Weihnachtsgrüße in 65 Sprachen

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Päpstliche Grüße in 65 Sprachen, brauchts das?

Umfrage endete am Mittwoch 6. Januar 2010, 12:45

Ja unbedingt, das gehört zum Fest
14
54%
Latein würde vollkommen ausreichen
8
31%
Nur die sog. Weltsprachen
2
8%
In Rom wird Italienisch gesprochen, basta!
2
8%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 26

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Nassos
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Re: Weihnachtsgrüße in 65 Sprachen

Beitrag von Nassos »

wer hat denn nach dem griechischen da gebrüllt???

Wieso bekomme ich keinen Text? Ihr wollt mich doch nur bitten lassen ;D .

Guckst Du auch hier.

Gruß,
Nassos
Ich glaube; hilf meinem Unglauben

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Peregrin
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Re: Weihnachtsgrüße in 65 Sprachen

Beitrag von Peregrin »

Nassos hat geschrieben:wer hat denn nach dem griechischen da gebrüllt???

Wieso bekomme ich keinen Text?
Καλά Χριστούγεννα

Bitte :breitgrins:

Der Brüller war wohl ein anwesender Grieche. Da kommen ja nicht soviele, weil die alle orthodox sind.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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Granuaile
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Re: Weihnachtsgrüße in 65 Sprachen

Beitrag von Granuaile »

Linus hat geschrieben:
Gibt es urbi@orbi :blinker: auch in schriftlicher Form?
Latein

Sancti Apostoli Petrus et Paulus, de quorum potestate et auctoritate confidimus, ipsi intercedant pro nobis ad Dominum.

R./ Amen.

Precibus et meritis beatæ Mariae semper Virginis, beati Michaelis Archangeli, beati Ioannis Baptistæ et sanctorum Apostolorum Petri et Pauli et omnium Sanctorum misereatur vestri omnipotens Deus et dimissis omnibus peccatis vestris, perducat vos Iesus Christus ad vitam æternam.

R./ Amen.

Indulgentiam, absolutionem et remissionem omnium peccatorum vestrorum, spatium verae et fructuosae pænitentiæ, cor semper pænitens et emendationem vitae, gratiam et consultationem Sancti Spiritus et finalem perseverantiam in bonis operibus, tribuat vobis omnipotens et misericors Dominus.

R./ Amen.

Et benedictio Dei omnipotentis: + Patris et Filii et Spiritus Sancti descendat super vos et maneat semper.

R./ Amen.

Deutsch

„Die Heiligen Apostel Petrus und Paulus, auf deren Machtfülle und Autorität wir vertrauen, sie selbst mögen beim Herrn für uns Fürsprache halten.“

Alle: „Amen.“

„Aufgrund der Fürsprache und der Verdienste der seligen allzeit jungfräulichen Mutter Maria, des heiligen Erzengels Michael, des heiligen Johannes des Täufers und der heiligen Apostel Petrus und Paulus und aller Heiligen, erbarme Sich euer der allmächtige Gott und nachdem Er alle eure Sünden vergeben hat, führe euch Jesus Christus zum ewigen Leben.“

Alle: „Amen.“

„Der allmächtige und barmherzige Herr gewähre euch Nachlass, Vergebung und Verzeihung all eurer Sünden, einen Zeitraum echter und fruchtbarer Reue, ein allzeit bußfertiges Herz und Besserung des Lebens, die Gnade und die Tröstung des Heiligen Geistes und die endgültige Ausdauer in den guten Werken.“

Alle: „Amen.“

„Und der Segen des allmächtigen Gottes, des + Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes komme auf euch herab und bleibe bei euch allezeit.“

Alle: „Amen.“


Vielen Dank für den Text des "urbi et orbi" und die Übersetzung.
Ich habe ihn bislang nicht im wahren Wortlaut gekannt. Offen gesagt, bin ich etwas enttäuscht. Der Text erscheint mir als reichlich schwülstig und überladen. Aber eben, der Text ist Jahrhunderte alt, und die liturgische Ästhetik früherer Jahrhunderte kann für Menschen des 21. Jahrhunderts fremd sein.

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Berolinensis
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Re: Weihnachtsgrüße in 65 Sprachen

Beitrag von Berolinensis »

Nassos hat geschrieben:wer hat denn nach dem griechischen da gebrüllt???

Wieso bekomme ich keinen Text? Ihr wollt mich doch nur bitten lassen ;D .

Guckst Du auch hier.

Gruß,
Nassos
Hier ist der Text, ist doch alles kein Problem: http://212.77.1.245/news_services/bulle ... 9&lang=ge

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Bernado
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Re: Weihnachtsgrüße in 65 Sprachen

Beitrag von Bernado »

Granuaile hat geschrieben:Offen gesagt, bin ich etwas enttäuscht. Der Text erscheint mir als reichlich schwülstig und überladen. Aber eben, der Text ist Jahrhunderte alt, und die liturgische Ästhetik früherer Jahrhunderte kann für Menschen des 21. Jahrhunderts fremd sein.
"Liturgische Ästhetik", "kirchlicher Geschmack" - man sieht schon: Hier werden Maßstäbe gesetzt.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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Berolinensis
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Re: Weihnachtsgrüße in 65 Sprachen

Beitrag von Berolinensis »

Granuaile hat geschrieben:Vielen Dank für den Text des "urbi et orbi" und die Übersetzung.
Ich habe ihn bislang nicht im wahren Wortlaut gekannt. Offen gesagt, bin ich etwas enttäuscht. Der Text erscheint mir als reichlich schwülstig und überladen. Aber eben, der Text ist Jahrhunderte alt, und die liturgische Ästhetik früherer Jahrhunderte kann für Menschen des 21. Jahrhunderts fremd sein.
Davon kann ja überhaupt keine Rede sein. Die Formel ist im Gegenteil ein Paradebeispiel für die "edle Einfacheit" der klassischen Texte der römischen Liturgie, und enthält keine Zutat, die nicht inhaltlich begründet wäre.

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cantus planus
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Re: Weihnachtsgrüße in 65 Sprachen

Beitrag von cantus planus »

Was an diesem Text schwülstig sein soll, erschließt sich mir nicht. Im Gegenteil: ich habe immer den Eindruck, je neuer ein Text, desto schlimmer. Besonders das langatmige und trockene Politisieren, Soziologisieren und Pädagogisieren gerade in nachkonziliaren Texten ist teilweise einfach nur zum Erbrechen. Da lobe ich mir solch klare Texte, bei denen man Quelle, Mittler und Ziel noch klar erkennen kann.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

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Nassos
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Re: Weihnachtsgrüße in 65 Sprachen

Beitrag von Nassos »

Berolinensis hat geschrieben:
Nassos hat geschrieben:wer hat denn nach dem griechischen da gebrüllt???

Wieso bekomme ich keinen Text? Ihr wollt mich doch nur bitten lassen ;D .

Guckst Du auch hier.

Gruß,
Nassos
Hier ist der Text, ist doch alles kein Problem: http://212.77.1.245/news_services/bulle ... 9&lang=ge
Vielen Dank, Berolinensis! Ich muss da aber wohl noch an den Spracheinstellungen schrauben:

greco:
5"8� 5D4FJ@L(�<<" :breitgrins:

Bei den Sprachen mit nichtlateinischer Schrift wird das Original angezeigt. Der Papst kann das lesen? Gibt es eventuell auch eine transkribierte Version?

Sorry, dass ich so lästig bin, ich bin sprachinteressiert...

Nochmal vielen Dank und lieben Gruß,
Nassos
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Nassos
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Re: Weihnachtsgrüße in 65 Sprachen

Beitrag von Nassos »

Peregrin hat geschrieben:
Nassos hat geschrieben:wer hat denn nach dem griechischen da gebrüllt???

Wieso bekomme ich keinen Text?
Καλά Χριστούγεννα

Bitte :breitgrins:

Der Brüller war wohl ein anwesender Grieche. Da kommen ja nicht soviele, weil die alle orthodox sind.
Oh, danke!

Brüller: typisch Grieche. Mich hätte interessiert, was der da gebrüllt hat. :breitgrins:
Wir ham ja auch ein paar Katholiken in Griechenland, wahrscheinlich eher aus jenen Gebieten, die nicht unter osmanischer Herrschaft standen sondern unter den Venezianern (Korfu, wo der Inseladel katholisch war (ist??)).

Mir fällt gerade die japanische Version ein: merry kurisumasu (u extrem kurz aussprechen! ist da, weil Japaner keine zwei Konsonanten hintereinander aussprechen können - Killerwort: Strumpf, har, har)

Gruß,
Nassos
Ich glaube; hilf meinem Unglauben

iustus
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Re: Weihnachtsgrüße in 65 Sprachen

Beitrag von iustus »

Granuaile hat geschrieben: Ich habe ihn bislang nicht im wahren Wortlaut gekannt. Offen gesagt, bin ich etwas enttäuscht. Der Text erscheint mir als reichlich schwülstig und überladen. Aber eben, der Text ist Jahrhunderte alt, und die liturgische Ästhetik früherer Jahrhunderte kann für Menschen des 21. Jahrhunderts fremd sein.
Er erscheint nur solchen Menschen des 21. Jahrhunderts überladen, die Probleme mit der Lehre der katholischen Kirche haben. Für Menschen des 21. Jahrhunderts, die den Katechismus unterschreiben können, kann dieser Text nicht fremd sein.

Da also beide Gruppen von Menschen solche des 21. Jahrhunderts sind, kommt es auf die Zeit überhaupt nicht an.

Raimund J.
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Re: Weihnachtsgrüße in 65 Sprachen

Beitrag von Raimund J. »

Granuaile hat geschrieben: Vielen Dank für den Text des "urbi et orbi" und die Übersetzung.
Ich habe ihn bislang nicht im wahren Wortlaut gekannt. Offen gesagt, bin ich etwas enttäuscht. Der Text erscheint mir als reichlich schwülstig und überladen.
Wie bitte? Was soll daran "schwülstig und überladen" sein? Einfacher, klarer und wesentlicher geht das doch kaum?
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

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Nassos
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Re: Weihnachtsgrüße in 65 Sprachen

Beitrag von Nassos »

Vielleicht braucht es einfach etwas Zeit der Verinnerlichung. Immer schön geduldig sein...

Aber was sag ich denn, ich bin doch heterodox :pfeif:
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holzi
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Re: Weihnachtsgrüße in 65 Sprachen

Beitrag von holzi »

Nassos hat geschrieben:Aber was sag ich denn, ich bin doch heterodox :pfeif:
Du Dieb - klaut da meine Signatur aus dem Orthodoxen Forum. Ich fordere Satisfaktion! Oder zumindest einen Ouzo, aber den für die guten Freunde! :panisch:

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lifestylekatholik
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Re: Weihnachtsgrüße in 65 Sprachen

Beitrag von lifestylekatholik »

iustus hat geschrieben:
Granuaile hat geschrieben:Der Text erscheint mir als reichlich schwülstig und überladen. Aber eben, der Text ist Jahrhunderte alt, und die liturgische Ästhetik früherer Jahrhunderte kann für Menschen des 21. Jahrhunderts fremd sein.
Er erscheint nur solchen Menschen des 21. Jahrhunderts überladen, die Probleme mit der Lehre der katholischen Kirche haben.
Granuaile ist kämpferische Liberalprotestantin (oder männlich, das weiß ich nicht mehr genau), da kann sie doch natürlich nichts Positives über ein Stück Katholizismus sagen, das sogar live im Fernsehen in vielen Ländern übertragen wird. Sie muss etwas Negatives sagen.

Und wenn es an der Sache wirklich nichts Negatives gibt, kommen bei »Papst« und »Kirche« die Adjektive »schwülstig« und »überladen« sowie das Klischee von denen, die ja noch im finsteren Mittelalter feststecken, gegenüber der eigenen Gruppe, die längst in der aufgeklärten Moderne angekommen sei, immer gut. Das ist ein Pawlowscher Reflex und braucht inhaltlich nicht weiter ernst genommen zu werden.

Ernst nehmen müsste man höchstens die Frage, wie man diese Vorurteile aus den Betonköpfen des 21. Jahrhunderts wieder herauskriegen könnte -- zu ihrem eigenen Seelenheil.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Nassos
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Re: Weihnachtsgrüße in 65 Sprachen

Beitrag von Nassos »

holzi hat geschrieben:
Nassos hat geschrieben:Aber was sag ich denn, ich bin doch heterodox :pfeif:
Du Dieb - klaut da meine Signatur aus dem Orthodoxen Forum. Ich fordere Satisfaktion! Oder zumindest einen Ouzo, aber den für die guten Freunde! :panisch:
Alles klar, wird gemacht. DAS nenn ich aber positiven Ablasshandel, muhahaha. Chellas!
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Granuaile
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Re: Weihnachtsgrüße in 65 Sprachen

Beitrag von Granuaile »

lifestylekatholik hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:
Granuaile hat geschrieben:Der Text erscheint mir als reichlich schwülstig und überladen. Aber eben, der Text ist Jahrhunderte alt, und die liturgische Ästhetik früherer Jahrhunderte kann für Menschen des 21. Jahrhunderts fremd sein.
Er erscheint nur solchen Menschen des 21. Jahrhunderts überladen, die Probleme mit der Lehre der katholischen Kirche haben.
Granuaile ist kämpferische Liberalprotestantin (oder männlich, das weiß ich nicht mehr genau (Er ist männlich, nur so nebenbei gesagt.), da kann sie doch natürlich nichts Positives über ein Stück Katholizismus sagen, das sogar live im Fernsehen in vielen Ländern übertragen wird. Sie muss etwas Negatives sagen.

Und wenn es an der Sache wirklich nichts Negatives gibt, kommen bei »Papst« und »Kirche« die Adjektive »schwülstig« und »überladen« sowie das Klischee von denen, die ja noch im finsteren Mittelalter feststecken, gegenüber der eigenen Gruppe, die längst in der aufgeklärten Moderne angekommen sei, immer gut. Das ist ein Pawlowscher Reflex und braucht inhaltlich nicht weiter ernst genommen zu werden.

Ernst nehmen müsste man höchstens die Frage, wie man diese Vorurteile aus den Betonköpfen des 21. Jahrhunderts wieder herauskriegen könnte -- zu ihrem eigenen Seelenheil.
Ach wenn ihr wüsstet, wie oft ich schweige oder, wenn ich etwas hier schreibe, Kreide fresse, ... :bedrippelt:
Ich verlange von keinem militanten Katholiken, dass er meine Einwendungen oder vielleicht auch einmal boshaften Gedanken ernst nimmt. Ich nehme schliesslich auch nicht jeden der inzwischen in die Zehntausende gehenden Beiträge hier im Kreuzgang gleich ernst. Und wer ein "Betonkopf" sei, darüber liesse sich köstlich streiten. Nun aber genug der "Freundlichkeiten".

Was mich zu meiner offenbar als despektierlich verstandenen Bemerkung angestachtelt hat, ist die Berufung des Papstes im "urbi et orbi"-Segen auf den Erzengel Michael, auf Maria, auf die Apostel Petrus und Paulus. Da ist mir die Frage gekommen, wenn der Papst als Nachfolger von Petrus der Stellvertreter Christi auf Erden und der Inhaber der Schlüssel zum Himmelreich ist - und von dieser Glaubenswahrheit gehe ich nun hier einmal aus (auch wenn ich sie als Evangelischer nicht teile bzw. ich sie nur Petrus selber zuerkenne.) -, so könnte er den Segen eigentlich auch ohne solche Anrufung mit gleicher Wirkung erteilen. Also ist die Anrufung eine unnötige Verstärkung - und das habe ich als schwülstig und überladen verstanden. Da "urbi et orbi" in der Regel nur durch den Papst und nicht durch irgendwelche Kardinäle, Bischöfe, Priester erteilt wird, habe ich ein solches Abstützen des Papstes auf Heilige in eben diesem Segen nicht erwartet.

iustus
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Re: Weihnachtsgrüße in 65 Sprachen

Beitrag von iustus »

Granuaile hat geschrieben:[
Was mich zu meiner offenbar als despektierlich verstandenen Bemerkung angestachtelt hat, ist die Berufung des Papstes im "urbi et orbi"-Segen auf den Erzengel Michael, auf Maria, auf die Apostel Petrus und Paulus.
Das ist allerdings eine eigene Betrachtung wert. Es fällt natürlich auf, dass genau diese Heiligen auch im Schuldbekenntnis (=Confiteor) in der Messe im außerordentlichen Ritus genannt werden. Die Liturgiereformer haben sie für die ordentliche Form gestrichen...

iustus
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Re: Weihnachtsgrüße in 65 Sprachen

Beitrag von iustus »

Ein Abschnitt aus einem aktuellen Artikel passt genau zu diesem Thema:

http://www.zenit.org/article-1931?l=german
Prof. Dr. Mauro Gagliardi hat geschrieben:In der heute so genannten „außerordentlichen Form“ des Römischen Ritus nach dem "usus antiquior" nennt das Confiteor zusammen mit der Jungfrau Maria den heiligen Johannes den Täufer, den heiligen Erzengel Michael und die heiligen Apostel Petrus und Paulus. Die Nennung des Täufers in diesem Gebet ist vor allem mit dem herausragenden Bußcharakter des Dienstes des Johannes und somit hauptsächlich mit einer Motivation verbunden, die ihren Grund in der Heilsgeschichte hat. Die gleichzeitige Gegenwart des heiligen Michaels und der heiligen Petrus und Paulus jedoch ließ auch eine auf der Astronomie basierende Motivation annehmen: Im früheren liturgischen Kalender besaß der heilige Michael ein eigenes Fest (bevor dieses mit dem der anderen Erzengel zusammengelegt wurde) am 29. September, während die heiligen Petrus und Paulus wie heute am 29. Juni gefeiert wurden. Diese Daten fallen – wie das des Geburtsfestes des Herrn, das wie gesagt in enger Verbindung mit dem Fest der Geburt des Täufers zu sehen ist – in die Nähe der Sonnwenden und der Äquinoktien, die den Beginn der Jahreszeiten markieren. Das Frühlingsäquinoktium fällt auf den 21. März, und am 25. März wird Mariä Verkündigung oder die Fleischwerdung des Wortes gefeiert (Es ist auch daran zu erinnern, dass für die Antike das Datum des Frühlingsäquinoktium der VIII. Tag der Kalenden des April, das heißt der 25. März war: vgl. Plinius der Ältere, Naturalis Historia, XVIII, 246), obwohl auch ein Bezug auf Ostern vermutet worden ist. Die Sommersonnwende fällt auf den 21. Juni, sehr nahe beim Geburtsfest des Täufers und nicht weit weg vom Hochfest der heiligen Petrus und Paulus. Das Herbstäquinoktium ist am 23. September, in der Nähe des Hochfestes des heiligen Erzengels Michael. Schließlich fällt die Wintersonnwende auf den 21. Dezember, was mit dem Geburtsfest des Herrn korrespondiert (Vgl. M. Stanzione (hg.), San Michele. L’archistratega di Dio, Segno, Tavagnacco 26, S. 71-76). All dies mag für eine heutige neopositivistische Mentalität merkwürdig klingen, was jedoch mitnichten in der Vergangenheit der Fall war: Da Christus die Sonne der Gerechtigkeit ist, wurde es für eindeutig gehalten, dass die Sonne dieser Welt, auch in ihrer (scheinbaren) Bewegung um die Erde, die Gegenwart Christi und seines Heilswerkes offenbart. Der Bezug auf den Täufer und die kosmischen Zyklen verweist uns somit erneut auf Christus, wie Guéranger schreibt: „Die ewige Weisheit legte fest, dass so, wie der Morgenstern die aufgehende Sonne ankündigt und ihr Kommen mit dm gemäßigten Glanz der Morgenröte vorbereitet, Christus, dem Licht, hier unten ein Stern vorangegangen sein muss, sein Vorläufer“ (P. Guéranger, L’Année liturgique. Le temps après la pentecôte, H. Oudin, Paris – Poitiers 1939, III, S. 284).

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Christ86
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Re: Weihnachtsgrüße in 65 Sprachen

Beitrag von Christ86 »

Ich finde das schön, dass die Weihnachtsgrüsse in vielen Sprachen erfolgen. Die römisch-katholische Kirche ist mit über 1 Milliarde Mitgliedern auf allen Kontinenten nicht nur die grösste christliche, sondern überhaupt die grösste religiöse Organisation/Gruppierung der Welt*.

Es gibt "Weltreligionen" die bedeutend weniger Mitglieder haben und nie und nimmer die geographische Verbreitung der römischen Kirche erreichen. Ich finde es daher gut, dass ihr universaler Charakter auch sprachlich in Erscheinung tritt.

* Gab es eigentlich jemals in der Weltgeschichte eine auch nur annähernd so grosse religiöse Organisation?
Wie bewundernswert sind deine Werke, o Herr, alles hast du mit Weisheit gemacht! Ps 104

User hat sich vom KG verabschiedet

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Sempre
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Re: Weihnachtsgrüße in 65 Sprachen

Beitrag von Sempre »

Christ86 hat geschrieben:Gab es eigentlich jemals in der Weltgeschichte eine auch nur annähernd so grosse religiöse Organisation?
Die Weltbevölkerung überschritt erst ca. A.D. 1804 die 1-Milliarde-Marke.

Gruß
Sempre
Multi venient in nomine meo, id est in nomine corporis mei. (Tichonius Africanus)
———
Quomodo facta est meretrix civitas fidelis (Is 1:21)

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Linus
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Re: Weihnachtsgrüße in 65 Sprachen

Beitrag von Linus »

Juergen hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:
Nassos hat geschrieben:Wieso ist Latein (die einzige) Weltsprache der Kirche? Hallooo? :achselzuck:

Danke Petra.
Rom war die Hauptstadt (wenn auch nicht der Mittelpunkt) der christlichen Welt. Siehe
Radkarte von Hereford http://de.wikipedia.org/wiki/Hereford-Karte
Bei mittelalterlichen Karten - wie auch bei der verlinkten - ist aber nicht Rom der Mittelpunkt, sondern Jerusalem.

Noch schöner ist freilich die Ebstorfer Weltkarte, deren Original ja leider im 2. Weltkrieg verbrannt ist.
Internetversion: http://weblab.uni-lueneburg.de/kulturin ... start.html
Das schrieb ich ja auch oben.... :glubsch:
Rom war die Hauptstadt (wenn auch nicht der Mittelpunkt) der christlichen Welt
Wer lesen kann, ist klar im Vorteil.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

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Linus
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Re: Weihnachtsgrüße in 65 Sprachen

Beitrag von Linus »

Nassos hat geschrieben:Mir fällt gerade die japanische Version ein: merry kurisumasu (u extrem kurz aussprechen! ist da, weil Japaner keine zwei Konsonanten hintereinander aussprechen können - Killerwort: Strumpf, har, har)
Lad die mal nach Ampflwang zum Urlauben ein....
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Nassos
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Re: Weihnachtsgrüße in 65 Sprachen

Beitrag von Nassos »

Sempre hat geschrieben:
Christ86 hat geschrieben:Gab es eigentlich jemals in der Weltgeschichte eine auch nur annähernd so grosse religiöse Organisation?
Die Weltbevölkerung überschritt erst ca. A.D. 1804 die 1-Milliarde-Marke.

Gruß
Sempre
Vielleicht meinte er das relativ an der Bevölkerung. Oder er hat nicht nachgedacht. :achselzuck:
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