Ralf hat geschrieben:overkott hat geschrieben:Die Lehre von der heiligen Dreifaltigkeit ist die Entfaltung der Lehre Gottes in drei Weisen.
Nein, der Modalismus wurde schon vor langer Zeit von der Kirche verurteilt.
Welchen Unterschied hat es für die Seele, ob jemand die heilige Dreifaltigkeit im Sinn des Modalismus oder im Sinn der heiligen Tradition verehrt? Die Notwendigkeit des wahren Glauben liegt ja darin, dass er die Seele am meisten heil und heilig macht. Wir müssen also schauen, wie die jeweilige Anschauung auf die Seele wirkt, um darin das Defizit des Modalismus nachvollziehen zu können.
Die Vorstellung, dass die Eine göttliche Person in drei Weisen auftritt, besagt ja, dass es vor der Schöpfung keine Gemeinschaft zwischen "Vater, Sohn und Heiligem Geist" gab, sondern dass es nur das eine göttliche "Ich" gab. Demnach wäre Gott kein Gemeinschaftswesen. Wenn der modalistische Gott die Menschen geschaffen hätte, hätte er sie - als seine Ebenbilder - nicht als soziale Wesen geschaffen, sondern als Individualisten, die wie Gott ohne personale Bindung leben können.
Dieser individualistische Charakter liegt letztlich auch dem Modalismus zugrunde, und der modalistische Glaube ist individualistisch. Die Wahrnehmung Christi im Modalismus unterscheidet sich vom wahren Christus. Daher kann der entfremdete Christus nicht das Heil der Seele geben, sondern ist ein "falscher Christus" in der Wüste. "Wüste" bedeutet, dass aus solchem Glauben letztlich eine seelische Dürre hervorgeht, die Seele innerlich vertrocknet und ohne das Wasser des Lebens bleibt. Aus diesem Grund sind falsche Christologien gefährlich.
Der trinitarische Glaube sieht wohl auch den einen Gott in drei Personen, aber diese sind drei "Egos", die miteinander kommunizieren etc. Ein wesentliches Elment ist der Glaube, dass der Sohn in der persönlichen Beziehung zum Vater steht, so wie "ich" oder "wir" in der Beziehung zum Sohn stehen. Wenn ich an diesen Jesus glaube, entfaltet er die größte Heilswirkung in der Seele und erfüllt auch ihren geistlichen Durst. Der Heilige Geist wiederum kann als göttliche Person an uns teilhaben und die Augen für Vater und Sohn öffnen. Darum ist der trinitarische Glaube dem Seelenheil am meisten förderlich.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)