Meditation

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lifestylekatholik
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Beitrag von lifestylekatholik »

pierre10 hat geschrieben:Für mich gibt es keine wie auch geartete unterschiedliche Meditation, es gibt für mich meine eigene Art zu meditieren.
"Ich mach mir die Welt, widdewiddewie sie mir gefällt."

"Für mich" sieht dieses "Für-mich" wie eine Ausflucht aus, um alles zu behaupten und nichts zu begründen.

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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

lifestylekatholik hat geschrieben:
pierre10 hat geschrieben:Für mich gibt es keine wie auch geartete unterschiedliche Meditation, es gibt für mich meine eigene Art zu meditieren.
"Ich mach mir die Welt, widdewiddewie sie mir gefällt."

"Für mich" sieht dieses "Für-mich" wie eine Ausflucht aus, um alles zu behaupten und nichts zu begründen.
Das "Für mich" schreibe ich immer wieder, denn ich kann und will meine Gedanken und Aktionen nur als für mich gültig sehen, vielleicht muss jeder seinen Weg finden.

Und warum sollte ich meinen Glauben begründen müssen??

Pierre
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Linus
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Beitrag von Linus »

Begründen deshalb weil er ohne Fundament ein Hirngespinnst bleibt - das sollten Baumeister aber wissen :roll:
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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Es gibt Meditation auch innerhalb des Christentums — Rosenkranz, zum Beispiel.
Wichtig ist nur, daß die Meditation nicht anstelle der christlichen Praxis gerät…denn das ist Unsinn. Wozu das Erlösungswerk Christi, wenn man auch durch ein "In-sich-gehen" zum Heil kommen kann?!
???

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Der Rosenkranz ist eine meditative Gebetsform. Das sehe ich auch so. Die Art der Kontemplation richtet sich dabei aber auch nach meiner Erfahrung auf die äußeren Gegebenheiten. Will heißen, der Rosenkranz ist ein inniges Gebet, das sich am Besten in eine ruhigen Atmosphäre beten lässt.
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

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Idiota
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Beitrag von Idiota »

Linus hat geschrieben:Begründen deshalb weil er ohne Fundament ein Hirngespinnst bleibt - das sollten Baumeister aber wissen :roll:
Lieber Linus, hier muß ich Pierre in Schutz nehmen.
Glaube ist keine Sammlung von Lehrsätzen mit Quellennachweis.
Glaube ist unverdientes Gnadengeschenk, eine intieme Beziehung zwischen Gott und Mensch. Daher ist Glaube nicht zu begründen.
So sehe ich das
Gruß Idiota
Ich kreise um Gott den uralten Turm und ich kreise ...

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Idiota hat geschrieben:Daher ist Glaube nicht zu begründen.
Jeder, der Zeugnis abgibt vom Glauben, begründet seinen Glauben auf gewisse Art und Weise. Ich weiß, wie ich meinen Glauben bezeugen kann und versuche, diesem gerecht zu werden. Leider gelingt es mir nicht immer.
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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Glauben begründen klingt ein wenig nach "anderen beweisen warum und wie ich glaube".

Dazu gibt es zumindest für mich keinen ersichtlichen Grund. Mein eigener Glaube ist eine Sache zwischen Gott und mir, und geht andere nun wirklich nichts an. Deshalb scheint mir eine Diskussion zu diesem Thema fast wie eine Exhibition. Nach dem Motte: Zeige mir wie Du glaubst und ich sage Dir was für ein..... Du bist.

Das gilt für mich auch für die ganz persönliche Beziehung zu Gott, wie ich ihn auch immer empfinde.

Pierre
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lifestylekatholik
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Beitrag von lifestylekatholik »

pierre10 hat geschrieben:Dazu gibt es zumindest für mich keinen ersichtlichen Grund.
Du glaubst grundlos? :hmm:

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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

lifestylekatholik hat geschrieben:
pierre10 hat geschrieben:Dazu gibt es zumindest für mich keinen ersichtlichen Grund.
Du glaubst grundlos? :hmm:
Das Wort im Munde herumdrehen.... ;D

Es gibt für mich keinen ersichtlichen Grund, anderen gegenüber zu begründen, warum und wie ich glaube.

Pierre
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lifestylekatholik
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Beitrag von lifestylekatholik »

pierre10 hat geschrieben:Es gibt für mich keinen ersichtlichen Grund, anderen gegenüber zu begründen, warum und wie ich glaube.
Du schreibst schon wieder ostentativ "für mich" und ziehst dich damit in die Unangreifbarkeit bunter Nebelwolken zurück. Wovor hast du Angst?

Wenn du das mit dem "für mich" wirklich Ernst meintest, warum teilst du es uns dann ständig mit? Bist du der Meinung, dass es vielleicht doch Bedeutung über dein eigenes Ego hinaus hat?

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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Ich finde, dass zu viele Menschen in den Foren sogenannte allgemeingültige Aussagen treffen, dabei kann doch jeder nur für sich sprechen.

Aber vielleicht ist das ja zu hoch für manche.

Pierre
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ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Jeder Mensch weiß, dass er unvollkommen ist, dass seine Möglichkeiten begrenzt sind.

Der Mensch, der sich auf sich selbst und seine Erkenntnisse verläßt, ist von allen guten Geistern verlassen, sofern er nicht danach trachtet, seine Erkenntnisse im Vergleich mit Erkenntnissen von kompetenten Personen zu vergleichen und eine übernatürliche Ordnung der Welt und des Menschen außer Acht läßt bzw. bestreitet.
Jeder Mensch, der sich als religiös bezeichnet, hat eine Gottesvorstellung.
Kann es sein, dass es so viele Götter gibt, wie die einzelnen Gottesvorstellungen der Menschen insgesamt, die nur eines gemeinsam haben, nämlich die christliche Gottesvorstellung abzulehnen oder nur als eine von vielen gleichberechtigten Gottesvorstellungen anzusehen?

Und wenn es nur einen Gott gibt, aber viele Religionen und religiöse Gottesvorstellungen - welcher ist dann der richtige Gott?

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

pierre10 hat geschrieben: Aber vielleicht ist das ja zu hoch für manche.
Für mich möglicherweise. Ich empfinde mich selbst als intellektuell, aber ich habe nicht vor, mir den Verstand wegzuphilosophieren im Bezug auf Fragen, die ich mir bereits beantwortet habe…
???

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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

ad_hoc hat geschrieben:Jeder Mensch weiß, dass er unvollkommen ist, dass seine Möglichkeiten begrenzt sind.
Völlig Deiner Meinung.
Der Mensch, der sich auf sich selbst und seine Erkenntnisse verläßt, ist von allen guten Geistern verlassen,
Letztlich würde das bedeuten: Vergiss was Du selbst empfindest, glaube nicht an Dich und Deine eigenen Erkenntnisse.
sofern er nicht danach trachtet, seine Erkenntnisse im Vergleich mit Erkenntnissen von kompetenten Personen zu vergleichen


und wer sind die kompetenten Personen.... die so genau wissen, was für mich gut und richtig ist???
und eine übernatürliche Ordnung der Welt und des Menschen außer Acht läßt bzw. bestreitet.
Mir erscheint es als eine eher ganz natürliche Ordnung........
Jeder Mensch, der sich als religiös bezeichnet, hat eine Gottesvorstellung.
Kann es sein, dass es so viele Götter gibt, wie die einzelnen Gottesvorstellungen der Menschen insgesamt, die nur eines gemeinsam haben, nämlich die christliche Gottesvorstellung abzulehnen oder nur als eine von vielen gleichberechtigten Gottesvorstellungen anzusehen?
Verschiedene Gottesvorstellungen bedeutet ja nicht verschiedene Götter, sind es doch nur die unterschiedlichen menschlichen Gedanken und Empfindungen, die hier interpretiert werden.
Und wenn es nur einen Gott gibt, aber viele Religionen und religiöse Gottesvorstellungen - welcher ist dann der richtige Gott?
Und bei diesem Satz hast Du. lieber Freund, nicht nachgedacht, denn wenn es nur einen Gott gibt kann er nur der "richtige" Gott sein. ;)

Mit lieben Gutenachtgedanken
Pierre
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lifestylekatholik
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Beitrag von lifestylekatholik »

pierre10 hat geschrieben:Aber vielleicht ist das ja zu hoch für manche.
Oh, auf einmal wird der liebe Peter ja richtig schmallippig.

Natürlich mag das jeder anders sehen, aber ich für mich bin versucht, an das Sprichwort von den getroffenen Hunden zu denken.

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Peti
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Beitrag von Peti »

Da ich mich in meiner Jugend viel mit Zen und Yoga beschäftigt habe. und das heute als Christ nicht mehr mache, bedeutet mir der Unterschied zwischen beiden Wegen viel. ( sehr gut beschrieben von Jacques Albert Cuttat in seinem Buch: Asiatische Gottheit- Christlicher Gott )
Jesus hat nirgens mit seinen Jüngern Meditationsübungen durchgeführt. Er lehrte sie ein schlichtes einfaches Gebet.
In der biblischen Offenbahrung steht immer das Handeln Gottes und die Antwort des Menschen im Mittelpunkt. Dies zu betrachten und sich dafür Zeit nehmen, davon handeln die christlichen Frömmigkeitsformen.
Gottes Heilshandeln in der Geschichte kann der christlich Meditierende nicht einfach ausklammern.
Der Christ erwägt wie der Buddist die ungeheure Last des Weltleids. Aber für den Christen ist diese Last nicht durch Meditation aufhebbar.Es gibt keinen christlichen Weg, der nicht vom Kreuzesereignis geprägt ist.

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

pierre10 hat geschrieben:Glauben begründen klingt ein wenig nach "anderen beweisen warum und wie ich glaube".
Das Wort "beweisen" hat für mich in diesem Zusammenhang eher etwas Negatives.

Der Beweis sollte nicht im Vordergrund stehen, sondern der Glaube. Begründung hat für mich was mit Grund (= Boden) zu tun.
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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

lifestylekatholik hat geschrieben:
pierre10 hat geschrieben:Aber vielleicht ist das ja zu hoch für manche.
Oh, auf einmal wird der liebe Peter ja richtig schmallippig.

Natürlich mag das jeder anders sehen, aber ich für mich bin versucht, an das Sprichwort von den getroffenen Hunden zu denken.
Ich wusste, dass dieser Satz nicht ganz richtig ist, aber manchmal reitet mich wer weiß wer.......

Sollte ich jemand damit..... bedaure ich es.

Pierre
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ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

pierre hat geschrieben:
Ich wusste, dass dieser Satz nicht ganz richtig ist, aber manchmal reitet mich wer weiß wer.......
Ich weiß es, wer Dich reitet.... 8)

Hallo pierre

Der erste von Dir zitierte Satz bei der Würdigung meines entsprechenden Beitrags muß natürlich insgesamt zitiert werden, nicht nur eine Hälfte; so ist die erste Schlußziehung aufgrund des nicht vollständig zitierten Satzes natürlich unzulässig.

Der Mensch soll sich selbstverständlich ein eigenes Bild machen. Aber es sind auch Hinterfragungen notwendig und es ist unausweichlich (die Wahrheit ist also solche immer erkennbar, sofern sie nicht bewußt unterdrückt oder außer Acht gelassen wird), dass er zur wahren und somit richtigen Erkenntnis gelangt.

Die Erkenntnis, wer die kompetenten Personen sind, ist letztlich einfach. Gegensätzliche Meinungen der nach allgemeinen Erfahrungsgrundsätzen als kompetent anzusehenden Personen anhören bzw. lesen, dann sich selbst die Frage nach der Wahrscheinlichkeit stellen (was spricht dafür - was spricht dagegen) und letztlich eine eigene Auffassung begründen.

Natürlich erscheint einem Gläubigen das, was man gemeinhin als übernatürliches Ordnungssystem empfindet, ebenfalls als natürlich, wenn diese Vorstellung in das eigene Leben integriert wird.
Beispielsweise: Wer bezieht heutzutage noch den Glauben sowohl gedanklich als auch durch die Tat in den normalen Tagesablauf mit ein? Einige Jahrhunderte früher war dies ganz natürlich, die unbedingte, unbeschränkte Allgegenwärtigkeit Gottes ins das tägliche und persönlich Leben einzubeziehen. Heute ist im Allgemeinen selbst ein kurzes Gebet am Tag nicht unbedingt mehr üblich, geschweige den der tägliche oder zumindest sonntägliche Kirchgang.
Verschiedene Gottesvorstellungen bedeutet ja nicht verschiedene Götter, sind es doch nur die unterschiedlichen menschlichen Gedanken und Empfindungen, die hier interpretiert werden.
Das kann nur einer sagen, der außerhalb dieser Dinge steht und auch von außerhalb diese beurteilt. Jemand bzw. diejenigen, die eine Gottesvorstellung haben, glauben zumindest an diese Gottesvorstellung.
Davon spreche ich aber nicht. Ich spreche von den unterschiedlichen Gottheiten, die ja bekanntlich, bezogen auf die Wahrscheinlichkeit der Existenz, einander ausschließen.

Das letzte von Dir genannte Zitat hätte ich, der besseren Verständlichkeit halber, etwas anders ausdrücken müssen:
Nicht: Und wenn es nur einen Gott gibt....
Sondern: Und wenn es nur einen Gott geben kann - welcher unter den zahlreichen und von unterschiedlichen Religonsführern gepredigte Gott ist dann der einzig wahre Gott?
Die Christen, darunter besonders die römisch-katholischen, wissen dies natürlich. Die anderen noch nicht. 8)

Gruß, ad_hoc
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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

@ad_hoc

lassen wir es mal außen vor, wo ich stehe, ob außen vor oder mitten drin.

Warum diskutieren wir eigentlich dieses Thema? Mir geht es darum, dass ich das Empfinden habe, die Welt geht durch die oft zerstörerische Dynamik der verschiedenen Religionen großen Problemen entgegen, wie z.B. die Differenzen, ja den Spannungen zwischen Christen und Muslimen. Aber auch asiatische Religionen sind zu beachten.

So versuche ich, den Dingen auf den (oder zumindest einen ;D ) Grund zu gehen. Dass ich dabei auch anecke, scheint mir logisch, denn solch ein Verhalten ist für einen Strenggläubigen, gleich welcher Richtung problematisch.

Was mich nicht davon abhält, immer wieder.......

Pierre mit einem Lächeln
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Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Ecksteine werden doch immer gebraucht :freude:
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lifestylekatholik
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Beitrag von lifestylekatholik »

pierre10 hat geschrieben:Warum diskutieren wir eigentlich dieses Thema? Mir geht es darum, dass ich das Empfinden habe, die Welt geht durch die oft zerstörerische Dynamik der verschiedenen Religionen großen Problemen entgegen, wie z.B. die Differenzen, ja den Spannungen zwischen Christen und Muslimen. Aber auch asiatische Religionen sind zu beachten.

So versuche ich, den Dingen auf den (oder zumindest einen ;D ) Grund zu gehen. Dass ich dabei auch anecke, scheint mir logisch, denn solch ein Verhalten ist für einen Strenggläubigen, gleich welcher Richtung problematisch.
Das sehe ich anders. Du bist doch ein gutes Beispiel für einen streng Gläubigen, der dieses Verhalten nicht nur als zulässig sondern sogar als richtig ansieht. Dein Gott ist rein die Welt (allen Menschen soll es auf dieser Erde möglichst erträglich gut gehen, Streit soll es möglichst nicht geben, gerecht aber nachsichtig soll es zugehen, Menschen sollen sich in die sozialen Konventionen einfügen möglichst schon bevor sie zu Kriminellen werden oder zu solchen gemacht werden).

Dem ordnest du alles, alles unter. Du glaubst fest an deine Religion und daran, dass jede andere, die einen ähnlichen Ausschließlichkeitsanspruch erhebt, falsch sein muss. Dein Trick ist natürlich, dass du deine Religion nicht "Religion" nennst. "Religion" nennst du nur alle anderen Religionen.

Einzelne Teilaspekte anderer Religionen kannst du, soweit sie mit deiner Religion kompatibel sind, problemlos anerkennen (Fürsorge für die Armen etc. blabla). Inkompatibel mit deinem Götzen "Welt" ist natürlich jeder transzendente Anspruch, der also über die rein weltliche, rein "menschliche" Nützlichkeit hinausweist. So ist es im Christentum im Prinzip wurscht, wie es mir hier auf Erden geht, das Dasein hier ist eh die Peregrinatio im Elende, in der Fremde, im Tal der Tränen. Es ist die Zeit der Bewährung, in der ich mich für Gott entscheiden soll.

Wenn eine Religion so etwas propagiert und nicht den Götzen "Welt" oder "Allgemeine Menschheit", dann ist sie bei dir natürlich unten durch.

Wohlgemerkt, es geht nicht um Materialismus oder Ähnliches. Es geht um die Vergötzung der Welt bzw. der Menschheit.

Das ist Strenggläubigkeit. Aber es ist eine verdruckste und verschämte Form, die sich gerne im Schatten aufhält, außerhalb des Lichts der klaren Worte.

Mit einem Lächeln --

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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

@lifestyle...

Ok, ich akzeptiere, dass Du mich so siehst..... auch wenn ich es wenig schräg finde, einen anderen so negativ zu charakterisieren.

Mir ist es unwichtig, wie andere mich sehen, ich lebe im Einklang mit mir und "meinem" Gott, was will ich mehr. Natürlich habe ich auch nachdenkliche Momente, in denen ich mir Fragen stelle, aber meist bekomme ich eine Antwort, mit der ich (meist sehr gut) leben kann.

Pierre
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Idiota
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Beitrag von Idiota »

lifestylekatholik hat geschrieben:
pierre10 hat geschrieben:Warum diskutieren wir eigentlich dieses Thema? Mir geht es darum, dass ich das Empfinden habe, die Welt geht durch die oft zerstörerische Dynamik der verschiedenen Religionen großen Problemen entgegen, wie z.B. die Differenzen, ja den Spannungen zwischen Christen und Muslimen. Aber auch asiatische Religionen sind zu beachten.

So versuche ich, den Dingen auf den (oder zumindest einen ;D ) Grund zu gehen. Dass ich dabei auch anecke, scheint mir logisch, denn solch ein Verhalten ist für einen Strenggläubigen, gleich welcher Richtung problematisch.
Das sehe ich anders. Du bist doch ein gutes Beispiel für einen streng Gläubigen, der dieses Verhalten nicht nur als zulässig sondern sogar als richtig ansieht. Dein Gott ist rein die Welt ...

Dem ordnest du alles, alles unter. Du glaubst fest an deine Religion und daran, dass jede andere, die einen ähnlichen Ausschließlichkeitsanspruch erhebt, falsch sein muss. Dein Trick ist natürlich, dass du deine Religion nicht "Religion" nennst. "Religion" nennst du nur alle anderen Religionen.
Hallo lifestylekatholik, ich glaube, daß Du hier Pierre unrecht tust.
Der Grund, die Beziehung zwischen Gott und den Menschen, ist das was Pierre herrausstellen will. Zerstörerisch ist der kulturelle Überbau und der Machtanspruch der aus dem Rechthaben erwächst.
Aber warten wir mal ab, was er selber dazu sagt.
Gruß Idiota
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Beitrag von lifestylekatholik »

pierre10 hat geschrieben:auch wenn ich es wenig schräg finde, einen anderen so negativ zu charakterisieren.
Ich weiß, wir sind sehr verschieden. Aber könntest du bitte versuchen, mir zu erklären, was du hier mit "schräg" meinst? Und wieso du es als negative Charakterisierung empfindest, wenn ich meine, dein Ziel sei der allgemeine Friede auf Erden und die allgemeine Wohlfahrt?

Ich finde es normalerweise sehr gut, wenn jemand klar spricht, so dass ich weiß, was er meint, wenn er mich also auch auf Fehler in meinem Denken hinweist. Ich finde es hingegen sehr wenig hilfreich, wenn jemand mich abfertigt und sagt: "Ich finde das, was du sagst, schräg. Aber ich akzeptiere es. (Es hat natürlich keinerlei Bedeutung für mich)."

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Beitrag von pierre10 »

OK, ich will versuchen, auf Dein Post einzugehen.
lifestylekatholik hat geschrieben: Das sehe ich anders. Du bist doch ein gutes Beispiel für einen streng Gläubigen,


Ich selbst würde mich nie als Strenggläubigen bezeichnen.
der dieses Verhalten nicht nur als zulässig sondern sogar als richtig ansieht. Dein Gott ist rein die Welt (allen Menschen soll es auf dieser Erde möglichst erträglich gut gehen, Streit soll es möglichst nicht geben, gerecht aber nachsichtig soll es zugehen, Menschen sollen sich in die sozialen Konventionen einfügen möglichst schon bevor sie zu Kriminellen werden oder zu solchen gemacht werden).
Wie es sein sollte hat nicht viel damit zu tun wie es in der Realität ist. Und zu hoffen ist wohl erlaubt und sicher besser als pessimistisch ins Leben zu schauen.
Dem ordnest du alles, alles unter. Du glaubst fest an deine Religion und daran, dass jede andere, die einen ähnlichen Ausschließlichkeitsanspruch erhebt, falsch sein muss. Dein Trick ist natürlich, dass du deine Religion nicht "Religion" nennst. "Religion" nennst du nur alle anderen Religionen.
Kannst Du das wirklich behaupten? Und ich sehe es nicht als Trick an, nicht jede Form des Glaubens in den Rahmen einer Religion zu zwingen.

Wenn eine Religion so etwas propagiert und nicht den Götzen "Welt" oder "Allgemeine Menschheit", dann ist sie bei dir natürlich unten durch.
Du wirst Mühe haben bei meinen Posts eine zu finden, in dem ich etwas so negativ beurteile.

Das ist Strenggläubigkeit. Aber es ist eine verdruckste und verschämte Form, die sich gerne im Schatten aufhält, außerhalb des Lichts der klaren Worte.
Diese Beurteilung entspricht mir nicht.

Pierre, :jump:
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lifestylekatholik
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Beitrag von lifestylekatholik »

pierre10 hat geschrieben:OK, ich will versuchen, auf Dein Post einzugehen.
Merci.

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Hallo Pierre

Du hast geschrieben:
Mir geht es darum, dass ich das Empfinden habe, die Welt geht durch die oft zerstörerische Dynamik der verschiedenen Religionen großen Problemen entgegen, wie z.B. die Differenzen, ja den Spannungen zwischen Christen und Muslimen. Aber auch asiatische Religionen sind zu beachten.
Gehen wir für diesen einen Moment mal davon aus, dass alle Religionen (obwohl es in der Realität nicht stimmt), gut wären und das Gute wollten.

Dann kommen wir zu dem Schluß, dass die negativen Spannungen der Menschen untereinander, die zerstörerischen Dynamiken, wohl doch eher in den Menschen, den unvollkommenen, weil mit Fehlern behafteteten Wesen, selbst liegen muß, die letztendlich selbst, in sich und auswirkend auf andere, die Ursache setzen für Streit, Hass und Krieg in allen ihren konsequenten Auswirkungen.

Gehen wir doch davon aus, dass die Religion, insofern sie als Vorwand mißbraucht wird, gewissermaßen als Rechtfertigung dient für die Untaten der Menschen, die in ihnen selbst ihre wahren Ursachen haben, nämlich in deren mehr oder weniger stark ausgeprägten negativen Eigenschaften - unter gleichzeitiger bewußter Unterdrückung der guten Eigenschaften ihrer charakterlichen Bildung.

Und wenn man dies mal akzeptiert hat, dann ist die Einsicht naheliegend, dass eine Religion, ob gut oder schlecht, die eigene Erkenntnis für das Wahre und Gute einerseits, und für die Lüge und das Schlechte andererseits, und besonders die Unterscheidung beider, im wesentlichen nicht verhindern kann.

Gruß, ad_hoc
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Peti
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Beitrag von Peti »

Mir geht es darum, dass ich das Empfinden habe, die Welt geht durch die oft zerstörerische Dynamik der verschiedenen Religionen großen Problemen entgegen, wie z.B. die Differenzen, ja den Spannungen zwischen Christen und Muslimen. Aber auch asiatische Religionen sind zu beachten.
Der Traum einer Menschheitsreligion dürfte innerhalb der Weltgeschichte unrealisierbar bleiben.So stellt sich die Frage, welche Religion kann alles Positive der übrigen in sich einbergen und sie vollenden.
"Jede Religion ist ein morgendliches Aufscheinen des Glaubens, und wir erwarten seine Entfaltung im Abendlicht der Christlichen Weisheit." Papst Paul VI

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Edi
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Beitrag von Edi »

ad_hoc hat geschrieben:...Dann kommen wir zu dem Schluß, dass die negativen Spannungen der Menschen untereinander, die zerstörerischen Dynamiken, wohl doch eher in den Menschen, den unvollkommenen, weil mit Fehlern behafteteten Wesen, selbst liegen muß, die letztendlich selbst, in sich und auswirkend auf andere, die Ursache setzen für Streit, Hass und Krieg in allen ihren konsequenten Auswirkungen.

Gehen wir doch davon aus, dass die Religion, insofern sie als Vorwand mißbraucht wird, gewissermaßen als Rechtfertigung dient für die Untaten der Menschen, die in ihnen selbst ihre wahren Ursachen haben, nämlich in deren mehr oder weniger stark ausgeprägten negativen Eigenschaften - unter gleichzeitiger bewußter Unterdrückung der guten Eigenschaften ihrer charakterlichen Bildung.
Du hast es auf den Punkt gebracht. Nur Pierre, der selber Grenzen im Kopf hat, die er aber andern vorwirft, wird das nie begreifen. Er hätte in der Zwischenzeit auch hier im Forum reichlich Gelegenheit gehabt, das zu nachvollziehen zu können.
Streit und auch Krieg gibt es nämlich überall in der Welt, auch da, wo die Menschen diesselbe Religion haben.
Also wieder einmal hat Pierre nicht sehr tief in die Seelen geschaut. Nach seiner Meinung gibt es ja auch keine Sünde und keine Schuld.

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Edi hat geschrieben:Streit und auch Krieg gibt es nämlich überall in der Welt, auch da, wo die Menschen diesselbe Religion haben.
Lieber Edi,

ich würde mir hier eine kleine Internetenklave wünschen, in der Streit und Krieg keinen Platz haben.


Gruß
Gerhard
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