Neuer Erzbischof von Berlin

[Robert Ketelhohn]

Er selber würde vermutlich auf den Berliner Stuhl optieren, wenn er könnte.

[Granuaile]

Er selber würde vermutlich auf den Berliner Stuhl optieren, wenn er könnte.

Warum?
Im München / Freising ist Marx in Katholikenland und damit mächtig (soweit der Durchschnittskatholik seinem Bischof noch Respekt zollt). In Berlin käme er in die Diaspora und wäre klar die geistliche Nummer zwei hinter dem evangelischen Bischof von Berlin-Brandenburg (auch wenn dieser nicht mehr Wolfgang Huber heisst). Dem Element "Hauptstadtbistum" vermag ich keine durchschlagende Bedeutung zumessen.

[Robert Ketelhohn]

Denkst du daran, daß bei euch Chur wichtiger ist als Züri? – Das kannste
aber nicht vergleichen. Außerdem kommt es auf die konkreten Ambitionen
des einzelnen an – und hier eben, wie man diesbezüglich Bischof Reinhard
einschätzt.

[taddeo]

Er selber würde vermutlich auf den Berliner Stuhl optieren, wenn er könnte.

Kannst Dir schon mal einen aussuchen:

[Moser]

Naja, ob Imkamp mit seiner doch eher speziellen Art nach Berlin passen würde?
Ich denke, da hängt auch vieles mit der anstehenden Neubesetzung in Köln zusammen. Ich würde jetzt mal tippen, dass auf beide Stühle ein schon amtierender Diözesanbischof versetzt wird, denn aufgrund ihrer Wichtigkeit sind beide ja eher nix für "greenhorns".
Wenn ich mir die Liste der amtierenden Bischöfe so anschaue, würde ich sagen dass folgende noch nicht am Ende ihres Weges angekommen sind bzw. höhere Ambitionen haben:

Tebartz van-Elst
Overbeck
Ackermann
Hanke
(evtl.) Wiesemann

Tja, nun ist die Frage, wer passt wohin? Wenn ich jetzt Benedikt wäre (was in diesem leben nicht mehr passieren wird ), würde ich Overbeck oder Tebartz-v.E. nach Köln und Ackermann nach Berlin packen. Hanke passt aufgrund seiner mönchischen Spiritualität wohl auch eher nicht in die Großstadt. Imkamp wäre vielleicht eher was für Passau (Schraml ist ja auch schon 75).
Und im übrigen kann ich das gelaber vom "Brückenbauer" nicht mehr hören, das heisst nämlich nichts anderes als "profillos". Nein, katholische Bischöfe dürfen ruhig ein klares katholisches Profil haben. Ich könnte mich immer schieflachen, wenn eine Neubesetzung ansteht und die Medien potentielle Kandidaten durchdeklinieren. Da heisst es dann beim einen oder anderen, er sei "zu papsttreu". Hallo? Ich dachte immer das sei ein Markenzeichen des Katholischen? Wenn ich Papst wäre, warum sollte ich denn den Posten eines meiner leitenden Angestellten mit jemand besetzen, von dem ich weiss dass er mir bei jeder gelegenheit an den Karren fährt und meine Entscheidungen in Frage stellt? Eigentlich ganz logisch, aber vom Papst wird das dauernd verlangt...

[ar26]

Wo wir schon umherschweifen: Kennt einer Czaja? Wie ist der einzuschätzen?

Berlin wie Oppeln sind ja alles ehedem Erzbistum Breslau. Da passt das schon.

Ich bin hin und wieder in seiner Diözese und meine, er hat Potential.

Am ersten Adventsonntag hat er einen schönen Hirtenbrief (ohne Veranlassung der Tschenstochauer Bischofskonferenz) geschrieben.
http://www.diecezja.opole.pl/index.php? ... Itemid=112 (leider nur auf polnisch) Inhaltlich ging es um Advent, Umkehr, Gemeinschaft mit Gott. Sehr theozentrisch. Am Schluss des Briefes hat er seine Diözesanen aufgefort, am Ende jeder Hl. Messe am Sonntag das St. Michaelsgebet zu beten, um auf die zunehmende Bedrängnis der Kirche zu reagieren.

Der alten Liturgie scheint er graduel positiv gegenüberzustehen. Die dortigen Aktivisten hat er zum Gespräch eingeladen. Später ist ein junger Diezösanpriester zum Beauftragten für den alten Usus ernannt worden. Indes steht das ganze noch am Anfang. Bislang ist nur einmal im Monat Sonntags Hl. Messe, gelegentlich auch mal an anderen Tagen.

Vor dem Hintergrund einer liberalen Diözese, die aufgrund der Verbindung der Oberschlesier nach Deutschland schon einiges eingeschleppt hat, etwa die Erlaubtheit der Handkommunion oder Kommunionhelfter ist der Bischof womöglich ein Lichtblick.

[taddeo]

Wenn ich mir die Liste der amtierenden Bischöfe so anschaue, würde ich sagen dass folgende noch nicht am Ende ihres Weges angekommen sind bzw. höhere Ambitionen haben:

Tebartz van-Elst
Overbeck
Ackermann
Hanke
(evtl.) Wiesemann

Tja, nun ist die Frage, wer passt wohin? Wenn ich jetzt Benedikt wäre (was in diesem leben nicht mehr passieren wird ), würde ich Overbeck oder Tebartz-v.E. nach Köln und Ackermann nach Berlin packen. Hanke passt aufgrund seiner mönchischen Spiritualität wohl auch eher nicht in die Großstadt. Imkamp wäre vielleicht eher was für Passau (Schraml ist ja auch schon 75).

In Deiner Liste würde ich auf jeden Fall noch Bischof Müller von Regensburg ergänzen, auch wenn der wohl mehr nach Rom schielen wird als auf eine andere deutsche Diözese (obwohl - Köln wär auch was für ihn).
Die Idee mit Imkamp für Passau hab ich noch nie gehört, sie ist aber nicht uninteressant. Leicht hätte er es bei unserem Filz garantiert nicht, falls er was daran ändern wollte. Ich kenn ihn gar nicht, kann also auch nicht sagen, ob er herpassen würde.

[Dottore Cusamano]

Bislang ist nur einmal im Monat Sonntags Hl. Messe, gelegentlich auch mal an anderen Tagen.

Das ist ja skandalös. Wie sollen die Gläubigen denn da die Sonntagspflicht erfüllen?

[taddeo]

Bislang ist nur einmal im Monat Sonntags Hl. Messe, gelegentlich auch mal an anderen Tagen.

Das ist ja skandalös. Wie sollen die Gläubigen denn da die Sonntagspflicht erfüllen?

Da wird wohl nur die Messe in der ao. Form gemeint sein.
Für die Sonntagspflicht wird es wohl genügend Messen in der ordentlichen Form geben.

[Jacinta]

Bislang ist nur einmal im Monat Sonntags Hl. Messe, gelegentlich auch mal an anderen Tagen.

Das ist ja skandalös. Wie sollen die Gläubigen denn da die Sonntagspflicht erfüllen?

Wenn man es so sieht, haben die meisten Katholiken keine Chance auf ein Sonntagsmesse...

Möglicherweise muss man den Kreis etwas weiter ziehen: Görlitz harrt noch immer der Besetzung, in Dresden-Meißen wird der Bischof in diesem Jahr 75. Damit wäre die gesamte Kirchenprovinz praktisch vakant. Das wäre die Chance in Berlin eine Übergangslösung einzusetzen und in der Provinz neue Leute aufzubauen. (Oder wir gründen noch schnell einen Laienrat für Bischofsernennungen und vergeben freihändig an die ersten drei in der Abstimmung )

[Dottore Cusamano]

Die Äußerung von ar26 hatte für mich so einen leichten Beigeschmack (als ob er nur Messen nach der ao. Form als "Hl. Messen" ansieht). Da er laut eigener Aussage lange Jahre bei Schismatikern Gottesdienste besuchte, liegt dieser Schluss zumindest nicht außerhalb jeder Wahrscheinlichkeit.

[Robert Ketelhohn]

Ackermann nach Berlin

[ar26]

@ dottore
Da musst Du was missverstanden haben. Bei den Protestanten war ich nur sehr selten im Gottesdienst. Von jahrelang kann man da nicht sprechen . Allerdings war ich da jahrelang im Religionsunterricht.

@ Jacinta
Wenn es um die Kirchenprovinz geht, könnte ich da noch einen Namen hinzufügen. Die Görlitzer würden den aber auch nehmen, hat er doch schon in beiden Bistümern die alte Form gelesen.

[Dottore Cusamano]

@ dottore
Da musst Du was missverstanden haben. Bei den Protestanten war ich nur sehr selten im Gottesdienst. Von jahrelang kann man da nicht sprechen . Allerdings war ich da jahrelang im Religionsunterricht.

Nein, ich meinte die kleine Gemeinschaft, die sich FSSPX nennt. Ich meine mich zu erinnern, Du hättest hier im Forum mal geschrieben, dass Du dort jahrelang zur hl. Messe gegangen bist. Falls das nicht stimmt, bitte ich um Entschuldigung.

[Niels]

Liebe Leute, ist es nicht möglich, einen neuen Strang zu eröffnen, ohne dass spätestens im vierten oder fünften Beitrag die FSSPX thematisiert wird?

Jetzt wird's hier auch OT... Alles zum Thema FSSPX und deren (Nicht-)Status bitte in der Sakramentskapelle diskutieren! Danke!

[Moser]

Ackermann nach Berlin

Was ist jetzt daran so abwägig?
Er hat sich als Mißbrauchsbeauftragter über sein Bistum hinaus profiliert, ist da durchaus nicht medienuntauglich (für die Hauptstadt vielleicht auch wichtig) und übermäßig liberal ist er doch auch nicht?
So eine schlechte Wahl wäre das imho doch nicht...

[taddeo]

Ackermann nach Berlin

Was ist jetzt daran so abwägig?
Er hat sich als Mißbrauchsbeauftragter über sein Bistum hinaus profiliert, ist da durchaus nicht medienuntauglich (für die Hauptstadt vielleicht auch wichtig) und übermäßig liberal ist er doch auch nicht?
So eine schlechte Wahl wäre das imho doch nicht...

[Berolinensis]

Ackermann nach Berlin

Was ist jetzt daran so abwägig?
Er hat sich als Mißbrauchsbeauftragter über sein Bistum hinaus profiliert, ist da durchaus nicht medienuntauglich (für die Hauptstadt vielleicht auch wichtig) und übermäßig liberal ist er doch auch nicht?
So eine schlechte Wahl wäre das imho doch nicht...

[ar26]

Mir ist Bischof Ackermann noch aus einem Interview im Deutschlandfunk vor einigen Wochen im Ohr. Thema war islamischer Terrorismus usw. Auf die Frage, ob nicht die Behandlung islamischer Religionsfreiheit in der "westlichen Welt" an dem Verhalten gegenüber Christen in der islamischen Welt gemessen werden sollte, verwehrte sich der Bischof aufs Heftigste. Er trete für Religionsfreiheit ein, entsprechend sei der Islam in Europa günstig zu behandeln.

Wenn ein Bischof in Deutschland 2010 nichts besseres zu tun hat, als Religionsfreiheit für den Muselmann zu fordern (erfahrungsgemäß holt dieser sich eh was er braucht), ist fehl am Platze. Neuevangelisation wäre seine Aufgabe, gerade in der Diaspora.

[kephas]

Wenn ein Bischof in Deutschland 2010 nichts besseres zu tun hat, als Religionsfreiheit für den Muselmann zu fordern (erfahrungsgemäß holt dieser sich eh was er braucht), ist fehl am Platze. Neuevangelisation wäre seine Aufgabe, gerade in der Diaspora.

Und (Erst-)Evangelisation der hier wohnenden "Muselmanen" (die glücklicherweise hier herrschende Religionsfreiheit nutzend).

[holzi]

In Deiner Liste würde ich auf jeden Fall noch Bischof Müller von Regensburg ergänzen, auch wenn der wohl mehr nach Rom schielen wird als auf eine andere deutsche Diözese (obwohl - Köln wär auch was für ihn).

Der schielt in der Tat nach Rom. Er lernt derzeit z.B. weitere Sprachen (Polnisch [sicher] und Chinesisch [glaub ich]).

[taddeo]

In Deiner Liste würde ich auf jeden Fall noch Bischof Müller von Regensburg ergänzen, auch wenn der wohl mehr nach Rom schielen wird als auf eine andere deutsche Diözese (obwohl - Köln wär auch was für ihn).

Der schielt in der Tat nach Rom. Er lernt derzeit z.B. weitere Sprachen (Polnisch [sicher] und Chinesisch [glaub ich]).

Will er denn Kardinal von Hong Kong werden statt Bischof von Sin Zing?

[Niels]

Will er denn Kardinal von Hong Kong werden statt Bischof von Sin Zing?

Ersteres wäre doch erfreulich...

[BrunoBerlin]

In der Namensliste fehlt als mögicher Kandidat des Berliner Domkapitels Bischof Fürst von Rottenburg/Stuttgart.

[Niels]

In der Namensliste fehlt als mögicher Kandidat des Berliner Domkapitels Bischof Fürst von Rottenburg/Stuttgart.

[Moser]

In der Namensliste fehlt als mögicher Kandidat des Berliner Domkapitels Bischof Fürst von Rottenburg/Stuttgart.

Hat was - ich glaube es wäre so schlecht nicht wenn unsere katholischen Brüder hier in Württemberg den los wären...

[Robert Ketelhohn]

Man kann eher einen Japaner oder Hottentotten nach Berlin schicken als einen Schwaben.

[Moser]

Man kann eher einen Japaner oder Hottentotten nach Berlin schicken als einen Schwaben.

Wartet nur, wenn ihr nicht brav seid machen wir zusammen mit Bayern doch noch einen Südstaat auf - dann seid ihr nicht mehr "arm, aber sexy", sondern "pleite, aber sexy". Wenn wir schon die Kohle zwecks Länderfinanzausgleich zu euch hochschaufeln muss doch ein schwäbischer Bischof auch mal drin sein

[Berolinensis]

Schwaben haben wir nun wirklich schon genug in Berlin, das folgende Empfinden ist nicht selten:





Scherz beiseite, ich kann verstehen, warum man Bischof Fürst loswerden will, aber wir möchten auch nicht mit ihm geschlagen werden.

[Moser]

Schwaben haben wir nun wirklich schon genug in Berlin, das folgende Empfinden ist nicht selten:

Das betrachte ich jetzt mal als Ehrenabzeichen, denn: Gottes schönste Gabe, ist und bleibt der SCHWABE [Punkt]
Saupreißn, nixige...

[Stephen Dedalus]

Mir ist Bischof Ackermann noch aus einem Interview im Deutschlandfunk vor einigen Wochen im Ohr. Thema war islamischer Terrorismus usw. Auf die Frage, ob nicht die Behandlung islamischer Religionsfreiheit in der "westlichen Welt" an dem Verhalten gegenüber Christen in der islamischen Welt gemessen werden sollte, verwehrte sich der Bischof aufs Heftigste. Er trete für Religionsfreiheit ein, entsprechend sei der Islam in Europa günstig zu behandeln.

Es ist ein gutes ethisches Prinzip, die eigenen ethischen und moralischen Entscheidungen nicht vom Fehlverhalten anderer abhängig zu machen. Insofern handelt und argumentiert Ackermann hier durchaus richtig.

[Robert Ketelhohn]

Habe gestern übrigens überraschenderweise eine dicke Mappe Material
aus Maria Vesperbild erhalten, mit freundlicher Empfehlung der Wallfahrts-
direktion.