? Nein. Es ist eine technische Aufgabenstellung:

Totale volkswirtschaftliche Offset-Kompensation mit automatischer Eliminierung der Erbsünde bei Aufrechterhaltung aller allein durch Angebot und Nachfrage sich selbst regulierenden Regelkreise für Geld- und Warenfluss.

Genau das ist es, was Jesus von Nazareth mit dem „Königreich“ oder auch mit dem „Himmelreich“ gemeint hat. Mit Sozialismus ohne Liberalismus, gleich falsch verstandenem Altruismus, hatte Jesus garantiert nichts im Sinn. Entweder die Volkswirtschaft ist von vornherein so konstruiert, dass sie beim freien Spiel der Kräfte Armut erst gar nicht entstehen lässt, oder sie taugt einfach nichts. Sozialistisch-mildtätige Umverteilung ist letztlich genauso wirkungslos wie religiös-mildtätige „Vergebung“. Mal ganz davon abgesehen, dass „Mildtätigkeit“ sowieso ein Mythos ist, müssen einfach nur die Kontostände im Diesseits stimmen – und das sogar ohne Erbschaftssteuer!

Die Erfindung des Geldkreislaufs befähigte den unbewussten Menschen, sich endgültig über die Natur zu erheben und Kulturen aufzubauen, in der er nicht mehr zur "Arbeitsameise" degradiert werden musste. Doch der unreflektierte Glaube an die Macht des Geldes katapultierte ihn sogleich in eine Zauberwelt, in der er Wahrheit und Lüge nicht mehr unterscheiden konnte. Er machte sich „die Erde untertan“, ohne zu ahnen, dass man ihn darauf programmiert hatte, sich seine Mitmenschen (Zinsverlierer) untertan zu machen, um sich „nach Gottes Ebenbild“ zu fühlen. So war er über Jahrtausende dazu verdammt, nicht nur immer wieder Krieg gegen sich selbst zu führen, sondern am Ende zudem einen Krieg gegen die Natur.
Wichtig sollte für katholische Christen im Umgang mit Geld die Orientierung am Gebot der caritas sein.
Spruch 45: Der Glaube empfängt, die Liebe gibt. [Niemand wird] ohne den Glauben [empfangen können]. Niemand wird ohne Liebe geben können. Daher, damit wir nun empfangen, glauben wir. Damit wir lieben, geben wir. Denn wenn jemand nicht aus Liebe gibt, hat er keinen Nutzen von dem, was er gegeben hat.

Dieser Spruch könnte ohne weiteres aus dem Mund eines modernen Priesters stammen, der schon lange nicht mehr versteht, wovon er redet. Die eigentliche Bedeutung wird aber sofort offensichtlich, wenn man weiß, was hier mit Liebe gegeben und mit Glauben empfangen werden soll: Kredite. Genauer: zinslose Geldkredite. Den „Christen heutzutage“ kommt es schon gar nicht mehr seltsam vor, dass die ersten christlichen Urgemeinden ganz von allein entstanden und erst nachdem die katholische Kirche alles „christliche“ für sich in Anspruch genommen hatte, die weitere Verbreitung des Christentums nur noch mit Gewalt erfolgte. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn seit der Gründung der katholischen Kirche gibt es gar keine Christen mehr!

Die christlichen Urgemeinden bestanden in der Regel jeweils aus einigen tausend Menschen. Was hielt diese Gemeinden zusammen? Gegenseitige zinslose Kreditvergabe! Der Spruch 45 des nicht von der katholischen Kirche gefälschten Philippusevangeliums sagt es ganz deutlich: Ich habe keinen Nutzen davon, wenn ich einen Kredit nicht in Liebe gebe und im Glauben empfange. Nur durch gegenseitige Nächstenliebe und gegenseitigen Glauben waren die Gemeinden des Urchristentums in der Lage, sich gegenseitig mit zinslosen Krediten zu helfen. Allein dadurch konnten sie einen entscheidenden wirtschaftlichen Vorteil gegenüber der sie umgebenden ausbeuterischen Welt erlangen.

Allein aus diesem Grund wurden die Urchristen auch verfolgt! Wen interessiert es schon wirklich, wer an welche Götter glaubt oder nicht glaubt? Aber wenn einige tausend Menschen damit anfangen, sich gegenseitig zinslose Kredite zu vergeben, dann ist das ein Angriff auf den Kapitalismus, der aus der Sicht der Reichen und Mächtigen (Zinsgewinnler) mit aller zur Verfügung stehenden Gewalt unterdrückt werden muss.
Zum einen ist es gar nicht anders möglich, denn nur bis zu einer Anzahl von etwa 150 Gemeindemitgliedern können sich alle noch gegenseitig kennen. Einige tausend Menschen können aber nur noch durch den gegenseitigen Austausch von Geld zusammengehalten werden. Zum anderen definierten sich die Urchristen ja gerade dadurch, dass sie mit der Taufe auch die Auferstehung erlangt hatten. Sie verfügten also über das geheime Wissen ihres Herrn Jesus Christus, dass die Erbsünde genau darin besteht, Geld mit Geld „verdienen“ zu wollen und dass die geistige Beschneidung mit dem Gott Jahwe (der große Investor) erst alles Leid in die Welt gesetzt hatte:

Spruch 46: Wer den Herrn nicht empfangen hat, ist noch ein Hebräer.

Spruch 50: Gott ist ein Menschenfresser. Deshalb [schlachtet] man ihm Menschen. Bevor der Mensch geschlachtet wurde, schlachtete man Tiere, denn keine Götter waren die, denen man schlachtete.

Was bedeutet es also tatsächlich, ein Christ zu sein? Ein Christ ist jemand, der durch die Nächstenliebe und den Glauben an seine christlichen Mitmenschen den Neid (aus Liquiditätsverzicht) überwindet, der sich aus der gegenseitigen zinslosen Kreditvergabe von Zinsgeld ergibt.
Wie unendlich tief sind wir gesunken! Wir haben die Wahrheit unseres Propheten Jesus von Nazareth, den wir immer noch Christus nennen, ins genaue Gegenteil verkehrt. Wir nennen uns immer noch Christen, beuten den ganzen „Rest der Welt“ mit Zinsen aus und wundern uns dann auch noch, wenn gelegentlich mal ein paar unserer schönen Verkehrsflugzeuge, die von anders herum Verblendeten gekapert wurden, in unsere schönen Wolkenkratzer gesteuert werden. Damit ist dieses Verbrechen keinesfalls zu entschuldigen. Der Terrorismus ergibt sich aber zwangsläufig aus der systemischen Ungerechtigkeit des Urzinses.

In unserem mittlerweile 3250 Jahre langen Bemühen, endlich aus Ägypten auszuziehen, haben wir es immer noch nicht geschafft. Und wenn mal ein gescheiter Mensch auftaucht, der sich aus eigener Kraft aus der religiösen Verblendung befreit hat, so zwingen wir ihn auch noch, in Gleichnissen (in verhüllter Rede) zu uns zu sprechen und sich sogar foltern und kreuzigen zu lassen, damit wir ihn nicht gleich wieder vergessen. Doch anstatt dann wenigstens zu versuchen, seine Gleichnisse zu verstehen, gelangen diese immer wieder in die Hände von Schwächlingen, die der Versuchung nicht widerstehen können, die Gleichnisse zu fälschen und gegenständlich-naiv umzudeuten, um damit wieder neue religiöse Verblendungen zu erzeugen und erneut Macht auszuüben.

Spruch 4: Ein heidnischer Mensch pflegt nicht zu sterben, denn er hat gar nicht erst gelebt, so daß er sterben könnte. Wer zum Glauben an die Wahrheit gekommen ist, hat das Leben gefunden. Und dieser schwebt in Gefahr zu sterben, denn er ist lebendig.

Ein „heidnischer Mensch“ ist jemand, der nicht an die Wahrheit des dreifaltigen Gottes glaubt. Bis hierher könnte der moderne christliche Theologe wieder einmal zustimmen. Wer aber die Wahrheit hinter dem dreifaltigen Gott erkannt hat, kann kein Theologe mehr sein. Genau das ist das Dilemma, in dem sich nicht nur die katholische Kirche, sondern grundsätzliche alle christlichen Kirchen befinden. Da die allermeisten Gläubigen wiederum ihrer jeweiligen Kirche die Verantwortung übertragen, sich um ihren Glauben zu kümmern, wird die tiefere Wahrheit hinter dem Glauben niemals entdeckt, weil sie ganz einfach aus dem Selbsterhaltungstrieb der Theologen heraus gar nicht erst entdeckt werden soll.

Die „heidnischen Menschen“ sind deshalb „Heiden“, weil sie gegeneinander leben und noch nicht wissen, wie sie als zivilisierte Kulturmenschen miteinander leben können. Die „modernen Christen“ sind also nach ihrer eigenen ursprünglichen Definition die schlimmsten Heiden, die diese Welt je gesehen hat!

Der dreifaltige Gott sollte die letzte geistige Beschneidung der unbewussten Menschheit sein, um danach ein Bewusstsein erlangen zu können und damit die seit der Erfindung des Geldes von vorn herein überflüssigen geistigen Beschneidungen mit Geldgöttern endgültig zu eliminieren. Der dreifaltige Gott ist nach wie vor die allerletzte Bastion, um die allgemeine Auferstehung der Menschheit doch noch zu ermöglichen, selbst wenn alles andere in Vergessenheit geraten sollte. Ein Gott ist solange ein Gott, bis er erklärt und damit wegerklärt ist. Den Gott Jahwe haben wir wegerklärt, den dreifaltigen Gott noch nicht.

Die Urchristen hatten sich den Gott Jahwe bereits wegerklärt. Sie waren insoweit geistig auferstanden, als dass sie das Basisprogramm „großer Investor“ durchschaut und die Erbsünde als den Privatkapitalismus erkannt hatten. Doch den dreifaltigen Gott hatten sie noch nicht erklärt und deshalb mussten sie scheitern. Die christlichen Urgemeinden machten einen entscheidenden Fehler: Sie überschätzten sich. Sie glaubten die geistige Stärke zu besitzen, den durch Liquiditätsverzicht verursachten Neid durch gegenseitige Liebe und gegenseitigen Glauben überwinden zu können.

Spruch 5: Seit dem Tag, an dem Christus in die Welt gekommen ist, wird die Welt geschaffen, die Städte geschmückt und das Tote herausgetragen.

Für die Urchristen war Jesus von Nazareth eine ähnliche Symbolfigur wie König Arthur im Königreich von Camelot, auch wenn ihr „Christus“ bereits gestorben war. Die aus der religiösen Verblendung durch den Gott Jahwe auferstandenen Urchristen hatten die Erbsünde als eigentliche Ursache für alles Unmenschliche erkannt und waren nun davon überzeugt, sie durch den Glauben an Jesus Christus und den dreifaltigen Gott endlich überwinden zu können.

Das Ergebnis ist bekannt. Zuerst ging das Wissen um den tatsächlichen Namen Jahwes verloren, dann die wahre Bedeutung der Erbsünde und schließlich wurde sogar aus der geistigen Beschneidung „großer Investor“ die noch viel schädlichere Variante „großer gewissenloser Investor“, nachdem die katholische Kirche den Propheten Jesus von Nazareth zum „Sohn“ des dreifaltigen Gottes erklärt hatte.

(Logion 53) Seine Jünger sagten zu ihm: „Nützt die Beschneidung oder nicht?“ Er sagte zu ihnen: „Wenn sie nützlich wäre, würde ihr Vater sie aus ihrer Mutter beschnitten zeugen. Aber die wahre Beschneidung im Geiste hat vollen Nutzen gefunden.“

Die vollständige Auferstehung können wir erst dann erlangen, wenn uns die wahre Bedeutung des dreifaltigen Gottes bewusst wird. Bis dahin werden wir immer wieder in religiöser Verblendung versinken. Die Urchristen unterlagen bereits dem Denkfehler, den Heiligen Geist zwischen den Menschen durch gegenseitige Nächstenliebe und gegenseitigen Glauben realisieren zu können. Als dann die wahre Bedeutung der Erbsünde wieder in Vergessenheit geriet, stellte man das Denken ganz ein und übrig blieb nur noch der Glaube.
Gnostiker hat jetzt ein bisschen vor sich hin monologisiert und sicher nicht nur trollige Gedanken geäußert.
Die "trolligen Gedanken" sind immer diejenigen, die andere Menschen (noch) nicht nachvollziehen können, weil sie sich in einer anderen Vorstellungswelt befinden. Ich hoffe mit den obigen "Monologen" diese Vorstellungswelt etwas verständlicher gemacht zu haben.

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tantum ergo
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Beitrag von tantum ergo »

Gnostiker hat geschrieben:Die "trolligen Gedanken" sind immer diejenigen, die andere Menschen (noch) nicht nachvollziehen können, weil sie sich in einer anderen Vorstellungswelt befinden. Ich hoffe mit den obigen "Monologen" diese Vorstellungswelt etwas verständlicher gemacht zu haben.
Kein Stück, aber das ist bei mir eher eine Fleißfrage denn auf Postings, für die ich mehr als fünf mal mein Mausrädchen drehen muss, kann/will ich mich nicht einlassen (vor allem dann nicht, wenn ich nicht an irgendeiner frühen Stelle davon überzeugt werde, dass es sich auch lohnt)

Wie gesagt, das mag an mir liegen, und vielleicht kann mir ja jemand anders aus dem Forum Deine "Monologe" in Kurzform näherbringen?! Sonst muss ich eines Tages wohl "dumm", aber zum Glück immer noch im Glauben an unseren Herrn und Gott, seine Barmherzigkeit und seine Liebe, sterben

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tantum ergo
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Beitrag von cantus planus »

tantum ergo hat geschrieben:
Gnostiker hat geschrieben:Die "trolligen Gedanken" sind immer diejenigen, die andere Menschen (noch) nicht nachvollziehen können, weil sie sich in einer anderen Vorstellungswelt befinden. Ich hoffe mit den obigen "Monologen" diese Vorstellungswelt etwas verständlicher gemacht zu haben.
Kein Stück, aber das ist bei mir eher eine Fleißfrage denn auf Postings, für die ich mehr als fünf mal mein Mausrädchen drehen muss, kann/will ich mich nicht einlassen (vor allem dann nicht, wenn ich nicht an irgendeiner frühen Stelle davon überzeugt werde, dass es sich auch lohnt)

Wie gesagt, das mag an mir liegen, und vielleicht kann mir ja jemand anders aus dem Forum Deine "Monologe" in Kurzform näherbringen?! Sonst muss ich eines Tages wohl "dumm", aber zum Glück immer noch im Glauben an unseren Herrn und Gott, seine Barmherzigkeit und seine Liebe, sterben

Gottes Segen,
tantum ergo
So geht es mir auch. Ich habe nicht die Zeit, so lange Texte hier mitzuverfolgen.
Lieber Gnostiker, warum veröffentlichst du deine Ideen nicht in Buchform, und stellst die so einer breiteren Öffentlichkeit zur Diskussion?

Wahlweise könntest du auch etwas prägnanter formulieren - ich sagte es schon einmal. Viele Sätze sind leider reine Wortblasen, zwischen denen man dann die wichtigen Informationen suchen muss. Das ermüdet. Pardon!
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‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

EinChrist
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Beitrag von EinChrist »

Gnostiker hat geschrieben:
(...)

Das Ergebnis ist bekannt. Zuerst ging das Wissen um den tatsächlichen Namen Jahwes verloren, dann die wahre Bedeutung der Erbsünde und schließlich wurde sogar aus der geistigen Beschneidung „großer Investor“ die noch viel schädlichere Variante „großer gewissenloser Investor“, nachdem die katholische Kirche den Propheten Jesus von Nazareth zum „Sohn“ des dreifaltigen Gottes erklärt hatte.
(...)

Wenn Begriffe Bausteine des Denkens sind, dann ist hier eine Trümmervariation entstanden, die fast bei jedem Satz in sich kollabiert und mit der katholischen Lehre überhaupt nicht ein Einklang zu bringen ist.

Der Fraktale Umfang erlaubt kein rezipieren des dargestellten.
Da sollten sie einiges aufräumen.

Bitte machen Sie sich keine Hoffnungen in meine persönliche Hall of Fame einzugehen.

Es grüßt,
EinChrist
Ave Maria
Totus tuus

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

Zumindest hinsichtlich jenes Gnostikers Zinskritik hat die Kirche längst Stellung bezogen...

viewtopic.php?p=81798#81798

http://wider-den-wucher.blogspot.com/

Gnostiker
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Beitrag von Gnostiker »

Zumindest hinsichtlich jenes Gnostikers Zinskritik hat die Kirche längst Stellung bezogen...
Wie gesagt:

Wäre Gott allwissend, hätte er Adam nicht verboten, sich an der Frucht vom "Baum, der Frucht macht" zu bedienen, denn der Urzins lässt sich nicht verbieten.

Ein Zinsverbot ist das Dümmste, was man überhaupt machen kann, denn es wirkt gleichzeitig als Hortungsgebot, da niemand mehr bereit ist, sein gespartes Geld zu verleihen, was aber für den Fortbestand der Zivilisation von existenzieller Bedeutung ist.

Der Urzins lässt sich nur durch eine spiegelbildliche staatliche Liquiditätsgebühr (konstruktive Geldumlaufsicherung) kompensieren. Alles andere muss prinzipbedingt immer wieder in Armut und Krieg enden.

Niemand kann es der katholischen Kirche verübeln, dass sie in früheren Zeiten einfach noch nicht über die Intelligenz verfügte, diese eigentlich ganz einfachen Zusammenhänge zu durchschauen. Nach der Veröffentlichung von "Die natürliche Wirtschaftsordnung durch Freiland und Freigeld" im Jahr 1916 wäre es jedoch die oberste Pflicht der katholischen Kirche gewesen, sich mit aller Kraft für die Verwirklichung der globalen Freiwirtschaft einzusetzen.

Dass sie es damals versäumte, sei ihr verziehen, da sie wiederum noch nicht wissen konnte, dass Silvio Gesell "nur" derjenige war, der die natürliche Wirtschaftsordnung als erster wissenschaftlich exakt formulierte, dass aber tatsächlich kein Geringerer als Jesus der erste war, der die Grundprinzipien der natürlichen Wirtschaftsordnung (und damit die Grundvoraussetzung für eine wahre menschliche Zivilisation) entdeckt hatte.

Sollte die katholische Kirche jedoch weiterhin zu borniert sein, um sich für die Realisierung der globalen Freiwirtschaft zu engagieren, verliert sie ihre Glaubwürdigkeit.

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