Trappistenabtei Mariawald
- Florianklaus
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück
Prof. Berger ist übrigens in die katholische Kirche zurückgekehrt.
Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück
Vielen Dank!Bernado hat geschrieben:Ein paar dieser Fragen kann ich ansatzweise beantworten.
So ähnlich habe ich mir das schon gedacht. Schellenberger hat ja in seinem Buch beschrieben, dass es früher durchaus in den Abteien Priester gab, die eine Art "Schmalspurausbildung" hatten und letztlich nur Messen lesen konnten, aber keine anderweitige Seelsorge übernahmen. Ich hatte aber angenommen, die Kirche sei auch intern von diesem System abgekommen und mache es sich heute letztlich selber zur Voraussetzung, dass die Priester ein Hochschulstudium absolvieren.Bernado hat geschrieben:Die Kirche kann Priester ausbilden und weihen, wo und wie sie will. Sie bestimmt die Anforderungen, das Urteil liegt letztlich (im Rahmen des Kirchenrechtes) beim weihenden Bischof. Wenn Priester allerdings in Konkordatspositionen (z.B. als Pfarrer) eingesetzt werden sollen, müssen sie den im Konkordat festgelegten Anforderungen genügen oder eine als gleichwertig anerkannte Ausbildung haben. Da gibt es Verhandlungsspielräume.
Gibt es denn auf der Welt andere (kontemplative) Klöster, die ihre Priester selber und nur für sich selber ausbilden? Wie machen das denn andere Klöster, die den alten Ritus gebrauchen, beispielsweise die französischen Benediktinerabteien wie Fontgombault?
Also muss die Ausbildung in jedem Fall konkret abgesprochen sein. Wer ist denn dafür zuständig? Der Ortsbischof? Der Bischof, der später die Weihen übernehmen soll? Die Ordensleitung? Die Kurie?Bernado hat geschrieben:Damit ein Bischof weihen kann, wird Mariawald eine Studienordnung ausarbeiten müssen, die den kirchenrechtlichen Anforderungen entspricht. Ggf. kann ein Kloster auch versuchen, sich von einzelnen besonders auf den Weltklerus zugeschnittenen Bedingungen dispensieren zu lassen. Der "Einbau" qualifizierter nicht-katholischer Professoren in diese Studienordnung ist m. E. kein Problem, wenn die Studienordnung insgesamt stimmt.
Eine weitere spannende Frage: werden die Priester nur im alten Messritus geschult oder lernen sie auch den neuen Ritus?
Meine Frage war natürlich eher theoretischer Natur, da die Trappisten ja keine Pfarrseelsorge übernehmen. Aber es gibt ja durchaus immer mal wieder Mönche, die in einen anderen Orden wechseln oder sogar in die Diözesanseelsorge, da wäre es natürlich vorteilhaft, auch dort als Priester wirken zu können.Bernado hat geschrieben:Ein Kloster, das seine Patres nicht als Gemeindepfarrer "verleihen" (und besoldet haben) will, hat hier also große Freiheit. Diese Freiheit verringert sich natürlich in dem Maß, in dem an dieser "Haus-Hochschule" auch Studenten ausgebildet werden sollen, die später nicht als Mönchspriester leben wollen. Andererseits geben viele dem Kirchensteuersystem ja ohnehin keine großen Chancen mehr. Wenn die Zahl der Konkordatsstellen abnimmt oder es diese eines Tages überhaupt nicht mehr gibt, wird auch niemand mehr fragen (können), ob der Priester am Altar oder im Beichtstuhl die statlichen Bachelor- und Master-Grade erworben hat.
Ich gehe mal davon aus, dass zumindest am Anfang genügend Leute vorhanden sind, sonst wäre dieser Schritt wohl kaum unternommen worden. Aber Prof. Berger und Prof. Spaemann sind nicht mehr gerade die jüngsten, das wird wirklich eine anspruchsvolle Aufgabe.Bernado hat geschrieben:Im übrigen habe ich große Hochachtung vor dem Mut der Mariawalder, sich auf diesen Weg zu begeben. Es wird nicht leicht sein, geeignete Dozenten in ausreichendem Maße nach Mariawald zu holen, aber der damit beauftragte Dr. Zehles verfügt über einiges an Erfahrungen und Kontakten im "Kultur- und Wissenschaftsmanagement", dem kann man schon einige zutrauen.
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück
Hat er denn auch die Lehrerlaubnis für katholische Theologie?Florianklaus hat geschrieben:Prof. Berger ist übrigens in die katholische Kirche zurückgekehrt.
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück
Natürlich. Heiligenkreuz bildet praktisch alle Österreichischen OCist aus (zumindest bis zum Diplom, Promotionsrecht haben sie nicht)HeGe hat geschrieben:Gibt es denn auf der Welt andere (kontemplative) Klöster, die ihre Priester selber und nur für sich selber ausbilden?
St. Johannesgemeinschaft bildet in Rimont/F aus,
Gemeinschaft der Seligpreisungen in Österreich: läßt in Heiligenkreuz ausbilden.
die Mechitaristen schicken ihre Leute nach Venedig auf ihre Ordensinsel San Lazzaro
nur so die Beispiele die mir ad hoc einfallen
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"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück
Für die de-facto-Situation trifft das auch zu, nicht aber vom Kirchenrecht her. Die Bistümner haben (bis jetzt) keinerlei Interesse an Priestern, die sie nicht auf den Positionen einseztzen können die ich hier verkürzend als "Konkordatsstellen" beschrieben habe, was man ja auch nachvollziehen kann. In anderen Ländern, wo Kirche und Staat stärker getrennt sind, sieht das aber auch heute noch anders aus. Außerdem gibt es da ein ganzes Netz von Vereinbarungen, mit denen das Studium an einer privaten kirchlichen Hochschule (etwa in Rom) - zumindest für den Abschluß - dem an einer staatlichen Hochschule in D gleichgestellt wird.HeGe hat geschrieben:Ich hatte aber angenommen, die Kirche sei auch intern von diesem System abgekommen und mache es sich heute letztlich selber zur Voraussetzung, dass die Priester ein Hochschulstudium absolvieren.
Wenn Mariawald jetzt aus diesem bürokratischen System ausschert, geschieht das sicher nicht ohne Absprache mit Rom und hat durchaus auch eine Signalwirkung über den Orden hinaus.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)
Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück
Wobei man Mariawald natürlich nicht mit Heiligenkreuz vergleichen kann. Heiligenkreuz hat, soweit ich weiß, auch einen staatlich anerkannten Status und darf sich "päpstliche Hochschule" nennen - das kommt also einer klassischen Seminar-Hochschule sehr nahe.Linus hat geschrieben:Natürlich. Heiligenkreuz bildet praktisch alle Österreichischen OCist aus (zumindest bis zum Diplom, Promotionsrecht haben sie nicht)HeGe hat geschrieben:Gibt es denn auf der Welt andere (kontemplative) Klöster, die ihre Priester selber und nur für sich selber ausbilden?
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Mariawald wird vermutlich gänzlich anders funktionieren. Wenn man dort jedes Jahr zwei neue Priesterstudenten hat, wäre das unerwartet viel. Einen traditionellen Vorlesungsbetrieb wird man da nicht aufziehen können - was keinen Mangel bedeutet. Die Dozenten werden gelegentlich mal für eine Woche vorbeikommen, Vorträge halten, individuelle Tutorien durchführen, Literaturlisten aufstellen, Referate einsammeln, Prüfungsgespräche führen .... Vermutlich wird man auch Elemente des Fernstudiums und der Fernbetreuung erproben - der Computer mit Internetanschluss steht jedenfalls in der Bibliothek.
Ich hätte keinem der Mönche dort zugetraut, so etwas zu organisieren - einfach deshalb, weil das nicht zum Kompetenzspektrum eines Mönchs gehört. Die wollen ja nicht ständige herumreisen und telefonieren, die wollen beten. Aber dieser Dr. Zehles hat Erfahrungen und Kontakte im Kulturmanagement - da könnte das gelingen.
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück
Da sehe ich auch einen gewissen Unterschied. Ich weiß nicht, wie Heiligenkreuz mal angefangen hat, aber heute ist da ja kaum mehr ein Unterschied zu einer Uni oder FH. Außerdem sind die staatlich anerkannt.Bernado hat geschrieben:Wobei man Mariawald natürlich nicht mit Heiligenkreuz vergleichen kann. Heiligenkreuz hat, soweit ich weiß, auch einen staatlich anerkannten Status und darf sich "päpstliche Hochschule" nennen - das kommt also einer klassischen Seminar-Hochschule sehr nahe.
Ich bezweifle, dass Mariawald so etwas je plant, es sein denn, es kämen überraschend plötzlich alle traditionalistischen Klöster auf die Idee, ihre Studenten nach Mariawald zu schicken.
Ja, mit deinem Vergleich zum Fernstudium dürftest du gut liegen, ich denke, so in etwa wird es organisatorisch laufen.Bernado hat geschrieben:Mariawald wird vermutlich gänzlich anders funktionieren. Wenn man dort jedes Jahr zwei neue Priesterstudenten hat, wäre das unerwartet viel. Einen traditionellen Vorlesungsbetrieb wird man da nicht aufziehen können - was keinen Mangel bedeutet. Die Dozenten werden gelegentlich mal für eine Woche vorbeikommen, Vorträge halten, individuelle Tutorien durchführen, Literaturlisten aufstellen, Referate einsammeln, Prüfungsgespräche führen .... Vermutlich wird man auch Elemente des Fernstudiums und der Fernbetreuung erproben - der Computer mit Internetanschluss steht jedenfalls in der Bibliothek.
Ich hätte keinem der Mönche dort zugetraut, so etwas zu organisieren - einfach deshalb, weil das nicht zum Kompetenzspektrum eines Mönchs gehört. Die wollen ja nicht ständige herumreisen und telefonieren, die wollen beten. Aber dieser Dr. Zehles hat Erfahrungen und Kontakte im Kulturmanagement - da könnte das gelingen.
Ich denke, man wird sicher auch in irgendeiner Art mit dem "Personal" des Priesterseminars der FSSP kooperieren, jedenfalls hinsichtlich der Ausbildung in den Riten.
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück
Nachtrag: Ich habe gerade gelesen, dass Prof. Berger auch Familiar des Zisterzienserordens ist. Das erklärt natürlich auch vielleicht seine Bereitschaft, hier mitzuwirken.HeGe hat geschrieben:Hat er denn auch die Lehrerlaubnis für katholische Theologie?Florianklaus hat geschrieben:Prof. Berger ist übrigens in die katholische Kirche zurückgekehrt.
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück
ja die guten Mechitaristen wenn sie noch nachwuchs hätten vor 10-15 Jahren meinten sie moderner werden zu müssen schicken den nachwuuchs auf die Wiener uni binnen 9 monate war das gesammte Noviziat weg und soweit ich weiß hat sich kaum nachwuchs wieder eingestelltLinus hat geschrieben:Natürlich. Heiligenkreuz bildet praktisch alle Österreichischen OCist aus (zumindest bis zum Diplom, Promotionsrecht haben sie nicht)HeGe hat geschrieben:Gibt es denn auf der Welt andere (kontemplative) Klöster, die ihre Priester selber und nur für sich selber ausbilden?
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück
Vermutlich. Jedenfalls gibt es in Wigratzbad einen sehr guten Fachmann für die Dominikaner-Liturgie - P. Rodrigo Kahl. Und ich weiß zwar nicht, wie nahe die Dominikaner-Liturgie an der zisterziensischen ist - aber die monastischen stehen sich doch untereinander recht nahe.HeGe hat geschrieben:Ich denke, man wird sicher auch in irgendeiner Art mit dem "Personal" des Priesterseminars der FSSP kooperieren, jedenfalls hinsichtlich der Ausbildung in den Riten.
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück
Da bin ich mir nicht so sicher. Vielleicht kann da jemand anderes noch mehr zu sagen (Germanus?), aber soweit ich weiß, unterscheidet sich die Messliturgie der Zisterzienser nur in Nuancen von der römischen, während die dominikanische Liturgie relativ erhebliche Abweichungen enthält.Bernado hat geschrieben:Vermutlich. Jedenfalls gibt es in Wigratzbad einen sehr guten Fachmann für die Dominikaner-Liturgie - P. Rodrigo Kahl. Und ich weiß zwar nicht, wie nahe die Dominikaner-Liturgie an der zisterziensischen ist - aber die monastischen stehen sich doch untereinander recht nahe.HeGe hat geschrieben:Ich denke, man wird sicher auch in irgendeiner Art mit dem "Personal" des Priesterseminars der FSSP kooperieren, jedenfalls hinsichtlich der Ausbildung in den Riten.
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück
ich versteh nicht wie man als Orden seinen Nachwuchs auf die Uni schicken kann... Entweder in eine Hausanstalt oder in ein Seminarbetriebsähnliches Modell wie Heiligenkreuz. Damit die nicht ausm beten rauskommen.ottaviani hat geschrieben:ja die guten Mechitaristen wenn sie noch nachwuchs hätten vor 10-15 Jahren meinten sie moderner werden zu müssen schicken den nachwuuchs auf die Wiener uni binnen 9 monate war das gesammte Noviziat weg und soweit ich weiß hat sich kaum nachwuchs wieder eingestelltLinus hat geschrieben:Natürlich. Heiligenkreuz bildet praktisch alle Österreichischen OCist aus (zumindest bis zum Diplom, Promotionsrecht haben sie nicht)HeGe hat geschrieben:Gibt es denn auf der Welt andere (kontemplative) Klöster, die ihre Priester selber und nur für sich selber ausbilden?
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Aber zu den Mechitaristen: die haben doch seit 2000 mit den Venezianischen Mechitaristen eine Union, und schicken dann wohl ihren Nachwuchs auf die Insel - wo allerdings die Vatika II Hermeneutik samt brüchen gelehrt wird oder?
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück
HeGe hat geschrieben:Da bin ich mir nicht so sicher. Vielleicht kann da jemand anderes noch mehr zu sagen (Germanus?), aber soweit ich weiß, unterscheidet sich die Messliturgie der Zisterzienser nur in Nuancen von der römischen, während die dominikanische Liturgie relativ erhebliche Abweichungen enthält.Bernado hat geschrieben:Vermutlich. Jedenfalls gibt es in Wigratzbad einen sehr guten Fachmann für die Dominikaner-Liturgie - P. Rodrigo Kahl. Und ich weiß zwar nicht, wie nahe die Dominikaner-Liturgie an der zisterziensischen ist - aber die monastischen stehen sich doch untereinander recht nahe.HeGe hat geschrieben:Ich denke, man wird sicher auch in irgendeiner Art mit dem "Personal" des Priesterseminars der FSSP kooperieren, jedenfalls hinsichtlich der Ausbildung in den Riten.
Die Opferung bei Dominikanern läuft "simultan" will sagen auf dem Kelch liegt die pPatene mit Hostie - das einzig spezifisch zisterziensische, was mir aufgefallen ist: sie kennen nur das Große Kreuzzeichen. Aber sonst?
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück
das war eine zwangsvereinigung und eine entmachtung von Abt Paul soweit ich weiß gibt es keinen Nachwuchs den man nach San Lazzaro schicken könnteLinus hat geschrieben:ich versteh nicht wie man als Orden seinen Nachwuchs auf die Uni schicken kann... Entweder in eine Hausanstalt oder in ein Seminarbetriebsähnliches Modell wie Heiligenkreuz. Damit die nicht ausm beten rauskommen.ottaviani hat geschrieben:ja die guten Mechitaristen wenn sie noch nachwuchs hätten vor 10-15 Jahren meinten sie moderner werden zu müssen schicken den nachwuuchs auf die Wiener uni binnen 9 monate war das gesammte Noviziat weg und soweit ich weiß hat sich kaum nachwuchs wieder eingestelltLinus hat geschrieben:Natürlich. Heiligenkreuz bildet praktisch alle Österreichischen OCist aus (zumindest bis zum Diplom, Promotionsrecht haben sie nicht)HeGe hat geschrieben:Gibt es denn auf der Welt andere (kontemplative) Klöster, die ihre Priester selber und nur für sich selber ausbilden?
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Aber zu den Mechitaristen: die haben doch seit 2000 mit den Venezianischen Mechitaristen eine Union, und schicken dann wohl ihren Nachwuchs auf die Insel - wo allerdings die Vatika II Hermeneutik samt brüchen gelehrt wird oder?
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück
Ach ja: Wie bilden eigentlich die Kartäuser ihren Nachwuchs aus? Weiß das jemand?
Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück
Zur Liturgie der Trappisten/Zisterzienser gibt es hier mehrere sehr gute Beiträge von Germanus - besonders empfehle ich diesenund diesen.Linus hat geschrieben:Die Opferung bei Dominikanern läuft "simultan" will sagen auf dem Kelch liegt die pPatene mit Hostie - das einzig spezifisch zisterziensische, was mir aufgefallen ist: sie kennen nur das Große Kreuzzeichen. Aber sonst?
Danach bestanden um das Jahr 1962 herum nur noch unwesentliche Unetrschiede zwischen dem normalen Römischen Ritus und der zisterziensischen Form, die man wohl innerhalb kurzer Zeit erlernen konnte bzw. kann. Ihre Verwendung ist auch nach den heutigen Vorschriften noch als Alternative zur "Normalform" gestattet. Etwas anderes wäre es, wenn man die ältere Liturgie des Ordens wiederbeleben wollte. Das steht aber, soweit ich weiß, in Mariawald nicht auf dem Programm und hätte wohl auch einen etwas archäologistischen Beigeschmack.
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück
Soweit mir bekannt ist, studiert der Kartäusernachwuchs in der Kartause (= 3 Jahre Philosophie, 6 Jahre Theologie). Ob es externe Dozenten gibt, weiß ich nicht.gallus_cantans hat geschrieben:Ach ja: Wie bilden eigentlich die Kartäuser ihren Nachwuchs aus? Weiß das jemand?
Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück
Hier ein kurzer Bericht im Kölner Stadtanzeiger.
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück
Spontan fällt mir folgendes ein:
Die "oblatio sub una" ist dominikanische Eigenheit (wobei die Gabenbereitung früher stattfindet). Im OCist-Ritus ist die Opferung "stiller". Verbindende Elemente sind beispielsweise die Sanctus-Kerze.
Die "oblatio sub una" ist dominikanische Eigenheit (wobei die Gabenbereitung früher stattfindet). Im OCist-Ritus ist die Opferung "stiller". Verbindende Elemente sind beispielsweise die Sanctus-Kerze.
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück
Was meinst du damit? Die Sanctus-Kerze gibt es doch auch im römischen Ritus.Senensis hat geschrieben:Spontan fällt mir folgendes ein:
Die "oblatio sub una" ist dominikanische Eigenheit (wobei die Gabenbereitung früher stattfindet). Im OCist-Ritus ist die Opferung "stiller". Verbindende Elemente sind beispielsweise die Sanctus-Kerze.
Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück
Ich weiß, daß es um 1906 herum ein päpstliches Indult gab, mit dem die schon weithin geübte Praxis legalisiert wurde, auf die Sanktus-Kerze zu verzichten. Hast du das Dokument oder einen Verweis darauf zur Hand?Berolinensis hat geschrieben: Was meinst du damit? Die Sanctus-Kerze gibt es doch auch im römischen Ritus.
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück
Das Dokument habe ich nicht. Ich kann heute abend mal in einer Rubrizistik nachschauen, ob da ein Verweis enthalten ist.Bernado hat geschrieben:Ich weiß, daß es um 1906 herum ein päpstliches Indult gab, mit dem die schon weithin geübte Praxis legalisiert wurde, auf die Sanktus-Kerze zu verzichten. Hast du das Dokument oder einen Verweis darauf zur Hand?Berolinensis hat geschrieben: Was meinst du damit? Die Sanctus-Kerze gibt es doch auch im römischen Ritus.
Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück
Die bei alten Dominikanerritus existierende Eigenheit, die Gaben gemeinsam am Altar darzubringen, existierte leider bis 1969 nicht mehr im nach 1618 romanisierten Zisterzienserritus. Der Ordo Missae von 1969 enthält diese rituelle Eigenheit wieder: "I9. Diaconus affert oblata et infundit vinum et parum aquae in calicem, nisi iam antea fecerit. Deinde patenam cum pane consecrando et calicem offert sacerdoti.Senensis hat geschrieben:Spontan fällt mir folgendes ein:
Die "oblatio sub una" ist dominikanische Eigenheit (wobei die Gabenbereitung früher stattfindet). Im OCist-Ritus ist die Opferung "stiller". Verbindende Elemente sind beispielsweise die Sanctus-Kerze.
Sacerdos vero, stans ad altare, simul utrumque adiacono assumens, parum elevat et super corporale deponit." Kurz zu deutsch: Der Diakon bereitet die Opfergaben vor, wenn das nicht schon zu einem früheren Zeitpunkt geschah [nämlich vor oder während des Kyrie-Rufs] und übergibt sie dem Priester, der am Altar steht. Beide Opfergaben erhebt dieser dann ein wenig und stellt sie auf das Korporale.
Es fällt auf: die "Proskomidie" kann vollzogen werden [zum / beim Kyrie], Brot und Wein werden gemeinsam dargebracht und es sind keine begleitenden Gebete vorgesehen; aber der Messordo sieht tatsächlich im Folgenden auch vor, dass nach römischem Ritus verfahren werden kann. Im Vergleich zum ursprünglichen Zisterzienserritus wirkt das alles etwas nachgemacht oder vermischt, was eigentlich bedauerlich ist. In Mariawald hätte ich mir die kraftvollere Form gewünscht, die eine echte Einheit bildete mit dem Stundengebet.
Gruß, Germanus
"Her, denke an mui, wenn diu met duinem Ruike kümmes." (Lk 23,42)
Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück
In Mariawald haben sie soweit ich weiß ausschließlich Instrukteure aus dem römischen Ritus von 1962. Den wollen sie erst einmal lernen und so, wie es sich gehört, verinnerlichen. Alles andere kann sich später ergeben - zumal es bei der Feier des Messopfers ja um mehr geht als um archäologische Rekonstruktion.Germanus hat geschrieben:In Mariawald hätte ich mir die kraftvollere Form gewünscht, die eine echte Einheit bildete mit dem Stundengebet.
Gruß, Germanus
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück
sie haben in Mariawald nur das Privileg alles so zu praktizieren wie 1963/64 also nicht mit weiter zurück gehen
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück
Die Dürener Zeitung berichtet:
http://www.az-web.de/lokales/dueren-det ... awald.html
http://www.az-web.de/lokales/dueren-det ... awald.html
Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück
Ja. Sie gehen mit päpstlicher Erlaubnis für das Klosterleben zurück zum Usus von Monte Cistello - der ist eine 63/64er Revision der alten Ordnung. Und sie zelebrieren nach dem Missale von 62 - das kommt von Summorum Pontificum.ottaviani hat geschrieben:sie haben in Mariawald nur das Privileg alles so zu praktizieren wie 1963/64 also nicht mit weiter zurück gehen
Wenn sie jetzt feststellen, daß es in der Ordensliturgie in den 60er Jahren bedeutsame Entwicklungen gegeben hat, die dem Charisma des Klosters besser entsprechen als das Missale Romanum von 62, werden sie sicher auch eine Erlaubnis bekommen, das zu berücksichtigen - so wie sie beim Usus von Monte Cistello ja auch gewisse Weiterentwicklungen vornehmen.
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück
Man beachte die Zahlen:gallus_cantans hat geschrieben:Die Dürener Zeitung berichtet:
http://www.az-web.de/lokales/dueren-det ... awald.html
1 "alte" Mönche
3 Novizen
3 Postulanten
gesamt: 6 "Neue" in einem Jahr
Das nenne ich Erfolg!

Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück
Dem kann man nur beipflichten. Natürlich lassen sich diese Zahlen nicht jedes Jahr wiederholen - bei den Neueintritten sind wohl einige, die schon jahrelang auf eine solche Gelegenheit gewartet haben. Aber selbst wenn sie in jedem Jahr nur einen Neueintritt hätten, der dann auch dableibt, wäre das ein phantastisches Ergebnis.michaelis hat geschrieben: Man beachte die Zahlen:
10 "alte" Mönche
3 Novizen
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gesamt: 6 "Neue" in einem Jahr
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück
Ergebnis: Im Missale von 1962 selbst ist der Gebrauch nicht mehr vorgeschrieben, vielmehr heißt es nur: "Usus accendendi cereum, prope altare, a Consecratione ad Communionem, ubi viget, servetur." (RG 530). Aus dem ritus servandus, wo es zuvor beim Anheben der Kasel durch den Minister hieß "accenso prius intorticio" (RS VIII, 6), ist der Hinweis ganz getilgt. Forescue/O'Connell/Reid (15. Aufl. 2009) schreiben dementsprechend: "There is a widespread custom of not using this third candle, but its use is praiseworthy." (S. 62, Fn. 3)Berolinensis hat geschrieben:Das Dokument habe ich nicht. Ich kann heute abend mal in einer Rubrizistik nachschauen, ob da ein Verweis enthalten ist.Bernado hat geschrieben:Ich weiß, daß es um 1906 herum ein päpstliches Indult gab, mit dem die schon weithin geübte Praxis legalisiert wurde, auf die Sanktus-Kerze zu verzichten. Hast du das Dokument oder einen Verweis darauf zur Hand?Berolinensis hat geschrieben: Was meinst du damit? Die Sanctus-Kerze gibt es doch auch im römischen Ritus.
Kieffer schreibt schon (4. Aufl. 1921): "Die Sanktuskerze ist nicht obligatorisch, da die diesbezügliche Rubrik des Missale bloß direktiv ist." Einen Hinweis auf ein Dekret der hl. Ritenkongregation o.ä. habe ich jetzt aber beim kurzen Nachsehen nicht gefunden.
Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück
Danke dennoch. Danke dennoch. Den Hinweis auf 1906 habe ich aus einem der einschlägigen englischsprachigen Blogs - aber leider nicht mehr auffindbar.Berolinensis hat geschrieben: Einen Hinweis auf ein Dekret der hl. Ritenkongregation o.ä. habe ich jetzt aber beim kurzen Nachsehen nicht gefunden.
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück
das M eßbuch 1962 ist die Liturgie des Usus von Monte Cistello da gabs keine weitere EntwicklungBernado hat geschrieben:Ja. Sie gehen mit päpstlicher Erlaubnis für das Klosterleben zurück zum Usus von Monte Cistello - der ist eine 63/64er Revision der alten Ordnung. Und sie zelebrieren nach dem Missale von 62 - das kommt von Summorum Pontificum.ottaviani hat geschrieben:sie haben in Mariawald nur das Privileg alles so zu praktizieren wie 1963/64 also nicht mit weiter zurück gehen
Wenn sie jetzt feststellen, daß es in der Ordensliturgie in den 60er Jahren bedeutsame Entwicklungen gegeben hat, die dem Charisma des Klosters besser entsprechen als das Missale Romanum von 62, werden sie sicher auch eine Erlaubnis bekommen, das zu berücksichtigen - so wie sie beim Usus von Monte Cistello ja auch gewisse Weiterentwicklungen vornehmen.