Afghanistan
Re: Afghanistan
Tschuldigung, habe ich falsch gelesen. Man verliert ja auch mittlerweile ein bißchen den Überblick darüber, wo überall die NATO zur höheren Ehre des Großen Baumeisters Menschen umbringt.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.
Re: Afghanistan
Freiheit, Demokratie und MenschenrechteGamaliel hat geschrieben:Das betrifft die von der NATO getöteten Zivilisten in Libyen.Peregrin hat geschrieben:Immerhin sind sie jetzt dem Zugriff des irren Diktators entzogen. Darum ging's doch bei der UNO-Resolution, oder?
Um was es der NATO in Afghanistan genau geht, weiß ich nicht. Verteidigung westlicher Werte? Westlicher Demokratien?
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
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Re: Afghanistan
Jetzt erinnere ich mich wieder: Deutschland an sich wird am Hindukusch verteidigt!
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- Arcangelus
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Re: Afghanistan
Das eigentliche Ziel des Anschlags war wohl der afghanische Obermafioso Daud Daud. Er war heftig in den Drogenhandel verstrickt, galt aber als ein Vertrauensmann des Westens. Und das ist das eigentliche Problem: es gibt in Afghanistan niemanden, der ein System nach westlichem Vorbild wirklich will. Das Kriegsziel basiert auf einer falschen Analyse. Und die MIttel zur Erreichung des Ziels wären ungeeignet. (Hilfsargument) Folglich ist es kein gerechter Krieg. Raus aus Afghanistan, aber dalli! (Mich ärgert, daß ich da mit der Linken übereinstimme, aber es hilft nichts.)
Du bist für den Himmel unterwegs.
Je mehr du ausgibst, desto mehr wirst du einnehmen.
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Re: Afghanistan
Nein, Soldaten sind Teil der Außenpolitik, und ein politischer Prozess muss begleitend zum Einsatz von Soldaten stattfinden – nicht nur klassische Außenpolitik, sondern auch Wirtschaftspolitik, Entwicklungszusammenarbeit, gegebenenfalls Finanzpolitik, Sanktions- und Nachbarschaftspolitik.Töten und Sterben gehören dazu
De Maizière im F.A.Z.-Gespräch
Zunächst ist klar, dass Streitkräfte im nationalen Interesse eingesetzt werden. Dazu gehört auch die Landesverteidigung als Bündnisverteidigung. Wir sind aus nationalem Interesse im Bündnis. Aber nach dem Ende der deutschen Teilung und wegen der Rolle Deutschlands in der Welt kann es auch zu Einsätzen kommen, wo wir kein unmittelbares Interesse haben, sondern wo sich die Frage stellt: Beteiligen wir uns aus internationaler Verantwortung? Das handhaben längst viele Nationen in der Welt so.
Aber wenn der Einsatz von Streitkräften im Ausland immer auch Instrument der Außenpolitik ist, dann heißt das, dass Politik nicht endet, wenn Soldaten da sind. Das besagt auch die Clausewitz’sche Formulierung „Krieg ist die Fortsetzung von Politik mit anderen Mitteln“. Das wird oft so ausgelegt, als wäre die Politik dann am Ende. Nein, Soldaten sind Teil der Außenpolitik, und ein politischer Prozess muss begleitend zum Einsatz von Soldaten stattfinden – nicht nur klassische Außenpolitik, sondern auch Wirtschaftspolitik, Entwicklungszusammenarbeit, gegebenenfalls Finanzpolitik, Sanktions- und Nachbarschaftspolitik.
Wenn uns die vergangenen Jahre etwas gelehrt haben, dann, dass es nichts bringt, auf die Politik, auf die Politiker zu schimpfen, die entgegen dem Willen der absoluten Mehrheit weiter auf dem "Pfad der Partnerschaft" wandeln und den Einsatz von Soldaten schon lange nicht mehr als "Ultima Ratio" sehen, sondern als den Normalfall in Fragen von Wirtschafts-, Finanz-, Sanktions-, und Nachbarschaftspolitik. Weil die "Sicherheitslage" das erfordert. Was kann man tun? Die LINKE wählen?
Wir leben in einer schweren Zeit. In einer solchen Zeit kann man tun was man immer tun kann, tun sollte. Das Evangelium predigen, auf Gott vertrauen, auf seine Gerechtigkeit hoffen. Mit sich selbst ins Gericht gehen. Und, auch wenn es manchmal schwerfällt, das Gericht über und die Rache an anderen dem Herrn überlassen. Und nie eine Zweifel daran lassen, dass es zwei Dinge gibt, die für das Leben von jedem von Bedeutung sind: Himmel und Hölle.
Re: Kurzmeldungen / Nachrichten II
NATO übt Blutrache
Die Nato hat den Abschuss eines US-Helikopters in Afghanistan gerächt. Im Morgengrauen wurden nach Angaben des Militärbündnisses der Schütze und ein Taliban-Anführer getötet.
Re: Afghanistan
Erfolgsmeldungen der ISAF-Truppen übertrieben
Daraus:
Daraus:
Die von der Afghanistan-Schutztruppe ISAF verbreiteten Erfolgsmeldungen im Kampf gegen Aufständische könnten nach Erkenntnissen politischer Beobachter übertrieben sein.
Vor allem Berichte über die Tötung oder Festnahme „ranghoher Kommandanten“ entsprächen oftmals nicht den Tatsachen.
Re: Afghanistan
Danke für den Link, Gamaliel.Gamaliel hat geschrieben:Erfolgsmeldungen der ISAF-Truppen übertrieben
Daraus:
Die von der Afghanistan-Schutztruppe ISAF verbreiteten Erfolgsmeldungen im Kampf gegen Aufständische könnten nach Erkenntnissen politischer Beobachter übertrieben sein.
Vor allem Berichte über die Tötung oder Festnahme „ranghoher Kommandanten“ entsprächen oftmals nicht den Tatsachen.
Ist hier jemand unter uns, der sich ernsthaft über diese Meldung wundert...
Wohl kaum...
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- Robert Ketelhohn
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Re: Afghanistan
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
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Re: Afghanistan
Die NATO und US-Präsident Obama kündigten eine Untersuchung an.
Re: Afghanistan
Im pakistanischen Grenzgebiet zu Afghanistan starben durch den Angriff einer US-Drohne xy-Dorfbewohner. Die NATO im Rahmen von ISAF und unter Oberbefehl von sonstwem kündigt eine Untersuchung an.
Re: Afghanistan
"Wir werden den Vorfall untersuchen und die Schuldigen streng bestrafen.", das sagte der Oberbefehlshaber der internationalen Truppen in Afghanistan als Reaktion auf das neuerliche Massaker, welches den Demokratiesierungsprozess in Afghanistan zu gefährden droht.
Re: Afghanistan
Die afghanische Regierung unter Präsident Karzai verurteilte den Vorfall scharf. Die NATO kündigte eine Untersuchung an.
.. kündigte eine Untersuchung an
.. Untersuchung an
.. an .. während die deutsche Bundeskanzlerin am Nachmittag Gerüchten entgegentrat ..
Wir haben noch viel zu tun .. in Afghanistan ..
So viel Freiheit
.. kündigte eine Untersuchung an
.. Untersuchung an
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Re: Afghanistan
Amüsant ist das Schauspiel, welches uns gerade in Afghanistan vorgeführt wird. Lasse sich keiner ins Bockshorn jagen: Alles läuft nach dem Plan des tiefen Staats.
Den Mann, der Afghanistan hätte einen und in eine friedvolle Zukunft führen können, den Tadschiken Achmed Schah Massud (Photo unten), hat die Koalition aus supranationalem Großkapital und Wahhabija im Jahre 2001 heimtückisch beseitigt.
Ihr Mann, der wahhabitische Terrorführer Gulbuddin Hekmatjar, war längst unterlegen. Dann hatten die in Pakistan vom dortigen Militärgeheimdienst ISI und seinen britischen und amerikanischen „Beratern“ geschaffenen „Taliban“ zwar große Teile Afghanistans im Sturm einnehmen und 1996 Kabul besetzen können. Sogar Achmed Schah Massuds wichtigsten Verbündeten, den Usbeken General Dostum, hatten sie besiegen und vertreiben können, nicht aber Massud selbst.
Der blieb als traditioneller Sunnit ebenso Gegner des wahhabitischen Extremismus wie des Terrorrégimes der Taliban, sammelte Kräfte und wurde in seinem nördlichen Padschirtal die Hoffnung aller sich nach Frieden und einem freien Leben sehnenden Afghanen im ganzen Lande – bis die Mörder ihn am 9. September 2001 tödlich trafen.
Zwei Tage später folgte das WTC-Attentat, weitere 9 Tage darauf verkündete George Bush jun. seinen „Krieg gegen den Terror“ und sandte seine Streitmacht gen Afghanistan, vorgeblich gegen dieselben Taliban, welche seine eigenen Strippenzieher aus dem tiefen Staat hatten aufbauen und ausrüsten lassen.
Seitdem führt das Militär des tiefen Staats einen endlosen Terrorkrieg gegen die halbe Welt und hält die andere Hälfte in Schach.
Das nach der Okkupation Afghanistans dort vom tiefen Staat errichtete Marionettenrégime hat nie eine echte eigene Armee aufbauen können und dürfen. Glaubt jemand ernstlich, der tiefe Staat hätte nicht gewußt und geplant, daß die Taliban nach dem Abzug der verhaßten Besatzer sogleich zurückkehren und die Macht übernehmen würden?
Die Frage ist, wie dieser Plan weitergeht. Ich könnte spekulieren, weiß aber keine Antwort, der ich halbwegs sicher wäre. Nur so viel: Ich erwarte nichts Gutes.
Den Mann, der Afghanistan hätte einen und in eine friedvolle Zukunft führen können, den Tadschiken Achmed Schah Massud (Photo unten), hat die Koalition aus supranationalem Großkapital und Wahhabija im Jahre 2001 heimtückisch beseitigt.
Ihr Mann, der wahhabitische Terrorführer Gulbuddin Hekmatjar, war längst unterlegen. Dann hatten die in Pakistan vom dortigen Militärgeheimdienst ISI und seinen britischen und amerikanischen „Beratern“ geschaffenen „Taliban“ zwar große Teile Afghanistans im Sturm einnehmen und 1996 Kabul besetzen können. Sogar Achmed Schah Massuds wichtigsten Verbündeten, den Usbeken General Dostum, hatten sie besiegen und vertreiben können, nicht aber Massud selbst.
Der blieb als traditioneller Sunnit ebenso Gegner des wahhabitischen Extremismus wie des Terrorrégimes der Taliban, sammelte Kräfte und wurde in seinem nördlichen Padschirtal die Hoffnung aller sich nach Frieden und einem freien Leben sehnenden Afghanen im ganzen Lande – bis die Mörder ihn am 9. September 2001 tödlich trafen.
Zwei Tage später folgte das WTC-Attentat, weitere 9 Tage darauf verkündete George Bush jun. seinen „Krieg gegen den Terror“ und sandte seine Streitmacht gen Afghanistan, vorgeblich gegen dieselben Taliban, welche seine eigenen Strippenzieher aus dem tiefen Staat hatten aufbauen und ausrüsten lassen.
Seitdem führt das Militär des tiefen Staats einen endlosen Terrorkrieg gegen die halbe Welt und hält die andere Hälfte in Schach.
Das nach der Okkupation Afghanistans dort vom tiefen Staat errichtete Marionettenrégime hat nie eine echte eigene Armee aufbauen können und dürfen. Glaubt jemand ernstlich, der tiefe Staat hätte nicht gewußt und geplant, daß die Taliban nach dem Abzug der verhaßten Besatzer sogleich zurückkehren und die Macht übernehmen würden?
Die Frage ist, wie dieser Plan weitergeht. Ich könnte spekulieren, weiß aber keine Antwort, der ich halbwegs sicher wäre. Nur so viel: Ich erwarte nichts Gutes.
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Re: Afghanistan
Ich will diesen Punkt noch verdeutlichen. Wäre Achmed Schah Massud nicht vor dem „Krieg gegen den Terror“ ermordet worden, hätte dieser unweigerlich dazu geführt, daß Afghanistan Massud zugefallen wäre. Massud mußte weg, bevor Bush zuschlug.Robert Ketelhohn hat geschrieben: ↑Montag 16. August 2021, 00:25Zwei Tage später folgte das WTC-Attentat, weitere 9 Tage darauf verkündete George Bush jun. seinen „Krieg gegen den Terror“ und sandte seine Streitmacht gen Afghanistan
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Re: Afghanistan
Ich hatte mal ein Gespräch gelesen über einen Jäger, der sich eine zeitlang in Afghanistan eine goldene Nase damit verdiente, Kürbisse auf die lange Distanz zum Platzen zu bringen - an der afghanischen Ursache des Bruttosozialprodukts hat sich dadurch nichts geändert, warum sollte es auch? Begehrte Handelswaren, die astronomische Gewinne verheissen, weil sie künstlich knapp mithin auf einem überschaubaren Gebiet gehalten werden, müssen geschützt werden. Die Barone selbst wechseln nicht, auch nicht die Lieferketten. Es handelt sich nur um die übliche Staubwolke, die sich nunmal bei Wachablösungen bildet, und mit der sich trefflich Sommerlöcher füllen lassen.
"Wenn die Wolke sich nicht erhob, brachen sie nicht auf bis zum Tage, da sie sich erhob."
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Re: Afghanistan
Andernorts hat ein Leser gegen meine dortigen Ausführungen eingewandt, die Taliban seien »keine Wahabiten (i.e. traditionalistische Anhänger der hanbalitischen Rechtsschule), sondern Deobandis (hanafitische Rechtsschule)«.
Zugegeben, ich hatte dort wie hier oben etwas pauschaliert und vereinfacht, was ich in diesen Medien des kurzlebigen und möglichst kurzen Worts jedoch für zulässig halte. Da nun aber der zitierte Einwand kam, will ich sowohl meine Vereinfachung kurz präzisieren als auch am Einwand einiges geraderücken:
1. Die Wahhabija ist nicht traditionalistisch, sondern eine puritanisch-extremistische Neuschöpfung des 18. Jht.s, die sich im übrigen kaum bis heute gehalten hätte, wäre sie nicht von den Briten im Rahmen ihres Great Game gepäppelt worden und hätte man ihr nicht faktisch Hedschas und Nedschd samt dem Öl des Golfs übereignet.
2. Die Deobandi (wiewohl Hanafiten und nicht Hanbaliten) sind (a) noch jünger (19. Jht., auch kaum zufällig in Britisch-Indien entstanden) und (b) im Ergebnis den Wahhabiten in vielem ähnlich, namentlich im traditionswidrigen Puritanismus.
3. Die in den 1980er Jahren aufgrund der Krisenbogen-Strategie Brzezinskis von der amerikanisch-britisch-saudischen Koalition geschaffenen extremistischen Mudschaheddin in Afghanistan (wie Gulbuddin Hekmatjars Hisb-i Islami) waren von Anfang an stark wahhabitisch geprägt (wie alle diese Dschihadisten, denen saudisches Geld zufloß und -fließt).
4. Auch wenn die Lehre der Taliban nominell der von Deoband zuzurechnen ist (im einzelnen ist das gar nicht so klar), ist der wahhabitische Einfluß saudischer Prägung von Afghanistan her von Anfang an sehr stark gewesen und die Lehre im Ergebnis von derjenigen der Wahhabija kaum zu unterscheiden.
Zugegeben, ich hatte dort wie hier oben etwas pauschaliert und vereinfacht, was ich in diesen Medien des kurzlebigen und möglichst kurzen Worts jedoch für zulässig halte. Da nun aber der zitierte Einwand kam, will ich sowohl meine Vereinfachung kurz präzisieren als auch am Einwand einiges geraderücken:
1. Die Wahhabija ist nicht traditionalistisch, sondern eine puritanisch-extremistische Neuschöpfung des 18. Jht.s, die sich im übrigen kaum bis heute gehalten hätte, wäre sie nicht von den Briten im Rahmen ihres Great Game gepäppelt worden und hätte man ihr nicht faktisch Hedschas und Nedschd samt dem Öl des Golfs übereignet.
2. Die Deobandi (wiewohl Hanafiten und nicht Hanbaliten) sind (a) noch jünger (19. Jht., auch kaum zufällig in Britisch-Indien entstanden) und (b) im Ergebnis den Wahhabiten in vielem ähnlich, namentlich im traditionswidrigen Puritanismus.
3. Die in den 1980er Jahren aufgrund der Krisenbogen-Strategie Brzezinskis von der amerikanisch-britisch-saudischen Koalition geschaffenen extremistischen Mudschaheddin in Afghanistan (wie Gulbuddin Hekmatjars Hisb-i Islami) waren von Anfang an stark wahhabitisch geprägt (wie alle diese Dschihadisten, denen saudisches Geld zufloß und -fließt).
4. Auch wenn die Lehre der Taliban nominell der von Deoband zuzurechnen ist (im einzelnen ist das gar nicht so klar), ist der wahhabitische Einfluß saudischer Prägung von Afghanistan her von Anfang an sehr stark gewesen und die Lehre im Ergebnis von derjenigen der Wahhabija kaum zu unterscheiden.
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Re: Afghanistan
Eine gute Übersicht findet man da: https://synergon-info.blogspot.com/2021 ... ref=fb&m=1
Wichtig ist dort besonders auch der Hinweis auf das Paschtunwali oder Afghanjat, von mir im vorigen Beitrag nicht erwähnt, gleichwohl von erheblichem Gewicht. Es geht auf vorislamische Traditionen zurück und ist weder aus der arabischen Wahhabija noch aus der indischen Deobandi-Schule erklärbar.
(Es handelt sich um eine Übersetzung aus dem Italienischen. An einigen Stellen ist es hilfreich, ins Original zu schauen: https://it.insideover.com/politica/i-ta ... renze.html)
Wichtig ist dort besonders auch der Hinweis auf das Paschtunwali oder Afghanjat, von mir im vorigen Beitrag nicht erwähnt, gleichwohl von erheblichem Gewicht. Es geht auf vorislamische Traditionen zurück und ist weder aus der arabischen Wahhabija noch aus der indischen Deobandi-Schule erklärbar.
(Es handelt sich um eine Übersetzung aus dem Italienischen. An einigen Stellen ist es hilfreich, ins Original zu schauen: https://it.insideover.com/politica/i-ta ... renze.html)
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Re: Afghanistan
Es funktioniert mal wieder nicht mit der Kontrolle:
Abgeschobener Straftäter im Flughafenchaos in Evakuierungsflieger gelangt
Abgeschobener Straftäter im Flughafenchaos in Evakuierungsflieger gelangt
Wird etwa nicht kontrolliert, ob die Passagiere vorschriftsmäßig eine Maske aufhaben?Auf die Frage, ob vor dem Boarding von Personen, die nicht auf der Evakuierungsliste der Regierung stehen, kein Datenabgleich per Fingerabdruck durchgeführt werde, um gegebenenfalls einen Straftäter durch einen anderen Ausflugswilligen auszutauschen, antwortete das Bundesministerium der Verteidigung WELT AM SONNTAG: „Ein Abgleich mit internationalen Datenbanken sowie eine Abnahme und der Vergleich von Fingerabdrücken ist aufgrund der Situation vor Ort nicht möglich.“
Bei der Überprüfung der Auszufliegenden in Kabul würden aber Ausweise kontrolliert, gefährliche Gegenstände gesucht, sowie ein Abgleich mit der Berechtigungsliste des Auswärtigen Amtes durchgeführt.
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Re: Afghanistan
https://www.epochtimes.de/politik/ausla ... 84109.htmlNoch bevor die radikalislamischen Taliban Afghanistan nach dem Abzug der internationalen Streitkräfte vollständig eroberten, griffen sie in bereits eroberten Gebieten in das Impfgeschehen ein. Allerdings war es kein Impfzwang, den die „Suchenden“ (Taliban, paschtunisch) ausübten, sondern ein Impfverbot.
"Selig sind ... die durch die Tore eingehen in die Stadt. Draußen aber sind die Hunde und die "Pharmazeuten" und die Buhler und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut." Off 22,14+15
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Re: Afghanistan
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Re: Afghanistan
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Re: Afghanistan
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Re: Afghanistan
Meiner Meinung nach war der Afghanistankrieg einen gefährlichen Aktionismus geschuldet. Saudis und Emirate hätte man schlecht als Verbündete atten können und so musste Afghanistan diese Lücke füllen. Die USA mitsamt der Nato sind nicht die ersten die dort scheitern, selbstverständlich wird hier ein Gegner stark gemacht den wir bekämpft haben aber hat denn schon jemand gefragt, ob wir auch hier die westlichen Werte wollen : Gendern usw. ? In jedem Land hat es der Eroberer schwer, sei es in Germanien vor langer Zeit, Vietnam oder Afghanistan. Militärisch sind solche Konflikte nicht zu lösen, weil diese auch der Heimatfront nicht zu vermitteln sind.
Re: Afghanistan
Kaum Ortskräfte unter geretteten Afghanen
Wieso hat die Politik dann von 50.000+ Afghanen gesprochen, die man "retten" müsse?Demnach waren (Stand Donnerstag) von knapp 3600 Afghanen, die seit dem 17. August ausgeflogen wurden, nur rund 100 Ortskräfte, dazu ca. 370 Familienangehörige.
(...)
Nach BILD-Informationen erhielten insgesamt über 13 000 Ortskräfte und ihre Familienangehörige eine Aufnahmezusage. Nur ca. 3000 von ihnen konnten in den vergangenen Monaten sowie bei der Evakuierungsmission der Bundeswehr nach Deutschland gebracht werden.
Re: Afghanistan
Die Taliban an der Macht. Ab der 37. Minute etwas über die Bundesregierung.
https://www.youtube.com/watch?v=xqWveOoSLXM
https://www.youtube.com/watch?v=xqWveOoSLXM
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.
Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.
Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.
Re: Afghanistan
100 Ortskräfte haben ca. 370 Familienangehörige, als Faktor 370 / 100 = 3,7 Familienangehörige pro Ortskraft.
Demnach haben über 13.000 Ortskräfte bei gleichem Faktor über 13.000 * 3,7 = 48.100 Familienangehörige. Auch die Angehörigen haben eine Aufnahmezusage.
Die Gesamtzahl der zu rettenden Ortskräfte plus Familie beträgt also über 13.000 + 48.100 = 61.100.
Davon sind aber schon einige gerettet worden, es verbleiben über 61.100 - (100 + 370) = 60.630 noch zu retten.
Ein Politiker rundet bei Einwanderung gerne nach unten ab ... offenbar ganz stark nach ab. Und somit erhalten wir "50.000+".
- Robert Ketelhohn
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Re: Afghanistan
Wie nannte man noch mal seit 1945 die „Ortskräfte“ in Frankreich oder Rußland?
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Re: Afghanistan
Reichsfachschaft (RfD)? Graue Stufe?
https://www.ub.uni-mainz.de/de/magazin/ ... tuationen
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Re: Afghanistan
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Re: Afghanistan
Ich glaube, Robert dachte mehr an das Wort Kollaborateur für diejenigen, die im Kriege mit der Besatzungsmacht zusammengearbeitet hatten. Nach einem verlorenen Krieg ist die weitere Lebenserwartung von solchen Leuten meistens eher kurz, wenn sie der Justiz in die Hände fallen.Martina hat geschrieben: ↑Montag 6. September 2021, 10:37Reichsfachschaft (RfD)? Graue Stufe?
https://www.ub.uni-mainz.de/de/magazin/ ... tuationen
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009
Re: Afghanistan
Danke. Irgendwie hatte ich da wirklich ein Brett vorm Hirn. Ist ja ein ziemlich bekannter Begriff. Aber vielleicht hat mir mein anglizistisches Umfeld das deutsche Bedeutungsfeld dieses Begriffs zerstört.