lifestylekatholik hat geschrieben:Cartman hat geschrieben:Leider ist es so, dass viele Dinge nur deshalb gemacht werden, weil man Angst vor Bestrafung hat und nicht weil man einsieht, dass es besser so ist. Das Paradebeispiel dafür ist ja auch der liebe Gott, der den Menschen ganz profane Dinge verbietet. Bei Nichteinhalten droht Strafe. Genau das ist das Prinzip der Religionen.
Na ja, dass das das Prinzip der Religionen sei, sehe ich naturgemäß etwas anders.
Glaube ich dir, aber du kannst nicht leugnen, dass es zumindest einen Teil davon darstellt. Es gibt einen obersten Richter, der Vergehen bestraft, weswegen solche Vergehen vermieden werden. (Natürlich nicht bei allen, viele vermeiden solche "Vergehen", weil sie deren Unrechtmäßigkeit einsehen)
lifestylekatholik hat geschrieben:Cartman hat geschrieben:lifestylekatholik hat geschrieben:(Im Übrigen glaube ich, dass die meisten derer, die von sich meinen, sie seien Atheisten, eigentlich keine sind, aber egal.)
Egal ist das nicht. Könntest du mir erklären, wie du das meinst?
Man kann die Frage, was denn ein Gott sei, ganz verschieden beantworten. Muss es ein als Person gedachter Gott sein? Kann auch ein allwaltendes Prinzip ein Gott sein? Reicht schon die Annahme irgendeines Numinosen aus? Dementsprechend kommt man dann zu unterschiedlichen Einordnungen in die Kategorie »Atheist«.
Wie gesagt, ein Atheist negiert den Glauben an sämtliche übernatürliche Gottheiten. Wenn ein Mensch solch einem Gedanken etwas subjektiv Wahres abgewinnen kann, ist er/sie natürlich kein Atheist.
lifestylekatholik hat geschrieben:War Feuerbach Atheist? -- Stirner ruft mit Blick auf ihn aus: »Unsere Atheisten sind fromme Leute.« Mit so abstrusen Vorstellungen wie dem »Menschenrecht« vergotten sie den Menschen. »Gott war der Herr, jetzt ist der Mensch der Herr«.
Ich weiß nicht, ob Feuerbach Atheist war. Ich habe mich noch nie mit seinen Arbeiten oder Aussagen beschäftigt. Und Stirner sagt mir auf die Schnelle überhaupt nichts. Falls er aber wirklich "Menschenrecht" als "abstruse Vorstellung" bezeichnet, dann möchte ich mich nicht mit ihm beschäftigen. Es sei denn, dieses Zitat ist völlig aus dem Zusammenhang gerissen.
lifestylekatholik hat geschrieben:(Du musst dich mal entscheiden, ob du von Religion, von Christen oder von Katholiken redest. Du springst da etwas unvermittelt hin und her.)
Entschuldige bitte, aber ich lebe hier in Bayern und die bei uns dominierende Religionsgemeinschaft sind die Katholiken, welche sich auch selbst als Christen bezeichnen.
lifestylekatholik hat geschrieben:Was meinst du mit »wirklich rational denkend«? Und wie soll jemand, der nicht etwas außerhalb seiner selbst zu seinem Gott macht (= ein Atheist), überhaupt zu einer Ethik kommen?
Unter rational verstehe ich das vernunftbegabte Denken. Und eine der Vernunft innewohnende Eigenschaft ist das Vorhandensein einer menschlichen Ethik. Dafür bedarf es keines Gottes, sondern Handeln gemäß dem Leitspruch: Sapere aude!
Ich weiß, dass es für Menschen, bei denen Gott stets Teil des eigenen Lebens war und ist, schwierig ist, sich vorzustellen, wie Menschen ohne diesen Teil zurecht kommen und trotzdem "gute Menschen" sein können. Ich hoffe, nicht nur du, sondern alle anderen Mitleser und -diskutierer können es wenigstens ein klein wenig nachvollziehen, was ich sagen will. Es ist natürlich keine Missionierung, sondern der Versuch, negative Konnotationen des Begriffs "Atheismus" zu widerlegen.
Libenter homines id, quod volunt, credunt.