Fragen zu Hochaltar und Volksaltar/zur Zelebrationsrichtung
Re: Fragen zu Hochaltar und Volksaltar/zur Zelebrationsrichtung
Wenn ich mich recht erinnere, soll aber bei einem Pontifikalamt das allerhll. Altarsakrament auf einem anderen Altar als dem Hochaltar aufbewahrt werden, oder?
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009
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Re: Fragen zu Hochaltar und Volksaltar/zur Zelebrationsrichtung
So ist es. Deshalb hatten die meisten Bischofs- und Abteikirchen ja auch einen eigenen Sakramentsaltar bzw. eine Sakramentskapelle. Wenn ich mir alte Bilder anschaue, scheint es sogar garnicht selten Bischofskirchen gegeben zu haben, in denen der Hochaltar ganz ohne Tabernakel war.
In Paderborn z.B. hatte der Barock-Hochaltar bis 1867 einen Tabernakel, sein neugotischer Nachfolger nicht. Als man den Barockaltar 1931 zurückholte, bekam er auch wieder einen Tabernakel. Durchweg aufbewahrt wurde das Allerheiligste im dortigen Dom bis 1915 im rechten Querschiff (Pfarrwinkel mit Dompfarraltar und großem Tabernakel), danach bis heute in der Krypta.
In Paderborn z.B. hatte der Barock-Hochaltar bis 1867 einen Tabernakel, sein neugotischer Nachfolger nicht. Als man den Barockaltar 1931 zurückholte, bekam er auch wieder einen Tabernakel. Durchweg aufbewahrt wurde das Allerheiligste im dortigen Dom bis 1915 im rechten Querschiff (Pfarrwinkel mit Dompfarraltar und großem Tabernakel), danach bis heute in der Krypta.
Auf, eilen liebentzündet, auch wir zum heil'gen Streit! Der Herr, der's Haus gegründet, uns ew'gen Sieg verleiht.
Re: Fragen zu Hochaltar und Volksaltar/zur Zelebrationsrichtung
Welcher theologische Sinn steckt hinter dieser Regel ?dass sich alles auf die durch den Pontifex "in persona Christi" sich vollziehende Wandlung konzentriert und nicht der Blick vom Geschehen am Altar zum Tabernakel schweift ?Protasius hat geschrieben:Wenn ich mich recht erinnere, soll aber bei einem Pontifikalamt das allerhll. Altarsakrament auf einem anderen Altar als dem Hochaltar aufbewahrt werden, oder?
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)
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Re: Fragen zu Hochaltar und Volksaltar/zur Zelebrationsrichtung
Manchmal steckt hinter solchen Dingen kein ursprünglich theologischer Sinn, sondern ein praktisch-frommer Sinn - der dann später nicht immer zu seinem Vorteil theologisch untermauert wird.incarnata hat geschrieben:Welcher theologische Sinn steckt hinter dieser Regel ?dass sich alles auf die durch den Pontifex "in persona Christi" sich vollziehende Wandlung konzentriert und nicht der Blick vom Geschehen am Altar zum Tabernakel schweift ?Protasius hat geschrieben:Wenn ich mich recht erinnere, soll aber bei einem Pontifikalamt das allerhll. Altarsakrament auf einem anderen Altar als dem Hochaltar aufbewahrt werden, oder?
In einem klassischen Mönchschor und beim Pontifikalamt ist im Altarrraum ziemlich viel los, und manches davon mag als nicht voll der Würde des anwesenden Sakraments entsprechend angesehen werden. Außerdem ziehen Vorsänger, Hebdomadare und der predigende und lehrende Bischof zu recht die Aufmerksamkeit auf sich - die in einem Altarraum mit Tabernakel doch immer dem Sitz des Höchsten gebühren sollte. Es kommt auch zu (in der mittelalterlich besonders gravierend empfundenen) "Konflikten" bei der Ehrenbezeigung: Gilt die Kniebeuge nun dem Abt oder dem hl. Sakrament - oder wie hält man die verschiedenen Richtungen auseinander oder vereinbart sie?
Da gab es für Menschen, die wirklich voll und mit dem ganzen Körper in Frömmigkeit lebten, viele Probleme, die man leicht dadurch lösen konnte, daß auf dem Altar kein Tabernakel stand. Außerdem entspricht der Tabernakel wirklich nicht der ältesten Tradition. Die eucharistische Verehrung insgesamt hat sich ja erst langsam ausgeformt - obwohl sie schon früh (Tarcisius) empfunden wurde. Vor dem Tabernakel gab es andere Aufbewahrungsorte für das Sakrament, die nicht mit dem Altar zusammenfielen.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)
Re: Fragen zu Hochaltar und Volksaltar/zur Zelebrationsrichtung
Ja...Siard hat geschrieben:Manche Altäre können durchaus umschritten werden, auch wenn man es nicht sofort sehen kann:
Zelebration gen Osten....
Gruß Jürgen
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Re: Fragen zu Hochaltar und Volksaltar/zur Zelebrationsrichtung
Wo ist denn da die siebte Kerze?Juergen hat geschrieben:Ja...Siard hat geschrieben:Manche Altäre können durchaus umschritten werden, auch wenn man es nicht sofort sehen kann:
Zelebration gen Osten....
Re: Fragen zu Hochaltar und Volksaltar/zur Zelebrationsrichtung
Ja,Maurus hat geschrieben:Wo ist denn da die siebte Kerze?
ein schlimmer liturgischer Mißbrauch von Pius XII.
Gruß Jürgen
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Re: Fragen zu Hochaltar und Volksaltar/zur Zelebrationsrichtung
Wo siehst Du denn da ein Pontifikalamt?Maurus hat geschrieben:Wo ist denn da die siebte Kerze?
Re: Fragen zu Hochaltar und Volksaltar/zur Zelebrationsrichtung
Durfte/darf denn ein Papst - noch dazu am Confessio-Altar von St. Peter - anders zelebrieren?Gamaliel hat geschrieben:Wo siehst Du denn da ein Pontifikalamt?Maurus hat geschrieben:Wo ist denn da die siebte Kerze?
Er kann ja vielleicht die Pontifikalien ablegen, aber doch nicht seine Bischofsweihe?
Re: Fragen zu Hochaltar und Volksaltar/zur Zelebrationsrichtung
Woran erkennt man's? Am fehlenden presbyter assistens bei der Oration? Am fehlenden Fanon? Eine Antwort auf Taddeos Frage würde mich auch interessieren. Ich bin immer davon ausgegangen, dass der Papst am Haupt-Altar nur feierliche Pontifikalämter gehalten hat.Gamaliel hat geschrieben:Wo siehst Du denn da ein Pontifikalamt?Maurus hat geschrieben:Wo ist denn da die siebte Kerze?
Re: Fragen zu Hochaltar und Volksaltar/zur Zelebrationsrichtung
Der Papst darf alles, außer die Tradis haben es ihm verboten.... was allerdings bei Pius XII schwierig ist, da es damals noch keine Tradis gab, sondern er selbst einer war.taddeo hat geschrieben:Durfte/darf denn ein Papst...
Gruß Jürgen
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Re: Fragen zu Hochaltar und Volksaltar/zur Zelebrationsrichtung
Es wurde vor nicht allzu langer Zeit ein entsprechendes Video bekannt und auch hier erwähnt:
http://te-igitur.blogspot.com/211/4/p ... in-st.html
Siehe: http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php? ... I.#p54543
http://te-igitur.blogspot.com/211/4/p ... in-st.html
Siehe: http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php? ... I.#p54543
Berolinensis hat geschrieben:Vgl. auch hier: http://www.newliturgicalmovement.org/2 ... s-xii.html Dort im Artikel und den Kommentaren sollten sich eigentlich die Antworten zu deinen Fragen finden.Kilianus hat geschrieben:http://te-igitur.blogspot.com/211/4/p ... in-st.html
Ist dieses Video hier irgendwo schon gewürdigt worden?
Nach der ersten Durchsicht stellen sich mir gleich mehrere Fragen.
1. Der Hl. Vater scheint weder Falda noch Fanon zu tragen. Kamen die nur zum Einsatz, wenn er pontifizierte?
2. Müßten bei einer "low mass" nicht weniger Kerzen brennen?
3. Sind seine Gesten nicht zu ausladend?
4. Nach dem Schlußsegen hält er offenbar noch eine Ansprache - vom Altar aus, auf den Altar gestützt. War das schon damals üblich?
Re: Fragen zu Hochaltar und Volksaltar/zur Zelebrationsrichtung
Ab jetzt bitte wieder zum Thema zurückkehren. Danke! Niels, Mod.
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
Re: Fragen zu Hochaltar und Volksaltar/zur Zelebrationsrichtung
Mir scheint dieser Punkt der entscheidende. So gesehen hätten wir da einen klassischen Fall für das Baumstarksche Gesetz von der Erhaltung des Alten in liturgisch hochwertigem Umfeld.Bernado hat geschrieben: Außerdem entspricht der Tabernakel wirklich nicht der ältesten Tradition. Die eucharistische Verehrung insgesamt hat sich ja erst langsam ausgeformt - obwohl sie schon früh (Tarcisius) empfunden wurde. Vor dem Tabernakel gab es andere Aufbewahrungsorte für das Sakrament, die nicht mit dem Altar zusammenfielen.
Übrigens: Die von Bernado benannten praktischen Verehrungskonflikte haben genau da ja auch ihre Wurzel. Weil die Aufbewahrung des Allerheiligsten auf dem Altar eine sekundäre Entwicklung ist, entstehen Konflikte mit dem (älteren) "Zeichensystem" der Messe. Und die werden eben besonders virulent, wenn die Messe in ihrer Vollform - also als Pontifikalamt - gefeiert wird.
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Re: Fragen zu Hochaltar und Volksaltar/zur Zelebrationsrichtung
Was wäre bei einer Zelebration versus oriente im römischen Ritus die korrekte Blickrichtung des Volkes (+ Ministranten etc.)? Punktbezogen gleichgerichtet mit dem Priester zum Altar oder parallel zum Priester in den liturgischen oder tatsächlichen Osten? Sicher lässt sich das empirisch nicht klären, da der Winkel zwischen beiden Blickrichtungen für die meisten Leute so klein ist, dass es prakitisch keinen Unterschied macht. Tendenziell hatte ich bisher den Eindruck, dass ersteres gilt, was auch sinnvoll ist, da ja am Altar so einiges geschieht. Angesichts der Bedeutung, die der Osten als Richtung aber ursprünglich hatte, wäre auch letzteres denkbar, und in einer syrischen Liturgie habe ich auch genau das einmal erlebt und es kam mir auch sinnvoll vor. Was ist dazu aus offiziell-rubrizistischer, theologischer und historischer Sicht zu sagen?
Re: Fragen zu Hochaltar und Volksaltar/zur Zelebrationsrichtung
Außer man hat soviel Heiland vorrätig, daß er nicht in den Tabernakel in der Krypta passt. Dann weicht man weiterhin auf den Tabernakel im Hochaltar im Pfarrwinkel aus und benutzt den zusätzlich. Im schlimmsten Fall hat man dann zeitweise drei gefüllte Tabernakel (Hochchor, Pfarrwinkel, Krypa). Da ist in diesem Jahr 1x so gewesen. Ich weiß den Anlass nicht mehr genau. Ich glaube es war die verregnete „Kinderwallfahrt“. Oder was war es?Sursum Corda hat geschrieben:…Durchweg aufbewahrt wurde das Allerheiligste im dortigen Dom bis 1915 im rechten Querschiff (Pfarrwinkel mit Dompfarraltar und großem Tabernakel), danach bis heute in der Krypta.
Ups… Das ist eine Antwort auf ein Posting aus 2011…
Gruß Jürgen
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Re: Priesterbruderschaft St. Petrus
Apropos "zum Volk gewendet", heute gesehen:Firmian hat geschrieben:Hier im Kreuzgang halte ich es für bekannt, aber in der Breite sicher nicht, daß in keinem Konzilsdokument steht, daß Messen in Landessprache und zum Volk gewendet stattfinden müßten.
http://www.christophersmith-op.com/2013 ... he-people/
"We have feminized the Church so much that it is not attractive to men."
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Re: Priesterbruderschaft St. Petrus
- jaja ... vordergründig scheint das ja einleuchtend ... ABERKai hat geschrieben:Apropos "zum Volk gewendet", heute gesehen:
....
es ist natürlich sehr die Frage, ob Christus in diesem Holzbildnis wirklich anwesend ist, oder nicht doch unsichtbar unter uns.
(schließlich beten wir kein Götzenbild an !!)
Mit dem Hl. Franziskus könnte man sogar fragen, ob Gott nicht in dem Nächsten, hier also in den Gläubigen mehr anwesend ist als in dem Stück Holz !
Oder - unabhängig davon - ob ER nicht in Wirklichkeit in der Eucharistie ist.
- - und dann ist es sowieso egal, von welcher Seite man auf IHN schaut, denn dann ist der Altar so wie so das Zentrum.
-
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Re: Fragen zu Hochaltar und Volksaltar/zur Zelebrationsrichtung
Er ist dadurch unter uns anwesend, dass er sich auf uns ausrichtet und wir uns auf ihn. Letzteres kann symbolisch durch die Hinwendung nach Osten, zum Altar und/oder auf ein Bild ausgedrückt werden; und liturgische Symbole transportieren ja immer auch eine Realität. Dass alle Menschen (ursprünglich) Gottes Ebenbild sind, ist richtig; das aber in eine Gebetsrichtung zu übersetzen, in der alle einander ansehen, kann dazu führen, den Menschen an sich ohne Gottesbezug als heilig wahrzunehmen - und das wäre falsch. -- Die Wechselseitigkeit der Beziehung Gott-Mensch kann übrigens auch durch den Richtungswechsel des Priesters ausgedrückt werden. Der findet in der tridentinischen Messe nur etwa beim Dominus vobiscum, zum Ecce Agnus Dei und der Kommunion und zum Segen statt (also nicht bei den Lesungen); aber im Novus Ordo ist er ganz unmöglich.
Re: Priesterbruderschaft St. Petrus
Vielleicht noch ein Gedanke dazu: Was ist der wahre Leib Christi und was ist der mystische Leib Christi?Reinhard hat geschrieben:- jaja ... vordergründig scheint das ja einleuchtend ... ABERKai hat geschrieben:Apropos "zum Volk gewendet", heute gesehen:
....
es ist natürlich sehr die Frage, ob Christus in diesem Holzbildnis wirklich anwesend ist, oder nicht doch unsichtbar unter uns.
(schließlich beten wir kein Götzenbild an !!)
Mit dem Hl. Franziskus könnte man sogar fragen, ob Gott nicht in dem Nächsten, hier also in den Gläubigen mehr anwesend ist als in dem Stück Holz !
Oder - unabhängig davon - ob ER nicht in Wirklichkeit in der Eucharistie ist.
- - und dann ist es sowieso egal, von welcher Seite man auf IHN schaut, denn dann ist der Altar so wie so das Zentrum.
Interessanterweise hat es darauf im Laufe der Kirchengeschichte wechselseitig zwei Antworten gegeben.
1. wahrer Leib = Volk Gottes; mystischer Leib = Eucharistie
2. wahrer Leib = Eucharistie; mystischer Leib = Volk Gottes
Gruß Jürgen
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Re: Priesterbruderschaft St. Petrus
Vordergründig scheint Dein "aber" einleuchtend, es ist es aber nicht, und zwar aus mehreren Gründen. Zunächst einmal: Natürlich sind ein Kruzifix oder auch der liturgische Osten nur symbolische Orte der Gegenwart Gottes. Das ändert nichts daran, daß die Liturgie zunächst einmal ein Symbolsystem ist. Weil der Mensch ganz wesentlich in räumlichen Kategorien denkt, gehört auch die räumliche Symbolik essentiell zu ihr. Wer in der Liturgie das Argument bemüht, es gehe an dieser oder jener Stelle ja "nur" um ein Symbol, argumentiert letztlich gegen die Liturgie als solche.Reinhard hat geschrieben:- jaja ... vordergründig scheint das ja einleuchtend ... ABERKai hat geschrieben:Apropos "zum Volk gewendet", heute gesehen:
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es ist natürlich sehr die Frage, ob Christus in diesem Holzbildnis wirklich anwesend ist, oder nicht doch unsichtbar unter uns.
(schließlich beten wir kein Götzenbild an !!)
Mit dem Hl. Franziskus könnte man sogar fragen, ob Gott nicht in dem Nächsten, hier also in den Gläubigen mehr anwesend ist als in dem Stück Holz !
Oder - unabhängig davon - ob ER nicht in Wirklichkeit in der Eucharistie ist.
- - und dann ist es sowieso egal, von welcher Seite man auf IHN schaut, denn dann ist der Altar so wie so das Zentrum.
Auch das Argument, der Priester wende sich den Gläubigen als Abbildern Gottes zu, geht an der Grundstruktur christlicher Liturgie vorbei. Schließlich spricht er in seinem priesterlichen Beten in aller Regel im Namen eben dieser Gläubigen, sie sind als versammelte Gemeinschaft handelndes Subjekt, können also nicht zugleich als Symbol für den Adressaten dieses Handelns herhalten.
Ergänzend sei darauf hingewiesen, daß die - in aller Regel nicht konsistente - räumliche Umorganisation des Kirchenraums tendenziell - mal mehr, mal weniger ausgeprägt - tatsächlich zur Folge hat, daß sich Beten in Predigen verwandelt. Das läßt sich an der liturgischen Praxis empirisch deutlich belegen.
Re: Priesterbruderschaft St. Petrus
Kilianus hat geschrieben:Vordergründig scheint Dein "aber" einleuchtend, es ist es aber nicht, und zwar aus mehreren Gründen. Zunächst einmal: Natürlich sind ein Kruzifix oder auch der liturgische Osten nur symbolische Orte der Gegenwart Gottes. Das ändert nichts daran, daß die Liturgie zunächst einmal ein Symbolsystem ist. Weil der Mensch ganz wesentlich in räumlichen Kategorien denkt, gehört auch die räumliche Symbolik essentiell zu ihr. Wer in der Liturgie das Argument bemüht, es gehe an dieser oder jener Stelle ja "nur" um ein Symbol, argumentiert letztlich gegen die Liturgie als solche.Reinhard hat geschrieben:- jaja ... vordergründig scheint das ja einleuchtend ... ABERKai hat geschrieben:Apropos "zum Volk gewendet", heute gesehen:
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es ist natürlich sehr die Frage, ob Christus in diesem Holzbildnis wirklich anwesend ist, oder nicht doch unsichtbar unter uns.
(schließlich beten wir kein Götzenbild an !!)
Mit dem Hl. Franziskus könnte man sogar fragen, ob Gott nicht in dem Nächsten, hier also in den Gläubigen mehr anwesend ist als in dem Stück Holz !
Oder - unabhängig davon - ob ER nicht in Wirklichkeit in der Eucharistie ist.
- - und dann ist es sowieso egal, von welcher Seite man auf IHN schaut, denn dann ist der Altar so wie so das Zentrum.
Auch das Argument, der Priester wende sich den Gläubigen als Abbildern Gottes zu, geht an der Grundstruktur christlicher Liturgie vorbei. Schließlich spricht er in seinem priesterlichen Beten in aller Regel im Namen eben dieser Gläubigen, sie sind als versammelte Gemeinschaft handelndes Subjekt, können also nicht zugleich als Symbol für den Adressaten dieses Handelns herhalten.
Ergänzend sei darauf hingewiesen, daß die - in aller Regel nicht konsistente - räumliche Umorganisation des Kirchenraums tendenziell - mal mehr, mal weniger ausgeprägt - tatsächlich zur Folge hat, daß sich Beten in Predigen verwandelt. Das läßt sich an der liturgischen Praxis empirisch deutlich belegen.
Verwiesen sei in diesem Zusammenhang mal wieder auf: viewtopic.php?p=117253#p117253.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)
Re: Fragen zu Hochaltar und Volksaltar/zur Zelebrationsrichtung
Danke, Hubertus, für den Link! Eine hervorragende Stelle in einem hervorragenden Buch!
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)
Aus "Opfermahl vs. Mahlfeier: Leugnung des Sühneopfers?"
Dieser Beitrag und die nachfolgende Diskussion stammt aus dem Strang "Bleibt die Missa Tridentina eine Randerscheinung?". -HeGe
Das ist jetzt aber sehr anthropozentrisch. Oder geht es in der Messe um die sich liebende Gemeinde?iustus hat geschrieben:"Liebe besteht nicht darin, dass man einander anschaut, sondern dass man gemeinsam in dieselbe Richtung blickt."Fragesteller hat geschrieben:Dass die gemeinsame Gebetsrichtung mindestens so sehr "gemeinsam feiern" lässt wie die wechselseitige Ausrichtung von Priester und Gemeinde aufeinander, ist auch klar.
Antoine de Saint-Exupéry
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Re: Bleibt die Missa Tridentina eine Randerscheinung?
Inwiefern sollte das anthropozentrisch sein?mensch hat geschrieben:Das ist jetzt aber sehr anthropozentrisch. ......iustus hat geschrieben:"Liebe besteht nicht darin, dass man einander anschaut, sondern dass man gemeinsam in dieselbe Richtung blickt."Fragesteller hat geschrieben:Dass die gemeinsame Gebetsrichtung mindestens so sehr "gemeinsam feiern" lässt wie die wechselseitige Ausrichtung von Priester und Gemeinde aufeinander, ist auch klar.
Antoine de Saint-Exupéry
Es gibt auch solche, die wohl die Sprache verehren, nicht aber DAS WORT anbeten!
Re: Bleibt die Missa Tridentina eine Randerscheinung?
Verstehe ich auch nicht. Wenn der Priester seine Herde liebt, so schaut er sie nicht über den Tisch an, sondern blickt mit ihr gemeinsam zum Herrn und seinem Altar.Isidor_von_Sevilla hat geschrieben:Inwiefern sollte das anthropozentrisch sein?
Re: Bleibt die Missa Tridentina eine Randerscheinung?
Schaust Du mit Gott in eine Richtung oder mit der Gemeinde? ....Isidor_von_Sevilla hat geschrieben:Inwiefern sollte das anthropozentrisch sein?mensch hat geschrieben:Das ist jetzt aber sehr anthropozentrisch. ......iustus hat geschrieben:"Liebe besteht nicht darin, dass man einander anschaut, sondern dass man gemeinsam in dieselbe Richtung blickt."Fragesteller hat geschrieben:Dass die gemeinsame Gebetsrichtung mindestens so sehr "gemeinsam feiern" lässt wie die wechselseitige Ausrichtung von Priester und Gemeinde aufeinander, ist auch klar.
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Re: Bleibt die Missa Tridentina eine Randerscheinung?
Könntest Du freundlicherweise meine Frage beantworten?mensch hat geschrieben:Schaust Du mit Gott in eine Richtung oder mit der Gemeinde? ....Isidor_von_Sevilla hat geschrieben:Inwiefern sollte das anthropozentrisch sein?mensch hat geschrieben:Das ist jetzt aber sehr anthropozentrisch. ......iustus hat geschrieben:"Liebe besteht nicht darin, dass man einander anschaut, sondern dass man gemeinsam in dieselbe Richtung blickt."Fragesteller hat geschrieben:Dass die gemeinsame Gebetsrichtung mindestens so sehr "gemeinsam feiern" lässt wie die wechselseitige Ausrichtung von Priester und Gemeinde aufeinander, ist auch klar.
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Es gibt auch solche, die wohl die Sprache verehren, nicht aber DAS WORT anbeten!
Re: Opfermahl vs. Mahlfeier: Leugnung des Sühneopfers?
Aber vorlesen soll ich nicht?
Es ist doch erstaunlich, dass Menschen mit einer derart geballten Sachkompetenz nicht einmal schaffen, unpassende Zitate als solche zu erkennen. Aber das ist sicher zu nachkonziliar
Es ist doch erstaunlich, dass Menschen mit einer derart geballten Sachkompetenz nicht einmal schaffen, unpassende Zitate als solche zu erkennen. Aber das ist sicher zu nachkonziliar
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Re: Opfermahl vs. Mahlfeier: Leugnung des Sühneopfers?
Nee, Du kannst - natürlich nur wenn Du willst - eine relativ simple Frage beantworten.mensch hat geschrieben:Aber vorlesen soll ich nicht?
Das von iustus vorgebrachte Zitat war eine passende Antwort auf den Unsinn, den der Fragesteller im Vorhinein zu erzählen wußte.mensch hat geschrieben:Es ist doch erstaunlich, dass Menschen mit einer derart geballten Sachkompetenz nicht einmal schaffen, unpassende Zitate als solche zu erkennen. Aber das ist sicher zu nachkonziliar
Es gibt auch solche, die wohl die Sprache verehren, nicht aber DAS WORT anbeten!
Re: Opfermahl vs. Mahlfeier: Leugnung des Sühneopfers?
Also gut:Isidor_von_Sevilla hat geschrieben:Nee, Du kannst - natürlich nur wenn Du willst - eine relativ simple Frage beantworten.mensch hat geschrieben:Aber vorlesen soll ich nicht?
- Liebende schauen in eine Richtung - nicht sich an
- Wo schaut die Gemeinde im alten Ritus hin? Gemeinsam in eine Richtung, oder schauen sie zu Gott?
- Wer das Zitat auf die alte Messe überträgt: die Gemeinde liebt sich untereinander und hat das in der Messe durch die gemeinsame Blickrichtung auszudrücken.
Passende AntwortDas von iustus vorgebrachte Zitat war eine passende Antwort auf den Unsinn, den der Fragesteller im Vorhinein zu erzählen wußte.
Klar, wenn man anthropozentrisch meint, die gemeinsame Liebe der Gläubigen zueinander wäre ein Thema
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Re: Opfermahl vs. Mahlfeier: Leugnung des Sühneopfers?
Sie schaut gemeinsam mit dem Priester nach Osten, denn - wie Dir bekannt sein dürfte - sind die Kirchengebäude in aller Regel geostet.mensch hat geschrieben:Wo schaut die Gemeinde im alten Ritus hin?
Sie schauen nach Osten, weil dort der kosmischen Ordnung zufolge die Sonne aufgeht. Die Sonne wiederum ist in der Natur ein Symbol für den auferstandenen Christus. Die Auferstehung des Herrn ist Teil der übernatürlichen Ordnung, die Gott der Welt einbeschaffen hat.
Ausführlich hat dies auch der emeritierte Papst in seinem Werk "Der Geist der Liturgie" beschrieben.
Sie schauen zu Gott und feiern sich nicht selber ..............mensch hat geschrieben: Gemeinsam in eine Richtung, oder schauen sie zu Gott?
Es gibt auch solche, die wohl die Sprache verehren, nicht aber DAS WORT anbeten!