Ich bin ja so froh, dass auch anderen bei der korrekten Satzinterpretation Fehler unterlaufen.
Ansonsten wollte ich auf etwas anderes hinaus:
In dem Ausmaß, wie wir in entsprechenden Situationen leiden und trauern (dürfen), ist es durchaus legitim, in Momenten der Freude, des Glücks und/oder einer inneren Zufriedenheit diese Seelenzustände auch bewußt und intensiv (er)leben zu dürfen.
Die Frage ist allerdings, inwiefern eine unbewußte oder bewußte Empfindung von Dankbarkeit auf den Umstand zurückzuführen ist, dass ich die Dankbarkeit deshalb empfinde, weil ich diesen Freuden-, Glückstaumel zu erfahren imstande bin und allein diesen genieße (was übrigen auch statthaft ist - es sollte der Vollständigkeit halber allerdings der Gottesbezug nicht fehlen dürfen) oder ob ich die bewußte Dankbarkeit im bewußten Hinblick auf Gott empfinde, der mir diesen Moment einer besonderen Zufriedenheit, einer besonderen Freude oder eines besonderen Glücks geschenkt hat. Und das gilt natürlich auch für das Essen, welches ja nicht nur den Magen, sondern auch alle Sinne stimuliert.
Sollte Pierre also das bewußte Erleben, beispielsweise beim Anblick und beim Genießen eines guten Essens, als einen ganz bewußten Akt der Dankbarkeit an einen personalen Schöpfer empfinden, wäre das ganz sicher in Ordnung.
Ein Katholik im besonderen sollte allerdings Akte der Dankbarkeit in Form eines Gebets vor und nach dem Essen verrichten.
Wobei ich gerade in der Öffentlichkeit ein unauffälliges Gebetsverhalten vorziehen würde, schon um jeden Verdacht eines eigenartigen oder zumindest mißverständlichen Prostitionverhaltens zu vermeiden.
Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)