Kirchenväter und die Trinität

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
Mumpf
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Kirchenväter und die Trinität

Beitrag von Mumpf »

Hallo Zusammen,

ich habe eine Frage, bei der ich als Evangelischer mich an Katholiken wende, weil ihr da im allgemeinen weit besser Informiert seid als Evangelische Brüder und Schwestern. Es geht nämlich um aussagen der Kirchenväter, und zwar beim Thema Trinität (Dreifaltigkeit, Dreieinigkeit). Ich habe von einem Zeugen Jehova die Broschüre >Soll man an die Dreieinigkeit glauben?< bekommen, dort wird die Trinität als unbiblisch dargestellt, was natürlich nicht stimmt. Unter anderem wird gegen die Trinität in Feld geführt, das vor dem Konzil von Nizäa die Kirchenväter die Trinität ablehnten, als beispiele werden Jutin der Märtyrer, Irenäus, Klemens von Alexandria, Tertullian, Hippolyt und Origenes genant. Stimmt das? Haben sie die Trinität abgelehnt? gerade von Tertullian habe ich schon das Gegenteil gehört. Und gibt es auch Kirchenväter die sich vor dem Konzil von Nizäa für die Trinität ausgesprochen haben? wer kann mir weiterhelfen? Am Liebsten wären mir Zitate mit Quellenangaben, die ich dem Zeugen Jehovas zeigen könnte.

Schon mal vielen Dank im voraus

Ralf alias Mumpf

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Edi
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Beitrag von Edi »

Was ist dann mit der Schriftstelle, wo Jesus sagt "Ich und der Vater sind eins"? Oder mit der Stelle, wo er sagt "taufet sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes"?

Soweit ich weiß, berufen sich die Zeugen Jehovas auch auf eigene, zum Teil falsche Übersetzungen des Neuen Testaments.


Weitere Stelle: 2.Kor. 13,13: "Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des heiligen Geistes sei mit euch allen!"
Zuletzt geändert von Edi am Donnerstag 30. März 2006, 19:18, insgesamt 3-mal geändert.

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Pit
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Re: Kirchenväter und die Trinität

Beitrag von Pit »

Hallo Mumpf,

wenn ich richig informiert bin, gab es - auch unter den Kirchenvätern - anfangs Diskussionen, inwieweit die Personen der Trinität "nur" "eines Wesens" sind oder tatsächlich und de facto eine (!) Person, wobei der Personenbegriff anders verstanden wurde, als es heutzutage der Fall ist.

Aber ich werde mich noch intensiver schlaumachen.

Gruß, Pit
Mumpf hat geschrieben:Hallo Zusammen,

ich habe eine Frage, bei der ich als Evangelischer mich an Katholiken wende, weil ihr da im allgemeinen weit besser Informiert seid als Evangelische Brüder und Schwestern. Es geht nämlich um aussagen der Kirchenväter, und zwar beim Thema Trinität (Dreifaltigkeit, Dreieinigkeit). Ich habe von einem Zeugen Jehova die Broschüre >Soll man an die Dreieinigkeit glauben?< bekommen, dort wird die Trinität als unbiblisch dargestellt, was natürlich nicht stimmt. Unter anderem wird gegen die Trinität in Feld geführt, das vor dem Konzil von Nizäa die Kirchenväter die Trinität ablehnten, als beispiele werden Jutin der Märtyrer, Irenäus, Klemens von Alexandria, Tertullian, Hippolyt und Origenes genant. Stimmt das? Haben sie die Trinität abgelehnt? gerade von Tertullian habe ich schon das Gegenteil gehört. Und gibt es auch Kirchenväter die sich vor dem Konzil von Nizäa für die Trinität ausgesprochen haben? wer kann mir weiterhelfen? Am Liebsten wären mir Zitate mit Quellenangaben, die ich dem Zeugen Jehovas zeigen könnte.

Schon mal vielen Dank im voraus

Ralf alias Mumpf
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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Hl. Justin der Märtyrer hat geschrieben:"Aber wie Er [der Vater], so wird auch der von Ihm ausgegangene Sohn ... gleichfalls mit dem prophetischen Geist von uns verehrt und angebetet, indem wir Ihnen Ehre in Wort und Wahrheit zukommen lassen, und dies jedem, der es wünscht, unverhohlen und so, wie wir selbst gelehrt wurden, weitergeben." Erste Apologie, 6
Der heilige Justin bekannte auch die gleiche Gotteswürde des Sohnes:
Hl. Justin der Märtyrer hat geschrieben:"Oben wurde von mir im Detail gezeigt, daß Christus, Welcher Herr und Seinem Wesen nach Gott ist, der Sohn Gottes, der durch Seine Macht zuvor als Mensch und Engel erschien, ja sogar in Gestalt von Feuer, wie das am Dornbusch war, so auch zum Gericht über Sodom erschien." Disput mit dem Juden Triphon, 128
Der hl. Justin hat Jesus Christus nie als geschaffenen Engel bezeichnet, wohl aber als Geborenen Gott. Als Engel wird Er hier wegen dem Charakter Seines Dienstes bezeichnet, nicht, weil dies Seine Natur wäre.

So, nun zum hl.Irenäus. Er ist ja ein großer Apologet, nichtwahr; nun, er bezeichnet Christus als Gott und Jehova (bezugnehmend auf Ex. 3:14) und hält Ihn auch nicht für einen erschaffenen Engel.

Hl. Irenäus von Lyon hat geschrieben:"Denn Gott brauchte nichts davon zur Erschaffung dessen, was zu erschaffen Er bei Sich vorbestimmt hat, als hätte Er keine eigenen Hände. Mit Ihm verweilt immer das Wort und die Weisheit, der Sohn und der Geist, durch Welche und in Welchen Er frei und in Seinem gutem Willen alles erschaffen hat." Fünf Bücher wider die Häresien, Buch 4, XX:1
Jesus Christus ist nicht nur ein Gott, sondern Derselbe Gott wie der Vater:
Hl. Irenäus von Lyon hat geschrieben:"Auf diese Weise ist der Vater Herr, und der Sohn ist Herr, und der Vater ist Gott, und der Sohn - Gott, denn Jemand, der aus Gott geboren ist, ist Gott ... Denn der Sohn empfängt, da Er Gott ist, vom Vater, d.h. von Gott, den Thron des ewigen Königreiches und die Salbung, wie keiner von Seinen Mitstreitern [?]." Epideixis [=Beweis] der apostolischen Predigt, 47
t.b.c.

Ach ja, Pit...
Pit hat geschrieben:...inwieweit die Personen der Trinität "nur" "eines Wesens" sind oder tatsächlich und de facto eine (!) Person...
Da haust Du was durcheinander. Guck's Dir nochmal an :)
Zuletzt geändert von Nietenolaf am Donnerstag 30. März 2006, 20:31, insgesamt 1-mal geändert.

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Edi, Mumpf fragte nach den Kirchenvätern! :)

Ich hatte nicht gewußt, daß die "Zeugen" die Kirchenväter derart verwursten. Sind sie nicht eigentlich in der Beweispflicht, wenn sie ihnen die Wachtturm-Lehre in den Mund legen? Aufzählen kann ich nämlich auch. Na gut, Origenes z.B. ist nicht in dem Sinne ein Kirchenvater. Aber wir können ja mal weitermachen. Mit dem hl. Titos Flavios Klemens von Alexandria. Aber der hat (als Rektor der alexandrinischen theologischen Schule) doch denkbar deutlich von der Gottheit Jesu Christi gesprochen:

Hl. Klemens von Alexandria hat geschrieben:"Der Sohn und der Vater sind Beide der Eine Gott; ... preisend, Dir, dem Einen Vater und Sohn, Sohn und Vater, zu danken; Dich, den Sohn, als den Kinderführer [Paidagogos] und Lehrer, mit dem Heiligen Geiste, Welcher durch Sich alles in einem vorstellt, in Dem alles [ist], durch Welchen alles Eins [ist], durch Welchen die Ewigkeit [ist?], Dessen Glieder wir alle sind." Der Zuchtmeister [Pädagoge], Buch 3, 12
"Pädagoge" bezieht sich u.a. auf den Begriff in Gal. 3:24, der z.B. bei Luther als "Zuchtmeister" übersetzt wird.
Im selben Pädagogen noch etwas... ziemlich deutlich:
Hl. Klemens von Alexandria hat geschrieben:"Unser Pädagoge [Zuchtmeister, wenn ihr so wollt - N.], meine Lieben, ist wie Gott, Sein Vater, Dem Er der Sohn ist. Er ist sündlos, ohne Makel. Seine Seele ist vollkommen frei von Leidenschaft. Dies ist voll und ganz Gott, lediglich in menschlicher Gestalt. dies ist der Erfüller des Willens des Vaters, Gott das Wort [Logos], Der im Vater ruht, zu Seiner Rechten sitzt, Gott in sichtbarer Gestalt." Pädagoge, Buch 1, 2
Zuletzt geändert von Nietenolaf am Donnerstag 30. März 2006, 20:33, insgesamt 1-mal geändert.

Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Ich habe die Broschüre der Zeugen Jehovas neulich ebenfalls erhalten und mich mit einem Zeugen darüber unterhalten. Sonderbarerweise setzen sie Jesus mit dem Erzengel Michael gleich.
Die einschlägige Stelle im Johannesprolog "und das Wort war Gott" interpretieren sie dahingehend, dass theós im Griechischen ohne Artikel dasteht und man - wie es die Neue Welt Übersetzung tut - die Stelle übersetzen müsste: "und das Wort war ein Gott". Damit ist der logos nicht mit dem einzig wahren Gott "Jehova" zu identifizieren, sondern ein göttliches Wesen, das zwischen Mensch und Jehova angesiedelt wird.
Die Stelle in der Offenbarung, wo die Ältesten vor dem Lamm niederfallen und es anbeten, was nur Jehova zusteht, war die einzige Stelle, auf die der gute Mann so recht keine "Lösung" parat hatte. Bin mal gespannt wenn wir uns wiedersehen. Wahrscheinlich hat er sich dann eine Erklärung aus den USA eingeholt.

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Tacitus hat geschrieben:...dass theós im Griechischen ohne Artikel dasteht und man - wie es die Neue Welt Übersetzung tut - die Stelle übersetzen müsste: "und das Wort war ein Gott".
Das stimmt aber gar nicht. Zumal ich dann die Preisfrage hätte, mal die im Altgriechischen vorhandenen unbestimmten Artikel (wie "ein") aufzuzählen...
Tacitus hat geschrieben:Die Stelle in der Offenbarung, wo die Ältesten vor dem Lamm niederfallen und es anbeten, was nur Jehova zusteht, war die einzige Stelle, auf die der gute Mann so recht keine "Lösung" parat hatte.
Dann soll er aber bei seinen Nachforschungen auch noch die diversen anderen Stellen konsultieren. Christus wurde genau deswegen verurteilt, weil Er sich zu Gott machte. Der Hohepriester hat sich bei dem Verhör nicht aus Spaß die Kleider am Leib zerrissen - wie er es ja dem Gesetz nach tun mußte, wenn er eine Gotteslästerung hörte (obwohl's da auch eine Nuance gibt - er hätte es in dieser Situation eben nicht tun dürfen, ich habe aber vergessen, wieso). Er fragte doch: "Bist Du Christus, Sohn des Hochgelobten?" (Mk. 14, 61), wollte nicht direkt "Sohn Gottes" sagen, um Gottes Namen nicht einmal zuviel zu gebrauchen. Aber Christus antwortet: "Ich bin es" (auf griechisch "Ego eimi"). Freilich hat Christus nicht auf griechisch geantwortet, sondern auf hebräisch (resp. aramäisch). "Ego eimi" bzw. "Ich bin es" wäre in hebräisch "Iahweh". In der Septuaginta: "Ego eimi ho on". War nicht das die Gotteslästerung, die der Hohepriester nicht ausgehalten hat - der Gebrauch des Namens Gottes, den der Hohepriester selbst nur ein einziges Mal im Jahr gebrauchen durfte?
Warum hat sich die Tempelwache, die Ihn zu verhaften gekommen war, schockiert zu Boden geworfen? Der Evangelist erklärt es selbst: "Als nun Jesus zu ihnen sprach: Ich bin es (Ego eimi), wichen sie zurück und fielen zu Boden" in Joh. 18, 6. Offensichtlich wurde hier der Heilige Name ausgesprochen. Das, was Moses beim nicht-verbrennenden Dornbusch gehört hatte, wird jetzt dem Verräter und den Wachen in der Dunkelheit der Nacht von Gethsemane gesagt. Unter diesen Umständen würde ich mich auch zu Boden werfen.

Ich gebe zu, ich biege ein wenig an der Sache herum, aber das ist kein Kerygma, das ist Apologie, und da darf ich... :)

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Es ist immer so entspannend, wenn man zu einem Thema schreibt, das man "in einem anderen Forum" schon einmal hatte. Man spart sich eine Menge Arbeit! :)

Tertullian nennt Jesus Gott und bekennt deutlich den Glauben an die Dreieinigkeit. Ich denke, daß die "Zeugen" schlicht betrügen, wenn sie ihn (wie die anderen) gegen die von Gott offenbarte Glaubenswahrheit der Dreifaltigkeit ins Feld führen. Hier etwas, das ziemlich ins "Überbegreifliche" geht:

Tertullian hat geschrieben:"Vor allem dem nämlich existierte Gott allein und war Sich Selbst Welt, Raum und alles. Allein existierte Er, weil nichts ausser Ihm war. Er war aber auch nicht einmal damals allein. Denn Er hatte bei sich die Vernunft [nous], die Er in Sich Selbst hatte, die Seinige. Denn Gott ist vernünftig und die Vernunft ist in Gott das erste, und so kommt von Ihm alles. ... Die Griechen nennen sie Logos, wofür wir das Wort "Wort" brauchen. Daher ist es bei den Unsern infolge schlichter Übersetzung gebräuchlich, zu sagen, "das Wort sei im Anfange bei Gott gewesen" ... Denn, wenngleich Gott Sein Wort noch nicht hatte ausgehen lassen, so hatte Er es doch ebenso mit und in der Vernunft selbst bei Sich, indem Er schweigend dachte und mit Sich überlegte, was Er durch das Wort alsbald aussprechen wollte. Indem Er nämlich mit Seiner Vernunft ratschlagte und überlegte, machte Er Sie, die Er mit dem Worte behandelte, zum Worte." Gegen Praxeas, cap. 5 col. 160
Dies zitiere ich aus der "Bibliothek der Kirchenväter" von hier. Das hätte ich wahrscheinlich mit den anderen Texten auch tun können, aber nun ist's zu spät, und ihr müßt mit meiner jämmerlichen Übersetzung leben. Tertullian geht weiter:
Tertullian hat geschrieben:"Es ist also notwendig, über Christus, insofern Er Gott ist, einiges Wenige zu sagen ... Hinsichtlich Seiner sind wir belehrt worden, Er sei aus Gott hervorgebracht und durch Hervorbringen gezeugt und deswegen Sohn Gottes und Gott genannt wegen der Einheit der Substanz. Denn auch Gott ist Geist ... Es bleibt der Mutter-Stoff unversehrt und unvermindert, auch wenn man ihm mehrere gleichartige Ableitungen entnimmt. In dieser Weise ist auch, was von Gott ausgegangen ist, Gott und Gottes Sohn, und Beide sind Einer. Apologeticum, Kap. 21
Lest ruhig das ganze Kapitel.

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Der hl. Hippolyt von Rom. Die "Zeugen" sind recht frech, Mumpf. Es ist gelogen und der hohen Ehre dieser Heiligen unangemessen, ihnen die heillose Lehre der Wachtturm-Organisation unterzujubeln.
Hl. Hippolyt von Rom hat geschrieben:"Noetius muß unbedingt und gegen seinen Willen Gott, den Vater, den Allerhalter bekennen, und Christus Jesus, den Sohn Gottes, den menschgewordenen Gott; und den Heiligen Geist - er muß bekennen, daß diese wahrhaftig Drei sind; sonst kann er den Einen Gott nicht anerkennen, wie [er es tun müßte, wenn er] wahrhaftig glaubt an den Vater und den Sohn und den Heiligen Geist." Gegen Noetius, nr. 8 & 12
Mit Noetius ist hier Noetius von Smyrna, der Begründer des "Patripassianismus" = Modalismus, gemeint.

Hippolyt hat nie geschrieben, der Vater habe den Sohn erschaffen, oder Dieser sei der Erzengel So-und-so... hier ist noch etwas:

Hl. Hippolyt von Rom hat geschrieben:"...es erscheint der Herr Selbst, in einfacher Weise, allein, ohne Schmuck, ohne Begleiter, in menschliches Fleisch gekleidet, und unter diesem die göttliche Würde versteckt, um diese so vor den Fallstricken des geistlichen Drachen zu verbergen." Homilie zum Fest der Theophanie [= Taufe Christi]
...

Und zu guter Letzt noch etwas zu Origenes, dem "anathematisierten Märtyrer":

Origenes hat geschrieben:"Aus all diesen Zeugnissen lernen wir, daß das Wesen des Heiligen Geistes eine solche Würde und Macht besitzt, daß selbst die heilbringende Taufe nicht anders, als nur mit dem Macht der Drei [Personen] der höchsten Dreifaltigkeit [!], d.h. nicht anders, als durch das gemeinsame Nennen des Vaters, und des Sohnes, und des Heiligen Geistes vollbracht werden kann; und durch die Vereinigung mit dem ungeborenen Vater und Seinem eingeborenen Sohn, sowie auch im Namen des [?] Heiligen Geistes." De Principiis, t. 1, cap. 3:2
Ich denke, es ist ein Eigentor, Origenes als Antitrinitarier zu erwähnen, denn er benutzt ja schon den Begriff "Dreifaltigkeit" in seiner Arbeit "Von den Anfängen".
Origenes hat geschrieben:...doch in den letzten Zeiten nahm Er, sich demütigend, Fleisch an, wurde Mensch, obwohl Er Gott war, und, einmal Mensch geworden, blieb Er aber das, was Er vorher war, nämlich Gott." De Principiis, t. 1, cap. 1:4
"Aber wer dabei den Anfang dem Worte Gottes oder der Vernunft Gottes beimißt, der erstreckt seine Frechheit offensichtlich sogar auf den ungeborenen Vater Selbst, denn dann würde er ja selbst die Wahrheit leugnen, daß Er immer der Vater war und den Sohn gebar, und die Vernunft zu allen vorangegangenen Zeiten oder Äonen hatte, als Fortsetzung all dessen, was sein kann, wie auch immer das mit menschlichen Zungen bezeichnet wäre." De Principiis, t. 1, cap. 2:3
Mumpf, ich denke, das reicht. Die Wachtturm-Gesellschaft hat kein Recht, diese Christen für ihre Zwecke zu mißbrauchen.

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Hihi, ich kann mich nicht bremsen... Hilfe! :)
Hl. Justin der Märyrer hat geschrieben:"Jener brachte die Sonne zum Stehen, erst nachdem er den Namen Jesus erhalten und von dem Geiste Jesu mit Kraft ausgestattet worden war. Daß Jesus es war, Welcher dem Moses, dem Abraham und den Patriarchen überhaupt erschienen ist und zu ihnen im Auftrage des Vaters gesprochen hat, habe ich bewiesen." Dialog mit dem Juden Trypho, cap. 113
Dieses Kapitel siehe hier. (Hervorhebung oben durch mich.)

Mumpf
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Beitrag von Mumpf »

Man muss nicht alles selber wissen, man muss nur wissen wo man Nachfragen muss :)

Jetzt bin ich mal auf die Antwort des Zeugen Jehovas gespannt, wenn ich ihm das bei seinem Nächten besuch zeige.


Mumpf

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holzi
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Beitrag von holzi »

Nietenolaf hat geschrieben:Hihi, ich kann mich nicht bremsen... Hilfe! :)
Hl. Justin der Märyrer hat geschrieben:"Jener brachte die Sonne zum Stehen, erst nachdem er den Namen Jesus erhalten und von dem Geiste Jesu mit Kraft ausgestattet worden war. Daß Jesus es war, Welcher dem Moses, dem Abraham und den Patriarchen überhaupt erschienen ist und zu ihnen im Auftrage des Vaters gesprochen hat, habe ich bewiesen." Dialog mit dem Juden Trypho, cap. 113
Dieses Kapitel siehe hier. (Hervorhebung oben durch mich.)
Jetzt hab ich auch noch was: eine Zusammenstellung von Zitaten der Väter zur Dreifaltigkeit: http://www.ecclesia.com.br/biblioteca/p ... indade.htm
Ätschbätsch, Nietenolaf, diemal verstehst DU nix :ikb_tongue: das is' nämlich was auf Portugiesisch, von der Website der Orthodoxen Kirchen in Brasilien

Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Weißt Du, dass Nietenolaf des Portugiesischen nicht mächtig ist?

Es wäre übrigens Deine Christenpflicht, uns diese Texte zu übersetzen. Dann mal los ...

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Was es nicht alles gibt: "Ireneu de Lião"! Nun ja, ich kann durch diese Glyphen durchrattern und den einen oder anderen Begriff oder gar Zusammenhang erkennen... aber ansonsten... pff! O espirito da paz!

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Nietenolaf hat geschrieben:Der Hohepriester hat sich bei dem Verhör nicht aus Spaß die Kleider am Leib zerrissen - wie er es ja dem Gesetz nach tun mußte, wenn er eine Gotteslästerung hörte (obwohl's da auch eine Nuance gibt - er hätte es in dieser Situation eben nicht tun dürfen, ich habe aber vergessen, wieso).

Ein kleiner Nachtrag dazu (obwohl ich das Gefühl nicht loswerde, daß da noch etwas war):

Hl. Prophet Moses, Lev. 10:6f, hat geschrieben:Da sprach Mose zu Aaron und seinen Söhnen Eleasar und Itamar: Ihr sollt euer Haupthaar nicht wirr hängen lassen und eure Kleider nicht zerreißen, daß ihr nicht sterbet und der Zorn über die ganze Gemeinde komme.
Hl. Prophet Moses, Lev. 21:10, hat geschrieben:Wer Hoherpriester ist unter seinen Brüdern, auf dessen Haupt das Salböl gegossen und dessen Hand gefüllt ist und der angezogen ist mit den heiligen Kleidern, der soll sein Haupthaar nicht wirr hängen lassen und seine Kleider nicht zerreißen...

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holzi
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Beitrag von holzi »

Tacitus hat geschrieben:Weißt Du, dass Nietenolaf des Portugiesischen nicht mächtig ist?

Es wäre übrigens Deine Christenpflicht, uns diese Texte zu übersetzen. Dann mal los ...
Weiss Nietenolaf, dass viele von uns auch kein Russisch können? Aber keine Angst, ich werd das schon noch ins Deutsche bringen, soweit wir die Zitate nicht schon hier im Thread hatten. Ich bitte aber noch um etwas Geduld.

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holzi
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Beitrag von holzi »

Nietenolaf hat geschrieben:Was es nicht alles gibt: "Ireneu de Lião"! Nun ja, ich kann durch diese Glyphen durchrattern und den einen oder anderen Begriff oder gar Zusammenhang erkennen... aber ansonsten... pff! O espirito da paz!
Genau so gings mir mit deinem Aufsatz von Mönchsdiakon Makarij zu Fatima, jetzt sind wir wieder quitt! :mrgreen:
Ich werde aber die dort genannten Zitate, soweit wir sie hier noch nicht hatten, ins Deutsche übersetzen.
Ich vermute, diese Zitate und und auch andere auf anderen Seiten sind als Argumentationshilfen gegen die in Brasilien extrem rührigen Sekten und fundamentalistisch-evangelikalen Gemeinden.

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Man findet die meisten der auf der portugiesischen Seite zitierten Werke in der "Bibliothek der Kirchenväter" in deutscher Sprache. Ich habe eben mal ein paar Stichproben gemacht. Vielleicht hat Holzi Lust, das zu kompilieren.

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holzi
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Beitrag von holzi »

Nietenolaf hat geschrieben:Man findet die meisten der auf der portugiesischen Seite zitierten Werke in der "Bibliothek der Kirchenväter" in deutscher Sprache. Ich habe eben mal ein paar Stichproben gemacht. Vielleicht hat Holzi Lust, das zu kompilieren.
Genau das hab ich auch gemacht: Copy&Paste-Übersetzungen halt ;) - Hier der erste Teil:

Zitate nach der Bibliothek der Kirchenväter hat geschrieben: Textzeugen der Kirchenväter zur heiligsten Dreifaltigkeit
Die folgenden Zitate bezeugen, was die Urkirche über den Glauben an die heiligste Dreifaltigkeit denkt.
„Bezüglich der Taufe haltet es so: Wenn ihr all das Vorhergehende gesagt habt, "taufet auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes" in fliessendem Wasser. Wenn du aber kein fliessendes Wasser hast, dann taufe in einem anderen Wasser; wenn du es nicht in kaltem tun kannst, tue es im warmen. Wenn du beides nicht hast, giesse dreimal Wasser auf den Kopf "auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes". (Unbekannte Autor, 90 n. Chr., Didache 7,1-3)

1.„weil wir einen Gott haben, einen Christus, einen Geist der Gnade, der über uns ausgegossen ist,“ (1. Brief Clemens' von Rom (96 n. Chr.) an die Korinther 46,6)

2.„Denn es lebt Gott und es lebt der Herr Jesus Christus und der Heilige Geist“ (dto., 58,2)

3.„als Bausteine für den Tempel des Vaters, zubereitet für den Bau Gottes des Vaters, in die Höhe gehoben durch das Hebewerk Jesu Christi, welches ist das Kreuz, während euch als Seil diente der Heilige Geist“ (Ignatius von Antiochien (107 n. Chr.) an die Epheser 13,1-2)

4.„Gebet euch Mühe, in den Lehren des Herrn und der Apostel gefestigt zu werden, damit ihr in allem, was ihr tuet, das Richtige treffet für Fleisch und Geist, Glaube und Liebe im Sohne und im Vater und im Geiste, im Anfang und Ende, im Verein mit eurem ehrwürdigsten Bischof und dein schon gewundenen geistlichen Kranze eures Presbyteriums und eurer gottgemässen Diakonen. Seid untertan eurem Bischof und euch gegenseitig, wie Jesus Christus seinem Vater dem Fleische nach und die Apostel Jesus und dem Vater und dem Geiste, damit Einheit herrsche dem Fleische und dem Geiste nach.“ (Ignatius v. Antiochien an die Magnesier, 107 n.Chr. 13,1-2)

5.„Dass wir nun nicht gottlos sind, da wir doch den Schöpfer dieses Alls verehren und, wie wir gelehrt worden sind, behaupten, dass er keiner Schlacht-, Trank- und Räucheropfer bedarf, [...]Und dass wir ausserdem den, der unser Lehrer hierin gewesen und dazu geboren worden ist, Jesus Christus, der gekreuzigt wurde unter Pontius Pilatus, dem Landpfleger von Judäa zur Zeit des Kaisers Tiberius, den wir als den Sohn des wahrhaftigen Gottes erkannt haben, an die zweite Stelle setzen und dass wir den prophetischen Geist an dritter Stelle mit Fug und Recht ehren, das werden wir zeigen. Denn darin beschuldigt man uns der Torheit, indem man sagt, dass wir die zweite Stelle nach dem unwandelbaren und ewigen Gott, dem Weltschöpfer, einem gekreuzigten Menschen zuweisen. Das sagt man, weil man das darin eingeschlossene Geheimnis nicht kennt. Indem wir dieses erklären, bitten wir euch, recht dabei auf zu merken.“ (Justin der Märtyrer, 151 n. Chr., 1. Apologie 13,1.3-6)

6.„Dann werden sie von uns an einen Ort geführt, wo Wasser ist, und werden neu geboren in einer Art von Wiedergeburt, die wir auch selbst an uns erfahren haben; denn im Namen Gottes, des Vaters und Herrn aller Dinge, und im Namen unseres Heilandes Jesus Christus und des Heiligen Geistes nehmen sie alsdann im Wasser ein Bad.“ (dto, Kap. 61)

7."Herr, allmächtiger Gott, Vater deines geliebten und gebenedeiten Sohnes Jesus Christus, durch den wir Kenntnis von dir erlangt haben, Gott der Engel, der Mächte, der gesamten Schöpfung und der ganzen Schar der Gerechten, die vor deinem Angesichte leben! Ich preise dich, daß du mich dieses Tages und dieser Stunde gewürdigt hast, teilzunehmen in der Gemeinschaft deiner Märtyrer an dem Kelche deines Christus zur Auferstehung ins ewige Leben nach Leib und Seele in der Unvergänglichkeit des Heiligen Geistes. Unter diesen möchte ich heute vor dir aufgenommen werden als ein fettes und wohlgefälliges Opfer, sowie du, untrüglicher und wahrhafter Gott, mich dazu vorbereitet, wie du es mir vorherverkündet und wie du es jetzt erfüllt hast. Deswegen lobe ich dich auch für alles, ich preise dich und verherrliche dich durch deinen ewigen und himmlischen Hohenpriester Jesus Christus, deinen geliebten Sohn, durch den dir mit ihm und dem Heiligen Geiste Ehre sei jetzt und in alle Ewigkeit. Amen". (Martyrium des hl. Polykarp, 156 n. Chr., 14.1-3)

8.„Indes kennen wir auch einen Sohn Gottes. Halte es ja niemand für lächerlich, dass Gott einen Sohn habe! Denn unsere Gedanken über Gott Vater und Sohn weichen gar sehr von den Mythen der Dichter ab, die die Götter nicht im mindesten besser sein lassen als die Menschen; der Sohn Gottes ist das Wort (Logos) des Vaters als vorbildlicher Gedanke und Schöpferische Kraft; denn nach ihm und durch ihn ist alles gemacht; Vater und Sohn sind eins. Da der Sohn im Vater und der Vater im Sohne ist durch die Einheit und Kraft des Geistes, so ist der Sohn Gottes der Gedanke (Nus) und das Wort (Logos) des Vaters. Sollte Euch aber bei Eurer überlegenen Einsicht die Frage belieben, was der Ausdruck Sohn bedeutet, so will ich Euch in Kürze folgendes antworten: Er ist dem Vater das Erst-Erzeugte, nicht als ob er geworden wäre; denn von jeher hatte Gott als ewiger Gedanke selbst das Wort in sich, da er nie ohne das Wort ist; sondern der Sohn ist hervorgegangen, um für alles Körperliche, das anfangs noch als qualitätslose Naturmasse ohne alles Leben existierte, wobei die dichteren Teile noch mit den leichteren vermischt waren, vorbildlicher Gedanke und Schöpferische Kraft zu sein.“ (Athenagoras von Athen (177 n. Chr., Bittschrift für die Christen 10,2-4)

9. „Wer sollte sich da noch auskennen, wenn er Leute, die einen Gott Vater und einen Gott Sohn und einen Heiligen Geist bekennen und nachweisen, dass dieselben mächtig sind in der Einigung und verschieden in der Ordnung, als Atheisten verschreien hört?“ (dto. 10,6)

10. „Auf dieselbe Weise sind auch die drei Tage, welche der Schöpfung der Lichter vorangingen, ein Sinnbild der Dreieinigkeit: Gottes[=Vater], seines Wortes[=Sohn] und seiner Weisheit[=hl. Geist].“ (Theophil v. Antiochien, 181 n. Chr., 2. Buch an Autolykos 15,3)

11. „Die Kirche erstreckt sich über das ganze Weltall bis an die äußersten Grenzen der Erde. Sie hat von den Aposteln und ihren Schülern den Glauben empfangen, den Glauben an den einen Gott, den allmächtigen Vater, den Schöpfer des Himmels und der Erde und der Meere und alles was in ihnen ist, und an den einen Christus Jesus, den Sohn Gottes, der, um uns zu erlösen, Fleisch angenommen hat, und an den heiligen Geist, der durch die Propheten die Heilsordnung Gottes verkündet hat, ...“ (Irenäus v. Lyon, 189 n. Chr. Gegen die Häresien I 10,1)

12. „Und daß das Wort, d. h. der Sohn, immer bei dem Vater war, haben wir vielfach dargetan. Daß aber auch die Weisheit, d. h. der Geist, bei ihm vor aller Schöpfung war,...“ (dto IV,20,3)

13. Das Gebot zu taufen wurde nämlich hinzugefügt und die Form vorgeschrieben. "Gehet hin", sprach er, "lehret die Heiden und taufet sie im Namen des Vaters, des Sohnes und des Hl. Geistes". (Tertullian, 210 n. Chr., Über die Taufe 13)

14. (Glaubensbekenntnis v. Nicäa 325)

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