Ein undurchsichtiger Selbstmord
Re: Ein undurchsichtiger Selbstmord
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Re: Ein undurchsichtiger Selbstmord
Sich selbst zu töten, nur weil man einen angestrebten Lebensstil nun doch nicht als realisierbar vorfindet, ist in meinen Augen ein Grund von einer Weihe abzusehen. Da diese aber wohl sowieso aus anderen Gründen nicht zu Stande kam, erübrigt sich dieses. Wenn ich Priester werden will, und Gott entscheidet anders, dann ist es meine dankbare Pflicht dies anzunehmen. Gott weis weshalb er tut was er nun eben tut. Als Priester kann ich auch nicht sagen, ich wollte immer Bischof werden aber ich wurde ungerechter Weise nicht berücksichtigt und mich dann aus "Protest" umbringen. Da steckt für mich keine Logik drin.
Und bevor sich hier alle empören: Ja ich bete auch für den verstorbenen Diacon. Aus Eis ist mein Herz ja auch wieder nicht
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Re: Ein undurchsichtiger Selbstmord
Gott hat aber nicht entschieden, sondern "Vatikanische Behörden".KatholischeTradition2000 hat geschrieben:Sich selbst zu töten, nur weil man einen angestrebten Lebensstil nun doch nicht als realisierbar vorfindet, ist in meinen Augen ein Grund von einer Weihe abzusehen. Da diese aber wohl sowieso aus anderen Gründen nicht zu Stande kam, erübrigt sich dieses. Wenn ich Priester werden will, und Gott entscheidet anders, dann ist es meine dankbare Pflicht dies anzunehmen. Gott weis weshalb er tut was er nun eben tut. Als Priester kann ich auch nicht sagen, ich wollte immer Bischof werden aber ich wurde ungerechter Weise nicht berücksichtigt und mich dann aus "Protest" umbringen. Da steckt für mich keine Logik drin.
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Re: Ein undurchsichtiger Selbstmord
So ein Blödsinn. Und mit so einer Einstellung wären einige Heilige (Priester) auch nie Priester geworden.KatholischeTradition2000 hat geschrieben:Wenn ich Priester werden will, und Gott entscheidet anders, dann ist es meine dankbare Pflicht dies anzunehmen.
Es gibt drei Arten von Menschen: Haie, Haifischfutter und Menschen, die es gelernt haben mit den Haien zu schwimmen ohne gefressen zu werden.
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Re: Ein undurchsichtiger Selbstmord
Das stimmt. In Limburg dürfen nur Janssen, Dexelmann und Konsorten laut schreien! Zum Diskutieren sind die natürlich nicht bereit.Filius Custodis hat geschrieben:
Ich würde das eher so formulieren: Man darf über jedes Thema reden und diskutieren, wir sind ja schließlich nicht in Limburg
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Re: Ein undurchsichtiger Selbstmord
Ich denke, das ist so nicht richtig, hier aber OT.iustus hat geschrieben:Das stimmt. In Limburg dürfen nur Janssen, Dexelmann und Konsorten laut schreien! Zum Diskutieren sind die natürlich nicht bereit.Filius Custodis hat geschrieben:
Ich würde das eher so formulieren: Man darf über jedes Thema reden und diskutieren, wir sind ja schließlich nicht in Limburg
Re: Ein undurchsichtiger Selbstmord
Ein gelungener Selbstmord ist ohnehin Grund genug, von einer Weihe abzusehen.KatholischeTradition2000 hat geschrieben:Sich selbst zu töten, nur weil man einen angestrebten Lebensstil nun doch nicht als realisierbar vorfindet, ist in meinen Augen ein Grund von einer Weihe abzusehen.
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Re: Ein undurchsichtiger Selbstmord
@Senensis: Du verstehst nun, was ich meine ?Benedikt hat geschrieben:Ein gelungener Selbstmord ist ohnehin Grund genug, von einer Weihe abzusehen.KatholischeTradition2000 hat geschrieben:Sich selbst zu töten, nur weil man einen angestrebten Lebensstil nun doch nicht als realisierbar vorfindet, ist in meinen Augen ein Grund von einer Weihe abzusehen.
Re: Ein undurchsichtiger Selbstmord
@FCFilius Custodis hat geschrieben:@Senensis: Du verstehst nun, was ich meine ?Benedikt hat geschrieben:Ein gelungener Selbstmord ist ohnehin Grund genug, von einer Weihe abzusehen.KatholischeTradition2000 hat geschrieben:Sich selbst zu töten, nur weil man einen angestrebten Lebensstil nun doch nicht als realisierbar vorfindet, ist in meinen Augen ein Grund von einer Weihe abzusehen.
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Re: Ein undurchsichtiger Selbstmord
Aber Fakt ist und bleibt: Niemand hat das RECHT auf die Priesterweihe! Wenn sie nicht erteilt wird hat man die Möglichkeit sich im canonischen Rahmen Gehör zu verschaffen. Aber auch nicht mehr. Ich bin sicher die Diözese hätte einen Posten für diesen Diacon gefunden.
Und ja ein geglückter Suizid ist ipso facto ein kanonisches Weihehindernis
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Re: Ein undurchsichtiger Selbstmord
Wenn ich das jetzt kommentieren würde, würde ich eine Woche gesperrt!KatholischeTradition2000 hat geschrieben:Aber Fakt ist und bleibt: Niemand hat das RECHT auf die Priesterweihe! Wenn sie nicht erteilt wird hat man die Möglichkeit sich im canonischen Rahmen Gehör zu verschaffen. Aber auch nicht mehr. Ich bin sicher die Diözese hätte einen Posten für diesen Diacon gefunden.
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Re: Ein undurchsichtiger Selbstmord
Warum gibt es denn irgendwo ein "Naturrecht" für katholische Männer, welches ich nicht kenne? 

Re: Ein undurchsichtiger Selbstmord
Also gerade bei diesen Thread muss ich immer wieder an meinen Religionslehrer denken.
Er war ein junger Priester, der sehr viel für den Glauben junger Menschen, für die Schule und auch für mich getan hat.
Leider beschloss er am Ende des Schuljahres weg zu gehen. Es sollte eine Verabschiedung folgen, doch er kam nicht. Wie ich am gleichen Tag erfuhr, hatte sein Vater an dem Tag einen Schlaganfall. So war er in seiner Heimat und ich traf ihn erst knapp drei Wochen später durch Zufall am Gang des Konventes, wo ich in den Ferien wohnte. Dort sagte er mir dann, dass er versucht hatte sich umzubringen. In Zuge dieser ganzen "Weggehgeschichte" hatte er ausserdem beschlossen aus der Ordensgemeinschaft auszutreten. Das tat er dann auch. Nach Ende seiner Therapie, bei der eine "akute Belastungsstörung" festgestellt wurde, ging er nach Ravenna um dort eine Pfarre zu leiten. Seitdem hatte ich nichts mehr von ihm gehört.
Am 27 Oktober erfuhr ich in der Früh von meinem alten Direktor, dass er in Rom von einem Haus gesprungen war. Das war im September, er lag also ein Monat im Koma.
Im Nachhinein kann man sagen, dass er manisch depressiv war. Doch leider konnte und wollte das keiner Erkennen. Manche wollten ihn helfen, doch er ließ sich nicht helfen.
Oft ist es für mich unerklärlich, warum der Herr solche Wege bei so einem guten Priester und Menschen zulässt.
Für unsere Diözese ist es nochmals tragischer, weil er der zweite Jungpriester innerhalb weniger Jahre war, der sein Leben von sich aus in Gottes Hände zurückgegeben hat.
Der erste hat sich in seinen Kaplansjahr aus ungeklärten Gründen selbst erschossen.
Herr gib ihnen die ewige Ruhe!
Ps.: Ich finde es gut, dass es so einen Thread gibt, da es einem auch oft hilft sich mit anderen Leuten anonym auszutauschen...
Er war ein junger Priester, der sehr viel für den Glauben junger Menschen, für die Schule und auch für mich getan hat.
Leider beschloss er am Ende des Schuljahres weg zu gehen. Es sollte eine Verabschiedung folgen, doch er kam nicht. Wie ich am gleichen Tag erfuhr, hatte sein Vater an dem Tag einen Schlaganfall. So war er in seiner Heimat und ich traf ihn erst knapp drei Wochen später durch Zufall am Gang des Konventes, wo ich in den Ferien wohnte. Dort sagte er mir dann, dass er versucht hatte sich umzubringen. In Zuge dieser ganzen "Weggehgeschichte" hatte er ausserdem beschlossen aus der Ordensgemeinschaft auszutreten. Das tat er dann auch. Nach Ende seiner Therapie, bei der eine "akute Belastungsstörung" festgestellt wurde, ging er nach Ravenna um dort eine Pfarre zu leiten. Seitdem hatte ich nichts mehr von ihm gehört.
Am 27 Oktober erfuhr ich in der Früh von meinem alten Direktor, dass er in Rom von einem Haus gesprungen war. Das war im September, er lag also ein Monat im Koma.
Im Nachhinein kann man sagen, dass er manisch depressiv war. Doch leider konnte und wollte das keiner Erkennen. Manche wollten ihn helfen, doch er ließ sich nicht helfen.
Oft ist es für mich unerklärlich, warum der Herr solche Wege bei so einem guten Priester und Menschen zulässt.
Für unsere Diözese ist es nochmals tragischer, weil er der zweite Jungpriester innerhalb weniger Jahre war, der sein Leben von sich aus in Gottes Hände zurückgegeben hat.
Der erste hat sich in seinen Kaplansjahr aus ungeklärten Gründen selbst erschossen.
Herr gib ihnen die ewige Ruhe!
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Niklaus Pfluger
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Re: Ein undurchsichtiger Selbstmord
Und das ewige Licht leuchte ihnen!
Ich denke das es neben allen möglichen Gründen auch daran legen kann, dass die Gemeinden - die Einzelnen, meist immer nur davon ausgehen, dass der Priester allein für sie zuständig ist und sich niemand vorstellen kann, sich auch um einen Priester zu kümmern.
Die Be/Auslastungen heutzutage sind doch enorm; selbst mit Gottes Hilfe (die man, wenn man selbst sehr labil ist, nicht so ohne weiteres wahrnehmen kann) kann das einen total überfordern.
Ich bin der Meinung, Senensis hat da den richtigen Ansatz genannt...
Ich denke das es neben allen möglichen Gründen auch daran legen kann, dass die Gemeinden - die Einzelnen, meist immer nur davon ausgehen, dass der Priester allein für sie zuständig ist und sich niemand vorstellen kann, sich auch um einen Priester zu kümmern.
Die Be/Auslastungen heutzutage sind doch enorm; selbst mit Gottes Hilfe (die man, wenn man selbst sehr labil ist, nicht so ohne weiteres wahrnehmen kann) kann das einen total überfordern.
Ich bin der Meinung, Senensis hat da den richtigen Ansatz genannt...
Re: Ein undurchsichtiger Selbstmord
Nicht nur Du. Wahrscheinlich ich auch, obwohl ich als Kanonist was dazu sagen könnte.Filius Custodis hat geschrieben:Wenn ich das jetzt kommentieren würde, würde ich eine Woche gesperrt!KatholischeTradition2000 hat geschrieben:Aber Fakt ist und bleibt: Niemand hat das RECHT auf die Priesterweihe! Wenn sie nicht erteilt wird hat man die Möglichkeit sich im canonischen Rahmen Gehör zu verschaffen. Aber auch nicht mehr. Ich bin sicher die Diözese hätte einen Posten für diesen Diacon gefunden.
Und ja ein geglückter Suizid ist ipso facto ein kanonisches Weihehindernis
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Re: Ein undurchsichtiger Selbstmord
Was ist denn an meiner Aussage so anstößig? Äußert euch, würde mich interessieren. Notfalls über PN!
Re: Ein undurchsichtiger Selbstmord
Deine kanonistische Ahnungslosigkeit.KatholischeTradition2000 hat geschrieben:Was ist denn an meiner Aussage so anstößig? Äußert euch, würde mich interessieren. Notfalls über PN!
Laut can. 1041 5° CIC ist ein Selbstmordversuch eine Irregularität für den Empfang einer Weihe.
Der erfolgreiche Selbstmord hingegen nicht. Dazu müßte er ausdrücklich erwähnt sein.

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Re: Ein undurchsichtiger Selbstmord
Danke, Magister! Ja aber mal ehrlich, es kommt doch aufs Gleiche raus. Nur dass der eine noch Pastreff werden kann, der andere nicht....
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Re: Ein undurchsichtiger Selbstmord
Die allermeisten Leute haben alle ihre "eigenen Probleme" und wollen auf so eine Allerweltsfrage wie "hey, wie geht's Dir" doch gar keine richtige Antwort hören. Wen interessiert das schon, wie es einem wirklich geht? Im Prinzip interessiert den "Interessengruppen" (z.B. Arbeitgeber, Familienangehörige) doch nur, daß man funktioniert und nicht aus der Reihe tanzt. Ist leider so.Senensis hat geschrieben:Gestern habe ich schon wieder von einem tragischen Selbstmord gehört. Der junge Mann war früher Seminarist, hatte dann aber das Priesterseminar zugunsten einer Studentin verlassen und geheiratet. Das war vor zwei Jahren. Am Freitag hat er sich erhängt. Hintergründe unbekannt. Vielleicht gibt es auch gar keine "Hintergründe".
Leute, wir müssen besser aufeinander achten. Solche Verzweiflungstaten gibt es auch bei gläubigen Menschen immer wieder. Das kommt nicht von heute auf morgen.
Das schlimmste ist doch, daß hinterher keiner was geahnt hat. Niemand hat gemerkt, daß es dem Betreffenden schlecht ging. Laßt uns die "leisen Warnsignale" aufmerksamer wahrnehmen und nicht so achtlos aneinander vorübergehen. Öfter mal fragen: Hey, wie geht's Dir...
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
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Re: Ein undurchsichtiger Selbstmord
Ich habe in diesem Zusammenhang schon mehrfach darauf hingewiesen - und wäre auch schonmal fast gesteinigt worden -, dass die Kirche für ihr eigenes Personal eine Firma ist, wie jede andere auch. Oft genug sogar schlechter, da die Dienstzeiten und die Stimmung am Arbeitsplatz mittlerweile unmöglich sind.
Wie es dir geht, interessiert niemanden. Ich habe schon oft erlebt, dass Kollegen oder Priester krank oder verzweifelt aus dem Dienst schieden. Da hat sich hinterher niemand darum gekümmert, wo diese Leute blieben. Feuchter Händedruck... alles Gute für Ihre Zukunft... und das war's.
Ein Kollege, der wegen einer schweren Krebserkrankung berufsunfähig geworden ist, ist noch heute damit beschäftigt, gegen sein früheres Dienstbistum jeden ihm zustehenden Cent einzeln einzuklagen.
Es ist traurig, aber so ist es leider. Man soll eben nicht der Illusion aufsitzen, die irdische Ausprägung der Kirche sei irgendwie besser...
Wie es dir geht, interessiert niemanden. Ich habe schon oft erlebt, dass Kollegen oder Priester krank oder verzweifelt aus dem Dienst schieden. Da hat sich hinterher niemand darum gekümmert, wo diese Leute blieben. Feuchter Händedruck... alles Gute für Ihre Zukunft... und das war's.
Ein Kollege, der wegen einer schweren Krebserkrankung berufsunfähig geworden ist, ist noch heute damit beschäftigt, gegen sein früheres Dienstbistum jeden ihm zustehenden Cent einzeln einzuklagen.
Es ist traurig, aber so ist es leider. Man soll eben nicht der Illusion aufsitzen, die irdische Ausprägung der Kirche sei irgendwie besser...
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Re: Ein undurchsichtiger Selbstmord
Meinst du das ehrlich?Raimund Josef H. hat geschrieben:Im Prinzip interessiert den "Interessengruppen" (z.B. Arbeitgeber, Familienangehörige) doch nur, daß man funktioniert und nicht aus der Reihe tanzt.

Sicherlich habe ich ein großes Interesse daran, daß die Leute in meinem Umfeld »funktionieren« (also sich einigermaßen normal verhalten und mir keine unnötigen Schwierigkeiten machen). Aber diese Beschreibung abstrahiert absichtlich von allem Menschlichen und wird deshalb falsch. Nein, so ist es nicht.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«
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Re: Ein undurchsichtiger Selbstmord
Ich würde dem zustimmen. Auch bei Familienangehörigen ist es immer wieder erstaunlich, wie lange es mitunter braucht, bis selbst eindeutige Signale ankommen.lifestylekatholik hat geschrieben:Meinst du das ehrlich?Raimund Josef H. hat geschrieben:Im Prinzip interessiert den "Interessengruppen" (z.B. Arbeitgeber, Familienangehörige) doch nur, daß man funktioniert und nicht aus der Reihe tanzt.![]()
Bestes Beispiel: Selbstmord. Fast immer mehr oder minder deutlich angekündigt. Und wenn's dann doch passiert, hat niemand etwas gewusst. Erst später denkt man über die eine oder andere Aussage nach...
Das gilt bei weniger dramatischen Problemen natürlich genauso. Im Familienkreis, wie gesagt.
Einen Arbeitgeber, der sich wirklich für sein Personal interessiert, habe ich in Deutschland noch nicht erlebt. Im Ausland hingegen schon.
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Re: Ein undurchsichtiger Selbstmord
Was sind für dich eindeutige Signale?cantus planus hat geschrieben:Ich würde dem zustimmen. Auch bei Familienangehörigen ist es immer wieder erstaunlich, wie lange es mitunter braucht, bis selbst eindeutige Signale ankommen.lifestylekatholik hat geschrieben:Meinst du das ehrlich?Raimund Josef H. hat geschrieben:Im Prinzip interessiert den "Interessengruppen" (z.B. Arbeitgeber, Familienangehörige) doch nur, daß man funktioniert und nicht aus der Reihe tanzt.![]()
Mein Beitrag war auch nicht auf Suizidalität eingeengt. Schwierigkeiten, Ärger, »Trockenheiten« hat wohl jeder, manchmal über lange Zeit. Meine Vorgesetzten und meine Familie war immer -- nach ihren jeweiligen persönlichen Möglichkeiten, die manchmal halt auch beschränkt sind -- bemüht, dann besondere Rücksicht zu nehmen und mir dann unnötigen weiteren Ärger abzunehmen, mir ab und zu ein bisschen Aufmerksamkeit zu schenken.
Und die Interpretation »Das haben die nur gemacht, damit ich möglichst problemlos weiterfunktioniere« halte ich für falsch.
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Re: Ein undurchsichtiger Selbstmord
Schön, dass du sowas erleben durftest. Mir war das nie vergönnt.lifestylekatholik hat geschrieben:Ärger, »Trockenheiten« hat wohl jeder, manchmal über lange Zeit. Meine Vorgesetzten [...] bemüht, dann besondere Rücksicht zu nehmen und mir dann unnötigen weiteren Ärger abzunehmen, mir ab und zu ein bisschen Aufmerksamkeit zu schenken.
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Re: Ein undurchsichtiger Selbstmord
Was sind für dich eindeutige Signale?cantus planus hat geschrieben:Auch bei Familienangehörigen ist es immer wieder erstaunlich, wie lange es mitunter braucht, bis selbst eindeutige Signale ankommen.
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Re: Ein undurchsichtiger Selbstmord
Ich will das natürlich nicht pauschalisieren und auch nicht für normal oder gar gut befinden, aber es ist meiner Meinung nach doch oft so. Dass Du persönlich andere Erfahrung gemacht hast, finde ich widerum sehr positiv!lifestylekatholik hat geschrieben:Meinst du das ehrlich?Raimund Josef H. hat geschrieben:Im Prinzip interessiert den "Interessengruppen" (z.B. Arbeitgeber, Familienangehörige) doch nur, daß man funktioniert und nicht aus der Reihe tanzt.![]()
Sicherlich habe ich ein großes Interesse daran, daß die Leute in meinem Umfeld »funktionieren« (also sich einigermaßen normal verhalten und mir keine unnötigen Schwierigkeiten machen). Aber diese Beschreibung abstrahiert absichtlich von allem Menschlichen und wird deshalb falsch. Nein, so ist es nicht.
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Re: Ein undurchsichtiger Selbstmord
Bei mir noch eher die Vorgesetzten als manche Familienangehörigen ...cantus planus hat geschrieben:Schön, dass du sowas erleben durftest. Mir war das nie vergönnt.lifestylekatholik hat geschrieben:Ärger, »Trockenheiten« hat wohl jeder, manchmal über lange Zeit. Meine Vorgesetzten [...] bemüht, dann besondere Rücksicht zu nehmen und mir dann unnötigen weiteren Ärger abzunehmen, mir ab und zu ein bisschen Aufmerksamkeit zu schenken.

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Re: Ein undurchsichtiger Selbstmord
Vor allem habe ich ja nun auch als Studi verschiedene Firmen durch. Und ich habe diese Erfahrung ja nun eigentlich überall gemacht. Ich würde es nicht für ausgeschlossen halten, dass diese »Erfahrung« nicht nur mit meinen Vorgesetzten zusammenhängt, sondern auch mit der Disposition der eigenen Seite. Sprich: Bin ich überhaupt bereit, wahrzunehmen, dass andere sich auch um mich sorgen (ersteinmal unabhängig von der Intensität dieser Sorge).Raimund Josef H. hat geschrieben:Dass Du persönlich andere Erfahrung gemacht hast
Deutlich ist mir das aufgefallen, als ich meine Schwester und eine ihrer Kolleginnen über beider Arbeitgeber lästern gehört habe: Die Kollegin war biestig und sah nichts Menschliches; bei meiner Schwester hörte sich das ganz anders an.
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Re: Ein undurchsichtiger Selbstmord
Jeder ist sich selbst der Nächste. Leider auch unter christlichen Menschen. So ist das eben....Beispiele wird jeder ais dem eigenen Umfeld kennen 

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Re: Ein undurchsichtiger Selbstmord
Nein, das ist Unsinn.KatholischeTradition2000 hat geschrieben:Jeder ist sich selbst der Nächste. Leider auch unter christlichen Menschen. So ist das eben....Beispiele wird jeder ais dem eigenen Umfeld kennen
Du sagst: Jeder ist ... -- Das stimmt eben nicht.
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Re: Ein undurchsichtiger Selbstmord
Aber sind wir mal ehrlich.....ein großer Teil der Menschheit würde seinen besten Freund verkaufen, wenns ihm einen Vorteil bringt....und gerade in kirchlichem Umfeld wird viel mit Ellenbogen gearbeitet wenns um die "Karriere" geht..
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Re: Ein undurchsichtiger Selbstmord
Klar. Völlig ehrlich. Nur du und wir sind natürlich immer die große Ausnahme. Aber sonst sind fast alle schlechte Menschen.KatholischeTradition2000 hat geschrieben:Aber sind wir mal ehrlich.....ein großer Teil der Menschheit würde seinen besten Freund verkaufen, wenns ihm einen Vorteil bringt.

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