Nu sinn se mal nich so hart, Herr Wachtmeister. Ich genieße es, wenn jemand zum Beweis dafür, daß ein Cardinalis Sanctae Ecclesiae Romanae etwas falsch gemacht habe, den politischen Teil der Süddeutschen zitiert. Doch, das schmeckt mir.cantus planus hat geschrieben:Mit Verlaub, aber diesen Artikel halte ich für vollkommenen Unsinn.
Das Thema ist ferner hier off topic!
Tradition und Moderne
Re: Neuer Bischof von Münster
Zuletzt geändert von Bernado am Sonntag 20. Dezember 2009, 23:10, insgesamt 1-mal geändert.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)
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Re: Neuer Bischof von Münster
Stimmt, wir sind im Thread über das Bistum Münster, aber man lässt sich so hinreißen. So heißt es in einem Psalm :ereifert ihr euch..... wisst ihr auchcantus planus hat geschrieben:Mit Verlaub, aber diesen Artikel halte ich für vollkommenen Unsinn. Ich glaube nicht, dass irgendjemand in dieser Sache gepfuscht hat, sondern dass es hinter den Kulissen einen gnadenlosen Machtkampf gab, wo jemand mit allen Mitteln vorging, weil er nichts mehr zu verlieren hat.
Das Thema ist allerdings hier off topic!
Re: Neuer Bischof von Münster
Gaudet Mater Ecclesia, sehr schön, aber irgendwas Konkretes enthält die Rede nun nicht (dafür war ja auch das Konzil da). Ich fürchte also, dass meine Frage bestehen bleibt. Eine Rede kann ja nicht endlos "frischen Wind" herbeiführen.heinrich.harrer hat geschrieben:Zitat:Maurus hat geschrieben:Was ist denn konkret mit "frischer Wind" gemeint. Wofür steht das genau?heinrich.harrer hat geschrieben:wie meinst du das?Maurus hat geschrieben:
Arg kryptisch, das ganze.
Und wer soll den längeren Atem haben? Von welchem Wettkampf zwischen welchen Parteien sprichst du da?
Und wozu raten die "falschen Leute" dem Papst?
"Wir sind hier vereinigt in der Vatikanischen Basilika, wo der Angelpunkt der Kirchengeschichte ist und Himmel und Erde jetzt eng verbunden sind, hier am Grabe des hl. Petrus, bei so vielen Ruhestätten Unserer heiligen Vorgänge: deren sterbliche Reste sich in dieser feierlichen Stunde gleichsam in verborgenem Jubel mitfreuen.
...
Und was ist mit den beiden Parteien?
Tschuldige, aber ich hatte zunächst den Eindruck, dass deine Rede vom fehlenden Enthusiasmus und den falschen Leuten etwas größere Zusammenhänge berührt also nur ein Verwaltungsakt im Januar 2009. Hoyos ist übrigens im Ruhestand. Dass er den Papst überredet hätte, die Exkommunikationen aufzuheben kann ohnehin kaum vermutet werden. Aber das ist jetzt wirklich klein klein. Die größeren Zusammenhänge der postkonziliaren Zeit berührt das nicht.Mit den falschen Leuten meine ich solche Granaten wie den Kardinal Hoyos, die den Papst in Misskredit gebracht haben.... Das ist halt ne Schwäche des Systems Vatikan
Re: Neuer Bischof von Münster
Der hl. Paulus spricht von der "fides ex auditu".heinrich.harrer hat geschrieben:So ist es doch, es muss die Leute ansprechen, damit die etwas damit anfangen können und in sich aufnehmen! Zum Glück sind wir vom Bild der Kirchecantus planus hat geschrieben:Ja, was denn sonst? Selbstredend nicht im Sinne einer Dogmatikvorlesung, sondern im Bezug auf den Alltag.
Lehrende Kirche---Hörende Kirche
weg
Re: Neuer Bischof von Münster
nöheinrich.harrer hat geschrieben: Was wäre passiert, wenn es das II Vatikanum nicht gegeben hätte und dann die vorkonziliare Kirche auf die 68 Bewegung getroffen wäre. Die wär überrollt worden. Da kann man sich sicher sein!
Re: Neuer Bischof von Münster
Haste schon mal geschrieben. Und du hast zum Teil recht: gut dass die Eminenzen wie Laghi, Re, Sodano, Silvestri etwas anderes zu tun haben. Leider gibt es noch zu viele im Mittelbau aus der alten Zeit.heinrich.harrer hat geschrieben: Einfach die falschen Leute im Vatikan, die den Papst beraten. Wo ist der Enthusiasmus geblieben.
Re: Neuer Bischof von Münster
ich halte die Süddeutsche nicht für eine ekklesiologisch relevante Quelle.heinrich.harrer hat geschrieben:http://www.sueddeutsche.de/politik/749/457409/text/
Re: Neuer Bischof von Münster
Daran sieht man, dass es vielfach gar nicht um Glauben geht, sondern um Politik. Glaube wird vielfach ideologisch instrumentalisiert und verfälscht. Das bedeutet, Glaube wird (Take what you need and leave the rest.) zum Nutzen politischer Ideologien geplündert. Auch die Einheitsübersetzung repräsentiert eine ideologisierte Sprache. Wo aber Glaube zur Ideologie wird, verliert er seine Katholizität, seine Allgemeinverbindlichkeit, weil er dann nicht mehr alle verbindet, Gegensätze versöhnt und Frieden stiftet.cantus planus hat geschrieben:Aha. Ist für dich konservativ immer altbacken, und progressiv immer der Zukunft zugewandt?
Ich war über 12 Jahre lang in ausgesprochen liberalen Gemeinden tätig: lebensfremder, konservativer und verkorkster kann man kaum sein. Die interessantesten Begegnungen und geistreichsten Gespräche hatte ich immer im konservativen Milieu.
So ging es mir auch in den letzten drei Jahren in eher konservativen Gemeinden.
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Re: Neuer Bischof von Münster
Leider passiert das auch in großem Maßen auf der anderen Seite, damit meine ich die Seite der FSSPX. Das ist kein Phänomen des angeblich liberalen Flügels der Kirche. Jede lesbare Übersetzung der Bibel ist auch Interpretation. Wenn du eine genaue Übersetzung haben möchtest, empfehle ich dir das "Münchener Neues Testament". Da ist die Bibel genau übersetzt, jedoch so wenig Deutsch wie nötig. Da kannst du dann deine Katholizität drin finden! Viel Spaß beim Lesen wünsch ich dir und ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch!overkott hat geschrieben:Daran sieht man, dass es vielfach gar nicht um Glauben geht, sondern um Politik. Glaube wird vielfach ideologisch instrumentalisiert und verfälscht. Das bedeutet, Glaube wird (Take what you need and leave the rest.) zum Nutzen politischer Ideologien geplündert. Auch die Einheitsübersetzung repräsentiert eine ideologisierte Sprache. Wo aber Glaube zur Ideologie wird, verliert er seine Katholizität, seine Allgemeinverbindlichkeit, weil er dann nicht mehr alle verbindet, Gegensätze versöhnt und Frieden stiftet.cantus planus hat geschrieben:Aha. Ist für dich konservativ immer altbacken, und progressiv immer der Zukunft zugewandt?
Ich war über 12 Jahre lang in ausgesprochen liberalen Gemeinden tätig: lebensfremder, konservativer und verkorkster kann man kaum sein. Die interessantesten Begegnungen und geistreichsten Gespräche hatte ich immer im konservativen Milieu.
So ging es mir auch in den letzten drei Jahren in eher konservativen Gemeinden.
Re: Neuer Bischof von Münster
Die Einheitsübersetzung ist sicher weder eine moderne, noch eine traditionelle, der Vulgata adäquate Übersetzung. Dass jede Übersetzung Interpretation ist, bestreite ich gar nicht. Bereits in der alttestamentlichen Weisheitsliteratur wird das Übersetzungsproblem thematisiert. Als Jude interpretiert auch Jesus das Alte Testament auf besondere Weise und sorgt damit für Kontinuität und Wandel der Tradition. Gott als gesetzgebender Herr(scher) wird im Glauben des Sohnes zum barmherzigen Vater, dessen eigentlicher Wille Barmherzigkeit (Caritas) ist. Dem konservativen Tempelkult und seiner theologischen Begründung für das ethnische Gottesvolk stellt er seine geistige Familie gegenüber. Die Gesellschaft Jesu wächst zur grenzüberschreitenden und völkerverbindenden Gemeinschaft der Gottgläubigen, die als wahre Gottessöhne, Gottestöchter und Gottesmütter in Nächstenliebe den Willen des himmlischen Vaters erfüllen. Für Jesus hat also nicht der hebräische, griechische oder lateinische "Originaltext" maßgebende Bedeutung, sondern der heilige Geist brüderlicher, geschwisterlicher, gegenseitiger Liebe und Hilfe. Katholizität ist also der allgemeine Glaube in der Ökumene der ganzen Welt. Das zu verstehen, fällt heute vielen nicht leicht, weil katholisch oft mit dem Papst gleich gesetzt wird und ökumenisch mit dem Weltkirchenrat.heinrich.harrer hat geschrieben:Leider passiert das auch in großem Maßen auf der anderen Seite, damit meine ich die Seite der FSSPX. Das ist kein Phänomen des angeblich liberalen Flügels der Kirche. Jede lesbare Übersetzung der Bibel ist auch Interpretation. Wenn du eine genaue Übersetzung haben möchtest, empfehle ich dir das "Münchener Neues Testament". Da ist die Bibel genau übersetzt, jedoch so wenig Deutsch wie nötig. Da kannst du dann deine Katholizität drin finden! Viel Spaß beim Lesen wünsch ich dir und ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch!overkott hat geschrieben:Daran sieht man, dass es vielfach gar nicht um Glauben geht, sondern um Politik. Glaube wird vielfach ideologisch instrumentalisiert und verfälscht. Das bedeutet, Glaube wird (Take what you need and leave the rest.) zum Nutzen politischer Ideologien geplündert. Auch die Einheitsübersetzung repräsentiert eine ideologisierte Sprache. Wo aber Glaube zur Ideologie wird, verliert er seine Katholizität, seine Allgemeinverbindlichkeit, weil er dann nicht mehr alle verbindet, Gegensätze versöhnt und Frieden stiftet.cantus planus hat geschrieben:Aha. Ist für dich konservativ immer altbacken, und progressiv immer der Zukunft zugewandt?
Ich war über 12 Jahre lang in ausgesprochen liberalen Gemeinden tätig: lebensfremder, konservativer und verkorkster kann man kaum sein. Die interessantesten Begegnungen und geistreichsten Gespräche hatte ich immer im konservativen Milieu.
So ging es mir auch in den letzten drei Jahren in eher konservativen Gemeinden.