Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

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Vir Probatus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Vir Probatus »

Die Bonusmeilenzahl 2 000 000 beweist ja auch, daß die Aussage "Der Upgrade erfolgte mit Bonusmeilen und einer kleinen Zuzahlung" absurd ist. Eine Zuzahlung macht ja nur dann Sinn, wenn das Guthaben an Bonusmeilen nicht ganz ausreicht, um den Upgrade zu erwerben. Dazu sind aber nur 100 000 Bonusmeilen nötig, für beide Flüge zusammen. Selbst für 2 Personen nur 200 000. Hier scheint also evtl. eine Null zuviel zu sein.
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Caviteño
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Caviteño »

In der heutigen Print-Ausgabe der FAZ ist ein weiterer umfangreicher Artikel von Daniel Deckers, in der er sich mit der Finanzierung der Bauten des Bischofs von Limburg beschäftigt. Der Artikel ist - noch - nicht online. Deckers kommt zu dem Ergebnis, daß kirchliche Rechtsvorschrften nicht eingehalten worden sein könnten. Anfragen der Zeitung, ob für bestimmten finanzielle Transaktionen die vorgeschriebene Genehmigung des Vatikans eingeholt wurde, sind bisher nicht beantwortet worden.

In Anbetracht der aufgeführten Summen sind die Bonusmeilen tatsächlich nur "peanuts" - passen allerdings in das Bild des Tricksens, Tarnens und Verschleierns, das die gegenwärtige Pressearbeit des Bistums kennzeichnet.

Caviteño
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Caviteño »

Vir Probatus hat geschrieben:Die Bonusmeilenzahl 2 000 000 beweist ja auch, daß die Aussage "Der Upgrade erfolgte mit Bonusmeilen und einer kleinen Zuzahlung" absurd ist. Eine Zuzahlung macht ja nur dann Sinn, wenn das Guthaben an Bonusmeilen nicht ganz ausreicht, um den Upgrade zu erwerben. Dazu sind aber nur 100 000 Bonusmeilen nötig, für beide Flüge zusammen. Selbst für 2 Personen nur 200 000. Hier scheint also evtl. eine Null zuviel zu sein.
Umso unverständlich ist/wäre es, wenn der Generalvikar diesen offensichtlichen Fehler nicht sofort aufklär(t)en will.

Caviteño
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Caviteño »

Der von mir oben angeführte Artikel ist jetzt auch online:

http://www.faz.net/aktuell/politik/kath ... 4653.html

Caviteño
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Caviteño »

Caviteño hat geschrieben:Der von mir oben angeführte Artikel ist jetzt auch online:

http://www.faz.net/aktuell/politik/kath ... 4653.html
Daraus:
Gefragt wurde auch nach der Genehmigung des Vatikans für einen Rechtsakt, mit dem sich der Bischöfliche Stuhl mit Wirkung zum 1. Januar 21 Liquidität verschafft hatte. Damals, wenige Monate nach der Amtsübernahme des neuen Generalvikars Kaspar, übertrug der Bischöfliche Stuhl seinen rund 48 Prozent betragenden Anteil an der „Gemeinnütziges Siedlungswerk GmbH Frankfurt“ dem Bistum Limburg zum Buchwert von 6,5 Millionen Euro - auch das ein Rechtsakt, der die sogenannte „Vatikangrenze“ überschritten hat und der Zustimmung von Kapitel und Diözesanvermögensverwaltungsrat bedurfte hätte, zumal sich die Frage stellte, ob es sich bei der Transaktion de facto nicht um ein Schlechterstellungsgeschäft zu Lasten des Bischöflichen Stuhls handelte, da der faktische Wert der Geschäftsanteile deutlich größer ist als deren Buchwert.
Den Jahresabschluß und die Bilanz zum 31. 12. 29 (Übertragung erfolgte zum 1. 1. 21) der "Gemeinnützigen Siedlungswerk GmbH Frankfurt" kann im Bundesanzeiger eingesehen werden (Name der Gesellschaft eintragen und dann das gewünschte Dokument aufrufen).

https://www.bundesanzeiger.de/ebanzwww/wexsservlet
Die Gesellschaft wies für 29 einen Jahresüberschuß von über 3 Mio € aus.

Zum "Bischöflichen Stuhl" findet man hier eine Erklärung des Bistums:
http://www.bistumlimburg.de/meldungen/m ... stuhl.html

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Exilfranke
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Exilfranke »

SPON hat gestern und heute auch neue Artikel von Peter Wensierski veröffentlicht. Da scheint zum finalen Schlag ausgeholt zu werden.
Wenn Rebellion dieser Tage einen Ort in Deutschland kennt, dann ist es Limburg. Selbst die frommsten Katholiken gehen dort auf die Barrikaden gegen ihren obersten Geistlichen, den Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst.
Die Tage des Tebartz-van Elst scheinen gezählt. Kaum einer glaubt noch daran, dass der Bistumschef die nächsten Wochen übersteht. Das Problem ist nur: Er muss seinen Rücktritt selbst vollziehen. Gegenüber Ratschlägen anderer Bischöfe hat er sich als beratungsresistent gezeigt, ein Alternativ-Posten in Rom für ihn wird zwar fieberhaft gesucht, ist aber noch nicht gefunden. Solange fügt der einstige Hoffnungsträger der konservativen Katholiken mit jedem Tag, den er länger im Amt bleibt, seiner Kirche weiter Schaden zu.
„Was du in anderen entzünden willst, muss in dir selbst brennen.“ - Aurelius Augustinus.

Bitt Gott für uns, Maria.

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Gallus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Gallus »

Exilfranke hat geschrieben:SPON hat gestern und heute auch neue Artikel von Peter Wensierski veröffentlicht. Da scheint zum finalen Schlag ausgeholt zu werden.
Ich finde es nur noch erbärmlich, wie opportunistische Pfarrer ihre Gottesdienste als Bühne nutzen, um Stimmung gegen ihren Bischof zu machen. Das ist so billige Beifallhascherei, da kann man sich nur noch für schämen.

Caviteño
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Caviteño »

Ein Bericht über den Offenen Brief an Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst:
Sehr geehrter Herr Bischof!

Mit großer Sorge sehen wir, dass sich die Vertrauenskrise im Bistum Limburg immer weiter zuspitzt. Wir teilen die Auffassung der Priester im Hofheimer Kreis und vieler hauptamtlicher Mitarbeiter/innen im Bistum, dass die Zukunft unseres Bistums in hohem Maße gefährdet ist. Die Bistumsleitung muss umgehend einen anderen Weg einschlagen, will sie die katholische Kirche in unserem Bistum und darüber hinaus glaubhaft und glaubwürdig vertreten. Vertrauen kann nur wieder entstehen, wenn es eine umfassende, ehrliche, schonungslose Information über alle in die Kritik geratenen Vorgänge in der Bistumsleitung gibt.

Wir - die Unterzeichnenden (Mitglieder der Stadtversammlung der Frankfurter Katholiken, des Stadtsynodalrates Frankfurt, hauptamtliche Mitarbeiter/innen und Priester sowie Frankfurter Bürger) - bitten Sie deshalb dringend, alles dafür zu tun, dass verloren gegangenes Vertrauen zurückgewonnen werden kann. Wir bitten Sie auch, anzuerkennen und zu respektieren, dass die von Ihnen zu Recht eingeforderte Loyalität nicht heißen kann, dass Widerspruch und Kritik verboten sind. Gerade die Sorge um unser Bistum gebietet zwangsläufig, Fehlentwicklungen zu benennen und auf Änderung hinzuwirken.“
http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/b ... 46765.html

iustus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von iustus »

Aus dem FAZ-Artikel:
Der Stadtdekan zeigt sich glücklich ob der Unterstützung, schon durch die Präsenz vieler Priester sowie Gemeinde- und Pastoralreferenten im Gottesdienst - aber auch darüber, dass der offene Brief jenseits des Konflikts zwischen ihm und dem Bischof wichtige Themen benenne. „Der Text ist konstruktiv.“
Nein! Der Brief der Frankfurter Katholiken gegen Bischof Tebartz-van Elst ist: "Ein Armutszeugnis!"

http://www.demut-jetzt.blogspot.de/213 ... gegen.html
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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Apollonia
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Apollonia »

Warum?

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Heinrich II
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Heinrich II »

Steht doch in dem zitierten Blog:
Allerdings ist der ganze Brief ziemlich platt. Eine Ansammlung von Formulierungen aus dem Kritikbaukasten. Kritik um der Kritik willen, ohne Lösungsansätze oder gute Ideen. Ein Rummosern zur Selbstbeweihräucherung oder -beklatschung. Eine Äußerung des Missfallens, die keiner braucht, weil es jeder weiss. Das Blöcken der Schafe, das sich Kirchenvolk nennt. Schlicht ein Armutszeugnis.
Wer euch ein anderes Evangelium verkündet, als ihr angenommen habt, der sei verflucht. Geht es mir denn um die Zustimmung der Menschen, oder geht es mir um Gott?

Caviteño
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Caviteño »

Ich halte nicht besonders viel von Artikeln, die - wie hier - einen offenen Brief besprechen, daraus Sätze zitieren und den offenen([Punkt]) Brief weder direkt noch über einen Link einstellen, damit der Leser sich selbst ein Bild machen kann.
Handwerklich miserabel gemacht - oder hat man Angst davor, daß der Leser sich selbst eine Meinung bilden könnte. :achselzuck:

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Heinrich II
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Heinrich II »

Caviteño hat geschrieben:
Ich halte nicht besonders viel von Artikeln, die - wie hier - einen offenen Brief besprechen, daraus Sätze zitieren und den offenen([Punkt]) Brief weder direkt noch über einen Link einstellen, damit der Leser sich selbst ein Bild machen kann.
Handwerklich miserabel gemacht - oder hat man Angst davor, daß der Leser sich selbst eine Meinung bilden könnte. :achselzuck:
Nun von dieser Kritik halte ich wiederum nicht besonders viel. ;)

Das besondere an einem offenen Brief (ob nun mit oder ohne drei "[Punkt]") ist es, dass er offen zugänglich ist. Jeder kann sich leicht selbst eine Meinung bilden. Ich habe 3 Sekunden gebraucht, um den Brief zu finden. Und er ist im übrigen nicht viel länger als die zitierten Passagen.
Wer euch ein anderes Evangelium verkündet, als ihr angenommen habt, der sei verflucht. Geht es mir denn um die Zustimmung der Menschen, oder geht es mir um Gott?

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Apollonia
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Apollonia »

Heinrich II hat geschrieben:Steht doch in dem zitierten Blog:
Allerdings ist der ganze Brief ziemlich platt. Eine Ansammlung von Formulierungen aus dem Kritikbaukasten. Kritik um der Kritik willen, ohne Lösungsansätze oder gute Ideen. Ein Rummosern zur Selbstbeweihräucherung oder -beklatschung. Eine Äußerung des Missfallens, die keiner braucht, weil es jeder weiss. Das Blöcken der Schafe, das sich Kirchenvolk nennt. Schlicht ein Armutszeugnis.
Wieso nicht konstruktiv? Es wird doch ein Weg aufgezeigt - auch wenn es der einzig noch gangbare ist:
" Die Bistumsleitung muss umgehend einen anderen Weg einschlagen, will sie die katholische Kirche in unserem Bistum und darüber hinaus glaubhaft und glaubwürdig vertreten. Vertrauen kann nur wieder entstehen, wenn es eine umfassende, ehrliche, schonungslose Information über alle in die Kritik geratenen Vorgänge in der Bistumsleitung gibt"

Lieber das Blöken der Schafe als das Schweigen der Lämmer.

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Maurus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Maurus »

Apollonia hat geschrieben:Warum?
Das Problem an dem Brief ist in der Tat dessen schwammiger Inhalt. "In die Kritik geratenen Vorgänge" - das erlaubt hinterher eine Interpretation nach Belieben, bei der man aber immer behaupten kann, dass soundsoviel Bistumsmitglieder einen entsprechenden Brief unterschrieben haben. Dass da nichts genaues drin steht, weiß dann keiner mehr. Die ganze Ansprache des Stadtkirchenratsvorsitzenden (oder wie immer der sich nennt) enthielt keine einzige konkrete Forderung. So forderte er beispielsweise eine Rückkehr zur Sache, verriet aber nicht, welche Sache er damit überhaupt meinte.

Von anderem Kaliber war da schon die Predigt des Stadtdekans selbst, der von seiner Verantwortung ausging und erklärte, dass sich jeder stets selber zu prüfen habe. Er sei in Harnisch geraten, frage sich aber durchaus, ob das der richtige Weg sei und wolle sich zurückhalten (Gedächtnisprotokoll). Durchaus also auch Selbstkritik, was die Situation für die Bistumsspitze verkompliziert, die bislang nicht hat erkennen lassen, dass sie den Vorwürfen nachgehen will.

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Maurus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Maurus »

iustus hat geschrieben:Aus dem FAZ-Artikel:
Der Stadtdekan zeigt sich glücklich ob der Unterstützung, schon durch die Präsenz vieler Priester sowie Gemeinde- und Pastoralreferenten im Gottesdienst - aber auch darüber, dass der offene Brief jenseits des Konflikts zwischen ihm und dem Bischof wichtige Themen benenne. „Der Text ist konstruktiv.“
Nein! Der Brief der Frankfurter Katholiken gegen Bischof Tebartz-van Elst ist: "Ein Armutszeugnis!"

http://www.demut-jetzt.blogspot.de/213 ... gegen.html
Eine versteckte Rücktrittsforderung kann ich dem Brief allerdings nicht entnehmen. Auch wenn ich die ganze Sache für plakativ halte, so muss man doch sagen, dass die Dinge noch in Ordnung zu bringen sind. Der Bischof ist seinen Kritikern immer auch in Gesprächen entgegengekommen, hinterher wurde der Ton stets als konstruktiv gelobt, auch beim Gespräch mit dem Hofheimer Kreis. Eine solche Initiative hätte also Chancen, man sollte es versuchen.

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Maurus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Maurus »

Caviteño hat geschrieben:
Caviteño hat geschrieben:Der von mir oben angeführte Artikel ist jetzt auch online:

http://www.faz.net/aktuell/politik/kath ... 4653.html
Deckers liefert da ja nur ein paar generelle Infos, da er den Haushalt des Bischöflichen Stuhls nicht einsehen kann. Allerdings erscheint mir der Hinweis auf das Problem der satzungswidrigen Verwendung doch nicht ganz aus der Luft gegriffen zu sein. Das wäre ein weiteres Ei, das man sich ohne Not ins Nest gelegt habe.

Das Interessanteste an dem Artikel hat freilich mit der ganzen Sache gar nichts zu tun: Mich würde es schon brennend interessieren, warum die immer nach Dezentralisierung rufende DBK diesen 5-Mio-Vorbehalt in ihre Partikularnormen aufgenommen hat. Falls sie dazu nicht durch römische Vorgaben verpflichtet war, würde das ihre Position ganz erheblich schwächen.

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Heinrich II
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Heinrich II »

Bischof Terbartz-van-Elst in Maria Vesperbild:

https://www.youtube.com/watch?v=SzTmlpzXKi4
Wer euch ein anderes Evangelium verkündet, als ihr angenommen habt, der sei verflucht. Geht es mir denn um die Zustimmung der Menschen, oder geht es mir um Gott?

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Apollonia
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Apollonia »

Heinrich II hat geschrieben:Bischof Terbartz-van-Elst in Maria Vesperbild:

https://www.youtube.com/watch?v=SzTmlpzXKi4
Ja, das ist er. Was wolltest du damit sagen?

iustus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von iustus »

Maurus hat geschrieben: Das Interessanteste an dem Artikel hat freilich mit der ganzen Sache gar nichts zu tun: Mich würde es schon brennend interessieren, warum die immer nach Dezentralisierung rufende DBK diesen 5-Mio-Vorbehalt in ihre Partikularnormen aufgenommen hat. Falls sie dazu nicht durch römische Vorgaben verpflichtet war, würde das ihre Position ganz erheblich schwächen.
Irgendeinen Wert müssen sie halt festsetzen:
Can. 1292 — § 1. Unbeschadet der Vorschrift von can. 638, § 3 wird, wenn der Wert des Vermögens, dessen Veräußerung beabsichtigt ist, innerhalb der von der Bischofskonferenz für ihren Bereich festzulegenden Unter- und Obergrenze liegt, bei juristischen Personen, die nicht dem Diözesanbischof unterstehen, die zuständige Autorität in den eigenen Statuten bestimmt; sonst ist die zuständige Autorität der Diözesanbischof, welcher der Zustimmung des Vermögensverwaltungsrates und des Konsultorenkollegiums bedarf, sowie derjenigen, die davon betroffen sind. Ihrer Zustimmung bedarf der Diözesanbischof selbst auch zum Veräußerung von Diözesanvermögen.

§ 2. Handelt es sich jedoch um Sachen, deren Wert die Obergrenze überschreitet, oder um Sachen, die der Kirche aufgrund eines Gelübdes geschenkt worden sind, oder um künstlerisch oder historisch wertvolle Sachen, so bedarf es zur Gültigkeit der Veräußerung außerdem der Erlaubnis des Heiligen Stuhles.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

iustus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von iustus »

Maurus hat geschrieben:Allerdings erscheint mir der Hinweis auf das Problem der satzungswidrigen Verwendung doch nicht ganz aus der Luft gegriffen zu sein. Das wäre ein weiteres Ei, das man sich ohne Not ins Nest gelegt habe.
Naja, ich würde schon sagen, dass eine Not bestand: Die Baukosten sind enorm gestiegen, woher sollte man das Geld nehmen?

Deckers scheint mir auch einen Zweck zu verschweigen:

http://www.bistumlimburg.de/meldungen/m ... stuhl.html
Auch hier gibt es aus der Zweckbestimmung der Körperschaft heraus sehr klare Regelungen, die zwingend einzuhalten sind. Die Zweckbestimmung der Körperschaft ist insbesondere wie folgt definiert:

"Förderung kirchlicher Aufgaben unter besonderer Berücksichtigung der dem Bischof anvertrauten Sorge für die geordnete Durchführung des Gottesdienstes und die Ausübung der Werke des Apostolats und der Caritas", "Bereitstellung von Wohn- und Arbeitsräumen für den Bischof von Limburg" und "Unterhaltung der für die Ausübung des Dienstes des Bischofs von Limburg notwendigen Immobilien"
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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Maurus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Maurus »

iustus hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben: Das Interessanteste an dem Artikel hat freilich mit der ganzen Sache gar nichts zu tun: Mich würde es schon brennend interessieren, warum die immer nach Dezentralisierung rufende DBK diesen 5-Mio-Vorbehalt in ihre Partikularnormen aufgenommen hat. Falls sie dazu nicht durch römische Vorgaben verpflichtet war, würde das ihre Position ganz erheblich schwächen.
Irgendeinen Wert müssen sie halt festsetzen:
Can. 1292 — § 1. Unbeschadet der Vorschrift von can. 638, § 3 wird, wenn der Wert des Vermögens, dessen Veräußerung beabsichtigt ist, innerhalb der von der Bischofskonferenz für ihren Bereich festzulegenden Unter- und Obergrenze liegt, bei juristischen Personen, die nicht dem Diözesanbischof unterstehen, die zuständige Autorität in den eigenen Statuten bestimmt; sonst ist die zuständige Autorität der Diözesanbischof, welcher der Zustimmung des Vermögensverwaltungsrates und des Konsultorenkollegiums bedarf, sowie derjenigen, die davon betroffen sind. Ihrer Zustimmung bedarf der Diözesanbischof selbst auch zum Veräußerung von Diözesanvermögen.

§ 2. Handelt es sich jedoch um Sachen, deren Wert die Obergrenze überschreitet, oder um Sachen, die der Kirche aufgrund eines Gelübdes geschenkt worden sind, oder um künstlerisch oder historisch wertvolle Sachen, so bedarf es zur Gültigkeit der Veräußerung außerdem der Erlaubnis des Heiligen Stuhles.
Ah, danke. In diesem Abschnitt des CIC habe ich bislang eher selten geblättert...
Zuletzt geändert von Maurus am Montag 26. August 2013, 21:46, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Maurus »

iustus hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Allerdings erscheint mir der Hinweis auf das Problem der satzungswidrigen Verwendung doch nicht ganz aus der Luft gegriffen zu sein. Das wäre ein weiteres Ei, das man sich ohne Not ins Nest gelegt habe.
Naja, ich würde schon sagen, dass eine Not bestand: Die Baukosten sind enorm gestiegen, woher sollte man das Geld nehmen?

Deckers scheint mir auch einen Zweck zu verschweigen:

http://www.bistumlimburg.de/meldungen/m ... stuhl.html
Auch hier gibt es aus der Zweckbestimmung der Körperschaft heraus sehr klare Regelungen, die zwingend einzuhalten sind. Die Zweckbestimmung der Körperschaft ist insbesondere wie folgt definiert:

"Förderung kirchlicher Aufgaben unter besonderer Berücksichtigung der dem Bischof anvertrauten Sorge für die geordnete Durchführung des Gottesdienstes und die Ausübung der Werke des Apostolats und der Caritas", "Bereitstellung von Wohn- und Arbeitsräumen für den Bischof von Limburg" und "Unterhaltung der für die Ausübung des Dienstes des Bischofs von Limburg notwendigen Immobilien"
Da bliebe halt die tatsächliche Nutzung abzuwarten.

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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Caviteño »

iustus hat geschrieben:
Naja, ich würde schon sagen, dass eine Not bestand: Die Baukosten sind enorm gestiegen, woher sollte man das Geld nehmen?

Deckers scheint mir auch einen Zweck zu verschweigen:

http://www.bistumlimburg.de/meldungen/m ... stuhl.html
Auch hier gibt es aus der Zweckbestimmung der Körperschaft heraus sehr klare Regelungen, die zwingend einzuhalten sind. Die Zweckbestimmung der Körperschaft ist insbesondere wie folgt definiert:

"Förderung kirchlicher Aufgaben unter besonderer Berücksichtigung der dem Bischof anvertrauten Sorge für die geordnete Durchführung des Gottesdienstes und die Ausübung der Werke des Apostolats und der Caritas", "Bereitstellung von Wohn- und Arbeitsräumen für den Bischof von Limburg" und "Unterhaltung der für die Ausübung des Dienstes des Bischofs von Limburg notwendigen Immobilien"
Der Bischöfliche Stuhl hat seine Beteiligung an das Bistum Limburg zum Buchwert übertragen (verkauft):
Gefragt wurde auch nach der Genehmigung des Vatikans für einen Rechtsakt, mit dem sich der Bischöfliche Stuhl mit Wirkung zum 1. Januar 21 Liquidität verschafft hatte. Damals, wenige Monate nach der Amtsübernahme des neuen Generalvikars Kaspar, übertrug der Bischöfliche Stuhl seinen rund 48 Prozent betragenden Anteil an der „Gemeinnütziges Siedlungswerk GmbH Frankfurt“ dem Bistum Limburg zum Buchwert von 6,5 Millionen Euro
Demnach hat keine Übertragung an einen fremden Dritten stattgefunden, sondern nur zwischen verschiedenen juristischen Personen (Bischöflicher Stuhl und Bistum). Dies wird auch im Jahresabschluß zum 31. 12. 29 bestätigt, wo der Gesellschafterwechsel vom Bischöflichen Stuhl Limburg zum Bistum Limburg vermerkt ist.
Das Bistum muß also zum 1. 1. 21 über entsprechende liquide Mittel verfügt haben. Da stellt sich schon die Frage, warum das Bistum nicht direkt in die Finanzierung des Zentrums eingebunden wurde (z.B. durch eine Kreditgewährung), sondern warum man stattdessen eine Beteiligung verkaufte. :hmm:
Böse und schlechtdenkende Menschen könnten natürlich auf den Gedanken kommen, daß die Baukosten in keiner Weise im Haushalt des Bistums (veröffentlichungspflichtig?) erkennbar sein sollten. Aber das ist natürlich nicht der Grund - allerdings ist mir bisher kein anderer eingefallen......

iustus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von iustus »

Ich nehme an, dass eine Finanzierung des Baus (auch durch eine Kreditgewährung) über die dafür in den Haushalt eingestellten Mittel hinaus aus haushaltsrechlichen Gründen nicht zulässig gewesen wäre.

In dieser Not kam als Geldgeber der Bischöfliche Stuhl in Betracht, der aber nicht uber genügend liquide Mittel verfügte, wohl aber über die Beteiligung, die er ans Bistum veräußerte. So hat der BS die Geldmittel, die er zur Finanzierung brauchte und das Bistum hat sein Geld nicht für den Bau ausgegeben, sondern für eine Beteiligung (die ihm auch weitere Einnahmen bringen wird).

So verstehe ich das Ganze. Ist aber nur meine Annahme. Keine Ahnung, ob sie stimmt. Vielleicht wollte man auch einfach den Kirchensteuerzahler nicht belasten (wobei dann ja ein Kredit in Betracht gekommen wäre, vielleicht ging das aber haushaltsrechtlich nicht).

Ob die Romgrenze hier nicht zu beachten war, weil nicht an einen "Fremden" veräußert wurde, sondern nur von Stuhl an Bistum, weiß ich nicht, würde mich sehr interessieren. Immerhin liegen verschiedene Rechtsträger vor ...
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

Lilaimmerdieselbe
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Warum hat der Bischof aus der Fluggeschichte nicht wenigstens gelernt, dass ein unglücklicher erster Eindruck von einem Sachverhalt durch Spitzfindigkeiten und Intransparenz nur verschlimmert wird.
Es ist doch wahrlich nicht das einzige Bauprojekt, auch nicht in kirchlicher Trägerschaft, bei dem die Kosten die bei der Planung angesetzten weit übersteigt. Hier gibt es doch sogar wahrscheinlich mildernde Umstände, die sich durch die Verwendung der alten Bausubstanz und Denkmalschutz-auflagen ergeben. Oder man könnte auf spätere Einsparungen dadurch, dass man für bestimmte Anlässe keine Räume mehr anmieten muß, verweisen. Fakten kann man immer irgendwie erklären, bloß verstecken wirkt jedes Mal dämlich.

Caviteño
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Caviteño »

iustus hat geschrieben: In dieser Not kam als Geldgeber der Bischöfliche Stuhl in Betracht, der aber nicht uber genügend liquide Mittel verfügte, wohl aber über die Beteiligung, die er ans Bistum veräußerte. So hat der BS die Geldmittel, die er zur Finanzierung brauchte und das Bistum hat sein Geld nicht für den Bau ausgegeben, sondern für eine Beteiligung (die ihm auch weitere Einnahmen bringen wird).

So verstehe ich das Ganze. Ist aber nur meine Annahme. Keine Ahnung, ob sie stimmt. Vielleicht wollte man auch einfach den Kirchensteuerzahler nicht belasten (wobei dann ja ein Kredit in Betracht gekommen wäre, vielleicht ging das aber haushaltsrechtlich nicht).
Das kann man denken, ist aber bisher noch nicht so gewesen.
Die Gewinne der GmbH wurden bisher immer thesauriert und nicht ausgeschüttet. Das Eigenkapital (einschl. aller Gewinn- und sonstigen Rücklagen) ist von 2006 bis 2011 von 51,8 Mio auf 66,7 Mio € gestiegen.

Warum keine Ausschüttung erfolgte, obwohl es dem Bistum doch an Geld mangelte, kann man auch kritisch hinterfragen.
Das gilt mE für die gesamten Vermögensverhältnisse des Bischöflichen Stuhls. Während die Haushaltspläne des Bistums veröffentlicht werden sollten (beim Bistum Limburg sind sie nicht auf der homepage abrufbar!), gilt das für den Stuhl nicht. Hier können also - außerhalb der Öffentlichkeit - Vermögen angesammelt und verteilt werden. Außer wenigen Eingeweihten kann das niemand nachvollziehen. Es ist dem Bischof also möglich laut über Geldmangel zu klagen, ohne daß er andere Einnahmequellen (hier: (Teil-)Ausschüttung der Gewinne) zurückgreifen muß.

Ich hatte bisher keine Vorstellung, daß es neben dem Bistum noch eine öffentlich-rechtliche Körperschaft "Bischöflicher Stuhl" gibt, die über signifikante Vermögensteile verfügt. Ich glaube, ich war mit meiner Unkenntnis nicht allein. Für mich gehörte der kirchliche Grundbesitz dem Bistum, ich ging davon aus, daß die entsprechenden Einnahmen in den Haushaltsplänen erfaßt waren. Jetzt habe ich gelernt, daß dies nicht so ist - und sehe jeden Spendenaufruf der Kirche ganz, ganz kritisch.

Das gilt natürlich nicht nur für das Bistum Limburg. An der GmbH sind auch der Bischöfliche Stuhl zu Mainz und zu Fulda beteiligt und in anderen Bistümern dürfte ähnliche Beteiligungen gehalten werden. Insofern muß ich dem Bischof von Limburg schon fast dankbar sein, daß er durch seine unprofessionelle Pressearbeit zu diesem Erkenntnisgewinn beigetragen (und mir einige Spenden erspart) hat. :ja:

Raphael

Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Raphael »

Caviteño hat geschrieben:
iustus hat geschrieben: In dieser Not kam als Geldgeber der Bischöfliche Stuhl in Betracht, der aber nicht uber genügend liquide Mittel verfügte, wohl aber über die Beteiligung, die er ans Bistum veräußerte. So hat der BS die Geldmittel, die er zur Finanzierung brauchte und das Bistum hat sein Geld nicht für den Bau ausgegeben, sondern für eine Beteiligung (die ihm auch weitere Einnahmen bringen wird).

So verstehe ich das Ganze. Ist aber nur meine Annahme. Keine Ahnung, ob sie stimmt. Vielleicht wollte man auch einfach den Kirchensteuerzahler nicht belasten (wobei dann ja ein Kredit in Betracht gekommen wäre, vielleicht ging das aber haushaltsrechtlich nicht).
Das kann man denken, ist aber bisher noch nicht so gewesen.
Die Gewinne der GmbH wurden bisher immer thesauriert und nicht ausgeschüttet. Das Eigenkapital (einschl. aller Gewinn- und sonstigen Rücklagen) ist von 2006 bis 2011 von 51,8 Mio auf 66,7 Mio € gestiegen.

Warum keine Ausschüttung erfolgte, obwohl es dem Bistum doch an Geld mangelte, kann man auch kritisch hinterfragen.
Das gilt mE für die gesamten Vermögensverhältnisse des Bischöflichen Stuhls. Während die Haushaltspläne des Bistums veröffentlicht werden sollten (beim Bistum Limburg sind sie nicht auf der homepage abrufbar!), gilt das für den Stuhl nicht. Hier können also - außerhalb der Öffentlichkeit - Vermögen angesammelt und verteilt werden. Außer wenigen Eingeweihten kann das niemand nachvollziehen. Es ist dem Bischof also möglich laut über Geldmangel zu klagen, ohne daß er andere Einnahmequellen (hier: (Teil-)Ausschüttung der Gewinne) zurückgreifen muß.

Ich hatte bisher keine Vorstellung, daß es neben dem Bistum noch eine öffentlich-rechtliche Körperschaft "Bischöflicher Stuhl" gibt, die über signifikante Vermögensteile verfügt. Ich glaube, ich war mit meiner Unkenntnis nicht allein. Für mich gehörte der kirchliche Grundbesitz dem Bistum, ich ging davon aus, daß die entsprechenden Einnahmen in den Haushaltsplänen erfaßt waren. Jetzt habe ich gelernt, daß dies nicht so ist - und sehe jeden Spendenaufruf der Kirche ganz, ganz kritisch.

Das gilt natürlich nicht nur für das Bistum Limburg. An der GmbH sind auch der Bischöfliche Stuhl zu Mainz und zu Fulda beteiligt und in anderen Bistümern dürfte ähnliche Beteiligungen gehalten werden. Insofern muß ich dem Bischof von Limburg schon fast dankbar sein, daß er durch seine unprofessionelle Pressearbeit zu diesem Erkenntnisgewinn beigetragen (und mir einige Spenden erspart) hat. :ja:
Und am besten sollte man noch Carsten Frerk den einen oder andern Tipp zukommen lassen! :vogel:

Lilaimmerdieselbe
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Na, dass der "bischöfliche Stuhl" eines jeden Bistums eigenes Vermögen hat, wird er schon wissen. Es ist wirklich nicht alles skandalisierbar.

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holzi
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von holzi »

Stimmt, das Produktivvermögen der Bistümer ist eigentlich fast überall getrennt verwaltet, ob es jetzt "Bischöflicher Stuhl" oder wie hier in Regensburg "Bischöfliche Administration" genannt wird.

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Apollonia
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Apollonia »

Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:Na, dass der "bischöfliche Stuhl" eines jeden Bistums eigenes Vermögen hat, wird er schon wissen. Es ist wirklich nicht alles skandalisierbar.
Aber diese Geheimnistuerei um die tatsächliche Vermögenslage ist nicht in Ordnung. Welchen akzeptablen Grund kann es denn geben, die vor der Öffentlichkeit zu verbergen?

Lilaimmerdieselbe
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Ich würde es auch begrüßen, wenn diese Bistumsvermögen veröffentlicht würden. Die Bischöfe sind jedoch nicht gesetzlich dazu verpflichtet und ich kenne keinen, der es je getan hätte. Das ist aber kein Limburger Problem oder ein spezielles des Bischof Tebartz-van Elst.

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