Peter hat geschrieben:Ich denke sofort an Guardinis Beschreibung der „Demut Gottes” in seinem Buch „Der Herr”. Darin führt er aus, im Wortsinn (welcher das auch immer sein mag) demütig könne nur Gott selber sein – eben indem er Mensch wird. Der Mensch könne nur wahr sein. (Wie du ja auch bereits Teresa zitiertest, Edith.)
Sollte sich Gott als treu erweisen, dann gleicht er sich der potentiellen Wahrheit des Menschen an?
Wer nicht völlig bibelfern über Demut philosophieren möchte, sollte einmal mit der Mutter Jesu singen:
Er stürzt die Mächtigen vom Thron
und erhöht die Niedrigen.
Demut hat also etwas mit Ausgleich zu tun. Auch die Selbsterniedrigung verkündet die Schrift ja mit Aussicht auf Erhöhung. Übrigens hat sich Jesus nicht als Gott erniedrigt, sondern war ein demütiger Sohn, der sich auf seine Gottesebenbildlichkeit nichts eingebildet, sich anschließend aber auch nicht selbst über alle erhöht hat.