Ökumenische Erfahrungen

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Dottore Cusamano
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Ökumenische Erfahrungen

Beitrag von Dottore Cusamano »

Hallo liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Wie Ihr ersehen könnt, bin ich in diesem Forum ganz “frisch“ und – da meine Zeit aufgrund beruflicher und familiärer Verpflichtungen begrenzt ist – nicht in der Lage, zu recherchieren, ob dieses Thema hier im Forum schon einmal behandelt wurde. Dennoch möchte ich Euch um Eure geschätzte Meinung und Eure Erfahrungen bitten, wie Ihr es mit ökumenischen Begegnungen haltet bzw. wie Eure diesbezüglichen Erfahrungen sind.

Ich für meinen Teil darf mich hier kurz vorstellen: Ich bin Ende 30, röm.-kath., glücklich und gültig ehelich mit meiner ebenfalls röm.-kath. Ehefrau verbunden. Meine Frau und ich wurden vom Herrn mit (bisher) zwei Wunschkindern gesegnet und bedacht. Ich selbst würde mich als ziemlich konservativen (indes absolut romtreuen) Katholiken bezeichnen.

Meine ökumenischen Kontakte beschränken sich auf wunderbare Erlebnisse im Rahmen von Taize-Gottesdiensten, die ich schon in vielen Teilen unseres Erdenrunds erleben durfte. Ich lebe seit etwa 4 Jahren mit meiner Familie in einer kath. Pfarrgemeinde, die engen Kontakt zu ihrer – so wörtlich – “ev. Schwestergemeinde“ hat. Wie eng dieser Kontakt unter den jeweiligen Gemeindemitgliedern (bis auf gemeinsame Fürbitten am Sonntag) ist, konnte ich bislang nicht feststellen, da wir als Familie immer noch eng mit unserer früheren kath. Gemeinde (ebenfalls in Deutschland) verbunden sind, deren – mittlerweile - ehem. Pfarrer Mitglied beim “Neokathechumenalen Weg“ ist, ohne dass er "missionarisch" unter uns ohnehin erzkatholischen Gemeindemitgliedern (für seine Bewegung) tätig war. Die Hl. Messe wird in der neuen Gemeinde in der gültigen und vorgeschriebenen Form in nicht zu beanstandener Form sonntäglich gefeiert.

Bitte schildert mir Eure Kontakte und Erfahrungen! Ich bin für alle Erfahrungsberichte sehr dankbar! Meiner Überzeugung nach ist es der Wille unseres Herrn, dass wir uns alle als Christgläubige und gültig Getaufte – vor allem vor dem Hintergrund dieser gottlosen und christfeindlichen Zeit – zusammentun und beten und als wahre Christen brüderlich miteinander umgehen. Damit muss und darf allerdings selbstverständlich kein Aufgeben unseres hl. Glaubens- und (zuvorderst unseres Eucharistie- und Sakramenten-) verständnisses – verbunden sein.In der Hoffnung auf viele Meinungsäußerungen verbleibt
DC

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Margret
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Beitrag von Margret »

Margret denkt mal laut nach:
:/ Wieso habe ich bei diesem Beitrag ein so mulmiges Gefühl in der Magengegend? Was geht mir dabei so gegen die Hutschnur? Muss ich eigentlich alles für bare Münze nehmen, was hier so getextet wird? :/

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Margret hat geschrieben:
Margret denkt mal laut nach:
:/ Wieso habe ich bei diesem Beitrag ein so mulmiges Gefühl in der Magengegend? Was geht mir dabei so gegen die Hutschnur? Muss ich eigentlich alles für bare Münze nehmen, was hier so getextet wird? :/
???
Erklär doch bitte mal, was du damit meinst

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

In dem Dorf, in dem ich wohne, ist jeden ersten Sonntag im Monat ein evangelischer Gottesdienst in der katholischen Kirche.

-> Es gibt hier in der Gegend kaum evangelische Kirchen.

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Margret
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Beitrag von Margret »

Raphaela hat geschrieben:
Margret hat geschrieben:
Margret denkt mal laut nach:
:/ Wieso habe ich bei diesem Beitrag ein so mulmiges Gefühl in der Magengegend? Was geht mir dabei so gegen die Hutschnur? Muss ich eigentlich alles für bare Münze nehmen, was hier so getextet wird? :/
???
Erklär doch bitte mal, was du damit meinst
Ich weiß es doch selbst noch nicht, warum/wieso mich gerade dieser Beitrag so abstößt.

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incarnata
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Beitrag von incarnata »

Gewisse Widersprüche stossen auf: jemand bekundet sein Interesse an
oekumenischen Kontakten,hat aber offenbar in seiner eigenen neuen
katholischen Gemeinde noch keinen Weg gefunden ,sich an entsprechenden
Aktivitäten dieser Gemeinde zu beteiligen,obwohl er schon 4 Jahre dort
wohnt.Das Interesse ist wahrscheinlich doch nicht wirklich groß an diesen
Kontakten;nur von spirituellen und emotionellen Großereignissen wie Taize
lässt er sich mitreissen.Vielleicht hat er auch eine nicht ganz unbegründete
Angst vor Wischi-Waschi Ökumene mit Aufgabe wesentlicher Grundlagen
katholischen Glaubens.
Ganz konkrete Frage an den Fragesteller:Was passiert denn in Eurer
Gemeinde? Gibt es ökumenische Gottesdienste,Nachbarschaftshilfe,
Chorsänger,die sowohl in der katholischen ,wie in der evangelischen Kirche
singen,gemeinsame Aktionen zB. zum Erhalt der Sonntagsruhe,gemeinsame
Bibelabende,Vorträge,in denen mal ein katholischer,mal ein evangelischer
Theologe referiert ?? All sowas gibt`s zB.in"meiner"Gemeinde,wobei ich
hier mit der Art wie Liturgie gefeiert wird allerdings nicht immer ganz einverstanden bin.
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

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Dottore Cusamano
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Beitrag von Dottore Cusamano »

Hallo Incarnata! Hallo Margret!

@Incarnata
Vorab: Gerade erst jetzt habe ich bemerkt, dass mir ein Fehler unterlaufen ist. Statt "4 Jahren" muss es "4 Monate" heißen. Des Weiteren muss ich anmerken, dass ich mich wegen der emotionalen Bindung an unsere Alt-Gemeinde und anderer Umstände noch nicht umfassend mit den ökumenischen Berührungspunkten meiner Neu-Gemeinde mit den ev. Mitbrüdern und Schwestern befassen konnte. Vielleicht wird unsere/meine Neu-Gemeinde auch niemals meine neue Pfarrgemeinde, da ich dies als Katholik ja - auch kirchenrechtlich - nach unserem/meinem Zugehörigkeitsgefühl entscheiden kann.

Meine vielleicht durchscheinende Skepsis bezüglich der nicht-katholischen Christen und ihrem Willen zur Ökumene rührt daher, dass ich im gesellschaftlichen und beruflichen Leben als romtreuer Katholik fast immer nur Ablehnung erfahre, sowohl von protestantischen als auch atheistischen Gesprächspartnern/Kollegen. Dies ist für mich sehr befremdlich, da insbesondere die sich als ev. bezeichnenden Gegenüber bei genauerem Nachfragen sich gar nicht darüber im Klaren sind, was ihre "Überzeugung" überhaupt in concreto heißt bzw. wie diese lautet. Insbesondere von ihrem eigenen Abendmahlsverständnis haben sie z.B. - egal ob lutherisch oder reformiert - meist gar keine Ahnung.

In der Gemeinschaft von Taize und bei allen, die ihr nahestehen ist dies - gottlob - völlig anders. Trotzdem geht man brüderlich und in Liebe miteinander um! Daher meine Zuneigung zu dieser Gemeinschaft!

@Margret
Bitte konkretisiere, was Dich abstößt bzw. was Du nicht für bare Münze nehmen möchtest!

Vielleicht Begriffe wie "romtreu", "erzkatholisch", "ehelich verbunden", "gültige Feier"? Oder vielmehr "Taize" oder gar " Neokatechumenaler Weg", dem ich i.ü. nicht angehöre.

In der Hoffnung auf Reaktionen verbleibt

Euer DC

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oblatum
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Beitrag von oblatum »

Lieber DC,
mir gefällt auch der Ausdruck "romtreu" und "erzkatholisch" nicht.

Zum Ersten, ich bin zuallererst Christustreu, erst dann kommt (vielleicht) die Amtskirche.

Und erzkatholisch hieße für mich auch ein Ja zum Katholizismus meiner Jugendzeit der mich aus der Kirche trieb. Und ein Kirchenglaube der nichts anderes zuläßt.

Mein Weg war leider umgekehrt: nicht von der Kirche zum Glauben, sondern vom Glauben an Christus zur Kirche. Und da ist die katholische für mich noch die bessere Alternative.
Was für mich Ökumene ist, ist nicht die Annäherung der Kirchengemeinden, sondern die Annäherung, das weltweite Treffen der Christen, wie zum beispiel taize...du kennst es.

Schalom Oblatum
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ieromonach
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Ökumenische Erfahrungen

Beitrag von ieromonach »

Pax Dottore C,
seit einigen Jahren nehme ich an sog. "ökumen. Gesprächen" teil und habe eine Menge gelernt. Die Gespräche waren für ich wichtig um meine röm. kath.und evgl. Partner zu verstehen. Doch grundsätzlich lehne ich "ökum. Gottesdienste und ähnl." ab.Dabei wird meistens eine humanistische Liebe gepredigt, doch um Wahrheit des Glaubens geht es nicht. Dabei wird eine Einheit vorgetäuscht die in Wirklichkeit nicht vorhanden ist. Das ist die Panhäresie unserer Zeit. Christus ist der Weg und die Wahrheit und die Kirche als geheimnisvoller Leib des HErrn muß den Weg ins Reich der Himmel durch Wahrheit bereiten. Leider haben wir aber Konfessionen die dieses nicht künden sondern eine oberflächliche Einheit praktizieren. Wir müssen an diesen Trennungen leiden und dann durch Beten und Fasten im persönlichen Leben um Gnade und Einheit bitten. + P. Theodoros

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Marcus
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Re: Ökumenische Erfahrungen

Beitrag von Marcus »

ieromonach hat geschrieben:Pax Dottore C,
seit einigen Jahren nehme ich an sog. "ökumen. Gesprächen" teil und habe eine Menge gelernt. Die Gespräche waren für ich wichtig um meine röm. kath.und evgl. Partner zu verstehen. Doch grundsätzlich lehne ich "ökum. Gottesdienste und ähnl." ab.Dabei wird meistens eine humanistische Liebe gepredigt, doch um Wahrheit des Glaubens geht es nicht. Dabei wird eine Einheit vorgetäuscht die in Wirklichkeit nicht vorhanden ist. Das ist die Panhäresie unserer Zeit. Christus ist der Weg und die Wahrheit und die Kirche als geheimnisvoller Leib des HErrn muß den Weg ins Reich der Himmel durch Wahrheit bereiten. Leider haben wir aber Konfessionen die dieses nicht künden sondern eine oberflächliche Einheit praktizieren. Wir müssen an diesen Trennungen leiden und dann durch Beten und Fasten im persönlichen Leben um Gnade und Einheit bitten. + P. Theodoros
Gegen gelegentliche ökumenische Gottesdienste bekenntnisverschiedener Gemeinde, mit denen man wenigstens das „Nizänische Glaubensbekenntnis“ beten kann, hätte ich persönlich keine Probleme. Beim Thema „Gemeinsamens Abendmahl“ sieht das ganze natürlich wieder anders aus.
Zuletzt geändert von Marcus am Donnerstag 31. Januar 2008, 21:37, insgesamt 1-mal geändert.

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anneke6
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Re: Ökumenische Erfahrungen

Beitrag von anneke6 »

Marcus hat geschrieben: das „Nizänische Glaubensbekenntnis“ beten kann
mit oder ohne filioque?

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Marcus
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Beitrag von Marcus »

Von jemandem, der sich Christ nennt, erwarte ich eigentlich nur, dass er es wenigstens in der Urfassung bekennen und mitbeten kann.

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Es wird doch heutzutage grundsätzlich die Nizäa-Konstantinopel Version gesprochen. Und bei den Römern eigentlich immer mit filioque, obwohl Linus sagt, man muß nicht.
Ich habe einmal bei einem deutschen Gottesdienst das Nizäa-Glaubensbekenntnis vorgetragen…ich kann es nicht auswendig, ich weiß nur es endete mit: "…und wir glauben an den heiligen Geist." Punkt.

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Dottore Cusamano
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Beitrag von Dottore Cusamano »

@oblatum

Hallo Schwesterr oblatum!

Vielen Dank für Deine Reaktion! Der Herr sei mit Dir!

Dass Du Anstoß an den von Dir aufgeführten Begriffen nimmst, tut mir aufrichtig leid, da ich mit deren Nennung keine negativen Konnotationen/Gefühle auslösen wollte!

„Romtreu“ und „ erzkatholisch“ bedeutet für mich allein, dass ich in voller Gemeinschaft mit der hl. röm.-kath. Kirche stehe (d.h. dort voll eingegliedert zu sein, siehe Katechismus). Dass diese Begriffe für Dich negativ beladen sind, tut mir von Herzen leid. Ich habe in einem kath. Kindergarten, in einer kath. Grundschule sowie in einem kath. Gymnasium nur Gutes erlebt und bin unserem Herrn dafür sehr dankbar. Katholisch zu sein, bedeutet für mich eine absolute Konstante in meinem Leben und dass man sich auf alle, die sich zum Christ-Sein öffentlich (z.B. im Rahmen von Schulgottesdienstes, an denen auch griech.-orhodox. und lutherische Mitchristen teilnahmen), bekannte, gegenseitig verlassen konnte, da wir uns als Kinder eines Herrn empfanden.

Ich habe Katholisch-Sein immer als weltoffen und ökumenisch erfahren und war und bin noch heute glücklich, diese Erfahrung gemacht zu haben und Christ zu sein.

Der Friede des Herrn sei allzeit mit Dir und Euch!

Herzliche Grüße
DC

P.S.:
Welche neg. Erfahrungen hast Du denn mit unserer Mutter Kirche bzw. deren Repräsentanten gemacht? Vielen Dank im Voraus für Deine Antwort!

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Dottore Cusamano
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Beitrag von Dottore Cusamano »

@ ieromonach

Gegrüßt sei Du, Bruder des Ostens!

Vorab: Welcher orthod. Gemeinde gehörst Du an, Bruder im Herrn (ich hatte bereits geschrieben, dass ich keine Zeit habe, alle Postings hier zu lesen)?

Die Teilnahme an ökum. Gottesdiensten halte ich für ebenso begrüßenswert wie unbedenklich, wenn nicht gegen elementare Grundsätze unseres hl. Glaubens verstoßen wird. Nach meiner Auffassung müssen gültig Getaufte immer in der Lage bzw. immer bereit sein, gemeinsam unserem Erlöser, dem Herrn Jesus Christus, zu huldigen und Ihn anzubeten und Ihren der Schrift gemäßen Glauben zu bekennen

Wo es zu undifferenzierten Gleichmachereinen kommt, die i.ü. völlig unnötig sind, muss aus röm.-kath. Sicht selbstverständlich ein Riegel vorgeschoben werden. Außerdem vertretee ich vollumfänglich Deine Meinung, dass es Kräfte gibt, die die Annäherung der Christen auszunutzen versucht - auch innerhalb der Gruppe derer, die ganz unbefangen tun!

Ich wünsche Allen eine gute Nacht und dass Ihr Schutzengel immer über Ihnen wache!

Viele Grüße
Euer DC

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holzi
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Beitrag von holzi »

Psst, Dottore! Die Schwester Oblatum ist möglicherweise ein Bruder Oblatum... :kiss:

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oblatum
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Beitrag von oblatum »

PAX
Nein Holzi, ich bin eine Schwester im Herrn.

Danke Dottore für deine herzlichen Worte.
Um die negativen Erfahrungen unserer Mutter Kirche aufzuzeigen, nur ein paar Stichworte:
Aufgewachesen in den 50er jahren in Österreich.
Kirchgang war Pflicht, von der Messe habe ich nichts verstanden.
Fragen waren angeblich Zweifel, also Sünde.
Bei Nichtlernen des Katechismus gab es Ohrfeigen.
Gott war ein strafender und kleinlicher Buchhalter. Er war immer der Prügel in der Hand unerer Erzieher.
Ich bin geflüchtet, aus meinem Elternhaus aus der Kirche. Nein ausgetreten bin ich nicht, das war mir zu unwichtig.
Jahre später hat Gott mich eingeholt. Und welch überwältigende Erfahrung, es war ein liebender Gott !!
Und ich suchte eine Gemeinschaft und sah mich bei den Religionen um, bis hin zur evangelischen Kirche. Aber die Gottesdienste waren mir zu kalt. Es kam mir mehr vor wie in einem Theater, das gläubige Volk durfte nur Singen, keine Wärme.
Dann kamen meine Kinder zur Erstkommunion, und ich erfuhr dass sich die kath. Kirche geändert hatte nach dem Konzil. Meine Kinder erfuhren von einem liebenden Gott und dass jesus diese Liebe gelehrt hatte.
Endlich wagte ich mich einem Priester anzuvertrauen. ich musste alles neu lernen, auch die Beichte.
Ich bin heute in der katholischen Kirche zu Hause, aber Gott hat mich die Freiheit gelehrt.
So bin ich auch "romtreu" auch wenn ich nicht mit allem einverstanden bin was die Amtskirche so treibt. Auch Papst und Bischöfe sind nur sündige Menschen, vor allem so weit weg von den Menschen in den Gemeinden.
Nur eines ist mir sehr wichtig: In der Kinderzeit lehrte man mich alles zu glauben was die Kirche lehrt. Dieser Glaube wurde mir schwer gemacht. Heute ist mir die Nähe Gottes wichtig. Und sie lehrt mich auch das Evangelium zu verstehen.
In der Gemeinschaft mit gläubigen Brüdern und Schwestern erfahre ich auch die Botschaft Jesu.
Und manchmal nerven mich theoretische Auseinandersetzungen unter gelehrten Theologen.
Dass der Glaube an den liebenden Gott trägt, erfahre ich zur Zeit da ich an einer unheilbaren Krankheit leide. Ich bin dankbar dafür , denn Gott war mir nie zuvor so nahe.
Schalom oblatum
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holzi
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Beitrag von holzi »

oblatum hat geschrieben:PAX
Nein Holzi, ich bin eine Schwester im Herrn.
UUps :ikb_bag: - ich hab dich immer für einen Mann gehalten. NAja, kürzlich wurde auf Fiore für ein Mädel gehalten. :mrgreen:

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

holzi hat geschrieben:Psst, Dottore! Die Schwester Oblatum ist möglicherweise ein Bruder Oblatum... :kiss:
Holzi, schau dir doch mal ganz genau links an, was alles über den Schreiber/die Schreiberin ausgesagt wird. Unten kannst du dann erkennen, ob männlich oder weiblich, sogar mit den dazugehörenden Farben..... ;D

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holzi
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Beitrag von holzi »

Raphaela hat geschrieben:Holzi, schau dir doch mal ganz genau links an, was alles über den Schreiber/die Schreiberin ausgesagt wird. Unten kannst du dann erkennen, ob männlich oder weiblich, sogar mit den dazugehörenden Farben..... ;D
Ich weiss, ich weiss! Ich hab aber Oblatum schon für männlich gehalten, da hatte sie noch kein Symbol dran. Drum hab ich auch gestern nicht mehr drauf geschaut.

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Linus
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Beitrag von Linus »

holzi hat geschrieben:
Raphaela hat geschrieben:Holzi, schau dir doch mal ganz genau links an, was alles über den Schreiber/die Schreiberin ausgesagt wird. Unten kannst du dann erkennen, ob männlich oder weiblich, sogar mit den dazugehörenden Farben..... ;D
Ich weiss, ich weiss! Ich hab aber Oblatum schon für männlich gehalten, da hatte sie noch kein Symbol dran. Drum hab ich auch gestern nicht mehr drauf geschaut.
I a (Ick ooch)
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Linus hat geschrieben:
holzi hat geschrieben:
Raphaela hat geschrieben:Holzi, schau dir doch mal ganz genau links an, was alles über den Schreiber/die Schreiberin ausgesagt wird. Unten kannst du dann erkennen, ob männlich oder weiblich, sogar mit den dazugehörenden Farben..... ;D
Ich weiss, ich weiss! Ich hab aber Oblatum schon für männlich gehalten, da hatte sie noch kein Symbol dran. Drum hab ich auch gestern nicht mehr drauf geschaut.
I a (Ick ooch)
Ich habe in Fällen, in denen ich mir unsicher war immer im Profil nachgesehen... :mrgreen:

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Dottore Cusamano
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Beitrag von Dottore Cusamano »

@oblatum

Der Friede des Herrn sei immer mit dir, Schwester!

Vielen Dank für Deine beeindruckenden Worte, die berühren und nachvollziehen lassen, dass die Begriffe „erzkatholisch“ und „romtreu“ – angesichts Deines Glaubensweges, der leider so negativ in den miefigen 50er Jahren begann – auch falsch verstanden werden konnten.

Aufgrund Deiner Schilderungen bin ich dem Herrn, der wie Du schreibst selbstverständlich ein liebender Herr ist, noch dankbarer für die wunderbaren Erfahrungen und Erlebnisse, die ich während meines Erwachsenwerdens mit unserer Mutter Kirche machen durfte. Es ist einfach eine Gnade, die ich als ungeschuldetes Geschenk Gottes dankbar und demütig annehme.

Ich freue mich sehr, dass Du später auch wunderbare und sehr positive Erfahrungen machen konntest und dass Du Dich in unserer hl. röm.-kath. Kirche trotz Deiner negativen Erfahrungen mit den von Dir genannten (unfähigen und nicht zur Liebe fähigen) Amtsträgern weiterhin bzw. wieder zu Hause fühlst! Lass Dir sagen, dass es unter kath. Priestern indes auch wahre Lichtgestalten gibt, bei denen man einfach spürt, dass sie einen hohen Grad der Erkenntnis und Fähigkeit zur Nächstenliebe erreicht haben. Man kann nicht alle über einen Kamm scheren. Es verhält sich bei den Klerikern genau wie überall im Leben! Insbesondere unser großartiger Hl. Vater wird durch bewusste Manipulation bestimmter Medienkreise immer als reaktionär dargestellt, dabei steht kaum ein prominenter Bischof so sehr für die Errungenschaften des Vaticanum II wie er!

Mit Bestürzung habe ich Deine – wie Du sagst unheilbare - Erkrankung zur Kenntnis nehmen müssen. Ich werde Dich in mein Gebet aufnehmen und hoffe, dass alle, die Dein Posting gelesen haben, dies auch tun werden.

Ich wünsche Dir und allen, die noch wach sind, eine gute Nacht, einen wunderbaren Sonntag (Blasius-Segen nicht verpassen!) und dass ihre Schutzengel stets auf sie aufpassen mögen!

DC

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Linus
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Beitrag von Linus »

Raphaela hat geschrieben:Ich habe in Fällen, in denen ich mir unsicher war immer im Profil nachgesehen... :mrgreen:
Ich war nicht unsicher. Ich war felsenfest überzeugt: allein der Fels war ein Kieselsteinchen. :roll:
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oblatum
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Beitrag von oblatum »

Danke DC für deine zeilen, weiteres über pn.
Was die Ökumene betrifft habe ich versucht mit den Freikirchlern Kontakt aufzunehmen.
Wahrscheinlich mit den falschen Leuten. Denn jedesmal wenn ich Fragen stellte, bekam ich die gleichen stereotypen Antworten, die mit der Frage nichts zu tun haben.

Oder, wenn ich mich oute dass ich katholisch bin, Sendepause...nichts mehr.

Sie behaupten, sie leben nach der Bibel und lassen nur die Aussagen ihrer Gemeinschaft gelten.
Dass auch unsere Tradition die Heilige Schrift als Grundlage hat lassen sie nicht gelten.
Nur durch den Glauben werden wir gerecht, das ist ihr Grundsatz, nichts sonst brauchen wir tun.
Die Aussage nach Jakobus dass auch Werke dazugehören, haben sie verdrängt.
Dabei ist das überhaupt kein Widerspruch.
Erst durch den Glauben und die Liebe die ich empfangen habe, werde ich getrieben etwas zu tun, dem Weg Jesu zu folgen, für den Nächsten da zu sein.
Gerade unser heutiges Evangelium, die Bergpredigt, fordert uns zum Handeln heraus.

Nicht dass die Freikirchler das nicht glauben ärgert mich, sondern dass sie auch jedes Gespräch darüber scheuen.
ich habe den Eindruck sie fürchten die christlichen Kirchen wie der Teufel das Weihwasser.
Ich denke, Ökumene kann eher zwischen den christlichen Kirchen stattfinden als mit denen die sich "freie Christen" nennen, und sich selbst in eine Kuschelecke einsperren.
Schalom Oblatum
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Clemens
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Beitrag von Clemens »

Dottore Cusamano hat geschrieben: Ich wünsche Dir und allen, die noch wach sind, eine gute Nacht, einen wunderbaren Sonntag (Blasius-Segen nicht verpassen!) und dass ihre Schutzengel stets auf sie aufpassen mögen!
Gestern bin ich fremdgegangen in die VAM, musste aber wegen eines anderen Termins schnell abhauen (nach dem Segen). Die Ankündigung des Blasius-Segens habe ich gehört, aber was das ist, konnte ich leider nicht mehr abwarten.
Aber bestimmt kann mir das hier jemand erklären!

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Linus
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Beitrag von Linus »

Clemens hat geschrieben:
Dottore Cusamano hat geschrieben: Ich wünsche Dir und allen, die noch wach sind, eine gute Nacht, einen wunderbaren Sonntag (Blasius-Segen nicht verpassen!) und dass ihre Schutzengel stets auf sie aufpassen mögen!
Gestern bin ich fremdgegangen in die VAM, musste aber wegen eines anderen Termins schnell abhauen (nach dem Segen). Die Ankündigung des Blasius-Segens habe ich gehört, aber was das ist, konnte ich leider nicht mehr abwarten.
Aber bestimmt kann mir das hier jemand erklären!
Zwei gekreuzte Kerzen, durch die der Gläubige "hindurchschaut". Dann eine Segensformel unter Fürbitte des hl. Blasius. Kreuzzeichen. Und so man eine hat: anschließende Reliquienverehrung des Heiligen - Maria Lanzendorf, wo ich heute in der Messe war hat eine. (eine Kategorie 1)
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Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

@alle
Haltet Ihr einen gemeinsamen Blasius-Segen auch für ausreichend, oder besteht Ihr auf Einzelsegnung?
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Gemeinsamen Blasiussegen habe ich noch nie erlebt, und ich habe ihn schon in unterschiedlichen Kirchen erlebt. Die Gläubigen stellen sich entweder an den Altarbänken an oder kommen in Prozessionen, dann bekommt jeder den Segen einzeln.
Aber eine Reliquie des heiligen Blasius hatte keine von den Kirchen, in denen ich war…

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holzi
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Beitrag von holzi »

Raimund Josef H. hat geschrieben:@alle
Haltet Ihr einen gemeinsamen Blasius-Segen auch für ausreichend, oder besteht Ihr auf Einzelsegnung?
Im Direktorium ist heute gestanden, dass der Blasiussegen in aller Regel ein Einzelsegen sein soll. Nur in der 10 Uhr-Messe war die Kirche derartig rappelvoll (Faschingspredigt, sogar die Treppen zur Empore und auch die zweite Empore waren voll besetzt!), dass wir auch bis Ostern noch nicht fertig wären. Da gabs dann einen allgemeinen Blasiussegen.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Raimund Josef H. hat geschrieben:@alle
Haltet Ihr einen gemeinsamen Blasius-Segen auch für ausreichend, oder besteht Ihr auf Einzelsegnung?
Kommt drauf an. Wenn der andere mein Ehepartner ist, dann gern gemeinsam. sonst nicht.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

Linus hat geschrieben:
Raimund Josef H. hat geschrieben:@alle
Haltet Ihr einen gemeinsamen Blasius-Segen auch für ausreichend, oder besteht Ihr auf Einzelsegnung?
Kommt drauf an. Wenn der andere mein Ehepartner ist, dann gern gemeinsam. sonst nicht.
Mit "gemeinsam" meinte ich "allgemein".
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

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