Pierre hat geschrieben:Statt zu meckern, sollten wir eine Umfrage starten und die Menschen bitten, einmal aufzuschreiben, was sie von der Kirche erwarten.
Pierre, der sich sicher ist, dass Menschen erreichbar sind, wenn sie ihren Bedürfnissen entsprechend angesprochen werden und es verstehen können.
By the way, was Pierre schreibt, erinnerte mich irgendwie an die Aussagen des "Freckenhorster Kreises"
Freckenhorster Kreises, die kirchlich nicht zu akzeptieren sind - ich halte diesen Kreis für "gefährlich"...
Freckenhorster Kreis hat geschrieben:
Sonntagsgottesdienst? - Mir zu langweilig.
Predigt? - Sagt mir nichts.
Christliche Moralvorstellungen? - Ist ja sowieso alles verboten.
Dogmen? - Ich lasse mir nicht das Denken verbieten.
Gott? - Gibt es ihn überhaupt?
Denken Sie auch manchmal so, oder haben Glaube und Religion in Ihrem Leben einen Platz?
Es ist offensichtlich: Die Kirche hat in unserer Gesellschaft sehr an Einfluß und Akzeptanz verloren. Eine von vielen Ursachen: In den Gemeinden ist - nach dem Konzil - theologisches Wissen nur selten ausdrücklich vermittelt worden. In Religion und Glauben suchen Menschen Antworten auf die Frage: Haben mein Leben, meine Erfahrungen und die Geschichte, hat das, was ist, einen Sinn? Jeder Mensch, jede Zeit muß eine Weltdeutung für sich finden. Christen orientieren sich dabei am Handeln Jesu.
Wir erhoffen uns Ihre Reaktion: Zustimmung oder Kritik, eigene Erfahrungen, Fragen. Wir sind gespannt.
Für den Hintergrund, warum ich sage, dass der Kreis "gefährlich" ist:
Freckenhorster Kreis hat geschrieben:
1. Der Freckenhorster Kreis hält eine intensive Beschäftigung und ständige Auseinandersetzung mit der
theologischen Entwicklung, den Gegenwartsfragen der Kirche und mit den Problemen unserer Gesellschaft
für unbedingt erforderlich. In eigenen Analysen und Studientagungen wird sich der Freckenhorster Kreis
mit solchen Fragen des kirchlichen Lebens beschäftigen.
2. Der Kreis will sich äußern zu Vorgängen in der Kirche. Dies schließt eine Stellungnahme zu amtlichen
kirchlichen Verlautbarungen ein und zu kirchenrechtlichen Lösungen pastoraler Fragen, von denen wir
meinen, daß sie aus theologischen und pastoralen Gründen nicht unangefochten bleiben können. Dies
gilt z.B. für die Mischehenpraxis.
3. Kirchliche Entscheidungen müssen durch eine breite Meinungsbildung von unten vorbereitet und getragen
werden. Das setzt sachliche Information und angemessene Öffentlichkeit aller Entscheidungsvorgänge
voraus. Dies gilt z. B. für die bevorstehende Pastoralsynode, ihre Vorbereitung und Thematik, Geschäfts–
ordnung und Entscheidungsbefugnis.
4. Es soll ein Bewußtsein dafür geweckt werden, daß es in der Kirche eine Pluralität von Theologien,
Frömmigkeitsformen und Pastoralmethoden geben muß. In den Entscheidungsgremien und in
den Verwaltungsbehörden der Diözese müssen deshalb in angemessener Weise alle Richtungen vertreten
sein. In diesem Zusammenhang müßte z. B. die Bistumspresse analysiert und auf ihre Funktion hin
befragt werden.
5. Ganz besonders wollen wir darauf hinwirken, daß das Prinzip der kollegialen Verantwortung und der
partnerschaftlichen Zusammenarbeit auf allen Ebenen der Kirche zur Geltung kommt. In diesem Sinn soll
eine recht verstandene Demokratie angestrebt werden.
Die schon bestehenden Gremien (z. B. Diözesankomitee, Priesterrat, Seelsorgerat, Pfarrkomitee) müssen
koordiniert werden. Sie müssen eine klar bestimmte Entscheidungskompetenz haben, die an die Stelle
der Kompetenz überholter Entscheidungsgremien tritt, da diese für die gegenw„rtige Kirche nicht
mehr repräsentativ sind. Das soll unbeschadet der spezifischen Verantwortung des Bischofs geschehen, die
darin besteht, daß er gemeinsam mit dem Presbyterium die Einheit in seiner Diözese und die Gemeinschaft
mit den anderen Teilkirchen und dem Papst gewährleistet. Das Prinzip der kollegialen Verantwortung gilt
z. B. auch für Personal- und Finanzfragen.
6. Verantwortlichen Experimenten muß ein viel größerer Raum zugestanden werden. Dies gilt z. B. für die
Liturgie, die Gestaltung des pfarrlichen Lebens, die Zusammenarbeit mit Amtsbrüdern und Laien und für
den ökumenischen Bereich. Wir wollen dazu ermutigen, anregen und helfen. Die Art und Weise, wie z. B.
die Frage der Handkommunion in unserer Diözese behandelt wurde, zeigt, wie formal man schon in solch
peripheren Dingen vorgeht und dass nur minimale Bereitschaft besteht, größere und wichtigere Reformen
zuzulassen.
7. Der Freckenhorster Kreis wird sich dort zu Wort melden, wo infolge autoritären Stils in kirchlicher Führung
und Verwaltung Mitbrüdern oder Laien in Verkündigung oder sonstigem kirchlichem Dienst ungerechtfertigte
Schwierigkeiten gemacht werden. Der Kreis setzt sich dafür ein, daß bald eine gewählte Schiedsstelle auf
Diözesanebene eingerichtet wird, die bei Streitfällen angerufen werden kann.
8. Angesichts der fundamentalen Krise priesterlichen Selbstverständnisses sind neue Formen der pastoralen
Tätigkeit, des priesterlichen Lebensstils und seiner Spiritualität zu suchen und ihre Erprobung zu ermöglichen.
Dies gilt z. B. für die Fragen der überpfarrlichen Zusammenarbeit, der Möglichkeit einer vita communis,
des Gebets und des geistlichen Gesprächs. Wir möchten Mitbrüdern, die in eine Krise geraten sind oder
ihr Amt aufgeben, unsere Hilfe anbieten.
9. Um der Glaubwürdigkeit der Kirche willen ist alles, was Ausdruck von Reichtum und Herrschsucht ist und
nur dem Dekor der Vergangenheit angehört (z. B. aufwendige Bauten und Einrichtungen,folkloristische
Formen der Frömmigkeit, Glocken, Türme, Titulaturen), abzulehnen und nicht weiter zu unterstützen.
[10. ist geändert worden, wird darum nicht zitiert... ]