Pas de problème.Flo77 hat geschrieben:Sorry, das ist mir entgangen.
Flo77 hat geschrieben:Man kann auch einfach im Arbeitszimmer des Beichtvaters einen Vorhang aufhängen, einen Paravent aufstellen oder sich nach polnisch-orthodoxem Brauch an einen Tisch knien und sich von der Stola bedecken lassen (wobei ich das nicht wollen würde, ohne den Hintergrund zu kennen). Nicht zu beichten, weil kein Beichtstuhl da ist, ist eine sehr billige Ausrede (zumal der Beichtstuhl auch nur bedingt Anonymität sichert:Christ86 hat geschrieben:Ja, wenn die Ohrenbeichte denn sein müsste, dann doch lieber mit Beichtstuhl… (Meine Meinung)
Dieser hier ist ja noch ziemlich geschlossen: http://www.kircheneinrichtungen.de/imag ... hl_3_k.jpg
Bei diesem älteren Modell sitzt lediglich der Beichtvater im geschlossenen, während das Beichtkind "unter freiem Himmel" kniet: http://www.propsteikirche-dortmund.de/m ... 1_m332.jpg
Es muss einfach möglichst viel Privatsphäre ermöglichen. Meinetwegen kann man auch gegen eine Ikone beichten, wie die Orthodoxen das tun. (Wenn man denn beichten will)
Ich denke gerade in einem Bussgottesdienst ist man mit seiner Schuld nicht allein, sondern in einer Gemeinschaft von Sündern, die ebenfalls ihre Schuld reflektieren…Flo77 hat geschrieben:Ich halte auch Bußgottesdienste nicht für einen adäquaten Beichtersatz. Auch im Bußgottesdienst hat man die Situation mit seiner Schuld allein zu sein. Das "darüber sprechen" findet auch dort nur allgemein statt, aber muss notwendigerweise an der Oberfläche bleiben.Christ86 hat geschrieben: Man soll ja während des Gebetes an seine Sünden denken, man spricht sie also im Gebet zu Gott aus (obwohl der unsere Sünden schon kennt). Ich denke, wenn man sich zur Vorbereitung mit seinen Sünden befasst hat und sie während der „Generalbeichte“ aufrichtig in seinem Gebet bekennt, dann ist erfüllt, was Gott und die Kirche von uns verlangen.
Vielleicht ist die Form nicht so gut. Früher – das sagen mir jedenfalls ältere Familienmitglieder – ging’s am Samstagabend zur Bussfeier in die Kirche und am Sonntag darauf zur Messe. Vielleicht sollte man wieder regelmässige Bussgottesdienste einführen? Da würde man sich ausführlicher mit seiner Schuld beschäftigen können.
Eine solche Pflicht, einmal im Jahr zu beichten, existiert bei uns eben nicht, so dass alles vom einzelnen Gläubigen abhängt – findet er die Beichte notwendig, ja – nein?Flo77 hat geschrieben:Und damit sind zwei Punkte angerissen: 1. der Brauch schwere Sünden in der Einzelbeichte zu bekennen, die lässlichen Sünden im allgemeinen Schuldbekenntnis der Messe entspricht römischer Praxis. Genauso wie es römischer Praxis entspricht, bei einer schweren Sünde möglichst rasch zu beichten.Christ86 hat geschrieben:Folgende Artikel überlese ich für gewöhnlich:
Also es gäbe schon Zeitpunkte, wo man nach der Lehre der Kirche zur Ohrenbeichte gehen sollte, doch ist das dem Gewissen der Einzelnen überlassen.Christkatholischer Katechismus hat geschrieben:64. Wie bekennen wir unsere Sünden?
Wir bekennen (beichten) unsere Sünden in schwerster Gewissensnot dem Priester persönlich (Einzelbusse). Kleinere Sünden bekennen wir in der gemeinsamen Busse der Gemeinde.
66. Wann ist es ratsam, unsere Sünden dem Priester zu bekennen?
Das ist dann ratsam, wenn man vom Priester die persönliche Zusicherung der Vergebung einer schweren Sünde oder in grosser innerer Not seinen besonderen Rat und seine Hilfe sucht.
2. das Problem, mit der Gewissensbildung des einzelnen ist nicht neu. Womit dann die jährliche Beichtpflicht ins Bild rückt: einmal im Jahr soll ein Katholik beichten. D.h. auch wenn man sich keiner schweren Schuld bewußt ist, sieht es die Kirche als ratsam an, wenigstens einmal im Jahr tief in sich zu gehen, sein Gewissen aufzuräumen und seine Beziehung zu Gott und den Menschen gründlich zu überdenken.
Das gab es bei uns früher auch, dass man allzu häufiges Kommunizieren vermeiden wollte. Meine Mutter hat es noch erlebt, dass zwar sonntäglich die Eucharistie gefeiert wurde, aber nur einzelne Gruppen pro Messe an der Kommunion teilgenommen haben, die anderen wurden mit der Monstranz oder dem Kelch gesegnet. So kommunizierte jeder ca. einmal pro Monat. Ein Sonntagsgebot haben wir – soviel ich weiss, ebenso wenig, wie eine Pflicht einmal pro Jahr zu kommunizieren…Flo77 hat geschrieben: Ähnliches gilt für das Gebot wenigstens einmal im Jahr zu kommunizieren. Dieses Gebot hat zwar auch noch den Hintergrund, daß es Zeiten gab in denen die Menschen teilweise so überehrfürchtig waren, daß sie die Eucharistie eher anbeteten als kommunizierten (heute könnte man es auch umdrehen), aber vorallem sieht es die Kirche als ihre Pflicht an den Gläubigen zu erinnern, daß die Beziehung zu Gott, zur Kirche und den Menschen immer wieder gepflegt werden muss (hier gehört auch das Sonntagsgebot hin).
Niemand von uns ist sündenfrei, wie man aber mit der Schuld umgehen will, muss jeder selbst entscheiden.Flo77 hat geschrieben:Wobei sie ja eigentlich mit gutem Beispiel voran gehen sollten - und gänzlich sündenfrei dürften nun auch die wenigsten sein.Christ86 hat geschrieben:Das kann schon sein, dass es da zu Verwechslungen kommen kann. Natürlich ist es aber nicht so, dass wir glauben, die Gemeinde könne die Priester von der Schuld freisprechen, das kann nur ein Priester. Stimmt, es gibt keine Beichtpflicht für Geistliche.