Dominikanerpater als Faschingsprinz
Dominikanerpater als Faschingsprinz
Wo: In Walberberg bei Bonn (Rheinland)
Wer:Prinz Bernhard I, der 45jährige Subprior des Kloster Walberberg bei Bonn
Gelesen in der Frankfurter Rundschau vom 23.02.04
Räusper .... Der absolute Knaller dabei ist eigentlich, dass gerade jetzt eine Abordnung des Ordens aus Rom in Walberberg weilt.
Geronimo
Wer:Prinz Bernhard I, der 45jährige Subprior des Kloster Walberberg bei Bonn
Gelesen in der Frankfurter Rundschau vom 23.02.04
Räusper .... Der absolute Knaller dabei ist eigentlich, dass gerade jetzt eine Abordnung des Ordens aus Rom in Walberberg weilt.
Geronimo
Re: Dominikanerpater als Faschingsprinz
Das wird kein Zufall sein. Wenn doch d'r Zoch kütt...Geronimo hat geschrieben:Räusper .... Der absolute Knaller dabei ist eigentlich, dass gerade jetzt eine Abordnung des Ordens aus Rom in Walberberg weilt.
Also ich weiß ja nicht.... Als überzeugte Rheinländerin hatte ich zwar schon vor, mich für den Thread "Gebete für die 'sündigen' Rheinländer" zu rächen mit einem Thread "Gebete für die humorlosen Westfalen und Bayern" (by the way: was macht der o.g. Thread eigentlich im Board Katholikengespräche???), aber ein Dominikanerpater als Karnevalsprinz geht mir dann doch ein bisschen zu weit. Ist die wesentliche Amtspflicht eines Karnevalsprinzen - das ausgiebige "Bützen" - so ganz passend für einen Ordensgeistlichen???
LG
Biggi

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Die Überschrift des Artikels lautet: "Bützen mit dem Segen von ganz oben"
Bernhard hat eine Regelung gefunden: "Der Mund ist tabu, aber auf die Wange zu küssen, ist wie der Bruderkuss in der Kirche."
Na, ich weiß nicht ...
Prior David ging zur Feier des Tages in gestreiftem Clown-Shirt und mit falscher Nase ....der römische Gesandte machte einen Schnappschuss nach dem anderen: "Das glauben die mir in Rom sonst nie." (Glaub ich ihm gern).
Geronimo
- Robert Ketelhohn
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Zumindest würde ich als Walberberger Prior meinem Subprior beim Duschen das Warmwasser abstellen …Geronimo hat geschrieben:»Die Überschrift des Artikels lautet: "Bützen mit dem Segen von ganz oben"
Bernhard hat eine Regelung gefunden: "Der Mund ist tabu, aber auf die Wange zu küssen, ist wie der Bruderkuss in der Kirche."
Na, ich weiß nicht ... «
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
Was soll denn daran so schlimm sein?
Ich habe einen Bericht über ihn gesehen und er nimmt seine Aufgaben als Pater trotzdem sehr ernst. Außerdem hatte das interviewte Volk viel mehr Respekt vor dem Bützen gehabt und sich darüber richtig Gedanken gemacht.
Karneval ist ja nicht nur zugelloses Treiben und man kann auch einfach so Spaß haben.
Ich habe einen Bericht über ihn gesehen und er nimmt seine Aufgaben als Pater trotzdem sehr ernst. Außerdem hatte das interviewte Volk viel mehr Respekt vor dem Bützen gehabt und sich darüber richtig Gedanken gemacht.
Karneval ist ja nicht nur zugelloses Treiben und man kann auch einfach so Spaß haben.
Conny
- Nietenolaf
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He he... was soll's. Als ich vor ein paar Jahren in Rom war, traf ich einen Mönch (weiß nicht mehr, ob's Dominikaner war oder nicht, ich kenne mich da nicht so gut aus), der war gerade auf dem Weg zurück von einem FKK-Strand... tja, kein Witz. "Was soll denn daran so schlimm sein"? Nun ja, in ganz frühen Zeiten gab es in einem asketischen Werk einmal das Wort: In den letzten Tagen wird es im Kloster wie in der Welt, und in der Welt wie in der Hölle sein. Insofern liegen lustige Faxen machende und in der Öffentlichkeit nackt badende "Ordensleute" doch voll auf der Linie.
- Bruno-Maria Schulz
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Nacktbaden trotz überzeugtem Glauben
Hi Nietenolaf
Obwohl wir in den meisten Punkten gleicher Meinung sind, möchte ich deinen Pessimismus (falls es auch deiner sein sollte) nicht teilen:
» In den letzten Tagen wird es im Kloster wie in der Welt, und in der Welt wie in der Hölle sein.«
denn dazu müsste die Hölle die Kirche überwunden haben, was sie nie wird!
Aber zu Nacktsein in öffetlichen Bädern: Es kommt auf die Sichtweise und Gedankenwelt des sich nackt Bewegenden an.
Ich gehe werktäglich (!) in die Sauna (im Termalbad) und treffe dort sehr nette Leute; Damen wir Herren.
Einer von ihnen, ist der vom Glauben erfüllte Ortspfarrer iR. Diesem Herrn nimmt Jeder ab, dass Nacktbaden (auch obengenannten Dominikaners) durchaus mit Gottverbindung vereinbar ist.
Ich verrate euch zudem, dass ich in der Sauna die größte Muße zu werktäglichem Gebet habe, und dies auch praktiziere.

Obwohl wir in den meisten Punkten gleicher Meinung sind, möchte ich deinen Pessimismus (falls es auch deiner sein sollte) nicht teilen:
» In den letzten Tagen wird es im Kloster wie in der Welt, und in der Welt wie in der Hölle sein.«
denn dazu müsste die Hölle die Kirche überwunden haben, was sie nie wird!
Aber zu Nacktsein in öffetlichen Bädern: Es kommt auf die Sichtweise und Gedankenwelt des sich nackt Bewegenden an.
Ich gehe werktäglich (!) in die Sauna (im Termalbad) und treffe dort sehr nette Leute; Damen wir Herren.
Einer von ihnen, ist der vom Glauben erfüllte Ortspfarrer iR. Diesem Herrn nimmt Jeder ab, dass Nacktbaden (auch obengenannten Dominikaners) durchaus mit Gottverbindung vereinbar ist.
Ich verrate euch zudem, dass ich in der Sauna die größte Muße zu werktäglichem Gebet habe, und dies auch praktiziere.
Die Kölner Kirchenzeitung hat geschrieben:„Wäre Jesus eine trübe Tasse gewesen, hätte man ihn wohl nicht zur Hochzeit nach Kanaan eingeladen.“ Mit diesen Worten machte Pater Bernhard Venzke, derzeit Karnevalsprinz im Bornheim-Walberberg, klar, dass Lachen und Frohsinn keine Sünde sind. Jesus habe wohl ebenso selbstverständlich gelacht wie geatmet. Damit hatte der Dominikaner auch den letzten „Muuzepuckel“ in der voll besetzten Kirche St. Albert auf seine Seite gezogen.
Ein buntes Völkchen hatte sich zur „Kölsche Mess op Platt“ im Dominikanerkloster eingefunden, um mit seinem Prinzen die Messe zu feiern. Ans Platt selbst aber wagte sich der sonst so redegewandte „Immi“ Prinz Bernhard allerdings nicht heran. Dafür war eigens der geistliche Betreuer der Kölner Roten Funken, Professor Dr. Gerhard Herkenrath, aus der Domstadt angereist.
Gelacht werden durfte trotzdem, etwa als Pater-Prinz Bernhard bei seiner Predigt an seine Jugend in der damaligen DDR erinnerte. Dort wurden systemkritische Witze nicht selten mit Strafe belegt. „Wir Narren hingegen können auch über uns selber lachen“, stellte Venzke fest und zeigte auf seine mit einer Narrenkappe verzierte Stola, die er vor der Messe geschenkt bekommen hatte. „Eine wahre Freude ist eine ernste Sache“, steht ebenfalls darauf.
Lachen könne man auch in schlechten Zeiten, verkündete der Pater, wenn man nur auf Gott vertraue. Der halte nämlich im Gegensatz zu weltlichen Herrschern seine Versprechen.
Nach der eindrucksvollen „Mess op Platt“ zog Prinz Bernhard mit Bauer Peter (Quass) und Jungfrau Wilfriede (Werner) in die Aula des Walberberger Klosters zu einem zünftigen Frühschoppen.
Vertreter zahlreicher Karnevalsgesellschaften machten dem wohl frommsten Dreigestirn der Session ihre Aufwartung.

Quelle
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
- Nietenolaf
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Ich glaube nicht, daß hier irgendwer das Lachen kritisiert oder marginalisiert hat. Ein Dominikaner ist (zumindest in meinem Weltbild) ein Mönch. Ein Mönch ist per definitionem tot für die Welt. Das symbolisiert sein Gewand, der neue Name, den er bei der Mönchsweihe bekommt (zumindest in der Orthodoxie ist das so) und ein vollkommen anderes Leben, als es die "normalen Menschen" leben. (Slawische Bezeichnung für einen Mönch ist auch "inok", was soviel bedeutet wie: ein Andersartiger.) Der Mönchsstand ist ein Engelsstand unter den Menschen. Ein Mönch, der einem Engel zu gleichen berufen ist, hat die zwei Flügel: Gebet und Arbeit. Ich denke nicht, daß Pappnasen und rheinländisches Karnevalsgebaren damit vereinbar sind.
- Julia Wolf
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Ich weiß nicht, ob wir uns als Nicht-Mönche und Nicht-Nonnen anmaßen dürfen zu sagen, was ein Mönch oder eine Nonne zu sein oder nicht zu sein hat.
Gute oder ungute Gefühle bei einem bestimmten Verhalten ja, aber urteilen und vorschreiben?
Gute oder ungute Gefühle bei einem bestimmten Verhalten ja, aber urteilen und vorschreiben?
Nur der Schwache wappnet sich mit Härte.
Wahre Stärke kann sich Toleranz, Verständnis und Güte leisten.
T. Boesche-Zacharow
Wahre Stärke kann sich Toleranz, Verständnis und Güte leisten.
T. Boesche-Zacharow
Und als ergänzende Lektüre vielleicht das Buch der Dialoge II 2,1ff. von Gregor dem GroßenRobert Ketelhohn hat geschrieben: Zumindest würde ich als Walberberger Prior meinem Subprior beim Duschen das Warmwasser abstellen …

http://www.kloster-ettal.de/vita_benedi ... tel_02.htm
- Julia Wolf
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Es gibt ja auch ganz verschiedene Orden und innerhalb der Orden verschiedene Ausrichtungen, so dass sehr verschiedene Lebensweisen als Mönche / Nonne möglich sind.
Es gibt ja durchaus noch die strengen Orden, nur hört man von denen naturgemäß nicht so viel.
Es gibt ja durchaus noch die strengen Orden, nur hört man von denen naturgemäß nicht so viel.
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T. Boesche-Zacharow
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- Robert Ketelhohn
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Eine eigenartig exklusive Definition des Begriffs „Mönch“. Wenn man in einem weiteren Sinne von Bettelmönchen redet, dann ist ja klar, daß damit Minderbrüder und Prediger gemeint sind.
Stellst du dagegen „Bettelorden“ und „monastische Orden“ einander gegenüber, klar: Dieser strikte Sinn von „monastisch“ erfaßt die Mendikanten nicht.
Aber das sollte man nicht so eng sehen. Die Begriffe können so und so gebraucht werden. – Zu Nietenolaf möchte ich allerdings schon anmerken, daß man die Bettelmönche von den traditionellen Formen des Mönchtums unterscheiden muß. Der Welt gestorben, ja. Aber doch auch wieder in die Welt hinein - hm, begraben, sozusagen, um im Bilde zu bleiben. Oder wie Salz in die Suppe der Werlt gestreut, sich selber auflösend.
Stellst du dagegen „Bettelorden“ und „monastische Orden“ einander gegenüber, klar: Dieser strikte Sinn von „monastisch“ erfaßt die Mendikanten nicht.
Aber das sollte man nicht so eng sehen. Die Begriffe können so und so gebraucht werden. – Zu Nietenolaf möchte ich allerdings schon anmerken, daß man die Bettelmönche von den traditionellen Formen des Mönchtums unterscheiden muß. Der Welt gestorben, ja. Aber doch auch wieder in die Welt hinein - hm, begraben, sozusagen, um im Bilde zu bleiben. Oder wie Salz in die Suppe der Werlt gestreut, sich selber auflösend.
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- Nietenolaf
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Aha, das ist mir vollkommen neu. Was ist denn ein "Bruder" (im Unterschied zu einem Mönch, der m.E. auch als Bruder angeredet wird)? Ist das dann, salopp gesagt, wie ein e.V.?Ralf hat geschrieben:Auch wenn sie immer wieder so genannt werden, es gibt keine Dominikaner- oder Franziskanermönche.
PS: Vielleicht verstehe ich auch etwas grundsätzlichen an dem Ordenswesen nicht. Die Dominikaner leben in Klöstern, um einer zu werden, muß man Noviziat, Profeß etc. durchlaufen. Das ist monastisches Leben. Bitte also mal um eine kleine Aufhellung.
Zuletzt geändert von Nietenolaf am Dienstag 24. Februar 2004, 19:58, insgesamt 1-mal geändert.
Nun, es gibt Mönchsorden und "Nichtmönchsorden", z.B. die genannten obigen oder auch Jesuiten oder Redemptoristen.
Die Bettelorden warn eben deswegen ein neuer Typus, nicht weil sie bloß bettelten (dass sie das mal nahezu ausschließlich taten, war eher eine schlechte Angewohnheit und nicht im Sinne der Gründer), sondern weil sie besitzlose Wanderbrüder waren und eben auch immer zu mehreren unterwegs waren, also eben bewusst nicht dem Archetyp des "Monachus" nachstrebten.
Bettelmönche waren vielleicht Augustiner-Eremiten. Ich weiß, Franziskaner und Dominikaner werden auch so genannt, aber ganz korrekt ist das eben nicht. Man sagt ja auch Walfisch.
Die Bettelorden warn eben deswegen ein neuer Typus, nicht weil sie bloß bettelten (dass sie das mal nahezu ausschließlich taten, war eher eine schlechte Angewohnheit und nicht im Sinne der Gründer), sondern weil sie besitzlose Wanderbrüder waren und eben auch immer zu mehreren unterwegs waren, also eben bewusst nicht dem Archetyp des "Monachus" nachstrebten.
Bettelmönche waren vielleicht Augustiner-Eremiten. Ich weiß, Franziskaner und Dominikaner werden auch so genannt, aber ganz korrekt ist das eben nicht. Man sagt ja auch Walfisch.
- Robert Ketelhohn
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Der Unterschied liegt eigentlich in der stabilitas loci, der Ortsfestigkeit, welche die Bettelorden eben nicht kennen, im Gegensatz zur benediktinischen oder basilianischen Tradition. Dementsprechend „betteln“ sie auch eher, als daß sie (wirtschaftlich) arbeiteten.
Freilich ist das keine grundsätzliche Regel: Man braucht bloß auf den Kreuzberg in der Rhön zu fahren, um zu schauen, wie die Franziskaner ganz monastisch brauen können.
Ähnlich wird man auch eine gewisse Tendenz zur vita activa eher beobachten als zur vita contemplativa, doch auch das ist keine allgemeine Regel. Die Beschauung hat bei den Minoriten ebenso ihren Platz wie bei den Dominikanern.
Freilich ist das keine grundsätzliche Regel: Man braucht bloß auf den Kreuzberg in der Rhön zu fahren, um zu schauen, wie die Franziskaner ganz monastisch brauen können.

Ähnlich wird man auch eine gewisse Tendenz zur vita activa eher beobachten als zur vita contemplativa, doch auch das ist keine allgemeine Regel. Die Beschauung hat bei den Minoriten ebenso ihren Platz wie bei den Dominikanern.
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- Nietenolaf
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Hm! Ich sehe ehrlich gesagt nicht durch. Was soll dann die Kutte eines Dominikaners ausdrücken? Dann ist das ja nichts anderes, als würde ich mir irgend eine Kutte umhängen. Sei's drum! Um auf den Karnevalsprior zurückzukommen, nun, bei einem Nicht-Mönch mag das evtl. zu tolerieren sein, wenn ich es persönlich auch nicht für gut halte, aber wer fragt mich schon. Ich habe aber etwas, das mir persönlich irgendwie analog vorkommt.
Nikolai S. Leskow hat geschrieben:In einem Dorf verheiratete der Geistliche seine Tochter. Natürlich gab es ein prächtiges Fest, es wurde tüchtig getrunken, und man amüsierte sich auf die übliche ländliche Art. Dabei stellte sich heraus, daß der Diakonus ein großer Liebhaber der Tanzkunst war; er tanzte in heller Begeisterung und Festfreude "mit vergnügten Beinen" angesichts aller Gäste einen Trepak zu ihrem nicht geringen Entzücken. Unglücklicherweise jedoch war bei diesem Feste auch der Propst zugegen, den das Treiben des Diakonus äußerst anstößig dünkte; es schrie seines Erachtens nach strengster Maßregelung, und er sandte daher voll Eifer dem Bischof einen Bericht, in dem er ausführte, daß der Diakonus auf einer Hochzeit im Hause des Geistlichen einen "Trepak gestampft" habe. Der Erzbischof Ignatius empfing diesen Bericht und setzte folgende Resolution darunter:
"Den Trepak gestampft hat Diakonus N.
Aber der Trepak hat nicht geklagt.
Warum also hat der Propst den Bericht abgefaßt?
Den Propst vors Konsistorium zitieren und verhören!"
Und die Sache endete damit, daß der Ankläger, nachdem er um ihretwillen hundertfünfzig Werst zurückgelegt und nicht wenig Geld verbraucht hatte, mit einem Verweis heimkehren mußte..."
(Nikolaj S. Leskow, "Der ungetaufte Pope")
- Nietenolaf
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Was? Den Leskow-Text? Hm! Ich glaube, dafür braucht man einen anderen Humor als den, demzufolge man den rheinländischen Karneval lustig findet. Vielleicht auch zusätzlich noch ein wenig Sprachgefühl und allgemeine Empathie..Geronimo hat geschrieben:Also, ich find es einfach irgendwie sehr, sehr seltsam...

Nein, das Ganze mit Prinz Bernhard I.Nietenolaf hat geschrieben:Was? Den Leskow-Text? Hm! Ich glaube, dafür braucht man einen anderen Humor als den, demzufolge man den rheinländischen Karneval lustig findet. Vielleicht auch zusätzlich noch ein wenig Sprachgefühl und allgemeine Empathie..Geronimo hat geschrieben:Also, ich find es einfach irgendwie sehr, sehr seltsam...
Das ganze hat für mich einen ...ja, etwas makabren Charakter.
Rheinländischen Karneval versteh ich auch nicht; ich wohn ja ganz woanders. Schätze mal, dazu muss man irgendwo im Rheinland geboren sein. Ich hab schon Probleme mit der knochentrockenen Frankfurter Fassenacht

Geronimo
Auch wenn Karneval vorüber ist: Es heißt rheinisch und nicht rheinländisch. Und was es da nicht zu verstehen gibt, versteh ich auch nicht - ist halt jeck. Und meistens (!) harmlos.Geronimo hat geschrieben:Rheinländischen Karneval versteh ich auch nicht; ich wohn ja ganz woanders. Schätze mal, dazu muss man irgendwo im Rheinland geboren sein. Ich hab schon Probleme mit der knochentrockenen Frankfurter Fassenacht![]()
Da haben's wir schon - ich kann nicht mal rheinisch von rheinländisch unterscheidenStefan hat geschrieben:Auch wenn Karneval vorüber ist: Es heißt rheinisch und nicht rheinländisch. Und was es da nicht zu verstehen gibt, versteh ich auch nicht - ist halt jeck. Und meistens (!) harmlos.Geronimo hat geschrieben:Rheinländischen Karneval versteh ich auch nicht; ich wohn ja ganz woanders. Schätze mal, dazu muss man irgendwo im Rheinland geboren sein. Ich hab schon Probleme mit der knochentrockenen Frankfurter Fassenacht![]()

Verstehen würdest du, wenn du um die Karnevalszeit in Frankfurt wärst - da liegen nicht Welten zwischen dem Rheinland und Hessen, sondern ganze Galaxien

Ich erinnere mich dran, dass ich vor Jahren mal irgendwo in Köln geschäftlich anrufen wollte und mich den ganzen Rosenmontag lang wunderte, dass da keiner dranging .... Irgendwann ein paar Tage später ist mir dann gedämmert warum.
Geronimo