Robert Ketelhohn hat geschrieben:Bei Amazon findet sich eine ziemlich negative Rezension, die durchaus nicht
unbegründet scheint. Wie stellt ihr, die ihr das Buch kennt, euch dazu?
Ich hatte mein Fazit zu »Sire« ja schon beschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:Das Buch hat keine Handlung; die Charaktere entwickeln sich nicht.
Ein gutes Buch.
Dem füge ich nichts Neues hinzu, ich walze es nur etwas aus:
Cornelius hat geschrieben:Die Kritik dieses Rezensenten, in dem Roman würden die Figuren nur oberflächlich und "pappkameradenhaft" gezeichnet, kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen.
Ich kann gerade diese Kritik sehr gut nachvollziehen und halte sie fast für zutreffend. Meine Reaktion nach den ersten paar Seiten war »Oh Himmel, was ein Kitsch! Alle Helden sind blonde, blauäugige Ritter, und alle Bösen dunkle, hakennasige Gauner.«
Und es stimmt: Das ist kein Entwicklungsroman. Da ist nicht der junge Held, der sich durch seine Lehrjahre charakterlich entwickelt um schließlich das stille Glück mit der Frau seines Herzen bla bla bla.
Es entwickelt sich nichts. Da ist der König. Der König als Typus. Erst der jugendliche Prinz, nach der Krönung der jugendliche König. Die treuen Gefährten, aus allen Ständen.
Und da ist der Schlamm, die Widersacher, die ihn nicht erreichen.
Eine Entwicklung in der Handlung gibt es ebenfalls nicht. Der junge Prinz und der junge König handeln. Aber sie handeln immer recht, denn das ist nicht der Mensch XY, Hans Meyer, sondern das ist der Thronfolger und König, in dessen Gegewart sich alles in seinem Land, Mensch und Tier und alles, beugt, eben weil er die von oben eingesetzte Autorität ist.
Kurz: Ich bin in allem anderer Ansicht als Cornelius, mit einer Ausnahme: Das ist ein gutes Buch. Ich stimme
Österreicher-Thomas zu.
Zur schlampigen Sprache und Lektorierung: Druckfehler sind mir nicht übermäßig störend aufgefallen. An einer Stelle in der Übersetzung findet sich ein starkes Partizip eines nur schwachen Verbs. Das klingt kurz wie gewollt, aber nicht gekonnt. Ansonsten ist mir davon nichts mehr in Erinnerung geblieben.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«