Laura hat geschrieben:Ich würde eine Grundsatzfrage stellen:
Steht es Katholiken überhaupt zu, eine evangelische Gemeinschaft, die in keinster Weise den Anspruch erhebt, katholisch zu sein, auf ihre "Rechtgläubigkeit" zu untersuchen und zu kritisieren?
Oder direkter gesagt: Eigentlich kann Taizé den Katholiken doch egal sein, oder?
(Womit ich nichts gegen Taizé sagen will, ich halte sehr viel davon. Aber mich wundert der "Missionseifer" von Menschen, die eigentlich damit überhaupt nichts zu tun haben).
Laura
Da Taize als "Wallfahrtsort" von vielen, auch Katholiken empfohlen wird, steht es allen zu, ob evangelisch oder katholisch, sich darüber Gedanken zu machen. Da Taize nicht katholisch ist, kann man strenge kath. Regeln sicher nicht anwenden, aber selbst evangelische oder biblische Richtlinien scheint es nicht zu erfüllen, wenn Teile des Evangeliums unterschlagen oder verzerrt wiedergegeben werden.
Das man in Taize auch positive Dinge erleben kann wie Peter berichtet, auch gute Bibelarbeit laut seinen Worten, widerlegt diese Schwächen nicht.
Ein evangelischer Bekannter von mir, der schon zweimal in Taize war und Taize insgesamt als positiv wertet, sagt mir nun gerade , dass Taize den Islam nicht durchschaut hätte und bestätigt auch eine gewisse Kuschelmentalität dort. Als ich ihm den den Text auf der Webseite von Taize über das Kreuz 2.Teil ("Kann das Leiden eines Unschuldigen uns retten?") vorgelesen habe, hat er nur den Kopf geschüttelt. Offenbar ist diese Kuschelmentalität genau der Grund, warum man das Leiden Jesu nicht so versteht wie es die Bibel tut und auch der Grund dafür, den Islam nicht zu durchschauen. So geht aus dieser Mentalität eine andere unklare Theologie hervor. Und das ist schon sehr happig. Wen ich das Wort gotteslästerlich in oben angeführtem Text lese, dreht sich mir der Magen rum. Ich glaube solche Ausführungen sind gotteslästerlich in hohem Maße.
Was hat denn Jesus zu Petrus gesagt, als der ihn von seinem bevorstehenden Leiden abhalten wollte?
Matth:16,23 ff: "Seit der Zeit fing Jesus an, seinen Jüngern zu zeigen, wie er nach Jerusalem gehen und viel leiden müsse von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten und getötet werden und am dritten Tage auferstehen. Und Petrus nahm ihn beiseite und fuhr ihn an und sprach: Gott bewahre dich, Herr! Das widerfahre dir nur nicht! Er aber wandte sich um und sprach zu Petrus: Geh weg von mir, Satan! Du bist mir ein Ärgernis; denn du meinst nicht, was göttlich, sondern was menschlich ist."
Schon dieser Evangelientext widerlegt die Ansicht Gott habe das Leiden seines Sohnes nicht gewollt. Selbstverständlich hat Gott beim Leiden Jesu, das aus Liebe geschah, Genugtuung empfunden, weil Jesus dadurch Erlösung bringen konnte. So sind auch die Worte Jesu am Kreuz zu verstehen, wo er ausrief: Es ist vollbracht.