Okkultismus & Co.

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
max72
Beiträge: 1032
Registriert: Montag 10. November 2003, 16:42

Beitrag von max72 »

Kleine Beobachtung: War vorgestern in Oslo und bin durch eine ganz normale Buchhandlung gegangen. Da gab es eine recht grosse Abteilung zum Thema Religion. Das meiste war oestliche Religion und New Age, wenig christliches. Aber ich war doch etwas arg ueberrascht, dass es eine Sektion mit unverhohlen satanistischen Buechern gab, sogar auf dem Auslagetisch. Ist das also auch zu einer frei waehlbaren Weltanschauung geworden, die man nicht diskriminieren darf?

Die Protestanten in Norwegen hatten letztens auch grossartig verkuendet, dass ihre Kirche nun endlich die Hoelle abgeschafft hat. Also koennen Menschen etwas abschaffen ohne Gott drum zu fragen?

Gruss

Max

Cicero
Beiträge: 979
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26

Beitrag von Cicero »

max72 hat geschrieben:Ist das also auch zu einer frei waehlbaren Weltanschauung geworden, die man nicht diskriminieren darf?
Es scheint doch so. Werden doch Sektenbeauftragte nicht müde zu behaupten das habe alles gar nichts mit dem ... zu tun.
max72 hat geschrieben:Die Protestanten in Norwegen hatten letztens auch grossartig verkuendet, dass ihre Kirche nun endlich die Hoelle abgeschafft hat. Also koennen Menschen etwas abschaffen ohne Gott drum zu fragen?
:D
Klar, zumindest bis sie drin sind können sie sie für abgeschaft erklären.
Auf jeden Fall lebt es sich bis dahin bequemer.

Was für einen größeren Gefallen könnten wir der "anderen Seite" tun, als ihre Existenz zu leugnen. So läßt sich unbeachtet und unbeobachtet agieren.

max72
Beiträge: 1032
Registriert: Montag 10. November 2003, 16:42

Beitrag von max72 »

Wie definiert man denn eigentlich "okkultismus"? Was macht es aus, dass etwas okkult ist? Und wie unterscheidet sich etwas okkultes von wirklich religioesem?

Gruss

Max

Benutzeravatar
Fichtel-Wichtel
Beiträge: 1045
Registriert: Samstag 4. Oktober 2003, 23:28
Wohnort: Bistum Regensburg
Kontaktdaten:

Beitrag von Fichtel-Wichtel »

max72 hat geschrieben:Wie definiert man denn eigentlich "okkultismus"? Was macht es aus, dass etwas okkult ist? Und wie unterscheidet sich etwas okkultes von wirklich religioesem?

Gruss

Max
Wie wäre es mit einem Blick in den Duden!
Hab ich jetzt schon für Max getan!
Okkultismus (lat.)Geheimwissenschaft;Lehren und Praktiken die sich mit der Wahrnehmung übersinnlicher Kräfte (z.B.Telepathie,Hellsehen,Materialisation) beschäftigt.

OkkultistIn Anhänger des Okkultismus.
Okkultologe Wissenschafter auf dem Gebiet des Okkultismus
Okkulttäter von abergläubischen Ideen geleitete Person,die sich als Wundertäter,Hellseher.Hexenbanner u.Ä. betätigt und dabei gegen strafrechtliche Bestimmungen verstösst

Wie war das denn dann mit der Hexenverfolgung seitens der kath. Kirche, so in der düsteren Vergangenheit?

Gruß,
Elisabeth

max72
Beiträge: 1032
Registriert: Montag 10. November 2003, 16:42

Beitrag von max72 »

Hallo Elisabeth,

meine Frage ist aber die, wie sich solche okkulten Dinge von echtem Glauben unterscheiden. Uebersinnliche Wahrnehmung gibt es auch bei Heiligen.

Der Unterschied ist moeglicherweise, dass ein Heiliger diese Dinge nicht bewusst sucht, waehrend diejenigen, die sich mit okkultismus beschaeftigen, diese Dinge bewusst suchen um Einfluss zu bekommen und die Welt nach ihren Wuenschen steuern koennen?

Manche behaupten ja, dass vieles von dem was auch in katholischen Exerzitienhaeusern zu finden sei, okkult sei (esoterische Praktiken). Wie man aber das genau weiss, frage ich mich...

Gruss

Max

max72
Beiträge: 1032
Registriert: Montag 10. November 2003, 16:42

Beitrag von max72 »

Fichtel-Wichtel hat geschrieben: Hast du einen besonderen Anlass dich mit diesem Thema zu befassen?
Ausser der hl.(Volksheiligen ) Hildegard wüßte ich jetzt keinen der aussersinnlicher Wahrnehmungen fähig wäre.

Wer der Heiligen hatte denn sonst noch das 3.Gesicht?

Gruß,
Elisabeth[/color]
Na ja, wir diskutieren es eben einfach gerade, oder? Muss ich einen persoenlichen Grund haben?

Also Padre Pio hatte allerlei uebersinnliche Erlebnisse, einer erwaehnte hier den lebenden Fratel Cosimo, Teresa von Avila hatte dieverse Erlebnisse, Franz von Assissi.... Ich glaube die meisten der grossen Heiligen hatten das ein oder andere Erlebnis, das nicht ganz alltaeglich war. Ich frage mich halt, was das okkulte von echter religioeser Erfahrung unterscheidet?

Manche Katholiken sagen, viele Praktiken, die heute ueblich seien, waern okkult und deswegen gefaehrlich. Reiki und Healing sei okkult. Manche behaupten das sogar von Taichi, gewissen Meditationstechniken usw. Wie das aber begruendet wird, frage ich mich halt eben. Warum ist das eine okkult und das andere nicht?

Max

Benutzeravatar
Fichtel-Wichtel
Beiträge: 1045
Registriert: Samstag 4. Oktober 2003, 23:28
Wohnort: Bistum Regensburg
Kontaktdaten:

Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Es gibt auch Mitmenschen,die halten ShiGong und Joga für etwas Schlimmes.
Kann ich eigentlich net so sehen,ist eher etwas sportives und auch medizinisch-sportliches.
Was daran so schlimm sein soll,versteh ich auch net.
Vielleicht taucht ne Koryphäe zu dem ganzen Themenbereich hier mal auf,wäre jedenfalls schön,wenn dem so wäre,und macht uns etwas schlauer.

Gruß,
Elisabeth

max72
Beiträge: 1032
Registriert: Montag 10. November 2003, 16:42

Beitrag von max72 »

Fichtel-Wichtel hat geschrieben:Es gibt auch Mitmenschen,die halten ShiGong und Joga für etwas Schlimmes.
Kann ich eigentlich net so sehen,ist eher etwas sportives und auch medizinisch-sportliches.
Was daran so schlimm sein soll,versteh ich auch net.
Vielleicht taucht ne Koryphäe zu dem ganzen Themenbereich hier mal auf,wäre jedenfalls schön,wenn dem so wäre,und macht uns etwas schlauer.

Gruß,
Elisabeth
Manche Leute sagen, dass gewisse Dinge fuer den Geist schaedliche Folgen haben koennen und manche danach in psychiatrischen Kliniken landeten. Das wird von Reiki behauptet und anderen Dingen. Bei Zenmeditation aheb ich ein paar Dinge beobachtet, die mir nicht gefielen, Leute die nicht ganz normal reagierten auf langes meditieren. Was das bedeutet weiss ich nicht genau, auf Stille reagieren manche nicht ganz gut.

CS Lewis hatte sich wohl eine Weile fuer Glaeserrucken und solche Sachen interessiert, wie es anfangs des Jahrhunderts ueblich war. Das liess er als er einen Bekannten beobachtete der psychotisch wurde. Der fing an davon zu reden wie in Daemonen und Teufel in die Hoelle ziehen usw. Ob das nun psychotisch ist, oder ob tatsaechlich Daemonen im Spiel sind, gewisse Praktiken sind wohl nicht ganz ungefaehrlich.

Max

Benutzeravatar
Fichtel-Wichtel
Beiträge: 1045
Registriert: Samstag 4. Oktober 2003, 23:28
Wohnort: Bistum Regensburg
Kontaktdaten:

Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Gläserrüken,was ist denn das, so etwas ähnliches wie Stühlerücken,find ich etwas obskur,ehrlich gesagt.
Inwiweit Stille für manche Menschen schädlich sein soll / kann, ist zu überlegen.
Das mancher den Lärm der Großstadt benötigt,und ihn die ländliche Ruhe /Stille nervt oder jeck macht ,gibt es.
Jedoch von einigen wenigen Fällen die angeblich auf Zenmeditationen zurückzuführen sein sollen, schwierig,könnte jedoch auch andere Hintergünde haben. Wer Drogen konsumiert hat auch recht häufig solche Erscheinungen ähnlich wie bei Alkoholikern im Delir.
Konnte das mal live beobachten bei einem Bekannten,wie Drogen so wirken,war schon interessant,was dann Menschen bemerken die Voll Hei sind.

Gruß,
Elisabeth

max72
Beiträge: 1032
Registriert: Montag 10. November 2003, 16:42

Beitrag von max72 »

Fichtel-Wichtel hat geschrieben: Inwiweit Stille für manche Menschen schädlich sein soll / kann, ist zu überlegen.[/color]
Nicht schaedlich. Aber Menschen, die nie Stille gekannt haben, halten eine stille Woche in einem Kloster oft nicht aus. Wenn das aeussere ruhig wird, begegnet man sich selbst, eben dem, was man im Alltag durch Ablenkung und Flucht unterdruecken will.

Max

Benutzeravatar
Fichtel-Wichtel
Beiträge: 1045
Registriert: Samstag 4. Oktober 2003, 23:28
Wohnort: Bistum Regensburg
Kontaktdaten:

Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Und das führt dann zu körperlichen Veränderungen ,die eine Behandlung in der Psychiatrie erforderlich werden lassen.
Das muß jedoch bestimmt net nur mit einem Zenkloster und oder Zenmeditation zusammenhängen,das kann auch in jedem kath.Kloster einem solchen Menschen geschehen!

Gruß,
Elisabeth

max72
Beiträge: 1032
Registriert: Montag 10. November 2003, 16:42

Beitrag von max72 »

Fichtel-Wichtel hat geschrieben:Und das führt dann zu körperlichen Veränderungen ,die eine Behandlung in der Psychiatrie erforderlich werden lassen.
Das muß jedoch bestimmt net nur mit einem Zenkloster und oder Zenmeditation zusammenhängen,das kann auch in jedem kath.Kloster einem solchen Menschen geschehen!

Gruß,
Elisabeth
Aehm, Elisabeth, ich wundere mich grad.... Du verstehst mich grad extrem falsch.

Ich habe gesagt, dass ich bei Zen beobachtet habe, dass manche psychisch nicht ok reagierten. Habe aber gesagt, dass das vielleicht nichts damit zu tun hat, dass Zen "okkult" ist sondern nur damit,d ass manche die Stille nicht vertragen. Generell, ob katholisch oder was auch immer.

Du hattest dann gefragt ob Stille schaedlich sein kann, und ich wollte nochmal sagen, nein, Stille ist nicht schaedlich, aber manche vertragen es einfach nicht und fluechten.

Und jetzt meinst Du ich haette gesagt dass Stille nur in einem Zenkloster zu eine psychiatrischen Sache sich entwickeln koennte??

Na ja, zurueck zum Thema jetzt lieber....

Max

Benutzeravatar
Fichtel-Wichtel
Beiträge: 1045
Registriert: Samstag 4. Oktober 2003, 23:28
Wohnort: Bistum Regensburg
Kontaktdaten:

Beitrag von Fichtel-Wichtel »

max72 hat geschrieben:
Fichtel-Wichtel hat geschrieben:Es gibt auch Mitmenschen,die halten ShiGong und Joga für etwas Schlimmes.
Kann ich eigentlich net so sehen,ist eher etwas sportives und auch medizinisch-sportliches.
Was daran so schlimm sein soll,versteh ich auch net.
Vielleicht taucht ne Koryphäe zu dem ganzen Themenbereich hier mal auf,wäre jedenfalls schön,wenn dem so wäre,und macht uns etwas schlauer.

Gruß,
Elisabeth
Manche Leute sagen, dass gewisse Dinge fuer den Geist schaedliche Folgen haben koennen und manche danach in psychiatrischen Kliniken landeten. Das wird von Reiki behauptet und anderen Dingen. Bei Zenmeditation aheb ich ein paar Dinge beobachtet, die mir nicht gefielen, Leute die nicht ganz normal reagierten auf langes meditieren. Was das bedeutet weiss ich nicht genau, auf Stille reagieren manche nicht ganz gut.

CS Lewis hatte sich wohl eine Weile fuer Glaeserrucken und solche Sachen interessiert, wie es anfangs des Jahrhunderts ueblich war. Das liess er als er einen Bekannten beobachtete der psychotisch wurde. Der fing an davon zu reden wie in Daemonen und Teufel in die Hoelle ziehen usw. Ob das nun psychotisch ist, oder ob tatsaechlich Daemonen im Spiel sind, gewisse Praktiken sind wohl nicht ganz ungefaehrlich.

Max

Ich hab mich auf diesen Text bezogen!
Was verstehst du denn unter nicht ganz normal reagieren?

Gruß,
Elisabeth

max72
Beiträge: 1032
Registriert: Montag 10. November 2003, 16:42

Beitrag von max72 »

Ich hab mich auf diesen Text bezogen!
Was verstehst du denn unter nicht ganz normal reagieren?


Ich war vor vielen Jahren auf "sesshins", einwoechigen intensiven Meditationswochen im Zenstil. 6-7 stunden stilles Sitzen, alles im Schweigen. Ein Teilnehmer, den sie eigentlich nicht haetten zulassen sollen, hat nach meiner Meinung ein wenig fantasiert und am Ende behauotet alles moegliche von dem oder dem zu wissen, was nicht stimmte. Ein andermal bekam einer koerperlich Schwierigkeiten und mir erzaehlte jemand, dass eine das Jahr vorher psychotisch reagierte, nicht mehr ansprechbar war.

Nun ist klar, dass bei intensiven Zeiten der Stille vieles aus der eigenen Seele hochkommen kann. Deshalb soll auch keiner teilnehmen, der psychisch nicht ganz stabil ist. Ich denke, sowas kann auch bei stillen Exerzitien im christlichen Zusammenhang vorkommen. Moenche erzaehlen, dass manche die Exerzitien abbrechen, weil sie die Stille nicht aushalten.

Nun gibt es aber sicher welche, die meinen solche Ereignisse wie bei einem Zensesshin koenntren etwas okkultes sein. Ich frage mich ob es nichth rein psychisch ist.- UNd wie unterscheidet man Okkultismus dann eben von anderen Dingen?

Gruss

Max

Benutzeravatar
doncamillo
Beiträge: 57
Registriert: Sonntag 20. Juni 2004, 22:44
Kontaktdaten:

Beitrag von doncamillo »

Lieber Max,

Deine Grundfrage ist sehr wichtig und aktuell.
Einige Antworten findest du auch auf der website über den Exorzismus, mit der sich dieser thread ja ursprünglich befasst.

Eine interessante Analyse der heutigen Situation, insbesondere die grundsätzlich verwirrende Vermischung vieler einzelner Praktiken durch New Age gibt der spanische Priester, der die Exorzismuskonferenz in Mexiko mitveranstaltet hat.
http://www.kath.net/detail.php?id=8534

D e r katholische Spezialist für die unendlich vielen Praktiken, die man unter dem großen Begriff "New Age" zusammenfassen kann, ist Pater Joseph Marie Verlinde, der vor früher ein bedeutender Guru war. http://www.final-age.net/?lg=de

Im deutschen Sprachraum bekannt ist Pater Clemens Pilar aus Wien, der einige sehr interessante Bücher verfasst hat.



Gott segne Dich
doncamillo
Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen:
"Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt." Mt 28,18.20

Benutzeravatar
Reinhard Gonaus
Beiträge: 330
Registriert: Donnerstag 9. September 2004, 14:49
Wohnort: Krems
Kontaktdaten:

Beitrag von Reinhard Gonaus »

max72 hat geschrieben: Nun ist klar, dass bei intensiven Zeiten der Stille vieles aus der eigenen Seele hochkommen kann. Deshalb soll auch keiner teilnehmen, der psychisch nicht ganz stabil ist. Ich denke, sowas kann auch bei stillen Exerzitien im christlichen Zusammenhang vorkommen. Moenche erzaehlen, dass manche die Exerzitien abbrechen, weil sie die Stille nicht aushalten.

Nun gibt es aber sicher welche, die meinen solche Ereignisse wie bei einem Zensesshin koenntren etwas okkultes sein. Ich frage mich ob es nichth rein psychisch ist.- UNd wie unterscheidet man Okkultismus dann eben von anderen Dingen?

Gruss

Max
Du siehst das ganz richtig. Jede Versenkungsübung, sie mag religiös fundiert sein oder nicht, führt ins Innere des Übenden, und er begegnet dem, was dort eben ist, Schönem und weniger Schönem.
Drum soll man solche Übungen nicht ohne Aufsicht machen, sei es, dass man in Gemeinschaft unter Anleitung einer Erfahrenen übt, sei es, dass man einen entsprechend geschulten Seelsorger oder Therapeuten im Hintergrund hat, oder auch nur einen staubtrockenen Dogmatiker oder Hausarzt oder Mathematiklehrer, der einem den Kopf wieder gerade rückt.

Vom Okkultismus jeglicher Spielart ist das relativ leicht zu unterscheiden: Okkultistische Lehrer führen dich zu solchen Erlebnissen und machen daraus eine Religion, so dass du vermutest, darin sei das Wesentliche zu finden.
Richtige Seelenführer sagen dir von Anfang an, dass sowas vorkommen kann, holen dich da heraus, auch ziemlich ruppig, wenn es sein muss, und lehren dich, dass du da durch musst, aber es auch hinter dir lassen, denn das Wesentliche ist erst hinter den Erscheinungen zu finden. Die Zen-Lehrer sind da besonders deutlich und nennen das den Teufelsbereich.
(Das nur, weil ich da einschlägige Erfahrung hab. Wird wohl in anderen Schulen, soweit sie seriös sind, ähnlich sein.
Reinhard
--
Wir werden nie herausfinden, warum einer, der schnarcht,
sich selbst nicht schnarchen hören kann. (Mark Twain)

Benutzeravatar
Fichtel-Wichtel
Beiträge: 1045
Registriert: Samstag 4. Oktober 2003, 23:28
Wohnort: Bistum Regensburg
Kontaktdaten:

Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Und was kann man in diesem Thread über Telepathie erfahren!?
Ist das für Katholiken etwas verbotenes,oder wird das "irgendwie" auch im katholischen Bereich angewandt?
Das ist ernst gemeint die Frage!


Gruß,
Elisabeth

Zuletzt geändert von Fichtel-Wichtel am Montag 27. September 2004, 17:14, insgesamt 1-mal geändert.

max72
Beiträge: 1032
Registriert: Montag 10. November 2003, 16:42

Beitrag von max72 »

Reinhard Gonaus hat geschrieben: Vom Okkultismus jeglicher Spielart ist das relativ leicht zu unterscheiden: Okkultistische Lehrer führen dich zu solchen Erlebnissen und machen daraus eine Religion, so dass du vermutest, darin sei das Wesentliche zu finden. ........ Die Zen-Lehrer sind da besonders deutlich und nennen das den Teufelsbereich.
Im Zen und im Buddhismus ist man ja sehr deutlich, dass man irgendwelche Visionen oder uebersinnliche Faehigkeiten (Gedankenlesen, etc etc) ignorieren soll, weil sie einem vom Ziel ablenken. Wie jemand, der einen Berggipfel erreichen will und dauernd am Wegesrand haengenbleibt. Eine bisher ungekannte Faehigkeit ist wohl an sich nichts besonderes. Fuer einen Menschen aus dem Mittelalter waere ja auch ein Computer was unglaubliches gewesen. So wie wir in unserer Technikbegeisterung Gott vergessen, mag ein anderer in seiner Wunderbegeisterung Gott vergessen.

Ein buddhistischer Lehrer wurde mal gefragt, ob es denn stimme, dass manche Meister durch geschlossene Waende gehen koennen. Der Lehrer antwortete nur, na ja, das kann schon so sein, aber warum soll man denn durch Waende gehen wollen wenn man durch Tueren gehen kann? Die Botschaft also, konzentriert Euch auf das Eigentliche.

Irgendein christlicher Heiliger (Joh. vom Kreuz?) sagte ja auch man sollte Visionen und Erscheinungen ignorieren; wenn sie von Gott kaemen waere Gott nicht boese. Aber haette dann Faustyna die Erscheinungen Jesu ignorieren sollen oder andere die Marienerscheinungen?

Gruesse

Max

Benutzeravatar
Reinhard Gonaus
Beiträge: 330
Registriert: Donnerstag 9. September 2004, 14:49
Wohnort: Krems
Kontaktdaten:

Beitrag von Reinhard Gonaus »

Max hat geschrieben: Irgendein christlicher Heiliger (Joh. vom Kreuz?) sagte ja auch man sollte Visionen und Erscheinungen ignorieren; wenn sie von Gott kaemen waere Gott nicht boese. Aber haette dann Faustyna die Erscheinungen Jesu ignorieren sollen oder andere die Marienerscheinungen?

Gruesse
Max
Ob sie hätten sollen, will ich nicht beurteilen.
Immerhin: Ist die Bedingung, dass sie (dem Glauben) "nichts Wesentliches hinzufügen" nicht geradezu Voraussetzung für ihre kirchliche Zulässigkeit?

Gott begegnet uns ja in den Menschen und Dingen, die uns umgeben. Sicher auch in den Erscheinungen, die uns widerfahren mögen.
Aber doch immer verhüllt, verborgen, missdeutbar, nicht eindeutig.
Eine unverhüllte Begegnung ist nur möglich, wenn wir all das lassen. In der mystischen Schau gewissermaßen als Ahnung, auf Dauer und unverlierbar erst, wenn wir gestorben sind.
Den Satz aus Ex 33, 20 sollte einer, der den Weg der Mystik beschreiten will, sich vor jeder Versenkungsübung dreimal laut vorsagen: Kein Mensch kann mich sehen und am Leben bleiben.
Reinhard
--
Wir werden nie herausfinden, warum einer, der schnarcht,
sich selbst nicht schnarchen hören kann. (Mark Twain)

Jojo
Beiträge: 251
Registriert: Dienstag 11. November 2003, 19:12

Beitrag von Jojo »

Ich halte alle Meditationspraktiken, ob nun christlich, asiatisch oder orientalisch angehaucht, in denen es um das Erleben von irgend etwas (oder auch dem "nichts) geht, für höchst diesseitige psychische Angelegenheiten.

Mir scheint allerdings so mancher kirchlicher Beauftragter für Sekten und Weltanschauungsfragen ein wenig zu selbstgewiss zu sein. Da wird oft alles auf der Psychoschiene erklärt. Dass man es sich damit ein bisschen zu leicht macht, zeigt sich alleine schon daran, dass inzwischen ernsthaft unter wissenschaftlichen Bedingungen an manchen Phänomenen geforscht wird.

Benutzeravatar
Reinhard Gonaus
Beiträge: 330
Registriert: Donnerstag 9. September 2004, 14:49
Wohnort: Krems
Kontaktdaten:

Beitrag von Reinhard Gonaus »

Jojo hat geschrieben:Ich halte alle Meditationspraktiken, ob nun christlich, asiatisch oder orientalisch angehaucht, in denen es um das Erleben von irgend etwas (oder auch dem "nichts) geht, für höchst diesseitige psychische Angelegenheiten.
Klar. Meditation ist Arbeit an sich selbst. Die Frage ist, zu welchem Zweck man das macht. Es soll empfänglicher machen für das, was da kommen mag. Ob's kommt hat man nicht in der Hand.
Jojo hat geschrieben: Mir scheint allerdings so mancher kirchlicher Beauftragter für Sekten und Weltanschauungsfragen ein wenig zu selbstgewiss zu sein. Da wird oft alles auf der Psychoschiene erklärt. Dass man es sich damit ein bisschen zu leicht macht, zeigt sich alleine schon daran, dass inzwischen ernsthaft unter wissenschaftlichen Bedingungen an manchen Phänomenen geforscht wird.
Tja. Ich hab nie verstanden, warum alle Welt drauf aus, alles Möglich und Unmögliche zu "erklären". Für manche Sachen braucht's keine Erklärungen, sondern Anleitung und Begleitung.
[/quote]
Reinhard
--
Wir werden nie herausfinden, warum einer, der schnarcht,
sich selbst nicht schnarchen hören kann. (Mark Twain)

OStM
Beiträge: 10
Registriert: Sonntag 26. September 2004, 22:35
Wohnort: Bonn
Kontaktdaten:

Beitrag von OStM »

Guten Tag erstmal.

Ich bin neu in diesem Forum, aber weil der Thread schon am Gange ist, und er in mein Interessengebiet fällt, würde ich gern direkt einsteigen.

Die Grenze zwischen Religion und Okkultismus ist so klar nicht zu trennen. Sie liegt sicherlich im Auge des Betrachters. Ich kenne einige "Hexen", die sich zwar als Naturreligiös bezeichnen, aber weit von sich weisen würden, Okkultisten zu sein.

Ich denke, der Aufhänger liegt in dem Wort GeheimWISSENSCHAFT, das schon gebraucht wurde.
Die okkulten Praktiken kann man mit anderen Bezeichnungen auch in Religionen finden. Meditation, Visualisierungen, Konzentration, immer wiederkehrende Formeln (Mantra, Rosenkreuzgebete).

Die Okkultisten legen aber einen Schwerpunkt auf das Wissen, auf wiederholbare Ergebnisse, auf eine Art übernatürliche Kausalität. Mache ich A passiert B.
In Religionen steht dem gegenüber die Bitte an Gott etwas geschehen zu LASSEN.

Ich habe in einer Zeitschrift mal das Schlagwort gelesen:

Religion heißt SEIN Wille geschehe, Okkultismus heißt MEIN Wille geschehe.

Bei ZEN habe ich auch schon schlechte Erfahrungen gemacht. ZEN stammt von den Samurai, einer Kriegerkaste, und deren Meditation entstammt ihrer kriegerischen Natur und verfolgt "nutzbringende" Ziele. Die Unterdrückung von Emotionen, oder die Beherrschund von Emotionen lässt einen Krieger "funktionieren" und effektiv sein. Darauf hin lenkt ZEN.

Aber ZEN ist im Grunde nicht schädlicher als christliche Meditationen und Exerzizien auch, es verführt nur zu Übertreibungen. Jemand, der sich fanatisch in dauernde christliche Versenkung begibt wird bald genau so therapiebedürftig sein wie ein fanatischer ZEN Meditierender.

Es gibt zahlreiche christliche Psychokulte, die gleiche Opfer zu verzeichnen haben.

Bei Reiki und anderen Heilpraktiken sehe ich aber die kritischen Stimmen eher in denen, die aus Unwissenheit Angst haben oder die aufgrund von Fundamentalismus alles als Böse verachten, was nicht im Buch der Bücher explizit benannt wurde.
Reiki hat sehr viel mit Liebe zu tun, einer ebenso selbstlosen Liebe, wie man sie in der christlichen Lehre so oft antrifft.
Und nur, weil sie in diesem Fall mit einigen japanischen Schriftzeichen als Konzentrationshilfe verbunden wird, soll diese Liebe plötzlich Böse oder schädlich sein?

Ich denke, als Christ muss man zwar nicht jeden spirituellen Trend mitmachen, da ist Christus schon "trendy" genug, aber wir brauchen auch nicht vor allem Angst haben und es als böse verdammen, was nicht unser Weg ist.
Mit freundlichen Grüßen,

OStM

Benutzeravatar
Mariamante
Beiträge: 834
Registriert: Dienstag 20. April 2004, 00:04
Wohnort: Wien

Beitrag von Mariamante »

max72 hat geschrieben:
Fichtel-Wichtel hat geschrieben: Hast du einen besonderen Anlass dich mit diesem Thema zu befassen?
Ausser der hl.(Volksheiligen ) Hildegard wüßte ich jetzt keinen der aussersinnlicher Wahrnehmungen fähig wäre.

Wer der Heiligen hatte denn sonst noch das 3.Gesicht?

Gruß,
Elisabeth[/color]


Anna Maria Taigi (eine Familienmutter) sah z.B. eine Art geistiger Sonne, durch die ihr sowohl über den Seelenzustand anderer die Zukunft, göttliche Geheimnisse etc. etwas gezeigt wurde.

Wer sich mit dem Leben der Heiligen und Mystiker beschäftigt (Pater Pio. Teresa von Avila wurden schon genannt, auch die Visonen des hl. Don Bosco, der Hl. Pfarrer von Ars. die Jungfrau von Orleons, Brigitta von Schweden) findet dort sehr viele mysötische Gnaden.


Okkultismus und echte Mystik unterscheiden sich (wie Max ja schon andeutete darin) dass beim Okkulltismus auf magische Weise versucht wird sowohl über das Jenseits Erfahrungen zu erlangen (Spiritismus) oder durch magische Praktiken (Schamanismus, Drogen,) überirdische Zustände (Visionen, Erscheinungen) herbei geführt werden.

Im Satanismus und bei der Hochgradfreimaurerei gibt es ja manche Ereignisse, von denen sich die meisten Menschen nicht träumen lassen, dass dies passieren kann. Wer sich z.B. mit Exorzismus und Besessenheit beschäftigt (Egon von Petersdorff hat übrigens in seiner "Dämonologie" eine Art Standartwerk bezüglich Okkultismus und dämonischer Hintergründe geschrieben) wird da viel Klärendes entdecken können.
Gelobt sei Jesus Christus

max72
Beiträge: 1032
Registriert: Montag 10. November 2003, 16:42

Beitrag von max72 »

OStM hat geschrieben:
Die Okkultisten legen aber einen Schwerpunkt auf das Wissen, auf wiederholbare Ergebnisse, auf eine Art übernatürliche Kausalität. Mache ich A passiert B.
In Religionen steht dem gegenüber die Bitte an Gott etwas geschehen zu LASSEN.
Willkommen im Forum :)

Okkultisten wollen also Macht haben, die Welt beeinflussen wollen. Magie also. Das Gegenteil von "Dein Wille geschehe" wie Du schon sagst
Religion heißt SEIN Wille geschehe, Okkultismus heißt MEIN Wille geschehe.
Bei ZEN habe ich auch schon schlechte Erfahrungen gemacht. ZEN stammt von den Samurai, einer Kriegerkaste, und deren Meditation entstammt ihrer kriegerischen Natur und verfolgt "nutzbringende" Ziele. Die Unterdrückung von Emotionen, oder die Beherrschund von Emotionen lässt einen Krieger "funktionieren" und effektiv sein. Darauf hin lenkt ZEN
.

Das an sich ist nicht ganz richtig. Eine Richtung des Zen mag das betont haben, aber Zen kam urspruenglich aus China, wo man die direkte Erfahrung der Wirklichkeit gegenueber theoretischem Schriftgelehrtentum betonen wollte. Das Wort Zen (chinesisch Chan) heisst nichts anderes Meditation.
Bei Reiki und anderen Heilpraktiken sehe ich aber die kritischen Stimmen eher in denen, die aus Unwissenheit Angst haben oder die aufgrund von Fundamentalismus alles als Böse verachten, was nicht im Buch der Bücher explizit benannt wurde.
Reiki hat sehr viel mit Liebe zu tun, einer ebenso selbstlosen Liebe, wie man sie in der christlichen Lehre so oft antrifft.
Und nur, weil sie in diesem Fall mit einigen japanischen Schriftzeichen als Konzentrationshilfe verbunden wird, soll diese Liebe plötzlich Böse oder schädlich sein?
Ich weiss nicht viel ueber Reiki, nur dass zB auf EWTN oefters behauptet wird, es sei okkult. Hier auf diesem link behauptet man das auch.

Mir schien das seltsam. Dann war aber in unserer Lokalzeituing ein Artikel der darauf hinwies, dass reiki angeblich Kontakt mit "Wesen" beinhalte. Ein Reikihealer wollte einen Patienten von "daemonischen Geistern" befreien, und der Patient hatte irgendwie psychische Schaeden von dem ganzen davongetragen. Was das bedeutet weiss ich nicht...

Auf dieser Seite zB hoert man dass dies und jenes okkult sei. Auch Harry Potter sei gefaehrlich: http://www.crossveil.org/page2.html

Gruss

Max
Ich denke, als Christ muss man zwar nicht jeden spirituellen Trend mitmachen, da ist Christus schon "trendy" genug, aber wir brauchen auch nicht vor allem Angst haben und es als böse verdammen, was nicht unser Weg ist.[/quote]

Jojo
Beiträge: 251
Registriert: Dienstag 11. November 2003, 19:12

Beitrag von Jojo »

Reinhard Gonaus hat geschrieben: Tja. Ich hab nie verstanden, warum alle Welt drauf aus, alles Möglich und Unmögliche zu "erklären". Für manche Sachen braucht's keine Erklärungen, sondern Anleitung und Begleitung.
Für manche Sachen braucht's aber auch dringend den Verstand! Gerade wenn es um religiöse Phänomene geht. Sonst fällt man auf alles Mögliche herein. Es gibt nichts, was sich leichter täuschen lässt als die bloße menschliche Wahrnehmung.

Von daher sind mir schon einmal alle Praktiken, bei denen der Verstand ausgeklammert werden soll, von vornherein suspekt. Wo keine Akte des Denkens (reflektieren, nach- und hinterfragen etc.) mehr zugelassen werden, wird alles zur Wahrheit.

Benutzeravatar
Reinhard Gonaus
Beiträge: 330
Registriert: Donnerstag 9. September 2004, 14:49
Wohnort: Krems
Kontaktdaten:

Beitrag von Reinhard Gonaus »

Jojo hat geschrieben:
Reinhard Gonaus hat geschrieben: Tja. Ich hab nie verstanden, warum alle Welt drauf aus, alles Möglich und Unmögliche zu "erklären". Für manche Sachen braucht's keine Erklärungen, sondern Anleitung und Begleitung.
Für manche Sachen braucht's aber auch dringend den Verstand! Gerade wenn es um religiöse Phänomene geht. Sonst fällt man auf alles Mögliche herein. Es gibt nichts, was sich leichter täuschen lässt als die bloße menschliche Wahrnehmung.
Eh klar.
So mein ich das aber nicht. Ich mein das eher so, wie manche Leute Religiöses ablehnen, weil sie meinen, die Naturwissenschaft liefere ein besseres Modell der Welterklärung. Die Auffassung, Religion sei nicht zum Welterklären da, sondern zum Selig-Werden, ist ihnen unzugänglich. Von daher find ich es gelegentlich ein bissel unsinnig, religöse Phänomene jetzt psychologisch "erklären" zu wollen. Das ist meist nicht verkehrt, trifft aber ebenso meist den Kern der Sache nicht. Religiöse Phänomene hören nicht auf, religiöse Phänomene zu sein, weil man sie psychologisch oder sonstwie naturwissenschaftlich erklären kann.

Will ich die Verträglichkeit einer Übung mit meinem Glauben überprüfen, muss ich meinen Glauben kennen und den, der den Hintergrund der fraglichen Methode bildet. Und dann kann ich noch fragen, ob die Methode auch von ihrem ursprünglichen Hintergrund abgelöst funktioniert, und wenn nicht, ob sie einen zweiten Hintergrund verträgt. An solchen Fragen ändert die naturwissenschaftliche Erklärung normalerweise gar nichts, weil Naturwissenschaft ja funktioniert "etsi deus non daretur".
Reinhard
--
Wir werden nie herausfinden, warum einer, der schnarcht,
sich selbst nicht schnarchen hören kann. (Mark Twain)

max72
Beiträge: 1032
Registriert: Montag 10. November 2003, 16:42

Beitrag von max72 »

Reinhard Gonaus hat geschrieben:
Eh klar.
So mein ich das aber nicht. Ich mein das eher so, wie manche Leute Religiöses ablehnen, weil sie meinen, die Naturwissenschaft liefere ein besseres Modell der Welterklärung. Die Auffassung, Religion sei nicht zum Welterklären da, sondern zum Selig-Werden, ist ihnen unzugänglich. Von daher find ich es gelegentlich ein bissel unsinnig, religöse Phänomene jetzt psychologisch "erklären" zu wollen. Das ist meist nicht verkehrt, trifft aber ebenso meist den Kern der Sache nicht. Religiöse Phänomene hören nicht auf, religiöse Phänomene zu sein, weil man sie psychologisch oder sonstwie naturwissenschaftlich erklären kann.
.
Die Gefahr ist ja auch bei Katholiken gegeben. So hilfreich das sein kann, aber manches wird arg verpsychologisiert. Bei Anselm Gruen zB ist mir das manchmal zuviel Psychologie.

Naturwissenschaft beruht auf Erfahrung. Wenn mehrere dieselbe Erfahrung bestaetigen, geht man davon aus, dass man etwas reales gesehen hat. Der Vorteil der Wissenschaft ist, dass man Erfahrungen wiederholen kann. Das Christentum ist aber eine historsche Religion. Es beruht auch auf einer ganz konkreten Erfahrung, die mehrere gemacht haben; das Leben und die Auferstehung Jesu. Nun besteht aber eben das Problem, dass ein historisches Ereigniss nicht wiederholbar ist...

Manche sagen, der Beweis dass das Evangelium falsch sei sei, dass es heute keine Wunder gibt. Dann kann es sie damals nicht gegeben haben. Die Christen (und hauyptsaechlich die Katholiken) sagen, das stimme ja gar nicht, auch heute gibt es noch Wunder (Fatima, Padre Pio etc)

Die berechtigte Frage: Wie unterscheide ich wirkliches von falschem. Manche behaupten ja auch, von UFOs entfuehrt geworden zu sein. Und manche Erfahrungen, okkulte, sind eben nicht von Gott....

Gruss

Max

Benutzeravatar
Fichtel-Wichtel
Beiträge: 1045
Registriert: Samstag 4. Oktober 2003, 23:28
Wohnort: Bistum Regensburg
Kontaktdaten:

Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Fichtel-Wichtel hat geschrieben:Und was kann man in diesem Thread über Telepathie erfahren!?
Ist das für Katholiken etwas verbotenes,oder wird das "irgendwie" auch im katholischen Bereich angewandt?
Das ist ernst gemeint die Frage!


Gruß,
Elisabeth

Und wann wird meine Frage bitte schön beantwortet?
Die ist auch wichtig.

Gruß,
Elisabeth

Benutzeravatar
Mariamante
Beiträge: 834
Registriert: Dienstag 20. April 2004, 00:04
Wohnort: Wien

Beitrag von Mariamante »

Die Gefahr ist ja auch bei Katholiken gegeben. So hilfreich das sein kann, aber manches wird arg verpsychologisiert. Bei Anselm Gruen zB ist mir das manchmal zuviel Psychologie.

Manche sagen, der Beweis dass das Evangelium falsch sei sei, dass es heute keine Wunder gibt. Dann kann es sie damals nicht gegeben haben. Die Christen (und hauyptsaechlich die Katholiken) sagen, das stimme ja gar nicht, auch heute gibt es noch Wunder (Fatima, Padre Pio etc)

Die berechtigte Frage: Wie unterscheide ich wirkliches von falschem. Manche behaupten ja auch, von UFOs entfuehrt geworden zu sein. Und manche Erfahrungen, okkulte, sind eben nicht von Gott....
Lieber Max. Da mir die Bücher von Anselm bekannt sind - wo es auch sehr viele gute Gedanken gibt- stimme ich mir Dir überein, dass manches (vor allem was auch Deutung von Bibelstellen betrifft)zu sehr verpsychologisiert ist. Bei P. Jörg Müller tritt dies stellenweise auch auf- aber viel weniger.

Dass Wunder auch heute geschehen, davon bin ich überzeugt. Zwei Aspekte: Erstens die oft unbekannten Mystiker und mystischen Seelen ; Medjugorje und die Heilungen und wunderbaren Ereignisse bei manchen Charismatikern (Pater James Manjackal habe ich persönlich einige Male in Wien erlebt).

Der zweite Aspekt ist der, dass im Leben gar mancher Gläuiger große oder kleine Wunder passieren - aber aus Scheu, für verrückt angesehen zu werden wenn man das erzählt wird geschwiegen.

Ein so konkretes kleines Wunder habe ich mal erzählen gehört. In Niederösterreich, wo damals die Russen eindrangen und Frauen vergwaltigten kam jemand auf die unsinnige Idee, seine Frau erschießen zu wollen, damit ihr ein solches Martyrium erspart bliebe. Er drückte ab- die Pistole funktionierte nicht. ER kontrollierte- drückte noch mals ab - nix. Dann kam ihm offenbar der Verstand- er zielte in die Höhe, drückte ab- der Schuß ging los. Hier hat der Herr offenbar eine unsinnige Tat verhindert.

Die Heilungen die an manchen Gnadenorten (Lourdes) oder bei Gottesdiensten geschehen sind vielfach nicht bekannt- und doch wunderbar. Natürlich kann man die Bekehrung eines Sünders als ein noch größeres Wunder sehen, als z.B. einen wieder gewachsenen Knochen etc.


Zu den UFOS noch eine Anmkerung. Vor vielen Jahren habe ich von der Amerikanerin Veronika Luecken, der der Himmel Weisungen gab die Erklärung gelesen dass UFO- ERscheinungen dämonischer Natur wären.

Da der Okkultismus (in Verbindung mit der Esoterik- Welle, Ne- Age und dem Satanismus so wie Spiritismus) heute sehr verbreitet ist, kann man dieses Thema sicher als sehr wichtig ansehen. Viele Jugendliche sind ja von dem was "geheim" ist, fasziniert.
Gelobt sei Jesus Christus

Benutzeravatar
Nietenolaf
Beiträge: 3053
Registriert: Donnerstag 23. Oktober 2003, 14:26
Wohnort: Blasegast

Beitrag von Nietenolaf »

Schmidt Peter hat geschrieben:Zu den UFOS noch eine Anmkerung. Vor vielen Jahren habe ich von der Amerikanerin Veronika Luecken, der der Himmel Weisungen gab die Erklärung gelesen dass UFO- ERscheinungen dämonischer Natur wären.
Vielleicht in diesem Zusammenhang lesenswert: "Cosmic mentors, humanoids, energy allies, UFOs - myth or reality?", das Buch eines russischen Abtes zu diesem Thema. Es ist leider nicht komplett übersetzt; ich weiß auch nichts über die Qualität der Übersetzung. Wem's das Risiko wert ist - bitteschön. Ich kann's in diesem Zusammenhang eigentlich nur empfehlen.

PS: Wobei ich mich ausdrücklich einer Meinung zu einer amerikanischen Frau enthalte, "der der Himmel Weisungen gab".

max72
Beiträge: 1032
Registriert: Montag 10. November 2003, 16:42

Beitrag von max72 »

Nietenolaf hat geschrieben:
PS: Wobei ich mich ausdrücklich einer Meinung zu einer amerikanischen Frau enthalte, "der der Himmel Weisungen gab".
Hier ist ja gerade die Frage, wo ich wissen kann dass das eine richtig ist und das andere zweifelhaft. Wir glauben St Faustyna. Bei anderen sidn wir skeptisch....

Peter hat aber Recht, ich habe das auch oft gehoert, dass es "wundersames" von normalen Leuten viel oefters gibt, nur dass das viele nicht erzaehlen. Wie auch. Zwei Priester erzaehlten mir von solchen Sachen....

Gruss

Max

Benutzeravatar
Reinhard Gonaus
Beiträge: 330
Registriert: Donnerstag 9. September 2004, 14:49
Wohnort: Krems
Kontaktdaten:

Beitrag von Reinhard Gonaus »

max72 hat geschrieben:
Reinhard Gonaus hat geschrieben: ..."erklären" zu wollen. Das ist meist nicht verkehrt, trifft aber ebenso meist den Kern der Sache nicht. Religiöse Phänomene hören nicht auf, religiöse Phänomene zu sein, weil man sie psychologisch oder sonstwie naturwissenschaftlich erklären kann.
.
Die Gefahr ist ja auch bei Katholiken gegeben. So hilfreich das sein kann, aber manches wird arg verpsychologisiert. Bei Anselm Gruen zB ist mir das manchmal zuviel Psychologie.
Ich fühl mich missverstanden. Ich hab überhaupt nichts gegen psychologische Erklärungen. Sie ändern nur an der Qualität des erklärten Ereignisses nichts. Wenn ich etwas für ein Eingreifen Gottes halte, und jemand erklärt mir's physikalisch oder chemisch oder auch psychologisch, sag ich: Klar, so macht Gott das!
max72 hat geschrieben: Manche sagen, der Beweis dass das Evangelium falsch sei sei, dass es heute keine Wunder gibt. Dann kann es sie damals nicht gegeben haben. Die Christen (und hauyptsaechlich die Katholiken) sagen, das stimme ja gar nicht, auch heute gibt es noch Wunder (Fatima, Padre Pio etc)

Die berechtigte Frage: Wie unterscheide ich wirkliches von falschem. Manche behaupten ja auch, von UFOs entfuehrt geworden zu sein. Und manche Erfahrungen, okkulte, sind eben nicht von Gott....
Tja. Das Problem ist, dass Wunder sowieso nix beweisen. Schau in die Bibel! Alle möglichen Leute tun Wunder, auch solche, die mit Jesus und seiner Botschaft nichts am Hut haben. Jesus nimmt sogar ausdrücklich darauf Bezug, indem er den Pharisäern, die ja auch Wunder tun, das Recht abspricht, ihn wegen seiner Wunder als Anhänger des Beelzebub zu verdächtigen.
Von einem Wunder spreche ich, wenn an mir oder vor meinen Augen wider Erwarten was Heilsames geschieht.
Und damit, find ich, wäre auch die Frage nach der Unterscheidung erst mal beantwortet:
Gut. Da ist also jemand von einem UFO entführt worden. Und? War's was Heilsames? Bewirkt's Heilsames bei denen, die davon hören? Das wäre allerdings ein Wunder. :/
Von okkulten Erfahrungen würde ich erst mal annehmen, dass sie nicht von Gott sind. Aber was weiß man? Wenn Gott eine Chance sieht, einen Menschen auf sich aufmerksam zu machen, kennt er ja keinen Genierer. :D
Reinhard
--
Wir werden nie herausfinden, warum einer, der schnarcht,
sich selbst nicht schnarchen hören kann. (Mark Twain)

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema