Die anderen „Piusbrüder“
Die anderen „Piusbrüder“
Hallo!
Hat jemand Informationen über die Priesterbruderschaft St. Pius V. ?
Ich weiss nur so viel, dass diese Priester Sedisvakantisten sind und sich von der FSSP abgespalten haben.
Haben sie eigene Bischöfe und gültige Weihen?
Alles Gute!
Petur
Hat jemand Informationen über die Priesterbruderschaft St. Pius V. ?
Ich weiss nur so viel, dass diese Priester Sedisvakantisten sind und sich von der FSSP abgespalten haben.
Haben sie eigene Bischöfe und gültige Weihen?
Alles Gute!
Petur
So weit ich mich erinnern kann, gehen sie auf 9 Geistliche zurück, die im Gegensatz zu Lefebvre die Rubriken von 1962 nicht annehmen wollten. Die Änderungen durch Johannes XXIII (Nennung des hl. Josef im Kanon, abschließende Gebete verkürzt…) waren ihnen bereits zuviel. Dazu kamen sedevakantistische Tendenzen.
Hier ist die Seite der "anderen Piusbrüder":
http://www.sspv.net/
Sie haben mindestens einen Bischof. Die Weihen sind vermutlich gültig, aber illegal.
Hier ist die Seite der "anderen Piusbrüder":
http://www.sspv.net/
Sie haben mindestens einen Bischof. Die Weihen sind vermutlich gültig, aber illegal.
Ich bin beileibe kein sedi, habe aber sympathie dafür, dass man mit dem liturgie-datum 1962 kritisch umgeht.
wieso gibt´s kein indullt für 1957 oder ...
Pius XI gefällt mir wesentlich besser als Pius XII
und erst einmal pius IX!
man kann zwar alles übertreiben, aber die tradi-szene ist (ausgelöst durch lefebvre, der freilich damals nicht wissen konnte, wie sehr diese entscheidung nachwirkt) zu sehr auf das jahr 1962 fixiert.
wenn das motu proprio bestand haben wird, wird es wohl im laufe der jahre/jahrzehnt eine größere offenheit auch für frühere jahre geben werden.
wieso gibt´s kein indullt für 1957 oder ...
Pius XI gefällt mir wesentlich besser als Pius XII
und erst einmal pius IX!
man kann zwar alles übertreiben, aber die tradi-szene ist (ausgelöst durch lefebvre, der freilich damals nicht wissen konnte, wie sehr diese entscheidung nachwirkt) zu sehr auf das jahr 1962 fixiert.
wenn das motu proprio bestand haben wird, wird es wohl im laufe der jahre/jahrzehnt eine größere offenheit auch für frühere jahre geben werden.
Sie haben momentan zwei Bischöfe, wobei der eine den anderen irgendwann dieses Jahr geweiht hat.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Sedis gehen deren Weihen aber nicht auf Bischof Thuc zurück, sondern auf einen Bischof aus Puerto Rico.
Was an sich schon eine etwas seltsame Geschichte ist, denn dieser hatte die nachkonziliaren Reformen in seiner Diözese durchgeführt und starb ohne öffentlich gegen diese aufgetreten zu sein. Ein paar Tage nach seinem Tod präsentierte dann die SSPV ein von diesem unterschriebenes Dokument, in dem er versichert, den SSPV-Priester zum Bischof geweiht zu haben, sowie wohl auch ein Video, das die Bischofsweihe zeigt. Was er damit erreichen wollte, daß er darauf bestand, daß alles bis zu seinem Tod geheim bleibt, ist mir nicht klar. Da ziehe ich doch jemanden vor, der zu dem steht, was er tut.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Sedis gehen deren Weihen aber nicht auf Bischof Thuc zurück, sondern auf einen Bischof aus Puerto Rico.
Was an sich schon eine etwas seltsame Geschichte ist, denn dieser hatte die nachkonziliaren Reformen in seiner Diözese durchgeführt und starb ohne öffentlich gegen diese aufgetreten zu sein. Ein paar Tage nach seinem Tod präsentierte dann die SSPV ein von diesem unterschriebenes Dokument, in dem er versichert, den SSPV-Priester zum Bischof geweiht zu haben, sowie wohl auch ein Video, das die Bischofsweihe zeigt. Was er damit erreichen wollte, daß er darauf bestand, daß alles bis zu seinem Tod geheim bleibt, ist mir nicht klar. Da ziehe ich doch jemanden vor, der zu dem steht, was er tut.
Ich finde es amüsant, daß viele Sedis der FSSPX (mMn zurecht) vorwerfen, sie würden dem Papst nicht gehorchen, aber gleichzeitig die Liturgiereform von Pius XII, den sie als rechtmäßigen Papst ansehen, verwerfen.Ich bin beileibe kein sedi, habe aber sympathie dafür, dass man mit dem liturgie-datum 1962 kritisch umgeht.
wieso gibt´s kein indullt für 1957 oder ...
Pius XI gefällt mir wesentlich besser als Pius XII
Zuletzt geändert von Leguan am Donnerstag 1. November 2007, 12:52, insgesamt 1-mal geändert.
Das hat mich auch immer verwundert. Ich bin übrigens mal zufällig beim Blättern im Internet auf eine Seite gestoßen, auf der tatsächlich Pius XII als Modernist verworfen wird. Leider habe ich sie nicht mehr wieder gefunden, denn so etwas findet man selten.Leguan hat geschrieben:Ich finde es amüsant, daß viele Sedis der FSSPX (mMn zurecht) vorwerfen, sie würden dem Papst nicht gehorchen, aber gleichzeitig die Liturgiereform von Pius XII, den sie als rechtmäßigen Papst ansehen, verwerfen.
Die "Liturgiereform" Pius XII hat die FSSPX nicht verworfen, auch nicht "die" von Johannes XXIII. Du meintest wohl Paul VI. Zudem gehorcht die die FSSPX ja auch dem rechtmäßigen Papst und den Authoritäten, soweit sie der Auffassung ist, daß dies ein mit dem Glauben vereinbar ist. Ergo gehorcht sie nicht bei den Dingen, die aus ihrer Sicht problematisch für den Glauben sind (NOM, etc).Leguan hat geschrieben: Ich finde es amüsant, daß viele Sedis der FSSPX (mMn zurecht) vorwerfen, sie würden dem Papst nicht gehorchen, aber gleichzeitig die Liturgiereform von Pius XII, den sie als rechtmäßigen Papst ansehen, verwerfen.
Das einzige was man ihr vorwerfen könnte, ist wohl, daß sie davon ausgeht, daß ein rechtmäßiger Papst zwar keine formellen Häresien aber häresiegebünstigende Äußerungen von sich geben und häresiegünstigentend handeln kann. Nach dem Katechismus von Pius X. wäre das zwar nicht möglich, mit Blick auf die Kirchengeschichte, Honorius I. etwa durchaus denkbar.
Du hast mich falsch verstanden. Daß die FSSPX das Meßbuch von 1962 verwendet, ist mir schon klar.
Die Sedis sagen: Wenn sie schon den Papst anerkennen, dann müssen sie ihm auch gehorchen.
Sie (die Sedis) erkennen aber selbst (angeblich) Pius XII an, verwerfen aber trotzdem dessen Liturgiereform. D.h. sie verhalten sich Pius XII gegenüber nicht anders als die FSSPX den Päpsten nach Johannes XXIII, obwohl sie der FSSPX ja genau dieses Verhalten vorwerfen.
Die Behauptung, die FSSPX würde dem Papst gehorchen, sofern dies mit dem Glauben vereinbar sei, halte ich übrigens für eine Rechtfertigungslegende. Aber ich glaube, das gehört nicht hierher.
Die Sedis sagen: Wenn sie schon den Papst anerkennen, dann müssen sie ihm auch gehorchen.
Sie (die Sedis) erkennen aber selbst (angeblich) Pius XII an, verwerfen aber trotzdem dessen Liturgiereform. D.h. sie verhalten sich Pius XII gegenüber nicht anders als die FSSPX den Päpsten nach Johannes XXIII, obwohl sie der FSSPX ja genau dieses Verhalten vorwerfen.
Die Behauptung, die FSSPX würde dem Papst gehorchen, sofern dies mit dem Glauben vereinbar sei, halte ich übrigens für eine Rechtfertigungslegende. Aber ich glaube, das gehört nicht hierher.
Re: Die anderen „Piusbrüder“
Dieses Buch über die apostolische Sukzession gewisser traditionalistischer Gruppen ( Thuc-Linie und Mendez-Linie) scheint mir interessant zu sein:
http://congregationofstpiusv.net/SacredandProfane.pdf
http://congregationofstpiusv.net/SacredandProfane.pdf
- Robert Ketelhohn
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Re:
maliems hat geschrieben:Pius XI gefällt mir wesentlich besser als Pius XII
maliems hat geschrieben:und erst einmal pius IX!
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
- Robert Ketelhohn
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Re: Die anderen „Piusbrüder“
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Re: Die anderen „Piusbrüder“
Lasst mich die Sache fertig denken: Schon Pius X. ist in Teilen Modernist, denn er hat dem römischen Brevier seine traditionelle, noch im tridentinischen Brevier vorhandene Psalmenaufteilung genommen, sodass seither die Laudes-Pss 148-150 gar nicht mehr regelmäßig in den Laudes auftauchen. Das hätte nicht sein müssen.
Also, das Verderben bringende Eingehen auf die Anforderungen der von der Industriekultur geprägten Moderne beginnt schon bei Pius X.
Ganz zu schweigen vom Missale 1962, das ein Schnellmissale der römischen Dikasterien darstellt, erstellt, um eigenständige Überlegungen des kommenden Konzils zur liturgischen Erneuerung zu blockieren. (Der Glanz des Überkommenen, Archaischen lässt sich noch am ehesten im Urdruck des Missale Romanum 1570 finden.)
So gesehen, sind die Brüder FSSPV wenigstens wirklich konsequent.
Also, das Verderben bringende Eingehen auf die Anforderungen der von der Industriekultur geprägten Moderne beginnt schon bei Pius X.
Ganz zu schweigen vom Missale 1962, das ein Schnellmissale der römischen Dikasterien darstellt, erstellt, um eigenständige Überlegungen des kommenden Konzils zur liturgischen Erneuerung zu blockieren. (Der Glanz des Überkommenen, Archaischen lässt sich noch am ehesten im Urdruck des Missale Romanum 1570 finden.)
So gesehen, sind die Brüder FSSPV wenigstens wirklich konsequent.
Re: Die anderen „Piusbrüder“
Eben. Es ist ja eine fixe Idee, daß alle paar Jahre ein neues Meßbuch herausgegeben werden muß, in dem irgendwas modernisiert ist.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.