Julia Wolf hat geschrieben:
Find mich immer weniger hier zurecht.
Viele Grüße
Julia
Diese Diskussion, liebe Julia, zeigt auf jeden Fall, wie unterschiedlich hier die Emotionen gelagert sind. Was den einen relativ gelassen sein lässt, solange es nicht zu sehr (rein subjektiv!) Auswüchse treibt, ist für den anderen viel zu kostbar, als dass davon ein Jota verändert wird.
Da es nun einmal so etwas gibt, muss doch die Frage erlaubt sein, ob gerade ein Feld wie die Liturgie mit all ihren enormen risikoreichen Minenfeldern im Gefühlsleben der Gläubigen das geeignete Feld für persönliche Vorlieben ist - schließlich ist man (wenn man keinen Gemeindetourismus betreibt) ja diesen Vorlieben ohnmächtig ausgeliefert.
Ich persönlich bin zwar sicher kein Wachhund, der wie ein Spitz beim ersten Vergehen bellend zum Herrchen läuft, aber ich selbst konnte aus diversen Gründen, die bis auf einmal alle in der Form der Messefeier lagen, es mit meinem persönlichen Gewissen nicht vereinbaren, zur Kommunion bei der sonntäglichen Gemeindemesse zu gehen. Gut, hat jetzt nicht die Gnade vermindert und tat mir manchmal auch gut, aber letzten Sonntag wollte ich, konnte aber beim besten Willen nicht (ohne eben gegen mein Gewissen zu verstoßen)
Mal wurden der Papst und der Bischof beim Hochgebet "geschlabbert", mal (bei einem Subsidiar ständig) ein eigenes Tagesgebet im Drewermann-Stil gebracht und diesen Sonntag, die Härte, die Hochzeit zu Kana nicht aus dem Evangeliar, sondern sowas wie "die Hochzeit zu Kana für Kinder mit Einsprengseln" gelesen. Mein Nachbar war erstaunt, als ich mich während dieser Lesung einfach wieder hinsetzte - schließlich war das ja nicht das Evangelium.
Sorry, dann kann ich einfach nicht zur Kommunion gehen. Ich kenne aber Kaplan und Diakon jetzt schon ein wenig (bin schließlich Firmkatechet) und werde da mal was anmerken. Aber ohne "ich geh zum Bischof" oder so. Es geht mir nicht ums Rechthaben.