Samuel hat geschrieben:Ein paar Gedanken zu Erlösung und Selbsterlösung:
Ausgehen möchte ich von einem Gedanken, dem hoffentlich alle zustimmen, nämlich dass wir im Himmel Gott lieben werden mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft.
Um zu dieser vollkommenen Liebe zu gelangen brauchen wir (zumindest für die meisten von uns) so etwas wie eine Transformation.
Diese Transformation kann nun nicht einfach ein anderer für uns erledigen (auch nicht Jesus durch seinen Kreuzestod): Es geht ja darum, dass wir lieben lernen.
(Inwiefern nun der Heilige Geist für uns eintritt und seine göttliche Liebe mit unserer schwachen Liebe verbindet so dass tatsächlich wir selbst Subjekt der Liebe sind und dennoch diese unsere Liebe aus göttlicher Kraft bei Gott selbst ankommt und nicht in unserer geschöpflichen Schwäche steckenbleibt (wenn ich damit die Gnadenlehre halbwegs richtig andeute), das ist eine andere, schwierige Frage.
Sicherlich jedenfalls ist Erlösung nicht einfach etwas, das an uns geschieht; wir müssen schon selbst mithelfen. Ob der Begriff "Selbsterlösung" besonders glücklich ist, mag dahingestellt bleiben. Leider habe ich Schriften XII nicht vorliegen - Robert, ich wäre dir dankbar, wenn du von der entsprechenden Passage einen längeren Abschnitt zitieren könntest.)
Mir scheint, dass du hier auch ungenau redest bzw. schreibst. Die Transformation, um bei diesem Wort zu bleiben kann nur geschehen, indem Jesu Geist und das ist ER selber, nämlich sein Fleisch und sein Blut von uns aufgenommen wird, und wir dadurch in IHN langsam verwandelt werden, sodass schliesslich wie Paulus sagt, Christus in uns in der Fülle lebt. Warum aber hier rahnerisch und verschwommen reden? Das NT gibt uns ja klare Antworten auf diese Fragen und Rahner hat sich offenbar wenig um die heilige Schrift gekümmert und statt dessen eigene Wortschöpfungen gebraucht, die vielfach in die Irre führen können.
Soll ich hier mal den ev. Mystiker J. Gommel zitieren aus dem 19. Jahrhundert. Damals hat Rahner und andere noch nicht gelebt, aber Gommel hat schon damals erkannt, was Sache ist. Nämlich, dass die Prediger und Theologen, die hat er nämlich gemeint, alles so verkomplizieren, dass es kein Mensch mehr versteht. Dabei ist alles viel einfacher, sodaß auch wenig gebildete Menschen Gott nahe kommen können. Es geht darum Gott bzw. Jesus Christus zu erfahren und zu ergreifen, und nicht in erster Linie um langatmige Erörterungen. Ein Heiliger sagte einmal: In den Büchern (damit meinte er sicher nicht alle religiösen Bücher, sondern nur die guten) sucht man Gott, aber im Gebet findet man ihn.
Jesus sagt ganz deutlich: wer mein Fleisch nicht isst und mein Blut nicht trinkt, hat keinen Anteil an mir. Dies aber hat mit Jesu Opfer entscheidend zu tun. Natürlich reicht es nicht, sich darauf zu berufen, aber nichts davon aufzunehmen. Die Gnade drängt sich mit Gewalt niemand auf, sie muss erbeten und der Himmel muss an sich gerissen werden. Jesus "erledigt" durch sein Opfer alles für uns, wenn wir uns IHM hingeben. Ohne diese Hingabe ist freilich diese Transformation nicht möglich. Die Verwandlung (dies Wort ist mir lieber als Transformation) in Christo ändert auch das Wesen des Menschen und er wird dadurch liebesfähiger. In einem Lied heisst es: "wenn Jesus im Herzen mir wohnt".Ja, es gibt eine Innewohnung Gottes im Herzen des Menschen, wenn er sich für die Gnade öffnet und wo er sich total öffnet für Jesus, wird er auch in Christo ganz verwandelt. Damit hat dieser Mensch auch die Liebe des Herrn ganz in sich. Wir brauchen nicht mehr so verklausuliert reden wie ein Rahner oder andere Theologen und Jesus hat das auch nicht getan, sondern er sprach für alle verständlich.