Konvertieren?

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TiLek
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Beitrag von TiLek »

Liebe Schwestern und Brüdern in Christo!

Hatte heute mein Gespräch mit dem Spiritual.
Es war ein offenes, von Konfessionsgeplänkel losgelöstes Gespräch. Er sparch mit mir über mein bisheriges religiöses, spirituelles Leben, meinen inneren Glauben und meine Ansichten über meinen lutherischen / Hochkirchlichen Glauben.
Ich habe ihm meine liturgische Präsenz im Anschluß bei einem Seitenaltar (Hlg. Johannes) bei der Salutatio Liturgica gezeigt.
Das ganze Gespräch war geprägt von einer offenen, basisorientierten Glaubensbasis.
Er riet mir, im momentanen Konsens, nicht zu Konvertieren. Er wird sich mit meinen Sup. (Superintendenten) in Verbindung setzen, sowie mit meinem Spiritual der Hochkirchlichen Vereinigung.
Ich sollte im Herzen katholisch bleiben, und zumindest die Ordiantion abwarten, dieses aber in Absprache mit der Ausbildungseinrichtung und dem Sup. .
Nicht, das er von einer sofortigen Konv. abrät, aber im Moment wird diese mehr Unannehmlichkeiten, als Vorteile bringen. Eine Erlaubnis zur Teilnahme an der Eucharistie wird aufgrund übereinstimmender Glaubenszeugnisse beantagt.
Ich werde meine Kraft nun auf die gerechte Verkündigung setzen, im Herzen bei Euch sein und immer dem rechten Glauben verkündigen und beahren. Nehmt es mir bitte nciht krum.

Euer Timm

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Athanasius2
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Beitrag von Athanasius2 »

TiLek hat geschrieben:Liebe Schwestern und Brüdern in Christo!

Hatte heute mein Gespräch mit dem Spiritual.
Es war ein offenes, von Konfessionsgeplänkel losgelöstes Gespräch. Er sparch mit mir über mein bisheriges religiöses, spirituelles Leben, meinen inneren Glauben und meine Ansichten über meinen lutherischen / Hochkirchlichen Glauben.
Ich habe ihm meine liturgische Präsenz im Anschluß bei einem Seitenaltar (Hlg. Johannes) bei der Salutatio Liturgica gezeigt.
Das ganze Gespräch war geprägt von einer offenen, basisorientierten Glaubensbasis.
Er riet mir, im momentanen Konsens, nicht zu Konvertieren. Er wird sich mit meinen Sup. (Superintendenten) in Verbindung setzen, sowie mit meinem Spiritual der Hochkirchlichen Vereinigung.
Ich sollte im Herzen katholisch bleiben, und zumindest die Ordiantion abwarten, dieses aber in Absprache mit der Ausbildungseinrichtung und dem Sup. .
Nicht, das er von einer sofortigen Konv. abrät, aber im Moment wird diese mehr Unannehmlichkeiten, als Vorteile bringen. Eine Erlaubnis zur Teilnahme an der Eucharistie wird aufgrund übereinstimmender Glaubenszeugnisse beantagt.
Ich werde meine Kraft nun auf die gerechte Verkündigung setzen, im Herzen bei Euch sein und immer dem rechten Glauben verkündigen und beahren. Nehmt es mir bitte nciht krum.

Euer Timm
Tut mir Leid, aber Dein Spiritual ist zutiefst vom falschen Ökumenismus infiziert. Seine Empfehlungen gehen nicht auf. Eine Erlaubnis für Teilnahme an der hl. Eucharistie in der katholischen Kirche könnte man sogar für heterodox und verwirrend halten. Es geht aus von der falschen Meinung, dass alle "Kirchen" zusammen die Kirche Christi irgendwie bilden würden, und nicht nur die katholische Kirche - wie es Glaubenslehre für Katholiken ist.

Ich empfehle Dir einen anderen Spiritual zu finden. Einen traditionellen Priester, egal welcher Kongregation.

Natürlich geht eine Konversion über Dornen. Manch ein Adliger in England wurde dafür noch im 17. Jh. gehängt. Aber Opportunismus, unaufrechte Ordinationen in nichtapostolischen Kirchen, und "ein Herzkatholizismus" mit Lutherischen Taten, dás ist geistige Schizophrenie.

Die Empfehlung ist wertlos. Natürlich solltest Du nicht mit Katastrophen, Streit und Gewalt aus der Evangelisch-Lutherischen Hochschule Abschied nehmen. Das kann warten. Aber eine Konversion wohl kaum.

Es ist wirklich unglaublich wie mancher "katholischer" Priester geistig protestantisch geworden ist, nicht nur im Eucharistieverständnis... Es ist völlig modernistisch zu glauben, jede Konfession sei auch gut. Aber der INdifferentismus hat diesen katholischen Spiritual offensichtlich gefangen genommen.

Wenn Du überzeugt bist von der Katholischen Kirche - von ihren Lehren nicht von ihrer heutigen sogenannten Hierarchie - dann solltest Du eine Konversion selber beantragen. Du bist erwachsen und alt genug das alles selber weiter heranzubringen.

Ich finde es Schade, dass ein unverantwortlicher "katholischer" Spiritual Dir vom Wege abbringt. Es ist Zwang in die falsche Richtung. Es geht um Deine Seele, nicht um seine falsche kompromittierte Kirchenpolitik und Abreden mit dem lutherischen Superintendenten usw!

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Nehmt es mir bitte nicht krumm.
Natürlich nicht! :ikb_no2:


Der Mann hat übrigens sicher gut gerechnet. Die
Frage wäre, ob du einen Rechner brauchtest.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Leguan
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Re: Ich brauche mal Eure Hilfe, will konvertieren

Beitrag von Leguan »

Der Spiritual scheint das zweite Vaticanum nicht anzuerkennen, oder aber leichtfertig dein Seelenheil aufs Spiel zu setzen.
TiLek hat geschrieben:Allerdings, bin ich, aufgrund meiner Studien mehr und mehr zu der Überzeugung gelangt, dass die wahre und einzige Kirche Jesu Christi in der römisch-katholischen Kirche zu finden ist.
Lumen Gentium hat geschrieben:Darum könnten jene Menschen nicht gerettet werden, die um die katholische Kirche und ihre von Gott durch Christus gestiftete Heilsnotwendigkeit wissen, in sie aber nicht eintreten oder in ihr nicht ausharren wollten.

Natbar
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Beitrag von Natbar »

Also ich habe das so verstanden:

das der Spiritual sich schon kümmern wird, und sich auch in Verbindung mit den Betreffenden Stellen setzen wird - und natürlich kann man sagen: ich will konventieren und natürlich nicht über die Folgen nachdenken - und natürlich ist konventieren immer mit einem Weg über Dornen verbunden - es ist halt immer die Frage, wenn jemand konventiert (hat er es auch schon schwer) wenn es ein "normaler
Status" ist, aber in so einem Status finde ich es auch besser wohl erst einmal das Gespräch zu suchen.

Hhmm was macht jetzt eigentlich ein evangelischer Priester der konventieren will und einen Arbeitsvertrag hat - ist er an den noch gebunden oder schmeisst er alles hin und lebt dann von Alg 2 wegen dem Glauben?

Oder wäre es besser fristgerecht zu kündigen, sich um eine Anstellung schon im Vorfeld zu bemühen irgendwo?

Bitte versteht mich nicht falsch, natürlich bin auch ich für das konventieren (oder zurück in die Kirche zu gehen) ich habe da auch so meine Erfahrungen - und auch ich habe mich mit Gott durchsetzen müssen - allerdings eines hat es mich gelehrt: Wir können oft nicht warten, Gottes Pläne sind halt oft nicht die unserigen, und es hätte sich auch nicht gelohnt sich jetzt mit jedem zu überwerfen, nur damit ich mein Wille durchsetze - ein Gebet bleibt immer noch die stärkste Waffe, wenn es tatsächlich Gottes Willen ist.

In diesem Sinne schauen wir mal was dabei raus kommt, die Sache ist doch noch gar nicht abgeschlossen, wenn das Gespräch gesucht wird.

Schönes gesegnetes WE
Natbar
Fallen ist menschlich, liegen bleiben teuflisch, aufstehen göttlich.

Gottheit tief verborgen, betend nach ich Dir, weil unter diesem Zeichen bist Du wahrhaft hier.....

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

TiLek hat geschrieben: Er riet mir, im momentanen Konsens, nicht zu Konvertieren. Er wird sich mit meinen Sup. (Superintendenten) in Verbindung setzen, sowie mit meinem Spiritual der Hochkirchlichen Vereinigung.
Ich sollte im Herzen katholisch bleiben, und zumindest die Ordiantion abwarten, dieses aber in Absprache mit der Ausbildungseinrichtung und dem Sup. .
Was soll das bitte? *Unterkiefer klapp runter*

*Verstehe grade "die Welt" nicht mehr*

Glaubst du im Ernst, dass du ordiniert wirst als evangelischer Pfarrer - aber IN ABSPRACHE mit deinen evangelischen Obrigkeiten "im Herzen katholisch" sein kannst und die heilige Kommunion empfangen? DAS wäre Heuchelei! Bei allem Respekt, aber das wäre es. Wie kommt das auch bei deiner aktuellen Kirche an? Nach dem Motto: "Leute, schön dass ihr mir die Kosten für die Ausbildung zahlt bis zum Ende, aber danach wandere ich ab" oder "OK, ich soll halt eigentlich das Evangelische lehren und predigen während der Ausbildung, das mache ich schon, aber ich denke doch anders!"

Also, wenn ich Sup. wäre, dann würde ich dich nicht ordinieren, wenn du nicht von dem wirklich überzeugt bist, was du tun sollst, wenn du dich ordinieren lässt. Weil du nicht hinter dem stehst, auf was du dann ordiniert wirst.
TiLek hat geschrieben:Nicht, das er von einer sofortigen Konv. abrät, aber im Moment wird diese mehr Unannehmlichkeiten, als Vorteile bringen. Eine Erlaubnis zur Teilnahme an der Eucharistie wird aufgrund übereinstimmender Glaubenszeugnisse beantagt.
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Dein Glaube an die Eucharistie und dein Eucharistieverständnis in allen Ehren. Aber ich stelle es mir unmöglich vor für einen angehenden evangelischen Pfarrer, regelmäßig an der Eucharistie teilzunehmen. Was für einen Eindruck gibt das den Leuten? Die dich als evangelischen Prediger kennen?

*total verständnislos schau*

:/ :nein:
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

TiLek hat geschrieben:Liebe Schwestern und Brüdern in Christo!

Hatte heute mein Gespräch mit dem Spiritual.
Es war ein offenes, von Konfessionsgeplänkel losgelöstes Gespräch. Er sparch mit mir über mein bisheriges religiöses, spirituelles Leben, meinen inneren Glauben und meine Ansichten über meinen lutherischen / Hochkirchlichen Glauben.
Ich habe ihm meine liturgische Präsenz im Anschluß bei einem Seitenaltar (Hlg. Johannes) bei der Salutatio Liturgica gezeigt.
Das ganze Gespräch war geprägt von einer offenen, basisorientierten Glaubensbasis.
Er riet mir, im momentanen Konsens, nicht zu Konvertieren. Er wird sich mit meinen Sup. (Superintendenten) in Verbindung setzen, sowie mit meinem Spiritual der Hochkirchlichen Vereinigung.
Ich sollte im Herzen katholisch bleiben, und zumindest die Ordiantion abwarten, dieses aber in Absprache mit der Ausbildungseinrichtung und dem Sup. .
Nicht, das er von einer sofortigen Konv. abrät, aber im Moment wird diese mehr Unannehmlichkeiten, als Vorteile bringen. Eine Erlaubnis zur Teilnahme an der Eucharistie wird aufgrund übereinstimmender Glaubenszeugnisse beantagt.
Ich werde meine Kraft nun auf die gerechte Verkündigung setzen, im Herzen bei Euch sein und immer dem rechten Glauben verkündigen und beahren. Nehmt es mir bitte nciht krum.

Euer Timm
Hallo Timm,

ich habe diesen Strang erst jetzt entdeckt, weil ich einige Tage verreist war.

Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zu Deinem Entschluß, katholisch zu werden. Ich denke, daß Du auf dem Weg in Deine richtige geistliche Heimat bist und begleite dies mit meinen besten Wünschen und Gebeten. Wie die Dinge liegen, wirft dieser innere Entschluß ja im Augenblick eine Menge Probleme auf, und dafür wirst Du Kraft und Geduld brauchen. Beides wünsche ich Dir!

Das Ergebnis des Gesprächs beim Spiritual hat mich allerdings doch etwas überrascht, um es vorsichtig auszudrücken.

In aller Vorsicht gesagt, halte ich es für problematisch, den Weg zur Ordination in der luth. Kirche weiter zu gehen. Wie kannst Du Dich guten Gewissens dort ordinieren lassen, wenn Du im Herzen davon überzeugt bist, daß dies nicht Deine Heimat ist? Geschieht die Ordination auf die lutherischen Bekenntnisse? Kannst Du dazu noch stehen? Ich denke selbst bei der großen Offenheit, die Du gegenüber Deinen Begleitern und den Verantwortlichen zeigst (und davor ziehe ich meinen Hut!!), wird dieser Weg für Dich sicher zu inneren Spannungen führen. Ob Du dies tragen kannst, wirst Du aber sicher am besten selbst entscheiden können.

Auch wenn es jetzt schwer erscheint, bin ich sicher, daß es einen Weg geben wird. Wenn Gott Dich ruft, wird er auch den Weg frei machen, daß Du diesem Ruf folgen kannst. Die RKK kennt die Berufung von verheirateten Männern ins Priesteramt, häufig wenn diese zuvor evangelische Pastoren waren.

Eine Anmerkung noch: Du schreibst, daß Du der Meinung bist, die römisch-katholische Kirche sei die richtige Kirche. Vielleicht schließt das alle anderen Optionen aus. Vielleicht hast Du aber auch die alt-katholische Gemeinde einmal kennen gelernt? Bei den Altkatholiken könntest Du in aller Ruhe den Weg weitergehen und Deine Berufung prüfen, weil dort auch problemlos die Priesterweihe für verheiratete Männer möglich ist. Dies würde Dich zeitlich nicht unter Druck setzen. Eine altkatholische Priesterweihe wird auch von der römisch-katholischen Kirche anerkannt. User John Grantham hier ist aus Hannover und gehört dort zur alt-katholischen Gemeinde. Vielleicht magst Du mit ihm Kontakt aufnehmen.

Mit bestem Gruß und Segenswünschen,
SD
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Linus
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Beitrag von Linus »

Lieber Timm

Mh. deine Situation ist mir zu verzwickt um dir Ratschläge zu erteilen. Werd heute eine Novene für dich beginnen um die Gabe der Erkenntnis und der Unterscheidung. Wenns sich wer anschließen mag, ich glaub das es hilft....

Linus
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Tetzel
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Beitrag von Tetzel »

Die gegenwärtige Situation der Verwirrung wundert nicht, bei Spiritualen und Bischöfen, die abraten, katholisch zu werden.
Jeder vernünftige Mensch wäre hoch erfreut, wenn jemand an seine Pforte klopft und bereit ist den Glauben anzunehmen.
Dannverwundert es nicht, wie in Skandinavien ein protestantischer Gebetsdiener zur Piusbruderschaft wechselt, weil er vom katholischen Bischof vor den Kopf gestoßen wurde.
War vor einigen Jahren nicht mal im Gespräch, das Ulmer münster der Kirche zurückzugeben. Doch diese hat im Hinblick auf die Ökumene abgelehnt!?

Es geht nicht um irgendeien Vorliebe, wo ich mir im Supermarkt aussuchen kann, was mir am besten schmeckt.

Es geht um das Heil der unsterblichen Seele.

Da sollte man keine Sekunde zögern, den richtigen Schritt zu tun und in die Einheit mit Christus einzugehen!

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Maria Magdalena
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Beitrag von Maria Magdalena »

Lieber Timm,

weshalb sollte Dir es jemand krum nehmen? Denn im Grunde bist Du keinen Schritt weiter gekommen auf Deinen Weg oder bist gar einer Lösung Deines Zwiespaltes in Dir.
Gut, ich war "nur" Küsterin in der ev.-luth. Kirche, aber letztendlich kann ich nur aus meiner Sicht sagen, wenn man im Herzen katholisch ist, bleibt kein anderer Weg als zu konvertieren. Denn, wenn man diesen Weg nicht geht( auch wenn er schwierig ist) belügt man nicht nur die Leute und sich selbst sondern auch Gott, der einen ja nicht ohne Grund die Sehnsucht nach der Mutter Kirche ins Herz gelegt hat.
Bitte nehme meine Worte jetzt nicht als indirekten Vorwurf auf. Denn dies steht mir bei weiten nicht zu! Nur liegt die Möglichkeit nahe, daß Du Dir vielleicht selbst eines Tages Vorwürfe machst, weil Du denkst" Du hast zu lange gezögert" und dies würde ich sehr schade finden.
So werde ich Dich mit in meine Gebete nehmen.
LG Maria Magdalena

TiLek
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Beitrag von TiLek »

Vielen lieben Dank für Eure offenen Worte.

Nach einer nicht sehr schlafreichen Nacht, habe ich heute einen sehr gut befreundeten rk Priester aufgesucht um nochmal in Ruhe das zu Reflektieren was nun gestern bei dem Gespräch geschehen ist.
Für Sonntag habe ich nochmal ein Gespräch mit mit dem Präses (keine Ahnung das die richtige Amtsbezeichnung ist) des Priesterseminars. Diesen habe ich bei einer Fachtagung des Diakonischen Werks im Michaeliskloster in Hildesheim (dem Gottesdienstinstitut der ev.-luth. LK Hannovers) kennen und schätzen gelernt.
Er hatte ein sehr offenes Ohr für meine "Lage" und meinte, das Gespräch mit dem Spiritual sollte ich jetzt mal ausklammern, er möchte sich unbedingt mit mir treffen.
Voller Vorfreude... und mit den besten Wünschen für ein tolles Wochenende Euer Timm

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

TiLek hat geschrieben:mit dem Präses (keine Ahnung das die richtige Amtsbezeichnung ist) des Priesterseminars.
Regens? ;)
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

TiLek hat geschrieben: Er hatte ein sehr offenes Ohr für meine "Lage" und meinte, das Gespräch mit dem Spiritual sollte ich jetzt mal ausklammern, er möchte sich unbedingt mit mir treffen.
Voller Vorfreude... und mit den besten Wünschen für ein tolles Wochenende Euer Timm
Na, dann werde ich dich stark ins Gebet nehmen, dass das alles so läuft, wie Gott es möchte...

Von Herzen alles Gute,
Ecce
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Walter
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Re: Ich brauche mal Eure Hilfe, will konvertieren

Beitrag von Walter »

Leguan hat geschrieben:Der Spiritual scheint das zweite Vaticanum nicht anzuerkennen, oder aber leichtfertig dein Seelenheil aufs Spiel zu setzen.
TiLek hat geschrieben:Allerdings, bin ich, aufgrund meiner Studien mehr und mehr zu der Überzeugung gelangt, dass die wahre und einzige Kirche Jesu Christi in der römisch-katholischen Kirche zu finden ist.
Lumen Gentium hat geschrieben:Darum könnten jene Menschen nicht gerettet werden, die um die katholische Kirche und ihre von Gott durch Christus gestiftete Heilsnotwendigkeit wissen, in sie aber nicht eintreten oder in ihr nicht ausharren wollten.
Ist hier mit "die katholische Kirche" die eine von Christus gegründete Kirche gemeint? Wenn nun die katholische Kirche die protestantische Taufe anerkannt, in welche andere Kirche sollten diese Getauften denn damit eintreten als in genau diese eine? So wird es zumindest seit dem zweiten Vaticanum gesehen. :roll:
γενηθήτω το θέλημά σου·

TiLek
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Beitrag von TiLek »

Einen gesgneten Sonntag Euch allen.

Komme gerade von einem längerem (5h) Gespräch mit dem Spiritual des Priesterseminars.
Ein wahrhaft toller und schöner und für mich erhellender Nachmittag. Ich habe selten einen so regen, wissenden Mann getroffen. Über ein allgemeines Gespräch über die Dinge der Welt, meiner Heimatkirche, meiner Gemeinde, meiner Tätigkeit als Lektor und Kirchenvorsteher, meines Hochkirchler seins, meines Studiums (Inhalte, Ausrichtung etc.) kamen wir dann schon sehr dezidiert zu meinem Wunsche des Konvertierens und der Hintergründe. Haarklein wurden Standpunkte und Positionen (mit Hilfe einer 1912er Lutherbibel, die der Spiritual mitbrachte) auseindergesetzt, erläutert und vertieft. Einige Punkte sprachen für eine sofortiges konvertieren, andere, für mich theologisch noch nicht vollständig refleketierte dagegen. In mir wurde ein, so denke ich, sinnvoller Reflektionsprozeß "in Gang gesetzt", welchen ich so noch nicht konsequent zu Ende gedacht habe.
Der Spiritual gab mir Hinweise und Tipps diverse Positionen genau anzuschauen und er riet mir, auch mein Bekenntnis (mein Lutherisches) nochmal mit meinen angeführten Positionen zu reflektieren. Er sagte, dass ein überstürztes, sofortiges Konvertieren mir kaum bringt. Wir haben uns für Di. wieder verabredet. Ich arbeite meine noch "strittigen" Positionen und theologischen Fragestellungen auf, und wir suchen eine Lösung. Der Lösungsprozeß ist noch offen, er kann für ein Konvertieren stehen, genau so gut, kann es sein, daß ich mich in bestimmten Positionen meines jetzigen Bekenntnisses bestärkt fühlen kann.
Auf alle Fälle ein hoch interessanten, tiefgehendes und zum Ende mit einem gemeinsamen Gebet endendes Gespräch. Jetzt gehe ich zur Vesper 8ev.-luth. /Hochkirchlich). Euch allen immer noch vielen herzlichen Dank und eine tolle, gesegnete Woche.

Euer Timm
"Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost was kommen mag. Gott ist bei uns am Abend und am Morgen und ganz gewiß an jedem neuen Tag."
Dietrich Bonhoeffer

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Hi Timm,

danke für das Update. Habe heute in der Messe besonders an Dich gedacht!

Dieser Bericht klingt deutlich besser und ermutigend. Es freut mich, daß Dein Gesprächspartner Dir offenbar wirklich dabei helfen will, herauszufinden, wo Du stehst. Bitte laß uns weiterhin wissen, wie es geht.

Auch Dir einen schönen Abend des Festes "Christ the King".

Gruß
SD
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Klingt echt nach einem recht vernünftigen ( :mrgreen: ;) ) Mann... ich habe auch an dich gedacht...

warten wir es ab - lass dir Zeit! Gott hat auch Zeit - und er wird schon zeigen, wohin es gehen wird--- 8)
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

TiLek
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Beitrag von TiLek »

Vielen Dank Euch allen, halte Euch auf dem Laufenden....

Muß jetzt erstmal an meiner Exegese für die nächste Predigt weiterarbeiten. Einen schönen Tag noch.

Euer Timm
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Dietrich Bonhoeffer

TiLek
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Beitrag von TiLek »

Hallo Ihr Lieben,

entschuldigt die Verspätung mit meinem Bericht, aber die Arbeit will mich auch nochmal sehen und die Dozenten beim Studium möchten auch noch ein bis zwei kleine Hausarbeiten haben.

Das Gespräch am Dienstag war wieder mal Klasse. Der Priester ist serh bewandert, auch in evag. Theologie und wir konnten gemeinsam doch diverses Herausarbeiten, evtl. bestehende Unstimmigkeiten glätten, über einiges möchte ich nochmal reden. Wir begaben uns dann auf mein Lieblingsfeld und Spezialfach: Liturgie.... Es war toll. Ich glaube ich komme weiter.
Der Priester sagte aber auch, dass ich mir ruhig Zeit lassen solle. Er war überrascht, dass ich meine Pastorin und den Superintendenten mit ins Boot geholt habe, fand es sehr gut. Er regte an, mir in meiner jetzigen Kirche auch einen ähnlichen Gesprächsprtner suchen solle wie ihn, um alles auch aus dem Lichte reflektieren zu können.

Muß jetzt ledier zum Spätdienst. Bis nachher
Gott befohlen

Euer Timm
"Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost was kommen mag. Gott ist bei uns am Abend und am Morgen und ganz gewiß an jedem neuen Tag."
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Krümel
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Konvertieren?

Beitrag von Krümel »

Hallo,

Ich bin 18 Jahre alt und seit meiner Kindheit evangelisch, ich wurde auch konfimiert. In den letzten Jahren fühle ich mich in meiner Gemeinde und allgemein im protestantischen Glauben nicht mehr aufgehoben. Dies ging so weit, dass ich begonnen habe, mich komplett von der Religion abzuwenden. Dabei habe ich aber gemerkt, dass ich kein Leben ohne Religion führen kann (ich habe oft angefangen, trotzdem zu beten und konnte mich auch nicht dazu durchringen, das Kreuz über meiner Tür abzuhängen). Schließlich habe ich mich entschieden, dass es total dämlich ist, Atheismus erzwingen zu wollen, wenn ich doch eigentlich Christ bin und mit einem Glauben, der auch zu mir passt, viel glücklicher wäre.

Seit ich den katholischen Pfadfindern beigetreten bin, habe ich einiges vom katholischen Glauben mitbekommen und ich habe den Eindruck, dass ich mich dort wohl fühle. Mir gefällt die Gemeinschaft und das viel stärkere Füreinanderdasein, aber auch der (meinem Gefühl nach) deutlich direktere Kontakt zu Gott. Deshalb überlege ich mir, zur katholischen Kirche zu konvertieren.

In anderen Threats habe ich mich schon etwas in das Thema eingelesen, weiß also jetzt grob Bescheid, an welche Stellen ich mich dafür wenden müsste. Allerdings will ich sicher sein, dass die katholische Kirche auch wirklich das Richtige für mich ist.

Einige Fragen (besonders zum alltäglichen, katholischen Leben - die allgemeine christliche Religion kenne ich ja schon und glaube auch daran) sind für mich noch offen, ich hoffe, dass ihr mir helfen könnt, sie zu beantworten.

- Sind katholische Kirchen wirklich immer geöffnet? (Das wäre toll, ist bei den Evangelischen ja leider nicht der Fall...)

- Muss man als Katholik jeden Sonntag in die Kirche? (Nicht, dass ich keine Lust dazu hätte, aber ich bin oft an den Wochenenden weg... Reicht es, wenn man in so einem Fall für sich alleine betet, oder muss man wirklich extra irgendwo eine Kirche suchen?)

- Wie läuft das mit der Beichte ab? Wie oft muss/sollte man beichten und was (bzw. wie detailliert?) Gerade bei der ersten Beichte könnte sich das Ganze ja eine Weile hinziehen... In 18 Jahren fällt dann doch so einiges an...

- Wie verhält man sich als "Neuling" in einem katholischen Gottesdienst? Ich werde natürlich einige besuchen, bevor ich mich zum Konvertieren entscheidet, aber ich kenne weder die Gebete, noch die Rituale... Dass ich am Abendmahl nicht teilnehmen darf, weiß ich, aber gibt es sonst noch irgendwas Wichtiges zu beachten? Nicht, dass ich gleich beim ersten Kirchenbesuch in irgendein Fettnäpfchen trete... :)

- Wird man beim Konvertieren so richtig abgefragt, was man weiß, oder ist es mehr so eine Art persönliches Gespräch? Ich weiß irgendwie nicht so genau, wie ich mir das vorzustellen habe...

- Was sind eurer Meinung nach die "Vorzüge" der katholischen Kirche im Gegensatz zur evangelischen?

Das wären so die drängensten Fragen... Dazu kommt noch eine persönlich Sache. Eine Freundin von mir hat katholische Bekannte. Als ich mal zu Besuch war, waren diese auch da und wir haben uns etwas unterhalten. Dabei hat mich eine Sache aber etwas schockiert - viele von ihnen schienen sehr stark abhängig von Gott zu sein. Damit meine ich jetzt nicht, dass sie religiös sind und nicht ohne Gott leben wollen, diese Erfahrung habe ich auch selbst schon gemacht. Sie waren aber so auffällig unselbständig. Ich finde es wichtig, an Gott zu glauben, aber man ist doch trotzdem für sein eigenes Leben verantwortlich. Beispiel: Eine Frau hat erzählt, ihr Sohn werde in der Schule ausgegrenzt. Sie hat gesagt, dass sie dafür betet, dass das aufhört. So weit ist das ja auch nachvollziehbar. Aber als ich sie gefragt habe, was sie sonst noch dafür tut, meinte sie, dass mit der Bitte an Gott doch schon alles getan sei. Sich so extrem abhängig zu machen und NUR auf Gott zu vertrauen halte ich für falsch. Ist das jetzt nur die Eigenheit einer Einzelnen oder kommt so ein Verhalten in der katholischen Kirche häufiger vor? Das würde mich nämlich wirklich stören...

Ich hoffe, ich habe nicht so viel geschrieben, dass ihr genervt seid... Falls doch, einfach ignorieren :)

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cantus planus
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Re: Konvertieren?

Beitrag von cantus planus »

Hallo und herzlich willkommen, Krümel! :huhu:

Zunächst wünsche ich dir Gottes Segen auf deinem Weg in die katholische Kirche. Lass es mit Ruhe und Zuversicht auf dich zukommen, und mach dir zunächst nicht zu viele Gedanken, ob du die "Pflichten" alle erfüllst. Es ist erlaubt, nach und nach tiefer einzusteigen. ;D Das machen die meisten "geborenen" Katholiken ja auch so.

Zu deinen Fragen:
1.) Im Regelfall sind katholische Kirchen immer offen. In Großstädten trifft das leider aufgrund von Vandalismus nicht mehr immer und überall zu. Aber die Regel ist so, ja.
2.) Ein Katholik "muss" nicht jeden Sonntag in die Kirche. Aber wenn er sich ernsthaft um den Glauben bemüht, wird er automatisch ein immer größeres Verlangen nach der Eucharistie zeigen und gerne sonntags zum Gottesdienst gehen. Wann immer es dir möglich ist, solltest du die Messe am Sonntag besuchen. Wenn du an einem Ort bist, an dem keine Kirche (oder keine Messe) ist, wenn du richtig krank bist etc. brauchst du natürlich nicht zu gehen. Aber es ist m. E. nicht zuviel verlangt, Gott am Sonntag eine Stunde zu widmen. Er hat für uns ja viel mehr getan und tut es immer noch. Man sollte niemals leichtfertig auf den Gottesdienst verzichten!
3.) Setz dich als Neuling irgendwo in den mittleren bis hinteren Teil der Kirche. So, dass du den Altar noch sehen kannst und zugleich genug Leute im Blick hast. Mach einfach nach, was die anderen machen. Wenn du "Fehler" machst, ist das nicht schlimm. Du kannst ja noch nicht alles wissen, und Gott sieht deinen guten Willen! Nimm dir Zeit, alles zu beobachten und den Sinn einzelner Handlungen zu begreifen. Das kommt alles nicht von heute auf morgen, und das erwartet auch niemand von dir.
4.) Zum Konvertieren wendest du dich an den Ortspfarrer. Dieser wird mit dir ein persönliches Gespräch führen und dich dann Schritt für Schritt in den Glauben einführen. Du musst also keine Angst haben, ausgefragt zu werden oder gar eine Art "Test" absolvieren zu müssen. Das Verfahren für die Aufnahme wird dann irgendwann auch mit der Beichte und auch Erstkommunion und Firmung enden. Dein Pfarrer wird dir erklären, warum, wie und wie oft die Beichte sinnvoll ist und was man dort bekennen sollte. Du kannst auch hier die Forensuche bemühen: es gibt einen Beichtthread, der dir vielleicht weiterhilft.
5.) Was der Vorzug der katholischen Kirche ist? Nun, sie wurde von Christus gegründet, trägt den Glauben seit apostolischer Zeit unverändert weiter und in den Sakramenten können wir unmittelbar die Gnade Christi empfangen. Darauf wollte ich niemals verzichten!

Nochmals alles Gute, und stell ruhig weitere Fragen. Dafür ist das Forum ja da!
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

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Protasius
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Re: Konvertieren?

Beitrag von Protasius »

cantus planus hat geschrieben: 2.) Ein Katholik "muss" nicht jeden Sonntag in die Kirche. Aber wenn er sich ernsthaft um den Glauben bemüht, wird er automatisch ein immer größeres Verlangen nach der Eucharistie zeigen und gerne sonntags zum Gottesdienst gehen. Wann immer es dir möglich ist, solltest du die Messe am Sonntag besuchen. Wenn du an einem Ort bist, an dem keine Kirche (oder keine Messe) ist, wenn du richtig krank bist etc. brauchst du natürlich nicht zu gehen. Aber es ist m. E. nicht zuviel verlangt, Gott am Sonntag eine Stunde zu widmen. Er hat für uns ja viel mehr getan und tut es immer noch. Man sollte niemals leichtfertig auf den Gottesdienst verzichten!
Das kann ich so nicht ganz stehen lassen: Wenn es möglich ist, ist man gemäß den Kirchengeboten verpflichtet, an Sonntagen und gebotenen Feiertagen an der Messe teilzunehmen. Wenn keine Messe in zumutbarer Entfernung vorhanden ist, man richtig krank ist, Gefahr für die Zerrüttung der Ehe besteht(in deinem Alter wohl eher nicht) o. ä., muß man nicht zur Messe gehen; es ist in solchen Fällen aber immer vorteilhaft, so etwas mit dem Beichtvater und/oder Pfarrer zu besprechen.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Marcus
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Re: Konvertieren?

Beitrag von Marcus »

Hallo Krümel,

auch ich möchte Dich bei uns im Kreuzgangster-Forum herzlich willkommen heißen. :huhu:

Für spezielle Fragen zur Katholischen Kirche, ihren Lehren und Bräuchen findest Du hier sicherlich geeignete Gesprächspartner. Zu einer Frage möchte ich Dir aber auch eine kurze, persönliche Antwort geben. Du hast geschrieben:
Krümel hat geschrieben: Eine Freundin von mir hat katholische Bekannte. Als ich mal zu Besuch war, waren diese auch da und wir haben uns etwas unterhalten. Dabei hat mich eine Sache aber etwas schockiert - viele von ihnen schienen sehr stark abhängig von Gott zu sein. Damit meine ich jetzt nicht, dass sie religiös sind und nicht ohne Gott leben wollen, diese Erfahrung habe ich auch selbst schon gemacht. Sie waren aber so auffällig unselbständig. Ich finde es wichtig, an Gott zu glauben, aber man ist doch trotzdem für sein eigenes Leben verantwortlich. Beispiel: Eine Frau hat erzählt, ihr Sohn werde in der Schule ausgegrenzt. Sie hat gesagt, dass sie dafür betet, dass das aufhört. So weit ist das ja auch nachvollziehbar. Aber als ich sie gefragt habe, was sie sonst noch dafür tut, meinte sie, dass mit der Bitte an Gott doch schon alles getan sei. Sich so extrem abhängig zu machen und NUR auf Gott zu vertrauen halte ich für falsch. Ist das jetzt nur die Eigenheit einer Einzelnen oder kommt so ein Verhalten in der katholischen Kirche häufiger vor? Das würde mich nämlich wirklich stören...
Jeder ernsthafte Christ würde vor allem auf Gott vertrauen und sich immer an ihm mit seinen Nöten, Sorgen und Ängsten wenden. Das ist bei konservativen Protestanten und Evangelikalen auch nicht anders als bei Katholiken. Allerdings sollte das Fürbittengebet nicht falsch verstanden werden. Eine Mutter darf und hat auch für das Wohl ihrer Kinder zu beten. Das entbindet sie aber nicht von der elterlichen Verantwortung, auch selbst (mit Gottes Hilfe) für ihr Kind tätig zu werden.

LG Marcus
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)

iustus
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Re: Konvertieren?

Beitrag von iustus »

Marcus hat geschrieben: Jeder ernsthafte Christ würde vor allem auf Gott vertrauen und sich immer an ihm mit seinen Nöten, Sorgen und Ängsten wenden. Das ist bei konservativen Protestanten und Evangelikalen auch nicht anders als bei Katholiken. Allerdings sollte das Fürbittengebet nicht falsch verstanden werden. Eine Mutter darf und hat auch für das Wohl ihrer Kinder zu beten. Das entbindet sie aber nicht von der elterlichen Verantwortung, auch selbst (mit Gottes Hilfe) für ihr Kind tätig zu werden.
Das sehe ich (Katholik) ganz genauso.

Herzlich willkommen im Forum, Krümel! :huhu:
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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lifestylekatholik
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Re: Konvertieren?

Beitrag von lifestylekatholik »

Krümel hat geschrieben:- Muss man als Katholik jeden Sonntag in die Kirche?
Ja, wenn man die Möglichkeit dazu hat.
Krümel hat geschrieben:- Wie läuft das mit der Beichte ab? Wie oft muss/sollte man beichten und was (bzw. wie detailliert?) Gerade bei der ersten Beichte könnte sich das Ganze ja eine Weile hinziehen... In 18 Jahren fällt dann doch so einiges an...
Du gehst in den Beichtstuhl, kniest dich hin, schlägst das Kreuzzeichen und erzählst dem Priester, dass du evangelisch bist, dass das deine erste Beichte ist und dass er dir gefälligst helfen soll.
Krümel hat geschrieben:- Wie verhält man sich als "Neuling" in einem katholischen Gottesdienst?
In die letzte Reihe setzen und zukucken. Wenn geschellt wird (bei der Wandlung), hinknieen. Nicht nach vorn gehen, aber das weißt du ja.
Krümel hat geschrieben:- Wird man beim Konvertieren so richtig abgefragt, was man weiß, oder ist es mehr so eine Art persönliches Gespräch? Ich weiß irgendwie nicht so genau, wie ich mir das vorzustellen habe...
Zuvor bekommst du Unterricht. Wenn der Priester meint, du bist so weit, wirst du feierlich wieder in die Kirche aufgenommen, in die du durch die Taufe bereits eingegliedert wurdest, aus der du dich aber durch unglückliche Umstände (protestantische Eltern) gleich wieder verabschiedet hast.
Krümel hat geschrieben:- Was sind eurer Meinung nach die "Vorzüge" der katholischen Kirche im Gegensatz zur evangelischen?
Wer den katholischen Glauben nicht bewahrt, kann nicht gerettet werden und kommt in die Hölle. Dort ist es auf Dauer ein wenig unangenehm.
Krümel hat geschrieben:Ist das jetzt nur die Eigenheit einer Einzelnen oder kommt so ein Verhalten in der katholischen Kirche häufiger vor? Das würde mich nämlich wirklich stören...
Das kommt häufiger vor.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Krümel
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Re: Konvertieren?

Beitrag von Krümel »

Danke schonmal für eure Antworten. Ihr seid echt schnell, das muss man euch lassen :)

Noch eine praktische Zusatzfrage, ich habe im Internet mal die Gottesdienstzeiten der Gemeinden in der Nähe nachgeschlagen und da stand jetzt nie
"Gottesdienst" sondern immer entweder "Eucharistie" oder "Vesper". Sind das jetzt besondere Sachen oder hat einfach jeder Gottesdienst eine Eucharistie?
(Also kann ich zu sowas einfach mal hingehen?)

iustus
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Re: Konvertieren?

Beitrag von iustus »

Krümel hat geschrieben: (Also kann ich zu sowas einfach mal hingehen?)
Ja, auf jeden Fall. Ist alles öffentlich. :)

"Eucharistiefeier" ist ein anderes Wort für "Heilige Messe". Wesentlich ist dabei die Wandlung von Brot und Wein in den Leib und das Blut Christi.

Letzteres unterbleibt bei der Vesper. Die Vesper ist das Abendgebet der Kirche.

"Gottesdienst" ist letztlich alles: Eucharistiefeier, hl. Messe, Abendgebet, Morgengebet, Andacht usw.
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Re: Konvertieren?

Beitrag von Mary »

lifestylekatholik hat geschrieben:In die letzte Reihe setzen und zukucken.
Echt jetzt??

Ist das Dein Ernst?
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Marcus
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Re: Konvertieren?

Beitrag von Marcus »

Wenn ich einen „fremden Gottesdienst“ besuche, setze ich mich zumeist auch in die hinteren Reihen. So muss ich mich als „Fremder“ nicht so von allen Seiten beobachtet fühlen und brauche auch weniger Gedanken darüber zu verlieren, mich eventuell „falsch“ verhalten zu können. Das kann dabei helfen, sich so besser auf den Gottesdienst konzentrieren und etwas mitnehmen zu können. Aber eigentlich sind diese „Ängste“ unbegründet. Ich habe es bislang jedenfalls noch nie erleben müssen, außerhalb der eigenen Pfarrgemeinde „dumm angeschaut“ oder wegen irgendwelcher Fehler zurechtgewiesen zu werden.
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Linus
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Re: Konvertieren?

Beitrag von Linus »

Mary hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:In die letzte Reihe setzen und zukucken.
Echt jetzt??

Ist das Dein Ernst?
mach ich bei den Serben auch so, wenn ich eine Vesper mitfeier, mit dem unterschied, daß ich dabei stehe..... ;)
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iustus
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Re: Konvertieren?

Beitrag von iustus »

Mary hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:In die letzte Reihe setzen und zukucken.
Echt jetzt??

Ist das Dein Ernst?
Ich persönlich würde es auch so machen, weil ich dann sicher sein kann, dass keiner meine Unsicherheit bemerkt.

Aber wenn es einer anders hält, ist es auch ok.
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Marcus
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Re: Konvertieren?

Beitrag von Marcus »

Linus hat geschrieben:
Mary hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:In die letzte Reihe setzen und zukucken.
Echt jetzt??

Ist das Dein Ernst?
mach ich bei den Serben auch so, wenn ich eine Vesper mitfeier, mit dem unterschied, daß ich dabei stehe..... ;)
Wenn ich nicht wüsste, dass es in orthodoxen Kirchen üblicherweise keine Kirchenbänke gibt, hätte ich doch glatt gedacht, Du hättest mal wieder etwas ausgefressen und müsstest dafür hinten anstehen… ;D
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