Knien: Zeichen der Demut - Anbetungshaltung?
In der Pfarrkirche, in der ich an jedem Sonntag an der Messe teilnehme, ist Sitzen während des Gottesdienstes die übliche Haltung. Ausnahmen sind nur Wandlung und Sanktus, bei denen gekniet wird und Evangelium und Vaterunser, bei denen man steht. Der Schlußsegen kann stehend oder kniend empfangen werden.
Man tut gut daran, wenn man sich an diese allgemeinen Gepflogenheiten hält. Wer die ganze Messe kniet, demonstriert damit in aller Öffentlichkeit seine herausragende Demut. Das könnte als Eitelkeit ausgelegt werden.
Für besondere Sitz-,Knie- oder sonstige Körperhaltungen beim Beten oder bei der Meditation nach buddhistischem Vorbild ist das stille Kämmerlein zuhause der geeignete Ort. Hier sind der Individualität keine Grenzen gesetzt.
Im übrigen unterscheidet sich das Christentum von anderen Glaubensrichtungen auch dadurch, daß es diese Äußerlichkeiten nicht überbetont, sondern daß es nur die Gesinnung bewertet.
Man tut gut daran, wenn man sich an diese allgemeinen Gepflogenheiten hält. Wer die ganze Messe kniet, demonstriert damit in aller Öffentlichkeit seine herausragende Demut. Das könnte als Eitelkeit ausgelegt werden.
Für besondere Sitz-,Knie- oder sonstige Körperhaltungen beim Beten oder bei der Meditation nach buddhistischem Vorbild ist das stille Kämmerlein zuhause der geeignete Ort. Hier sind der Individualität keine Grenzen gesetzt.
Im übrigen unterscheidet sich das Christentum von anderen Glaubensrichtungen auch dadurch, daß es diese Äußerlichkeiten nicht überbetont, sondern daß es nur die Gesinnung bewertet.
- Lofty
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henry hat geschrieben:In der Pfarrkirche, in der ich an jedem Sonntag an der Messe teilnehme, ist Sitzen während des Gottesdienstes die übliche Haltung. Ausnahmen sind nur Wandlung und Sanktus, bei denen gekniet wird und Evangelium und Vaterunser, bei denen man steht. Der Schlußsegen kann stehend oder kniend empfangen werden.
Man tut gut daran, wenn man sich an diese allgemeinen Gepflogenheiten hält. Wer die ganze Messe kniet, demonstriert damit in aller Öffentlichkeit seine herausragende Demut. Das könnte als Eitelkeit ausgelegt werden.
Für besondere Sitz-,Knie- oder sonstige Körperhaltungen beim Beten oder bei der Meditation nach buddhistischem Vorbild ist das stille Kämmerlein zuhause der geeignete Ort. Hier sind der Individualität keine Grenzen gesetzt.
Im übrigen unterscheidet sich das Christentum von anderen Glaubensrichtungen auch dadurch, daß es diese Äußerlichkeiten nicht überbetont, sondern daß es nur die Gesinnung bewertet.
Völlig richtig Henry. Beim Besuch der hl. Messe beachte ich natürlich die Gepflogenheiten der Gemeinde. Ich will ja nicht auffallen. Aber manchmal besuche ich auch eine Kirche außerhalb der Gottesdienste, zum persönlichen Gebet. -
"So Ihr solches wisset, selig seid ihr, so ihr's tut." /bzw. "Selig seid ihr, wenn ihr das wisst und danach handelt." (Joh.13,17)
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- cum angelis psallat Domino
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Knien als Zeichen der Demut?
Kanon 20, Erstel Konzil von Nizäa - 325
"Da es einige gibt, die am Tag des Herrn und in den Tagen der Pentekoste niederknien, hat die heilige Synode beschlossen, die Gebete vor dem Herrn stehend zu verrichten damit alle Gepflogenheiten in jedem Aprengel auf gleiche Weise beachtet werden".
aus:Dekrete der ökumenischen Konzilien, Band I,Verlag: Ferdinand Schöningh 1989
"Da es einige gibt, die am Tag des Herrn und in den Tagen der Pentekoste niederknien, hat die heilige Synode beschlossen, die Gebete vor dem Herrn stehend zu verrichten damit alle Gepflogenheiten in jedem Aprengel auf gleiche Weise beachtet werden".
aus:Dekrete der ökumenischen Konzilien, Band I,Verlag: Ferdinand Schöningh 1989
Hallo Lofty
Du hast geschrieben:
Gruß, ad_hoc
Du hast geschrieben:
Vorsicht Lofty. Ohne Deinen frischen katholischen Glauben in irgendeiner Weise antasten zu wollen, überlege doch mal bitte die Konsequenzen dessen, was Du da geschrieben hast.........Beim Besuch der hl. Messe beachte ich natürlich die Gepflogenheiten der Gemeinde. Ich will ja nicht auffallen. Aber manchmal besuche ich auch eine Kirche außerhalb der Gottesdienste, zum persönlichen Gebet. -
Gruß, ad_hoc
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- Lofty
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Hallo ad_hoc, was meinst du mir Konsequenzen? Vielleicht habe ich nicht so weit gedacht und stehe im Moment auf der Leitung...ad_hoc hat geschrieben:Hallo Lofty
Du hast geschrieben:Vorsicht Lofty. Ohne Deinen frischen katholischen Glauben in irgendeiner Weise antasten zu wollen, überlege doch mal bitte die Konsequenzen dessen, was Du da geschrieben hast.........Beim Besuch der hl. Messe beachte ich natürlich die Gepflogenheiten der Gemeinde. Ich will ja nicht auffallen. Aber manchmal besuche ich auch eine Kirche außerhalb der Gottesdienste, zum persönlichen Gebet. -
Gruß, ad_hoc
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D.h. Lofty, dass du in einer meinetwegen holländischen Gemeinde - von der es in einem anderen Thread hier jüngst hieß, dass man dort mehr säße und eigentlich nicht oder kaum knie, dies auch nicht tun würdest?
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...
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- Lofty
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Das kann ich so theoretisch nicht sagen. Gerade das Knien, ist bei mir eine Sache des inneren Gefühls im realen Moment. Ich denke, dass ich beim Hochgebet und der Wandlung schon knien würde.Ecce Homo hat geschrieben:D.h. Lofty, dass du in einer meinetwegen holländischen Gemeinde - von der es in einem anderen Thread hier jüngst hieß, dass man dort mehr säße und eigentlich nicht oder kaum knie, dies auch nicht tun würdest?
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- Robert Ketelhohn
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Ich würde eher formulieren: „Knien als Haltung der Anbetung“.Knien als Zeichen der Demut?
Die eigentliche liturgische Haltung ist das Stehen, worauf unser
Hieromonach oben zu Recht hingewiesen hat. Das Knien sollte
man nicht übertreiben, zumal es eine sehr individuelle Haltung
ist. Will sagen, sie „vereinzelt“ uns: Der einzelne Beter fällt nie-
der vorm Herrn.
Wo wir als Volk gemeinsam dem Herrn lobpreisen, gemeinsam
mit den englischen Chören, da ziemt sich zu stehen: so beim
Gloria und beim Sanctus. Oder wenn wir gemeinsam den Glau-
ben der Kirche bekennen oder das Gebet des Herrn sprechen.
In bestimmten Augenblicken dagegen ist das Knien überaus an-
gemessen. So etwa zum Zeichen der Ehrfurcht vor dem Wunder
der Einfleischung Gottes, während wir sie im Credo bekennen.
Vor allem aber während der Wandlung und zur Anbetung der
konsekrierten Hostie, des geopferten Lammes. Darum auch ist
zum Agnus Dei das Knien noch einmal würdig und recht, ebenso
wie bei der Kommunion und zur Danksagung danach.
Das Sitzen dagegen ist ein alter Brauch in der Kirche, sofern es
nämlich um Kinder, Alte, Kranke und Schwangere geht, kurz:
um die, welche nicht lang stehen können. Als Normalfall für alle
ist das Sitzen eine aus Bequemlichkeit geborene Verirrung.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
Habe den Threadtitel mal dementsprechend etwas adaptiert...Robert Ketelhohn hat geschrieben:Ich würde eher formulieren: „Knien als Haltung der Anbetung“.Knien als Zeichen der Demut?
Die eigentliche liturgische Haltung ist das Stehen, worauf unser
Hieromonach oben zu Recht hingewiesen hat. Das Knien sollte
man nicht übertreiben, zumal es eine sehr individuelle Haltung
ist. Will sagen, sie „vereinzelt“ uns: Der einzelne Beter fällt nie-
der vorm Herrn.
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Eine Erklärung der Haltungen im Gottesdienst---
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User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...
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Ich wollte noch etwa zum Thema (Haltungen im Gottesdienst) anbringen.
Letzten Sonntag war ich bei einem Gebetsabend, der von Priestern der Gemeinschaft Emmanuel zusammen mit Mitgliedern der Gemeinde gestaltet worden war.
Grober Ablauf:
- Begrüßung
- Lobpreislieder
- Evangeliumstext zum Thema das Abends (Christkönig) passend
- Auslegung, kurzer Impuls
- Lobpreislieder
- Anbetung (eucharistische-)
- Lieder
- Gebete u.a. Vaterunser
Was mir auffiel (positiv) war, daß die Anwesenden während der Gebete standen (!), bei der Lesung sassen (!) und - die, die es konnten udn wollten - während der Anbetung knieten.
Ich dachte im Nachhinein:
Das macht Sinn, denn beim Gebet steht der von Gott befreite Mensch vor Gott, mit beiden Beinen auf dem Boden aber immer noch Gott im Blick, beim Hören des Evangeliums sitzt man, um sich auf den Text und die Auslegung konzentrieren zu können.
Und anschliessend bei der eucharistischen Anbetung knieten die Beter vor ihrem Herrn,ihrem König.
Aber wenn man nicht knieen kann (!), ist es, so empfand ich es, in Ordnung und legitim, andächtig (!) zu sitzen.
Ich saß also in der Bank, den Kopf leicht geneigt und "versank" im Gebet - nein, gebetet- also zu Gott gesprochen, habe ich kaum, ich habe ruhig abgewartet - bis Gott sprach!
Gruß,Pit
Letzten Sonntag war ich bei einem Gebetsabend, der von Priestern der Gemeinschaft Emmanuel zusammen mit Mitgliedern der Gemeinde gestaltet worden war.
Grober Ablauf:
- Begrüßung
- Lobpreislieder
- Evangeliumstext zum Thema das Abends (Christkönig) passend
- Auslegung, kurzer Impuls
- Lobpreislieder
- Anbetung (eucharistische-)
- Lieder
- Gebete u.a. Vaterunser
Was mir auffiel (positiv) war, daß die Anwesenden während der Gebete standen (!), bei der Lesung sassen (!) und - die, die es konnten udn wollten - während der Anbetung knieten.
Ich dachte im Nachhinein:
Das macht Sinn, denn beim Gebet steht der von Gott befreite Mensch vor Gott, mit beiden Beinen auf dem Boden aber immer noch Gott im Blick, beim Hören des Evangeliums sitzt man, um sich auf den Text und die Auslegung konzentrieren zu können.
Und anschliessend bei der eucharistischen Anbetung knieten die Beter vor ihrem Herrn,ihrem König.
Aber wenn man nicht knieen kann (!), ist es, so empfand ich es, in Ordnung und legitim, andächtig (!) zu sitzen.
Ich saß also in der Bank, den Kopf leicht geneigt und "versank" im Gebet - nein, gebetet- also zu Gott gesprochen, habe ich kaum, ich habe ruhig abgewartet - bis Gott sprach!
Gruß,Pit
carpe diem - Nutze den Tag !
- Knecht Ruprecht
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Zu diesem Thema verweise ich auf den Brief vom Kardinal. album_pic.php?pic_id=244
An den kann ich mich noch gut erinnern, Knecht
Aber da ging es um Knien und Kommunion. Hier geht es um knien allgemein.
Es ist ja wohl eindeutig, daß wir nicht unser ganzes Leben auf Knien verbringen können — wohl aber in Demut vor Gott.
Beim Gottesdienst halte ich es mit den gegenwärtigen Anordnungen für die Liturgie. Beim privaten Gottesdienst ist man freier. Wenn ich die Kirche außerhalb des Gottesdienstes besuche, knie ich entweder in stiller Anbetung oder ich sitze und sinne nach. Zuhause bete ich stehend, kniend, sitzend, liegend.
Aber da ging es um Knien und Kommunion. Hier geht es um knien allgemein.
Es ist ja wohl eindeutig, daß wir nicht unser ganzes Leben auf Knien verbringen können — wohl aber in Demut vor Gott.
Beim Gottesdienst halte ich es mit den gegenwärtigen Anordnungen für die Liturgie. Beim privaten Gottesdienst ist man freier. Wenn ich die Kirche außerhalb des Gottesdienstes besuche, knie ich entweder in stiller Anbetung oder ich sitze und sinne nach. Zuhause bete ich stehend, kniend, sitzend, liegend.
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Schaffst du es an einem Stück eineinhalb bis zwei Stunden zu knien? - Manchmal kann eucharistische Anbetung so lange dauern. Und erst wenn du es so lange durchhälst, kannst du dich wieder melden!Knecht Ruprecht hat geschrieben:Zu diesem Thema verweise ich auf den Brief vom Kardinal. album_pic.php?pic_id=244
- Knecht Ruprecht
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Dqas ist nicht so schwer, Übung (in eucharistischen Herz-Jesu Nachtanbetungen) macht den Meister.Raphaela hat geschrieben:Schaffst du es an einem Stück eineinhalb bis zwei Stunden zu knien? - Manchmal kann eucharistische Anbetung so lange dauern. Und erst wenn du es so lange durchhälst, kannst du dich wieder melden!Knecht Ruprecht hat geschrieben:Zu diesem Thema verweise ich auf den Brief vom Kardinal. album_pic.php?pic_id=244
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
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Wie willst Du denn die Kommunion empfangen, wenn Du Dich ( ) ad populum drehst? Und wenn Du nicht empfangen willst, warum dann sich vorbereiten?Knecht Ruprecht hat geschrieben:Also ab der Szene, wo der Priester den Kelch mit Wein an die Kommunionshelfer/-innen reicht, ist die Kommunionsvorbereitung eh beendet. Im Grunde muss sich ab der Szene der gläubige Katholik aus Protest mit dem Rücken zu den Darstellern umdrehen.
Schön, Knecht, daß Du uns noch einmal an den Brief des Kardinals erinnerst, aber in dem Brief ging es um die Kommunion und um Kommunionsbänke, bei der momentanen Diskussion geht es um das Knien als Zeichen der Demut.
Ein alter Lehrer von mir hätte nur gesagt:
"Thema verfehlt,setzen."
Gruß,Pit
Ein alter Lehrer von mir hätte nur gesagt:
"Thema verfehlt,setzen."
Gruß,Pit
Knecht Ruprecht hat geschrieben:Zu diesem Thema verweise ich auf den Brief vom Kardinal. album_pic.php?pic_id=244
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Pit hat geschrieben:Schön, Knecht, daß Du uns noch einmal an den Brief des Kardinals erinnerst, aber in dem Brief ging es um die Kommunion und um Kommunionsbänke, bei der momentanen Diskussion geht es um das Knien als Zeichen der Demut.
Ein alter Lehrer von mir hätte nur gesagt:
"Thema verfehlt,setzen."
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Aus: Liturgische Mißbräuche 3.0
Es setzt sich in den Gemeinden vor Ort immer mehr durch, daß das Volk während des Hochgebets stehen bleibt. Das wurde den Leuten hier schon vor Jahren so "antrainiert".
Re: Liturgische Mißbräuche 3.0
Ja. Weil, die Leute nicht mehr wissen, vor was bzw. vor WEM sie knien.koukol hat geschrieben: Es setzt sich in den Gemeinden vor Ort immer mehr durch, daß das Volk während des Hochgebets stehen bleibt. Das wurde den Leuten hier schon vor Jahren so "antrainiert".
Da rächt es sich, wenn man den Leuten immer nur gesagt hat - das "Brot", das "Brot, "das heilige Brot".
Sorry, vor meinem Toast knie ich morgens auch nicht...
Die wengistens spannen heute noch, dass es der Herr ist - man macht ja auch kaum noch Kniebeugen - und Priester machen es vor, dir sich nur verbeugen, vor dem Tabernakel und beim Messopfer....
Man fällt teils sehr unangenehm auch, wenn man´s anders macht.
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0
Normalerweise knien Ehefrauen auch nicht vor dem Leib ihres Mannes, sondern lieben ihn, leben mit ihm, werden mit ihm eins. Außer sie streiten sich über die letzte Scheibe Toast.
Lange Lesungen schläfern ein. Das ist ein natürlicher Vorgang. Der Körper geht in den Ruhemodus.
Deshalb ist das Sitzen, Hinknien und Aufstehen eine lebendige Teilnahme an der Liturgie, das nicht nur Lernen, Verehrung und Erlösung zum Ausdruck bringt, sondern auch auf den Kreislauf eine belebende Wirkung zeitigt.
Lange Lesungen schläfern ein. Das ist ein natürlicher Vorgang. Der Körper geht in den Ruhemodus.
Deshalb ist das Sitzen, Hinknien und Aufstehen eine lebendige Teilnahme an der Liturgie, das nicht nur Lernen, Verehrung und Erlösung zum Ausdruck bringt, sondern auch auf den Kreislauf eine belebende Wirkung zeitigt.
Re: Liturgische Mißbräuche 3.0
Also ich stehe aus Überzeugung während des Hochgebets. Ausser ich knie, was ich meistens nur in meiner ursprünglichen Heimatgemeinde mach, weil es da so üblich ist.
Mir ist lieber, wenn man beim Hochgebet steht, als einfach sitzt. Wenn ich mich hinsetze heißt das ganz einfach, dass ich das jetzt über mich ergehen lasse. Deswegen ist stehen mMn vernünftiger. Es heißt ja auch "vor Dir zu stehen und Dir zu dienen" (man kann jetzt darüber streiten, inwiefern das für alle oder nur für den Klerus gilt )
Mir ist lieber, wenn man beim Hochgebet steht, als einfach sitzt. Wenn ich mich hinsetze heißt das ganz einfach, dass ich das jetzt über mich ergehen lasse. Deswegen ist stehen mMn vernünftiger. Es heißt ja auch "vor Dir zu stehen und Dir zu dienen" (man kann jetzt darüber streiten, inwiefern das für alle oder nur für den Klerus gilt )
"Für den Konservativen ist die französische Revolution nicht der Sturm auf die Bastille, sondern die Zerstörung von Cluny."
Niklaus Pfluger
Niklaus Pfluger
- Peter Ernst
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0
Lieber Philos, die Alternative zum stehen ist ja nicht sitzen, sondern knieen. Wer aus was für Gründen auch immer nicht knieen kann oder will, soll halt stehen.
"Ich hoffe auf das Unverdiente"
Re: Liturgische Mißbräuche 3.0
Vor allem kann man darüber streiten, ob es sich bei dieser Aussage um das Leben generell handelt oder nur um die Anwesenheit während der Hl. Messe.Philos hat geschrieben:Es heißt ja auch "vor Dir zu stehen und Dir zu dienen" (man kann jetzt darüber streiten, inwiefern das für alle oder nur für den Klerus gilt )
Re: Liturgische Mißbräuche 3.0
Die Überzeugung kann ich nicht nachvollziehen. Ich bin kein Theologe, und meine laienhafte Sicht ist so: Stell Dir vor, Du kommst irgendwann in den Himmel, was wir alle hoffen wollen. Dort oben, in dieser unendlichen Herrlichkeit, begegnet Dir Christus. Nehmen wir mal an, wir turnen dort oben immer noch in irgendeiner vage an unsere irdischen Körper erinnernden Form herum. Bleibst Du dann salopp stehen?Philos hat geschrieben:Also ich stehe aus Überzeugung während des Hochgebets.
"Tach Messias, schön Dich zu sehen, wo trifft sich denn hier der Liturgiekreis?"
Oder kannst Du da gar nicht anders, als auf die Knie zu fallen und dem Herrn zu danken?
So, und nun zurück zur Heiligen Messe. Da ist nach der Wandlung plötzlich Christus selbst in den Eucharistischen Gestalten präsent. ER IST ES! Aber wenn man das erkennt, oder nur erkennen WILL, dann ist doch jede andere Körpersprache als das Knien völlig unnatürlich und deplaziert.
Ähnliches gilt dann beim "Herr, ich bin nicht würdig...". Können wir uns wirklich vorstellen, daß der Zöllner leger vor Christus stand und diese Worte sagte? Kann man ihn sich anders als kniend vorstellen? Und wenn wir wissen, daß wir in wenigen Minuten den jetzt schon bei uns präsenten Herrn in der Kommunion empfangen werden, ist dann nicht auch alles andere als das Knien völlig unnatürlich? Was wäre das denn für eine Körpersprache, und was sagte sie über uns aus und über das, was wir WIRKLICH glauben?
Re: Liturgische Mißbräuche 3.0
Das gilt aber nur für einen Kulturkreis, wo Knien die übliche Anbetungshaltung ist.Gallus hat geschrieben:
So, und nun zurück zur Heiligen Messe. Da ist nach der Wandlung plötzlich Christus selbst in den Eucharistischen Gestalten präsent. ER IST ES! Aber wenn man das erkennt, oder nur erkennen WILL, dann ist doch jede andere Körpersprache als das Knien völlig unnatürlich und deplaziert.
Ähnliches gilt dann beim "Herr, ich bin nicht würdig...". Können wir uns wirklich vorstellen, daß der Zöllner leger vor Christus stand und diese Worte sagte? Kann man ihn sich anders als kniend vorstellen? Und wenn wir wissen, daß wir in wenigen Minuten den jetzt schon bei uns präsenten Herrn in der Kommunion empfangen werden, ist dann nicht auch alles andere als das Knien völlig unnatürlich? Was wäre das denn für eine Körpersprache, und was sagte sie über uns aus und über das, was wir WIRKLICH glauben?
Insofern glaube ich kaum, dass der Zöllner sich hinkniete... wohl eher hat er sich ganz zu Boden geworfen.
Für mich ist Stehen beim Erscheinen der Heiligen Gaben - und eine tiefe Metanie - die "natürliche", weil in meiner Kultur übliche, anbetende Reaktion.
Ob Stehen oder Knien... hoffentlich halten unsere Auferstehungskörper etwas mehr aus als unsere armen irdischen Knie und Füsse
Lg Mary
Who is so great a God as our God? You are the God who does wonders!
Re: Liturgische Mißbräuche 3.0
Teils fielen ja die Leute sogar vor Jesus nieder, zum Beispiel Maria, die Schwester des Lazarus (Joh 11, 32) und der geheilte Aussätzige (Lk 17, 16). Also müssten wir uns strenggenommen vor dem mit Leib und Blut anwesenden Herrn sogar prosternieren!!
"Die Kirche scheint immer der Zeit hinterher zu sein,
obwohl sie doch in Wirklichkeit jenseits der Zeit ist;
sie wartet, bis der letzte Tick seinen letzten Sommer gehabt hat."
Gilbert Keith Chesterton
obwohl sie doch in Wirklichkeit jenseits der Zeit ist;
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- Reinhard
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0
Gar nicht so abwegig !Amanda hat geschrieben:... Also müssten wir uns strenggenommen vor dem mit Leib und Blut anwesenden Herrn sogar prosternieren!!
Tatsächlich wäre es mehr als angemessen, dass wir unserem Retter auf diese Weise für Seine Erlösung danken, nur käme das in unserem Kuturkreis etwas komisch. Von daher knien wir (aus Gewohnheit) eher nieder (gut germanisch ... genau wie das Hände falten !) oder wir stehen und verneigen uns vor IHM.
Das Entscheidende ist nach wir vor die Herzenshaltung dahinter (oder eben auch nicht).
"Gott sieht das Herz an" - und das lässt sich eben nicht mit Rubriken erfassen. In diesem Sinne sehe ich das recht gelassen. Ich neige ohnehin dazu, viel zu schnell über andere zu urteilen.
Re: Liturgische Mißbräuche 3.0
Reinhard hat geschrieben:Gar nicht so abwegig !Amanda hat geschrieben:... Also müssten wir uns strenggenommen vor dem mit Leib und Blut anwesenden Herrn sogar prosternieren!!
Tatsächlich wäre es mehr als angemessen, dass wir unserem Retter auf diese Weise für Seine Erlösung danken, nur käme das in unserem Kuturkreis etwas komisch.
Privat kann das ja jeder halten, wie er möchte. Ich habe z.B. bei Klosteraufenthalten oft in der Prostratio gebetet, wenn ich allein in der Gästekapelle oder in der Kirche war. In manchen Situationen ist es die einzig angemessene Haltung.
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