Koran und Philologie
Koran und Philologie
Wieviel Philologie verträgt der rechte muslimische Glaube?
Ein Gespräch mit dem Islamwissenschaftler und Koranübersetzer Christoph Luxenberg
www.sueddeutsche.de/sz/feuilleton/red-artikel1422/
Ein Gespräch mit dem Islamwissenschaftler und Koranübersetzer Christoph Luxenberg
www.sueddeutsche.de/sz/feuilleton/red-artikel1422/
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
Artikel von Jörg Lau in: DIE ZEIT 21/2003Jörg Lau hat geschrieben:Der Mann zieht es vor, sich Christoph Luxenberg zu nennen – ein Pseudonym. „Meine arabischen Freunde“, sagt er, „haben mir dazu geraten, nachdem sie meine Thesen kannten.“ Der promovierte Semitist – also Fachmann für alte semitische Sprachen, insbesondere das Aramäische – hat gut daran getan, auf seine Freunde zu hören. Sollte seine Methode sich durchsetzen, entstünde nicht weniger als ein grundlegend neues Verständnis des Korans.
Luxenberg kann zeigen, dass der Koran an vielen Stellen von den arabischen Kommentatoren fehlgelesen und missdeutet wurde. Viele dunkle Stellen, die in über 1000 Jahren der Arbeit am heiligen Text selbst für arabische native speakers rätselhaft blieben, kann Luxenberg erhellen. Der Clou seiner Arbeit: Der Text des Korans zeigt sich in ungeahntem Maße von syrisch-christlichen Elementen durchwebt.
Wurde der Koran-Text falsch überliefert?
http://zeus.zeit.de/text/2003/21/Koran
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
Betrachtet man islamwissenschaftliche Kommentare, ergibt sich ein anderes Bild. Ich persönlich habe keine Meinung, will aber nur auch mal die andere Sichtweise bringen.
Beispiel von www.zenithonline.de (Zeitschrift über den Orient):
Der Streit um die ''weißen Trauben''
Für sein Buch ''Die syro-aramäische Lesart des Koran'' wurde Christoph Luxenberg nicht gerade mit Lob überschüttet. Dennoch erwies es sich als Anstoß für die ins Stocken geratene Forschung und brachte Wissenschaftler auf einem Symposium in Berlin zusammen
Bei manchen Konferenzen stehen, ob beabsichtigt oder nicht, ''anwesende Abwesende'' im Mittelpunkt. Sie dominieren das Programm oder doch zumindest die Gespräche in den Vortragspausen. Bei dem hochkarätig besetzten Symposium zur Koranforschung, das auf Einladung des Wissenschaftskollegs Ende Januar in Berlin zusammengekommen war, hieß dieser Abwesende Christoph Luxenberg.
Der - unter einem Pseudonym schreibende - Wissenschaftler hatte 2000 in seinem Buch ''Die syro-aramäische Lesart des Koran'' nachzuweisen versucht, dass sich viele der unverständlichen ''dunklen Stellen'' in der Heiligen Schrift des Islam klären ließen, wenn man statt arabischem syrisch-aramäisches Vokabular zu Grunde legte. Die These stieß zwar nicht auf die Begeisterung der Fachwelt, aber dafür auf außerordentliches Medieninteresse - nicht zuletzt wegen der ''Paradiesjungfrauen'', die bei Luxenberg zu ''weißen Trauben'' wurden.
Unter dem sperrigen Titel ''Historische Sondierungen und methodische Reflexionen zur Korangenese - Wege zur Rekonstruktion des vorkanonischen Koran'' setzte sich das deutschsprachige wissenschaftliche Establishment nun erstmals im Rahmen einer von der Fritz Thyssen Stiftung geförderten Konferenz mit dieser Theorie auseinander. Tatsächlich wäre das viertägige Treffen wohl kaum ohne Luxenbergs Buch zustande gekommen; hatte dieses doch nebenbei ein grelles Licht auf den Umstand geworfen, dass die textkritische Koranforschung ''seit 150 Jahren nicht viel vorangekommen ist'', wie Angelika Neuwirth aus Berlin in ihrer Einführung bemerkte. Die Arabistin bemängelte aber die ''erstaunliche Beliebigkeit von vereinfachten Koran-Thesen'' wie derjenigen Luxenbergs, die seit einiger Zeit durch radikal-revisionistische Ansätze von sich reden machten.
Die von den Veranstaltern ausgemachten ''weißen Flächen'' auf der Forschungskarte des spätantiken Arabien zu füllen, bemühten sich in den folgenden Tagen Historiker, Theologen und Sprachwissenschaftler. Ihre Vorträge machten deutlich, wie vielfältig das religiöse Leben dort zu dieser Zeit war: ein ''Kaleidoskop der Kulturen, Religionen und Gemeinschaften'', wie Gerd-Rüdiger Puin aus Saarbrücken es formulierte. Jedoch wissen die Forscher in der Regel nur wenig darüber, wer die zahlreichen religiös-sozialen Splittergruppen wirklich waren und wie ihr ''konfessionelles Profil'' aussah. Und auch die Grenzen zwischen Monotheismus und Polytheismus verliefen zu dieser Zeit häufig nicht eindeutig.
So fügen sich die bisherigen Erkenntnisse, Mosaiksteinen gleich, noch nicht zu einem kohärenten Bild. Vielleicht erklärt dies ja die Anziehungskraft scheinbar einfacher Ansätze wie bei Luxenberg. Zu einfach für viele der Anwesenden, die sein Buch am letzten Tag des Symposiums gleichsam multidisziplinär zerrissen. Methodische Schwächen hielten sie ihm ebenso vor wie ahistorische Aussagen. Gleichzeitig gestanden ihm manche Wissenschaftler zu, Luxenberg sei in vielen Fällen tatsächlich zu überzeugenderen Ergebnissen gekommen beim Verständnis des Koran.
''Wir müssen die Wahrheit nicht hier und jetzt entscheiden'', meinte Martin Baasten aus Leiden besonnen und plädierte wie Gregor Schoeler aus Basel und Rainer Rainer Nabielek aus Berlin dafür, Luxenbergs Neuübersetzungen Fall für Fall zu prüfen. Selbst wenn danach nicht viel von seinen Thesen übrigbleiben sollte, ein Verdienst wird Luxenberg unbestreitbar zukommen, glaubt Baasten: ''Bislang war es so, dass Koranforscher, egal wo auf der Welt, Deutsch lernen mussten. Herrn Luxenberg verdanken wir die Tatsache, dass sie von jetzt an auch Syrisch-Aramäisch lernen müssen.''
zenith 05.02.2004. Text von Christian Meier
Beispiel von www.zenithonline.de (Zeitschrift über den Orient):
Der Streit um die ''weißen Trauben''
Für sein Buch ''Die syro-aramäische Lesart des Koran'' wurde Christoph Luxenberg nicht gerade mit Lob überschüttet. Dennoch erwies es sich als Anstoß für die ins Stocken geratene Forschung und brachte Wissenschaftler auf einem Symposium in Berlin zusammen
Bei manchen Konferenzen stehen, ob beabsichtigt oder nicht, ''anwesende Abwesende'' im Mittelpunkt. Sie dominieren das Programm oder doch zumindest die Gespräche in den Vortragspausen. Bei dem hochkarätig besetzten Symposium zur Koranforschung, das auf Einladung des Wissenschaftskollegs Ende Januar in Berlin zusammengekommen war, hieß dieser Abwesende Christoph Luxenberg.
Der - unter einem Pseudonym schreibende - Wissenschaftler hatte 2000 in seinem Buch ''Die syro-aramäische Lesart des Koran'' nachzuweisen versucht, dass sich viele der unverständlichen ''dunklen Stellen'' in der Heiligen Schrift des Islam klären ließen, wenn man statt arabischem syrisch-aramäisches Vokabular zu Grunde legte. Die These stieß zwar nicht auf die Begeisterung der Fachwelt, aber dafür auf außerordentliches Medieninteresse - nicht zuletzt wegen der ''Paradiesjungfrauen'', die bei Luxenberg zu ''weißen Trauben'' wurden.
Unter dem sperrigen Titel ''Historische Sondierungen und methodische Reflexionen zur Korangenese - Wege zur Rekonstruktion des vorkanonischen Koran'' setzte sich das deutschsprachige wissenschaftliche Establishment nun erstmals im Rahmen einer von der Fritz Thyssen Stiftung geförderten Konferenz mit dieser Theorie auseinander. Tatsächlich wäre das viertägige Treffen wohl kaum ohne Luxenbergs Buch zustande gekommen; hatte dieses doch nebenbei ein grelles Licht auf den Umstand geworfen, dass die textkritische Koranforschung ''seit 150 Jahren nicht viel vorangekommen ist'', wie Angelika Neuwirth aus Berlin in ihrer Einführung bemerkte. Die Arabistin bemängelte aber die ''erstaunliche Beliebigkeit von vereinfachten Koran-Thesen'' wie derjenigen Luxenbergs, die seit einiger Zeit durch radikal-revisionistische Ansätze von sich reden machten.
Die von den Veranstaltern ausgemachten ''weißen Flächen'' auf der Forschungskarte des spätantiken Arabien zu füllen, bemühten sich in den folgenden Tagen Historiker, Theologen und Sprachwissenschaftler. Ihre Vorträge machten deutlich, wie vielfältig das religiöse Leben dort zu dieser Zeit war: ein ''Kaleidoskop der Kulturen, Religionen und Gemeinschaften'', wie Gerd-Rüdiger Puin aus Saarbrücken es formulierte. Jedoch wissen die Forscher in der Regel nur wenig darüber, wer die zahlreichen religiös-sozialen Splittergruppen wirklich waren und wie ihr ''konfessionelles Profil'' aussah. Und auch die Grenzen zwischen Monotheismus und Polytheismus verliefen zu dieser Zeit häufig nicht eindeutig.
So fügen sich die bisherigen Erkenntnisse, Mosaiksteinen gleich, noch nicht zu einem kohärenten Bild. Vielleicht erklärt dies ja die Anziehungskraft scheinbar einfacher Ansätze wie bei Luxenberg. Zu einfach für viele der Anwesenden, die sein Buch am letzten Tag des Symposiums gleichsam multidisziplinär zerrissen. Methodische Schwächen hielten sie ihm ebenso vor wie ahistorische Aussagen. Gleichzeitig gestanden ihm manche Wissenschaftler zu, Luxenberg sei in vielen Fällen tatsächlich zu überzeugenderen Ergebnissen gekommen beim Verständnis des Koran.
''Wir müssen die Wahrheit nicht hier und jetzt entscheiden'', meinte Martin Baasten aus Leiden besonnen und plädierte wie Gregor Schoeler aus Basel und Rainer Rainer Nabielek aus Berlin dafür, Luxenbergs Neuübersetzungen Fall für Fall zu prüfen. Selbst wenn danach nicht viel von seinen Thesen übrigbleiben sollte, ein Verdienst wird Luxenberg unbestreitbar zukommen, glaubt Baasten: ''Bislang war es so, dass Koranforscher, egal wo auf der Welt, Deutsch lernen mussten. Herrn Luxenberg verdanken wir die Tatsache, dass sie von jetzt an auch Syrisch-Aramäisch lernen müssen.''
zenith 05.02.2004. Text von Christian Meier
Re: Koran und Philologie
Interview mit Angelika Neuwirth über ihr Buch „Der Koran als Text der Spätantike: Ein europäischer Zugang“: http://www.welt.de/kultur/history/artic ... ammed.html
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
Re: Koran und Philologie
Bemerkenswert.
Re: Koran und Philologie
Was ist denn daran bemerkenswert?
Gruß, ad_hoc
Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)
Re: Koran und Philologie
Besonders bemerkenswert ist Sure 4,171 in den verschiedenen Übersetzungen:
Sure 4,171 (zitiert aus: „Der KORAN“, übersetzt von Adel Theodor Khoury, 1987)
«O ihr Leute des Buches, übertreibt nicht in eurer Religion und sagt über Gott nur die Wahrheit. Christus Jesus, der Sohn Marias, ist doch nur der Gesandte Gottes und sein Wort, das er zu Maria hinüberbrachte, und ein Geist von Ihm. So glaubt an Gott und seinen Gesandten. Und sagt nicht: Drei. Hört auf, das ist besser für euch. Gott ist doch ein einziger Gott. Gepriesen sei Er und erhaben darüber, dass Er ein Kind habe. Er hat, was in dem Himmeln und was auf der Erde ist. Und Gott genügt als Sachwalter.»
Auf Englisch etwa steht "followers of the book".
Die Übersetzungen zeigen, wie schillernd auch dieser Text ist. Und dass es eine Frage des Hl. Geistes ist, ihn zu verstehen. Es ist richtig, dass es falsch ist, von drei zu sprechen, ohne die Einheit im Geist zu beachten. Es ist richtig, dass Christus Jesus der Sohn Marias dem Leib nach ist, aber der geliebte Sohn und Gesandte des Höchsten im Geist. Von ihm kommt die Schöpfung und alle Geschöpfe. Die Sure bringt die Schwierigkeit zum Ausdruck, vom Besonderen zum Allgemeinen zu finden.
Wer aber Gott als Schöpfer und Beschützer versteht und in diesem Sinn als Vater, wer die Einheit von Vater, Sohn und Geist sieht, der versteht auch den Rest.
Sure 4,171 (zitiert aus: „Der KORAN“, übersetzt von Adel Theodor Khoury, 1987)
«O ihr Leute des Buches, übertreibt nicht in eurer Religion und sagt über Gott nur die Wahrheit. Christus Jesus, der Sohn Marias, ist doch nur der Gesandte Gottes und sein Wort, das er zu Maria hinüberbrachte, und ein Geist von Ihm. So glaubt an Gott und seinen Gesandten. Und sagt nicht: Drei. Hört auf, das ist besser für euch. Gott ist doch ein einziger Gott. Gepriesen sei Er und erhaben darüber, dass Er ein Kind habe. Er hat, was in dem Himmeln und was auf der Erde ist. Und Gott genügt als Sachwalter.»
Auf Englisch etwa steht "followers of the book".
Die Übersetzungen zeigen, wie schillernd auch dieser Text ist. Und dass es eine Frage des Hl. Geistes ist, ihn zu verstehen. Es ist richtig, dass es falsch ist, von drei zu sprechen, ohne die Einheit im Geist zu beachten. Es ist richtig, dass Christus Jesus der Sohn Marias dem Leib nach ist, aber der geliebte Sohn und Gesandte des Höchsten im Geist. Von ihm kommt die Schöpfung und alle Geschöpfe. Die Sure bringt die Schwierigkeit zum Ausdruck, vom Besonderen zum Allgemeinen zu finden.
Wer aber Gott als Schöpfer und Beschützer versteht und in diesem Sinn als Vater, wer die Einheit von Vater, Sohn und Geist sieht, der versteht auch den Rest.
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es kommt noch besser ...
Viel besser noch: Der Islam war ursprünglich eine christliche Sekte!
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/27/27483/1.html
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- Robert Ketelhohn
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Re: Koran und Philologie
Goldstein übersetzt:overkott hat geschrieben:Sure 4,171 (zitiert aus: „Der KORAN“, übersetzt von Adel Theodor Khoury, 1987):
»O ihr Leute des Buches, übertreibt nicht in eurer Religion und sagt über Gott nur die Wahrheit. Christus Jesus, der Sohn Marias, ist doch nur der Gesandte Gottes und sein Wort, das er zu Maria hinüberbrachte, und ein Geist von Ihm. So glaubt an Gott und seinen Gesandten. Und sagt nicht: Drei. Hört auf, das ist besser für euch. Gott ist doch ein einziger Gott. Gepriesen sei Er und erhaben darüber, dass Er ein Kind habe. Er hat, was in den Himmeln und was auf der Erde ist. Und Gott genügt als Sachwalter.«
Schriftleute, überschreitet nicht eure Religion und saget von Gott nichts als die Wahrheit. Wahrlich, der Messias, Jesus, der Sohn Marias, ist der Gesandte Gottes und sein Wort, das er getan hat in Maria, und ein Geist von ihm. So glaubet an Gott und an seine Gesandten, und saget nicht: Dreiheit. Lasset dies, euch zum Guten. Wahrlich, Gott ist ein Einheitsgott; erhaben ist er, einen Sohn zu besitzen. Sein ist, was auf den Himmeln ist und was auf Erden, und es genügt, in Gott einen Vertrauensfreund zu haben.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
Re: Koran und Philologie
So möge Khoury die Schrift lesen, wie ihm der Geist eingibt, und Goldstein und du und haltet Frieden.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Goldstein übersetzt:overkott hat geschrieben:Sure 4,171 (zitiert aus: „Der KORAN“, übersetzt von Adel Theodor Khoury, 1987):
»O ihr Leute des Buches, übertreibt nicht in eurer Religion und sagt über Gott nur die Wahrheit. Christus Jesus, der Sohn Marias, ist doch nur der Gesandte Gottes und sein Wort, das er zu Maria hinüberbrachte, und ein Geist von Ihm. So glaubt an Gott und seinen Gesandten. Und sagt nicht: Drei. Hört auf, das ist besser für euch. Gott ist doch ein einziger Gott. Gepriesen sei Er und erhaben darüber, dass Er ein Kind habe. Er hat, was in den Himmeln und was auf der Erde ist. Und Gott genügt als Sachwalter.«Schriftleute, überschreitet nicht eure Religion und saget von Gott nichts als die Wahrheit. Wahrlich, der Messias, Jesus, der Sohn Marias, ist der Gesandte Gottes und sein Wort, das er getan hat in Maria, und ein Geist von ihm. So glaubet an Gott und an seine Gesandten, und saget nicht: Dreiheit. Lasset dies, euch zum Guten. Wahrlich, Gott ist ein Einheitsgott; erhaben ist er, einen Sohn zu besitzen. Sein ist, was auf den Himmeln ist und was auf Erden, und es genügt, in Gott einen Vertrauensfreund zu haben.
Re: Koran und Philologie
"Christoph Luxenberg" hat sich mal wieder zu Wort gemeldet.
"Kein „Mekka“ (Makka) und kein „Bakka“ im Koran. Zu Sure 48:24 und 3:96. Eine philologische Analyse": http://www.imprimatur-trier.de/212/imp1246.html
Leider verfüge ich nicht über Aramäischkenntnisse. Ist es plausibel, was Luxenberg da schreibt?
"Kein „Mekka“ (Makka) und kein „Bakka“ im Koran. Zu Sure 48:24 und 3:96. Eine philologische Analyse": http://www.imprimatur-trier.de/212/imp1246.html
Leider verfüge ich nicht über Aramäischkenntnisse. Ist es plausibel, was Luxenberg da schreibt?
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
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Re: Koran und Philologie
Luxenberg gilt in Fachkreisen wohl als nicht sonderlich seriöser Wissenschaftler, was ich so mitbekommen habe.
Persönlich habe ich von einer Islamwissenschaftlerin gehört, er habe eben eine fixe Idee und drücke die nun durch. Da ist schon was dran, er hat eine Methode, die manche sonst ziemlich unsinnige Textstelle erhellt (z. B. die im Artikel genannte von der Niederkunft), bei anderen aber nur funktioniert, wenn irgendwelche Konsonantenassimilationen unterstellt werden, bis endlich eine passende aramäische Vokabel gefunden ist (ich kenn mich nicht besonders aus, aber ich glaube mich zu erinnern, daß Ayin sich nicht so einfach assimiliert, wie es im Artikel unterstellt wird, um das gewünschte Wort zu erhalten). Es wird die Methode wirklich auf Biegen und Brechen durchgezogen. Er arbeitet hier zielorientiert, ist mein Eindruck. Er will einfach, daß der Ur-Islam sich als häretische Kirche entpuppt, die dann irgendwann durch krasse Mißverständnisse zum bekannten Islam wurde. Dazu würde es aber eines totalen Bruchs der Überlieferung bedürfen, irgendeine Art babylonische Verwirrung, nach der die Moslems quasi von null an ihre Religion aus den (großenteils unverstandenen) schriftlichen Quellen neu erfunden haben. [Das paßt irgendwie zum heutigen Reformationstag, nicht wahr? ] Ich finde es einfach nicht plausibel.
Ein Professor für Semitistik fand Luxenbergs Ergebnisse auch unwissenschaftlich, meinte aber zu wissen, wer sich hinter dem Synonym verberge. Etwas auseinandergesetzt zu haben scheint er sich mit der Thematik immerhin und nicht nur das allgemeine Urteil aus der Community übernommen zu haben.
Ich finde die Arbeiten von Luxenberg aber wirklich interessant, zumal sie in manchen Fällen so überzeugende Ergebnisse liefern, daß ich verstehen kann, daß er an seine Methode glaubt.
Persönlich habe ich von einer Islamwissenschaftlerin gehört, er habe eben eine fixe Idee und drücke die nun durch. Da ist schon was dran, er hat eine Methode, die manche sonst ziemlich unsinnige Textstelle erhellt (z. B. die im Artikel genannte von der Niederkunft), bei anderen aber nur funktioniert, wenn irgendwelche Konsonantenassimilationen unterstellt werden, bis endlich eine passende aramäische Vokabel gefunden ist (ich kenn mich nicht besonders aus, aber ich glaube mich zu erinnern, daß Ayin sich nicht so einfach assimiliert, wie es im Artikel unterstellt wird, um das gewünschte Wort zu erhalten). Es wird die Methode wirklich auf Biegen und Brechen durchgezogen. Er arbeitet hier zielorientiert, ist mein Eindruck. Er will einfach, daß der Ur-Islam sich als häretische Kirche entpuppt, die dann irgendwann durch krasse Mißverständnisse zum bekannten Islam wurde. Dazu würde es aber eines totalen Bruchs der Überlieferung bedürfen, irgendeine Art babylonische Verwirrung, nach der die Moslems quasi von null an ihre Religion aus den (großenteils unverstandenen) schriftlichen Quellen neu erfunden haben. [Das paßt irgendwie zum heutigen Reformationstag, nicht wahr? ] Ich finde es einfach nicht plausibel.
Ein Professor für Semitistik fand Luxenbergs Ergebnisse auch unwissenschaftlich, meinte aber zu wissen, wer sich hinter dem Synonym verberge. Etwas auseinandergesetzt zu haben scheint er sich mit der Thematik immerhin und nicht nur das allgemeine Urteil aus der Community übernommen zu haben.
Ich finde die Arbeiten von Luxenberg aber wirklich interessant, zumal sie in manchen Fällen so überzeugende Ergebnisse liefern, daß ich verstehen kann, daß er an seine Methode glaubt.
Es gibt keine Dummheit, an die der moderne Mensch nicht imstande wäre zu glauben, sofern er damit nur dem Glauben an Christus ausweicht.
Nicolás Gómez Dávila
Nicolás Gómez Dávila
Re: Koran und Philologie
M.E. erklärt Luxenberg viele Ungereimtheiten im Koran. Natürlich bleiben Fragen offen. Aber wo nicht?Johaennschen hat geschrieben:Luxenberg gilt in Fachkreisen wohl als nicht sonderlich seriöser Wissenschaftler, was ich so mitbekommen habe.
Persönlich habe ich von einer Islamwissenschaftlerin gehört, er habe eben eine fixe Idee und drücke die nun durch. Da ist schon was dran, er hat eine Methode, die manche sonst ziemlich unsinnige Textstelle erhellt (z. B. die im Artikel genannte von der Niederkunft), bei anderen aber nur funktioniert, wenn irgendwelche Konsonantenassimilationen unterstellt werden (ich kenn mich nicht besonders aus, aber ich glaube mich zu erinnern, daß Ayin sich nicht so einfach assimiliert, wie es im Artikel unterstellt wird, um die gewünschte Vokabel zu erhalten), bis endlich eine passende aramäische Vokabel gefunden ist. Es wird die Methode wirklich auf Biegen und Brechen durchgezogen. Er arbeitet hier zielorientiert, ist mein Eindruck. Er will einfach, daß der Ur-Islam sich als häretische Kirche entpuppt, die dann irgendwann durch krasse Mißverständnisse zum bekannten Islam wurde. Dazu würde es aber eines totalen Bruchs der Überlieferung bedürfen, irgendeine Art babylonische Verwirrung, nach der die Moslems quasi von null an ihre Religion aus den (großenteils unverstandenen) schriftlichen Quellen neu erfunden haben. [Das paßt irgendwie zum heutigen Reformationtag, nicht wahr? ] Ich finde es einfach nicht plausibel.
Das dürfte auch nicht schwer herauszufinden sein. Soo viele Fachkollegen gibt es ja nicht, und eine Stilanalyse täte da ihr Übriges.Johaennschen hat geschrieben:Ein Professor für Semitistik fand Luxenbergs Ergebnisse auch unwissenschaftlich, meinte aber zu wissen, wer sich hinter dem Synonym verberge. Etwas auseinandergesetzt zu haben scheint er sich mit der Thematik immerhin und nicht nur das allgemeine Urteil aus der Community übernommen zu haben.
Ich finde die Arbeiten von Luxenberg aber wirklich interessant, zumal sie in manchen Fällen so überzeugende Ergebnisse liefern, daß ich verstehen kann, daß er an seine Methode glaubt.
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
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- Registriert: Sonntag 23. September 2007, 00:08
Re: Koran und Philologie
Aber wenn "Gelobt sei (muhammad) der Knecht Gottes und sein Gesandter" eigentlich Christum meint, wann und wie soll da ein riesiger Betrug, auf den alle reingefallen sind, diesen Religionsstifter Mohammed erfunden haben, von dem plötzlich die Rede sein soll?!?Niels hat geschrieben:Natürlich bleiben Fragen offen.
Die Herangehensweise ist sozusagen Biblizismus in Reinkultur: der Überlieferer (Umma, Kirche) der Überlieferung (Koran, Bibel) wird mit Hilfe derselben verworfen. Das funktioniert aber nur mit extremen Verrenkungen (der Annahme von Verschwörungstheorien nämlich).
Es gibt keine Dummheit, an die der moderne Mensch nicht imstande wäre zu glauben, sofern er damit nur dem Glauben an Christus ausweicht.
Nicolás Gómez Dávila
Nicolás Gómez Dávila
Re: Koran und Philologie
Wie diese Transformation vonstatten gegangen sein kann, ist die Hauptfrage, die noch offen ist. Allerdings hat auch V. Popp mit seinen Analysen der Münzfunde interessante Ergebnisse zu Tage gefördert.
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