Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

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Niels
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von Niels »

Reinhard hat geschrieben:
Niels hat geschrieben:Hier sind nur sechs Gestalten: http://www.stbeat.ch/index.cfm?sID=32&sprache=1
Ich sehe da einen virtuellen Stuhlkreis im Vorgarten !

Illusion oder Programm ....? :narr:
Stimmt. Eine Mischung aus Stuhlkreis und Labyrinth.
:D
D.h. eine "gelungene" Verbindung von Dialog und Spiritualität Esoterik... :narr: :tuete: :roll:
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HeGe
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von HeGe »

civilisation hat geschrieben:Muss Priesterseminar des Bistums Basel schließen?
http://www.kath.net/detail.php?id=36531
daraus:
Als das Haus vor vierzig Jahren gebaut wurde, sei es „bis auf den letzten Raum“ mit Priesteranwärtern besetzt gewesen, wie Regens Thomas Ruckstuhl berichtet. Zudem stehe eine Sanierung in Millionenhöhe ins Haus. Um den Betrieb auch nach dem Sommer 213 zu sichern, „fahren wir mit breiter Schaufel und nehmen Ideen aus fast allen Ecken entgegen“, sagt Ruckstuhl.
:roll:

Na dann, nur zu, Herr Regens. - Aber Gedanken darüber machen, warum sich nur noch so wenige Männer für den Priesterberuf entscheiden... das ist offenbar nicht Ihr Ding. - Und Ihr Herr Bischof kümmert das ja offenbar auch sehr wenig (Stichworte Laienpredigt, Zölibat ... ... ...)
Vor "vierzig Jahren" war das Haus noch voll, jetzt nicht mehr? Merkwürdig. :hmm: Schade, dass es keine geistige Strömung in den letzten vierzig Jahren gibt, die man hier eindeutig als Schuldigen identifizieren könnte... :roll: Aber das darf man solchen Leuten ja leider nicht sagen, denn natürlich hat das Ganze mit den nachkonziliaren Verirrungen überhaupt nichts zu tun. :roll:

Mich erinnert das immer so ein wenig an die Szene aus dem Film "Erik, der Wikinger", wo Atlantis im Meer versinkt und alle singen "Wir sinken nicht!": http://www.youtube.com/watch?v=iZiO9bqzHzg
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Moser
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von Moser »

Moser hat geschrieben:Ich habe heute gelesen, dass in die katholische Pfarrei hier am Ort noch zwei zusätzliche indische Priester kommen.

Damit gibt es hier am Ort dann 9 Priester: Den Stadtpfarrer, 3 Pfarrvikare aus Indien und 5 Ruhestandspriester (darunter Lupus :huhu:). Die Seelsorgeeinheit umfaßt ca. 12.6 Katholiken.

Ich glaube das sind ja noch verhältnismäßig paradiesische Zustände... :-)
Die zwei indischen Priester, von denen ich geschrieben hatte, sind mittlerweile da.

Hier ein Zeitungsartikel darüber:
http://www.schwaebische.de/region/obers ... 2&et_lid=2

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Niels
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von Niels »

"In Skandinavien gibt es derzeit einen „dramatischen Anstieg“ an kirchlichen Berufungen": http://www.kath.net/detail.php?id=38275
Bei einer Gesamtzahl von nur 25. Katholiken im gesamten skandinavischen Raum bereiten sich nach Angaben der achtköpfigen skandinavischen Bischofskonferenz derzeit sechzig junge Männer auf das Priestertum vor.
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taddeo
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von taddeo »

Niels hat geschrieben:"In Skandinavien gibt es derzeit einen „dramatischen Anstieg“ an kirchlichen Berufungen": http://www.kath.net/detail.php?id=38275
Bei einer Gesamtzahl von nur 25. Katholiken im gesamten skandinavischen Raum bereiten sich nach Angaben der achtköpfigen skandinavischen Bischofskonferenz derzeit sechzig junge Männer auf das Priestertum vor.
Zum Vergleich: Bei so einer Quote müßte das Bistum Passau etwa 11 Priesteramtskandidaten haben, das Bistum Regensburg knapp 3. :panisch:

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Niels
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von Niels »

Das Bistum Essen ca. 230... :auweia:
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cantus planus
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von cantus planus »

Ich habe gute Kontakte in die skandinavische Diaspora und muss sagen: mich wundert das nicht. Die Katholiken da oben sind wenige, aber ungeheuer engagiert. Und: konservativ! Die kämen niemals auf die Idee, so einen albernen und unkirchlichen "Dialogprozess" wie jüngst in Hannover abzusitzen.
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overkott
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von overkott »

Gerade die Debatte um das Bundesverwaltungsgerichtsurteil in der vergangenen Woche zeigt, dass die Kirche hier zu konservativ! und zu wenig katholisch ist. Wo spürbar wird, dass Offenbarung und Tradition sich nicht in Äußerlichkeiten erschöpfen, sondern verstanden und gelebt werden, wachsen auch Berufungen.

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Protasius
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von Protasius »

overkott hat geschrieben:Gerade die Debatte um das Bundesverwaltungsgerichtsurteil in der vergangenen Woche zeigt, dass die Kirche hier zu konservativ! und zu wenig katholisch ist. Wo spürbar wird, dass Offenbarung und Tradition sich nicht in Äußerlichkeiten erschöpfen, sondern verstanden und gelebt werden, wachsen auch Berufungen.
Umgekehrt, die Kirche hierzulande ist zu wenig konservativ; dem zweiten Satz stimme ich bei, aber unter der umgekehrten Prämisse. Gerade konservative Gemeinschaften zeigen einen starken Zustrom an Bewerbern für das Priesteramt, vgl. beispielsweise Warum Pfarrer Blake seine Ministranten verliert.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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overkott
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von overkott »

Protasius hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Gerade die Debatte um das Bundesverwaltungsgerichtsurteil in der vergangenen Woche zeigt, dass die Kirche hier zu konservativ! und zu wenig katholisch ist. Wo spürbar wird, dass Offenbarung und Tradition sich nicht in Äußerlichkeiten erschöpfen, sondern verstanden und gelebt werden, wachsen auch Berufungen.
Umgekehrt, die Kirche hierzulande ist zu wenig konservativ; dem zweiten Satz stimme ich bei, aber unter der umgekehrten Prämisse. Gerade konservative Gemeinschaften zeigen einen starken Zustrom an Bewerbern für das Priesteramt, vgl. beispielsweise Warum Pfarrer Blake seine Ministranten verliert.
Absolut richtig: Die Kirche ist zu wenig katholisch. Das Gesetzesverständnis Jesus spielt in der Kirche eine untergeordnete Rolle. Der Herr ist für viele nicht mehr als ein Ehrenvorsitzender. Die Menschen spüren, welche Ideologie in der Kirche leitend ist und welche Rolle der Glaube spielt. Eine Kirche verliert aber in einer Gesellschaft an Boden, wenn sie nur mehr die Interessen einer schrumpfenden konservativen Minderheit vertritt, statt wie die ersten Franziskaner oder eine Volkspartei alle Schichten zu integrieren.

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taddeo
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von taddeo »

overkott hat geschrieben:Eine Kirche verliert aber in einer Gesellschaft an Boden, wenn sie nur mehr die Interessen einer schrumpfenden konservativen Minderheit vertritt, statt wie eine Volkspartei alle Schichten zu integrieren.
Ovi, ich weiß ja nicht, wo Du lebst und in die Kirche gehst: Aber überall dort, wo ich mich bisher in meinem Leben aufgehalten habe - mit Ausnahme der Stadt Rom -, war es gerade die "konservative Minderheit", deren Interessen der Kirche so scheißegal waren wie sonst gar nichts. Jeder Depp wird in der Kirche integriert, so abgedreht und pervers kann er gar nicht sein - aber die "konservative Minderheit", die hat nicht die geringste Lobby. Weder die "Neokons" noch die "Tradis".

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overkott
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von overkott »

Die Bischofskonferenz ist absolut zu konservativ! Ihr fehlt es an volkskirchlicher Breite und damit an Katholizität.

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taddeo
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von taddeo »

overkott hat geschrieben:Die Bischofskonferenz ist absolut zu konservativ! Ihr fehlt es an volkskirchlicher Breite und damit an Katholizität.
Ich weiß nicht, von welcher Bischofskonferenz Du da sprichst - aber die deutsche kann es ja wohl nicht sein. Noch breiter und volkskirchlicher geht es ja gar nimmer. :achselzuck:

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overkott
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von overkott »

taddeo hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Die Bischofskonferenz ist absolut zu konservativ! Ihr fehlt es an volkskirchlicher Breite und damit an Katholizität.
Ich weiß nicht, von welcher Bischofskonferenz Du da sprichst - aber die deutsche kann es ja wohl nicht sein. Noch breiter und volkskirchlicher geht es ja gar nimmer. :achselzuck:
Die deutsche, die europäische. Es reicht nicht, den Konservatismus für die Bankenkrise zu kritisieren, wenn man selbst im Glashaus sitzt. Die Bischöfe sollten sich an die Brust klopfen und mit der katholischen Soziallehre bei sich selbst anfangen.

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taddeo
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von taddeo »

overkott hat geschrieben:Die Bischöfe sollten sich an die Brust klopfen und mit der katholischen Soziallehre bei sich selbst anfangen.
Es wäre schon viel gewonnen, wenn sie mal mit der katholischen Glaubenslehre anfangen würden. Dann mit der Sittenlehre weitermachen, und irgendwann vielleicht dann die Soziallehre anhängen. Die ist das wenigste, was hierzulande im Argen liegt.

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overkott
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von overkott »

taddeo hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Die Bischöfe sollten sich an die Brust klopfen und mit der katholischen Soziallehre bei sich selbst anfangen.
Es wäre schon viel gewonnen, wenn sie mal mit der katholischen Glaubenslehre anfangen würden. Dann mit der Sittenlehre weitermachen, und irgendwann vielleicht dann die Soziallehre anhängen. Die ist das wenigste, was hierzulande im Argen liegt.
Den Bischöfen täte gut, das Evangelium für vernünftig zu halten, statt daraus eine politische Windmaschine zu basteln.

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Senensis
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von Senensis »

overkott hat geschrieben:Die Bischofskonferenz ist absolut zu konservativ!
:freude: Großartig, der Witz...
et nos credidimus caritati

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Gamaliel
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von Gamaliel »

BOTSCHAFT VON PAPST BENEDIKT XVI. ZUM 50. WELTGEBETSTAG UM GEISTLICHE BERUFUNGEN

Daraus:
Paul VI., Radiobotschaft, 11. April 1964 hat geschrieben:Das Problem der ausreichenden Zahl von Priestern ... [ist] der präzise und unerbittliche Indikator für die Vitalität des Glaubens und der Liebe der einzelnen Pfarrgemeinden und Diözesen sowie Zeugnis für die sittliche Gesundheit der christlichen Familien. Wo Priester- und Ordensberufungen in großer Zahl erblühen, dort lebt man großherzig nach dem Evangelium“.

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Niels
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von Niels »

Kard. Schönborn hat sich von der Zeitschrift "Miteinander" zum Thema "Jahr des Glaubens als Jahr geistlicher Berufungen" interviewen lassen: http://www.miteinander.at/media/mitarti ... 2-213.pdf
:nuckel:
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Linuxfreak
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von Linuxfreak »

Ich habe weitere Vermutung(en), warum es weniger Priesterberufene gibt.

1) Eine Menge "möglicher" Priesterkandidaten traut sich nicht, ihr "Karte" auf Jesus Christus zu setzen und ihm in Gehorsam, Ehelosigkeit, usw. nachzufolgen.

2) Das Priesteramt wird den jungen Leute zu wenig schmackhaft gemacht. Bei ihnen kommt die Botschaft Christi nicht an. (Komm, lass alles hinter dir und folge mir nach!)

3) Alles wird extremst kompliziert gemacht, anstatt es zu vereinfachen. Der Glaube wird lieber 100 hinterfragt und durchdacht, anstatt einfach Jesus nach zu folgen und seine Botschaft einfach mal wirken zu lassen.

4) Gewisse pseudokatholische Medien (kath.net, usw.) bringen den Menschen keine "frohe Botschaft", sondern eine Botschaft, wo kirchliche Hierachien und Gehorsam das Wichtigste ist und wo jeder, der den "Frömmlern" nicht in den Kram passt einfach an den Online-Pranger gestellt wird.
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taddeo
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von taddeo »

Linuxfreak hat geschrieben:1) Eine Menge "möglicher" Priesterkandidaten traut sich nicht, ihr "Karte" auf Jesus Christus zu setzen und ihm in Gehorsam, Ehelosigkeit, usw. nachzufolgen.
Das ist nix neues, das war immer schon so.
Linuxfreak hat geschrieben:2) Das Priesteramt wird den jungen Leute zu wenig schmackhaft gemacht. Bei ihnen kommt die Botschaft Christi nicht an. (Komm, lass alles hinter dir und folge mir nach!)
Da ist was dran. Da gibt es schlichtweg zuwenige echte Vorbilder (natürlich auch bedingt durch den schon existierenden Mangel an Priestern!), denn der wichtigste Grund für einen jungen Mann, sich der Priesterausbildung zuzuwenden, ist das überzeugende Vorbild anderer Priester. Ich weiß das aus eigener Erfahrung; ich kannte mehrere Priester, die in mir den Wunsch wachriefen "so wie die möchte ich auch mal werden": intelligente, dabei persönlich bescheidene, humorvolle, weltgewandte und doch tiefgeistliche, und auch ein bißchen knorrige Männer - und allesamt durch und durch katholisch und kirchentreu.
(Wieviel davon ich bin oder geworden wäre, steht auf einem anderen Blatt. :tuete: )
Linuxfreak hat geschrieben:3) Alles wird extremst kompliziert gemacht, anstatt es zu vereinfachen. Der Glaube wird lieber 100 hinterfragt und durchdacht, anstatt einfach Jesus nach zu folgen und seine Botschaft einfach mal wirken zu lassen.
Das ist halt heut das Leben, das kann man niemandem zum Vorwurf machen. Auch Priesterwerden und Priestersein ist heute zigmal komplizierter als früher. Heiraten und Verheiratetsein übrigens genauso. Man hat für beides nicht mehr den Rückhalt des gesellschaftlichen Erfahrungsschatzes wie früher und ist viel mehr auf sich selber angewiesen. Das macht es so anstrengend, und deshalb scheitern heute viele (Priester wie Eheleute), die früher von der Verankerung ihres Standes im allgemeinen Milieu mit durchgezogen wurden.
Linuxfreak hat geschrieben:4) Gewisse pseudokatholische Medien (kath.net, usw.) bringen den Menschen keine "frohe Botschaft", sondern eine Botschaft, wo kirchliche Hierachien und Gehorsam das Wichtigste ist und wo jeder, der den "Frömmlern" nicht in den Kram passt einfach an den Online-Pranger gestellt wird.
Im Gegenteil. Gehorsam gegenüber der Kirche und ihrer Lehre wäre heute wichtiger denn je, und das Vorbild der Hierarchie in diesem Gehorsam ganz besonders. Nichts ist weniger "frohe Botschaft" oder überzeugend, als ein Priester, der sich selber verkündet statt den Glauben der Kirche. Und jeder Priester, der meint, den Glauben der Kirche in Gegensatz zur "frohen Botschaft Jesu" stellen zu können, verkündet nicht mehr das Evangelium, sondern nur noch seine eigene Dummheit oder Arroganz. Ich will nicht wissen, was Pfarrer NN zu glauben glaubt, ich will das Original. Und das garantiert mir unverfälscht nur die Autorität der Kirche über die Jahrtausende.

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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von Linuxfreak »

taddeo hat geschrieben:
Linuxfreak hat geschrieben:4) Gewisse pseudokatholische Medien (kath.net, usw.) bringen den Menschen keine "frohe Botschaft", sondern eine Botschaft, wo kirchliche Hierachien und Gehorsam das Wichtigste ist und wo jeder, der den "Frömmlern" nicht in den Kram passt einfach an den Online-Pranger gestellt wird.
Im Gegenteil. Gehorsam gegenüber der Kirche und ihrer Lehre wäre heute wichtiger denn je, und das Vorbild der Hierarchie in diesem Gehorsam ganz besonders. Nichts ist weniger "frohe Botschaft" oder überzeugend, als ein Priester, der sich selber verkündet statt den Glauben der Kirche. Und jeder Priester, der meint, den Glauben der Kirche in Gegensatz zur "frohen Botschaft Jesu" stellen zu können, verkündet nicht mehr das Evangelium, sondern nur noch seine eigene Dummheit oder Arroganz. Ich will nicht wissen, was Pfarrer NN zu glauben glaubt, ich will das Original. Und das garantiert mir unverfälscht nur die Autorität der Kirche über die Jahrtausende.
Klar ist Gehorsam wichtig. Aber man sollte es mit der Gehorsam nicht übertreiben, so dass man zu einem einsamen Egoisten wird. Meiner Meinung nach gehen diese pseudokatholischen Medien kaum auf die Anliegen der Menschen ein, sondern iggnorieren sie und schaffen ihr eigenes, frommes Bild der kirchlichen Hierachie.

Da fällt mir ja glatt ein: Der Papst, die Bischöfe und die Priester sind dazu da, den Menschen zu dienen und nicht umgekehrt!
taddeo hat geschrieben:
Linuxfreak hat geschrieben:2) Das Priesteramt wird den jungen Leute zu wenig schmackhaft gemacht. Bei ihnen kommt die Botschaft Christi nicht an. (Komm, lass alles hinter dir und folge mir nach!)
Da ist was dran. Da gibt es schlichtweg zuwenige echte Vorbilder (natürlich auch bedingt durch den schon existierenden Mangel an Priestern!), denn der wichtigste Grund für einen jungen Mann, sich der Priesterausbildung zuzuwenden, ist das überzeugende Vorbild anderer Priester. Ich weiß das aus eigener Erfahrung; ich kannte mehrere Priester, die in mir den Wunsch wachriefen "so wie die möchte ich auch mal werden": intelligente, dabei persönlich bescheidene, humorvolle, weltgewandte und doch tiefgeistliche, und auch ein bißchen knorrige Männer - und allesamt durch und durch katholisch und kirchentreu.

(Wieviel davon ich bin oder geworden wäre, steht auf einem anderen Blatt. :tuete: )
Du kannst ja noch immer Priester werden. Melde dich einfach (falls du in Österreich lebst) beim Kardinal Schönborn oder beim Regens des Priesterseminars. Was würde dagegen sprechen?

Das Problem mit den Priester ist, dass viele einfach nur egoistisch sind und nicht die Anliegen der jungen, aber auch der alten Generation wahrnehmen. Außerdem haben viele Priester angst vor Veränderungen. Sie machen es sich oft zu einfach. Und dann geht man in gewissen Kreisen immer auf die Priester los, die sich noch am ehersten Bemühen die Menschen zu Jesus Christus zu führen.
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Florianklaus
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von Florianklaus »

Linuxfreak hat geschrieben: Meiner Meinung nach gehen diese pseudokatholischen Medien kaum auf die Anliegen der Menschen ein, sondern iggnorieren sie und schaffen ihr eigenes, frommes Bild der kirchlichen Hierachie.
Wieso ist kath.net denn pseudokatholisch? Kannst Du das an Beispielen belegen? Nach welchem Maßstab beurteilst Du denn, was katholisch ist uns was nicht? Welches sind denn die Anliegen der Menschen, auf die die pseudokatholischen Medien kaum eingehen?

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Protasius
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von Protasius »

Linuxfreak hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
Linuxfreak hat geschrieben:2) Das Priesteramt wird den jungen Leute zu wenig schmackhaft gemacht. Bei ihnen kommt die Botschaft Christi nicht an. (Komm, lass alles hinter dir und folge mir nach!)
Da ist was dran. Da gibt es schlichtweg zuwenige echte Vorbilder (natürlich auch bedingt durch den schon existierenden Mangel an Priestern!), denn der wichtigste Grund für einen jungen Mann, sich der Priesterausbildung zuzuwenden, ist das überzeugende Vorbild anderer Priester. Ich weiß das aus eigener Erfahrung; ich kannte mehrere Priester, die in mir den Wunsch wachriefen "so wie die möchte ich auch mal werden": intelligente, dabei persönlich bescheidene, humorvolle, weltgewandte und doch tiefgeistliche, und auch ein bißchen knorrige Männer - und allesamt durch und durch katholisch und kirchentreu.

(Wieviel davon ich bin oder geworden wäre, steht auf einem anderen Blatt. :tuete: )
Du kannst ja noch immer Priester werden. Melde dich einfach (falls du in Österreich lebst) beim Kardinal Schönborn oder beim Regens des Priesterseminars. Was würde dagegen sprechen?
Taddeo ist glücklich verheiratet und Vater einiger Kinder, wenn ich mich recht entsinne.
Zuletzt geändert von taddeo am Montag 14. Januar 2013, 14:08, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitatformatierung repariert.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von Linuxfreak »

Florianklaus hat geschrieben:
Linuxfreak hat geschrieben: Meiner Meinung nach gehen diese pseudokatholischen Medien kaum auf die Anliegen der Menschen ein, sondern iggnorieren sie und schaffen ihr eigenes, frommes Bild der kirchlichen Hierachie.
Wieso ist kath.net denn pseudokatholisch? Kannst Du das an Beispielen belegen? Nach welchem Maßstab beurteilst Du denn, was katholisch ist uns was nicht? Welches sind denn die Anliegen der Menschen, auf die die pseudokatholischen Medien kaum eingehen?
Diese pseudokatholischen Medien vertreten teilweise nicht die offizielle Meinung der Amtskirche, wobei meine Kritik nicht umbedingt auf kath.net bezogen ist. Es gibt da auch einige Printmedien, nicht nur Online-Medien.
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taddeo
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von taddeo »

Protasius hat geschrieben:Taddeo ist glücklich verheiratet und Vater einiger Kinder, wenn ich mich recht entsinne.
Richtig. Selbst wenn meine Frau damit einverstanden wäre, ließe es das Kirchenrecht nicht zu. :pfeif:

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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von Philos »

Linuxfreak hat geschrieben: 3) Alles wird extremst kompliziert gemacht, anstatt es zu vereinfachen. Der Glaube wird lieber 100 hinterfragt und durchdacht, anstatt einfach Jesus nach zu folgen und seine Botschaft einfach mal wirken zu lassen.
Also mir is es schon lieber, wenn etwas mal auch gscheit hinterfragt wird, als nur eine "fromme Masse" zu formen. Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtiger denn je, die Dinge glaubhauft rüberzubringen. Also muss man sie auch hinterfragen können.
Wenn ich alles nur so hinnehme wie es ist und alles eins zu eins aufnehme, hab ich spätestens in der Seelsorge ein Problem, wenn mal jemand wirklich hartnäckig und vielleicht auch plausibel hinterfrägt...
"Für den Konservativen ist die französische Revolution nicht der Sturm auf die Bastille, sondern die Zerstörung von Cluny."
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von Philos »

taddeo hat geschrieben:Richtig. Selbst wenn meine Frau damit einverstanden wäre, ließe es das Kirchenrecht nicht zu. :pfeif:
Meines Wissen nach würde es gehen. Mir ist ein Fall eines Mönches in Österreich bekannt, der verheiratet ist und Kinder hat.
Man bleibt dann irgendwie trotzdem verheiratet, also darf sich die Frau "keinen neuen suchen"....
:hmm:
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von holzi »

Aber: Mönch != Priester

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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von Philos »

Jaja is schon klar. Der ist aber glaub ich auch Priester...
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HeGe
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von HeGe »

Das Thema hatten wir doch schon gelegentlich. Die Ehe gilt als einfaches Hindernis für den Empfang der Priesterweihe, Can. 1042 Nr. 1. Von diesem Hindernis kann der Apostolische Stuhl dispensieren, Can. 1047 § 2 Nr. 3. Dein Beispiel mit dem Mönch kann ich aber nicht ganz nachvollziehen. Can. 643 § 1 Nr. 2 sagt eindeutig, dass ein Bewerber nicht zum Noviziat zugelassen werden kann, solange seine Ehe noch besteht. Eine Möglichkeit zum Dispens sehe ich hier nicht.
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?

Beitrag von Philos »

Genauer habe ich mich damit nicht befasst, aber meines Wissen nach war das so, dass da die Frau natürlich auch mit einverstanden gewesen sein muss und ab diesen Moment dann natürlich auch keusch leben muss... Wie das im genauern abläuft weiß ich nicht.
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