Brasilien: Vergewaltiger einer Neunjährigen exkommuniziert

Allgemein Katholisches.
Frank
Beiträge: 30
Registriert: Dienstag 7. Oktober 2003, 18:31
Wohnort: Schrobenhausen, Bayern, Bistum Augsburg

Re: Brasilien: Vergewaltiger einer Neunjährigen exkommuniziert

Beitrag von Frank »

taddeo hat geschrieben:
HeGe hat geschrieben:
Frank hat geschrieben:IN DER WELT SEIN, trägt uns der Herr auf. Dazu gehört es auch sich den Mechanissmen der Welt anzupassen.
:nein:

Die Mechanismen dieser Welt sind genau das Gegenteil von dem, auf das wir achten sollen. Ich halte mich lieber an Jesus Christus.
:ja: IN der Welt sind wir, ob wir wollen oder nicht; aber wir sollen nicht VON der Welt sein. Dies wären wir aber, wenn wir uns den Mechanismen der Welt anpassen.
Schade, das es dieser satz war, der scheinbar am wichtigsten in meinem Posting war. Mir ging es eigentlich um etwas anderes. Aber gut. Seis drum.
Mit diesem Satz hatte ich mich etwas unklar ausgedrückt. Mit den Mechanismen meinte ich die Mecahnismen mit denen die Mediengesellschaft funktioniert. Klar unmissverständlich aber trotzdem Schlaglichtartig das zu sagen was man zu sagen hat.
Bei den Inhalten halte ich mich auch lieber an Christus. Aber um ihn zu bekennen und zu verkünden muss ich mich den Hebeln bedienen die die Geselllschaft bewegen.
Sollte das jetzt grundsätzlich falsch sein müsste man, unter anderem, auch die Existenzberechtigung solcher Foren wie diesem hier in Frage stellen.
Nur altenpfleger machen frauen glücklich

_________________________________

Nie wieder Krieg, Nie wieder Auschwitz, nie wieder Faschisten in deutsche Parlamente

Benutzeravatar
Maurus
Beiträge: 6813
Registriert: Donnerstag 2. März 2006, 12:56
Wohnort: Kurmainz

Re: Brasilien: Vergewaltiger einer Neunjährigen exkommuniziert

Beitrag von Maurus »

Ich sehe das auch so: Man muss sich "der Welt" nicht anpassen, aber wenn man in der Welt etwas erreichen kann, dann muss man sich gewisser Mechanismen bedienen. Es hilft nicht, wenn man stloz darüberstehen will, aber dann mit der Botschaft nicht mehr ankommt. Da braucht man sich auch nicht einzureden, das man ja nur verkündet hat, gelegen oder ungelegen etc. Schon die Apostel haben eine Methodik gepflegt, mit der sie bei den Scharen etwas zu erreichen wussten. Das ist lange her, und einiges hat sich geändert. Heute sollte man auf der Medienklaviatur spielen können. Man muss natürlich nicht. Aber dann darf man sich natürlich nicht wundern, wenn die Botschaft nicht ankommt, oder nicht das ankommt, was man sich gerne wünschte.

Man muss doch nur nach Afrika sehen: Die ganze Reise ist wieder von dem einen Thema überlagert. Sonst dringt nichts oder kaum etwas durch. Was hilft es, sicht über diese Medien zu beklagen? Wenn man diesen Effekt vermeiden wollte, dann hätte man entsprechend vorgehen können. Auch wenn der Papst nichts zu Kondomen gesagt hätte wäre wohl kaum jemand von einer Änderung in dieser Frage ausgegangen.

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Re: Brasilien: Vergewaltiger einer Neunjährigen exkommuniziert

Beitrag von HeGe »

Frank hat geschrieben:Mit diesem Satz hatte ich mich etwas unklar ausgedrückt. Mit den Mechanismen meinte ich die Mecahnismen mit denen die Mediengesellschaft funktioniert. Klar unmissverständlich aber trotzdem Schlaglichtartig das zu sagen was man zu sagen hat.
O.k., unter der Einschränkung kann ich dir zum Teil zustimmen. Aber nur, wenn es so gemeint ist, dass wir die "Mechanismen" der Welt nutzen, um die Botschaft unseres Herrn zu verkünden, nicht, dass wir uns ihrem Diktat beugen und dort um Zustimmung betteln.
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

Frank
Beiträge: 30
Registriert: Dienstag 7. Oktober 2003, 18:31
Wohnort: Schrobenhausen, Bayern, Bistum Augsburg

Re: Brasilien: Vergewaltiger einer Neunjährigen exkommuniziert

Beitrag von Frank »

HeGe hat geschrieben:
Frank hat geschrieben:Mit diesem Satz hatte ich mich etwas unklar ausgedrückt. Mit den Mechanismen meinte ich die Mecahnismen mit denen die Mediengesellschaft funktioniert. Klar unmissverständlich aber trotzdem Schlaglichtartig das zu sagen was man zu sagen hat.
O.k., unter der Einschränkung kann ich dir zum Teil zustimmen. Aber nur, wenn es so gemeint ist, dass wir die "Mechanismen" der Welt nutzen, um die Botschaft unseres Herrn zu verkünden, nicht, dass wir uns ihrem Diktat beugen und dort um Zustimmung betteln.
Welchem Diktat? Dem Diktat der Medienwelt? Ja gut, da hast du die Wahl: entweder dich dem anzupassen wie die Mediengesellschaft funktioniert um dann verstanden
zu werden, oder abgehoben im Wolkenkuksheim weltfermd an den Menschen vorbeizureden.
Ich bettel niemanden um zustimmung an. entweder stimmt man mir zu oder man lässt es beiden.
Die Kirche, und jeder einzelne Christ, hat etwas zu sagen. Und das mussen wir so tun, das wir verstanden werden. Wenn man uns dann zustimmt ist es gut, wenn nicht, dann ist es halt so.
Nur altenpfleger machen frauen glücklich

_________________________________

Nie wieder Krieg, Nie wieder Auschwitz, nie wieder Faschisten in deutsche Parlamente

Benutzeravatar
Berolinensis
Beiträge: 4988
Registriert: Mittwoch 9. September 2009, 16:40

Fall Recife - Artikel von Msgr. Fisichella

Beitrag von Berolinensis »

Kath.net hat jetzt - mit einiger Verspätung - den lifesitenews-Artikel zu den Zuständen bei der Päpstl. Akademie für das Leben nach dem desaströsen Artikel von Msgr. Fisichella im Fall Recife übersetzt:
Fünf prominente Mitglieder der vatikanischen Päpstlichen Akademie für das Leben haben nach ihrer jährlichen Plenarversammlung in Rom den Papst aufgefordert, den Präsidenten der Akademie, Erzbischof Rino Fisichella, von seinem Amt zu entfernen. Fisichella habe sowohl die Medien als auch die Glaubenskongregation manipuliert, um von der Blamage abzulenken, die er durch einen Artikel vor einem Jahr verursacht hat, in dem er einem neun jährigen Mädchen die Abtreibung von Zwillingen verziehen hat. Nach Meinung der fünf prominenten Mitglieder jener Päpstlichen Akademie habe Fisichella dadurch der Kirche geschadet.

Fisischella erkärte am 12. Februar dem Catholic News Service gegenüber, dass die Stimmung in der Päpstlichen Akademie für das Leben „gelassen und ruhig“ sei und ein harmonisches Einvernehmen bestehe. Er kritisierte seine Gegner, die seinen Artikel „aus politischen Gründen falsch ausgelegt“ hätten, „um eine Konfliktsituation zu schaffen.“

In einer Stellungnahme der fünf Mitglieder der Akademie für das Leben, wird Fisichella vorgeworfen, eine einheitliche Front vorzutäuschen, während ernste Fragen, die seine Führung betreffen, unbeantwortet bleiben. Die Mitglieder hätten sich von einer direkten Konfrontation vergangene Woche zurück gehalten, heisst es in der Stellungnahme, denn man befürchtete, dass eine offene Herausforderung die vatikanische Kurie nur dazu veranlasst hätte, trotz eines „Mangels an Unterstützung“ für Fisischella „ihre Reihen zu schließen“ wegen der „klerikalisierten Kultur dieser Institution“. Es gebe glaubwürdige Informationen, dass Fisichella auch in der Kurie selbst als nicht geeignet für das Amt des Präsidenten der Päpstlichen Akademie für das Leben betrachtet wird. Es gebe auch Gründe zur Hoffnung, dass der Heilige Vater diese Notwendigkeit erkennen wird und ihn mit einer anderen Aufgabe betrauen wird, die besser zu seinen Fähigkeiten passt, heisst es in der Stellungnahme.

Unter den Unterzeichnern jener Stellungnahem befinden sich Msgr. Michel Schooyans, emeritierter Professor von Louvain, Belgien, Professor Luke Gormally, ehemaliger Direktor des Linacre Zentrums für Gesundheit, Christine Marcellus de Vollmer, Präsidentin der Allianz für die Familien in Venezuela, Dr. Maria Smereczynska aus Polen und Dr. Thomas Ward, Präsident der Nationalen Vereinigung Katholischer Familien. Fisichella's Behauptung, die Arbeit in der Akademie mache Fortschritte, als ein einheitliches Gremium zu sprechen, würde über die Realität in der Akademie hinwegtäuschen und verleihe einen verzerrten und falschen Eindruck der Kirche insgesamt.

Ihrer Meinung nach ist es „absurd“, dass die Päpstliche Akademie für das Leben „von einem Geistlichen geführt wird, der nicht versteht, was ein absoluter Respekt für das menschliche Leben mit sich bringt.“ Es handle sich um eine Situation, die „nur von denjenigen korrigiert werden kann, die für seine Ernennung zum Präsidenten verantwortlich sind.“

Führende Lebensschützer wie auch katholische Laien insgesamt waren schockiert, als Erzbischof Fisichella im vergangenen März in der vatikanischen Zeitung „L'Osservatore Romano“ die Ärzte verteidigte, die einem neunjährigen Mädchen und Opfer einer Vergewaltigung beistanden, die Schwangerschaft zu beenden. Die Entscheidung sei „für Ärzte und für das Moralgesetz schwer“ gewesen, erklärte Fisichella in dem Artikel. Er kritisierte den Ortsbischof in Brasilien, zu „eilig“ eine Exkommunikation der Mutter und Ärzte, die eine Abtreibung durchführten“ ausgesprochen zu haben.

Fisichella hat sich, trotz vieler Protestbriefe von Seiten führender Lebenschützer und Mitglieder der Päpstlichen Akademie für das Leben geweigert, seine Meinung zu widerrufen und seine Aussagen zu korrigieren. Rund um die Welt behaupteten die Medien, die Katholische Kirche habe ihre Haltung gegenüber der Abtreibung abgeschwächt. Monate später erschien eine Klarstellung von Seiten der Glaubenskongregation, die die katholische Lehre bekräftigte und Abtreibung, egal in welchem Umstand, verurteilte.

Die Mitglieder der Akademie für das Leben behaupten jedoch, dass die Glaubenskongregation ihre Klarstellung erst herausgab, nachdem auf Grund von Fisichellas Insistieren eine neue Formulierung in den Eröffnungsparagraphen eingefügt wurde. In der veröffentlichten Klarstellung heisst es, der Vatikan habe Briefe erhalten, die „von der Verunsicherung“ zeugen, welche auf Grund von „Manipulation und Ausnützung“ des Artikels von Erzbischof Fisichella „in verschiedenen Ländern entstanden ist.“

Während der Plenarversammlung in der vergangenen Woche wurde es den Mitgliedern klar, Fisichella meine, die Formulierung in der Klarstellung der Glaubenskongregation würde ihn von der Schuld entlasten, die diesen Skandal ausgelöst hatte, und er verteidigte sogar den Inhalt seines Artikels.

Auf diese Weise habe er mit einer angeblichen Autorität der Glaubenskongregation alle Verantwortung für die schädliche Wirkung seines Artikels auf die Verteidigung von unschuldigen und vorgeburtlichen menschlichen Leben von sich gewiesen.

Diese Behauptung sei „schwerwiegend“, da sie impliziere, dass es „schwierige Situationen gebe, in denen Ärzte über einen Handlungsspielraum verfügen, in dem sie mit dem eigenen Gewissen entscheiden können, ob sie eine direkte Abtreibung ausführen oder nicht.“

Viele Mitglieder der Akademie sind über die gekränkte Opferrolle, die Fisichella zur Schau gestellt hat, irritiert. Diese Haltung habe sich bei ihm noch verstärkt, als Fisichella eine Kritik des prominenten belgischen Philosophen Michel Schooyans von der Hand gewiesen habe. Einer der Mitglieder erklärte gegenüber LSN, Fisichella werde sich weiterh weigern, eine nachdenkliche Antwort auf den Inhalt der Kritik zu geben. Unter einer solchen Führung sei es unmöglich, eine ernsthafte Einheit der Akademie für das Leben zu gewähren.

Das Zögern einiger anderer Mitglieder, Fisichella bei der Plenarversammlung herauszufordern, „hat den unglücklichen Eindruck vermittelt, das die Akademiker resignierend oder auf irgend eine andere Weise hinter ihren Präsidenten stehen.“ Das sei der Eindruck, den er zu vermitteln versucht, betonen die fünf Mitglieder der Akademie.
Das Original-Statement der fünf findet sich hier. Ich bin sicher, alle Beteiligten haben in der besten Absicht gehandelt. Dennoch ist offenkundig, daß der Artikel von Msgr. Fisichella objektiv ein schweres Ärgernis darstellt, da er die Lehre der Kirche in einem schwerwiegenden Punkt falsch wiedergibt. Die Richtigstellung durch das Hl. Offizium war offenkundig nicht ausreichend, und hat zu keiner Kurskorrektur bei Msgr, Fisichella geführt. Ich hoffe sehr, daß es nicht zu spät ist, hier in welcher Form auch immer Abhilfe zu schaffen. Ich muß sagen, daß mich der ganze Vorgang ziemlich entsetzt hat, nicht zuletzt auch, daß es sogar traditionsverbundene Katholiken gibt, die das Vorgehen von Msgr. Fisichella verteidigen, s. etwa messainlatino.it o.ä.

Benutzeravatar
Berolinensis
Beiträge: 4988
Registriert: Mittwoch 9. September 2009, 16:40

Re: Brasilien: Vergewaltiger einer Neunjährigen exkommuniziert

Beitrag von Berolinensis »

Jetzt wird's absurd: P. Lombardi sagt, weder der Papst noch Card. Bertone hätten einen entsprechenden Brief bekommen: http://paparatzinger3-blograffaella.blo ... bardi.html Ich nehme an, das ist wörtlich genommen richtig, da es sich ja um ein öffentliches Statement und nicht um einen Brief handelt. Aber wie soll man so eine Aussage anders als ein Ablenkungsmanöver interpretieren?

Benutzeravatar
Berolinensis
Beiträge: 4988
Registriert: Mittwoch 9. September 2009, 16:40

Re: Brasilien: Vergewaltiger einer Neunjährigen exkommuniziert

Beitrag von Berolinensis »

Nachdem auch - wie zu erwarten - Radio Vatikan die sinnlose Äußerung von P. Lombardi ohne zu erklären als Meldung übernimmt, hatte ich das Bedürfnis, folgende email zu schicken, auch wenn ich nicht damit rechne, damit irgend etwas auszurichten:

Sehr geehrte Damen und Herren,

Sie bringen heute folgende Meldung zum Fall Recife:

Der Vatikan hat die Polemik um den Chef der Päpstlichen Akademie für bioethische Fragen, Erzbischof Rino Fisichella, entschärft.
Italienische Medien hatten zuvor über ein Schreiben berichtet, in dem fünf Akademiemitglieder die Absetzung des Präsidenten gefordert haben sollen. Ein solches Schreiben sei weder beim Papst noch beim Kardinalstaatssekretär eingetroffen, so Vatikansprecher Federico Lombardi am Freitag in einer Erklärung. Lombardi zeigte sich erstaunt darüber, dass Inhalte eines angeblich vertraulichen Schreibens verbreitet würden, ohne dass den dafür zuständigen Stellen Informationen vorlägen. Der angemessene Ort für eine Auseinandersetzung sei die Vollversammlung der Akademie, so Lombardi weiter. (...)

Mir ist unverständlich, wovon P. Lombardi hier spricht. Von einem Schreiben an den Hl. Vater und/oder Card. Bertone, gar einem vertraulichen, war nie die Rede. Die fünf Unterzeichner (Professor Luke Gormally, Christine de Marcellus de Vollmer, Monsignore Michel Schooyans, Dr. Maria Smereczynska, Dr. Thomas Ward) haben eine öffentliche Erklärung abgegeben, die für jedermann im Internet abrufbar ist: http://www.lifesitenews.com/ldn/21_do ... tement.pdf
Vor diesem Hintergrund sind die Äußerungen P. Lombardis schlicht nicht nachzuvollziehen. Leider war auch von der Presse offenbar niemand in der Lage, auf diesen offenkundigen Widerspruch hinzuweisen.

Hochachtungsvoll,

Benutzeravatar
Bernado
Beiträge: 3961
Registriert: Sonntag 28. Juni 2009, 17:02
Wohnort: Berlin

Re: Brasilien: Vergewaltiger einer Neunjährigen exkommuniziert

Beitrag von Bernado »

Sei nicht so streng mit ihnen. Mit entrüsteter Miene zu dementieren, was keiner behauptet hat, gehört zum kleinen Einmaleins des Handwerks. Sei froh, daß der Pressesaal wenigstens das weiß.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

Benutzeravatar
Berolinensis
Beiträge: 4988
Registriert: Mittwoch 9. September 2009, 16:40

Re: Brasilien: Vergewaltiger einer Neunjährigen exkommuniziert

Beitrag von Berolinensis »

Bernado hat geschrieben:Sei nicht so streng mit ihnen. Mit entrüsteter Miene zu dementieren, was keiner behauptet hat, gehört zum kleinen Einmaleins des Handwerks. Sei froh, daß der Pressesaal wenigstens das weiß.
Der Fall regt mich ganz wahnsinnig auf. Glaubt man denn im Staatssekretatriat allen Ernstes, man könne einen Fall einfach aussitzen, bei dem der Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben die Lehre der Kirche über das Leben in einem zentralen Punkt verfälscht, und damit genau dem Relativismus Vorschub leistet, den Papst Benedikt bekämpfen will? Sicher alles subjektiv in der besten Absicht, aber das doch ein kaum überzubewertender, fataler Vorgang.

Benutzeravatar
Bernado
Beiträge: 3961
Registriert: Sonntag 28. Juni 2009, 17:02
Wohnort: Berlin

Re: Brasilien: Vergewaltiger einer Neunjährigen exkommuniziert

Beitrag von Bernado »

Mein Eindruck ist, die Personaldecke in Rom ist, was die höheren Ränge betrifft, unglaublich dünn. Papst Benedikt scheint dort wenig Spielraum zu haben - auf der unteren Ebene deutlich mehr, aber die jüngeren Monsignori sind halt noch nicht "dran" an den Spitzenpositionen. Ein Aussitzversuch ist da allemal aussichtsreich, zumal der Papst auch vor jedem Micromanagement zurückscheut - wofür es gute Gründe gibt.

Soweit ich das sehe, gibt es in der Kurie auch tatsächlich Kräfte, die die bisherige Lehre in Sachen unbedingte Heiligkeit des menschlichen Lebens und der natürlichen Reproduktion aufweichen wollen, und zwar aus schlichtem Opportunismus, weil sie dieses "Produkt" für nicht mehr verkäuflich halten. Ich habe jetzt irgendwo gelesen, daß es in New York eine Gedenkmesse (im alten Ritus) am 15. Jahrestag der Veröffentlichung von "Evangelium Vitae" geben wird - aus Rom habe ich noch nichts entsprechendes gehört. Und wenn, wie es unter der Hand immer wieder heißt, in einigen kurialen Büros immer noch Bilder von Paul VI., aber von keinem seiner Nachfolger, an der Wand hängen, dann bestimmt nicht wegen "Humanae Vitae".
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

Benutzeravatar
Niels
Beiträge: 24027
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 11:13

Re: Brasilien: Vergewaltiger einer Neunjährigen exkommuniziert

Beitrag von Niels »

Bernado hat geschrieben:Ich habe jetzt irgendwo gelesen, daß es in New York eine Gedenkmesse (im alten Ritus) am 15. Jahrestag der Veröffentlichung von "Evangelium Vitae" geben wird - aus Rom habe ich noch nichts entsprechendes gehört. Und wenn, wie es unter der Hand immer wieder heißt, in einigen kurialen Büros immer noch Bilder von Paul VI., aber von keinem seiner Nachfolger, an der Wand hängen, dann bestimmt nicht wegen "Humanae Vitae".
http://www.summorum-pontificum.de hat geschrieben: (...) Am bemerkenswertesten allerdings erscheint uns das dritte Pontifikalamt, das bereits vier Wochen zuvor, am 25. März, in New York stattfindet. Zelebrant ist Cardinal Edward Egan, der emeritierte Erzbischof von New York, der bisher in Summorum-Pontificum noch nicht in Erscheinung getreten ist. Ort ist die Kirche der unschuldigen Kinder mitten in Manhattan, und diese Wahl hat ihren besonderen Grund: Anlaß der Zelebration ist der 15. Jahrestag der Veröffentlichung der Enzyklika "Evangelium Vitae" durch Papst Johannes Paul II. am Fest Mariä Verkündigung 1995. (...)
;D
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: Brasilien: Vergewaltiger einer Neunjährigen exkommuniziert

Beitrag von taddeo »

Niels hat geschrieben: ;D
Streber ... ;D

Benutzeravatar
Gamaliel
Beiträge: 8609
Registriert: Donnerstag 22. Januar 2009, 07:32

Re: Brasilien: Vergewaltiger einer Neunjährigen exkommuniziert

Beitrag von Gamaliel »

Berolinensis hat geschrieben:
Bernado hat geschrieben:Sei nicht so streng mit ihnen. Mit entrüsteter Miene zu dementieren, was keiner behauptet hat, gehört zum kleinen Einmaleins des Handwerks. Sei froh, daß der Pressesaal wenigstens das weiß.
Der Fall regt mich ganz wahnsinnig auf. Glaubt man denn im Staatssekretatriat allen Ernstes, man könne einen Fall einfach aussitzen, bei dem der Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben die Lehre der Kirche über das Leben in einem zentralen Punkt verfälscht, und damit genau dem Relativismus Vorschub leistet, den Papst Benedikt bekämpfen will? Sicher alles subjektiv in der besten Absicht, aber das doch ein kaum überzubewertender, fataler Vorgang.
Ja, ich denke das glaubt man - leider Gottes - wirklich. In den letzten Jahren/Jahrzehnten hat sich der Typ des "Sakro-Managers" überall eingenistet. Völlig prinzipienlos, nur dem eigenen Ego/Karrierestreben verpflichtet geht er notfalls und im wahrsten Sinn des Wortes auch über Leichen.
Bernado hat geschrieben:Mein Eindruck ist, die Personaldecke in Rom ist, was die höheren Ränge betrifft, unglaublich dünn. Papst Benedikt scheint dort wenig Spielraum zu haben - auf der unteren Ebene deutlich mehr, aber die jüngeren Monsignori sind halt noch nicht "dran" an den Spitzenpositionen. Ein Aussitzversuch ist da allemal aussichtsreich, zumal der Papst auch vor jedem Micromanagement zurückscheut - wofür es gute Gründe gibt.
Ich glaube da hast Du ganz Recht. Ich stelle mir aber schon die Frage, ob man da nicht auch teilweise selbst daran Schuld ist. Ohne daß ich Einblick in die näheren Umstände hätte, stelle ich doch von außen fest, daß der Papst schlechte Mitarbeiter jahrelang duldet und andererseits fähige Leute (z.B. Erzbischof Haas,...) entweder unberücksichtigt läßt oder (z.B. Erzbischof Ranjith,...) in die Peripherie versetzt.

Benutzeravatar
Bernado
Beiträge: 3961
Registriert: Sonntag 28. Juni 2009, 17:02
Wohnort: Berlin

Re: Brasilien: Vergewaltiger einer Neunjährigen exkommuniziert

Beitrag von Bernado »

Gamaliel hat geschrieben:Ich glaube da hast Du ganz Recht. Ich stelle mir aber schon die Frage, ob man da nicht auch teilweise selbst daran Schuld ist. Ohne daß ich Einblick in die näheren Umstände hätte, stelle ich doch von außen fest, daß der Papst schlechte Mitarbeiter jahrelang duldet und andererseits fähige Leute (z.B. Erzbischof Haas,...) entweder unberücksichtigt läßt oder (z.B. Erzbischof Ranjith,...) in die Peripherie versetzt.
Josef Ratzinger wurde inseiner Zeit in München eine sehr schlechte Hand in Personaldingen nachgesagt - und verglichen damit bin ich eigentlich von der Art, wie er den römischen Betrieb (den er freilich auch über zwei Jahrzehnte lang aus der 2. Reihe studieren konnte) managt, positiv überrascht. Er macht es langsam, aber er geht voran.

Erzbischof Haas ist, entschuldige das harte Wort, "verbrannt", der ist nicht mehr zu größeren Aufgaben einsetzbar. Nicht weil er denen nicht gewachsen wäre, sondern weil die inner- und außerkirchliche Opposition einfach zu viele Angriffsflächen findet. Den Artikel im SPIEGEL kann ich heute schon schreiben:
Wieder einmal hat der deutsche Papst mit der umstrittenen Vergangenheit als Flakhelfer in Hitlers Wehrmacht die Welt geschockt: "Ich kann es einfach nicht glauben" kommentiert der renommierte katholische Theologie Küng, selbst Schweizer, die neueste Personalentscheidung des hinter den Vatikanmauern offenbar gänzlich von der Gegenwart abgeschnittenen Pontifex. Ausgerechnet den gesundheitlich schwer angeschlagenen Schweizer Prälaten Haas (s. Photo) hat er zum Leiter eines Kurienministeriums eingesetzt. Küng weiter: "Schon Johannes Paul II. mußte einsehen, daß dieser Mann nicht und niemandem zu vermitteln ist - einfach nur noch peinlich". Was für den Papst mit der Vorliebe für rechtsaußen agierende Würdenträger natürlich kein Argument ist. Wohl auch nicht sein kann: Es ist einsam geworden um den entschlossen ins Mittelter zurücksteuernden Kirchenfürsten, sehr einsam. Ein ungenannt bleibender Monsignore aus der Kurie vertaute uns an: "Das ist seine letzte Reserve; er findet doch sonst keinen mehr".
Und was Ranjith betrifft: Der hat in seinem Heimatland eine sehr wichtige Aufgabe übernommen, nicht zuletzt mitgeholfen, einen Bürgerkrieg wenn nicht zu beenden, so doch stark zu dämpfen. Ranjith, sicher demnächst Kardinal, ist verhältnismäßig jung (Jahrgang 47) - der kommt wieder. Und Canizares - ist das nichts?
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

Benutzeravatar
Gamaliel
Beiträge: 8609
Registriert: Donnerstag 22. Januar 2009, 07:32

Re: Brasilien: Vergewaltiger einer Neunjährigen exkommuniziert

Beitrag von Gamaliel »

Bernado hat geschrieben:Und Canizares - ist das nichts?
Doch, der berechtigt zu Hoffnungen.

Zu Haas/Küng/fiktiver Spiegel-Kommentar:
Abgesehen davon, daß die Kirche kein Betrieb ist und daher mein Vergleich mehr als nur stark hinkt, aber kein moderner Großbetrieb kümmert sich bei Rationalisierungs- oder Sanierungsmaßnahmen großartig um die Pressekommentare in den Gewerkschaftsblättern,... wenn er einen neuen Vorstand,... bestellt, um den Betrieb noch effizienter zu gestalten und noch mehr Gewinn aus dem Unternehmen herauszupressen.
Analog der Papst: Wenn er bei jeder notwendigen Besetzungsfrage zuerst einmal beim Spiegel, WsK, TV-Anstalten,... anfragen muß, ob sie mit seiner Personenwahl auch einverstanden sind, dann kann er gleich zurücktreten. Der Papst muß - selbstverständlich mit Klugheit - in seinem Bereich zielorientiert handeln und schauen, daß die Kirche effizient "funktioniert". Dazu gehören auch unbequeme Maßnahmen bzw. Entscheidungen und zwar nicht erst dann, wenn es unausweichlich geworden ist, sondern vorausschauend, um jeglichen Schaden von der Herde des Herrn abzuhalten.
Freilich rede ich mich hier leicht, weil ich weder das Hintergrundwissen des Hl. Vaters, noch die Verantwortung für eventuelle Entscheidungen zu tragen habe, aber ich würde mir von ihm etwas mehr "Elan" wünschen...

Benutzeravatar
Bernado
Beiträge: 3961
Registriert: Sonntag 28. Juni 2009, 17:02
Wohnort: Berlin

Re: Brasilien: Vergewaltiger einer Neunjährigen exkommuniziert

Beitrag von Bernado »

Gamaliel hat geschrieben:
Bernado hat geschrieben:Und Canizares - ist das nichts?
Doch, der berechtigt zu Hoffnungen.

Zu Haas/Küng/fiktiver Spiegel-Kommentar:
Abgesehen davon, daß die Kirche kein Betrieb ist und daher mein Vergleich mehr als nur stark hinkt, aber kein moderner Großbetrieb kümmert sich bei Rationalisierungs- oder Sanierungsmaßnahmen großartig um die Pressekommentare in den Gewerkschaftsblättern,... wenn er einen neuen Vorstand,... bestellt, um den Betrieb noch effizienter zu gestalten und noch mehr Gewinn aus dem Unternehmen herauszupressen.
Bei denen steht ja auch am nächsten Tag nicht der halbe deutsche Episkopat auf dem Teppich, zeigt anklagend auf den Spiegelartikel und fragt: Mußte das wikrlich sein, hl. Vater, wir haben es doch schon schwer genug seit Williamson....

Und bei denen übernimmt auch nicht der hauseigene Sender aus dem Spiegel-Kommentar die saftigsten Stellen und hängt dann einen lendenlahmen alibi-Widerspruch dran - Du verstehst, was ich meine.
Freilich rede ich mich hier leicht, weil ich weder das Hintergrundwissen des Hl. Vaters, noch die Verantwortung für eventuelle Entscheidungen zu tragen habe, aber ich würde mir von ihm etwas mehr "Elan" wünschen...
Und du hast wahrscheinlich auch nicht die 83 Jahre auf dem Puckel, die fangen nämlich auch langsam an zu drücken.
Wenn ich sehen würde, daß er vor allem sein Haus für die Nachfolge bestellt - und Anzeichen dafür gibt es ja - wäre ich schon beruhigt. Mal sehen, was das nächste Konsistorium bringt. Er legt jetzt die Grundlagen (so wie J.P. II auch welche gelegt hat) und der nächste muß weiterschuften.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

Benutzeravatar
Gamaliel
Beiträge: 8609
Registriert: Donnerstag 22. Januar 2009, 07:32

Re: Brasilien: Vergewaltiger einer Neunjährigen exkommuniziert

Beitrag von Gamaliel »

Sixth Pontifical Academy Member Says Vatican Archbishop Needs to Go
http://www.lifesitenews.com/ldn/2010/mar/10030410.html


Und hier der Originalbrief von Josef Seifert auf den sich obiger Bericht stützt:

An open letter From Professor Josef Seifert to Miss Hillary White of LifeSiteNews.com
http://www.lifesitenews.com/ldn/2010/mar/100304a.html

Benutzeravatar
Berolinensis
Beiträge: 4988
Registriert: Mittwoch 9. September 2009, 16:40

Re: Brasilien: Vergewaltiger einer Neunjährigen exkommuniziert

Beitrag von Berolinensis »

Gamaliel hat geschrieben:Sixth Pontifical Academy Member Says Vatican Archbishop Needs to Go
http://www.lifesitenews.com/ldn/2010/mar/10030410.html


Und hier der Originalbrief von Josef Seifert auf den sich obiger Bericht stützt:

An open letter From Professor Josef Seifert to Miss Hillary White of LifeSiteNews.com
http://www.lifesitenews.com/ldn/2010/mar/100304a.html
Ein ganz hervorragender Brief, der noch einmal zeigt, wie untragbar die Situation ist.

Benutzeravatar
Berolinensis
Beiträge: 4988
Registriert: Mittwoch 9. September 2009, 16:40

Re: Brasilien: Vergewaltiger einer Neunjährigen exkommuniziert

Beitrag von Berolinensis »

Hier gab es offenbar größere Streichungsaktionen (die allerdings im Moderatorenprotokoll nicht protokolliert sind), denen auch (ich nehme an, unbeabsichtigt, denn daran wird man wohl kaum Anstoß nehmen können) man Hinweis auf die neuste Entwicklung im Fall Recife/Fisichella zum Opfer gefallen ist:

Offenbar ist nun endlich doch durchgedrungen, daß Msgr. Fisichellan als Präsident der Päpstl. Akademie für das Leben nicht mehr tragbar ist. Sandro Magister berichtet, daß Msgr. Fisichella Erzbischof von Siena wird. Damit erhält er auch nicht die traditionell mit dem Kardinalat verbundene Erzdiözese Turin, auf die er sich Hoffnungen gemacht hatte.

Benutzeravatar
Berolinensis
Beiträge: 4988
Registriert: Mittwoch 9. September 2009, 16:40

Re: Brasilien: Vergewaltiger einer Neunjährigen exkommuniziert

Beitrag von Berolinensis »

Und noch eine Nachricht von Magister zu dem Fall: zumindest eine der Unterzeichnerinnen läßt auch die "eigenwilligen" Äußerungen von P. Lombardi nicht auf sich beruhen und verlangt eine Richtigstellung: http://magister.blogautore.espresso.rep ... graticola/

Benutzeravatar
ifugao
Beiträge: 1489
Registriert: Freitag 13. April 2007, 09:55

Re: Brasilien: Vergewaltiger einer Neunjährigen exkommuniziert

Beitrag von ifugao »

Berolinensis hat geschrieben:Hier gab es offenbar größere Streichungsaktionen (die allerdings im Moderatorenprotokoll nicht protokolliert sind), denen auch (ich nehme an, unbeabsichtigt, denn daran wird man wohl kaum Anstoß nehmen können) man Hinweis auf die neuste Entwicklung im Fall Recife/Fisichella zum Opfer gefallen ist:

Offenbar ist nun endlich doch durchgedrungen, daß Msgr. Fisichellan als Präsident der Päpstl. Akademie für das Leben nicht mehr tragbar ist. Sandro Magister berichtet, daß Msgr. Fisichella Erzbischof von Siena wird. Damit erhält er auch nicht die traditionell mit dem Kardinalat verbundene Erzdiözese Turin, auf die er sich Hoffnungen gemacht hatte.
Ja, das hat mich auch verwundert.
Gerade wollte ich noch Robert schreiben, daß er 100% Recht hat, wenn er ein strikter Abtreibungsgegner ist. Die Exkommunikation
aller Beteiligten ist völlig richtig.
Es sollten endlich einmal Verhältnisse wie in Irland geschaffen werden. Dort ist Abtreibung unter allen Umständen verboten!
Man sollte sich bitte einmal überlegen was es letztlich ist. Ganz klarer und eindeutiger Mord!
Allerdings sind mir der Exkommunikationen noch zu wenige ausgesprochen worden.
Hier sollte es noch mehrere geben!
Jeder Arzt, jede Krankenschwester, jeder Polizist, jeder Bodygard, jeder Soldat, jede Hebamme, jede Mutter die abtreibt oder z.B. die Spirale nimmt usw. sollte exkommuniziert werden!

Abtreibungsgegner
ifugao
Der Schwache kann nicht verzeihen. Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
Mahatma Gandhi

Benutzeravatar
lutherbeck
Beiträge: 4004
Registriert: Montag 21. Dezember 2009, 09:09

Re: Brasilien: Vergewaltiger einer Neunjährigen exkommuniziert

Beitrag von lutherbeck »

ifugao hat geschrieben:
Berolinensis hat geschrieben:Hier gab es offenbar größere Streichungsaktionen (die allerdings im Moderatorenprotokoll nicht protokolliert sind), denen auch (ich nehme an, unbeabsichtigt, denn daran wird man wohl kaum Anstoß nehmen können) man Hinweis auf die neuste Entwicklung im Fall Recife/Fisichella zum Opfer gefallen ist:

Offenbar ist nun endlich doch durchgedrungen, daß Msgr. Fisichellan als Präsident der Päpstl. Akademie für das Leben nicht mehr tragbar ist. Sandro Magister berichtet, daß Msgr. Fisichella Erzbischof von Siena wird. Damit erhält er auch nicht die traditionell mit dem Kardinalat verbundene Erzdiözese Turin, auf die er sich Hoffnungen gemacht hatte.
Ja, das hat mich auch verwundert.
Gerade wollte ich noch Robert schreiben, daß er 100% Recht hat, wenn er ein strikter Abtreibungsgegner ist. Die Exkommunikation
aller Beteiligten ist völlig richtig.
Es sollten endlich einmal Verhältnisse wie in Irland geschaffen werden. Dort ist Abtreibung unter allen Umständen verboten!
Man sollte sich bitte einmal überlegen was es letztlich ist. Ganz klarer und eindeutiger Mord!
Allerdings sind mir der Exkommunikationen noch zu wenige ausgesprochen worden.
Hier sollte es noch mehrere geben!
Jeder Arzt, jede Krankenschwester, jeder Polizist, jeder Bodygard, jeder Soldat, jede Hebamme, jede Mutter die abtreibt oder z.B. die Spirale nimmt usw. sollte exkommuniziert werden!

Abtreibungsgegner
ifugao
Deshalb habe ich mich in meiner Anästhesiezeit auch stets geweigert an derartigen Eingriffen mitzuwirken - das wurde dann aber auch akzeptiert...

Lutherbeck
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

Benutzeravatar
lifestylekatholik
Beiträge: 8702
Registriert: Montag 6. Oktober 2008, 23:29

Re: Brasilien: Vergewaltiger einer Neunjährigen exkommuniziert

Beitrag von lifestylekatholik »

ifugao hat geschrieben:Jeder Arzt, jede Krankenschwester, jeder Polizist, jeder Bodygard, jeder Soldat, jede Hebamme, jede Mutter die abtreibt oder z.B. die Spirale nimmt usw. sollte exkommuniziert werden!
Jeder Arzt, der eine Abtreibung vornimmt, und die unmittelbar daran Beteiligten sind doch bereits durch diese Tat exkommuniziert. :roll:

[Zum Selbernachlesen]
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Benutzeravatar
ifugao
Beiträge: 1489
Registriert: Freitag 13. April 2007, 09:55

Re: Brasilien: Vergewaltiger einer Neunjährigen exkommuniziert

Beitrag von ifugao »

lifestylekatholik hat geschrieben:
ifugao hat geschrieben:Jeder Arzt, jede Krankenschwester, jeder Polizist, jeder Bodygard, jeder Soldat, jede Hebamme, jede Mutter die abtreibt oder z.B. die Spirale nimmt usw. sollte exkommuniziert werden!
Jeder Arzt, der eine Abtreibung vornimmt, und die unmittelbar daran Beteiligten sind doch bereits durch diese Tat exkommuniziert. :roll:

[Zum Selbernachlesen]

Jeder Arzt, jede Krankenschwester, jede Hebamme, lernt im Rahmen des Studiums wie man eine Abtreibung vornimmt und es ist verpflichtend dies auch zu können. Was im Klartext heißt sie haben es fast alle schon machen müssen oder waren indirekt beteiligt.
Aus und Ende der Vorstellung. Wo kommen wir denn da hin, wenn es für all diese von mir aufgeführten Berufsgruppen Ausnahmen geben sollte! :kotz:
Der Schwache kann nicht verzeihen. Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
Mahatma Gandhi

Benutzeravatar
Lioba
Beiträge: 3660
Registriert: Dienstag 6. Januar 2009, 19:46

Re: Brasilien: Vergewaltiger einer Neunjährigen exkommuniziert

Beitrag von Lioba »

Etwaa auf der Seitenlinie, beschäftigt mich aber doch- wie seht ihr das Problem der extrauterinen Schwangerschaft- vor allem der Eileiterschwangerschaft?
Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
M. v. Ebner- Eschenbach

Benutzeravatar
lutherbeck
Beiträge: 4004
Registriert: Montag 21. Dezember 2009, 09:09

Re: Brasilien: Vergewaltiger einer Neunjährigen exkommuniziert

Beitrag von lutherbeck »

Ifuago schreibt:
Jeder Arzt, jede Krankenschwester, jede Hebamme, lernt im Rahmen des Studiums wie man eine Abtreibung vornimmt und es ist verpflichtend dies auch zu können. Was im Klartext heißt sie haben es fast alle schon machen müssen oder waren indirekt beteiligt.
Aus und Ende der Vorstellung. Wo kommen wir denn da hin, wenn es für all diese von mir aufgeführten Berufsgruppen Ausnahmen geben sollte!
Ironiemodus ein - Na - Du scheinst es ja genau zu wissen - Ironiemodus aus

Allerdings scheine ich in meinem Studium diese Unterrichtseinheiten irgendwie verpasst zu haben...

Zudem halte ich es für massiv ehrverletzend, wenn Du allen oben genannten Berufsgruppen pauschal Teilnahmen an Abtreibungen vorwirfst und sie somit exkommunizieren willst - das ist für mich Polemik übelster Sorte!

Lutherbeck :kotz:
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

Benutzeravatar
ar26
Beiträge: 3241
Registriert: Sonntag 19. November 2006, 10:46
Wohnort: Sachsen

Re: Brasilien: Vergewaltiger einer Neunjährigen exkommuniziert

Beitrag von ar26 »

@ lioba
Grob gesagt: Entfernung des Embryo ohne dessen Beschädigung aus dem Körper der Mutter. Da der Embryo weder im Mutterleib noch außerhalb lebensfähig ist, handelt es sich um eine moralisch neutrale Handlung. Hatte ich hier irgendwo schon mal angesprochen. Kaplan Spindelböck hatte da auch auf einen Beitrag verwiesen.
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

Benutzeravatar
ifugao
Beiträge: 1489
Registriert: Freitag 13. April 2007, 09:55

Re: Brasilien: Vergewaltiger einer Neunjährigen exkommuniziert

Beitrag von ifugao »

Allerdings scheine ich in meinem Studium diese Unterrichtseinheiten irgendwie verpasst zu haben...
Es kommt darauf an, wo und wann du studiert hast. Es gibt da massive Unterschiede.

Mein Gynäkologe hat aus diesem Grund seine gut dotierte Oberarztstelle im Universitätsklinikum aufgegeben und arbeitet jetzt als niedergelassener Arzt mit Belegbetten in einem kleinen katholisch geführten Krankenhaus. Er konnte die vielen Abtreibungen die er durchführen musste nicht mehr ertragen. Es bleibt ihm allerdings nicht erspart Spiralen einzusetzen.
Der Schwache kann nicht verzeihen. Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
Mahatma Gandhi

Benutzeravatar
lutherbeck
Beiträge: 4004
Registriert: Montag 21. Dezember 2009, 09:09

Re: Brasilien: Vergewaltiger einer Neunjährigen exkommuniziert

Beitrag von lutherbeck »

ifugao hat geschrieben:
Allerdings scheine ich in meinem Studium diese Unterrichtseinheiten irgendwie verpasst zu haben...
Es kommt darauf an, wo und wann du studiert hast. Es gibt da massive Unterschiede.

Mein Gynäkologe hat aus diesem Grund seine gut dotierte Oberarztstelle im Universitätsklinikum aufgegeben und arbeitet jetzt als niedergelassener Arzt mit Belegbetten in einem kleinen katholisch geführten Krankenhaus. Er konnte die vielen Abtreibungen die er durchführen musste nicht mehr ertragen. Es bleibt ihm allerdings nicht erspart Spiralen einzusetzen.
Du hast in Deinem Posting einfach alle Ärzte, Schwestern und Hebammen pauschal als "Abtreiber" verunglimpft - und dagegen muß ich mich entschieden wehren - alle von Dir genannten Berufsgruppen machen i. d. R. einen mehr als guten Job zum Wohle der Menschen - und die Technik der Abtreibungen ( medizinisch abruptio graviditatis ) gehört nicht zum Lehrstoff!

Er wird nur den Gynäkologen in der Facharztausbildung dezidiert vermittelt - wer da nicht mitkann muß sich ein anderes Fachgebiet suchen - wären da alle konsequent gäbe es allerdings keine Gynäkologen mehr!

Lutherbeck

PS: daß Du Dich einem solchen Mann wie Deinem Gynäkologen ( nach den vielen Abtreibungen , die dieser exkommunizierte Mensch schon gemacht hat... ) noch hingibst - pfui! :kotz:
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

Benutzeravatar
lifestylekatholik
Beiträge: 8702
Registriert: Montag 6. Oktober 2008, 23:29

Re: Brasilien: Vergewaltiger einer Neunjährigen exkommuniziert

Beitrag von lifestylekatholik »

lutherbeck hat geschrieben:PS: daß Du Dich einem solchen Mann wie Deinem Gynäkologen ( nach den vielen Abtreibungen , die dieser exkommunizierte Mensch schon gemacht hat... ) noch hingibst - pfui! :kotz:
Lutherbeck, mir ist ja bewusst, dass du hier ironisch schreibst. Vielleicht kennst du dich aber einfach nicht damit aus, was »Exkommunikation« bedeutet und dass sie z. B. bei Reue und Buße auch wieder gelöst werden kann.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Benutzeravatar
Gamaliel
Beiträge: 8609
Registriert: Donnerstag 22. Januar 2009, 07:32

Re: Brasilien: Vergewaltiger einer Neunjährigen exkommuniziert

Beitrag von Gamaliel »

Lioba hat geschrieben:Etwaa auf der Seitenlinie, beschäftigt mich aber doch- wie seht ihr das Problem der extrauterinen Schwangerschaft- vor allem der Eileiterschwangerschaft?
Das ist jetzt natürlich eine etwas delikate Spezialfrage, aber soviel sei im Allgemeinen von mir zur extrauterinen Schwangerschaft gesagt:

Wenn es möglich ist, muss man warten, bis der Fötus lebensfähig ist (nach dem 6. Monat).

Im Fall einer bevorstehenden Gefahr für das Leben der Mutter (Bruch des Eileiters und Tod durch Hämorraghie) darf man operieren (Laparotomie): der Fötus, der sich im Eileiter befindet wird dann "nur" indirekt getötet.

Ab wann kann man operieren? - Disputatur. Einige Moraltheologen sind der Auffassung, daß man die Mutter unter ärztlicher Überwachung behalten muss und nur wenn die Blutung anfängt, darf man durch die Laparotomie eingreifen.

Es ist allerdings nicht erlaubt, eine Laparotomie vorzunehmen, sobald die extrauterine Schwangerschaft festgestellt wurde bzw. solange es keine Gefahr für das Leben der Mutter gibt; außerdem ist es nicht erlaubt den Fötus direkt zu töten oder zu entfernen (DS 3358).

Benutzeravatar
lutherbeck
Beiträge: 4004
Registriert: Montag 21. Dezember 2009, 09:09

Re: Brasilien: Vergewaltiger einer Neunjährigen exkommuniziert

Beitrag von lutherbeck »

lifestylekatholik hat geschrieben:
lutherbeck hat geschrieben:PS: daß Du Dich einem solchen Mann wie Deinem Gynäkologen ( nach den vielen Abtreibungen , die dieser exkommunizierte Mensch schon gemacht hat... ) noch hingibst - pfui! :kotz:
Lutherbeck, mir ist ja bewusst, dass du hier ironisch schreibst. Vielleicht kennst du dich aber einfach nicht damit aus, was »Exkommunikation« bedeutet und dass sie z. B. bei Reue und Buße auch wieder gelöst werden kann.

Wenn er reuig und bußfertig wäre müßte er nun doch wohl auch auf das einsetzen der Spiralen konsequent verzichten - oder?

:hae?:
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema