"Transkonfessionelle Spiritualität"

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Ecce Homo
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"Transkonfessionelle Spiritualität"

Beitrag von Ecce Homo »

Die Homepage eines "benediktinischen" Ordensmannes (Münsterschwarzach) macht doch nachdenklich, inwieweit das noch katholisch ist oder nicht...
Willigis Jäger vertritt eine moderne und transkonfessionelle Spiritualität, die den spirituell Suchenden des 21. Jahrhunderts Antwort auf ihre drängenden Fragen gibt.

Als Benediktiner und Zen-Meister ist er sowohl von der christlichen Mystik als auch dem östlichen Zen inspiriert und geht zugleich weit über die traditionellen Vorstellungen der Religionen hinaus. Seine Vision einer integralen Spiritualität vereint den großen Erfahrungsschatz der östlichen und westlichen Weisheit in sich und bezieht zugleich neueste Erkenntnisse der Wissenschaften mit ein.

Er ist Gründer des Benediktushofes in Holzkirchen, einem Zentrum für spirituelle Wege, wo er lebt und arbeitet, und Mitbegründer des Meditationshauses Sonnenhof im Schwarzwald. Seine Vision einer globalen Spiritualität wird von einer ständig wachsenden Weggemeinschaft in der ganzen Welt gelebt. Von ihm ernannte Zen-LehrerInnen der Sanbo-Kyodan-Schule und KontemplationslehrerInnen der von ihm gegründeten Schule der Kontemplation wirken international an diesem spirituellen Weg mit.

Willigis Jäger ist einer der bedeutenden spirituellen Lehrer unserer Zeit. In seinen weltweit gehaltenen Kursen und Vorträgen weist er Wege in eine tiefe spirituelle Erfahrung, die Quelle ist für eine echte Erneuerung auf allen menschlichen und gesellschaftlichen Ebenen.
:shock: :sauer: :shock:

Das soll ein Benediktiner sein???????
Bild
Jetzt weiß ich, warum man mir vorhält, ich sei zu katholisch... :shock:
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Leguan
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Beitrag von Leguan »

Er ist vom Orden exklaustriert und von der Diözese mit Auftrittsverbot belegt. Was ihn allerdings nicht zu scheren scheint.

Das ist übrigens derselbe wie auf diesen Bildern.

Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

Die Glaubenskongregation unter Leitung des damaligen Kardinals Joseph Ratzinger warf ihm vor, Glaubenswahrheiten der persönlichen Erfahrung unterzuordnen (Betroffene Artikel des neuen Katechismus der Katholischen Kirche: 199-301, 413-421, 436-440, 490-511). Im Januar 2002 untersagte ihm das Bischöfliche Ordinariat in Würzburg deshalb die Ausübung jeder öffentlichen Tätigkeit. Jäger wurde daraufhin auf eigenen Wunsch von der Abtei Münsterschwarzach exklaustriert ("beurlaubt"), ist aber nach wie vor Mitglied seiner Klostergemeinschaft. Von vatikanischer Seite wurde ihm 2002 ein Bußschweigen auferlegt.
Quelle: wikipedia.de
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HeGe
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Beitrag von HeGe »

Das ist doch ein altbekannter Fall. Aber wenn man sich das Foto ansieht, kann man ja davon ausgehen, dass genau wie bei Küng, Drewermann und der Professorin in Grün das Problem in naher Zukunft biologisch erledigt wird. Und die Riege der wirklich prominenten Kirchenkritiker hat keinen Nachwuchs mehr. Ich sehe das allerdings nicht unbedingt positiv, denn leider bedeutet das ja nicht, dass die Kirchenkritik aufhört, sondern dass sich schlicht niemand mehr dafür interessiert. Auch nicht wesentlich besser.
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Walter
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Beitrag von Walter »

Leguan hat geschrieben:Das ist übrigens derselbe wie auf diesen Bildern.
Hmm, das macht einen wirklich traurig. Der Mann tut mir leid. :cry:
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taddeo
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Beitrag von taddeo »

"Transkonfessionelle Spiritualität" ist doch eigentlich ein alter Hut, wenn man einfach "Esoterik" dazu sagt, oder?

Aber Raider heißt ja jetzt auch Twix... :D

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Stimmt eigentlich... lebt der eigentlich noch auf Kosten des Klosters? Ich meine, es heißt doch nach wie vor, er sei Benediktiner - auch wenn er da irgendwie rausgeschmissen wurde oder so. Es ist jedenfalls eine Schande, mit dem Wort Benediktiner die Katholiken zu täuschen - die ja denken, das sei katholisch. Und dann noch auf so einen Weg gehen. :sauer: :shock: :/ :cry:
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Walter
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Beitrag von Walter »

Ecce Homo hat geschrieben:Stimmt eigentlich... lebt der eigentlich noch auf Kosten des Klosters?
Anscheinend ist es eher umgekehrt: Das Kloster verdient ganz gut mit an seinen esoterischen Kursen und sonstigen Angeboten. Und gerade bei den Benediktinern scheint mir das keine wirkliche Ausnahme zu sein (auch wenn es andere vielleicht nicht so extrem treiben).
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oblatum
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Beitrag von oblatum »

Ich finde es unlauter die Zenmeditation an einem Menschen so abzutun. Immerhin wurde sie von Zenmönchen in unseren Klöstern gelehrt.
Wer sie kennt weiß auch dass sie nichts mit Esoterik zu tun hat.
Die Art der Meditation ist auch in unserer Kirche uralt.
Wer das bestreitet sollte einmal dieSchriften der Heiligen Teresia von Avila lesen.
Diese Meditation ist ein Schiff das uns zu anderen Ufern bringen kann.
Echte Spritualität wird nur von ungläubigen als Esoterik bezeichnet.
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Linus
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Beitrag von Linus »

oblatum hat geschrieben:Wer sie kennt weiß auch dass sie nichts mit Esoterik zu tun hat.
Die Art der Meditation ist auch in unserer Kirche uralt.
Zen ist Esoterik. Der Unterschied zu christlichen Meditation ist aber, daß sie eben nicht Christuszentriert ist. Der Christ will nicht leer werden, sondern voll: Voll von Jesus: "Ich in Ihm und Er in Mir". Der Christ will nicht Einheit im Sinne des Aufgehens in etwas größerem sondern subjekthafte Einheit mit seinem Schöpfer.

Wenn es im Shobogenzo Genjokoan heißt:
„Den Weg zu studieren heißt sich selbst zu studieren, sich selbst zu studieren heißt sich selbst vergessen. Sich selbst zu vergessen bedeutet eins zu werden mit allen Existenzen.“
so ist das das Gegenteil dessen, was der Christ will:
Wir wollen nicht uns studieren, sonder Christus selbst erleben. Nicht nüchternes Studium sondern erlebte Wirklichkeit. Wir wollen nicht eins werden mit allen Existenzen, sondern eins werden mit dem der tatsächlich ist.
Zuletzt geändert von Linus am Donnerstag 15. November 2007, 14:53, insgesamt 2-mal geändert.
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taddeo
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Beitrag von taddeo »

Gegen echte Spiritualität habe ich gar nichts, und Zen mag für Buddhisten das Höchste sein, wenn sie Spaß dran haben. Aber darum geht es gar nicht.

"Transkonfessionelle Spiritualität" im Sinn von Vermischung verschiedener religiöser Praktiken ist und bleibt trotzdem Esoterik. Die christliche Spiritualitätsgeschichte ist so reich an verschiedenen Spielarten, daß wir ruhig bei unserer Tradition bleiben können, ohne auf was Wesentliches zu verzichten. Jede Spiritualität, die nicht den Glauben an den dreifaltigen Gott als Grundlage hat, sollte für einen Christen eigentlich überflüssig bzw. tabu sein. Daß der Buddhismus und damit seine Zen-Meditation dieses Kriterium erfüllt, kann man ja nun wirklich nicht behaupten.

koenigstochter
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Beitrag von koenigstochter »

Sagt mal, hat von euch eigentlich jemand eine Ahnung, worum es in Zen - Meditation geht?

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Nicht denken und in voller Präsenz Sitzen, Gehen, Stehen und Atmen. So kann man kurz beschreiben, um was es bei der ZEN-Meditation geht. ZAZEN bedeutet Meditation im Sitzen. ZEN ist keine Lehre oder Philosophie. Es geht um eine geistige Erfahrung. Zu diesem Zweck stellt man die ich-geleitete geistige Tätigkeit für eine Weile ab und hält sich innerlich ganz still. Weil man selbst nichts tut, geschieht etwas oder kann etwas geschehen. Es gilt also zunächst, unseren Geist zur Ruhe kommen zu lassen. Dies erreichen wir am besten mit der Übung der Achtsamkeit auf das, was ist:

Im Sitzen können wir spüren, wie unser Becken auf dem Kissen oder Bänkchen ruht. Alles Gewicht geben wir ab und fühlen uns in unserem Becken wie in einer Schale sitzen. Die Atmung vertiefen wir, indem wir das Ausatmen betonen und das Einatmen wie ein Aufatmen von selbst kommen lassen. Die Schultern lassen wir nach hinten unten fallen und achten darauf, dass unsere Schulterblätter der Schwerkraft nachgeben. Der Unterkiefer ist locker, das Gesicht ausdruckslos. Wenn wir nach einer Weile in die Entspannung gekommen sind, wachsen wir von unten her in eine neue Spannkraft hinein. Dabei spannen wir das Hara (den Unterbauch) etwas an und achten darauf, dass die Magengrube entspannt ist. Der Brustkorb wird aufrecht, als wenn er an einem Fädchen etwas hochgezogen würde. Die Schultern bleiben dabei in ihrer entspannten Haltung. Der Nacken streckt sich etwas lang, als ob auch der Hinterkopf etwas in die Höhe gezogen würde. Wir leisten uns Abstand von den Dingen und nehmen das Kinn etwas zurück. Dann kehren wir mit unserer Aufmerksamkeit wieder zum Hara zurück und sammeln uns ganz dort. Von hier aus spüren wir unser Aus- und Einatmen, ohne es zu beeinflussen. Wir schauen unserem Atem einfach zu.

Um ein Abdriften des Geistes zu vermeiden, können wir unsere Atemzüge zählen (von 1 - 10 und dann wieder von vorne) oder bei jedem Ausatmen denken: Loslassen. Zwischendurch werden wir unsere Aufmerksamkeit unserer Haltung zuwenden und uns immer wieder von neuem nach unten loslassen. Der Blick ist etwa 1 m vor uns auf den Boden gerichtet, ohne etwas zu fixieren.

Im Stehen achten wir auf unseren Stand, geben unser ganzes Gewicht an unsere Füße ab und stehen locker in den Knien. Die Haltung ist aufrecht wie beim Sitzen, die Kraft im Hara und der Atem ruhig.

Beim meditativen Gehen (Kin-hin) sind wir mit unserer ganzen Aufmerksamkeit beim Gehen und Atmen. Wir achten auf Entspannung, rechte Spannkraft und Haltung und bewegen unsere Beine mehr aus der Mitte unseres Beckens heraus als mit der äußeren Muskulatur.

Wenn unser Geist den ganzen Tag mit einer bewussten Tätigkeit beschäftigt war, kamen Bilder und Gedanken aus unserem Unterbewussten kaum an die Oberfläche. Es kann sein, dass diese Bilder und Gedanken nun in unser Bewusstsein drängen. Sie dürfen kommen, aber wir lernen, sie weiterziehen lassen, ohne ihnen Beachtung zu schenken. Auf diese Weise wird unsere Aufmerksamkeit immer feiner, und unsere Achtsamkeit erhöht sich. So wird es mit der Zeit geschehen, dass nicht nur unser Mund, sondern auch unser Geist schweigt und aufnahmefähig wird für eine größere Fülle an Seinserfahrung.

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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

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Edi
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Beitrag von Edi »

Ich habe mir mal eine Kassette von Willigis Jäger angehört, wenigstens teilweise, denn nach kurzer Zeit hatte ich schon genug davon. Da wird das, was Ecce hier verlinkt hat, bestätigt.
Das Ganze hat mit Mystik und echter Spiritualität gar nichts zu tun.

Man kann sich nur von den eigenen Gedanken leeren, wenn ein Höherer, nämlich Christus, den Platz im Herzem einnimmt, den sonst das eigene Ich beansprucht. Bevor aber Jesus ins Herz einkehrt räumt er so einiges aus, denn sonst hat er nicht genug Platz. Das aber interessiert diese Sektierer wie Jäger gar nicht. Umso trauriger ist, dass solche Leute Priester sind oder waren, denn sie haben nichts, aber auch gar nichts begriffen vom Heil in Christo, sonst würden sie so einen Mist nicht machen. Aber es gibt ja genug Dumme, die darauf hereinfallen und noch dafür bezahlen.
Zuletzt geändert von Edi am Sonntag 25. November 2007, 14:30, insgesamt 1-mal geändert.

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Du hörst so was freiwillig?????? :shock:
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Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

Ecce Homo hat geschrieben:Du hörst so was freiwillig?????? :shock:
Na ja, manche tragen ja auch Bußgürtel, u.s.w. :)
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Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

Apropos ZEN, heute morgen war im Radio ein Bericht über "Christentum und Zen bei den Franziskanern im Kloster Dietfurt". Die Sendung kann als Podcast gehört bzw. runtergeladen werden:
Bayern2-Radio Podcast "katholische Welt"
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
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Edi
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Beitrag von Edi »

Ecce Homo hat geschrieben:Du hörst so was freiwillig?????? :shock:
Warum soll ich so etwas nicht mal anhören? Dann kann ich auch darüber urteilen. Ich habe zwar einiges wieder vergessen, aber die Grundaussage, dass das ein grosser Unfug ist, die bleibt.

Man hat doch keine Angst vor solchen Dingen oder? Übrigens war die Kassette (Kassette ist vielleicht hier der falsche Ausdruck) bzw. genau gesagt der Ton im Netz anzuhören, musste also nichts kaufen, denn dafür wäre mir das Geld zu schade.

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Clemens
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Beitrag von Clemens »

Übrigens: seit wann nennt man sowas "transkonfessionelle Spiritualität"? Ich hatte bei diesem Titel an etwas gemischt katholisch-evangelisches gedacht o.s.ä.

Das, worum es hier geht, ist doch transreligiöse Sp.!
Oder unterscheidet Ihr Katholiken da nicht in der selben Weise?

Gruß,
Clemens

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taddeo
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Beitrag von taddeo »

Clemens hat geschrieben:Übrigens: seit wann nennt man sowas "transkonfessionelle Spiritualität"? Ich hatte bei diesem Titel an etwas gemischt katholisch-evangelisches gedacht o.s.ä.

Das, worum es hier geht, ist doch transreligiöse Sp.!
Oder unterscheidet Ihr Katholiken da nicht in der selben Weise?

Gruß,
Clemens
Ich schätze mal, "wir Katholiken" würden da sehr wohl unterscheiden, aber darum dürfte es denen, die diesen Begriff "erfunden" haben, gar nicht gehen. Die sehen die verschiedenen Religionen auf der Welt wohl tatsächlich als "Konfessionen" einer einzigen allumfassenden "Weltreligion" an, in der alle unterschiedlichen Denominationen ihre gleiche Berechtigung haben, wenn auch mit voneinander abweichenden Ausdrucksformen.
Genau deshalb habe ich gesagt, das Ganze ist nichts anderes als Esoterik und/oder Synkretismus: Man sucht sich aus dem religiösen Angebot das aus, was einem paßt, und mixt sich seine Privatreligion daraus. Genau das Gegenteil von dem, was ein Katholik glaubt (bzw. glauben sollte). Ich schätze mal, daß hierzulande mindestens 95% aller offiziellen Katholiken in irgendeiner Form Esoteriker sind, wenn man meine Definition zugrunde legt - Kleriker aller Ränge eingeschlossen.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Clemens hat geschrieben:Übrigens: seit wann nennt man sowas "transkonfessionelle Spiritualität"? Ich hatte bei diesem Titel an etwas gemischt katholisch-evangelisches gedacht o.s.ä.

Das, worum es hier geht, ist doch transreligiöse Sp.!
Oder unterscheidet Ihr Katholiken da nicht in der selben Weise?
Es drängt mich nicht eben, bei Transen so exakt zu differenzieren.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

koenigstochter
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Beitrag von koenigstochter »

Habt ihr prinzipiell gegen alles was, was nicht christlich- katholisch ist ( selbst wenn es der christlichen Lehre nicht widerspricht)?
Scheint mir so....

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Nö, wir fragen nur berechtigt nach, wenn einer den katholischen Glauben transkonfessionell verwässert...
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Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

koenigstochter hat geschrieben:Habt ihr prinzipiell gegen alles was, was nicht christlich- katholisch ist ( selbst wenn es der christlichen Lehre nicht widerspricht)?
Scheint mir so....
Und warum hat Willigis Jäger von den Mönchen in Münsterschwarzach gehen müssen und sie stehen nicht hinter ihm? - Jedenfalls hat mir vor einigen Jahren mal ein alter Mönch geschrieben, dass Münsterschwarzach nicht mehr die Bücher von Willigis Jäger druckt und dessen Seminare nichts mit Münsterscharzach zu tun haben!!

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Willigis Jäger geht in die Irre und nimmt diejenigen, die glauben, auf ihn hören zu müssen, mit sich......
Der Mann weiß nicht, in welch einem bedauernswerten Zustand er sich befindet. Seine Suche wird für ihn immer dringlicher, weil ihm die Zeit fortrennt und er nicht erkennt, dass das, was er schon immer gesucht hat, bereits in seinem Besitz war. Und so sucht er weiter.....
Man muß für ihn und seine Opfer beten, damit spätestens im Angesicht des Todes für ihn und seine Jünger die richtige Einsicht kommt.

Gruß, ad_hoc
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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Raphaela hat geschrieben:
koenigstochter hat geschrieben:Habt ihr prinzipiell gegen alles was, was nicht christlich- katholisch ist ( selbst wenn es der christlichen Lehre nicht widerspricht)?
Scheint mir so....
Und warum hat Willigis Jäger von den Mönchen in Münsterschwarzach gehen müssen und sie stehen nicht hinter ihm? - Jedenfalls hat mir vor einigen Jahren mal ein alter Mönch geschrieben, dass Münsterschwarzach nicht mehr die Bücher von Willigis Jäger druckt und dessen Seminare nichts mit Münsterscharzach zu tun haben!!
Das ist auch noch der aktuelle Stand.
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‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

koenigstochter
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Beitrag von koenigstochter »

ZEN ist eine Methode, seinen Geist zu zähmen und widerspricht keineswegs der christlichen Lehre.
Warum gibt es etwas daran auszusetzen, wenn es hilft?

:hmm:

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Zen ist eine Methode.......
Dummes Zeug! und keinen weiteren Kommentar wert.
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Funnemann
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Beitrag von Funnemann »

Ich habe den Eindruck, dass hier einige Diskutanten
die "Zen-Meditatation" gar nicht kennen, aber verurteilen.
Ich habe einmal einen Kurs mitgemacht im Benediktiner-
kloster Damme. Es war sehr spirituel, aber m. E.
weng christlich verinnerlicht, insbesonder die Tanzübungen
waren nicht unbedingt meine Sache. Aber hier von Esoterik zu sprechen ist wirklich lächerich.

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Linus
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Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Beitrag von Linus »

Funnemann hat geschrieben:Ich habe den Eindruck, dass hier einige Diskutanten
die "Zen-Meditatation" gar nicht kennen, aber verurteilen.
Mußt du an Krebs erkranken um zu wissen daß es tödlich ist?

Zen ist tödlich. Für die Seele. Da reicht ein Buch drüber.
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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Man muß wirklich nicht alles ausprobieren. Ich würde auch kein Rattengift futtern, nur um rauszufinden, wie giftig es wirklich ist…ich bin einfach überzeugt, daß es giftig ist und mir nichts gibt.
Und genauso bin ich für mich persönlich überzeugt, daß diese asiatischen Übungen mir nichts gutes tun.
Ich war mal im Krankenhaus, da gehörte zu den verschiedenen Sachen, die "Bestandteil der Therapie und daher verpflichtend" waren, wie Gesprächsrunde (wie in "Und einer flog übers Kuckucksnest"), Töpfern…auch Yoga. Und ich habe gleich klargemacht, daß ich da nicht hingehe. Yoga widerspricht meinen persönlichen Glaubensüberzeugungen…e basta.

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