Da auf
kath.net aktuell der Kirchenaustritt aus moralischen Gründen nahegelegt und hitzig diskutiert wird, stellt sich für mich in dem Zusammenhang die ein oder andere Frage.
Ich verstehe schon das Argument, man möge doch aus der Körperschaft öffentlichen Recht austreten, um nicht mit dem Geld zwielichtige Projekte mitzufinanzieren. Ich verstehe auch, dass man defacto nicht aus der Kirche "austreten" kann, entweder fühlt man sich als Teil der Kirche oder eben nicht.
Auch finde ich, dass die Strafen für den Kirchenaustritt unverhältnismäßig sind und ungerecht sind, ja quasi ein Akt mittelalterlicher Simonie darstellen.
Was aber von den Befürwortern eines Austritts (in Deutschland) aber in meinen Augen nicht beachtet wird: Die Strafen sind aber trotzdem gültig! Und man ignoriert offenbar auch die offiziellen Konsequenzen eines offiziellen Austritts (wobei das meine Frage an das Forum wäre).
Ich kann nachvollziehen, dass man trotz des Austritts eben trotzdem zur Kommunion gehen kann etc. pp., finanziell kann man die Kirche auch unterstützen, indem man der Gemeinde das gesparte Kirchensteuergeld per Spende zuführt.
Was aber überhaupt nicht angesprochen wird: was, wenn ich für die kath. Kirche in Deutschland in irgendeiner Form arbeiten will? Zeigen die einem dann nicht den Vogel, wenn man sagt: "Ich bin zwar ausgetreten, bin innerlich trotzdem aber katholisch".
Nimmt man sich nicht mit einem Austritt gerade als "ernster" Katholik die Möglichkeit, in den entsprechenden Gremien mitzumischen, um vielleicht etwas zu verändern?
So ganz durchdacht finde ich daher den Tipp zum Austritt nicht.
Wie seht ihr das so, gibt es das Erfahrungen?