Hallo liebe "Kreuzgäng",
mit Intersse habe ich diese "Diskussion" mitverfolgt und möchte mich auch dazu äußern. Gleich vorweg - ich hoffe, dass ich niemand auf den Schlips trete. Das ist erstens nicht meine Absicht und zweitens gehe ich davon aus, dass Priester, Ordensmänner und -frauen keinen Schlips tragen
Was ich mir in dieser Diskussion gewünscht hätte, wären mehr ganz persönliche Statements zur dieser Frage gewesen. Was antwortest Du oder Du oder Du ganz persönlich auf diese Frage, die dir ein Mitchrist oder eben kein Christ stellt.
Einige haben Bischöffe oder Kardinäle zitiert. Das ist sicherlich auch irgendwie hilfreich. Aber irgendwo habe ich doch den Eindruck, dass viele sich mit einer Antwort auf diese Frage schwer tun. Dazu zähle ich mich insbesondere. Es ist dabei - aus meiner Sicht - auch nicht hilfreich zu sagen, die Frage sei falsch gestellt.
Deshalb stimme ich Josef zu der davor warnte (vorschnell) zu antworten, dass ich als Christ keine Antwort habe, sondern den Heiligen Geist befragen soll. Die Frage (auch das konnten wir lesen) ist nur wie soll ich ihn fragen oder besser - woher kommt die Antwort.
Ich denke schon, dass ich als Christ durch meinen Glauben eine ganz bestimmte Antwort haben müsste und nicht nur ein großes Fragezeichen.
Für mich steht es außer Frage, dass Gott nicht "strafend" eingegriffen und den Tod unschuldiger Kinder usw. toleriert hat.
Aber stimmt mein Gottesbild. Im Alten Testament hat Gott doch immer wieder Seinem Zorn Ausdruck verliehen. Aber das würde für mich nicht mit dem Gottesbild des Neuen Testaments übereinstimmen, das mir Jesus über die Evangelien vermittelt. Ja ich weiß, dass er auch einmal Böcke und Schafe trennen wird. Aber war diese Unglück schon eine "vorweggenommene" Trennung? Kann ich nicht glauben.
Glauben kann ich genauso wenig, dass es Gott gar nicht interessiert, was hier unten passiert. So nach dem Motto: Lass sie nur mal machen, werden schon sehen was dabei herauskommt.
Ob Gott eingreift, jeden Tag, hunderte Mal und weil wir eben dann kein Unglück mitbekommen, dieses göttliche Eingreifen gar nicht merken - auch das könnte ja sein.
Also viele Fragen.
Genauso viele habe ich zur Frage, weshalb Gott denn unbedingt seinen Sohn opfern musste, um mich (und euch) zu erlösen. Hätte er als allmächtiger, verzeihender Gott nicht einen anderen Weg finden können?
Ihr merkt schon: der hat von Theologie keine Ahnung! Richtig!!
Aber ich bin getauft und würde gerne anderen erklären, wie diese Kathastrophe mit dem verzeihenden, lieben Gott in Verbindung gebracht werden kann.
Die jetzt gelebte Solidarität hat sicherlich auch etwas damit zu tun, aber das zeichnet mich ja noch lange nicht als Christ aus. Das tut ein nichtgläubiger Menschenfreund doch auch.
Gibt es denn wirklich keine Antwort?